Hi Leute! Das Kapitel hat zwar etwas länger gedauert, aber dafür gibt's ne kleine Überraschung. Da dieses Kapitel sehr ... sehr lang geworden ist (freu dich dorlimausi ;-)) habe ich es in zwei Teile gesplittet. Teil 1 (ganze 24 Seiten) lade ich jetzt hoch und die nächste Hälfte folgt ein paar Tage später. Ja, ihr lest richtig! Tage, nicht Wochen oder Monate! gg Und noch was ... in diesem Kapitel gibt es sehr viel nackten Elb! Ein bisserl Schuld an der langen Wartezeit trägt übrigens auch mein Telefonkabel ... das war nämlich hinüber! Brauchte ein neues und das hat gedauert. Nicht böse sein!

In diesem Kapitel wird ein bisserl elbisch gesprochen. Die Bedeutung habe ich zwar dahinter geschrieben, aber hier kommt sie mal die Bedeutung. Aber eigentlich sollte jeder der HdR-FFs liest, diese paar Wörtchen draufhaben.

Adar/Ada: Vater/Papa

Naneth/Nana: Mutter/Mama

Ion nin: Mein Sohn

Ist doch gar nicht so schwer, oder? gg

Nun zu den Rewus

Lady-of-Gondor: Atmen nicht vergessen! panisch wird Ich will doch nicht eine meiner treuesten Reviewer verlieren! Ionduath und das Baby wurden ganz einfach wegrationalisiert! Für die hat der Etat nicht mehr gereicht! gg

dorlimaus: Ionduath ein Überelb? Äh ... nö ... ne männliche Mary-Sue? Wie hießen die Viecher doch gleich Gary ...? Ach, auch egal. Ein Junghupfer ist Elrond wirklich nicht mehr, da stimme ich dir zu ... aber könnte es nicht sein, dass der Elb auf dem Bild Ereinion (Gil-Galad) ist? Nur mal so als Vorschlag? Keine Sorge ... Auflösung kommt bald!

zitaboril: Für diese Story warte ich nicht auf eine bestimmte Anzahl an Reviews bevor ich update! Ehrenwort!

Ah ... Haldir ist wieder da! Welch Zufall! Mausibärchen, du kannst deinen kleinen Arsch schon mal wieder in den Goldenen Wald bewegen! Nur mal so als Vorschlag! ;-)

Dubiduuu ... zita, du vertrittst also auch die Meinung das der liebe kleine Kopfgeldjäger der Panther ist. Warum nur? Ranach= medizinische Mundspülung? Ne, ne ... keine Mundspülung. Vom Charakter her, eher Kloreiniger!

Na ja, lest einfach und lasst euch überraschen!

wah: Netter Nickname! ;-) Okay, Sauron war da und prompt gab mein I-net seinen Geist auf ... oder besser die gesamte Telefonleitung! Was lehrt uns das? Nie einen körperlosen ein Ferngespräch führen lassen! Der hat doch tatsächlich gedacht, er könnte durch die Leitung kriechen ... ist dann irgendwo steckengeblieben und nix ging mehr!

Und übrigens ... gemeine Cliffies sind meine Spezialität.

LocaInferna: Einverstanden! Ein bisserl kann ich Ithildae noch gebrauchen ... heute wird übrigens einer ihrer sehnlichsten Wünsche in Erfüllung gehen!

Susi: Heute geht's weiter! Und ich stimme dir zu ... gewisse blonde Blaublüter kommen bei mir nicht gut weg!

Goldmond: Über Wasser gehen, kann mein Kopfgeldjäger nicht ... aber dafür 1a in die Luft gehen! ;-)))

Elliot: Nicht mehr nötig! Du brauchst den Kopfgeldjäger nicht mehr zu nem Strip zwingen! zwinker

Daeva: Es hat durchaus einen Grund, dass die Gemeinschaft auf das Baby gestoßen ist ... und zwar nicht der, dass es praktisch ist ein Kindermädchen zu haben! J Ein Albinoelb? O.o ... Na ja! Und ich kann dich beruhigen ... er heißt nicht Victor! Viel Spaß beim weiterlesen!

Kapitel 14: Und wenn du denkst es geht nicht mehr ...

An den Grenzen zum Elbenpalast aus der Sicht von Thranduils Hauptmann Maethorcand

Alarmiert blickte ich abwechselnd in die Dunkelheit vor und hinter mir. Drei meiner Männer standen in meiner Nähe und uns allen war äußerst unbehaglich zu Mute.

Auf Befehl von Königin Tuilinn waren wir hier, um zu verhindern, dass die Spinnen weiter in unser Reich vordrangen aber mit jedem weiteren Tag, den wir hier verbrachten wurde dieses Unternehmen aussichtsloser. Über die Hälfte meiner Männer waren verwundet und nicht mehr kampffähig. Sollten die Spinnen uns jetzt angreifen, wären wir alle verloren.

Aber im Moment machte mir etwas Anderes noch größere Sorgen. Seit einigen Tagen konnten wir deutlich eine dunkle Macht spüren, die aus der Richtung des Palastes kam und immer stärker wurde.

Vor noch nicht einmal fünf Minuten war diese schwarze Magie so groß geworden, dass man sie beinahe anfassen konnte und wir wussten alle instinktiv, dass im Palast etwas Schreckliches vor sich gehen musste.

Wir waren hin und hergerissen zwischen dem Wunsch in den Palast zu eilen und unseren Herrschern beizustehen und unserem Befehl, der deutlich besagte, hier die Stellung halten zu müssen.

„Hauptmann! Irgendetwas nähert sich uns!", flüsterte mir einer meiner Männer plötzlich zu und ich richtete mein Augenmerk auf den Wald vor uns. Es dauerte auch gar nicht lange, da konnten wir zu meiner grenzenlosen Erleichterung erkennen, dass es sich um keine Spinnen handelte. Aber ich gab meinen Männern trotzdem nicht den Befehl ihre Bögen zu senken, schließlich wussten wir noch nicht, wer das dort war.

Als er auf gleicher Höhe mit uns war, traten wir aus unseren Verstecken hervor.

„Halt! Wer seid ihr und was treibt euch in das Reich König Thranduils!"

Mit der Antwort, die ich bekam, hatte ich aber bei weitem nicht gerechnet.

„Na endlich! Ihr Tawarwaith macht mich wirklich zu einem nervlichen Wrack! Nie zu finden, wenn man sie braucht", antwortete der Mann vor mir und drückte mir ein kleines Bündel in den Arm. Jetzt konnte ich auch sein Gesicht erkennen und wich erschrocken einen Schritt zurück.

