Kapitel 5: Legolas' Alptraum

AvA: Also ... zuerst muss ich euch etwas enttäuschen ... dieses Kapitel ist nämlich nur 9 Seiten kurz! Sorry ... aber mehr ist mir dazu nicht eingefallen. Aber dafür erfahrt ihr etwas mehr über den Verbleib von Legolas ... ... armer Junge! *sfg* (Legolas: Warum rettet mich keiner vor dieser Irren?????? Hilfe!!!) ... mal gucken ... vielleicht eilt ja eine/r der Leser/innen zu deiner Rettung!

Nun weiter zu den Reviews.

@LocaInferna: *gg* Ich wusste, dass dir diese Stadt gefallen würde! Und was Ithildae angeht ... ich habe noch ein paar Statistenrollen zu vergeben, die bei dem heldenhaften Versuch einen gewissen Elbenprinzen zu retten ins Gras beißen. ... Interesse??? Ne, war nur ein Scherz ... das überlassen wir besser den Spezialisten! Wie steht es mit dem Studium? Macht's noch Spaß? Schon was brauchbares gelernt? Und ist meine letzte Mail angekommen? Ach ja, und wie steht es mit deiner HdR-FF ... da war doch irgendetwas...

@Lady-of-Gondor: Schnall dich besser an ... es kommt noch besser! *sfg* Und das Legolas kein Glück hat ... ich fürchte das liegt an mir! *evil*

@dorlimaus: Finde ich toll, dass dir die Geschichte gefällt! Wegen den Reviews ... ... ... das ist so eine Sache ... ich warte grundsätzlich immer ab, bis ich die geforderte Reviewzahl voll hab. Und es bringt auch nichts, wenn Jemand zweimal reviewt. Damit will ich euch nicht ärgern (jedenfalls nicht sehr). Das hat einfach nur damit zu tun, dass ich wissen will, dass die Geschichte auch von anderen gelesen wird und diese sich darüber Gedanken machen. Diese Story umfasst auf meiner Festplatte schon jetzt knackige 200 Seiten und ... nun ja ... ein wenig Feedback ist nicht schlecht ... mir geht es nämlich so, dass es mir mehr Spaß macht zu schreiben, wenn ich weiß, dass die Story auch gelesen wird. Eine Geschichte von diesen Ausmaßen ist logischerweise auch sehr zeitaufwendig ... und davon habe ich nicht mehr sehr viel.  Also Leute ... macht mich glücklich und schreibt mir! Je länger desto besser *gg*

@nop: Recht herzlichen Dank ... und es würde mich freuen noch öfter etwas von dir zu hören. *g* Lieblingsfarbe/charakter etc. ;-))

@Khair ed Din: Oh ... keine Sorge! Der Kgj wird seine Kopfbedeckung demnächst bei mehreren Gelegenheiten abnehmen! *gg* Allerdings wird ihn dabei keiner sehen und ich werde ihn nicht beschreiben. Das ist doch viel spannender für euch/dich! Du kannst dir den Kgj so vorstellen wie du möchtest! Entstellt, verbittert, sexy ... die ganze Palette halt. ;-)

Wegen den Narben ... ne ne, kein Bündniszauber! Als Kopfgeldjäger hat man halt mit den Problemen zu kämpfen, dass einen nicht jeder mag. Und das Prinzlein ... ... *piiiieeep*

Aber ich kann dich beruhigen ... der Elb wird keine Körperteile verlieren, wenn es dass ist was dir Sorgen macht. Zu TV ... das war nicht eine, das waren vier Ideen! Und zu allen sag ich: Nööööö! *gg* Und zu guter letzt noch das Bild ... an dem ist alles Spoiler! Na, der Hintergrund vielleicht nicht ... aber so wie der Kgj aussieht ... wen er ihm Arm hält ... ups! ;-) Wart' es einfach ab! Nach Kapitel ... ähm ... lass mich überlegen ... ich schätze ... das wird so die 15 sein ... schick ich es dir!

