Leider nur 3 Reviews für das letzte Chap ..traurigbin.. Hat es euch nicht gefallen? Naja.. Das letzte Chap gibt's trotzdem heute, alles andere sowie Review-Antworten (danke an furikakeru, Rudi und Trang-Ouls-Avatar) gibt's diesmal am Schluss. Viel Spaß beim Lesen!


Fünfter Tag

„Komm schon, du kannst es doch besser!", rief Sirius und lachte Bellatrix aus. Seine Stimme hallte in dem Gewölberaum wider.

„Nein", schrie Harry, „sie wird dich töten!" Doch zu spät: Ein Lichtblitz traf seinen Paten direkt auf die Brust. Das Lachen auf seinem Gesicht war noch nicht ganz verschwunden, doch seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. „Nein!", schrie Harry, „Sirius, nein!" Er rannte los, wollte den Menschen retten, der ihm so nahe stand. Doch je schneller er lief, desto weiter weg schien sein Pate zu sein. Dann fiel er durch den Torbogen. „Sirius", brüllte Harry, „Komm zurück!"

Er konnte die Stimmen hinter dem Torbogen tuscheln hören, sie wurden immer lauter. Er spürte, dass ihn jemand an den Schultern packte und schüttelte. „Harry!" Plötzlich wurde die Stimme klar und er riss die Augen auf. Er konnte erkennen, dass sich Severus Snape über ihn gebeugt hatte. „Harry", sagte Severus sanft, „es war nur ein Traum." Doch der Gryffindor schaute ihn nur mit entsetzten Augen an und schüttelte den Kopf. „Nein", flüsterte er, „Ich bin schuld, ich bin schuld daran, dass Sirius tot ist" Severus sah ihn mit einem eindeutig mitleidigen Blick an. „Komm", sagte er ruhig, „Wir gehen nach unten"

Fünf Minuten später saß Harry mit einer Tasse Kamillentee in einem der Sessel, ihm gegenüber Snape. „Hast du diese Art von Träumen öfter?", fragte er. „Fast jede Nacht", antwortete Harry, „Aber seit ich hier bin, hatte ich keinen Traum mehr. Das war das erste Mal."

Er schaute zur Seite, bemerkte nicht einmal den sorgenvollen Blick, den ihm Severus zuwarf. Er hatte geglaubt, Sirius Tod verarbeitet zu haben, doch heute Nacht war ihm klar geworden, dass er davon noch weit entfernt war. Eine stumme Träne lief ihm die Wange hinunter.

Er sah so verzweifelt aus. Noch nie hatte Severus seinen Schüler so gesehen. Vielleicht war das der Grund, warum er sich auf einmal so um ihn sorgte. Ein Grund war sicherlich auch, dass Harry ihn an sich selbst erinnerte. Auch er war damals allein gewesen, fühlte sich einsam. Deshalb konnte er den Jungen sehr gut verstehen.

„Harry", sagte Severus, „niemand wollte, dass das passiert. Und du trägst keine Schuld daran" Der Gryffindor schloss die Augen und vergrub sein Gesicht in den Händen. Nein, niemand würde ihm dieses Gefühl der Schuld abnehmen können.

„Als ich so alt war wie du", fuhr Severus plötzlich fort, „habe ich mir die Schuld dafür gegeben, dass meine Eltern jeden Tag stritten und schließlich zu Voldemort wechselten. Doch heute erkenne ich, dass dem nicht so ist."

Harry sah auf. Natürlich war die Veränderung seines Paten nicht an ihm vorbeigegangen, doch so ein Geständnis hatte er nicht erwartet.

Auch Severus war überrascht von sich selbst. Sollte er es wirklich riskieren und dem Jungen seine Vergangenheit eröffnen? Doch nun war es ohnehin zu spät. Er holte tief Luft und erzählte Harry wie er versucht hatte, es seinen Eltern rechtzumachen, wie er schließlich zum Todesser wurde und wie seine Eltern vom Dunklen Lord ermordet wurden. An diesem Punkt hielt er inne.

Harry hatte den Erzählungen gespannt zugehört. Als Snape endete, fühlte er eine Leere in sich. Er hatte seinen Paten nie als Mensch gesehen, immer nur als den gemeinen Lehrer, der die Slytherins bevorzugte. In diesem Augenblick merkte er erst, wie wenig sie voneinander wussten. „Als ich letztes Jahr Ihre Erinnerung im Denkarium gesehen habe, habe ich schon so etwas in der Art vermutet", ergriff Harry das Wort, „Und ich war absolut nicht stolz auf das, was man Vater Ihnen angetan hat." Severus nickte. „Und noch was", fügte Harry etwas leiser hinzu, „ich wollte mich schon die ganze Zeit dafür entschuldigen, was letztes Jahr passiert ist. Ich hätte Ihre Privatsphäre respektieren sollen. Es tut mir Leid."

Harry hatte sich gerade ehrlich entschuldigt. Er war also wirklich anders. „Vergessen wir, was gewesen ist, und fangen von vorne an", sagte Severus. Harry beäugte ihn misstrauisch, kein Wunder, schließlich hatte er sein Wort das letzte Mal nicht gehalten. Doch nun war alles anders, die Woche mit dem Jungen hatte ihm die Augen geöffnet. „Ich gestehe, dass ich das letzte Mal nicht die Absicht hatte, dir eine zweite Chance zu geben. Aber heute meine ich es Ernst. Ich habe erkannt, dass du nicht wie dein Vater bist", sagte Severus. „Auch wenn du ihm zum Verwechseln ähnlich siehst", fügte er hinzu und lächelte.

