Part 9
Sie sitzt vor ihrem Laptop, als es an der Tür klingelt.
Seufzend, genervt durch die Störung erhebt sie sich von ihrem Stuhl und öffnet die Tür, davor steht Jay.
"Was willst du?", fragt sie abweisend.
"Mich entschuldigen, wegen vorhin. Ich hab das nicht so gemeint", entschuldigt er sich und fügt hinzu: "Irgendwie bin ich gern in deiner Gesellschaft."
"Ach wirklich?", fragt sie schnippsich.
"Wirklich", erwidert er aufrichtig und streckt ihr seine Hand zur Versöhnung hin. Sie ergreift sie.
"Es ist so heiß heute, hast du Lust ein paar Runden im Pool zu drehen?"
"Ich hab leider keinen Pool oder etwas annähernd Vergleichbares anzubieten."
"Ich schon", sagt er grinsend.
Sie kann seinem Klein-Jungen-Lächeln nicht lange widerstehen: "Warte, ich zieh mir Badesachen an."
"Okay, komm einfach rüber zu mir, wenn du soweit bist."
Sie nickt: "Bis gleich."
Sie läuft an der weiß gestrichenen Hausfassade vorbei und gelangt in den hinteren Garten, in dem sich ein großer Pool mit strahlend blauen Wasser befindet.
Jay tummelt sich schon im kühlen Nass udn bemerkt ihr Kommen nicht.
"Hi", macht sie auf sich aufmerksam.
Er dreht sich um und es verschlägt ihm die Sprache: "Wow, du siehst umwerfend aus."
"Ach, schleim mich nicht zu."
"Komm rein, es ist herrlich hier drin."
Sie steigt die Leite in den Pool hinab. Das Wasser ist angenehm warm.
Er schwimmt auf sie zu und lächelt sie an: "Ich wusste gar nicht, dass sich unter den ganzen Hip Hop - Klamotten so ein sexy Körper befindet."
"Hör auf damit." Ihr sind seine Komplimente unangenehm.
"Wahrheit muss wahr bleiben."
"Dann behalt deine Wahrheiten für dich."
Er grinst sie an und leckt sich über die Lippen.
Was geht nur schon wieder in seinem Kopf vor? Was würde sie dafür geben, um seine Gedanken zu lesen oder lieber doch nicht?
"Lust auf ein kleines Wettschwimmen?"
"Wenn ich damit dein Konkurenzdenken befriedigen kann."
"Na dann los."
Er stösst sich vom Beckenrand ab und schwimmt mit schnellen, kräftigen Zügen zur gegenüberliegenden Seite. Sie kann nur schwer mit ihm mithalten.
"Gewonnen!", freut er sich wie ein kleiner Junge. "Willst du Revanche?"
"Ich hab gegen dich sowieso keine Chance."
"Ach komm, just for fun."
"Na gut. "
Sie schwimmen die gleiche Strecke zurück und wie erwartet ist Jay wieder der Überlegenere.
"Verlierer müssen bestraft werden", meint er hämisch grinsend.
Bevor sie sich versieht drückt er ihren Kopf kraftvoll mit beiden Händen unter Wasser. Sie rudert panisch mit den Armen. Er läßt sie sofort wieder los und sie taucht wieder auf.
"Was soll der Scheiß?", fährt sie ihn wütend an.
"Das war doch nicht böse gemeint", entschuldigt er sich.
"Deine verdammten Scheißspiele kannst du mit anderen abziehen, aber nicht mit mir!", schreit sie ihn aufgebracht an und flüchtet aus dem Pool.
"Hey, das war doch nur ein Spaß", ruft er, verläßt den Pool und rennt ihr her. Sofort hat er sie eingeholt und nagelt sie an der Hauswand fest.
Sie fährt ihn sofort wieder an: "Warum gebe ich mich mit so einem Scheißkerl wie dir überhaupt ab?"
"Es tut mir leid", sagt er und zum ersten Mal ist Wärme in seinen Augen sichtbar. "Was kann ich tun, damit du mir verzeihst?"
"Gar nichts!" Sie schaut ihn direkt in die Augen. Kurze Sekunden der Stille. "Ich hasse dich!"
"Ich hasse dich auch!"
Er drückt seinen Körper gegen ihren. Die Wand gibt ihr keinen Platz zum Zurückweichen oder Entkommen. Er schaut ihr tief in die Augen. Sie scheint sich wieder beruhigt zu haben, aber ihr Körper ist angespannt. Bevor sie weiß wie ihr geschieht küsst er sie sanft auf den Mund.