„Herr, ihr seid es! Verzeiht ... aber wir erkannten euch nicht!"

„Kein Grund in den Dreck zu fallen Maethorcand! Ihr habt nur eure Pflicht getan. Und jetzt will ich euch noch eine weitere aufbürden. Bringt das dort", er deutete auf das Bündel in meinen Armen, „sicher in den Palast ... ich habe es im Wald gefunden!"

„Und was macht ihr?", fragte ich erstaunt.

„Ich habe noch eine Verabredung", erwiderte der Mann düster und verschwand ohne ein weiteres Wort in den Tiefen des Waldes.

Staunend blickte ich immer noch auf das Bündel, das sich langsam zu bewegen begann und dann auf meine Männer.

In diesem Moment war es, dass wir in der Nähe des Palastes das gewaltige Brüllen einer riesigen Raubkatze hörten.

Aus der Sicht von Aragorn

„Tut doch was", schrie Tuilinn, die fassungslos mit ansehen musste wie ihr einziges Kind von dem Dämon wie eine Stoffpuppe durch die Gegend geschleudert wurde.

Mit all unseren Kräften versuchten wir Legolas zu helfen, aber alles schlug fehl! Die Pfeile hinterließen keine Wunden, Schwerter prallten an ihm ab und auch Gandalfs Zaubererei verfehlte seine Wirkung. Selbst mit Feuer konnte man dem unheilvollen Wesen nicht zu Leibe rücken.

„Tut doch ...", der Rest von Tuilinns Ausruf ging in dem Splittern von Glas und dem ohrenbetäubenden Gebrüll einer riesigen Raubkatze unter.

Erstaunt blickten wir auf die andere Seite des Raumes, wo gerade ein gewaltiger schwarzer Panther zu stehen kam.

Der Warg hörte verwundert auf den Elben zu schütteln und verharrte einfach nur regungslos, während er aufmerksam die große Katze beobachtete, die jetzt langsam zu Tuilinn lief und ihren Kopf an dem Arm der Königin rieb.

„D-du?", fragte sie zaghaft und ich meinte tatsächlich zu sehen, wie die Raubkatze blinzelte bevor sie ihr Hauptaugenmerk auf den Dämon richtete und dann plötzlich mit unglaublicher Schnelligkeit auf den doppelt so großen Dämon zurannte und sich in dessen Kehle verbiss.

Der Warg stellte sich auf die Hinterpfoten und stieß ein ohrenbetäubendes Geheul aus. Legolas ließ er dabei unachtsam auf den Boden fallen. Der Elb stöhnte und hustete gequält, bevor er versuchte aus der Reichweite, der gefährlichen Pranken zu kommen.

Die beiden Tiere rollten sich derweil über den Boden, während der Warg verzweifelt versuchte die Katze von seiner Kehle zu lösen. Aber diese verbiss sich nur noch fester in seiner Kehle und rammte ihm jetzt auch noch alle zwanzig Krallen in den Leib. Ein weiteres Mal ertönte das Geheul des Warges und diesmal schaffte er es sich des Panthers zu entledigen. Das schöne, schwarze Tier wurde durch den Prankenschlag gegen die nächste Wand geschleudert, wo es benommen zu Boden sackte. Dieser Zustand hielt jedoch nicht lange an, denn die Raubkatze schüttelte den mächtigen Schädel und sprang wieder auf die Pfoten. Unermüdlich setzte sie zum nächsten Angriff an und sprang dem Warg diesmal auf den Rücken und biss ihm ein beachtliches Stück Fleisch aus den Schultern.

Währenddessen hatte Gimli es irgendwie geschafft an den kämpfenden Tieren vorbei zu seinem Freund zu kommen. Mit der Hilfe eines anderen Elben, brachte er Legolas schnell aus der Gefahrenzone. Der Kampf der ungleichen Lebewesen hatte sich nämlich mittlerweile über den gesamten Saal ausgebreitet und wir mussten mehr als einmal zur Seite springen, um nicht von herumfliegenden Möbelstücken oder den Tieren zerdrückt zu werden.

Ein kurzer Blick auf die gegenüberliegende Seite zeigte mir, dass Thranduil noch immer nicht bei Bewusstsein war.

Ich wurde durch ein markerschütterndes Geheul aus meinen Gedanken gerissen und erkannte gerade noch rechtzeitig, wie der Warg den Panther packte und durch das nächste geschlossene Fenster schleuderte. Das Klirren, des zerbrechenden Glases hörte sich in meinen Ohren an wie Donnerhall.

Der Dämon wartete einen Moment, aber der Panther sprang nicht wieder durch die blutverschmierten Überreste des Fensters herein.

Zufrieden grunzend, drehte der Warg sich zu Thranduil um und trottete langsam, als hätte er alle Zeit der Welt, auf den Elbenkönig und seine Frau zu. Tuilinn versuchte in der Zeit soviel Abstand wie möglich zwischen ihren Mann und der sich nähernden Bestie zu bringen, was aber durch eine Wand in ihrem Rücken erfolgreich vereitelt wurde.

In die Elbenwachen kam jetzt wieder Bewegung und auch Gandalf und ich versuchten den Warg, wenn schon nicht zu töten, dann doch wenigstens abzulenken. Aber unsere Versuche waren fruchtlos. Für den Dämon waren wir nichts weiter als ein paar Fliegen, die zwar lästig aber nicht wirklich gefährlich waren. Deswegen beachtete er uns auch nicht weiter.

„Adeliger Elb ist soeben von der Speisekarte gestrichen worden", donnerte plötzlich eine tiefe, männliche Stimme begleitet von dem Knallen einer Peitsche durch den Raum.

Der Warg gab einen seltsamen gurgelnden Laut von sich und ging langsam auf die Hinterbeine - aber nicht aus eigenem Antrieb. Die Peitsche, die wir soeben gehört hatten, hatte sich um seinen Hals gewunden und wurde jetzt Stück für Stück von ihrem Besitzer nach hinten gezogen. Und der Besitzer der Peitsche war kein anderer als Ionduath! Zwar von oben bis unten mit einem seltsamen Schleim und Spinnweben beschmiert, zudem stark blutend und in mehr oder eher weniger intakter Kleidung, aber am Leben.

„Ihr ... ihr lebt!" Dieser hochintelligente Satz war alles was ich staunend heraus brachte.

