Es umgab sie eine wohlige Dunkelheit. Es war so, als wäre nichts passiert. Als wäre sie nie vergewaltigt worden. Sie versuchte ihre Augen zu öffnen, doch sie konnte es nicht. Etwas verhinderte, dass sie aufwachen soll. Sie hatte Angst, wieder im Zimmer der Todesser aufzuwachen. Was, wenn Draco Malfoy sie angelogen hatte?
„Was hat dieser Idiot mir ihr gemacht? Was soll das denn für ein Zauber sein?"
War das nicht Rons Stimme?
„Der Zauber lässt die Person aufwachen, wenn sie es will!"
Und das Harrys? Heißt das, sie ist in Hogwarts?
„Ron, nimm die Finger von den Süßigkeiten, die gehören Hermine!"
Das war doch Ginny! Sie war wieder in Holwarts! Doch, wollte sie aufwachen? Ihre Freunde wissen bestimmt, was mit ihr passiert ist. Sie hatte Angst vor Ablehnung. Sie fühlte sich selbst schon erbärmlich und dreckig. Sie sind deine Freunde, sie lehnen dich nicht ab! , sagte eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Zeige nie, dass du dich selbst hasst! Du musst leben, für deine Familie und deine Freunde, die dich lieben! , das war Mrs. Malfoys Stimme.
Sie muss aufwachen.
„Hey, habt ihr gesehen? Sie hat sich bewegt!", hörte sie Rons Stimme rufen.
Sie öffnete ihre Augen und schloss sie sofort. Das Licht im Krankenzimmer blendete ihre Augen, die noch von dunklen gewohnt sind. Sie blinzelte und sah sich müde um. Sie erkannte den Krankenzimmer Hogwarts. Die alten Gemälde, die Metallbetten, die große Tür.
Sie wandte ihren Kopf zu den Personen, die neben ihrem Bett saßen. Harry und Ron sahen sie mit geweiteten Augen an, während Ginnys Augen mit Tränen gefüllt waren. Selbst Luna hatte ihren Blick nicht verträumt auf sie gerichtet, sondern sah sie freundlich an.
„Hermine!", stieß Ginny aus und umarmte Hermine heftig.
Hermine zog scharf Luft ein, denn Ginny hatte unabsichtlich auf ihre blauen Flecken gedrückt. Ginny ließ sie los und weinte heftiger.
„Hör auf zu weinen, mir geht es gut!", sagte sie, doch sie dachte: Tränen werden mein früheres Leben nicht zurückbringen.
Ginny schnäuzte herzergreifend. Luna tätschelte Hermines Hand. Hermine wandte ihren Blick zu ihren besten Freunden.
„Wir werden euch alleine lassen!", sagte Luna und nahm Ginny mit, die mehr weinte als zuvor.
Sie konnte sehen, dass Ron aufstehen wollte und sie umarmen wollte, doch Harry hielt ihn fest und schüttele unmerklich den Kopf.
„Wir haben uns Sorgen gemacht!", sagte Ron mit tränenerstickender Stimme.
„Es war unsere Schuld!", sagte Harry und senkte den Kopf.
Hermine schüttelte den Kopf. „Nein, es war niemandes Schuld. Schon gar nicht eure!"
„Diese Todesser werden büßen!", sagte Ron und stieß mit seiner Faust auf den kleinen Tisch in seiner Nähe.
Hermine konnte sehen, wie er auf seine Unterlippe biss um nicht zu weinen. Je mehr sie ihren besten Freund so sah, desto mehr bröckelte ihre sichere Haltung. Sie wollte ihn umarmen, doch sie hatte Angst. Ihre Freunde waren ebenfalls Männer. Und Männer haben ihr so etwas angetan.
„Wie lange war ich weg?", fragte sie und sah Harry an.
Er saß nur still auf seinem Stuhl und er hatte einen traurigen Ausdruck auf seinem Gesicht. Er sah schuldbewusst aus, doch Hermine wusste, er hatte keine Schuld.
„Zwei Wochen. Es tut mir so leid!", sagte Harry.
Sie lächelte ihn an. Sie wusste nicht, was sie sagen soll. Angst und Furcht waren nun ein Teil von ihr. Genau wie Schmach und Schande. Sie war nicht mehr Hermine, sie hat sich geändert, wie Harry. Jetzt kam es ihr im Sinn, dass er durch seine Trauer so geworden ist. Er wollte fröhlich sein, mit Wissen und Stärke glänzen. Er wollte seinem Schicksal auf eine andere Art entgegen kommen. Es tat ihr leid, ihren besten Freund verurteilt zu haben.
„Wir müssen jetzt zum Unterricht. Wir haben für dich alle Notizen und Hausaufgaben aufgeschrieben.", sagte Ron und stand vor ihr.
