Kapitel 2: Ankunft in Caras Morn
Auf geht's in die zweite Runde ... aber erst kommen die Antworten auf eure Reviews. Ach ... übrigens ... plant eine etwas längere Lesezeit ein ... dieses Kapitel umfasst nämlich unglaubliche 18 Seiten! (Ja, für mich ist diese Länge phänomenal *gg*)
@frostilyy: Glückwunsch! Du bist der erste Reviewer! *g* Und wie du siehst, geht's jetzt weiter. Ich hoffe, ich habe für deinen Geschmack schnell genug ein neues Kapitel hochgeladen.
@Lady-of-Gondor: Spannend? Jetzt schon? Es ist doch noch gar nichts passiert! Aber es freut mich, wenn dir die Geschichte bereits gefällt.
@LocaInferna: Hallöchen! *Grins* Wenn mich jetzt nicht alles täuscht hast du nur ein Artwork zu Ionduath gesehen! (Ich habe mich übrigens endlich festgelegt, was für ein Geschlecht „ES" hat! *gg*) Genau vor mir liegt gerade die aufgemotzte bildliche Version von Ionduath! Diesmal erkennt man mehr als nur seine Augen ... und er sieht auch nicht mehr so steif aus. ;-) Ich darf also nicht nett zu ihnen sein? Gut, Atropos hat jetzt innerhalb von zwei Wochen die ganze Story umgekrempelt! Eigentlich hatte ich ja vor, so eine richtig schöne plüschig-rosa Liebesgeschichte zu schreiben, mit ´ner ordentlichen Portion Sex (und rate mal wer da was mit wem gehabt hätte ;-)), versteht sich ... aber nein! Du willst ja nicht! Wegen dir müssen jetzt alle leiden! ... aber ich nehme an, dass ist ganz in deinem Interesse, oder?
@Siri: Was glaubst du denn, was Ionduath als Bezahlung haben möchte? ^-° Einen heißen Ritt? ... fragt sich bloß auf was ... oder auf wem! *sfg*
@Goldmond: ... ich hoffe die Charakterentwicklung des Kopfgeldjägers wird dich nicht enttäuschen. Hmm ... mit den Titel geht es mir wie dir. Wenn der Titel sch*** ist, lese ich vielleicht noch die Inhaltsangabe ... und wenn da nichts vernünftiges steht, landet die Geschichte gleich auf der Datenmüllhalde. Viel Spaß beim weiterlesen!
@Mary-J/Severin: Ihr zwei seid doch keine Nervensägen! *gg* TV habe ich übrigens gleich nachdem ich euer Rewu erhalten habe upgedatet! *gg* Vielleicht habt ihr das ja schon gefunden ... habe aber noch kein Review von euch erhalten.
Aus der Sicht von Aragorn
Genau zwei Tage später, kurz vor Sonnenaufgang, machten wir uns auf den Weg zum Stadttor. Arwen, Faramir und Eowyn begleiteten uns, um sich zu verabschieden. Einige Meter vom Tor entfernt setzten wir uns auf einen Felsen, um auf unseren noch fehlenden Begleiter zu warten.
„Seid ihr sicher, dass er wirklich kommt?", Faramir sah mich fragend an.
„Ich denke schon ... er sah nicht wie jemand aus, der leere Versprechungen macht ... in keiner Hinsicht ...", antwortete ich leicht abwesend.
„Mir gefällt das nicht. Einfach einen Fremden mitzunehmen ... noch dazu einen Kopfgeldjäger", Eowyns Augen blitzten. Es war kein Geheimnis, dass sie uns gerne begleitet hätte, aber Faramir hatte ihr nachdrücklich klar gemacht, dass das nicht ginge.
Arwen, die neben mir saß, sah mich aufmerksam an.
„Ich teile Eowyns Meinung ... aber wenn du glaubst, dass er der Richtige ist ... dann vertraue ich deiner Entscheidung."
Lächelnd blickte ich in ihr Gesicht.
„Ich denke, er wird uns nützlich sein. Das heißt aber nicht, dass ich ihm vertraue ... jedenfalls jetzt noch nicht."
„Vertrauen! Pah! Dem vertraue ich nicht mal, wenn er unbewaffnet ist und ich ein ganzes Waffenarsenal in meiner Reichweite habe", brummte Gimli und entlockte Legolas, der bei den Pferden stand ein leichtes Lächeln. Ich hatte immer noch das Gefühl, dass den Elb irgendetwas bedrückte.
Plötzlich hob Legolas den Kopf und sah nach Norden. „Er kommt!"
Aufmerksam blickten wir alle, in die von Legolas angedeutete Richtung und konnten einen winzigen, schwarzen Fleck in der Ferne ausmachen, der langsam näher kam. Als die aufgehende Sonne gerade ihre ersten Strahlen über das Land schickte, war er so nahe gekommen, dass wir ihn erkennen konnten. Genau wie vor zwei Tagen, war er wieder komplett in schwarz gekleidet, aber jetzt trug er zusätzlich noch einen weiten, schwarzen Umhang, der ihn vollständig umhüllte, so dass man seinen Körper nur erahnen konnte. Das Pferd, das ihn trug war ein großer, stolzer, schwarzer Hengst.
„Hmm ... welch Empfangskomitee", sagte Ionduath als er nahe genug herangekommen war, „und dann auch noch mit drei so liebreizenden Damen ... Myladies!" Er verbeugte sich leicht auf seinem Pferd, dann blickte er in Legolas' Richtung und stutzte.
„Oh verzeiht ... ihr seid's Elb! Ich habe euch gar nicht erkannt". Dies entlockte Legolas ein verärgertes Schnauben und einen bösen Blick in Richtung des Kopfgeldjägers.
„Wenigstens ist der Kerl pünktlich", grummelte Gimli leise und kaum hörbar, aber der Kopfgeldjäger schien ihn doch zu verstehen.
„Haben sie mir etwas zu sagen, Herr Zwerg?", fragte er leise knurrend.
„Nein, ich habe ihnen absolut nichts zu sagen ... außer: Benehmen sie sich! Und hören sie auf mich Herr Zwerg zu nennen!", fauchte Gimli ihn an.
„Tztztz, das waren jetzt gleich zwei Dinge, die sie mir zu sagen hatten, Herr Zwerg."
„Ich sagte, sie sollen mich nicht so nennen!"
„Na, dann sagen sie mir doch ihren richtigen Namen!"
Plötzlich fiel mir auf, dass wir uns ihm in dem Wirtshaus überhaupt nicht vorgestellt hatten. Ich war mir zwar sicher, dass er unsere Namen gehört hatte, aber er würde sie wahrscheinlich nicht benutzen, bevor wir uns vorstellten. Deswegen sprang ich auf und stellte mich zwischen Gimli und Ionduath.
„Verzeiht, eine Unachtsamkeit meinerseits! Dies ist Gimli Glóinssohn", ich deute auf den Zwerg, „und das ist Legolas Grünblatt aus dem Düsterwald. Und ich bin Aragorn, ein einfacher Waldläufer!" Ich hielt es nicht für nötig den Kopfgeldjäger über mein Amt zu informieren.
Der schwarze Reiter musterte Legolas eindringlich.
