Disclaimer: Siehe vorheriges Kapitel...

Ich danke euch für die Reviews:

Dax: Danke!

Ronsreallove: Danke, ja, ja, Cliffies sind immer gemein und fies, aber hier hast du das nächste Kapitel, Süße! knuddel

Jule: Brauchst nicht mehr mit dem Zaunpfahl zu winken (muss auf die Dauer ja anstrengend sein ;-) Neues Kapitel ist schon da! Viel Spaß!

Chaneira: Ron und ein Frauenversteher? grins Niemals! lach Oder doch? grins Einfach weiterlesen, Süße!

Ninaissaja: Deine Woche hört sich ja schrecklich an, du Ärmste! Ich hoffe, du bist jetzt nicht zu geschlaucht zum Weiterlesen? Und natürlich kommen Ron und Hermione am Ende zusammen, wär ja sonst doof, oder? grins

Todesgeweihte: Du kannst dir sicher sein, dass es ein Happy End gibt, sonst wär ja alles umsonst gewesen, oder? ;-)

Josephine-19: Oh danke für die vielen Reviews, weißt du, das hat eine kleine Übersetzerin irre glücklich gemacht ;-) Nun ja, da man Storys mit Ron/Hermione im deutschsprachigen Raum so klein ist, hab ich mir gedacht: Marktlücke! Und darum hab ich begonnen zu übersetzen. Ich würd ja gern viel öfter was hochladen, aber ich hab auch noch ein anderes Leben, das mir ehrlich gesagt noch ein bissl wichtiger ist als Hermione und Ron, darum geht's net schneller. Ich bitte vielmals um Entschuldigung!

Viel Spaß mit

What Witches Want

Kapitel 4

Teil 1

„Ron...? Ron, was in Merlins Namen tust du da?"

Harry beobachtete seinen besten Freund, wie er durch das Schlafzimmer stürmte, hart gegen das Bett und die Wände trat und wie eine menschliche Rakete mit rotem Haar und rotem Gesicht aussah. Schließlich kollabierte Ron auf seinem Bett.

„Zu viele Bohnen in allen Geschmacksrichtungen?", schlug Ron trocken vor. Harry bemerkte, dass zumindest fünf Packungen Bohnen in allen Geschmacksrichtungen aufgerissen worden waren und deren Inhalt nun im ganzen Schlafzimmer verstreut lag.

„Wo bist du gewesen? Ich habe dich den ganzen Morgen über nicht gesehen", sagte Harry und setzte sich vorsichtig auf sein eigenes Bett. Er konnte nicht widerstehen, an einer nahe gelegenen Bohne zu knabbern.

„Hier herinnen", sagte Ron kurz und bündig.

„Oh, was, Wände misshandelt?", sagte Harry und sah Ron an, der die schlimmste Miene aufgesetzt hatte. Offensichtlich befand er sich in einer schlimmen Verfassung.

„Ich konnte es einfach nicht mehr aushalten. Ich kann nicht einmal hinunter gehen und mein Frühstück essen, Himmel noch mal, ich muss all diesem... Zeugs zuhören!" Ron ruderte mit seinen langen Armen, um das zu verdeutlichen. „Zumindest kann ich hier herinnen in Ruhe verrückt werden...", fügte er murmelnd hinzu.

„Und das erklärt, warum du den Boden mit Bohnen in allen Geschmacksrichtungen dekorierst", sagte Harry leise, in seiner Stimme lag ein sarkastischer Ton.

„Ich meine es so, Harry. Ich werde hier noch verrückt. Ich muss das umkehren, was immer ‚das' auch ist", sagte Ron und starrte die verstreuten Bohnen böse an. „Ich dachte, wenn eine Bohne es auslöst, warum kann eine andere das alles dann nicht wieder beenden?", sagte er mit resignierter Stimme.

„Aber du weißt, dass es so nicht funktioniert, Ron. Dumbledore sagte, dass du beweisen musst, dass du diesen Spruch nicht brauchst, sonst musst du warten, bis das allein wieder verschwindet."

„Du hörst dich so sehr nach Hermione an", murmelte Ron und grinste dann zum ersten Mal an diesem Tag. Dann seufzte er wieder. „Im Ernst jetzt, Hermione ist am allerschlimmsten. Ich hasse es, ihren Gedanken zuhören zu müssen und sie würde mich umbringen, wenn sie das wüsste. Es war alles um so vieles einfacher, als ich vergessen hatte, dass sie ein Mädchen war."

