Genervt schleppte Hermine ihre Bücher hinaus. Sie konnte im Gemeinschaftsraum nicht in Ruhe lernen und in der Bibliothek wurde sie nur angestarrt. Es sprach sie herum, dass Harry Draco Malfoy geschlagen hätte und dieser nun im Krankenzimmer liege. Und das nur wegen Hermine. Sie hatte eine Decke unter ihren Armen geklemmt und schleppte Schriebsachen hinaus. Sie wollte draußen lernen, denn es gab ideales Wetter dafür.
Es war schon Oktober, dennoch schien die Sonne kräftig und die Temperaturen waren über 15 Grad. Als sie draußen war, ging sie zum See. Dort gab es einen großen Baum, der viel Schatten spendete. Sie legte ihre Decke auf den Boden und ließ langsam die Bücher und Schreibmaterial hineinfallen. Sie setzte sich mit dem Rücken gegen die Rinde des alten Baumes und nahm ein Buch auf ihren Schoß. Sie öffnete es, doch irgendwie konnte sie sich nicht daran konzentrieren.
Seit Tagen ist sie Harry aus dem Weg gegangen. Sie konnte noch immer seine verletzten Augen sehen. Sie biss sich auf die Unterlippe. Es war ihr aus dem Mund geplatzt. Sie hatte ihn noch nie so wütend gesehen. Es war im letzten Jahr sehr aufbrausend gewesen, doch dass er so gewalttätig werden konnte, hätte sie nich gedacht. Sie nahm ein leeres Pergamentblatt, als jemand sie von hinten an den Baum drückte und eine Hand ihren Mund hielt.
Völlig überrumpelt versuchte sie sich aus dem Griff zu befreien, doch es muss jemand sehr starkes sie dagegen drücken.
„Hast du sie?", hörte sie eine unbekannte Stimme.
„Ja, bereit?", hörte sie eine andere Stimme.
Plötzlich tauchte ein Mann aus der Dunkelheit zu ihr. Er hatte eine lange schwarze Robe an und in seiner Hand hielt er eine weiße Maske. Todesser! Der Todesser lächelte sie dreckig an und beugte sich zu ihr.
„So Kleine, du bist also das Schlammblut. Wer hätte gedacht, dass du so ein hübsches und gut gebautes Mädchen bist? Es wird uns eine Ehre sein!", sagte er und lachte.
Der Todesser hatte hellbraunes Haar, dass im Sonnenlicht glänzte. Sein Gesicht war sehr maskulin und seine Augen machten ihr mehr Angst. Sie waren so leer, so gefühllos. Sie drückte gegen die Hand, die sie immer noch gegen den Baum drückte, doch nichts passierte. Angst überkam sie, denn sie hatte kein gutes Gefühl.
„So, nun sei ein liebes Mädchen und hör auf dich zu bewegen!", sagte der Todesser und beugte sich näher zu ihr.
Sein heißer Atem traf gegen ihre Haut und Gänsehaut überkam sie. Er legte ein Seil um ihre Beine und um ihren Mund. Darauf legte er noch einen Zauberspruch. Der Druck auf ihren Körper verschwand und ein anderer Todesser erschien.
„Wer hätte gedacht, dass wir sie gleich finden und nicht mal in den Schloss mussten!", sagte er und drehte sich zu ihr.
Der Mann hatte dunkelblondes Haar und war größer als der andere Todesser. Er hatte eine anmutige Körperhaltung. Seine Augen funkelten von Begierde.
Er kam auf sie zu und trug sie wie ein Sack. Und plötzlich merkte sie ein Kribbeln im Bauch. Sie verschwanden.
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Das Haus war sehr groß. Die Eingangshalle war mit vielen Büsten und Stauen beschmückt, sonst war alles schwarz weiß. Die beiden Männer brachten Hermine in ein Zimmer. Sie warfen sie auf ein Bett. Sie hatte Angst, denn langsam wusste sie, warum diese Männer sie mit genommen hatten. Sie betete im inneren darum, dass sie nichts machen, doch schon erschienen immer mehrer Männer und sahen begierig auf sie.
„Das ist also Potters Freundin. Sie ist nicht schlecht!", sagte einer und leckte seine Lippen.
Hermines Herz raste wie verrückt. Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie zitterte am ganzen Körper. Schon beugte sich ein Mann über sie. Als seine heißen Lippen die ihre trafen, biss sie in die Lippen. Jaulend sprang der Mann von ihr weg und die anderen lachten.
„Du kleines Missstück!", schrie der Mann und drückte sie immer mehr auf das Bett.
Er schlug sie ins Gesicht. Ein ekliger Geschmack von Blut und Eisen machte sich in ihrem Mund bemerkbar. Er küsste sie noch einmal, presste hart ihre Lippen. Er riss ihre Bluse weg und legte seine Hand auf ihre Brust. Ein salziger Geschmack ließ sie erahnen, dass sie weinte. Sie spürte Schmerz in ihrem Gesicht und Bauch. Schon ließ er ihren Rock hoch rutschen.