Noch nie hatte Harry ein Lächeln auf den Lippen des Tränkemeisters gesehen. Inzwischen vertraute er seinem Paten und so erwiderte er das Lächeln und meinte: „Einverstanden, fangen wir von vorne an, aber diesmal wirklich"


Die letzen beiden Tage verbrachten Harry und Severus damit, sich richtig auszusprechen. Sie erzählten sich gegenseitig viel von ihrer Vergangenheit und sparten dabei die Details nicht aus. Das führte dazu, dass Harry am Ende der Woche das Gefühl hatte, seinen Paten neu kennen gelernt zu haben und auch ein bisschen besser verstehen konnte, warum er ihm das Leben schwer gemacht hatte.

Und Severus? Der hatte ein völlig neues Bild von Harry Potter und sah nicht mehr nur das, was ihn an James erinnerte, sondern auch das, was ihn an sich selbst erinnerte.

Schließlich war es soweit und der Abend der Abreise stand bevor. Harry sah sich noch ein letztes Mal um, bevor er den Portschlüssel berührte, der ihn diesmal direkt nach Hogwarts brachte. Ihm war in den letzten Tagen auch klar geworden, warum er bei der Anreise mit dem Zug fahren musste: Er und Snape sollten von Anfang an möglichst viel Zeit miteinander verbringen, dafür war eine Zugfahrt wie geschaffen.

Der kluge alte Dumbledore hatte das ganze von Anfang an geplant, ihm war also doch nicht entgangen, dass Severus ihn angeschwindelt hatte.


Zurück in Hogwarts

Harry hievte seinen Koffer die langen Steintreppen hoch. Noch ein paar Meter, dann würde er endlich wieder im Gemeinschaftsraum der Gryffindors sein, wo ihn seine Freunde erwarteten. Auch wenn die letzten Tage mit Severus durchaus angenehm waren, freute er sich trotzdem auf sein „Zuhause". Vor der fetten Dame angekommen murmelte er das Passwort und betrat den runden Gemeinschaftsraum. Sofort stürmten Hermine und Ron auf ihn zu und fielen ihm um den Hals. „Du hast uns gefehlt!", meinte Ron. Hermine nickte nur zustimmend und wollte wissen, wie es Harry ergangen war.

Nachdem dieser geendet und ungläubige Blicke von seinen beiden Freunden geerntet hatte, waren Hermine und Ron an der Reihe. „Du glaubst gar nicht, was alles passiert ist", meinte Hermine.

Und so kam es, dass die drei in dieser Nacht noch lange den Gemeinschaftsraum besetzten, es gab einfach viel zu viel zu erzählen.

Am nächsten Morgen, zum Glück ein Samstag, stand Harry schon vor Hermine und Ron auf. Er hatte da noch etwas zu erledigen…

„Pustekuchen", sagte er, als er vor Dumbledores Büro ankam. Der Wasserspeier erwachte zum Leben und sprang zur Seite. Harry klopfte an die Eichentür, die ihm fast gleichzeitig von Dumbledore geöffnet wurde. „Ah, Harry", sagte er, „Ich dachte mir schon, dass du es bist" Der Gryffindor grüßte höflich und setzte sich auf einen der Stühle gegenüber dem Schreibtisch. Nachdem sich der Schulleiter ebenfalls gesetzt hatte, fragte Harry: „Professor, woher wussten Sie, dass es klappen würde?" Dumbledore schmunzelte. „Genau diese Frage habe ich von dir erwartet", sagte er. „Lass es mich so sagen: Auch Severus kam gestern in meinem Büro und wollte eine Antwort auf eben diese Frage. Ihr seid euch einfach viel zu ähnlich, irgendwann musstet ihr es merken." Harry sah Dumbledore stirnrunzelnd an, doch dieser lächelte nur. Eilig verabschiedete sich der Gryffindor, ihm war gerade noch etwas eingefallen.

Auf halbem Weg zwischen Dumbledores Büro und den Kerkern kam ihm auch schon sein Pate entgegen. „Harry, gut, dass ich dich treffe..." „Severus.. ich hab dich gerade gesucht"

ENDE


So das wars ..aufgeregtbin.. Wie hats euch gefallen? Wollt ihr noch nen kurzen Epilog haben oder soll ich's dabei belassen?

Bitte hinterlasst mir ein Review, damit ich weiß, was ich machen soll und wie es euch gefallen hat. Aber jetzt erstmal zu den Review Antworten:

furikakeru: Danke für deine Review. Ich hoffe dir hat Chap 14 gefallen  Vielleicht geht's sogar noch weiter…

Rudi: Wie du siehst musste Harry nicht mehr wühlen, Sev hat es ihm auch so verraten. Seine Kindheit war wirklich sehr traurig, das ist schon wieder ein Punkt den die beiden gemeinsam haben. Danke Rudi, für deine vielen lieben Reviews, ich hab mich immer sehr darüber gefreut!

Trang-Ouls-Avatar: Danke! Ob du es glaubst oder nicht, das Chap sah nur so kurz aus. Von den Wörtern her war es das längste Chap überhaupt, ging bei mir in Word über 4 ½ Seiten 

Soo, falls kein Epilog kommt ist an diesem Punkt meine erste Fanfic zu Ende. Irgendwie freu ich mich, aber irgendwie macht mich der Gedanke auch traurig… Ich hoffe wir sehen uns mit einem Epilog wieder!

Eure Karin