„Ich nehme an, es gibt keine Chance für dich, dass du Hermione dazu bringen kannst, dir bei all dem zu helfen?", fragte sich Harry. Ron sah aus, als ob Harry gerade angeboten hätte, ihn zu verfluchen.

„Was, meinst du vor oder nach meinem Begräbnis?", sagte er sarkastisch.

„Du musst ihr doch nicht alles erzählen", sagte Harry geduldig. „Sag ihr einfach, dass du ihre Hilfe brauchst für... extra Nachforschungen für die Schule", schlug er vor. „Sie kennt die Hälfte der Bücher in der Bibliothek auswendig, wenn nicht gar alle. Dann könntest du herausfinden, worum es bei all dem geht..."

Ron war eine Weile still und knabberte abwesend an einer Bohne, als er nachdachte. „Das wird sie mir nicht abkaufen. Ich glaube langsam, dass Hermione ebenfalls die Kraft hat, Gedanken zu lesen. Entweder das oder sie kennt mich wirklich, wirklich gut. Nein, weißt du was, Harry? Vielleicht erzähle ich ihr einfach alles. Keine Lügen mehr."

Harry zuckte die Schultern. Die Entscheidung lag bei seinem Freund, aber es kam ihm in den Sinn, dass Ron noch nie zuvor ein Problem damit gehabt hatte, Hermione anzulügen.

Genau in diesem Augenblick kamen Seamus, Dean und Neville ins Schlafzimmer.

„Was...?", stotterten die drei, als sie die Bohnen sahen, die überall verstreut lagen.

„Greift zu, ihr könnt Bohnen in allen Geschmacksrichtungen haben", sagte Ron und ignorierte die offenstehenden Münder, als er an ihnen vorbei durch die Tür schlüpfte.


„Ron... Was tust du denn hier?" Ron sah von einem Stapel Bücher auf und erblickte Hermione, die etwas überrascht und ziemlich verwirrt aussehend vor ihm stand. Ihr Blick wanderte zu dem Titel des dicken Wälzers, den er gerade las.

„Und warum zur Hölle liest er ‚Jeder noch so kleine Zauber, der in der Geschichte der Magie je verzeichnet wurde'?"

„Ich dachte, du hättest klar gemacht, dass du deine Hausaufgaben nie machen würdest, Ron", fügte sie hinzu und setzte sich ihm gegenüber hin.

Ron zuckte die Schultern und sah reumütig und ein bisschen verlegen in das unglaublich dicke Buch. Wie sollte er sich da bloß wieder rausreden? Es war schön und gut, Harry zu sagen, dass er Hermione alles erzählen würde, aber jetzt, da er eine verdächtig aussehende Hermione vor sich hatte, bekam er plötzlich wieder Zweifel.

Ron hatte wirklich den ganzen Nachmittag in der Bibliothek verbracht und die Bücherstapel durchgesehen, in der Hoffnung, irgend einen noch so kleinen Hinweis zu finden, was dazu geführt haben könnte, dass er fremde Gedanken hören konnte. Und was das wieder beenden könnte. Sogar jetzt hatte er es erst etwa ein Achtel durch ‚Jeder noch so kleine Zauber, der in der Geschichte der Magie je verzeichnet wurde' geschafft.

Aus den Augenwinkeln sah er, dass Hermiones Augen kurz zu ihm wanderten.

„Gut, wenn er mir nicht sagt, was los ist, werde ich ihn auch nicht dazu zwingen. Ich hab genug davon, Ron und Harry nachzulaufen, als wäre ich ihre Mutter. Das ist so dumm. Vielleicht macht Ron wirklich nur seine Hausaufgaben. Jetzt konzentrier dich. ‚Drei Arten, um einen Redekunst-Trank zu brauen.' Das ist leicht..."

Hermione packte ihre Feder und ein Stück Pergament aus. Ron konnte nicht widerstehen, er klappte „Jeder noch so kleine Spruch, der in der Geschichte der Magie je verzeichnet wurde" zu und folgte ihrem Beispiel. Er wusste, dass die Hausaufgabe in Zaubertränke nächste Woche fällig war und bezweifelte sehr, dass der Aufsatz ohne Hermiones Hilfe für Snape gut genug wäre. Auch wenn sie selbst nicht wusste, dass sie ihm dabei half.

Zum ersten Mal an diesem Tag zuckte die Andeutung eines Lächelns über Rons Mund. Vielleicht konnte diese Kraft doch noch nützlich sein. Die nächsten paar Minuten hörte er Hermiones Gedanken zu und schrieb alles leicht verändert nieder, um keinen Verdacht zu erregen.