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Es waren mehrere Stunden vergangen. Die Männer waren aus dem Zimmer gegangen, zufrieden mit sich selbst. Hermine fühlte nichts mehr. Sie wollte nichts fühlen. Die Tür öffnete sich und eine Frau kam zu ihr.
„Komm!", sagte sie.
Ihre blonden langen Haare, blauen Augen, ihr blasser Teint ließen sie wie ein Engel aussehen. Sanft nahm sie Hermine und umarmte sie leicht. Die Frau streichelte über ihre braunen Locken und wiegte sie leicht. Es war Trost. Trost, denn sie brauchte. Tränen liefen wieder über ihre heißen Wangen, denn sie wurde ihren Schmerz am Körper bewusst.
„Ich bring dich zum Badezimmer, dort wäscht du dich erst einmal. Ich gebe dir dann Kleidung!", sagte sie mit einer engelszarten Stimme.
Sie nahm Hermines Hand und zog sie in einen anderen Raum. Sie nahm behutsam die noch übrigen Fetzten von Hermine und warf sie auf den Boden. Sie öffnete den Duschvorhang und ließ warmes Wasser laufen. Sie schob Hermine hinein und deutete auf Shampoo und Duschgel.
„Benutz dies ruhig. Wasch dich gründlich, es wird ein Teil deiner Schmerzen lindern. Ich komme gleich!", sagte sie und zog den Vorhang wieder zu.
Mechanisch ging Hermine unter den Wasserstrahl. Warmes Wasser lief über ihren geschundenen Körper. Sie konnte sich nicht bewegen. Schmerz war überall, keine einzige Stelle blutete nicht. Sie setzte sich auf den Boden und legte ihre Hand auf ihr Gesicht. Das Wasser gab ihr irgendwie Trost. Sie wusste nicht, ob sie weinte, denn der Schmerz ließ sie nicht einmal richtig denken. Langsam streckte sie ihre Hand aus um nahm Shampoo.
Doch dann erkannte sie eine Rasierklinge. Das Eisenstück glänzte. Sie streckte ihre Hand aus und nahm das kalte Metall. Mehrere Gedanken schossen in ihrem Kopf. Sie legte die Metallklinge auf ihre Pulsader an der Hand. Sie drückte leicht darauf und schon bildete sich Blut. Plötzlich zitterte sie am ganzen Körper und warf die Metallklinge weg.
Ich bin so elend, so ein Miststück, dass sich nicht einmal selbst töten kann.
Wieder nahm sie Shampoo. Sie seifte ihre Haare ein und der Wasserstrahl nahm die Seife. Sie nahm Duschgel und legte es auf ihren Körper. Sofort entstand ein brennender Schmerz. Sie biss auf ihre Lippe und seifte sich weiter ein. Schmerzen mehr, was machte es schon.
Die Tür öffnete sie und die Engelstimme fragte: „Bist du fertig?"
„Ja!", krächzte Hermine und öffnete den Duschvorhang.
Die Frau legte ihr ein Handtuch um und rieb langsam ihre zerschundene Haut. Danach betupfte sie mit einer Lösung die Stellen.
„Es wird nichts alles verschwinden, doch die Blutergüsse und Schnittwunden schließen sich. Danach geht es dir viel besser!", sagte sie und rieb Hermine eine Salbe auf die Haut.
Sie reichte ihr Kleidung und Hermine zog es ohne zu gucken, was es ist, an. Die Frau führte sie wieder in das Zimmer. Sie gab ihr einen Tee.
„Es lindert deine inneren Schmerzen. Nun, setz dich. Du fragst dich bestimmt wer ich bin? Mein Name ist Narzissa Malfoy!", sagte sie und lächelte, als sie Hermines verschrecktes Gesicht gesehen hatte.
Hermine hatte die hochnäsige Frau nicht wieder erkannt. Sie lächelte und wirkte offener. Es waren auch schon zwei Jahre seit der Quiddith Weltmeisterschaft.
„Ich kenn dein Schicksal. Wie oft habe ich es selbst mitmachen müssen? Als mir Lucius von dir erzählt hat, habe ich mich sofort darum bemüht, dich auf zu nehmen, für die Zeit, die du hier bist. Ich weiß, dass du dich nun elend, dreckig und müde vorkommst, doch du musst stark sein. Stark sein und diesen Männern zeigen, dass sie dir in der Seele nichts angetan haben!"
„Aber sie habe meiner Seele etwas angetan!", sagte Hermine leise.
Narzissa Malfoy lächelte und streichelte Hermines Wange.
„Diese Schmerzen und Erinnerungen kannst du nie vergessen, sie werden ein Teil von dir sein. Aber du musst es überwinden. Die Wunde an deiner Pulsader lässt mich vermuten, dass du dich töten wolltest. Doch dein Herz hat es nicht fertig gebracht, weil es für dich noch eine Aufgabe hat. Du darfst nie vergessen, dass du eine Frau bist!", sagte sie.
„Was soll das für eine Aufgabe sein? Ich weiß, dass die Todesser mich töten werden und ich erwarte es. Ich kann meinen Freunden und meiner Familie nicht in die Augen sehen!", sagte Hermine leise.
Hermine konnte nicht mehr weinen. Als wären die Tränen versiegelt.
