Kapitel 6: Eine Nacht im Leben einer Hure
AvA: *japps ... hechel ... … … totumfall* Es tut mir ja so leid! ... ... aber ich habe irgendwie gar nicht richtig gerafft, dass die Rewus schon alle da waren. Sorry, sorry, und noch mal sorry! Aber was lange währt, wird endlich gut ... mit anderen Worten: Hier ist Kapitel Sex ... ähh ... sechs! Aber zuerst ... eure Rewus:
@Lady-of-Gondor: Bist du sicher, dass ich Legolas das nicht antun kann? Das hat doch Potenzial! Erst mal wird der Elb richtig schön runtergemacht und dann kann Aragorn ... oder meinetwegen auch Gimli kommen und ihn wieder trösten! *gg* Hört sich doch verlockend an.
@Loca Inferna: ... soo ... *doppelpack Mithrilketten rüberreicht* ... ich denke, die dürften deine Hauselbin erst mal beschäftigen. ... oder vielleicht hat sie Interesse an einem 1a-Sklavenhalsband? Nur einmal getragen! ;-) Du brauchst einen Grund, warum sie sich ein Tuch vors Gesicht bindet??? Machs wie ich! Lass sie zur Kopfgeldjägerin werden. ... oder sie trägt Trauer. Und daaaaanke! *schnief* Du warst die Einzige, die mich auf die Szene mit der Mistgabel angeschrieben hat. Alle anderen interessieren sich nur für den Elb! Als ob das soooo wichtig wäre! *sfg* Thema Uni: ... Mathe ... *würg* ... armes Loca! Hast mein ehrliches Mitleid. By the way ... ich warte immer noch auf etwas zum ausmalen! *gg*
@Severin: Wieso ... machen sich eigentlich alle Sorgen um Legolas? Denkt auch irgendjemand mal an Gimli und Aragorn? Die könnten auf halben Wege von Orks gefressen worden sein! Oder sie sind in eine Sturmflut geraten! ;-) Aber keine Sorge ... in diesem Kapitel wird das Schicksal des Elben näher beleuchtet. Wie geht es deiner Schwester? Und wie geht es dir?
@nop: Vorsicht, vorsicht! Die Anzahl der verlangten Rewus wird nämlich langsam in die Höhe klettern. *gg*
@dorlimaus: Wunsch erfüllt! Dieses Kapitel umfasst 18 Seiten! Also genau doppelt so lang wie das vorherige. Viel Spaß beim Lesen.
@Elliot: Schön dich auch einmal hier zu sehen. Ja ... an wen erinnert dich der Kopfgeldjäger denn? Mir fällt gerade beim besten Willen keiner ein. *gg* Mein Destruktionstrieb ... tja ... kann halt nichts romantisches oder trauriges schreiben ... dann bleibt nur die Sparte: Holt die Peitschen und glühenden Nägel raus! Es wird wieder gefoltert. Kennst mich doch. Und noch was ... ich bezweifele doch sehr, dass in Mittelerde Kondome und Gummihandschuhe bekannt sind.
PS: Fortsetzung zu „WbwSmlu" gibt es erst, wenn ich alle Rewus habe. Mir fehlen noch zwei oder drei! Und da bin ich eisern! Aber die Vorfreude ist doch sowieso die schönste Freude! ;-)
Aus der Sicht von Ionduath
Ich könnte mich prügeln! Nein, ich könnte mir selber in den Hintern treten! War ich doch tatsächlich auf den ältesten Trick der Welt reingefallen!
Kaum war der junge Mann stehen geblieben, merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Der sah sich nämlich so merkwürdig im Raum um. Und dann hob er auch noch seine Hand so seltsam. Das war der Moment wo bei mir sämtliche Alarmglocken schrillten. Nur leider viel zu spät! Es war zum Haare raufen!
Ich hatte noch versucht so schnell wie möglich zu Barad zurückzukommen. Aber kaum hatte ich mich umgedreht, prallten wie zufällig drei Schläger gegen mich. Dem ersten schlug ich gleich sämtliche Zähne aus und der zweite wurde von mir mit einem wohlgezielten Tritt in die Leistengegend auf die Bretter geschickt – an Familienplanung brauchte der jetzt nicht mehr zu denken ... aber das war wahrscheinlich auch besser so. Wie auch immer ... mit dem dritten hatte ich dann doch einige Probleme. Der traf mich nämlich etwas unvorbereitet mit einem Bierkrug am Kopf. Im erstem Moment sah ich wirklich Vögel und Sternchen um meinen Kopf schweben. Aber ich zwang mich dazu bei Bewusstsein zu bleiben, was glücklicherweise auch klappte. Benommen griff ich nach dem erstbesten Gegenstand in meiner Reichweite – einer Bratpfanne. Wieso hatte ich auch mein Schwert auf dem Zimmer liegen lassen!
Jetzt musste halt die Bratpfanne herhalten. Ich holte Schwung und traf den Kerl mitten ins Gesicht. Mein Gegner verdrehte die Augen im Kopf und kippte nach hinten. Ich warf die Bratpfanne auf den Boden und taumelte auf den Tisch zu, wo Barad noch vor fünf Minuten gesessen hatte – aber der war weg, und zwar mit dem Elb!
Suchend blickte ich mich um. Keine Spur von einem Kampf. Das konnte nicht sein, der Elb war bestimmt nicht freiwillig mitgegangen. Den Tumult um mich ignorierend, untersuchte ich den Tisch genauer. Dort wo das Prinzlein gesessen hatte, fiel mir ein seltsames, bräunliches Pulver auf. Ich nahm ein wenig auf den Finger und roch daran, um meine Hand gleich darauf angeekelt an meinem Umhang abzuwischen. Pfefferpulver!
Aber damit setzte man einen Elben nicht außer Gefecht. Ich suchte weiter und mein Blick fiel auf den Holzbecher, den der Elb vor sich stehen gehabt hatte. Er war bis auf einen winzigen Rest leer. Ich roch daran und stellte nichts Ungewöhnliches fest.
Ein plötzlicher Aufschrei ließ mich herumwirbeln – gerade noch rechtzeitig um dem Angriff eines angetrunkenen Kopfgeldjägers zu entgehen. Ohne mit der Wimper zu zucken, rammte ich ihm mein Knie in den Magen und schlug ihm gleichzeitig meinen Ellbogen ins Genick, um mich dann wieder dem Becher zu widmen. Ich tunkte meinen Finger in die verbliebene Flüssigkeit und probierte sie vorsichtig. Angewidert spuckte ich sie wieder aus. Trotzdem hatte es gereicht um einen Teil meiner Zunge völlig taub zu machen.
Ohne auf die Prügelei zu achten, stürmte ich rauf in mein Zimmer und suchte meine Sachen zusammen. Auf dem Weg nach unten schlug ich noch jemanden bewusstlos, der nicht schnell genug ausgewichen war und warf dem Wirt ein paar Goldstücke auf den Tresen. Wütend verließ ich das Gasthaus und blickte in den Himmel. Natürlich war stockfinstere Nacht, kein Stern und kein Mond war am Himmel zu sehen und kaum setzte ich nur einen Fuß auf die Straße öffnete der Himmel seine Schleusen.
„Kommt bloß nicht auf die Idee mir mein Leben einfach zu machen", schrie ich wütend in den Himmel, „dann könnte mir ja langweilig werden!"
Verdammte Valar dachte ich noch und sah mich dann suchend um. Wo konnte Barad diesen unglücksseligen Elben hingebracht haben? In Caras Morn gab es viele Möglichkeiten einen Gefangenen zu verstecken und wenn ich nur die Hälfte davon durchsuchen würde, wäre das vierte Zeitalter um.