„Legolas Grünblatt? Thranduils Sohn?"
Legolas nickte nur knapp und Ionduath pfiff durch die Zähne.
„Sieh an, sieh an ... da reite ich auf meine alten Tage ja noch in edler Gesellschaft ... wenn meine arme Mutter das geahnt hätte ... der König von Gondor, ein Prinzlein, und Glóinsgör, der Zwerg!", ich war unangenehm davon überrascht, dass er wusste wer ich war. Aber ich konnte mir denken, dass er Nachforschungen über seine Auftraggeber angestellt hatte.
Gimli sog hart die Luft ein, als er seinen Namen derart verunstaltet hörte, beherrschte sich aber.
„Nun ... Aragorn", er betonte meinen Namen auf eine merkwürdige Art, „wenn wir unseren Bestimmungsort in diesem Jahr noch erreichen wollen, dann sollten wir mal so langsam aufbrechen."
Er hatte Recht. Wir mussten uns wirklich langsam auf den Weg machen. Ich verabschiedete mich von meiner Frau und meinen Freunden. Dabei bemerkte ich, dass Eowyn den Kopfgeldjäger nachdenklich musterte und auch Arwen betrachtete ihn interessiert.
„Sagt, mein Herr", sprach Eowyn Ionduath plötzlich an, „sind wir uns schon einmal begegnet?" Der Kopfgeldjäger drehte sich zu ihr und musterte jetzt seinerseits die blonde Frau.
„Das bezweifele ich stark ... eine solche Schönheit würde ich bestimmt nicht vergessen."
„Ihr kommt mir aber trotzdem sehr bekannt vor ... ich könnte schwören, ich habe euch schon einmal gesehen", beharrte Eowyn.
„Völlig unmöglich!", antwortete der Kopfgeldjäger und wandte sich von Eowyn ab. Damit war das Thema für ihn erledigt. Eowyn war jedoch längst noch nicht zufrieden und wollte gerade weiterreden, als Faramir sie an der Schulter packte und den Kopf schüttelte. Jetzt war Eowyn zwar ruhig, aber dafür stand Arwen auf und musterte den Kopfgeldjäger.
„Mir kommt ihr aber auch irgendwie bekannt vor", flüsterte Arwen mit angestrengtem Gesicht.
„Vollkommen unmöglich!", sagte der Kopfgeldjäger noch einmal, „ich bin das erste Mal in Minas Tirith gewesen! Und mit Elben verkehre ich auch nicht häufig!", setzte er noch mit einem Blick auf die spitzen Ohren meiner Frau hinzu. Ich warf dem Kopfgeldjäger, der sich das schwarze Tuch weiter ins Gesicht zog, einen misstrauischen Blick zu und half dann Gimli hinter Legolas aufs Pferd. Ionduath beobachtete uns mit amüsiert glitzernden Augen.
„Hebt ihn nicht zu schwungvoll hinauf, Aragorn ... sonst segelt Glóinsgör auf der anderen Seite wieder hinunter!"
„Hör nicht hin, Gimli. Er will dich nur provozieren", flüsterte Legolas, als Gimli bedrohlich anfing zu knurren.
„Und das gelingt ihm verdammt gut ... ich schwöre dir, wenn der so weiter macht, ist er schneller einen Kopf kürzer, als er gucken kann!"
„Dafür bräuchtet ihr aber eine Leiter, Glóinsgör! Sonst kommt ihr nicht einmal annähernd in die Nähe meines Halses", Ionduath hatte sein Pferd langsam neben das von Legolas gelenkt und die gemurmelten Worte des Zwerges offensichtlich gehört.
Kopfschüttelnd schwang ich mich in den Sattel meines Pferdes. Das konnte ja heiter werden.
Einen letzten Blick auf meine Stadt werfend, ritt ich los. Ionduath folgte nicht sofort, sondern stieß zuerst einen scharfen Pfiff aus.
Überrascht drehten wir uns um und konnten gerade noch sehen, wie ein Falke aus den naheliegenden Bäumen geflogen kam und sich auf der Schulter unseres Begleiters niederließ. Jetzt erst setzte auch Ionduath sein Pferd in Bewegung und folgte uns.
Über eine Stunde ritt Ionduath schweigend hinter uns, dann schloss er auf und ritt neben mir.
„Ich möchte nicht neugierig erscheinen, aber würdet ihr mir jetzt erzählen, wohin die Reise geht und welchen genauen Zweck sie hat?"
„Wir reiten nach Gobel Tress. Vor einigen Wochen verschwanden viele Kinder spurlos aus der Stadt. Wir wollen herausfinden was mit ihnen geschehen ist", ich blickte Ionduath an, „kennt ihr die Stadt?"
„Hmm? Ja! Ich habe sie einmal besucht. Sie liegt zwischen den Flüssen Ciril und Ringló ... genau an der Stelle, wo sie sich zum Edhellond vereinigen. Mehr ein großes Dorf als eine richtige Stadt. Krieger leben dort nicht, die meisten Einwohner sind Bauern oder Händler. Lediglich der Stadthalter, wenn Mann ihn denn so nennen kann, befehligt ein paar Söldner ... zu seinem Schutz."
„Aha. Nun, das wusste ich nicht ... wisst ihr noch mehr über die Stadt?"
Ionduath zuckte mit den Schultern.
„Nicht wirklich ... ich war nur kurz in dieser Stadt ... hatte einen Auftrag zu erledigen."
„Und danach hatte Gobel Tress wahrscheinlich mindestens einen Einwohner weniger", flüsterte Gimli zu Legolas. Ionduath hörte das zwar, ging aber nicht weiter auf die Stichelei ein sondern erzählte mehr von dem, was er wusste.
„Die Bewohner sind Fremden gegenüber ziemlich misstrauisch ... jetzt wahrscheinlich noch mehr ... es wird schwer für euch werden, dort Informationen zu sammeln. Außerdem sind es nicht unbedingt die Mutigsten. Ich denke, selbst wenn sie wissen, wer hinter den Entführungen steckt, werden sie euch nichts sagen."
Als er nicht weiterredete, fragte ich ihn etwas.
„Könnt ihr mir etwas über den Stadthalter sagen? Meine Berater wussten nicht sehr viel über ihn."
„Kein Wunder, er ist erst vor drei Monaten gewählt worden, der vorherige Stadthalter ist plötzlich verstorben ... und bevor ihr etwas sagt, Glóinsgör, ich war vier Monate vor seinem Tod in der Stadt. Über den neuen Stadthalter kann ich euch nur das sagen, was ich gehört habe. Er soll ein ziemlich schmieriger, zwielichtiger Typ sein, mit einem fatalen Hang zum Luxus ... leider ist Gobel Tress alles andere als reich und ich nehme an, das wurmt ihn gewaltig. Mehr kann ich euch leider nicht erzählen."
„Das ist immerhin schon etwas ... denn Rest werden wir hoffentlich herausfinden, wenn wir in Gobel Tress angekommen sind." Ich blickte zum Himmel, wo die Sonne unaufhaltsam ihre Bahnen zog und lenkte dann meine Aufmerksamkeit wieder auf Ionduath, auf dessen Schulter immer noch der Falke saß.
„Euren wahren Namen werdet ihr uns nicht verraten, oder?"