Sie wusste, dass es für Ron sehr hart gewesen war, immer und überall aufzupassen und das Wichtigste aufzuschreiben.
„Danke!", sagte sie und die beiden Jungen verließen den Raum.
Hermine ließ sich wieder auf das Bett fallen. Sie hat sich von ihren Freunden sehr distanziert. Es war der Hass und die Angst vor Männern. Sie musste sich eingestehen, ihre besten Freunde sind keine kleinen Jungen mehr, sondern Männer.
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Nach drei Tagen kam Dumbledore. Sie las gerade ein Buch, als die Tür sich öffnete und Dumbledore, gefolgt von McGonagall und Snape, hereinkam. Hermine hatte den Direktor noch nie so gesehen. Sein Gesicht schien älter geworden zu sein, seine Haltung schwach und sein Gang unsicher. Er sah Hermine mit einem Blick, den sie von ihren Freunden kannst. Schuld, Angst und Furcht, auf das, was kommen wird. McGonagall sah ihre Schülerin mit Tränen in den Augen an und Snape hatte einen traurigen Ausdruck.
„Miss Granger, wie geht's es Ihnen?", fragte Dumbledore höflich.
McGonagall ging auf sie zu und nahm ihre Hand. Hermine dankte ihr insgeheim für diese Geste.
„Es wird immer besser!", sagte sie leise.
Dumbledore setzte sich auf der anderen Seite von McGonagall. Er wollte sie anfassen, doch sie zuckte zusammen und er ließ seine Hand fallen. Ihre männlichen Freunde haben sie nicht anfassen wollen, denn sie wusste, dass Malfoy sie gewarnt hatte. Sie erinnerte sich noch genau an seine erschreckten Ausdruck.
Dumbledore seufzte und sah sie an.
„Sie haben die Wahl hier zu bleiben oder nach Hause zu Ihren Eltern zu gehen. Ich denke, es wäre besser, wenn Sie gehen. Sie können das Geschehene zu Hause besser verarbeiten, wenn niemand Sie anstarren wird. Die Schüler wissen nämlich, was Ihnen passiert ist. Ich selbst weiß nicht, wie die Todesser es hier hinein geschafft haben!", sagte der alte Mann.
„Ich möchte gern hier bleiben!", sagte Hermine.
Die Lehrer sahen sie an.
„Wieso wollen Sie hier bleiben, Granger? Alle werden Sie anstarren, mit den Finger auf Ihnen zeigen. Wäre es nicht besser, alles zu Hause zu vergessen?", sagte Snape.
„Ich möchte nicht vor meinem Schicksal weglaufen. Es ist passiert, man kann es nicht rückgängig machen. Ich hätte nur zwei Bitten. Könnte ich ein einzelnes Zimmer bekommen und können meine Eltern für einen Tag hierher kommen?", fragte sie.
„Das wird nicht schwer sein zu arrangieren. Aber denken Sie noch einmal an das Angebot nach!", sagte Dumbledore.
„Ich danke Ihnen dafür, aber ich möchte gern hier bleiben!", sagte Hermine.
Der alte Mann nickte. McGonagall und er verließen den Raum. Der Zaubertrankmeister aber blieb. Snape ging hin und her.
„Sie wissen, wer Sie daraus geholt hat, oder?", fragte er.
„Ja! Aber nicht nur er hat mir geholfen. Mrs. Malfoy auch. Haben sich beiden gegen Mr. Malfoy gerichtet?", fragte sie und sah Snape an.
„Narzissa war nie auf seiner Seite. Was Draco Malfoy angeht, haben Sie auch ein Teil bewirkt!", sagte Snape.
„Können Sie ihm meinen Dank ausrichten. Er hat mir mein Leben gerettet, obwohl ich es nicht wollte!", sie sah den Lehrer an.
Er sah sie mit geweiteten Augen an, doch er nickte. Er hatte verstanden!
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Nach zwei Wochen durfte Hermine das Krankenzimmer verlassen. Ginny begleitete sie. Als Hermine in die Fluren gingen, richteten sich sofort alle Blicke auf sie. Einige fingen an zu tuscheln und wieder andere zeigten auf sie. Hermine ging mit erhobenen Hauptes bis zum Gryffindorturm. Ginny sagte das Passwort und die beiden Mädchen traten in den Gemeinschaftraum. Nichts hatte sich geändert, es war noch immer gemütlich.
„Dein Zimmer liegt in der Näher der Mädchenschlafsäle!", sagte Ginny und ging die Treppen hinauf.