@Severin1: Was mach' ich denn jetzt mit diesem Review!? Übrigens schön, dass ihr noch lebt! Und ja, es besteht noch Interesse an dieser Mail-Geschichte! Aber nun zu dem eigentlich Problem ... ich denke die ersten drei Sätze zähle ich zu Elbendämmerung und den Rest zu TV? Auf diese Weise kriege ich nämlich jetzt ein Update hin! *gg*

Also dann! Weidet euch an dem Unglück anderer! *sfg* Oder genauer ausgedrückt: weidet euch an dem Unglück von Legolas. Oder zittert mit ... ...

Aus der Sicht von Legolas

Ich spürte, wie mich einer der Männer packte und mich einfach wie ein Gepäckstück über die Schulter warf. Die Prügelei war den Geräuschen nach zu urteilen noch im vollen Gange und so würde niemand unser Verschwinden bemerken. Ein Gedanke, der es schaffte, dass sich meine Eingeweide zusammenzogen.

Das Klappen einer Tür und das leiser werdende Geschrei der Männer verriet mir, dass wir uns draußen befanden. Meine Augen waren nach wie vor geöffnet und so konnte ich sehen wie die Straße schnell unter mir vorbeizog. Verbissen versuchte ich meinen Körper zu irgendeiner Reaktion zu bewegen, aber es geschah nichts. Ich hatte meine Gliedmaßen einfach nicht unter Kontrolle. Lediglich meine Augen und Ohren funktionierten noch, wenn ich meine Augen auch nicht in alle Richtungen wenden konnte.

Nach einiger Zeit wurden die Männer plötzlich langsamer, bis sie ganz stehen blieben. Ein leises Quietschen sagte mir, dass wir vor einer Tür standen, die jetzt langsam geöffnet wurde. Barad wechselte einige Worte mit einem anderen Mann, der plötzlich laut und schmutzig anfing zu lachen. Dann wurde ich eine Treppe hochgetragen und es wurde wieder eine Tür geöffnet. Mein Träger blieb wieder stehen und ich dachte schon wir wären am Ziel angekommen als ich ein Kratzen vernahm. Es hörte sich an wie etwas Schweres, das mit Gewalt über einen Holzboden gezerrt wurde. Als das Kratzen aufhörte, setzte sich mein Träger wieder in Bewegung und ich wurde eine weitere Treppe hinaufgetragen. Dann wurde eine weitere Tür geöffnet und ich wurde von den Schultern meines Trägers gehoben und fallen gelassen.

Innerlich wappnete ich mich für den harten Aufprall auf den Boden und war sehr überrascht, dass ich stattdessen auf einer weichen Unterlage landete – einer Matratze! Ich lag in einem Bett, vollkommen bewegungsunfähig und umringt von ... von ... Mördern, Dieben, Tagelöhnern, Vergewaltigern und wer weiß, was sonst noch. Das war mit Abstand die schrecklichste Situation, in der ich mich jemals befunden hatte.

„Schließt die Tür", hörte ich Barad sagen und dann spürte ich wie sich die Matratze langsam neben mir absenkte, kurz darauf schob sich Barads entstelltes Gesicht in mein Blickfeld und eine Hand strich über mein Gesicht.

„Wir werden heute Nacht viel Spaß miteinander haben, oder was meint ihr, Jungs?"

Die Antwort war hämisches Gelächter.

„Jaa ... so sehe ich das auch", flüsterte Barad und beugte sich näher zu meinem Gesicht, „du bist wirklich ... hübsch."

Barad betrachtete mich eingehend und ließ dann einen seiner Finger zwischen meine Lippen gleiten. Ich spürte den salzigen, ranzigen Geschmack auf meiner Zunge und wünschte mir nichts sehnlicher, als das mir wenigstens mein Kiefer gehorchen würde. Er zog seinen Finger wieder zurück und ich musste mit ansehen, wie er ihn sich selber in den Mund steckte, um ihn abzulecken. Bei dem Anblick wurde mir speiübel. Es wurde aber noch schlimmer, als er sich plötzlich wieder dicht zu mir beugte und seinen Mund auf meine Lippen drückte. Mit Abscheu musste ich es geschehen lassen, dass er seine Zunge zwischen meine Lippen gleiten ließ und tief in meine Mundhöhle vorstieß. Einmal mehr wünschte ich mir die Funktionstüchtigkeit meines Kiefers zurück. Nach endlosen Augenblicken zog er sich endlich zurück, aber dieser fürchterliche Geschmack von Fisch, Bier und Fäulnis blieb in meinem Mund und trieb mich nahe an den Wahnsinn.