„Ihr merkt aber auch alles", kam die trockene Antwort und Ionduath gab der Peitsche einen letzten Ruck, so dass der Dämon auf den Rücken fiel und mit panisch strampelnden Pranken versuchte die Peitsche abzustreifen – was ihm auch gelang.

Mit einem ärgerlichen Heulen sprang der Warg wieder auf die Pfoten und preschte auf den Kopfgeldjäger zu, der in aller Seelenruhe sein Schwert zog.

„Mit dem Schwert werdet ihr nicht weit kommen, Kopfgeldjäger. Die Klingen prallen an ihm ab", rief Gandalf, um Ionduath zu warnen, aber der zeigte sich davon wenig beeindruckt.

„Lasst mich meine Arbeit machen, Istari und sorgt ihr lieber dafür, dass dem Düsterwald sein Kronprinz erhalten bleibt", antwortete der schwarze Mann, bevor er dem Warg elegant auswich und mit seiner schwarzen Klinge weit ausholte.

Die Klinge sauste hernieder und trennte zu meiner großen Überraschung den Schwanz des Untieres nahtlos ab, das daraufhin anfing wie ein Besessener zu brüllen. Mit weit aufgerissenem Maul, drehte der Dämon sich im Lauf um und wollte den Kopfgeldjäger von hinten attackieren, aber dieser wirbelte sein Schwert in seiner Hand herum und stieß es, ohne sich umzusehen, nach hinten – direkt in die Schulter des Angreifers.

Erstaunt blickte ich auf das schwarze Blut, das aus der Wunde sprudelte. Wieso war der Kopfgeldjäger dazu in der Lage, dieses Ding zu verletzten und wir nicht?

Dem Kopfgeldjäger war ich im Moment keine große Hilfe und so wandte ich mich zu Legolas, der von Gimli und einem Elb notdürftig behandelt wurde. Ich schob die Hände des Zwergen beiseite und begutachtete die Wunde.

Der Dämon hatte einige tiefe Einrisse in seinem Bauch hinterlassen und wahrscheinlich auch auf seinem Rücken, die stark bluteten. Zähneknirschend riss ich die Reste seiner Tunika auseinander und drückte sie auf die Wunden, um die Blutung zu stillen, als mich ein spitzer Aufschrei kurz aufsehen ließ.

Ich sah gerade noch wie der Kopfgeldjäger quer durch den Raum geschleudert wurde und an der Wand zu stehen kam. Durch den Aufprall fingen die Kerzenleuchter an der Wand an zu wackeln und fielen schlussendlich mit lautem Gepolter auf ihn drauf.

Ionduath befreite sich gerade noch rechtzeitig von der Last, um zu sehen wie der Warg auf ihn zurannte, aber er hatte nicht mehr genug Zeit um auszuweichen. Das Wesen baute sich bedrohlich über ihm auf und versuchte den Kopf des Kopfgeldjägers zu zermalmen. Ionduath versuchte sich den Warg mit bloßen Händen vom Leib zu halten, was ihm aber nur mühsam gelang. Verzweifelt trat er nach dem Warg und erwischte ihn mit einem dumpfen Geräusch im Unterleib. Der Dämon zog sich jaulend zurück und Ionduath rappelte sich mühsam auf.

„Entweder werde ich älter oder diese Biester stärker", fluchte Ionduath unterdrückt und blitzte das Ungeheuer wütend an. Besagtes Ungeheuer hatte sich gerade diesen Moment ausgesucht, um einen erneuten Angriff zu wagen und sprang mit einem gewaltigen Satz auf den Kopfgeldjäger zu, der mit einer Schnelligkeit, die ich keinem Menschen zugetraut hatte, seinen Dolch zückte und den Dämon von der Kehle ab aufschlitzte. Dies führte leider auch dazu, dass der Kopfgeldjäger mit einem dumpfen Poltern unter dem zusammenbrechenden Warg begraben wurde.

„Das kann er nicht überlebt haben", keuchte Gandalf und ich war mir nicht sicher, ob er jetzt auf den Warg oder den Kopfgeldjäger anspielte.

Ich blickte einen Moment zu Tuilinn, die sich entsetzt ihre Hand vor den Mund geschlagen hatte, aber nichts desto trotz immer noch ihren Mann im Arm hielt.

„A-aragorn ... das Vieh bewegt sich noch", stotterte Merry plötzlich und brachte mich dazu wieder auf den Dämon zu blicken. Und tatsächlich! Er bewegte sich noch. In Kopfhöhe richtete sich der Dämon langsam, beinahe stockend wieder auf, bis seine Vorderpfoten in der Luft schwebten. Jetzt konnten wir auch erkennen, dass der Dämon sich nicht von alleine bewegte, sondern von dem Kopfgeldjäger hochgestemmt wurde. Als der Kopfgeldjäger stand, warf er den Dämon von sich. Als das Untier auf dem Boden aufschlug, hatte ich das Gefühl, dass der gesamte Palast bebte. Ionduath klopfte leise fluchend seine Kleidung ab, die jetzt zusätzlich von schwarzem Blut verschmiert wurde.

„Das ist toll ... einfach toll", fluchte der Kopfgeldjäger und bemerkte so nicht, dass der Dämon sich doch wieder regte. Erst als Pippin ihm zurief, dass er aufpassen sollte, drehte er sich um und starrte in das weitgeöffnete, zahnbespickte Maul des Dämons.

Ohne auch nur mit der Wimper zucken, packte Ionduath ihn an beiden Seiten des Kopfes und drehte ihm mit einem schnellen Ruck das Genick um.

„Verreck endlich", knurrte er noch, als das Ungetüm nicht aufhören wollte zu zucken, dann ließ er den Dämon unachtsam zu Boden fallen, um zu Tuilinn zu humpeln.

„Beschissener Tag! Zuerst Spinnen ... haufenweise Spinnen ... dann diese bescheuerten Fledermäuse ... auch in Unmengen ... und jetzt das! Würde Morgoth noch hier verweilen ... spätestens jetzt wäre sein Tod beschlossene Sache", schwor der Kopfgeldjäger während er seine Handschuhe auszog und sie einfach hinter sich auf dem Boden schmiss, das Gleiche geschah mit seinem Umhang.

Als er ungefähr auf unserer Höhe war, blickte er auf, als würde ihm etwas Wichtiges einfallen und sah zu uns hinüber.

„Noch alles dran, Prinzlein?", fragte er.

„Schon", keuchte Legolas, „aber ich schätze meine Eltern werden auf Enkelkinder verzichten müssen."

Die Augenbrauen des Kopfgeldjägers verschwanden ungläubig unter dem schwarzen Tuch.

„Wie meinen?"