Sie zeigte Hermine ein Gemälde, auf der eine Frau auf einen Stein saß. Sie hatte eine Harfe auf den Schoß und lächelte freundlich. Sie hatte ein weites, weißes Hemd an und einen braunen Rock. Um den Stein toste das Meer, doch es schien, als bemerkte die Frau nichts.
„Passwort?", fragte sie mit hoher und melodischer Stimme.
Hermine faltete den Brief, den sie von Dumbledore erhalten hatte, auf. Ginny legte ihre Sachen auf den Boden.
„Wenn du mich brauchst, ich bin unten!", sagte sie und legte kurz ihre Hand auf Hermines Schulter, bevor sie die Treppen hinunter stieg.
„Liberatio!"
Die Portraittür klappte auf und Hermine stieg in das Zimmer. Das erste, was Hermine auffiel, war ein großer Bücherschrank. Er stand seitlich neben der Eingangstür. Daneben fand sie einen Schreibtisch mit Pergamentblätter, Federn, Tintenfässer und Muggelschreibartikel, wie einen Bleistift, einen Radiergummi und einen großen knallgelben Anspitzer. Ein paar Meter von dem Schreibtisch, war eine Tür. Hermine öffnete diese und fand einen großen Badezimmer vor sich. Eine große Badewanne war so groß wie ein Schwimmbad, daneben hatte sie eine große Dusche. Alle hatten einen Lachsfarbton, sogar die Toilette und das Waschbecken. Die Kacheln auf dem Boden hatten ein Schachbrettmuster, ebenfalls im Lachsfarbton. Sie drehte sich erstaunt vom Bad und steuerte auf das große Himmelbett. Es hatte die Farbe rot, welche mit goldenen Bändern beschmückt war. Die Kissen und die Bettdecke waren großen und als Hermine sich darauf fallen gelassen hat, verschwand sie fast darin.
Dieses Zimmer ist ein Traum, ein wunderschöner Traum. Doch soll er mich vergessen lassen, was mit mir passiert ist?
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Hermine las gerade in einem der Bücher aus dem Bücherregal, als die Tür klopfte. Sie legte das Buch auf ihr Schreibtisch und ging an die Tür. Stirnrunzelnd machte sie die Tür auf, denn sie wusste nicht, wer es sein soll. Die Schüler waren im Unterricht.
„Mum? Dad?"
Vor Hermine standen ihre Eltern. Ihr Mutter stürzte sich sofort auf sie. Mrs. Granger schluchzte in Hermines Schulter und Hermine spürte die Tränen. Sie ging einige Schritte rückwärts und setzte sich mit ihrer schluchzenden Mutter auf das Bett. Ihr Vater ging hinter ihr her und schloss die Tür hinter sich. Er setzte sich auf einen Stuhl und sah seine Tochter unsicher an.
„Mein kleines Mädchen, was haben diese Mistkerle mit dir gemacht?", schluchzte Mrs. Granger und drückte ihre Tochter fest an sich.
„Mir geht es gut!", sagte Hermine mit zitternder Stimme.
Es lang eine merkwürdige Spannung im Raum. Es war für Hermine so merkwürdig.
„Mein Kleines!", ihre Mutter ließ Hermine los und sah ihr in die Augen.
Sie muss lange Zeit geweint haben, denn Hermine konnte dunkle Augenringe um der Mutters Augen sehen. Ihre Mutter hob ihre Hand und streichelt sanft Hermines Wange. Sie wusste, dass ihre Mutter sie trotzdem liebte, egal was passiert ist.
„Hermine!"
Sie sah auf und sah in die verletzten Augen ihres Vaters. Er war ein Mann, dass war ihr klar, doch er war ihr Vater. Sie konnte ihn nicht hassen. Sie erinnerte sich so gern an die Zeit zusammen mit ihn, in ihrer Kindheit. Sie stand auf und ging zu ihrem Vater. Es schmerzte Hermine, ihn so schwach zu sehen. Als sie vor ihn stand, umarmte sie ihn. Er drückte sie fest um sich und fing an zu weinen. Nun konnten Hermine ihre Tränen nicht mehr unterdrücken. Sie zog ihre Mutter zu sich und die drei umarmten sich und weinten. Weinten um Hermines Vergangenheit, um die Gegenwart und um die Zukunft, die keiner kannte.
