Part 11
"Können wir uns treffen?", ertönt Jay´s Stimme sanft und leicht bedrückt durch den Telefonhörer. "Ich muss mit dir reden."
Maxine ziehen sich die Eingeweide zusammen, denn kurzzeitig hatte sie die Geschehnisse des Vortages vergessen hatte. Einmal, nachdem sie die ganze Nacht nicht schlafen konnte und über Jay nachgedacht hat. Die Szenen am Poll werden immer und immer wieder in ihrem Kopf abgespielt...der Kuss, seine Worte, ihre Worte.
"Bist du noch dran?", fragt er unsicher.
"Ja", sagt sie leise, kaum verständlich.
"Kann ich zu dir rüber kommen?"
"Ich glaub das ist keine gute Idee", versucht sie ihn abzuwehren, aber hofft innerlich, dass er sich nicht so einfach abwimmeln läßt, sondern sie weiter bedrängt, dass sie einfach "Ja" sagen muss.
"Bitte, ich muss dich sehen und ich muss mit dir reden. Nicht am Telefon, sondern persönlich."
Sie seufzt, aber ist einerseits auch erleichtert, denn sie möchte ihn auch sehen. In ihren Kopf spielen sich soviele Dinge ab, die einfach raus müssen.
"Darf ich zu dir kommen?", fragt er erneut, weil ihr Seufzen schließlich keine Antwort war.
"Ja, komm rüber", sagt sie.
Schon ist die Leitung unterbrochen.
Es dauert keine zwei Minuten, da klopft es schon.
Maxine läuft mit hastigen Schritten zur Tür und öffnet diese.
"Hey", begrüßt Jay sie freudig und schließt seine Arme um sie.
"Hey", haucht sie ihm ins Ohr.
"Ich hab dich vermisst", gesteht er ihr kleinlaut.
"Wir haben uns doch gestern erst gesehen."
"Das ist schon wieder viel zu lange er."
"Was soll das fragen?", fragt sie und kommt sich sofort nach Äusserung der Frage unendlich dumm vor.
Er löst die Umarmung und schaut sie an, mit so lieben Augen, dass sie gar nicht anders kann, als sich auf die Zehenspitzen zu stellen und seine Lippen mit ihren zu berühren.Er schließt seine Arme fester um sie, als ob er sie nie wieder loslassen wollen würde. Er führt seine Zungenspitze an ihre und sie umspielen sich zärtlich.
Plötzlich kommt Cathy´s Gesicht in Maxine´s Gedanken zum Vorschein und sie stößt Jay von sich weg, zum zweiten Mal.
"Wir dürfen das nicht, Jay", sagt sie traurig.
"Warum?"
"Wegen Cathy."
"Vergiss Cathy!"
"Ich kann nicht, Jay. Ich kann nicht."
Er seufzt und zieht sie bei der Hand mit sich auf die Couch. Sie sitzen nebeneinander und er hält immer noch ihre Hand in seiner.
"Seit du in mein Leben getreten bist, geht es mir viel besser."
"Wie meinst du das? Du hast doch ein tolles Leben", hinterfragt sie unsicher.
"Seitdem ich zu Hause gefangen bin, ist mein Leben nicht so toll. Ich will wrestlen und nicht zu Hause rumsitzen und dumme Talkshows und Sitcoms glotzen. Du hast mich sozusagen davon erlöst."
Sie grinst verlegen.
"Du kannst das, was Cathy nicht kann."
Sie schaut ihn mit großen, fragenden Augen an.
"Mich glücklich machen", setzt Jay erklärend nach.
"Aber sie ist deine Ehefrau."
"Darüber haben wir doch schon geredet", seufzt er genervt.
"Ja, schon, aber trotzdem macht es das nicht leichter."
Maxine steht auf und will gehen, weil ihr das alles einfach zu viel ist, aber Jay hält sie zurück: "Du kannst nicht vor mir weglaufen, ich brauche dich, verdammt!"