„Wieso? Gefällt euch Ionduath nicht, oder ist euch der Name zu lang?"
Ich seufzte.
„Es würde uns dann nur leichter fallen euch zu vertrauen."
Seine Augen blitzten gefährlich, als er mich jetzt ansah.
„Wer sagt euch, dass ihr mir vertrauen sollt?"
„Schon gut, schon gut! Wenn ihr nicht wollt, lasst es bleiben."
Eine Weile ritten wir schweigend weiter, dann richtete Legolas das Wort an unseren dunklen Begleiter.
„Wie ruft ihr den Vogel? Oder hat er auch einen Decknamen?", fragte Legolas leicht ironisch.
Ionduath lachte leise.
„Sieh an, Prinzlein ... ihr habt ja Humor! Aber nein, mein Falke hat keinen Decknamen ... ich rufe ihn Alagos!"
Der Vogel legte seinen Kopf schief, als er seinen Namen aus dem Munde seines Herren hörte.
„Revio!" (Flieg!), befahl Ionduath und Alagos erhob sich in die Lüfte.
„Ihr sprecht elbisch?", fragte Legolas während er dem Vogel hinterher blickte.
„Ein paar Sätze ...", war alles was Ionduath dazu sagte. Aufmerksam beobachtete er wie Alagos langsam wieder auf den Boden zuflog und sich zu guter Letzt auf der Schulter von Legolas niederließ. Das Tier legte seinen Kopf schief und nahm dann eine Strähne des blonden Haares in den Schnabel, um daran herumzuzupfen. Legolas betrachtete den Vogel interessiert, während Gimli ihn mit Abscheu musterte.
„Es scheint, als würde Alagos euch mögen, Prinzlein", sagte der Kopfgeldjäger lachend, danach ritt er schweigend hinter uns und ließ sich etwas zurückfallen.
„Der ist mir immer noch nicht geheuer", flüsterte Gimli und drehte sich leicht, um ein Auge auf Ionduath zu haben.
„Er spricht elbisch", antwortete Legolas, aber Gimli schnaubte.
„Du sagst das so, als würden nur Gute elbisch sprechen. Außerdem glaube ich, dass er nur die Befehle für seinen Vogel auf elbisch kann ... vielleicht hat er den Falken ja einem Elben gestohlen!"
„Es mich sehr überrascht. Er machte auf mich anfangs nicht den Eindruck als würde er mit elbischen Dingen verkehren."
In Gedanken stimmte ich Legolas zu.
~*~*~
Der Rest des Tages verlief, genau wie der Vormittag, ereignislos. Wir erreichten den Gilrain noch am Abend und schlugen in einer kleinen Senke unser Lager auf. Auch in der Nacht geschah nichts weiter, wenn man von den Sticheleien absah, die Ionduath immer wieder für Gimli übrig hatte, und so machten wir uns am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang auf den Weg nach Gobel Tress. Wir erreichten die kleine Stadt am späten Nachmittag und ich musste feststellen, dass Ionduath recht gehabt hatte. Es war wirklich eher ein kleines Dorf als eine Stadt.
Unter den misstrauischen Blicken der Dorfbewohner ritten wir zum Wohnsitz des Stadthalters.
„Es ist so ruhig hier, beinahe wie auf einem Friedhof", sagte Legolas, „ich sehe hier nicht ein einziges Kind und wenn, dann werden sie sofort von ihren Eltern ins Haus geholt, sobald wir vorbeireiten."
„Kannst du es ihnen verübeln?", fragte ich leise, „sie haben Angst, dass noch mehr Kinder entführt werden."
Nach zehn Minuten erreichten wir das Haus des Stadthalters und stiegen ab. Die Eingangstür wurde von zwei bulligen Soldaten bewacht, die uns zuerst nicht vorbeilassen wollten. Erst als ich sagte, wer ich war, ließen sie uns ein und wir wurden sofort zum Stadthalter geführt.
Das Gespräch mit dem Stadthalter konnte man eigentlich in wenigen Sätzen zusammenfassen, da er uns eigentlich nichts anderes erzählte, als der Bote, der uns aufgesucht hatte. Was mir aber auffiel war, dass er sich scheute über die besagten Männer zu sprechen.
„Wissen sie, Hoheit ... ich habe diese Männer eigentlich kaum gesehen ... es war ja ziemlich dunkel ... "
„Und was wollten diese Männer von euch?"
„Ähm ... nun ja ... sie waren ziemlich ungehobelt ... wollten Geld von mir ... Gobel Tress ist sehr arm, wissen sie ... und da habe ich sie rauswerfen lassen!", er vollführte eine Drehung und meine Ohren konnten das Geklimper der vielen kleinen Goldkettchen vernehmen, die um den Hals des Stadthalters hingen.
„Verstehe", erwiderte ich vorsichtig, „war an den Männern irgendetwas Auffälliges?"
„Hmm ... also jetzt wo sie es sagen ... die trugen alle so ein seltsames Amulett ... und waren alle in schwarz gekleidet ... ziemlich vermummt ... ungefähr so wie euer finsterer Begleiter dort!", er deutete mit einem unbehaglichen Blick auf den Kopfgeldjäger, der an der Wand lehnte und den Stadthalter spöttisch anblickte.
„Könnt ihr das Amulett vielleicht näher beschreiben?"
Der Stadthalter tippte sich ans Kinn und fuhr mit einem Finger über seine Unterlippe.
„Also ... es war schwarz ... und es waren Schriftzeichen darauf ... und ... irgendein Tier ... ich weiß aber nicht mehr welches ... ... nein es fällt mir nicht mehr ein ... tut mir Leid! Oder ... da war noch was ... der Anführer von ihnen hinkte ... ziemlich stark sogar ..."
„Danke, das hat uns sehr weitergeholfen ... wir werden uns dann in der Stadt umsehen ... und bitte zu niemandem ein Wort, wer wir sind!"
„Das versteht sich von selbst, Hoheit ... aber bitte setzen sie mich von eventuellen Fortschritten in Kenntnis!"
Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte und lief, gefolgt von meinen Gefährten, zur Tür.
Als wir wieder vor dem Gebäude standen, machte Gimli seinem Ärger Luft.
„Von wegen arm! Der hatte an seinem Körper genug Wertgegenstände, um alle Bewohner des Einsamen Berges für eine Woche durchzufüttern! Von seiner Kleidung mal ganz zu schweigen! Ich habe noch nie so viele wertvolle Stoffe auf einmal gesehen! Ein bodenloser Lügner ist dieser Kerl!"
Bevor ich etwas erwidern konnte, ergriff Ionduath das Wort.
„Er ist kein Lügner, Glóinsgör! Er hat nur gesagt, Gobel Tress wäre arm ... er hat nie gesagt, er wäre arm!"
„Es-heißt-Glóinssohn, du Mensch", knurrte Gimli gefährlich leise.
„Aragorn? Wir sollten uns in der Stadt umsehen solange, es noch hell ist ... und irgendjemand muss für eine Unterkunft sorgen", sagte Legolas, um weitere Streitereien zu unterbinden.
„Du hast Recht, Legolas. Am Stadteingang war ein Gasthaus ... vielleicht finden wir da eine Unterkunft."