Wo sollte ich anfangen zu suchen? Mir lief die Zeit davon, verflixt noch mal. Ich wollte mir lieber gar nicht ausmalen, was Barad und seine Kumpanen mit dem Jungen anstellen konnten. Und davon mal abgesehen ... ich bezweifelte doch stark, dass ich von dem König bezahlt werden würde, wenn das kleine Prinzlein irgendwo als Sexsklave enden würde.
Und wie war diese Misere zustande gekommen? Weil der verdammte Mensch, der sich König von Gondor schimpfte, nicht auf mich hören wollte! Laut vor mich her fluchend, lief ich auf gut Glück los. Vielleicht fand ich ja irgendwo ein Schild mit der Aufschrift: Zur Elbenrettung bitte hier entlang, dachte ich sarkastisch.
Ein leiser Vogelschrei riss mich aus meinen trüben Gedanken und ich drehte mich um. Ich konnte erkennen wie Alagos auf mich zugeflogen kam und sich auf meiner Schulter niederließ. Er knabberte mit seinen Schnabel an meinem Umhang und flog dann auf das Dach eines Hauses vor mir. Der Vogel ließ einen auffordernden Schrei ertönen.
„Willst du, dass ich dir folge?"
Wieder ein Schrei.
„Weißt du wo der Elb ist?"
Statt eines Schreies erhob er sich in die Lüfte und flog los.
„Du hast mehr Verstand als dein Herr", murmelte ich, während ich dem Falken schnell folgte. Alagos führte mich quer durch die Stadt, bis er schließlich auf dem Dach eines kleinen Hauses sitzen blieb.
Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete ich das rote Schild, das die schwarze Fassade zierte: „Zur nackten Freude". Ein Bordell. Natürlich, hätte ich mir ja denken können. Immerhin war Barad mit dem Betreiber dieses Freudenhauses befreundet. Und dieser war auch immer glücklich über neue „Freuden".
„Gut", ich blickte zu meinem geflügelten Begleiter, „dann geh ich mal aufräumen!"
Ich stieß die Tür mit einem energischen Tritt auf und befand mich sogleich in einer purpurroten Eingangshalle wieder. Angewidert schloss ich für einen Moment meine Augen. Das war ja scheußlich.
Genauso plötzlich wie ich eingetreten war, stand plötzlich der Besitzer vor mir. Groß, dünn, mit öligen schwarzen Haaren, einer Hakennase und einer dunkelroten Robe.
„Gwanu ... was treibt dich hierher?", fragte er scheinheilig.
„Geschäfte, Senip, Geschäfte! Sag mal, du hast nicht zufälligerweise Barad irgendwo gesehen?" Ich blickte mich suchend um und entdeckte dabei die Gesichter einiger weiblicher Personen, die mich interessiert betrachteten.
„Barad? Den alten Tunichtgut? Tut mir leid ... den habe ich schon ewig nicht mehr gesehen! Aber ... ich glaube auch nicht, dass er was von dir wollte ... er steht ja mehr auf den zierlichen Typ, weißt du", näselte er und wedelte mit einem orangefarbenem Taschentuch durch die Luft.
„Zierlich? Gut zu wissen! Aber Senip ... jetzt reden wir mal Tacheles!" Ich packte ihn grob am Kragen und beförderte ihn bäuchlings auf den Empfangstresen.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass Barad hier vor kurzem angekommen ist ... mit seinen Kumpanen und etwas das mir gehört! Also wo steckt er?"
„Ich weiß nicht wovon du redest", keuchte er.
„Dann werde ich deinem Gedächtnis mal auf die Sprünge helfen", knurrte ich und drehte ihn herum, um ihm langsam die Kehle zu zudrücken.
„Na, erinnerst du dich jetzt?"
„Es könnte unter Umständen ...", er schnappte nach Luft, „sein, dass er hier gewesen ist ... aber niemand war bei ihm ... außer seinen Freunden." Seine Stimme war nur noch ein Quietschen und er fing an panisch mit seinen Beinen zu strampeln.
„Ich glaube dir aber nicht", flötete ich und drückte noch fester zu, „aber ich will dir eine kleine Hilfe geben ... zierlich, blond und ganz in grau gekleidet ...ganz dein Geschmack ..."
„Ahhiiiii", quietsche er, „duu minnnnst den ... zweiter Stock ... viihiiiirte Tür .... ich bekimmm keine Luufft!" Zur Unterstreichung seiner Worte fing Senip an, wie eine ertrinkende Ratte zu strampeln.
Wiederwillig lockerte ich den Griff um seine Kehle und er schnappte gierig nach Luft.
„Vierte ... vierte Tür ... links. In dem ... dem ... Raum ... heech ... ist ein ... Regaal. Das kannst du ver... verschieben und ... kommst dann ... eine Treppe ... hinauf ... dort müssen sie irgendwo ... irgendwo sein!"
„Danke ... warum denn nicht gleich so?" Ich half ihm auf und tätschelte ihm gespielt besorgt die Schulter.
„Du ... du ...", er rieb sich seine Kehle, „kannst dort aber jetzt nicht hingehen!"
„Und warum nicht?", fragte ich gelangweilt.
„Weil der Raum gerade besetzt ist ... du kannst doch bei so was nicht stören", sagte er anklagend.
„Und ob ich kann", erwiderte ich eisig und ging die Treppe hinauf. Schon von weitem hörte ich sehr eindeutige Geräusche aus dem Raum kommen. Ohne mich weiter darum zu kümmern, stieß ich die Tür auf und wurde natürlich mit einer sehr eindeutigen Situation belohnt. Auf dem Bett lag ein junger, schmächtiger Mann mit aschfarbenen Haaren von circa 17 Jahren und auf ihm drauf hockte eine vollbusige, gut gebaute Rothaarige mit funkelnden grünen Augen, die sich auf und ab bewegte. Wäre ich aus einem anderen Grund hier, hätte ich über die schockierten Gesichter wahrscheinlich gelacht.
„Oh ... lasst euch von mir nicht stören", erwiderte ich auf die erschrockenen Gesichter der Beiden leichthin und durchquerte den Raum. Vorher schloss ich aber noch die Tür – soviel Anstand hatte ich dann doch.
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass die Frau jeder meiner Bewegungen folgte und sich über die Lippen leckte. Es war eine alte Bekannte von mir.
„Gwanu", rief sie erfreut aus, als sie mich erkannte und nahm ihre Tätigkeit wieder auf, als wäre nichts geschehen.
„Hmm?", antwortete ich und ging auf das Regal zu, um es zu untersuchen.
„Bist du wegen mir hier?", ich blickte erstaunt ihn ihr gerötetes Gesicht.
„Wie? Nein! Tut mir leid, aber ich bin geschäftlich hier!"
„Och", sie zog einen Schmollmund und legte ihre Hände auf ihre nackten Brüste, die im Takt wippten, „nie hast du Zeit für mich ... und dabei würde ich es für dich sogar umsonst machen!"
„Ein andermal ...", antwortete ich abwesend und besah mir das Regal genauer. Ohne größere Probleme erkannte ich einen kleinen Riegel knapp über der Fußleiste.
„Gwanu ...", fing die Frau wieder an, „ich würde es lieber mit dir neben einem Misthaufen machen, als mit dem hier in einem Bett."
Ich musste schmunzeln als ich den empörten Protest des Mannes hörte, der in einem gequälten Stöhnen unterging und drehte mich um.