„War nur ein Witz", hustete Legolas schwerfällig und mit verzerrtem Gesicht, während er meine Hand beiseite schob, die unablässig auf die Bauchwunde drückte.

Der Kopfgeldjäger schüttelte lächelnd seinen Kopf, während eine der Wachen losrannte, um einen Heiler zu holen, der sich um Legolas kümmern konnte.

Ionduath kniete sich derweil vor Thranduil und untersuchte den bewusstlosen Elb, da er Legolas ja in guten Händen wusste. Er schlug dem Elbenkönig ein paar Mal gegen die Wangen, aber da das nicht die gewünschte Reaktion hervorbrachte, lehnte er sich seufzend nach hinten.

„Er wird nicht aufwachen", verkündete plötzlich eine schnarrende Stimme, die ich Ranach zuordnen konnte.

Der Kopfgeldjäger blickte den Berater nur gelangweilt an.

„Und wer sagt das?"

„Ich! Ranach, aus Lothlorien! Es ist ja wohl offensichtlich, dass der Dämon, den ihr da ... so ... einmalig ... erlegt habt, sich die vergangenen Wochen vielleicht sogar Monate von Thranduils Lebenskraft ernährt hat. Wenn man es eher bemerkt hätte ... hätte man dem König vielleicht noch helfen können ... aber so!" Ranach zuckte bedauernd mit den Schultern, während er immer näher auf den Kopfgeldjäger zuging. Täuschte das, oder war der alte Elb offenkundig verärgert?

„So?", fragte Ionduath gelangweilt, „dann haltet jetzt mal eure Augen offen und staunt!"

Der Kopfgeldjäger erhob sich und humpelte zu dem Dämon zurück. Dort angekommen drehte er ihn langsam auf die Seite, so dass er Zugang zu dem aufgeschlitzten Körper hatte und versenkte seine Hand mit einem lauten Schmatzen in den Leib vor ihm. Nach einigen Augenblicken des Suchens fand er anscheinend was er suchte und zog seinen Arm, an dem jetzt das ein oder andere Gedärm hing, wieder zurück. In der Hand hielt er einen kleinen, schwarzen Gegenstand, der wie der Splitter eines Steines aussah.

Mit einem triumphierenden Lächeln ließ Ionduath den Stein auf den Boden fallen und zertrat ihn zu Staub. Augenblicklich erhoben sich glitzernde Funken vom Boden und schwebten zu Thranduils Körper, wo sie sich niederließen und mit dem Elbenkörper verschmolzen.

Ranach beobachtete dieses Geschehen, genau wie wir auch, fassungslos.

„Atmet er wieder regelmäßiger, Tuilinn?", fragte der Kopfgeldjäger und humpelte zurück.

„Ja", die Königin nickte erleichtert und strich ihrem Mann ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Schön, dann muss er ja nur noch aufwachen", stellte der Kopfgeldjäger fest und ging vor dem Elbenkönig in die Knie.

„Thranduil ... he, du alter Ork! Wach auf!" Ionduath schlug ihm zur Begleitung ein paar Mal sanft gegen die Wange, was aber wieder nicht den gewünschten Erfolg brachte.

Legolas hatte sich unterdessen mit etwas Hilfe aufgerichtet und lehnte jetzt gegen Gimli, der ihn eisern festhielt.

„Wenn du so nicht willst", seufzte Ionduath in diesem Moment, „dann halt die unkonventionelle Methode!"

Der Kopfgeldjäger räusperte sich kurz.

„Thranduil. THRANDUIL! Elrond hat deine Frau flachgelegt und sie nach Bruchtal verschleppt!" Zu meiner grenzenlosen Überraschung schrie Ionduath das in fließendem Sindarin.

Das brachte eine Reaktion! Und was für eine! Tuilinn sah den Kopfgeldjäger aufgebracht an und wollte gerade ihrer Empörung Luft machen, als der bewusstlose Elb aus ihren Armen plötzlich hochschnellte und dabei schrie: „Wo ist mein Schwert? Ich werde diesen verdammten Peredhil umbringen! Ich werde ihn in Stücken zu Mandos schicken, damit der ihn wieder zusammensetzen kann!"

Thranduil hatte sich jetzt so weit aufgerichtet, dass seine Nasenspitze beinahe die des Kopfgeldjägers berührte. Letzterer zeigte sich von dem Wutausbruch des Elbenkönigs äußerst unbeeindruckt.

„Ah, du weilst wieder unter den Lebenden! Sehr schön!"

Legolas' Vater blinzelte einmal.

„Du? Was machst ausgerechnet du hier? Und wo ist Tuilinn?"

„Wenn es deine Halsmuskeln nicht überfordert, dreh' dich einfach mal um. Deine Göttergattin zerfließt nämlich gerade in Tränen", kommentierte der Kopfgeldjäger trocken.

Auf diese Bemerkung hin, drehte Thranduil sich um und blickte geradewegs in das tränenüberströmte Gesicht seiner Gattin, die sich jetzt mit einem lauten Schluchzen an seinen Hals warf.

Während dieser Szene waren einige der Heiler des Düsterwalds angekommen, die jetzt offenkundig verwirrt auf ihren König starrten, der noch vor wenigen Stunden fernab von jeder geistigen Gesundheit gewesen war.

„Diese Elben machen mich wahnsinnig", knurrte Gimli laut genug, dass ihn alle hören konnten, „ihr Prinz verblutet und die stehen da und halten Maulaffen feil!"

Diese Bemerkung aus dem Mund eines Zwergen brachte Bewegung in die Heiler, die sich jetzt eifrig neben ihren Prinzen knieten. Schon bald war klar, dass man die Verletzungen hier nicht würde behandeln konnten. Eiligst ließen sie eine Trage holen, auf der sie Legolas dann in die besser ausgestatteten Räume des Krankenflügels bringen konnten.

Als einer der Heiler jedoch ein feuchtes Tuch auf Legolas' Mund und Nase drücken wollte, rebellierte er mit all seinen verbliebenen Kräften.

„Nein! Bleibt mir mit diesem Teufelszeug vom Leib! Eher verblute ich hier", ärgerlich warf er seinen Kopf hin und her, um dem Betäubungsmittel zu entgehen. Nicht ganz verstehend, was hier vor sich ging, blickte ich fragend auf den Heiler. Der zuckte nur bedauernd mit den Schultern und bedeutete einem der Wachen, den Kopf des Prinzen festzuhalten. Da Legolas jetzt seinen Kopf nicht mehr bewegen konnte, drückte ihm einer der Heiler den Lappen auf die Nase und den Mund. Innerhalb weniger Sekunden fielen seine Augen zu und seine Gegenwehr erschlaffte. Die Heiler verschwendeten nicht einen Augenblick, sondern hoben Legolas sofort auf die Trage und verschwanden mit ihm.