„Das werde ich regeln", Ionduath trat einen Schritt vor, „ich werde dann die Pferde auch gleich mitnehmen."
Ich nickte.
„Wir werden erst einmal eine Nacht hier bleiben."
„In Ordnung ... irgendwelche bestimmten Wünsche was die Zimmeraufteilung angeht?"
„Ja! Ich will nicht mit euch zusammen in einen Raum!", giftete Gimli.
„Oh ... das trifft mich aber hart, Glóinsgör", sagte Ionduath gespielt enttäuscht, „ich dachte wir könnten die Nacht zusammen verbringen und Geschichten austauschen ... oder andere Dinge!"
Bevor Gimli sich darauf einen Reim machen konnte, hatte Ionduath die Pferde von Legolas und mir an den Zügeln gepackt und lief zum Dorfeingang. Sein Pferd trottete ihm brav hinterher. Als er schon beinahe außer Rufweite war, begriff Gimli plötzlich was Ionduath da gesagt hatte und schrie ihm wütend hinterher.
„Ihr widerlicher ... dreckiger ... Bastard!"
„Beruhige dich Gimli. Spar dir deine Kräfte lieber für die Spurensuche", versuchte Legolas seinen Freund zu beschwichtigen.
„Die erste Entführung hat dort hinten am Waldrand stattgefunden", ich deutete in die entsprechende Richtung. „Ich schlage vor, dass wir dort anfangen zu suchen, denn ich fürchte es wird nicht viel bringen die Dorfbewohner zu befragen. Sie ergreifen die Flucht sobald sie uns nur sehen!"
Gimli und Legolas stimmten mir zu und wir machten uns gemeinsam auf den Weg.
Wie ich befürchtet hatte, waren keine Spuren mehr zu erkennen. Es war schließlich schon etwas länger her. Lediglich ein paar Stofffetzen an Büschen sagten uns, dass hier jemand langgelaufen war, aber die konnten auch neuer sein.
„Die Sonne geht gleich vollkommen unter, dann werden wir überhaupt nichts mehr sehen", schnaufte Gimli, der langsam zu mir gelaufen kam. Legolas suchte in einiger Entfernung den Waldrand ab.
„Ich schlage vor, dass wir die Suche für heute abbrechen und diesen verdammten Kopfgeldjäger suchen. Ich habe Hunger!"
Gimli sah mich auf eine Antwort wartend an, ich blickte jedoch zu Legolas, der plötzlich in die Hocke gegangen war und etwas aus dem Gras hob.
„Hast du etwas gefunden, Legolas?"
„Ja!"
„Wah? Das ist doch wirklich unglaublich ... an der Stelle war ich vor fünf Minuten ... und da war absolut nichts!", rief Gimli.
„Du bist ja auch ein Zwerg!", antwortete Legolas als würde es alle Fragen beantworten.
Ich klopfte Gimli beschwichtigend auf die Schulter und lief zu Legolas, um mir seine Entdeckung anzusehen.
„Hier", er hielt mir seine geöffnete Hand entgegen, „das lag dort. Es muss schon etwas länger da liegen, weil Gras darüber gewachsen ist. An dem Busch dort hängen auch einige Stofffetzen ... soweit ich das jetzt noch erkennen kann, waren die mal blau."
Nachdenklich betrachtete ich das Amulett, das der Elb gefunden hatte. Es war rund, glatt und vollkommen schwarz. Es zeigte ein Dreieck, mit einer Schlange und an den Rändern waren alte Schriftzeichen eingeritzt.
„So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, oder ihr vielleicht?"
Legolas schüttelte verneinend den Kopf.
„Könnte es das Amulett sein, das der Stadthalter beschrieben hat?", Legolas blickte mich fragend an.
„Gib mal her", knurrte Gimli und nahm mir das Amulett aus der Hand, um es nachdenklich zu betrachten, „nein ... diese Zeichen habe ich noch nie gesehen ... ... aber wir könnten ja unseren hochgeschätzten Kopfgeldjäger fragen", fügte Gimli noch sarkastisch hinzu und schrak zusammen als eine Stimme aus dem Dunkeln ertönte.
„Was wollt ihr mich fragen, Glóinsgör?" Wir drehten uns in die Richtung aus der die Stimme kam und erkannten Ionduath, der langsam auf uns zulief.
„Legolas hat etwas im Gras gefunden. Ein Amulett ... vielleicht könnt ihr uns sagen um was es sich handelt", sprach ich schnell, bevor Gimli wieder anfangen konnte herumzuschreien und reichte dem Kopfgeldjäger das Amulett. Dieser drehte und wendete es.
„Hmm ... also ich muss ganz ehrlich sagen ... diese Symbole habe ich noch nie in meinem Leben gesehen ..."
„Wir glauben, dass es sich um eins der Amulette handelt, die uns der Stadthalter beschrieben hat", setzte ich ihn von unserer Annahme in Kenntnis.
„Nein, das kann ich ganz klar verneinen. Das was der Stadthalter gesehen hat, sind andere Amulette gewesen", erwiderte der Kopfgeldjäger fest und ohne von dem Amulett aufzusehen.
Wir blickten ihn fragend an und er griff daraufhin seufzend unter seinen Umhang, um ein Amulett ans Tageslicht zu befördern. Es war schwarz, rund und zeigte eine schwarze Rose und eine Raubkatze.
„Wie kommt ihr an so ein Amulett?", Legolas blickte den Kopfgeldjäger fragend an und dieser stöhnte.
„Ich wusste doch gleich, ich hätte meine Nase aus euren Angelegenheiten raushalten sollen. ... aber was soll's ... die Amulette, die der Stadthalter gesehen hat, sind die Kennzeichen der Kopfgeldjäger ... jeder besitzt sein eigenes individuelles Zeichen. Es ist sozusagen ein Ersatz für den Nachnamen. Auf ihnen ist immer eine Pflanze und ein Tier zu sehen, lediglich Form und Farbe sind immer gleich. Und wenn meine Annahme richtig ist, solltet ihr euch das Gesicht des Stadthalters gut einprägen ... er wird wahrscheinlich nicht mehr lange leben!"
„Wieso?", Gimli verstand gar nichts mehr und ich auch nicht.
„Glóinsgör ... ihr seid doch wirklich so was von ... ... aber gut ... ich denke, er hat ein paar Kopfgeldjäger angeheuert, um den vorherigen Stadthalter aus dem Weg zu räumen und sich dann geweigert zu zahlen ... niemand prellt einen Kopfgeldjäger ... schon gar nicht den, den er gesehen hat! Und jetzt wird er den Kopfgeldjägern wahrscheinlich die Schuld für die Entführungen in die Schuhe schieben. Aber um auf das eigentlich Thema zurückzukommen ... ich habe keine Ahnung, was das hier ist", er hielt mir das Amulett unter die Nase.
„Das ist zwar schade ... aber ich habe eigentlich nichts Anderes erwartet", seufzte ich und blickte in den Himmel.
„Für eine weitere Spurensuche ist es zu dunkel ... hatte das Gasthaus noch Zimmer frei?", fragte ich den Kopfgeldjäger.
Ionduath nickte.