„Liebste Heru", erwiderte ich schnurrend, „sei versichert, wenn ich dich jemals flachlegen sollte ... wird dies garantiert nicht neben einem Misthaufen geschehen. So eine schöne Frau wie du verdient eine bessere Umgebung für diese Tätigkeit."
Wenn es irgendwie möglich war, lief sie noch um einige Nuancen dunkler an und quiekte vergnügt.
„Gwanu ...", kicherte sie, „du machst mich ja ganz verlegen ... aber ich habe ... da eine bessere Idee ... warum machst du nicht einfach hier mit?"
Seufzend schloss ich die Augen, dieses Weib ließ doch wirklich nie locker. Aber bevor ich antworten konnte, ergriff der Mann unter ihr das Wort.
„Kommt ... jaaahaa ... gar nicht ... in, in Frage", keuchte er und betrachtete die wohlgeformte Frau über ihm eingehend, „ich habe gutes Geld für diese Nacht bezahlt!"
„Ach, sei du bloß ruhig", fauchte sie und zog mit ihren Fingernägeln eine blutige Spur über seine Brust. Ich schüttelte amüsiert meinen Kopf und schob den Riegel hoch. Wenn ich mir vorstellte, dass ich mit dieser Raubkatze ... also wirklich.
Ich stand auf und zog das Regal zurück.
„Gott ... hast du einen knackigen Arsch!", quietschte die Frau.
„Also Heru! Deine Argumente sind aber auch nicht ohne", ich blinzelte sie verschwörerisch an und ließ meinen Blick über ihren durchaus ansehnlichen Körper wandern. Bei ihren „Argumenten" verweilte ich einen Moment.
„Oh ... meinst du? Alter Schmeichler", sagte sie kichernd und senkte sich enthusiastisch abwärts.
Ich winkte ihr zu.
„Ich geh dann mal! Viel Spaß noch ... und bis zum nächsten Mal!"
„Du bist bei mir immer willkommen!", schnurrte sie noch, bevor ich das Regal hinter mir wieder zuzog und das gequälte Stöhnen des Mannes ausschloss.
Leise stieg ich die Treppe hinauf und kam bald darauf in einen langgezogenen Flur mit mehreren Türen. Welche war jetzt die Richtige? Fragend sah ich mich um. Ich konnte unmöglich jede ausprobieren ohne jemanden auf mich aufmerksam zu machen, also stellte ich mich in die Mitte des Flurs und lauschte angestrengt.
Da! Von der ersten Tür vernahm ich Geräusche. Ich schlich näher. Ja, das war eindeutig die Stimme von Barad. Ich stellte mich genau vor die Tür, atmete tief durch und holte vorsichtig mein Schwert aus der Scheide.
Ich visierte die Tür an und trat mit voller Wucht zu. Die Tür sprang mit einem knirschenden Geräusch aus ihrem Schloss und schlug hart gegen die Wand. Meine Vermutung, dass jemand hinter der Tür stand, erwies sich als richtig als ich ein unterdrücktes Keuchen vernahm. Irgendjemand hatte gerade die Tür vor den Kopf bekommen.
Langsam trat ich ein und genoss die Überraschung auf den Gesichtern der Männer.
„Barad, Barad, Barad", sagte ich kopfschüttelnd, „warum hörst du eigentlich nie auf mich?"
Mit einem schnellen Blick überzeugte ich mich, dass der Elb unverletzt war. Besagter Elb lag bäuchlings, mit nacktem Oberkörper, auf einem dreckigen Bett in einer äußerst ... eindeutigen Stellung, die er gewiss nicht freiwillig eingenommen hatte und neben ihm saß einer der Kopfgeldjäger mit heruntergelassenen Hosen und steckte ihm seinen Finger in den Mund. Wütend machte ich einen Schritt vorwärts, packte den Kopfgeldjäger am Kragen und schmiss ihn mit dem Gesicht zuerst gegen die Wand. Mein unglückliches Opfer rutschte auf den Boden, wo er erst bewegungslos liegen blieb bevor er sich langsam aufrappelte und seine Hose wieder hochzog. Nun widmete ich mich Barad, der sich seit meiner Ankunft nicht bewegt hatte und mich nur anstarrte wie ein Karpfen auf dem Trockenen.
„Barad", schnurrte ich gefährlich leise, „ich wäre dir wirklich äußerst dankbar, wenn du deine Finger vom Hintern meines Elben nehmen würdest! Und das ein wenig hurtig, wenn ich bitten darf. Denn dort, wo deine Hände jetzt sind, haben sie auch in deiner Fantasie absolut nichts verloren."
Ich ging langsam um das Bett herum und auf ihn zu, um ihm die Gelegenheit zu geben, seine Hände von selbst fort zu nehmen. Aber entweder war er erstarrt oder er wollte mich provozieren. Letzteres gelang ihm auf jeden Fall sehr gut.
Als ich direkt vor ihm stand und er immer noch keine Anstalten machte seine Hände da wegzunehmen, packte ich ihn am Kragen.
„Weg von ihm, elender Bastard!", fauchte ich ihn an und stieß Barad mit aller Kraft von mir weg.
Barad stolperte vorwärts und wurde von einem seiner Männer aufgefangen. Ärgerlich schlug er dessen Hände fort und fixierte mich mit seinem Blick.
„Was willst du hier, Gwanu-dinen!"
„Ich werde mir nur mein Eigentum zurückholen!", erwiderte ich ruhig.
„Den Elben?", spuckte er aus.
„Genau den! Oder hast du geglaubt, ich würde was von dir wollen?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.
„Der war nie dein Gefangener, oder? Ihr habt hier rumgeschnüffelt ..."
Barad wollte offensichtlich Zeit gewinnen und mich ablenken.
„Und selbst wenn", antwortete ich gähnend, „es geht dich nichts an!"
Eine Weile starrte er mich nur schweigend an, dann blickte er auf einen seiner Begleiter.
„Töte ihn!", sagte Barad ohne mit der Wimper zu zucken. Allerdings hatte ich auch nicht wirklich erwartet, dass er mich nach diesem Desaster zum Tee einladen wollte.
Der Angesprochene nickte grimmig und kam mit gezogenem Schwert auf mich zu gestürmt. Ich wich einen Schritt zurück, verengte meine Augen zu Schlitzen und erhob ebenfalls mein Schwert. Ohne mit der Wimper zu zucken, trennte ich seinen Kopf von seinen Schultern ab. Es gab ein polterndes Geräusch als sein Kopf zuerst auf den Boden fiel und sein Körper wenige Augenblicke später vor meinen Füßen auf den Boden aufschlug. Blut spritzte auf meine Stiefel.
Der verbliebenen Männer sahen mich aus bleichen Gesichtern an.
„Trollt euch", zischte ich, als sich niemand bewegte, „oder braucht noch jemand eine Abfertigung?"
Barads verbliebene Männer rannten sofort aus dem Zimmer und als er merkte, dass er mir alleine gegenüber stand, verließ auch er langsam den Raum. Immer darauf bedacht, mir nicht den Rücken zuzukehren. Als Barad verschwunden war, atmete ich auf und steckte mein Schwert zurück, nicht ohne vorher die schwarze Klinge zu säubern.
Ich ignorierte die Leiche auf dem Fußboden und kniete mich auf das Bett neben den Elben. Vorsichtig drehte ich ihn auf den Rücken und fühlte besorgt seinen Puls. In dem Wasser, das er getrunken hatte, war genug von dem Betäubungsmittel gewesen um einen Olifanten auszuschalten. Ich stellte jedoch erleichtert fest, dass sein Puls regelmäßig ging.