Barad war mittlerweile dazu übergegangen mit seinem Mund eine feuchte Spur über meine Wange bis zu meinem Hals zu ziehen. Dort verharrte er und sog die empfindliche Haut zwischen seine Zähne. Seine Finger waren in meinem Haar tätig. Panik stieg in mir auf als ich eine andere Hand spürte, die langsam meinen Oberschenkel hinaufkroch. Barad hatte mit seinen Fingern jetzt meine Ohren erreicht und hielt erstaunt inne. Er richtete sich auf und bedeutete dem anderen, dessen Hand noch immer auf meinem Bein lag, aufzuhören. Interessiert strich er meine Haare zurück.

„Donnerwetternochmal! Das ist ein Elb! Kein Wunder, dass der verdammte Kopfgeldjäger so bissig reagiert hat. Den hätte ich auch nicht teilen wollen!"

Ich versuchte die folgende Unterhaltung zu ignorieren, genau so, wie die Hand, die plötzlich über mein Hemd glitt und es am Ausschnitt langsam auseinander riss und versuchte mich stattdessen auf die fleckige Decke zu konzentrieren.

„Ein Elb ... wer hätte das gedacht ... wir sollten uns überlegen wie wir ihn aufteilen ... ich bekomme ihn natürlich zuerst ... ihr könnt ja Strohhalme ziehen", grinste Barad seine Begleiter an, die missmutig zustimmten.

„Ob´s wohl irgenwie aners ist hn'Elben zu vögeln?", fragte einer.

Bei den Valar, wo war ich hier nur gelandet?

Ein plötzliches reißendes Geräusch und ein kalter Luftzug auf meiner Brust verrieten mir, dass einer der Kopfgeldjäger mein Hemd jetzt vollkommen von meinem Körper gerissen hatte. Gleich darauf spürte ich Hände, die gierig über meinen Oberkörper glitten. Die schwieligen, vernarbten Hände von Barad rieben über meine Brustwarzen und kniffen einmal zu. Eine Welle leichten Schmerzes schoss durch meinen Körper, den ich aber nicht zum Ausdruck bringen konnte.

„Es ist erstaunlich", flüsterte Barad heiser, „wie anders Elben doch sind ... so glatte Haut ... einfach perfekt ... und so haarlos ..."

Barad entfernte sich von meiner Brust und leckte stattdessen mehrmals mit seiner widerlichen Zunge über die Länge meines Armes. Wie ekelhaft!

„Aber jetzt wollen wir mal so langsam anfangen ...", Barad strich mit seinen Händen meine Seiten hinunter und umfasste meine Hüften fest. Bevor ich wusste wie mir geschah, wurde ich auf den Bauch gedreht. Dankenswerterweise dachte einer der Kopfgeldjäger daran, dass ich wahrscheinlich ersticken würde, wenn mein Gesicht so in die Kissen gedrückt wurde und drehte meinen Kopf auf die Seite. Aber der Anblick, der sich mir dann eröffnete, reichte, dass sich mir der Magen umdrehte und sämtliche Eingeweide zusammenzogen. Direkt in meinem Sichtfeld lehnten drei Kopfgeldjäger an der Wand und waren eifrig damit beschäftigt sich selbst zu befriedigen, während sie mich aus Lustvernebelten Augen ansahen. Und als wäre das nicht schlimm genug, setzte sich einer von ihnen so zu mir auf die Bettkante, dass ich die ganze Zeit auf sein erregtes Glied starren musste.

„Du kannst da ruhig sitzen ... aber denk daran, zuerst bekomm ich ihn!", knurrte Barad und strich über meinen Rücken.

Die Finger des Kopfgeldjägers zeichneten langsam meine Wirbelsäule nach und ich konnte an dem schmatzenden Geräusch hören, dass er sich über die Lippen leckte. Zudem hallte auch noch das unterdrückte Gestöhne der anderen Kopfgeldjäger in meinen Ohren. Und das zusammen mit diesem Anblick direkt vor meinen Augen ließ mich die gesamte Menschheit samt Aragorn und Ionduath verfluchen. Überhaupt, wenn ich das hier überleben sollte und danach noch gerade gehen konnte, würde ich Aragorn eigenhändig erwürgen.