Auf der anderen Seite des Raumes sahen wir, wie Ionduath den Elbenkönig langsam auf seine Beine zog und einen Arm um seine Taille schlang. Derart unterstützt wurde Thranduil von seiner Frau und dem Kopfgeldjäger langsam aus der Halle herausmanövriert.

Zum Schluss waren nur noch wir und die Leiche des Dämons in der Halle anwesend.

Seufzend ließ Sam sich auf den Boden fallen.

„Also, ich weiß ja nicht wie es euch geht! Aber ich steig hier langsam nicht mehr durch! Zuerst wird Legolas von Menschen an einen Baum genagelt, Ionduath und Gilívor verschwinden und wir glauben sie werden Spinnenfutter, wir werden von Menschen gefangengenommen, weil ihr Herr was gegen uns hat, die Elben retten uns, aus König Thranduils Körper steigt ein Dämon, dem Waffen nichts anhaben können und als wir uns schon beinahe verloren glauben, springt ein Panther durch das Fenster und dem Dämon an die Kehle. Dann erscheint Ionduath und erlegt dieses Ungeheuer, als wäre es nichts weiter als ein niedlicher Hase. Außerdem habe ich das dumpfe Gefühl, dass der Kopfgeldjäger Legolas' Eltern kennt ... von woher mag der Geier wissen! Und jetzt sitzen wir hier, in einer vollkommen zerstörten Halle, mit einem toten Dämon und wissen nicht was wir machen sollen. Und alles geschieht innerhalb von zwei Tagen!"

„Du hast vollkommen Recht, Sam", erwiderte Pippin, „das sind viel zu viel Geschehnisse für einen Hobbit gewesen! Vor allen Dingen auf nüchternem Magen."

„Es tut mir Leid", ertönte plötzlich eine sanfte Stimme, „dass euer Besuch in unserem Reich unter keinem besseren Stern stand!"

Hastig blickte ich in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickte einen jungen, blonden Elben mit freundlichen Augen, der uns lächelnd ansah. Er trug eine graue Hose und darüber eine weinrote Tunika mit feinen Stickereien an den Säumen.

Als wir ihn alle betrachteten, verneigte er sich leicht.

„Mein Name ist Henmilui! Ich bin ein Freund von Legolas. Königin Tuilinn schickt mich, um euch mitzuteilen, dass ihr euch doch in euren Raum begeben sollt, um etwas zu ruhen."

„Schwerlich können wir ruhen ohne zu wissen was hier weiter vor sich gehen wird und wie es dem König und dem Prinzen geht!", rief Gandalf aus.

„Der König wandelt augenblicklich im Land der Träume und die Königin ist guter Hoffnung, dass er sich vollständig erholen wird. Zum Wohlergehen des Prinzen kann ich nicht viel sagen, da ich noch nicht die Gelegenheit hatte ihn zu sehen! Aber ihr braucht euch nicht zu sorgen ... er ist in guten Händen! Und jetzt möchte ich euch bitten, diesen Raum zu verlassen damit wir ...", er blickte das erste Mal, seit er den Raum betreten hatte zur Seite und verzog augenblicklich angeekelt das Gesicht, als er den Dämon erblickte, „... damit wir dieses Ding entsorgen können!"

„Wir könnten euch helfen", bot ich an und entlockte ihm damit ein weiteres Lächeln.

„Das ist wahrlich nicht nötig! Ihr habt schon genug getan. Geht also nun und ruht!"

Seufzend erhob ich mich.

„Wenn unsere Hilfe nicht benötigt wird, werden wir selbstverständlich gehen", antwortete ich und erhob mich langsam. Als ich auf meinen Beinen stand, verneigte ich mich leicht zu Henmilui und verließ dann die Halle.

Meine Gefährten folgten mir ohne Wiederspruch und schon bald fanden wir uns in dem großen Raum wieder, den uns die Elben zugewiesen hatten. Gimli und ich suchten zu allererst das Bad auf, da wir beide über und über mit dem Blut von Legolas beschmiert waren. Eines der Fenster zeigte hinaus auf den Hof und dort konnten wir schemenhaft einige Figuren mit Fackeln in den Händen ausmachen. Die Person an der Spitze konnte ich nach einiger Zeit als Ionduath identifizieren, der den Elben einige Anweisungen zurief.

Hinter ihm liefen einige andere Elben, die auf einer Art Trage den toten Dämon transportierten. Sie liefen um eine Ecke herum und verschwanden dann aus meinem Sichtfeld. Zehn Minuten später sah ich in einiger Entfernung den schwachen Schein eines Feuers aufleuchten und die Elben zurückkehren. In dieser Zeit war Gimli neben mich getreten.

„Sieht so aus, als würden sie das Vieh verbrennen", knurrte der Zwerg und heftete seinen Blick auf den immer größer werdenden Schein des Feuers.

„Ja ... es sieht so aus", bestätigte ich und lief langsam in unseren Wohnraum zurück.

Die vier Hobbits lagen friedlich in ihren Betten und schliefen bereits tief und fest, Gandalf jedoch saß an einem Fenster und blies Rauchringe in die Luft, während er angestrengt nachdachte. Gimli und ich setzten uns in die freien Stühle neben den Istari und begannen ebenfalls unsere Pfeifen zu stopfen.

Der morgige Tag würde hoffentlich Antworten bringen.

Aus der Sicht von Legolas

Mitten in der Nacht wachte ich schweißgebadet und mit enormer Übelkeit auf. Wütend knirschte ich mit den Zähnen.

Diese verdammten Heiler! Sie wussten genau, dass ich dieses Betäubungsmittel nicht vertrug und trotzdem gaben sie es mir jedes Mal, wenn ich irgendeine Verletzung hatte.

Es wirkte ja wirklich gut, das musste ich zugeben ... aber diese Nebenwirkungen! Mein Mund fühlte sich an, als wäre irgendetwas Pelziges hineingekrochen und dort verendet, während in meinen Eingeweiden Schlangen waren, die aufgeregt in mir herumschlängelten. Es war einfach grauenhaft. Und dann noch diese eine ... besondere Nebenwirkung, über die ich jetzt gar nicht weiter nachdenken wollte! Ich konnte wirklich nur hoffen, dass mich heute Nacht niemand besuchen wollte.