„Prinzlein", sagte ich, während ich ihm mit einem Tuch den Speichel und einige andere Körperflüssigkeiten so gut es ging aus dem Gesicht wischte, „ich habe euch doch gesagt, dass ihr euch aus Ärger raushalten solltet. Jetzt seht mal, in was für einen Schlamassel ihr da geraten seid."
Nachdenklich blickte ich in seine Augen. Sie waren nicht wie gewöhnlich ruhig und klar, sondern ein eindeutig panischer Ausdruck lag in ihnen. Aber wer sollte ihm diese Reaktion verdenken? Ich strich ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und beobachtete ihn noch etwas.
„Die Wirkung des Betäubungsmittels müsste bei einem Menschen in ungefähr zwei Stunden nachlassen", erzählte ich ihm, „wie lange das bei Elben dauert, weiß ich nicht ... und solange werde ich euch wohl tragen müssen."
Es kam erwartungsgemäß keine Reaktion und ich hob ihn, leise Barad verfluchend, in meine Arme, um ihn auf dem Boden abzusetzen. Nur für den Fall, dass Barad zurückkommen würde. Auf dem Bett würde der Elb ein zu leichtes Ziel abgeben. Vorsichtig lehnte ich ihn an den Nachttisch, den Blutsee, der sich immer weiter ausbreitete, ignorierte ich.
„Ich bin gleich wieder da. Ich will nur sehen wie wir hier herauskommen!", setzte ich den Elben von meinen Plänen in Kenntnis und verließ das Zimmer.
Schnellen Schrittes lief ich in den gegenüberliegenden Raum und sah vorsichtig durch das Fenster zu dem Haupteingang hinüber. Wie ich es erwartet hatte, versammelte sich dort Barad mit einigen seiner Schläger. Dort würden wir nicht mehr herauskommen.
Beunruhigt lief ich zurück und sah mich um. Mein Blick fiel auf das Fenster. Ich ging darauf zu und öffnete es, um hinauszusehen. Von hier aus waren es gut neun Meter bis zum Boden.
Ich überlegte nur kurz und warf dann alle meine Waffen aus dem Fenster. Anschließend hockte ich mich neben den Elben.
„Seid ihr schon mal aus einer Höhe von neun Metern gesprungen?", natürlich gab der Elb keinen Laut von sich. "Ich auch nicht! Jedenfalls nicht mit zusätzlichem Ballast." Mit diesen Worten hob ich ihn in meine Arme und lief zum Fenster hinüber. Ich kletterte mit einigen Problemen auf das Fensterbrett und sah kurz nach unten.
„Ojemine ... das wird lustig!"
Den Elben fest an mich gedrückt, stieß ich mich von Fensterbrett ab und ... fiel.
Wir schlugen auf einen gefüllten Heuwagen auf und rollten hinunter auf den nassen Boden, wo ich erst einmal liegen blieb und nach Luft schnappte. Der Elb war mit seinem vollen Gewicht auf mir gelandet und hatte mir die Luft aus den Lungen gepresst. Es gab Tage, da hatte ich wirklich mehr Glück als Verstand.
Die Atmung des Elben hatte sich ebenfalls beschleunigt – ein Zeichen, dass er sehr wohl mitbekam, was um ihn herum geschah.
„Verzeiht, wenn ich euch erschreckt habe ... aber ich habe keinen anderen Ausweg gesehen. Und wir leben ja noch!", erwiderte ich trocken und rollte den Elben von mir herunter.
Mühsam rappelte ich mich auf und sah mich um. Wir waren in einem Hinterhof gelandet, der einen Zugang zu einer engen Gasse hatte, die mir sehr gut bekannt war. Von oben hörte ich bereits die Stimmen der Schläger. Es wurde wirklich höchste Zeit, dass wir hier weg kamen.
Ich stellte mich auf meine Füße, sammelte meine Waffen zusammen und legte mir den Elben über die Schulter. So leise wie möglich bewegte ich mich langsam zu der Gasse hin. Über mir konnte ich die wütende Stimme Barads hören, wie er Befehle gab.
Mein Ziel war eine kleine Sackgasse, die sich einige Straßen entfernt befand. Ich konnte die Abzweigung schon sehen als ich wütende Stimmen hörte. Gerade noch rechtzeitig konnte ich mich in einer dunklen Ecke verbergen und beobachtete von dort mit klopfendem Herzen wie Barads Leute an mir vorbeiliefen. Glücklicherweise entdeckte uns niemand.
Aber wie ich ärgerlich erkennen musste, schnitten mir diese Kerle meinen Fluchtweg ab. Ich hatte keine Möglichkeit ungesehen zu meinem Ziel zu gelangen.
„Verdammt noch mal", fluchte ich leise und erstarrte augenblicklich als ich eine weitere Stimme vernahm.
„Sieh an ... so trifft man sich wieder, Süßer ..."
„Heru", keuchte ich, als ich die Stimme der Frau erkannte und drehte mich um, „musst du mich so erschrecken?"
Sie lächelte wie eine Katze, die eine Maus entdeckt hatte.
„Und überhaupt ... was machst du hier? Ich dachte, du wärst da oben!"
Sie zuckte mit den Schultern.
„Bei dem Krach, den ihr da gemacht habt, kann doch kein Mensch arbeiten! Außerdem war der Bengel nicht unbedingt standfest. Sein Vater hat ihn am späten Nachmittag bei uns abgeliefert und gesagt, wir sollten einen Mann aus ihm machen. Ist das ein Elb?", fragte sie übergangslos und deutete auf die leblose Form, die ich mir über die Schulter gelegt hatte.
Ich nickte nur und beobachtete weiter die Straßen.
„Darf ich ihn mal anfassen?", fragte sie neugierig und ließ ihre Finger ohne eine Antwort abzuwarten durch die blonden Haare meines Begleiters gleiten. „Die haben ja tatsächlich spitze Ohren ... und diese langen Haare ..."
Verträumt strich Heru dem Jungen über die Ohren.
„Heru ...", sagte ich nachdenklich, „wir sind hier nicht in einer Kuriositätenschau ... und ich glaube nicht, dass er es besonders ... ansprechend findet, wenn du ihn die ganze Zeit angrabbelst!"
„So? ... ... na ja", Herus Augen nahmen einen verträumten Ausdruck an, „wenn ich einmal einen Elben als Kunden hätte ... das wäre ein Traum!", seufzte sie und veranlasste mich dazu meine Augenbrauen hochzuziehen.
„Glaub mir, liebe Heru ... wenn du jemals einen Elben in einem Menschenbordell sehen solltest wie er bestimmte Dienste in Anspruch nimmt... dann sei gewiss, dass die letzten Stunden von Mittelerde geschlagen haben!"
„Och ... alter Miesepeter! Ich kann mir vorstellen, dass einige durchaus die Vorzüge einer Menschenfrau zu schätzen wissen!"
„Ganz wie du meinst ...", sagte ich leise und observierte weiterhin die Straße. Die Männer kamen mir langsam gefährlich nahe.
„So kommst du hier nicht raus", antwortete Heru nachdenklich als sie meinem Blick folgte und verschränkte ihre Arme vor ihrem üppigen Busen, „ich werde sie ablenken!"
„Schön", antwortete ich abwesend und fuhr ungläubig herum, als ich realisierte, was sie da gesagt hatte, „du willst was machen?"
„Sie ablenken!", antwortete sie leichthin.
„Und warum?"
„Nun ... erstens, ich kann Barad nicht ausstehen ... zweitens, ich mag dich ... reicht das?"
Wieder nickte ich und starrte die Frau mit einem Hauch von Bewunderung an.