„Allerdings gibt es ein kleines Problem. Es waren nur noch zwei Doppelzimmer frei ... und da der Zwerg nicht mit mir in einen Raum wollte, war ich so frei und habe mich bei dem Elben einquartiert."
Anfangs hatte Gimli noch genickt, aber jetzt fing er an zu schreien.
„Von wegen! Das habt ihr euch so gedacht! Ihr werdet diese Nacht bei Aragorn verbringen! Und damit basta!", schnaubte der Zwerg, die Hand gefährlich nahe an seiner Axt.
„Darf ich aus diesem Wutausbruch schließen, dass euch meine Zimmeraufteilung nicht passt?"
„Worauf ihr Gift nehmen könnt!"
Legolas und ich beobachteten diese Szenerie sprachlos.
„Tztztztz ... ich habe ja schon wirklich viel gehört ... aber ein Zwerg, der Vorlieben für junge Elben entwickelt hat, ist mir noch nie untergekommen ... und das dürft ihr wörtlich nehmen", sagte Ionduath kopfschüttelnd und klopfte Legolas mitleidig auf die Schulter, „aber ich hoffe für euch, dass der Zwerg eine geschickte Zunge hat ... alles andere könnte bei dem Größenunterschied problematisch werden!"
Gimli brauchte etwas länger, um diese Bemerkung zu verstehen, aber Legolas lief augenblicklich rot an und jetzt verstand auch Gimli was gemeint war.
„Ihr ... ihr ... seid doch wirklich ... ... pervers! Etwas anderes fällt mir dafür nicht ein!", schrie der Zwerg.
„Na, na, na! Ihr habt es gerade nötig von sowas zu sprechen … ein Zwerg und ein Elb … so was nenne ich pervers! Und bevor ihr euch weiter aufregt, ich habe vier Einzelzimmer bekommen." Mit diesen Worten lief Ionduath voraus und ließ einen wutschnaubenden Zwerg und einen peinlich berührten Elben zurück.
Glücklicherweise beruhigte sich Gimli wieder, bis wir am Gasthaus angekommen waren und wir nahmen unser Abendessen beinahe friedlich ein. Und da wir alle vier sehr müde waren, beschlossen wir nach dem Essen alles weitere auf den morgigen Tag zu verlegen und uns zeitig schlafen zu legen. Aber bevor wir uns schlafen legen konnten, wurde ich noch einmal Zeuge eines äußerst merkwürdigen Schauspiels.
Die Zimmer, die Ionduath gemietet hatte, lagen nebeneinander auf einem Flur. Gimli ließ sich alle Schlüssel aushändigen und probierte zu unser aller Erstaunen jede einzelne Tür aus. Die erste Tür im Gang knarrte ziemlich laut, den Schlüssel für diesen Raum gab er dem Kopfgeldjäger, Gimli selber nahm das Zimmer direkt daneben und ich bekam den dritten Zimmerschlüssel. Legolas bekam das Zimmer am Ende des Ganges ... welches am weitesten von Ionduath entfernt war, wie er mit einem Lächeln registrierte.
„Als ob mich so was aufhalten würde", murmelte er noch und verschwand in seinem Zimmer.
Legolas wartete noch einen Moment und blickte dann zu Gimli.
„Bist du sicher, dass du nicht gleich mit mir ins Zimmer kommen möchtest?", fragte er leicht verärgert und fügte dann hinzu, „als ob ich mich nicht gegen einen Menschen zur Wehr setzen könnte."
„Herr Elb! Sie sollten die Sorgen, die ich mir um euch mache, etwas mehr zu würdigen wissen. Denn wie ihr sicherlich gemerkt habt, ist dieser Mensch um einiges größer und muskulöser als ihr!", antwortete Gimli gestelzt und verschwand mit einem gemurmelten, „Nacht", in seinem Zimmer.
Ich blickte Legolas noch einmal grinsend an und ging dann ebenfalls auf mein Zimmer.
*~*~*~*
Als ich am nächsten Morgen die Gaststube betrat, saß Legolas bereits an einem Tisch und kaute lustlos an etwas Brot. Ich wünschte ihm einen guten Morgen und setzte mich neben ihn. Kurze Zeit später trat Ionduath durch die Tür, die nach draußen führte und kam zu uns hinübergelaufen.
„Guten Morgen! ... ...", er sah Legolas an und stutzte einen Moment, dann bückte er sich und sah unter den Tisch. „Nanu? Prinzlein, wo habt ihr denn euren Wachzwerg gelassen?"
„Gimli-ist-nicht-mein-Wachzwerg!", antwortete Legolas mit zuckender Augenbraue.
„Schon gut, schon gut. Kann ja nicht ahnen, dass ihr morgens keinen Spaß versteht", beschwichtigte er den Elben und setzte sich an unseren Tisch.
„Wollt ihr nichts essen?", fragte ich, nachdem er mehrere Minuten regungslos und schweigend bei uns gesessen hatte.
„Ich habe schon vor einer Stunde gegessen", antwortete er nur.
„Aha ...", antwortete ich und konnte nicht umhin ein wenig enttäuscht zu sein. Ich hatte gehofft, beim Essen sein Gesicht erkennen zu können, denn bis jetzt hatte er immer diese Tücher vor dem Gesicht gehabt und essen tat er dann, wenn wir nicht in der Nähe waren.
„Hat es eigentlich irgendeinen besonderen Grund, dass ihr so vermummt seid?", fragte ich beiläufig und entlockte ihm damit ein Grinsen.
„Es soll mich bei meinem Beruf nun mal nicht jeder X-Beliebige erkennen! Aber nun erzählt mir, was ihr für Pläne habt ... ich bezweifele nämlich, dass wir in dieser ... Stadt noch weitere Informationen bekommen werden."
Ich nickte und spülte den letzten Bissen meines Brotes mit einem Schluck Wasser hinunter.
„Ich werde den Stadthalter heute zu diesem Amulett befragen, aber ich glaube nicht, dass wir von ihm mehr erfahren werden. Und da kommt ihr ins Spiel", ich blickte den Kopfgeldjäger an, „gibt es hier in der Nähe noch Städte, in denen wir Informationen bekommen könnten?"
„Ja, zwei Städte. Caras Morn und Caras Cyrch. Berüchtigte Treffpunkte für die Unterwelt. Caras Cyrch ist nicht mehr so gefährlich wie früher ... Caras Morn dafür umso mehr. Wenn ihr irgendwo etwas über diese Entführungen erfahren könnt, dann dort."
Ich strich mir nachdenklich über mein Kinn. Gleich zwei Städte.
„Dann wird es wahrscheinlich am Besten sein, wenn wir uns aufteilen. Aber darüber sprechen wir, wenn ich vom Stadthalter zurück bin", mit diesen Worten stand ich auf und verließ die Gaststube.
*~*~*~*
Wie ich erwartet hatte, konnte der Stadthalter mir auch nicht weiterhelfen und deswegen beschloss ich noch an diesem Vormittag loszureiten und in den beiden anderen Städten zu recherchieren. Jetzt stellte sich bloß die Frage, wer ritt mit wem?
Vor Gobel Tress saßen wir von unseren Pferden ab und ich ließ mir von Ionduath zeigen, in welche Richtung die beiden Städte lagen.