„Das was du überlebt hast, ist das Schicksal tausender Frauen. Aber keine lässt sich von den Männern unterkriegen. Als ich damals mit meinem Sohn schwanger war, wollte ich ihn hassen. Dieses Kind wurde ohne Liebe nur mit Gewalt gezeugt. Doch als ich den Säugling in meinen Armen gehalten habe, liebte ich es so sehr. Ich war auch glücklich, dass es kein Mädchen ist, denn das Schicksal wäre nicht zu deren Gunsten. Versuch wieder zu lachen, du bist ein schönes Mädchen!", sagte Narzissa und deutete auf einen Bücherregal. „Man hat mir über dein Interesse für Bücher erzählt. Ich hoffe, sie gefallen dir!"
„Warum sind Sie so freundlich zu mir?", fragte Hermine.
Narzissa lächelte. „Ich hasse keine Muggel. Ich sehe dich als Hexe, als eine von uns. Diese Einstellung haben viele reinblütige Frauen, doch wir werden von den Männern unterdrückt und können so nichts machen. Wir können nur im inneren gegen die Männer kämpfen, alleine. Nun, ich lasse dir Tee und Gebäck hier."
Narzissa Malfoy stand auf und drückte Hermine einen Kuss auf den Schopf.
„Eigentlich war es mein größter Wunsch eine Tochter zu haben, doch ich wollte keine. Reinblütige Frauen und Mädchen werden unterdrückt, in dieser Männerwelt! Es ist schon kompliziert das Leben!", sagte sie und ging aus dem Raum.
Hermine saß lange Zeit und starrte nur auf die Wand. Sie fühlte sich nicht mehr wie ein ganzer Mensch. Die Männer haben ihr ein Teil des Lebens genommen.
Ich hasse Männer, verdammt nochmal, ich hasse sie!
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Hermine hat ihr Zeitgefühl komplett verloren. Sie wusste nicht, ob sie Tage oder Wochen hier war. Sie wusste nur, wann die Männer kamen und gingen. Jeden Tag mehr verlor sie von ihrem alten Leben. Jeden Tag wurde sie mehr hasserfüllter. Sie wollte nicht mehr leben, doch Narzissa Malfoy sprach auf sie ein. Sie ließ Hermine nie aus den Augen. Sie solle stark sein, sie solle nie aufgeben. Doch es war schwerer als Hermine dachte.
Sie lag an diesem Tag müde in ihrem Bett. Tagelang stand sie nicht auf und heute fühlte sie sich nicht wohl. Sie lag schläfrig auf dem Bett, als sie das Knarren einer Tür hörte. Sie stand nicht einmal auf um zu gucken wer es ist. Sie hörte Schritte, die näher zu ihr kamen. Sie öffnete ihre Augen und sah jemanden, den sie nicht erwartet hatte. Blitzschnell setzte sie sich auf. Draco Malfoy stand in dem Zimmer und starrte sie an.
„Malfoy?", ihre Stimme war nicht mehr als ein Krächzen.
„Granger!", stellte er fest.
Beide starrten sich einige Minuten an und Schweigen erfüllte den Raum. Hermines Herz raste. Was er wohl hier will? Sie hatte Angst, dass er das will, was die anderen Todesser wollten. Sie fing an zu zittern.
„Was willst du?", fragte sie.
„Dich nach Hogwarts bringen, was sonst?", fragte er und trat zu ihr.
Er wollte sie am Arm nehmen, doch sie schrie auf.
„Fass mich nicht an!"
Er sah sie aufgeschreckt an. Sie zitterte am ganzen Körper. Er streckte seinen Zauberstab auf und sprach einen Schlafzauber auf sie. Sofort fiel sie schlaff auf das Bett.
Er ging auf sie zu und nahm sie behutsam auf die Arme. Als er sie trug, konnte er blaue Flecken auf ihrer Haut und Blutspuren sehen. Er sah sie traurig an. Er verdammt die Männer, die jemanden so etwas angetan haben.
„So will ich nie werden!"
A/N: Erstmal ein riesen THX dafür,dass ihr mir Revies geschrieben habt...
Ja...dieser FF ist etwas eigenartig...aber ich hoff mal, eigenartig im positiven Sinne
TryPepper: Also...THX für dein Review...es kann sein,dass ich das unberichtigte Dokument hier raufgeladen habe...das kann passiern..hihihi...ich versuch es zu ändern...danke,dass du mich darauf hingewiesen hast
DarkPrincess of Slytherin : auch dir ein Dankeschön...toll,dass dir der erste Kap. gefallen hat,es wird nämlich immer besser...
Princess Brady: jaja...wo ist der liebe alte Harry?Ich dachte mir, er sollte sich irgendwie verändern...du wirst bestimmt schockiert sein,wenn du die nächsten Kap. liest...was der Harry alles macht...hihihiii...
merle15: jaja...das ist ein DMHG FF...ich dachte mir, die Drei sollten eine gute Beziehung zueinander haben...so wie richtige Freunde...hohooo...Draco hat was von Harry gekriegt...bähh...der arme muss noch vieles überstehn...hoffe du liest weiter!
iAMfallen