„Aber nur damit wir uns richtig verstehen", schnurrte sie und strich mit ihren Fingern über mein Gesicht", dafür ... bist du mir was schuldig, Süßer!"
Bevor ich etwas erwidern konnte, verschwand sie in eine der engen Gassen und ich verlor sie aus den Augen. Während ich mir also darüber Gedanken machte wie Heru die Kerle ablenken wollte, ertönte plötzlich ein ohrenbetäubendes Geklapper und ich sah die Schläger von Barad zur Quelle des Lärms laufen.
Das war meine Chance ... wahrscheinlich sogar meine einzige. Lautlos huschte ich wie ein Schatten durch die Dunkelheit und kam ohne unangenehme Begegnungen an meinem Ziel an.
Vorsichtig tastete ich mich an der Wand entlang bis ich fand, was ich suchte. Ich drückte den kleinen Knopf tief in die Wand und hörte mit Genugtuung wie sich kurz vor mir der Boden öffnete. Langsam stieg ich in die Dunkelheit hinab. Als ich unten angekommen war, schloss sich der Zugang wieder.
„Fühlt euch geehrt, Prinzlein", flüsterte ich, „ihr seid der erste Fremde, der die Katakomben von Caras Morn sehen wird."
Ich nahm mir eine der Fackeln, die an der Wand hingen und entzündete sie. Der flackernde Schein warf ein gespenstisches Licht auf die grob gehauenen Mauern und die Einbuchtungen, in denen die Gebeine der größten Verbrecher lagen, die Caras Morn jemals hervorgebracht hatte.
„Für einen Verbrecher war es früher die höchste Ehre hier seine letzte Ruhe zu finden ... aber das Wissen um die Gänge war vor langer Zeit verloren gegangen. Nur die Wenigsten kennen noch einige der Eingänge", flüsterte ich, sehr wohl wissend, dass das Prinzlein alles hören konnte.
Langsam lief ich an den Gräbern vorbei. Einige hatten prachtvolle Särge aus Stein, andere waren einfach nur in die Einbuchtungen der Mauer gelegt worden. Ich fand diesen Ort jedes Mal aufs Neue faszinierend. Es war kaum zu glauben wie prunkvoll einige dieser Monster früher bestattet worden waren. Zu jedem Toten gab es eine Geschichte, die in den Stein gemeißelt war. Die meisten handelten natürlich von ihren Untaten, bei einigen war auch etwas über ihren Tod nachzulesen. Die Wenigsten waren nämlich eines natürlichen Todes gestorben.
Ich musste ungefähr eine Stunde gelaufen sein, als mir der Elb langsam aber sicher zu schwer wurde. Meine Schulter fühlte sich langsam an, als würde sie sich von meinem übrigen Körper ablösen.
„Wisst ihr, Prinzlein ...", fing ich an und klopfte kurz auf seinen Rücken, „ihr könntet mal wieder zu euch kommen ... so langsam komme ich mir nämlich verarscht vor."
Ich erhielt tatsächlich eine Antwort. Eine Antwort in Form von leichten Würggeräuschen. Schnell warf ich die Fackel auf den Boden und hob den Elben von meinen Schultern, um ihn auf den Boden zu setzen. Ich kniete mich hinter ihn, hielt seine Haare zurück und beugte seinen Oberkörper nach vorne, als er auch schon anfing den Inhalt seines Magens zu erbrechen.
Nach zehn Minuten kam er wieder etwas zur Ruhe und ich hob ihn von der ätzend riechenden Flüssigkeit weg und lehnte ihn in einiger Entfernung an die Wand.
„Also, das war jetzt Premiere", flüsterte ich leise, „ich habe noch nie einen erwachsenen Elb kotzen sehen!"
Überrascht bemerkte ich eine Reaktion in seinem Gesicht. Er blinzelte und verzog leicht die Mundwinkel. Anscheinend ließ die Wirkung langsam nach.
Im Schein der Fackel betrachtete ich sein unnatürlich blasses Gesicht und fühlte seine Stirn – er war eiskalt.
„Prinzlein?", ich nahm seine Hand in meine und rieb sie etwas.
„Versucht bitte mal eure Finger zu bewegen."
Er schaffte es tatsächlich seine Fingerspitzen langsam zu bewegen.
„Sehr schön ..."
Jetzt sah ich mich vor einen Gewissenskonflikt gestellt. Der Elb musste sich unbedingt ausruhen und irgendwo aufwärmen. Andererseits konnten wir nicht hier bleiben, weil ich mir nicht sicher war, ob nicht doch irgendeiner von Barads Kumpanen – oder Barad selbst – die Katakomben kannte. Würde ich aber mit ihm weitergehen, war es möglich, dass sich sein Zustand verschlechterte. Andererseits ... ich hatte einen gesunden, jungen Elben vor mir ... keinen schwächlichen Menschen.
Die Entscheidung wurde mir abgenommen als ich eine schwache Stimme vernahm.
„... wei-ter ...", ich blickte den Prinzen überrascht an.
„Seid ihr euch sicher?"
Er nickte schwach.
„Na gut", seufzte ich, „aber nicht so."
Ich stand auf und entledigte mich meines Umhanges um den Elben darin einzuwickeln.
„... habt ... ...", er fing an zu husten, „... Wasser?"
„Für euch doch immer!" Ich griff nach meinem Gürtel und löste die Wasserflasche ab, um sie ihm an die Lippen zu halten. Kaum hatte er einen Schluck getrunken, fing er wieder an zu husten und ich klopfte ihm vorsichtig auf den Rücken, als ich bemerkte, dass ihm Tränen in die Augen schossen.
„Mich würde mal interessieren, was Barad da rein gepanscht hat. Ich habe nämlich immer die Meinung vertreten, dass an diesem Betäubungsmittel niemand was vermurksen könne ... allerdings ... bei dem geistigen Einzeller ...", ich schüttelte meinen Kopf und beobachtete den Elben vor mir genau, „geht es euch jetzt besser?"
Das Prinzlein nickte leicht.
„Gut, dann sollten wir jetzt weitergehen. Vielleicht können wir noch im Schutz der Dunkelheit fortreiten."
Ich nahm meine Wasserflasche und befestigte sie wieder am Gürtel. Danach spielte ich kurz mit dem Gedanken mir den Elben wieder über die Schulter zu legen, entschied dann aber, dass es keine gute Idee war seinen Magen noch weiter zu belasten. Also nahm ich das Prinzlein kurzerhand wie ein Kind auf den Arm, sein Kopf lehnte an meiner Schulter.
„So seht ihr richtig niedlich aus", ich grinste den Prinzen in meinen Armen frech an, während ich lief. Als Antwort entlockte ich ihm ein tiefes Knurren.
Ich lief weiter durch die dunklen Gänge der Katakomben und bemerkte nach einer halben Stunde, dass das Prinzlein eingeschlafen war. Vorsichtig – um ihn nicht zu wecken – verlagerte ich sein Gewicht in meinen Armen und betete, dass wir bald den Ausgang erreichten. Langsam wurde er mir nämlich zu schwer. Zudem musste ich in einer Hand auch noch die Fackel halten, damit ich etwas sehen konnte. Ich war schließlich keine Eule.
Leise mit meinem Schicksal hadernd, das mir dieses Abenteuer beschert hatte und den Absender des Briefes verfluchend, den ich am ersten Tag meines Treffens mit meinen Begleitern erhalten hatte, lief ich weiter. Ein paar Mal musste ich mir den unterirdischen Weg ins Gedächtnis rufen, der in der Nähe des Wäldchens endete und zweimal musste ich einen Tunnel zurücklaufen, weil ich falsch abgebogen war. Aber schlussendlich erreichte ich den Ausgang. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass der Mechanismus, der die Tür öffnen sollte noch immer funktionierte.