Meine Gedanken wurden wieder zurück auf diese missliche Lage gezogen, als einer der Kerle meine Hüften anhob und ein Anderer eine zusammengefaltete Decke unter meine Mitte schob.

Ich wollte sterben! Oder wenigstens ohnmächtig werden! Aber wie man sich denken konnte, wurde dieser Wunsch nicht von den Valar erhört. Stattdessen lag ich vollkommen bewegungslos da und musste zulassen, das Barad jetzt anfing an meinem Hinterteil herumzufummeln. Und zu allem Überfluss fand der Mann, der neben mir auf der Bettkante saß gerade seine Erfüllung und spritzte mir infolgedessen seinen Samen ins Gesicht. Die ekelhafte, zähe Flüssigkeit lief aus meinen Haaren heraus über meine Wange zu meinen Mundwinkeln.

Oh ihr Valar! Warum half mir keiner, dachte ich verzweifelt als Barad jetzt seine Hand in meine Hose wandern ließ.

Aus der Sicht von Aragorn

Einen ganzen Tag hatte ein Unwetter getobt wie ich es noch nie erlebt hatte. Mittlerweile hatte es zwar aufgehört zu regnen aber es stürmte immer noch und den Wolken nach zu urteilen würde es jeden Moment wieder anfangen zu regnen. Gimli und ich hatten allerdings beschlossen zum Tor zu gehen. Vielleicht könnten wir den Wächter überzeugen, das Stadttor für uns zu öffnen.

„Lass uns bitte mal die vergangenen Stunden zusammenfassen!", grummelte Gimli plötzlich neben mir.

„Ja bitte?", ermunterte ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Wir sind auf Geheiß dieses ... dieses ... Ungeheuers in diese Stadt geritten! Wir haben einen Irren nach diesem Amulett befragt. Und der sagt uns, dass Legolas in Gefahr ist und wir ihm helfen müssen. Außerdem hat er uns noch gesagt, dass es ganz früher zwei Personen gab, die dieses Amulett als Kennzeichen hatten und ganz in blau herumliefen! Ach ja ... nicht zu vergessen, dass die Vögel spüren, dass irgendetwas geschehen wird!"

„Ja", erwiderte ich überlegend, „so in etwa war's das!"

„Schön! Aber wie hat uns das jetzt eigentlich weitergebracht? Und außerdem ... wenn mich jemand um meine Meinung fragt, was nicht geschehen wird wie ich weiß, dann würde ich sagen, dass sich mir das verdammt nach Kopfgeldjägern anhört!"

„Schon", antwortete ich, während ich mir über das Kinn strich, „aber meines Wissens nach, kleiden Kopfgeldjäger sich hauptsächlich in Schwarz ... und überhaupt ... was sollten die mit einem Haufen Kindern vorhaben!"

„Aragorn, Aragorn ... Aragorn", erwiderte Gimli in einem lehrerhaften Tonfall, „die Farbe ihrer Kleidung können Kopfgeldjäger ganz leicht ändern ... und außerdem ... dieser Abschaum nimmt jeden Auftrag an, wenn genügend Geld für sie dabei rausspringt! Wer weiß, wo sie die armen Kinder hingebracht haben ... zu irgendwelchen reichen Leuten mit perversen Phantasien ..."

Gimli hielt mitten im Satz inne und blieb wie vom Donner gerührt stehen.

„Gimli? Alles in Ordnung?", fragte ich besorgt, als seine Augen immer größer wurden.

„Oh ihr Valar", keuchte der Zwerg plötzlich, „warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen!"

„Worauf hättest du kommen sollen?", fragte ich interessiert.

„Oh ... beim Barte meiner Urgroßmutter! Wer weiß, was dieser Sohn der Finsternis schon alles mit dem armen Spitzohr gemacht hat! Gefoltert ... gedemütigt ... verge... nein! Daran mag ich gar nicht erst denken!" Plötzlich fing Gimli beinahe an zu rennen und schrie mir etwas zu.

„Sag mal ... findest du das nicht auch merkwürdig?", schrie Gimli.

„Was soll ich merkwürdig finden?", schrie ich zurück, als ich versuchte ihn einzuholen.