„Um Caras Cyrch zu finden, folgt man einfach dem Ciril und um zu Caras Morn zu gelangen, muss man nur dem Ringló folgen. Sie sind nicht zu verfehlen. Und wenn ich etwas anmerken darf, ich würde gerne nach Caras Morn gehen. Ich kenne die Stadt einfach besser und für euch wäre sie zu gefährlich."
Ich nickte. Seine Verbindungen würden ihm dort wahrscheinlich nützlich sein.
„Gut dann reitet ihr nach Caras Morn ... und mit euch geht", ich blickte zwischen Gimli und Legolas hin und her. Einer von den Beiden musste mit ihm gehen. Jetzt war die bloß die Frage, wer? Würde ich Gimli mit ihm gehen lassen, würden sich die Beiden umgebracht haben, bevor sie die Stadt überhaupt erreicht hatten und würde ich Legolas zu seinem Begleiter machen, dann würde Gimli durchdrehen.
Ich seufzte. Wie ich es auch drehte und wendete ... meine Entscheidung fiel immer auf die gleiche Person.
„Legolas, du wirst mit ihm gehen!"
„Nein, das kommt überhaupt nicht in Frage", ertönte die wütende Stimme des Zwerges.
„Ich stimme Glóinsgör ausnahmsweise zu! Der Elb kommt nicht mit! Lieber soll der Zwerg mich begleiten oder ich gehe alleine!"
Ich blickte überrascht von einem zum anderen. Gimlis Reaktion hatte ich erwartet, aber die des Kopfgeldjägers nicht.
„Meine Entscheidung steht fest! Legolas wird euch nach Caras Morn begleiten."
„Aber", startete Ionduath einen weiteren Versuch, den ich sofort im Keim erstickte.
„Kein Aber! Und jetzt macht euch fertig. In vier Tagen treffen wir uns genau hier wieder!", antwortete ich hart und ließ keinen weiteren Widerspruch zu.
Ionduath seufzte und murmelte etwas, das so klang wie: „Ihr wisst ja nicht, was ihr da tut", dann ging er zu seinem Pferd zurück und schlug Legolas im Vorbeigehen mit der flachen Hand auf den Hintern. „Tja, dann wollen wir mal, Süße ... ... hoffen wir nur, dass dein Freund seine Entscheidung nicht bald bereuen wird!" Bei diesen Worten warf er mir einen merkwürdigen Blick zu.
Ich hielt Gimli an seinem Umhang zurück und warf Legolas einen entschuldigenden Blick zu.
„Na los, Püppi ... wo bleibt ihr denn?" Ionduath saß bereits auf seinem Pferd und wartete nur noch auf Legolas.
Der Elb warf mir noch einen gequälten Blick zu und schwang sich dann auf sein Pferd um Ionduath zu folgen, der bereits vorausgeritten war. Ich hob Gimli auf mein Pferd und setzte mich dann auch in Bewegung. Gimli blickte solange zurück, bis die anderen außer Sichtweite gekommen waren.
„Warum hast du gesagt, das Legolas diesen Perversling begleiten soll?", fauchte Gimli mich an.
„Weil ... ach vergiss es!"
Aus der Sicht von Legolas
Eine halbe Stunde ritten wir schweigend hintereinander her ... das hieß, ich schwieg ... Ionduath murmelte andauernd irgendetwas vor sich her.
„Hat es irgendeinen Grund warum diese Stadt Caras Morn heißt?", fragte ich, um mir etwas die Zeit zu vertreiben.
„Caras Morn? Die schwarze Stadt? Ja, dieser Name hat einen Grund und ihr werdet ihn erkennen sobald ihr die Stadt das erste Mal seht!"
Neugierig geworden schloss ich zu ihm auf. Kurz bevor wir allerdings die Spitze eines Hügels erreichten, wandte Ionduath sein Pferd nach rechts, zu einem kleinen Wäldchen.
„Ich will nicht, dass uns irgendjemand sieht", murmelte er und stieg von seinem Pferd, um es in den Wald zu führen. Ich folgte ihm.
Der Wald führte in einem Bogen um den Hügel herum und bald konnte ich durch die Bäume hindurch erkennen, warum diese Stadt Caras Morn hieß. Im hellen Licht der Mittagssonne lag sie glitzernd in einem kleinen Tal zu unseren Füssen. In ihrem Rücken das Gebirge und zu ihrer rechten Seite verlief der Fluss. Aber das merkwürdigste war, dass jedes einzelne Haus pechschwarz war und im Licht der Sonne in den verschiedensten Grün- und Blautönen schimmerte.
„Caras Morn ... die Stadt, die die übelsten und gefährlichsten Verbrecher in ganz Mittelerde hervorbringt. Übertroffen nur noch durch Mordor!", hörte ich Ionduath sagen, der jetzt neben mir stand und ebenfalls durch den Schutz der Bäume die Stadt betrachtete.
„Wenn es so eine üble Stadt ist ... warum lebt ihr dann dort?"
„Ich lebe dort nicht ... ich verkehre dort nur ab und zu ... aber jetzt habe ich ein schwerwiegenderes Problem zu lösen. Nehmt euren Pferd das Gepäck ab und verbergt es unter dem Stein dort!" Ionduath wies zu einem Stein, den er bereits angehoben hatte und der eine beachtliche Höhle verbarg.
„Und jetzt muss ich mir überlegen, wie ich euch in die Stadt bekomme ..."
Ich blickte alarmiert auf.
„Wieso? Wir können doch einfach in die Stadt hineingehen und uns umsehen."
Er seufzte als Antwort.
„Nein, können wir nicht, Prinzlein! Lasst es mich erklären. Caras Morn ist eine Stadt voller Verbrecher. Gutaussehende Frauen sind Mangelware. Männer haben Bedürfnisse! Deswegen greifen sie zu dem Nächstbesten. Und würde ich euch einfach so mit dort hinnehmen, wärt ihr schneller in einer Seitengasse verschwunden als euch lieb ist! Also muss ich mir etwas einfallen lassen, um jedenfalls in gewissen Maßen eure Sicherheit garantieren zu können, Prinzlein! Denn eines kann ich euch garantieren ... wenn die Kerle die Gelegenheit dazu haben, werdet ihr schneller als Konkubine enden, als ihr Düsterwald sagen könnt."
Bei den letzten Worten blickte er mich so seltsam an, dass mir augenblicklich ein kalter Schauer über den Rücken lief. Aber Ionduath wandte sich ab und begann sein Pferd von seiner Last zu befreien und alles was er nicht brauchte in der Höhle zu verstauen. Als er ein Seil von seinem Sattel nahm hielt er plötzlich inne.
„Ich glaube, ich habe eine Idee!"
„Und die wäre?", fragte ich, obwohl ich ahnte, dass mir seine Idee nicht gefallen würde.
„Ich nehme euch einfach als meine Gefangenen mit", er grinste mich unverschämt an, „wenn ihr mir also bitte eure Waffen geben würdet!"
„Moment!", ich wich einen Schritt zurück, „ihr verlangt doch nicht allen ernstes von mir, dass ich mich unbewaffnet in diese Stadt begebe?"
„Unbewaffnet ... und ... vergaß ich gefesselt zu erwähnen?"