Als ich mich umdrehen und aufrichten wollte, um etwas zu trinken, schoss heißer, glühender Schmerz durch meine Mitte und erinnerte mich daran, warum ich hier war. Stöhnend fiel ich wieder in die Kissen zurück und wollte meine Hände gegen meinen Bauch drücken, in der Absicht meinen Schmerz etwas zu lindern. Aber bevor ich so weit kam, wurden meine Hände von zwei anderen gefangen.

„Nicht ... ihr könntet die Nähte wieder aufreißen", sagte eine sanfte, tiefe Stimme über mir. Neugierig wer mir hier Gesellschaft leistete, fixierte ich meinen Blick auf das männliche Gesicht, das sich über mich gebeugt hatte.

„Ionduath?", krächzte ich erstaunt und sah ihn vorsichtig nicken.

„Habt ihr Durst, Prinzlein?", fragte er leise und ich brachte nichts weiter als ein kraftloses Nicken zustande. Der Kopfgeldjäger lächelte mich einmal an und setzte sich auf die Bettkante. Einen Arm schob er vorsichtig unter meinen Nacken, um mir dabei zu helfen, mich etwas aufzurichten, mit der anderen Hand hielt er mir einen Becher mit herrlich kaltem Wasser an die Lippen.

Gierig begann ich zu trinken und verschluckte mich natürlich prompt, woraufhin Ionduath das Wasser von mir weghielt.

„Nicht so schnell, Kleiner. Niemand will euch etwas wegnehmen!" Die Stimme des Kopfgeldjägers war angenehm leise als er auf mich einsprach. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, hielt er mir den Becher abermals an die Lippen. Diesmal trank ich vorsichtiger und hatte den Inhalt bald ohne Probleme geleert.

Ionduath senkte mich langsam wieder in die Kissen zurück und überzeugte sich, dass ich keine starken Schmerzen hatte, bevor er die Decke über mich zog und meine Hand ergriff.

Ich spürte wie meine Lider langsam schwer wurden, kämpfte aber gegen die Müdigkeit an.

„Wie ... gs ... Vater", fragte ich schläfrig.

„Er wird wieder gesund werden", antwortete der Kopfgeldjäger und gleichzeitig spürte ich, wie etwas Warmes von Ionduaths Händen auf meine übersprang.

„Das ... ist schön ... was ihr da macht", gähnte ich und streichelte mit meinen Fingerspitzen seine Handfläche, woraufhin er sanft anfing zu lachen.

„Das dachte ich mir, dass euch das gefällt", antwortete er leise.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, brauchte ich eine Weile, um meine Gedanken zu sortieren und starrte danach einfach nur fassungslos an die Decke!

Das durfte einfach nicht wahr sein!

Meine Erinnerungen an die vergangene Nacht waren zwar nur in Bruchstücken vorhanden ... aber das woran ich mich erinnerte, hatte es dafür in sich! Und schuld daran war nur dieses verflixte Betäubungsmittel! Und natürlich der Kopfgeldjäger, der mir ja unbedingt mitten in der Nacht einen Krankenbesuch abstatten musste. Wäre er nicht da gewesen, dann wäre das alles gar nicht passiert!

„Ohhhh", stöhnend, bedeckte ich mein Gesicht mit den Händen, „womit habe ich das nur verdient!"

Nachdem der Kopfgeldjäger vergangene Nacht meine Hände gehalten hatte, bemerkte ich, dass diese angenehme Wärme durch meinen Körper lief und der Schmerz nachließ.

Heute Morgen hatte ich dann auch gleich festgestellt, dass die Wunden an meinen Händen und Füssen beinahe vollständig verheilt waren ... und das war der Moment, in dem der Rest, der peinlichen Erinnerungen an die Oberfläche kam.

Eine weitere Wirkung, die das Betäubungsmittel nämlich auf mich hatte, war dass ich, wie meine Mutter es so zärtlich titulierte „kuschelbedürftig" wurde!

Kaum hatte ich also bemerkt, dass ich mich wieder ohne zuviel Schmerzen bewegen konnte, hatte ich mich dem Kopfgeldjäger richtiggehend an den Hals geworfen und geschnurrt wie ein verliebter Kater!

Selbst bei der bloßen Erinnerung daran schoss mir die Röte ins Gesicht.

Und was tat dieser Kopfgeldjäger? Anstatt mich, wie es jeder andere Mann getan hätte, wieder aufs Bett zu drücken, hatte der nur lachend seine Arme um mich geschlungen und mich in eine etwas bequemere Sitzposition gezogen, dabei hatte er irgendetwas über verschmuste Elben und große Katzen gemurmelt.

Darauf hatte ich aber weniger geachtet, sondern mich vielmehr auf die wohlige Wärme konzentriert, die von dem Kopfgeldjäger auf mich überging und dann mein Gesicht seufzend in seine Halsbeuge gedrückt.

Und dann hatte ich ...

Ich schüttelte meinen Kopf!

„Nein! Das war definitiv nicht passiert", grummelte ich, nur um Sekunden später meinen Kopf jaulend im Kopfkissen zu vergraben.

Doch! Es war passiert! Ich hatte Ionduath tatsächlich soweit bekommen, dass er mir ein elbisches Schlaflied vorsang!

„Ich will sterben", wimmerte ich.

„Wäre nicht das erste Mal!", hörte ich eine ironische Stimme vom Eingang her und blickte genau in das Gesicht meines langjährigen Freundes Henmilui.

„Großartig", knurrte ich, „Hen, was machst du hier?"

„Meinem Prinzen einen Krankenbesuch abstatten", antwortete er spöttisch, „nachdem die Zeit in der du so ... anschmiegsam ... bist ja langsam beendet sein müsste!"

Allein das reichte dazu aus, dass ich mich vollkommen unter der Bettdecke begrub, in der Hoffnung einfach zu ersticken.

„Erinnere mich bloß nicht daran", stöhnte ich gequält und musste zulassen, dass Hen mir die Bettdecke wegzog.

„Wieso?", fragte er neugierig. „Hast du dich wieder deiner Mutter an den Hals geworfen?"

Ich schenkte ihm meinen besten „Ich-bin-der-Prinz-von-Düsterwald-Blick" und unterstrich das ganze mit einem bedrohlichen Knurren.

„Ach komm schon", ermunterte er mich, „was soll schon großartiges geschehen sein! Die Heiler wissen, wie du auf das Schmerzmittel reagierst und haben deinem Verhalten bestimmt keine größere Bedeutung beigemessen!"