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Es war spät in der Nacht. Der Mond war nur eine kleine Sichel, doch schien er kräftig in Hermines Zimmer. Es war für sie ungewöhnt in so einem großen und flauschigen Bett zu schlafen. Immer wieder drehte sie sich hin und her. Sie hatte ein Traumlos-Trank genommen, doch dieser half nich beim Einschlafen. Sie stand lauft seufzend auf. Sie sah sich in ihrem Zimmer um und ihr Blick blieb an den Fenster hängen. Trotz der Gardine konnte Hermine die Sterne leuchten sehen. Sie vermisste den Blick hinauf zum Himmel. Sie nahm ihr Morgenmantel und legte ein Zauber auf sich, damit sie keiner sieht. Langsam öffnete sie die Portraittür und stieg leise hinunter zum Gemeinschaftsraum. Sie sah sich noch einmal um, bevor sie das Portrait der Dicken Dame öffnete und hinausging. Die Kerzen auf den Fluren waren das Einzige , das Licht in die dunklen Räume spendete. Langsam stieg sie die Treppen hinauf bis zum Astronomieturm. Sie kletterte die Leiter hinauf und öffnete die Falltür. Als sie im Klassenzimmer war, nahm sie den Zauber von sich. Sie ging zum Geländer und setzte sich hin. Sie legte ihren Kopf gegen ihr Nacken und starrte in den Himmel.
Die Sterne strahlten eine wohlige Wärme aus. Sofort fühlte Hermine sich wieder geborgen. Sie wäre fast eingeschlafen, hätte das Klacken der Tür sie nicht aufschrecken lassen. Hermine stand sofort auf und zuckte ihr Zauberstab.
„Granger, du kannst dein Zauberstab wieder wegnehmen!"
Draco Malfoy kam aus dem Schatten und lächelte sie merkwürdig an. Hermine hatte ihn seit den Vorfall nicht wieder gesehen oder gesprochen. Sie legte ihr Zauberstab wieder in ihre Tasche und nahm ihr Morgenmantel, der ihr heruntergefallen war, wieder auf.
„Ich wollte sowieso gehen!", sagte sie tonlos.
„Du kannst ruhig bleiben!", sagte er und ging auf sie zu.
Hermine machte mehrere Schritte zurück und sah ihn ängstlich an.
„Kein Dank aus deinem Mund? Ich habe dir dein Leben gerettet!", sagte er in seiner üblichen Tonlage.
Hermine funkelte ihn an. Wut kochte in ihr und sie sah ihn hasserfüllt an.
„Du willst Dank, dafür? Wieso hast du mich nicht dort gelassen? Sie hätten mich getötet und das war alles, was ich wollte! Wieso hast du mich hier her gebracht? Wolltest du sehen, wie ich hier zum Thema Nr.1 werde und mich alle wie eine entlaufende Hündin anstarren? Wolltest du, dass mich alle ansehen und sagen „Das ist die, die vergewaltigt worden ist! Und das nicht nur von einen Mann"! Wolltest du sehen, wie ich so zu Grunde gehe? Ich will sterben, und du hast mir die Chance genommen!"
Hermine spürte, dass sie weinte. Sie spürte die Tränen, die ihre Wange herunter flossen. Als hätte sie heute nicht schon genug geweint.
„Denkst du, ich habe es für dich gemacht? Meine Mutter hat mich damit beauftragt, ich habe es für sie gemacht!", sagte Draco hilflos.
„Wo ist dein verdammter Malfoystolz? Seit wann hilfst du einem verdammten Schlammblut?", schrie Hermine.
„Seit ich mich von den Todesser gewandt habe!", schrie er.
Hermine sah ihn sprachlos. Das hätte sie nicht erwartet!
„Warum jetzt? Hättest du nicht warten können? Nur einen kurzen Tag, ein Augenblick? Wieso gerade jetzt?", ihre Stimme wurde leiser und sie zeigte die Müdigkeit, die sie hatte.
Sie war müde. Müde von ihrem Leben. Sie wollte gern schlafen, für immer.
Sie sackte auf die Knie und fing an hemmungslos an zu weinen. Sie konnte die schuldbewussten Augen ihrer Freunde und ihrer Eltern sehen. Wie sie behutsam mit ihr umgingen, und das wollte sie nicht.
„Der Tod ist nicht der Weg, um seinem Schicksal zu entlaufen!", sagte Draco leise.
Hermine spürte ihn sehr nah an sich. Sie wollte diese Nähe nicht, denn es war so merkwürdig. Er, der sie so oft angegriffen hat, ihr Leben zur Hölle gemacht hat, strahlte eine wunderbare Aura aus. Sie fühlte sich wohl und das wollte sie nicht. Sie will sich bei keinem Mann wohl fühlen ,schon gar nicht bei Malfoy.
„Lass mich bitte alleine!"
A/N:Sooo...wieder ein Kapitel...wer hätte gedacht, dass so viele diesn FF lesen! Ich hätte eher gedacht, ihr würdet es ablehnen, wegen der Vergewaltungen! Also..dieser FF wurde noch nicht berichtitig und nachgeguckt...also...sieht meine Fehler nicht!
Schreibt mir schön Reviews! iamfallen