„Na! Das plötzlich aus heiterem Himmel plötzlich ein Kopfgeldjäger in Caras Morn einkehrt ... gerade dann, wenn wir einen Führer brauchen! Dieser Kerl macht sich an Legolas ran ... will aber den Auftrag erst nicht annehmen. Und dann erhält er plötzlich diesen Brief ... und dann sagt er zu!" Gimli fing an zu keuchen und drückte sich die Hände an die Seite.

„Wahrscheinlich hat er gerade einen Auftrag bekommen ... wahrscheinlich wollte irgendeiner seiner Kunden einen Elben haben. Oder ... oder ... er will Lösegeld von Thranduil erpressen. Vielleicht verkauft er ihn auch an die Ostlinge ... oder ...", Gimli wurde bleich, „ich habe auch schon von Völkern gehört, die ihren Göttern Elben opfern ... oder aus ihren Haaren ... und anderen Körperteilen Zaubertränke brauen ..."

„Gimli ... Gimli! Beruhige dich! Wir sind ja schon auf dem Weg um Legolas zu helfen!", redete ich auf den Zwergen ein.

„Schon! Schon?", Gimli sah mich entsetzt an.

„Der Kopfgeldjäger könnte schon sonst wo mit unserem Elben sein ... und alles ist meine Schuld! Oh, ich dreh durch! Ich hätte bei ihm bleiben sollen! Niemals hätte ich Legolas mit dem Kopfgeldjäger allein lassen sollen!"

Entgeistert starrte ich auf den Zwergen und überlegte mir wie ich ihn beruhigen konnte. Ein schwieriges Unterfangen, da sich bei mir langsam auch Panik breit machte. Denn jetzt schwebte mir der Traum noch deutlicher vor Augen.

„Gimli", fing ich langsam an, „ich muss dir was sagen ... ich hatte einen Traum ... über Legolas!" Bevor ich wusste, was ich tat, sprudelten die Worte nur so aus mir heraus. Am Ende sah ich mich einem kurz vor einem Herzinfarkt stehendem Zwergen gegenüber.

„Du hattest diesen Traum ... heute Morgen? Und hast mir nichts gesagt? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Legolas kann mittlerweile schon tot sein! Und das nur, weil du den Traum als Hirngespinst abgetan hast! Hast du noch wie was von Vorhersicht gehört? Elrond hat diese Gabe doch auch!", fauchte der Zwerg mich fassungslos an und hielt mir seine Axt unter die Nase.

„Ich habe es einfach für einen normalen Traum abgetan! Immerhin hast du mich die ganze Zeit damit genervt wie hinterhältig der Kopfgeldjäger ist ... ich habe es für einen normale nervliche Reaktion gehalten."

„Ach", brüllte Gimli, „jetzt ist das meine Schuld? Nur weil ich sofort erkannt habe, was für ein linker Bruder dieser Kerl ist? Ist es das was du mir sagen willst?"

„Nein! Natürlich nicht!", versicherte ich Gimli hastig.

"Es ist nur so ... ich wollte dich nicht unnötig beunruhigen!"

„Unnötig? Unnötig? UNNÖTIG?", dröhnte Gimlis Stimme ungläubig durch die Stadt.

„Du schickst einen deiner Freunde alleine mit einem Kopfgeldjäger in eine Verbrecherstadt und hältst Sorgen für unnötig? Bist du bescheuert?"

„Hrngh ...", ich knirschte wütend mit den Zähnen und ballte meine Hände zu Fäusten, „Gimli ... du drehst mir die Worte im Mund um! Ich habe nie gesagt, dass Sorgen unnötig sind! Ich habe nur gesagt, dass du es etwas übertrieben hast!"

Gimli machte Anstalten wieder etwas zu sagen, aber etwas Anderes kam dazwischen. In den umliegenden Häusern gingen plötzlich die Lichter an und einige wütende Stimmen drangen an mein Ohr!

„Ruhe da draußen, oder ich lasse meine Hunde los!"

„Verschwindet endlich! Anständige Menschen wollen um diese Uhrzeit schlafen!"

„Brüllt euren Rausch woanders aus, oder ich steig euch aufs Dach!"

„Wenn ihr euch nicht sofort vom Acker macht, dann hol ich meinen Mann!"