„Es war heute Nacht kein Heiler anwesend ... als ... ES ... passierte!"

„Sondern?", Hen hob eine Augenbraue.

„Einer meiner Begleiter ... der Kopfgeldjäger, um genau zu sein!"

Mein Freund überlegte einen Moment.

„Du meinst den, der den Dämon kalt gestellt hat? Das ist seltsam ... den habe ich nämlich seit er mit den Elben, den Dämon verbrannt hat, nicht mehr gesehen! Ist wie vom Erdboden verschluckt!"

„Was soll das heißen?", fragte ich mit einem Mal hellwach.

„Nachdem der Kampf in der Halle vorbei war, hat mich ein Bote zu deiner Mutter beordert! Dort sah ich dann auch diesen Kopfgeldjäger ... er hat deinen Vater verarztet. Die Königin gab mir den Auftrag, dafür zu sorgen, dass deine Freunde ihr Gemach aufsuchen und kurz nachdem sie die Halle verlassen hatten, kam der Mensch mit einigen Elben und hat den Dämon entsorgt! Danach habe ich ihn nicht mehr gesehen. Die Wachen haben mir gesagt, dass er bei dem Feuer geblieben ist, bis es erlosch und dann war er plötzlich verschwunden!"

„Hen", ich setzte mich auf und griff nach einer Tunika, „er ist ein Mensch ... glaube ich wenigstens ... der kann in einem Palast voller Elben nicht einfach so verschwinden!"

„Er ist es aber, mellon nin", antwortete Hen und half mir dabei die blau-silberne Tunika zu schließen, „die Heiler haben übrigens gesagt, dass dir ein Spaziergang gut tun würde ... obwohl ich ehrlich gesagt, nicht geglaubt hätte, dass du heute tatsächlich schon wieder auf den Beinen bist!"

Diese Bemerkung ließ mich einen Moment innehalten und auf den Verband starren, der sich eng um meine Mitte schlang. Auf ihm war deutlich getrocknetes Blut zu sehen.

„Wenn ich ehrlich bin", antwortete ich langsam, „ich auch nicht! Nicht nachdem mich das Vieh beinahe in der Mitte durchgebissen hätte!"

Ich biss meine Lippen zusammen und dachte nach. Je länger ich nachdachte, desto mehr Fragen eröffneten sich mir und alle hatten irgendwie mit dem Kopfgeldjäger zu tun.

Mit einem Satz sprang ich auf und krümmte mich sofort vor Schmerz zusammen.

„Langsam, langsam", rief Hen und stützte mich, „es sieht so aus, als wärest du noch nicht ganz wieder hergestellt! Was hast du überhaupt vor?"

„Den Kopfgeldjäger suchen", antwortete ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Ich habe einige Fragen an ihn und die wird er mir jetzt, verdammt noch mal, beantworten! Und wenn ich ihn in die Kerker schmeißen muss!"

„Das ist aber ziemlich drastisch, findest du nicht auch", erwiderte Hen, während er mir half wieder in eine senkrechte Position zu kommen.

„Nicht bei dem Kerl", schnaubte ich und lief entschlossen zur Tür. Hinter mir hörte ich Hen seufzen und wie er sich dann daran machte mir zu folgen.

Über eine Stunde liefen wir durch den gesamten Palast, aber es war wie Hen gesagt hatte. Der Kopfgeldjäger war wie vom Erdboden verschluckt.

„Das ist doch nicht möglich", schnaufte ich und lehnte mich erschöpft an die Wand.

„Anscheinend schon", antwortete Hen und beobachtete mich besorgt.

„Findest du nicht auch, dass du dich wieder hinlegen solltest?"

Ich bedachte Hen mit einem vernichtenden Blick.

„Nicht bevor ich diesen verdammten Kopfgeldjäger gefunden habe! Der wird mir jetzt Rede und Antwort stehen!"

Ich stieß mich wütend von der Wand ab und lief weiter. Wir befanden uns hier im ersten Stock auf einer Art Balustrade, die einen kleinen Garten umfasste, den meine Eltern öfter aufsuchten. Dieser Bereich war viereckig aufgebaut, in der Mitte befand sich der Garten und um ihn herum waren in insgesamt zwei Stockwerken die privaten Gemächer der Königsfamilie. Die meisten Räume waren allerdings ungenutzt, da mein Vater nicht sehr fortpflanzungsfreudig war und dieser Teil des Palastes für mindestens zwanzig Kinder gebaut worden war. Mein Großvater wollte anscheinend eine große Familie als er diesen Teil des Palastes bauen ließ.

Von diesen Gängen führte an jeder Seite eine Treppe in den Garten hinunter und in der Mitte des Gartens stand eine Bank, auf der gerade mein Vater und ein mir unbekannter Elb mit hüftlangen, schwarzen Haaren saßen. Mein Vater war ziemlich in sich zusammengesunken. Nichts erinnerte mehr an den strengen König von Düsterwald.

Seine Haare hingen lose und glanzlos herab, seine Schultern hingen kraftlos nach unten und seine Hautfarbe war aschfahl.

„Bei Eru", murmelte ich bestürzt, „ich wusste nicht, dass es so schlimm um ihn stand!"

Hen stellte sich neben mich an eine Säule.

„Jetzt sieht er schon wieder einigermaßen erholt aus. Du hättest ihn in den letzten Wochen erleben müssen. Wir dachten öfter als einmal, dass er den nächsten Sonnenaufgang nicht erleben würde."

Von da an schwiegen wir und belauschten das Gespräch, das sich zwischen den beiden Elben abspielte.

„Er wird mir nie verzeihen! Ich habe ihn beinahe umgebracht", seufzte mein Vater gerade, während er sein Gesicht in seinen Händen verbarg und sich verzweifelt vorbeugte.

„Ach ... Kokolores" rief der andere Elb ziemlich unelbenhaft dazwischen, „erklär es ihm und ich bin sicher er wird dir verzeihen ... mal davon abgesehen, dass er dir meiner Meinung nach gar nichts verzeihen muss."

„Wer ist das?", fragte ich mit zusammengekniffenen Augen.

„Ich habe keine Ahnung", setzte Hen zu einer Antwort an und wir fuhren beide erschrocken zusammen als der schwarzhaarige Elb plötzlich die Hand hob und meinem Vater lachend die zerwuschelte.

Entsetzt blickten wir uns beide an.

„Egal wer er ist", krächzte Hen, „jetzt ist er ein toter Elb!"

Aber zu unser beider Überraschung ließ mein Vater nur ein schwaches Lachen vernehmen, bevor er den anderen Elben aus einem Auge ansah.