„...fügt man die Wurzel des Zeffel-Krauts zu dem Trank hinzu und rührt sanft, bis sich der Trank verdünnt und blassviolett wird. Der Trank sollte nur in kleinen Mengen eingenommen werden, da er besonders stark ist, wenn er auf diese Art gebraut wird. Diese Art, den Redekunst-Trank zuzubereiten, ist die am seltensten gebrauchte, da sie manchmal seltsame Nebeneffekte bewirkt. Dazu gehören das rapide Wachsen der Nägel und der Zunge. Die Wurzel des Zeffel-Krauts ist außerdem sehr schwer zu finden..."

Schließlich beendete Hermione ihren Aufsatz und warf ihre Feder zur Seite. Ein paar Minuten später tat Ron es ihr gleich und hoffte fieberhaft, dass Hermione ihm nie dafür hinter die Schliche kommen würde, da das Kopieren der Hausaufgaben in ihren Augen unverzeihlich war.

Ron schrieb gerade seinen Namen in die obere Ecke seines Pergaments, als er etwas bemerkte, sodass er plötzlich stocksteif dasaß. Sauber zwischen Hermiones Zaubertränke-Buch war ein Briefumschlag gesteckt, der gerade so weit hervorlugte, dass man den Poststempel lesen konnte. Darauf stand klar und deutlich: „Bulgarien".

Hermione, die ihre Arbeit noch einmal durchlas, hob das Buch auf, und als sie das tat, fiel der Umschlag auf den Tisch.

„Also da war Viktors Brief...", hörte Ron die unwillkommene Bestätigung direkt in seinem Kopf. Plötzlich war er innerlich zerrissen. Er wollte sowohl vorgeben, nichts bemerkt zu haben und sie nicht damit zu konfrontieren, als auch den Inhalt des Briefes wissen. Hermione hob den Umschlag unbesorgt hoch und steckte ihn zurück in ihr Buch.

„Von wem ist das, Krum?", sprudelte Ron heraus. Hermione sah langsam von ihrem Buch auf.

„Oh nein." „Eigentlich schon."

„Was Interessantes drinnen? Schönes Wetter in Bulgarien, oder?" Ron beäugte Hermione sorgfältig und brachte es – wie sonst auch immer – nicht zustande, die Stimme normal bleiben zu lassen.

„Anscheinend schon." „Bitte nicht das schon wieder. Das kann ich im Augenblick wirklich nicht gebrauchen. Aber reg dich deshalb nicht auf, Hermione. Bleib ruhig."

Ron suchte nach Worten. „Wusste nicht, dass ihr euch gegenseitig schreibt", sagte er lahm und hasste sich selbst dafür sofort. Er konnte nicht glauben, dass ein dummer Brief von Krum ihn tatsächlich dazu bringen konnte, etwas zu tun, wovon er wusste, dass Hermione es nicht mochte.

„Nun, das tun wir", sagte Hermione. Ihre Augen starrten zurück in das Buch, aber ihre Gedanken waren anderswo.

„Schon wieder die selbe alte Geschichte. Man hätte denken können, dass er nach all dieser Zeit zumindest seine Taktik hätte ändern können..."

Ihre Gedanken hörten sich müde und etwas weinerlich an, obwohl ihre Stimme so kontrolliert und ruhig wie immer war: „Ist das ein Problem für dich?"

Ron ließ seinen Kopf sinken, seine Augen starrten den Aufsatz an, den er soeben beendet hatte. Er fühlte sich plötzlich so weinerlich wie Hermione und sein Begehren zu erfahren, was Ron zu Hermione gesagt hatte, verschwand. Er fühlte sich sehr schuldig.

„Natürlich nicht. Du weißt, dass Harry – und ich... Wir stehen immer hinter dir, egal was du tust."

Hermione ließ ihr Zaubertränke-Buch mit einem lauten „klatsch" zu Boden fallen. Ihre Gedanken standen still. Sie saß absolut steif da und starrte Ron an, dessen Kopf immer noch über seine Arbeit gebeugt war.

„Aber... aber...", brachte sie schließlich schwach hervor. „Ron...! Er – Krum – er – oh mein Gott. Das ist wie... wie ein ziemlich verrücktes Paralleluniversum oder so was..."

Das ging in dieser Art noch ein paar Sekunden so weiter, dann gab Ron vor, er müsste gehen und ein paar Bücher suchen, nur damit er aus dieser Situation flüchten konnte. Er verschwand zwischen den Reihen großer Bücherregale.

tbc