Aufmerksam betrachtete ich die Wand und suchte nach dem Auslöser. Ich fand ihn schließlich unter der Wurzel eines Baumes verborgen und betätigte ihn. Qualvolle Sekunden lang geschah gar nichts, aber dann hörte ich, wie sich die Decke laut knirschend bewegte und mir den Weg in die Freiheit ermöglichte.
Ich ging hinaus bevor sich der Eingang wieder verschloss und holte erst einmal tief Luft. So dankbar ich den Katakomben auch war, diese unterirdischen Gewölbe würden nie mein Lieblingsort werden. Faszinierend ja, aber auf keinen Fall für einen längeren Aufenthalt gedacht, wenn man nicht gerade tot war.
Mit schnellen Schritten lief ich zu der Stelle, wo ich unsere Sachen versteckt hatte und lehnte den Prinzen vorsichtig an einen Baum. Als ich mich vergewissert hatte, dass er nicht umfallen konnte, lief ich zu dem Stein und beförderte unsere Sachen zu Tage. Kaum hatte ich die Sachen alle neben mir liegen, sah ich wie unsere Pferde durch das Dickicht kamen. Auf dem Rücken meines Pferdes saß Alagos und blickte mich mit diesem besserwisserischen Blick an, den das Tier aufsetzte, wenn es etwas ausgeführt hatte, das ich vergessen hatte.
„Ja, ja, ich weiß! Du bist der Held des Tages", knurrte ich den Vogel an und streckte meinen Arm aus, damit er darauf landen konnte. Alagos breitete seine Flügel aus und – flog an mir vorbei. Verdutzt drehte ich mich um und sah meinem Vogel dabei zu, wie er sich auf die angezogenen Knie des Elben setzte und wieder an seinen Haaren herumzog. Das Prinzlein lächelte den Vogel an.
„Ah ... ihr seid wach", bemerkte ich und versuchte das Gesehene zu verarbeiten. Mein Vogel, mein bester Freund, wurde mir untreu.
„Du bist vielleicht eine treulose Tomate", sagte ich vorwurfsvoll zu dem Tier und ging vor dem Prinzen in die Hocke, „wer hat dich eigentlich aufgezogen?"
Der Vogel legte nur seinen Kopf schief und hüpfte auf die Schulter vom Prinzlein um seinen Kopf an dessen Stirn zu reiben. Kopfschüttelnd wandte ich mich ab. Das ich das noch erleben musste.
„Ihr habt ... nicht vielleicht ... noch etwas Wasser?", krächzte der kleine Prinz. „Ich will mir den Mund ausspülen ... und vielleicht auch mein Gesicht waschen."
„Mund ausspülen geht in Ordnung ... aber das mit dem Waschen muss warten", antwortete ich und hielt dem Elben meine Wasserflasche vor die Nase. Er griff dankbar danach und nahm einen kleinen Schluck, mit dem er sich den Mund ausspülte. Diesen Vorgang wiederholte er ein paar Mal, bis er mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden war. Zwischendurch hörte ich so schöne Worte, wie: „Ekelhaft, elendes Gewürm, ... soll im Kerker verrotten ..., mögen die Spinnen sie bei lebendigem Leibe fressen ..." und ähnliches.
„Ich wusste nicht, dass ein adliger Elb so bildhaft fluchen kann", sagte ich scherzhaft und erntete einen bitterbösen Blick des Elben.
„Wenn ihr so was hättet ertragen müssen, dann würden euch bestimmt noch ganz andere Flüche einfallen, Herr Kopfgeldjäger!", antwortete das Prinzlein mit roten Wangen und unverhohlener Wut.
„Womit wir beim Thema wären", fiel ich ihm ins Wort, „Barad und seine Kumpane ... haben sie euch irgendetwas ... Schlimmes angetan?"
„Nein!", fauchte der Prinz und ich hopste ein Stück zurück. „Sie waren gerade im Begriff etwas Schlimmes zu tun als ihr so plötzlich hereingeschneit kamt. ... ansonsten ist nur mein Stolz etwas lädiert worden."
Der Elb wurde immer wütender und ich brachte noch etwas mehr Abstand zwischen uns beide.
„Nicht nur", fuhr er weiter, „dass ich die letzten Stunden das erstklassige Erlebnis hatte, mich wie eine Hure in der Ausbildung zu fühlen! Oder eher gesagt ... wie eine Hure, die gerade eingeritten wird! Nein! Ich durfte mich danach auch noch von einer Hure begrabschen lassen. Und dann wurde ich auch noch zweimal an einem Tag wie ein Sack Mehl herumgeschleppt. Es ist also überhaupt nichts Schlimmes passiert!"
Der Elb brauchte einen Moment, um Luft zu schnappen und diese Zeit nutzte ich, um ihm ins Wort zu fallen.
„Nun ... mal abgesehen davon, dass dies wahrscheinlich der Schlimmste Tag eures Lebens war. Heru ist eine sehr nette Person und sie verdient es wirklich nicht, dass ihr so über sie sprecht! Immerhin, kleiner Prinz", meine Augen funkelten bedrohlich, „hat sie einen nicht gerade kleinen Anteil daran gehabt, dass ihr jetzt hier sitzen könnt. Also überlegt euch in Zukunft was ihr sagt! Außerdem ist sie aufgrund ihrer ... Tätigkeit ... kein schlechterer Mensch als eurer kleiner König!" Wütend stand ich auf und betrachtete den Prinzen von oben herab, der mich plötzlich aus blitzenden Augen ansah.
„Euer Pferd hat nicht zufälligerweise was dagegen, wenn ich es als Packesel missbrauche?", fragte ich übergangslos, während ich ihm meinen Rücken zukehrte.
Ich drehte mich um als ich keine Antwort erhielt und erkannte an dem abwesenden Blick meines Gegenübers, dass er schon wieder eingeschlafen war. Kopfschüttelnd drehte ich mich wieder um und lief zu dem weißen Hengst meines Begleiters.
„Dein Herr wird leider nicht in der Lage sein, dich zu reiten ... und ich kann meinem Pferd nicht zumuten uns beide und das Gepäck zu tragen. Würdest du also mit unserem Gepäck vorlieb nehmen?", fragte ich schmeichelnd und kraulte die Ohren des Tieres. Der Hengst war von der Idee wenig angetan, aber ihm blieb nichts anderes übrig, also verstaute ich unser Gepäck sicher auf dem Rücken des Hengstes und wandte mich dann dem Prinzen zu. Ein weiteres Mal hob ich ihn auf meine Arme und lief mit ihm zu meinem Hengst, der bereits auf dem Boden kniete.
Es schien bald so als wären meine Tiere klüger als ich. Kein sehr aufbauender Gedanke.
Ich stellte mich über mein Pferd und hielt den Elben vor mich. Wie auf ein geheimes Zeichen hin richtete sich der schwarze Hengst auf und nach einigem Geschaukel saß ich relativ sicher auf seinem Rücken. Jetzt zog ich nur noch den Elben in eine etwas bequemere Position und bedeutete dann meinem Pferd, dass es loslaufen konnte. Der weiße Hengst folgte uns dicht auf den Fersen und ich drehte mich noch einmal um, um einen Blick auf Caras Morn zu erhaschen – gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie viele leuchtende Punkte aus dem Tor kamen.
„Verdammt!"