„Das kommt überhaupt nicht in Frage!"
„Ihr habt aber leider keine andere Wahl! Als mein Gefangener seid ihr jedenfalls etwas sicher! Außerdem würdet ihr sonst zuviel Aufmerksamkeit erregen."
„Ich denke ja gar nicht daran für euch den Gefangenen zu spielen!"
„Prinzlein, ärgert mich nicht ... und außerdem ... wer sagt, dass ihr den Gefangenen spielen sollt?", erwiderte er gefährlich leise und bevor ich reagieren konnte, setzte er zum Sprung an. Vollkommen überrumpelt, landete ich auf dem Boden und Ionduath auf mir. Es gab ein kurzes Gerangel, in dem mir eindrucksvoll bewiesen wurde wie kräftig mein Begleiter war und ich fand mich auf dem Bauch liegend auf dem Waldboden wieder. Ionduath zog meine Arme mit einer Bewegung nacht hinten und fesselte meine Hände auf dem Rücken, zwar nicht sehr stramm aber doch fest genug, dass ich mich nicht ohne weiteres befreien konnte.
Wenige Augenblicke später spürte ich, wie ich auf die Beine gezogen wurde und sah wie sich Ionduath in mein Blickfeld schob. Zornig funkelte ich ihn an, aber er lächelte nur und nahm mir meine Waffen ab, um sie in der Höhle zu verstecken.
„Jetzt seht mich nicht so an, als würdet ihr mich erdolchen wollen ... wir werden sehr viel Spaß miteinander haben ... glaubt mir", das kalte Glitzern in seinen Augen ließ unangenehme Vorahnungen in mir aufsteigen.
Ionduath tarnte das Versteck und dann flüsterte er seinem Pferd irgendetwas zu, woraufhin es sich mit meinem Reittier in den Wald zurückzog. Ich stand während der ganzen Zeit teilnahmslos da und versuchte mich von meinen Fesseln zu befreien.
„Ja, ja! Manche Leute muss man zu ihrem Glück zwingen", seufzte er gespielt mitleidig und band ein anderes Seil um meine Brust. Das lose Ende nahm er in die Hand und zog mich hinter sich her.
„Macht mich sofort wieder los!"
„Ich denke ja gar nicht daran, Prinzlein!"
„Und hört auf mich Prinzlein nennen! Ich habe einen Namen!"
„Ja, und der gefällt mir nicht!", zur Unterstreichung seiner Worte ruckte er einmal kräftig an dem Seil und ich stolperte vorwärts.
„Werdet ihr wohl aufhören mich wie ein Tier hinter euch herzuzerren?", fragte ich ihn verärgert, als jedoch keine Reaktion kam, beschleunigte ich meine Schritte und trat ihm kräftig in die Kniekehlen. Ionduath ging für einen Moment stöhnend in die Knie, aber nur um im nächsten mit wütenden Augen herumzufahren und mich ärgerlich anzufauchen.
„Das macht ihr nie wieder! Oder ihr werdet euch wünschen, eure Eltern hätten sich nie kennen gelernt !", zischte er mir entgegen.
„Dann macht mich endlich los!", wetterte ich, aber wie es nicht anderes zu erwarten war, zeigte er sich äußerst unbeeindruckt.
„Ihr sollt mich losmachen!"
„Argh! Prinzlein! Ihr nervt! Und das gewaltig! Jetzt haltet endlich die Klappe!"
„Werde ich nicht!"
„Na gut", er drehte sich zu mir um und zog irgendetwas aus seiner Tasche, „ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!" Er packte mich an den Fesseln und zog mich grob zu sich, bevor ich reagieren konnte, hatte er mich geknebelt.
„So ist's besser!", er betrachte mich aufmerksam und ich konnte sehen wie sich seine Augenbrauen zusammenschoben.
„Hmm", er ließ seine Finger über meine Ohren wandern, „die müssen weg! Ihr werdet so schon mehr als genug Aufmerksamkeit auf euch ziehen ... da müssen die nicht auch noch wissen, dass ihr ein Elb seid."
Eine Hand lag noch immer an meinem Ohr und mit der anderen griff er an seinen Gürtel und löste seinen Dolch.
Panik ergriff mich. Dieser Mensch würde doch wohl nicht ... ...? Mit einem unguten Gefühl registrierte ich, wie er mich herumdrehte. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Das würde er nicht machen ... oder doch? Ich spürte wie er die Hand mit dem Dolch hob und die kalte, schwarze Klinge an meine Wange setzte und sie langsam über meine Haut zog. Dann ging alles rasend schnell. Er zog die Hand mit dem Dolch nach hinten – eine dünne Blutspur auf meiner Wange hinterlassend – und im nächsten Moment spürte ich wie etwas zu Boden fiel.
Der Kopfgeldjäger hatte das dünne Band, welches meine Haare zurückhielt, zerschnitten und drapierte meine Haare jetzt sorgsam über meine spitzen Ohren. Ich schloss die Augen wieder und atmete tief durch, als ich sie wieder öffnete, sah ich Ionduath vor mir stehen.
„Na? Angst bekommen?", fragte er mich grinsend. Jedenfalls vermutete ich, dass er grinste, denn ich konnte wegen des schwarzen Tuchs nicht viel von seinem Gesicht erkennen.
Ionduath lachte leise und zog mich weiter – genau in die Stadt hinein.
Er lenkte mich zielstrebig durch die dunklen Gassen der Stadt, bis wir nach einer Viertelstunde und Hunderten von neugierigen Blicken, die auf mich gerichtet waren, vor einem Gasthaus mit dem Namen „Zum blutigen Schwert" angekommen waren. Ich hatte nicht lange Gelegenheit mir die Umgebung näher anzusehen, denn der Kopfgeldjäger zog mich wie einen Hund an der Leine in das Gasthaus.
Die darin herrschende Luft traf mich wie eine Orkkeule. Der Geruch von Nahrungsmitteln, Wein, Bier, Qualm und Schweiß nahm mir beinahe den Atem, aber Ionduath zog mich unter den Blicken der anderen Gäste weiter zum Tresen.
„He Wirt", donnerte seine Stimme durch das Gasthaus und sogleich kam ein großer, grobschlächtiger Kerl aus dem Nebenraum gelaufen.
„Na wenn das nicht Gwanu-dinen der alte Haudegen ist. Wir haben uns lange nicht gesehen. Wie gehen die Geschäfte?"
„Kann nicht klagen. Hast du noch etwas frei?"
„Lass mich mal nachsehen ...", der Wirt blätterte in einem speckigen Buch herum und Ionduath lehnte sich lässig an den Tresen. Und ich musste zu meinem großen Missfallen erkennen, dass die anderen Gäste der Schenke langsam einen Kreis um uns zogen.
„Gwanu-dinen!", ertönte plötzlich eine unangenehm laute Stimme hinter mir, „ich dachte die Orks hätten dich gefressen!"
Der Kopfgeldjäger drehte sich langsam um und stützte seine Arme auf den Tresen und bedachte den Sprecher mit einem gelangweilten Blick.
„Barad ... immer noch am Leben?", fragte der Kopfgeldjäger mit einem gefährlichem Glitzern in den Augen.