Zur besseren Untermalung des Ganzen flogen jetzt auch einige Wurfgeschosse aus verschiedenen Fenstern und Türen. Unter anderem musste ich einer Bratpfanne und ein paar alten Schuhen ausweichen, während Gimli Probleme damit hatte einen sehr gut gezielten Nachttopf von seinem Kopf zu entfernen.

Mit einem wütenden Brummen warf er den Nachttopf schließlich in eine Ecke.

„Hat man da noch Worte? Da macht man sich Sorgen und wie wird es einem belohnt? Das gemeine Fußvolk schmeißt mit der Schlafzimmereinrichtung!"

Bevor ich etwas erwidern konnte, ging die Tür zu unserer Linken auf und ein wütender Einwohner stand mit der Mistgabel in der Hand vor uns.

„Jetzt hört mir mal gut zu, ihr Burschen! Entweder ihr verhaltet euch jetzt schön ruhig und macht keinen Mucks mehr, oder ihr werdet meine Erna hier", er tätschelte seine Mistgabel, „mal etwas näher kennen lernen!"

Abwehrend hob ich meine Hände.

„Wir werden ruhig sein, mein Herr! Wir sind auch schon so gut wie verschwunden!", versicherte ich mit einem panischen Lächeln.

„Dann ist ja gut", grummelte der Mann und wollte wieder ins Haus gehen, als aus selbigem eine kratzige Stimme ertönte.

„Verschwinden die Kerle jetzt endlich, Karon?"

„Ja, Erna! Sie ziehen weiter!", versicherte der Mann und schloss die Tür hinter sich.

Bevor wir jetzt von einem anderen bedroht wurden, packte ich Gimli am Kragen und zog ihn in Richtung Stadttor, während ich mit ihm redete.

„Bevor du jetzt wieder anfängst rumzubrüllen, hör mir gefälligst zu! Wir werden jetzt losgehen und irgendeinen Weg aus dieser Stadt suchen. Aber je länger wir hier die Schuld von einem auf den anderen schieben, kommen wir überhaupt nicht weiter! Also lass uns endlich mit diesem Blödsinn aufhören und schnellstmöglichst nach Caras Morn reiten!"

„Na, jedenfalls da sind wir einer Meinung", brummte Gimli und fiel neben mir in Laufschritt.

Kurze Zeit später sahen wir die Tore zur Stadt vor uns erscheinen. Als wir langsam näher kamen, sahen wir Licht in der Wachstube brennen.

„Nun, jedenfalls ist jemand da!", grummelte Gimli.

Ich klopfte an die Tür und wartete. Der Wächter öffnete langsam die Tür und sah uns aus verschlafenen Augen an.

„Was kann ich für euch tun, Fremde?"

„Wir würden gerne die Stadt verlassen."

„Bei dem Wetter? Seid ihr wahnsinnig? Außerdem darf ich das Tor bei Sturm nicht öffnen!", rief der Wächter plötzlich hellwach.

„Das ist doch kein Sturm!", wetterte Gimli.

„Das ist allerhöchstens ein laues Lüftchen!" Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, kam eine Windböe auf und wehte ihm seinen Helm vom Kopf. Ärgerlich fluchend, lief er seinem Kopfschutz hinterher.

„Ein laues Lüftchen ... aha!", murmelte der Wächter, als er Gimli beobachtete und sich gleichzeitig am Kopf kratzte.

„Ich bitte euch! Es geht um Leben und Tod! Ihr braucht das Tor ja auch nur ein kleines Stück zu öffnen ... es muss ja nicht einmal ganz geöffnet werden."

„Herr, es tut mir Leid ... aber ich habe meine Vorschriften!"

„Und wenn ich euch dafür bezahle?", fragte ich verzweifelt. Das Gesicht des Wächters erhellte sich mit einem Mal.

„... wie viel ... würden sie denn bezahlen?", fragte er neugierig. Ich überlegte, ich durfte ihm nicht zuviel aber auch nicht zu wenig bieten.

„Was haltet ihr von ... sagen wir ... fünf Goldstücken?" Er blickte von mir zu dem edlen Zaumzeug und dem Sattel meines Pferdes und dann zu Gimli, der noch immer seinem Helm nachjagte.

„Wenn es wirklich so wichtig ist ... dann glaube ich, könnt ihr auch zehn Goldstücke entbehren", sagte er grinsend, „ihr macht nämlich einen Recht wohlhabenden Eindruck auf mich."