Ich schnalzte kurz mit der Zunge und bedeutete meinem Reittier damit schneller zu laufen. Kaum fiel der Hengst in einen leichten Trapp, spürte ich etwas Feuchtes in meinem Gesicht. Böses ahnend blickte ich in den Himmel und wurde mit einem dicken Regentropfen in meinem Gesicht belohnt. Innerhalb von Sekunden konnte ich keine zwei Meter weit mehr sehen, so sehr regnete es.
„Etwas Positives hat das ja ... so werden Barads Idioten uns bestimmt nicht finden ..."
Ein halbe Stunde später hatte ich keinen einzigen trockenen Faden mehr am Leib, aber dafür waren wir weit genug von der Stadt entfernt, um etwas langsamer zu reiten. Eine Bewegung in meinen Armen riss mich aus meinen Gedanken.
„Zie ... ziemlich nass hier, oder?" Seine Stimme lallte noch ein wenig, aber es war anscheinend weniger anstrengend für ihn zu sprechen.
„Geringfügig ... wir sind gerade nur durch einen See geritten ... nichts weiter", erwiderte ich so ernsthaft wie möglich.
„Aha ... ... etwas ... Ähnliches habe ich mir gedacht!" Er richtete sich etwas auf und lehnte seinen Kopf an meine Schulter.
„Ich ... habe mich noch gar nicht bedankt ...", sagte er leise. Vorsichtig verstärkte ich meinen Griff um seine Taille, weil er vom Pferd zu gleiten drohte.
„Das müsst ihr nicht ... schließlich trage ich eine Teilschuld an dem Desaster ..."
„Trotzdem danke!"
Ich grummelte nur etwas Unverständliches und entlockte dem Elben damit ein leises Lachen.
„Ihr seid komisch ... ich werde aus euch einfach nicht schlau!"
„Ich wäre auch beleidigt, wenn es anderes wäre! Wie fühlt ihr euch?"
„... ... mir ist ein wenig schwindelig ... und immer noch schlecht ... aber ansonsten ... besser als vor einigen Stunden ..."
„Ihr solltet vielleicht ein kleines Stückchen laufen, damit sich euer Kreislauf wieder normalisiert ... könnt ihr euch einen Moment selber auf dem Pferd halten?"
Er überlegte kurz und nickte dann. Vorsichtig ließ ich mich von meinem Pferd gleiten, nachdem es stehen geblieben war und half dem Prinzlein dann herunter. Er stand ziemlich wackelig auf seinen Beinen und hielt sich plötzlich eine Hand vor den Mund.
„Ist euch immer noch schlecht?" Er nickte vorsichtig, nahm seine Hand aber nicht von seinem Mund.
„Verflucht seien Barad und seine miserablen Kochkünste", fluchte ich vor mich hin und löste einen hölzernen Behälter aus dem Gepäck, das der weiße Hengst trug. Zwischendurch blickte ich mit einem Auge zu dem Elben hin, der bedrohlich anfing zu schwanken.
„Wenn es nicht mehr geht, setzt euch lieber hin ... nass seid ihr ohnehin schon!"
„... geht schon ..."
„Na, wenn ihr meint", murmelte ich und öffnete das Kästchen. Sein Inhalt waren mehrere kleine Phiolen mit Flüssigkeiten und einige kleine Dosen, die verschiedene Pulver enthielten. Ich suchte kurz und nahm dann eine Phiole heraus. Ich träufelte zwei Tropfen davon in einen kleinen Becher und füllte den Rest mit Wasser auf. Nachdem ich das Kästchen wieder verstaut hatte, hielt ich dem blassen Elben den Becher hin.
„Was ist das?"
„Kein Grund misstrauisch zu sein. Es hilft gegen Übelkeit ...", ich achtete darauf, dass er alles austrank und erzählte dann weiter, „es wird sonst immer bei Schwangerschaftsübelkeit verwendet ... aber ich denke, in eurem Falle wird es auch gehen!"
Die erhoffte Wirkung trat sofort ein. Der Prinz machte ein Gesicht, als hätte ich ihm gerade erklärt, er würde durch das Getränk selber zur Frau werden. Lachend trat ich auf ihn zu und stupste ihn an die Nase.
„Ihr lasst euch zu leicht ärgern, Prinzlein! Und jetzt versucht etwas zu laufen ... nur ein kleines Stück ..."
Der Elb drehte sich um und murmelte irgendetwas, das für mich sicher nicht sehr schmeichelhaft gewesen wäre. Währenddessen beobachtete ich aufmerksam wie er einen Fuß vor den anderen setzte und sich dabei immer mit einer Hand an meinem Pferd festhielt. Nachdem er fünf Minuten gelaufen war, legte ich ihm eine Hand auf die Schulter.
„Wie geht es euch jetzt?"
„Besser ... es verschwimmt nicht mehr alles vor meinen Augen ... und die Übelkeit ist auch beinahe verschwunden ... aber schwindelig ist mir immer noch."
„Das ist nicht gut", murmelte ich leise, „vielleicht ist euch der Regen nicht bekommen und ihr kriegt eine Erkältung." Kaum hatte ich diesen Satz zu Ende gesprochen, sah er mich mit offener Empörung an.
„Ich bin ein Elb! Elben werden nicht krank!"
„Die Zeiten ändern sich ... außerdem kann es mit dem Betäubungsmittel zusammen hängen, dass ihr etwas anfälliger seit. Und jetzt lasst uns weiter reiten." Ohne Vorwarnung hob ich den Elben hoch und setzte ihn auf mein Pferd. Bevor er auch nur den Mund aufmachen konnte, um sich zu beschweren, saß ich hinter ihm und gab meinem Pferd die Sporen.
Es musste später Vormittag sein als ich bemerkte, dass sich der Zustand des Elben wieder verschlechterte. Die Übelkeit kam zurück und er schlief auch immer häufiger wieder ein.
„Prinzlein", ich schüttelte ihn leicht, als ich keine Reaktion erhielt, „Prinzlein?"
„Hmmm?"
„Tut mir den Gefallen und seid bei Bewusstsein wenn wir dem Zwerg begegnen ... der kommt nämlich sonst auf die Idee und will seine Axt an meinem Hals testen!"
Als Antwort bekam ich ein leises Lachen und die gemurmelten, leicht lallenden Worte: „Ich werde es versuchen!" Dann sank er zurück in die Bewusstlosigkeit. Hoffentlich erreichten wir bald die anderen und ein trockenes Plätzchen.
Eine Stunde später schienen meine Gebete erhört worden zu sein. Der Regen ließ etwas nach und ich konnte in einiger Entfernung zwei schemenhafte Figuren und ein Pferd unter einem Baum stehen sehen. Ich ritt vorsichtig näher und konnte bald erkennen, dass es sich wirklich um den Menschen und um Glóinsgör handelte. Ich trieb mein Pferd ein letztes Mal an und kam bald in Rufweite der beiden Gestalten. Wie ich es nicht anders erwartet hatte, liefen beide sofort auf uns zu und der Mensch hob den Elben vorsichtig aus dem Sattel, sobald ich mein Pferd zum Stehen gebracht hatte und ließ ihn auf den nassen Boden gleiten.
Während ich selber langsam aus dem Sattel kam, konnte ich aus den Augenwinkeln sehen, dass der Mensch den Elben aus meinem Umhang schälte und seine Hände suchend über den Körper des Blonden gleiten ließen. Aufgrund meiner eigenen Müdigkeit bemerkte ich den Angreifer erst als es beinahe zu spät war und dann auch nur weil mein Pferd mir plötzlich einen Schubs gab.
