Part 7

"Ich hab so richtig Lust mich mal ganz ungsund zu ernähren. Kommst du mit?", fragt Jay durch den Telefonhörer.

"Wohin?", will Cycy wissen.

"Zu Mickey D.!"

"Klar, warum nicht? Ich bin ein bekennender Junk-Food-Fetischist!"

Gesagt, getan. Eine halbe Stunde später sitzen sie bei Coke, Fritten und Burgern zusammen.

Jay betrachtet die Frau ihm gegenüber nachdenklich.

"Hast du eigentlich einen Freund?", bricht er das Schweigen.

"Ich bin gerade erst hergezogen."

"Und wo du vorher gewohnt hast?", bohrt Jay weiter.

Sie schaut ihn schmunzelnd an: "Was interessiert dich das?"

"Es interessiert mich eben."

"Mir ist meine Freiheit sehr wichtig. Man könnte schon sagen, unantastbar."

"Versteh ich gut", stimmt Jay der Frau zu.

Sie schaut ihn mit verwegenem Grinsen an: "Das sagt der Richtige."

"Was willst du damit sagen?", fragt er missmutig.

Sie deutet nur auf seinen Ehering an der linken Hand. Schnell zieht er die Hand weg und versteckt sie unter dem Tisch.

"Das hat doch überhaupt nichts zu sagen", protestiert er.

"Wen willst du verarschen? Du bist verheiratet."

"Kann schon sein", grummelt er. "Aber Ehe bedeutet nicht gleich Liebe."

Sie schüttelt den Kopf.

"Was?", fragt er unverhohlen.

"Warum hast du Cathy geheiratet, wenn du nicht mal dazu stehst?"

Er zuckt mit den Schultern: "Es war halt so."

"Das ist keine Antwort", gibt sie nicht nach. "Liebst du sie nicht mehr?"

Er seufzt und rückt mit der Wahrheit heraus: "Ich dachte damals, dass ich sie liebe. Aber mit der Zeit habe ich erkannt, dass ich sie doch nicht liebe. Ich habe mir nur was eingeredet und uns was vorgemacht."

"Weiß sie das?"

"Ich glaube nicht", antwortet er gleichgültig.

"Du bist echt..."

"Was? Was bin ich?"

Sie schüttelt nur ungläubig den Kopf: "Du weißt gar nicht, was du ihr damit antust."

"Wäre eine Scheidung besser?"

"Es wäre auf jeden Fall ehrlicher und gerechter."

Er lässt sich die Worte durch den Kopf gehen und sagt schließlich: "Das kann ich ihr nicht antun."

"Aber ihr eine heile Welt vorspielen kannst du? Du spielst mit ihren Gefühlen."

"Na und? Was geht es dich an?", fragt er trotzig.

"Ich mag sie." Kurze Pause, wobei sie ihre Augen in Jay´s bohrt. "Hast du keine Angst, dass ich es ihr erzähle?"

Er grinst sie überlegen an: "Das machst du nicht."

"Wieso bist du dir da so sicher?"

"Du bist mir ähnlicher als du vielleicht glaubst. Ich habe dich schon lange durchschaut."

Sie kann ihn nur noch fassungslos anstarren.