Zähneknirschend zählte ich ihm die Münzen in die Hand. Ich hätte Brego anderes Zaumzeug anlegen sollen.

„Gimli! Beeil dich. Das Tor wird geöffnet." Ich beobachtete, wie sich Gimli mit einem beachtlichen Hechtsprung auf seinen immer noch herumkugelnden Helm warf und dann eiligst auf mich zugerannt kam. Als er bei mir ankam, war das Tor bereits geöffnet. Der Wächter verneigte sich leicht als ich vorbei ging.

„Es war mir eine Freude mit euch Geschäfte zu machen, mein Herr!"

„Das glaube ich gerne", murmelte ich, als sich das Tor hinter uns wieder knirschend schloss.

„So", rief Gimli aus, „und jetzt auf schnellstem Wege zu Caras Morn! Meine Axt brennt darauf diesen verdammten Kopfgeldjäger zu verdreschen! Und wehe dem Elb wurde auch nur ein Härchen gekrümmt!"

Ich half Gimli auf Brego und schwang mich dann selber auf mein Pferd und lenkte es in die richtige Richtung. Hoffentlich würden wir die Stadt rechtzeitig erreichen.

Meine Hoffnungen konnte ich allerdings schon bald nach unserem Aufbruch wieder begraben, denn wir waren noch keine fünf Kilometer weit gekommen, als der Wind wieder stärker wurde und es auch noch anfing zu regnen. Uns blieb nichts weiter übrig als Zuflucht in einer kleinen Höhle zu suchen.

„Das ist doch nicht mehr normal", fluchte Gimli, „als hätten sich alle Mächte der Welt gegen uns verschworen!"

„Uns wird nichts weiter übrig bleiben, als zu warten bis das Unwetter nachlässt", seufzte ich und zog meinen vollkommen durchnässten Mantel aus.

„Wenn wir wenigstens ein Feuer machen könnten ..."

„Tja ... das sieht schlecht aus! Alles nass. Und Wasser brennt bekanntlich nicht!", versuchte Gimli zu scherzen. Über diesen Witz konnte ich allerdings nicht lachen, da mir Nässe und Kälte langsam in alle Glieder krochen. Müde lehnte ich mich an einen Stein und zog meine Knie so weit wie möglich an meinen Körper, um mich etwas zu wärmen. Das würde eine lange Nacht werden. Eine lange, kalte Nacht.

Gimli hockte sich schweigend an den Höhleneingang und beobachtete das draußen tobende Unwetter. Diese kurze Rast erlaubte mir, meine Gedanken abschweifen zu lassen.

Arwen hatte wahrscheinlich recht ... die Zeit, die ich mit regieren verbracht hatte, hatte sichtbare Spuren hinterlassen. Nicht nur an meinem Körper.

Ich begann mich zu fragen, ob ich Legolas früher auch einfach so dem Kopfgeldjäger als Begleitung zugeteilt hätte. Oder ob ich überhaupt zugelassen hätte, dass wir uns in zwei Gruppen aufteilten, wenn eine Person so wenig vertrauenswürdig war, wie der Kopfgeldjäger.

Schnell entschied ich, dass ich vor meiner Zeit als König anders gehandelt hätte. Aber seit ich regierte, hatte ich lernen müssen auch anderen Personen zu vertrauen, die ich kaum kannte, da ich unmöglich alle Aufgaben allein bewältigen konnte. Allerdings musste erwähnt werden, dass meine Berater keine Kopfgeldjäger oder andere „seltsame" Personen waren.

Ich seufzte geräuschvoll. Sich jetzt darüber Gedanken zu machen, brachte nicht viel. Vielmehr musste ich jetzt dafür sorgen, dass der angerichtete Schaden eingedämmt ... oder wieder gutgemacht wurde.

„Weißt du Aragorn ...", fing Gimli leise an, „ich weiß ehrlich gesagt gar nicht was ich Thranduil erzählen soll, wenn seinem Sohn wirklich etwas ... Schlimmes ... passiert ist!"

Langsam rieb ich mit meiner Hand über meine erhitzte Stirn und stöhnte.

Thranduil! An den hatte ich noch gar nicht gedacht.