Die Axt sauste nur einen Millimeter an meinem Ohr vorbei.
„Ich habe doch gewusst, dass man euch nicht trauen kann! Verdammter Kopfgeldjäger ... was habt ihr mit dem Elb gemacht!"
„Bitte?", verwirrt blickte ich zu der besagten Person hinüber und erkannte sogleich den Grund für die Aufregung des Zwerges. Die Haare des Prinzen waren schmutzig, stellenweise von Blut verklebt und unordentlich, sein Hals wurde von einem beachtlichen Knutschfleck geziert und seine Hose ... seine Hose war von Blut durchtränkt!
„Ungünstig gelegen", murmelte ich schluckend als mir bewusst wurde wo das Blut herkam und ich schluckte ein weiteres Mal, als ich merkte was ich da gerade zu wem gesagt hatte und wie sich das anhören musste. Gerade noch rechtzeitig stolperte ich rückwärts und landete äußerst unelegant auf dem schlammigen, durchweichten Boden. Die Schneide der Axt bohrte sich nur Millimeter von einem sehr lieb gewonnenen und unwiederbringlichen Körperteil entfernt in die Erde.
„Gimli ... lass ihn in Ruhe!"
Aus der Sicht von Aragorn
Es hatte den ganzen Tag nicht aufgehört zu regnen und Gimli und ich hatten uns dazu entschlossen im Regen weiterzureiten, zumal der Sturm sich etwas gelegt hatte. Aber wir kamen nicht so schnell vorwärts wie wir gerne wollten. Ich hatte in der Nacht sehr schlecht geschlafen, ich war immer noch nass und mir war nicht richtig warm geworden. Und auch jetzt war die Kälte ein allgegenwärtiger Begleiter, aber ich spürte in meinem Körper noch etwas Anderes ... etwas, das ich nicht richtig einordnen konnte. Anfangs versuchte ich dieses Gefühl zu ignorieren, aber nach einer gewissen Weile wurde das Gefühl zu stark und außerdem kroch eine unglaubliche Müdigkeit in mir hoch.
Ich entschloss mich deswegen zu einer kurzen Rast unter dem Schutz einiger mächtiger Bäume. Wir standen noch keine fünf Minuten unter den Bäumen, als Gimli mich plötzlich anstieß und in die Ferne zeigte. Angestrengt sah ich in die angezeigte Richtung und erkannte einen Reiter, der sich schnell auf uns zu bewegte, gefolgt wurde er von einem reiterlosen Pferd. Als er auf Rufweite herangekommen war, erkannte ich den Kopfgeldjäger und vor ihm auf dem Pferd die leblose Gestalt von Legolas. Ohne weiter zu überlegen, rannte ich auf sie zu. Ionduath brachte sein Pferd so abrupt zum stehen, dass der Schlamm hoch aufspritzte. Ich streckte meine Arme aus und zog Legolas vorsichtig von dem Pferd hinunter, um den Kopfgeldjäger kümmerte ich mich nicht weiter. Als ich den Elben auf den Boden gelegt hatte, öffnete ich vorsichtig den Mantel, in den er gewickelt war und untersuchte seinen Körper auf mögliche Verletzungen. Der Schrecken des Traumes war noch allgegenwärtig.
Ich schnappte nach Luft als ich den großen Bluterguss an seinem Hals und den Zustand seiner Hose bemerkte. Es sah aus, als wäre Legolas...
Ich wagte nicht den Gedanken zu Ende zu bringen.
Mein Traum war also doch wahr gewesen ... aber ... wieso war der Kopfgeldjäger dann hierher gekommen?
Während ich darüber nachdachte, lehnte ich Legolas gegen mich und ließ meine Hände über seinen Rücken gleiten. Ich konnte keine Verletzungen ertasten.
Hatte der Kopfgeldjäger meinem Freund vielleicht doch nichts angetan? Ein sirrendes und ein platschendes Geräusch ließen mich herumfahren. Der Kopfgeldjäger saß auf dem Boden und vor ihm stand Gimli, seine Axt steckte zwischen den Beinen des Kopfgeldjägers im Boden. Bevor ich etwas sagen konnte, bewegte sich die Gestalt in meinen Armen und blickte ebenfalls zu den Beiden.
„Gimli ... lass ihn in Ruhe!"
Der Zwerg wirbelte erstaunt herum als er die Stimme seines Elbenfreundes hörte.
„Was meinst du, Legolas?", fragte Gimli perplex.
„Lass ihn Ruhe, es ist nicht seine Schuld, dass ich so aussehe ...", der Elb holte tief Luft und zog etwas Heu aus seinen Haaren „obwohl ... an dem Heu ist er Schuld!"
„Jetzt versteh ich gar nichts mehr", schnaubte der Zwerg und zog seine Axt aus dem Boden.
Legolas wollte gerade seinen Mund zu einer Erklärung öffnen, als er unterbrochen wurde. Der Kopfgeldjäger war aufgestanden und hatte versucht so viel Schmutz wie möglich von seiner Kleidung zu bekommen ... mit mäßigem Erfolg.
„Diese Geschichte ist etwas länger", sagte Ionduath, „und ich würde sie doch, wenn überhaupt, lieber an einem Platz erörtern, wo es etwas weniger ... nun ja ... nass ist!"
„Ach ... gefällt dem Herrn Kopfgeldjäger etwa der Regen nicht?", frotzelte Gimli. „Aber falls es euch nicht aufgefallen ist ... hier ist es nirgends trocken!"
„Was denn", fragte der Kopfgeldjäger überheblich und blickte Gimli von oben herab an, „will mir Glóinsgör etwa weismachen, dass er die Höhle hier ganz in der Nähe nicht bemerkt hat? Was seid ihr denn bitte für eine traurige Entschuldigung von einem Zwerg?"
Ohne weiter auf den rot anlaufenden Zwerg zu achten, kam er zu Legolas und mir.
„Die Höhle ist keine fünfhundert Meter von hier entfernt ... glaubt ihr, ihr könnt laufen?"
Als Antwort stemmte Legolas sich vom Boden hoch und stand – wenn auch auf sehr wackeligen Beinen.
„Ich denke es wird gehen", murmelte er, „jedenfalls ist diese verdammte Übelkeit verschwunden!"
„Sehr schön", erwiderte der Kopfgeldjäger und lief uns voran durch den Wald.
Mittlerweile hatte sich zu der Kälte in meinem Körper ein starkes Schwindelfgefühl gesellt und ich konnte meine Umgebung nur noch verschwommen erkennen. Später wusste ich nicht mehr genau was geschehen war, ich wusste nur noch, dass ich plötzlich das Gleichgewicht verlor und zu stürzen drohte. Gleichzeitig machte sich eine unglaubliche Schwärze vor meinen Augen breit.
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AvA: Diesmal kein Cliffie! Glaub ich!
Hmmm ... was wollte ich denn noch loswerden? Ah ja! Celatal! Woher der Name kommt! Definitiv nicht aus dem elbischen. Aber es gibt da so eine tolle Handymarke ... wenn man da die Buchstaben etwas verdreht, kommt heraus ... ja genau!
Ich habe aber noch zwei Denkspiele. Diesmal ganz leichte. Die Namen „Senip" und „Heru" Woraus habe ich die wohl zusammengestoppelt? *gg*
Ansonsten nur wieder das Übliche ... diesmal bitte, bitte, bitte ... ähm ... 7 Reviews.
Vorschau:
Der Kopfgeldjäger drehte sich herum, so dass ich unter ihm zu liegen kam und hielt meine Hände über meinem Kopf auf den Boden gepresst.