„Jetzt sei doch nicht gleich so unfreundlich", der Mann namens Barad starrte mich an, während er mit dem Kopfgeldjäger sprach, „sag mir lieber wo du dieses Schätzchen aufgegabelt hast."
„Habe ich im Wald gefunden!"
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie sich einige der unrasierten Kerle die Lippen leckten und betete zu den Valar, dass das daran lag, dass sie irgendetwas getrunken hatten.
„So was findet man im Wald?", Barad lachte unangenehm, „ich glaube, ich muss Mutter Natur demnächst wieder einen Besuch abstatten ... aber sag mal ... du würdest den nicht zufälligerweise verkaufen?"
„Ich weiß nicht", antwortete Ionduath gedehnt und mir gefror das Blut in den Adern, „ich bin eigentlich hierher gekommen um mir den Kleinen etwas ... nun ja ... gefügig zu machen ... bin nämlich selber auch kein Kostverächter, wie du weißt!"
„Und wenn du ihn ausleihst?", er lachte schmutzig, „wir könnten ihn für dich testen ... so unter Freunden!"
„Mmmhh ...", Ionduath drehte sich wieder um und ich bemerkte wie sich Hände der anderen Gäste nach mir ausstreckten, aber bevor diese mich erreichten, fühlte ich einen kräftigen Ruck an meinen Fesseln und ich stolperte nach vorne, wo ich unsanft von dem Tresen gestoppt wurde. Ein gedämpftes Stöhnen entwich meinen Lippen.
„Weh getan, Süße?", und an die anderen gewandt fuhr der Kopfgeldjäger fort: „Tut mir Leid, aber so gern habe ich euch dann doch nicht! Der Kleine hier ist mein Spielzeug ... und ich bin ziemlich egoistisch ... niemand rührt ihn also an!" Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, spürte ich wie sich eine seiner Hände auf mein Hinterteil legte und fest zudrückte.
„He Wirt, warum dauert das so lange?", knurrte Ionduath den großen Kerl an und packte noch fester zu. Ich hatte mittlerweile wieder Luft in den Lungen und versuchte mich von seinem Griff loszureißen, aber das einzige Ergebnis war, dass der Kopfgeldjäger noch fester zudrückte und mich in einer ziemlich entwürdigenden Stellung an den Tresen presste.
„Geduld, Geduld ... ich nehme an, ihr wollte dasselbe Zimmer wie immer? Dann habt ihr Glück ... es ist gerade freigeworden!"
„Fein!", der Kopfgeldjäger griff nach dem Schlüssel und packte mich am Oberarm, um mich vor sich her zu schubsen.
„Na los, beweg dich!", er stieß mich vorwärts, genau auf eine Tür zu, ich war aber darauf nicht vorbereitet und stolperte. Bevor ich wusste wie mir geschah, packte mich jemand an den Haaren und zog mich wieder hoch.
„Jetzt seht euch das an", hörte ich die spöttische Stimme von Ionduath, „ihr habt dem Kleinen soviel Angst gemacht, dass er nicht einmal mehr laufen kann!" Die anderen grölten vor Freude über diesen „Scherz" während mich Ionduath weiter die Treppen hinaufschubste.
Wenn das ein Schauspiel war, dann war er darin äußerst überzeugend, denn ich befürchtete langsam, dass der Kopfgeldjäger gefährlicher war, als Aragorn es sich hatte träumen lassen. Meine Fantasie beschwor plötzlich die fürchterlichsten Bilder hinauf, was der Kopfgeldjäger alles mit mir machen würde, wären wir erst zusammen in einem Raum und ich begann mich nach Kräften und so gut es mir möglich war, zu wehren. Leicht wollte ich es ihm nicht machen. Einer plötzlichen Eingebung folgend, warf ich meinen Kopf nach hinten und traf genau in Ionduaths Gesicht. Ich hörte einen unterdrückten Fluch und spürte wie sein Griff an meinem Arm sich langsam lockerte. Ohne weiter nachzudenken, riss ich mich los und versuchte soviel Abstand wie möglich zwischen mich und den Kopfgeldjäger zu bringen, als ich plötzlich eine kalte Hand in meinem Nacken und fauligen Atem in meinem Gesicht spürte.
„Jetzt sieh mal einer an, es sieht ganz so aus als würde der Kleine nicht bei dem Kopfgeldjäger bleiben wollen ... ... willst lieber zu mir, hmm?" Eisiges Entsetzen kroch in mir hoch, als ich spürte wie eine Hand über meine Brust und meinen Bauch langsam tiefer glitt.
„Lass den Bastard los, Barad!", sagte Ionduath langsam aber unverkennbar zornig.
„Wieso denn, Kopfgeldjäger? Der Kleine wollte zu mir ... nicht wahr?"
„Das mag ja sein", die Stimme des Kopfgeldjägers kam langsam näher und im nächsten Moment sah ich in seine vor Zorn glühenden Augen, „aber jetzt rechne ich mit der Ratte ab ... und zwar ohne euch!"
Die Gesichter, die gerade vor Freude und Häme gestrahlt hatten, zeigten Enttäuschung – große Enttäuschung!
Ionduath trat noch näher und jetzt konnte ich sehen, dass der untere Teil des schwarzen Tuchs von Blut durchtränkt war. Es schien so, als hätte ich seine Nase genau getroffen, stellte ich mit einem Anflug von Schadenfreude fest. Aber diese Freude wehrte nicht lange, denn Ionduath riss mich aus den Armen des Mannes, der seine Hand immer noch bei mir unter der Gürtellinie liegen hatte und zerrte mich gewaltsam zu einer offenstehenden Tür. Ionduath verpasste mir einen harten Schlag in den Rücken und ich stolperte in das Zimmer hinein, wo ich benommen bäuchlings auf einem großen Bett liegen blieb. Der Kopfgeldjäger trat nach mir ein, verpasste der Tür einen Tritt, so dass sie ins Schloss flog und griff gleichzeitig nach seinem Gürtel, um ihn zu lösen.
Durch die geschlossene Tür konnte ich die Stimmen der anderen hören.
„Der Bengel wird sich noch wünschen er wäre bei mir geblieben, wenn der Kopfgeldjäger ihn gleich seine Peitsche schmecken lässt!"
~*~*~*~*~*~
Ui, ui, ui ... da ist Leggy ja in einen ganz schönen Schlamassel geraten. Mal sehen wie und ob er da wieder rauskommt. Vielleicht denkt Ionduath ja auch, dass es jetzt Zeit für eine kleine Anzahlung ist! *sfg* Reviews sind von euch wie immer herzlich willkommen und sogar äußerst notwendig damit ich weiterschreibe!
Und als kleine Überraschung gibt es schon eine Vorschau auf Kapitel 3:
Legolas' Augen waren geschlossen, sein Haar war mit Blut verklebt und fiel ihm unordentlich über sein Gesicht. Aus seinem leicht geöffneten Mund lief ein kleines Blutrinnsaal, seine Oberlippe war aufgeplatzt und an seiner Stirn war eine große Platzwunde. Über seine Brust liefen mehrere lange, tiefe Einschnitte und auch hier konnte ich zahlreiche Blutergüsse und Quetschungen feststellen.