„Du wirst ihm überhaupt nichts erzählen! Aus zweierlei Gründen. Erstens ... wird er dich gar nicht sprechen lassen und zweitens ... werde ich derjenige sein müssen, der ihm eventuelle Mitteilungen macht!"

Gimli lachte humorlos.

„Darum beneide ich dich nicht! Thranduil ist nämlich nicht gerade für seine Sanftmütigkeit bekannt."

„Nein ... aber ich hoffe, dass es gar nicht erst soweit kommen wird ..."

Langsam ließ ich meine Gedanken wieder abschweifen ... hin zu meinem ersten Treffen mit dem Düsterwald-König.

Es war eine denkbar unangenehme Begegnung gewesen. Ich musste ungefähr ... acht oder zehn Jahre alt gewesen sein. Adar, die Zwillinge und ich waren gezwungen eine Rast in Düsterwald einzulegen ... warum wusste ich nicht mehr genau. Meine Erinnerungen an diese Reise waren sehr verschwommen.

Damals hatte ich das erste Mal am eigenen Leib erfahren was es hieß, wenn der König des Düsterwaldes wirklich wütend wurde. Keine Erfahrung, die ich zweimal machen wollte! Und deswegen hatte ich auch sämtliche Aufenthalte im Waldlandreich so kurz wir irgendwie möglich gehalten und war selbst da dem König so gut es ging aus dem Weg gegangen.

Das war gar nicht einmal so schwer gewesen, da Thranduil nicht viel mit Menschen anfangen konnte, und da ich auch noch der Pflegesohn Elronds war, tat auch er sein möglichstes, um mir nicht begegnen zu müssen.

Ich stöhnte leise während meiner Erinnerungen.

„Was ist?", fragte Gimli interessiert.

„Ich ... ich habe mich nur gerade an etwas erinnert ... im Zusammenhang mit König Thranduil."

„Lass hören!", sagte Gimli nur und ich schenkte ihm einen kurzen Blick.

„Thranduil kann ganz schön furchterregend auf kleine Kinder wirken ... ich habe mich gefragt wie Legolas seine Kindheit dort überlebt hat!"

„Angst vor Thranduil?", fragte Gimli beiläufig.

„Nicht wirklich", antwortete ich mit einem traurigen Grinsen, „nur einen Heidenrespekt!"

Gimli gab mir ein verstehendes Nicken und lenkte dann seinen Blick wieder nach draußen zu dem Unwetter hin.

„Wie mir scheint lässt der Sturm nach ... vielleicht sollten wir weiterreiten! Was meinst du?"

Überlegend blickte ich aus dem Höhleneingang heraus. Schlafen würde ich bei der Kälte ohnehin nicht können. Und vielleicht würde mich das Reiten ja etwas von dem Zittern ablenken, das stetig durch meinen Körper lief und immer schlimmer zu werden schien.

„Du hast recht, Gimli", sagte ich und stemmte mich vom Boden hoch. Einen Moment drehte sich alles vor meinen Augen, aber dann normalisierte es sich wieder und ich lief langsam zu meinem Pferd.

Eine halbe Stunde später saßen Gimli und ich wieder im Sattel und ritten durch den Sturm auf Caras Morn zu.

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Uuuund Ende! Jedenfalls für dieses Kapitel! *gg*

Jetzt erwarte ich aber eine wahre Flut von Morddrohungen und Auftragskillern! ... und wütenden Elbinnen! Himmelherrgottzeitennochmal!

Also denn ... sechs Rewus und ihr seht mich bald wieder! *gg*  Ach ja, noch was ... wer kann mir sagen aus welchem Wort ich den Namen Celatal zusammengesetzt habe? *gg* Überlegt mal fleißig.

Was glaubt ihr ... wird der Kgj Legolas retten? ... oder macht er am Ende noch bei Barad mit? Vielleicht kommen ja auch Aragorn und Gimli rechtzeitig, um die Scherben aufzusammeln!

Sagt mir eure Meinung! Büüüüüüddddeeeeee!

Vorschau:

Ich schnappte nach Luft als ich den großen Bluterguss an seinem Hals und den Zustand seiner Hose bemerkte. Es sah aus, als wäre Legolas ...

Ich wagte nicht den Gedanken zu Ende zu bringen.