Eben in diesem Augenblick sah ich meine Mutter mit mehreren Heilern aus einem der unteren Räume treten. Lächelnd ging sie vor meinem Vater auf die Knie und redete sanft auf ihn ein. Was auch immer sie ihm erzählte, er war damit nicht einverstanden sondern diskutierte mehrere Minuten mit ihr bevor er sich seufzend erhob und von den Heilern begleitet in sein Schlafgemach ging.

Meine Mutter blieb noch eine Weile draußen stehen und unterhielt sich mit dem dunkelhaarigen Elben, der jetzt mittlerweile auch aufgestanden war. Er trug eine bodenlange, enge, schwarze Robe mit Trompetenärmeln, die sich wie eine zweite Haut an seinen Körper schmiegte. Seine Haare, die im Sonnenlicht glänzten, hoben sich farblich kaum von der Robe ab. Die Haare auf der einen Seite seines Kopfes waren in dünnen Zöpfen quer über seinen Schädel geflochten und ließen mich die Vermutung anstellen, dass diese Haare nicht so lang waren, wie auf der anderen Seite. Er hatte ein elegantes Kinn, sinnliche Lippen und was für einen Elben äußerst ungewöhnlich war, pechschwarze Augen. Ich hatte in meinem langen Leben noch einen Elb mit vollkommen schwarzen Augen gesehen. Seine Größe schätzte ich auf gut und gerne zwei Meter.

Plötzlich griff meine Mutter nach seiner Hand und gab ihm lachend einen Kuss auf die Wange, wofür sie sich auf die Zehenspitzen stellen und der fremde Elb sich ein gutes Stück herunterbeugen musste. Die Augen des männlichen Elben blitzten verschwörerisch, bevor er ihr einen Handkuss gab und durch einen Gang verschwand. Meine Mutter blieb stehen und sah ihm lachend nach.

Ich unterdessen sah Hen schluckend an. Dieser fasste leider meine schrecklichsten Gedanken in Worte.

„Glaubst du ... das deine Mutter ... und ...", er sprach nicht weiter sondern blickte einfach nur in den Gang, durch den der Mann verschwunden.

„Nein!", Entschieden schüttelte ich meinen Kopf und machte mich daran die Treppe hinab zu steigen, um meine Mutter zu erreichen. Kurz bevor ich sie erreichte, bemerkte sie mich und drehte sich um.

„Ah ... Legolas! Wie schön dich wieder auf den Beinen zu sehen! Lass dich ansehen", verlangte sie fröhlich.

„Naneth ...", ich begrüßte sie mit einem Kuss auf die Stirn und ließ die anschließende Musterung wortlos über mich ergehen.

„Du bist viel zu dünn, lass-tithen (kleines Blatt)", meinte sie kritisch und brachte Henmilui dazu hämisch zu kichern.

Ich rollte genervt mit den Augen. Wie ich diesen Kosenamen hasste!

„Du musst wirklich mehr essen. Haben sie dir nicht genug zu essen gegeben? Musstest du hungern?"

„Nein, Naneth! Ich musste nicht hungern! Ich hatte nur einfach keinen Appetit!" Hungern musste ich wirklich nicht. Vor allen Dingen nicht, wenn ich daran dachte, was mir der Kopfgeldjäger immer für Portionen auf den Teller getan hatte.

Das Kichern meines „Freundes" wurde in der Zeit immer lauter und ich bemühte mich um einen Themenwechsel.

„Wie geht es Adar?"

„Es geht ...", meinte sie unbestimmt, „aber wenn du zu ihm willst, wirst du noch etwas warten müssen ... er schläft! Hoffe ich jedenfalls für ihn!"

„Das Gespräch mit Vater hat noch Zeit", entgegnete ich und beäugte meine Mutter misstrauisch, „wer war das gerade?"

„Hm? Oh ... du meinst ihn? Er ist ein Freund deines Vaters ... gerade angekommen", erwiderte sie lächelnd.

„Aha ... und wo ist er hin?", fragte ich sie neugierig, den je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Ähnlichkeit bekam der gute Mann mit jemandem, den ich suchte.

„Zu den heißen Quellen ... er wollte ein Bad nehmen!"

„Danke", rief ich über meine Schulter und ließ meine Mutter und Hen einfach in dem Garten stehen.

Kurze Zeit später hatte ich die heißen Quellen erreicht und tatsächlich fand ich den dunkelhaarigen Elben friedlich dösend.

„Habt ihr etwas dagegen, wenn ich euch Gesellschaft leiste?", fragte ich vorsichtig und brachte den Mann dazu ein Auge zu öffnen, um mich zu betrachten.

„Ich müsste lebensmüde sein, wenn ich dem Prinzen dieses Reiches ein Bad in einer seiner Quellen untersagen würde ... und auch blind ... denn mit solch hübscher Gesellschaft kann sich bestimmt nicht jeder brüsten!"

„Ihr seid ein Schmeichler", antwortete ich trocken, während ich meine Kleidung ablegte und bemerkte dabei seinen Blick auf die Bandagen um meine Mitte.

„Sie sind eingetrocknet! Ich wollte sie einweichen, um sie leichter von meinem Körper ablösen zu können."

„Mhm", war die Antwort und er lehnte sich wieder zurück.

„Seid ihr schon länger hier?", fragte ich neugierig, während ich mich vorsichtig in das heiße Wasser gleiten ließ.

„Seit gestern", antwortete er knapp.

Danach saß ich ihm einfach nur gegenüber und starrte ihn an. Meine anfängliche Vermutung war richtig gewesen. Die Haare auf der einen Hälfte seines Kopfes reichten ihm wirklich nur bis knapp übers Kinn. Zehn Minuten sagte keiner von uns etwas, bis er plötzlich ein Auge öffnete und mich fragend ansah.

„Was?", fragte ich, als er seinen Blick nicht von mir abwandte.

Der Elb seufzte und richtete sich auf.

„Mein Prinz, ihr sitzt jetzt seit fünfzehn Minuten hier mit mir und starrt mich nur an. Ihr habt keine Kleidung zum Wechseln mitgebracht und auch keine neuen Verbände! Also frage ich mich, was ihr von mir wollt!"

Ich konnte nicht verhindern, dass ich leicht rot wurde. Daran hatte ich nämlich nicht gedacht.

„Ich habe euch mit meinem Vater gesehen ... und meiner Mutter", fing ich verlegen an, „ihr scheint euch recht nahe zu stehen!"

Der Mann gab ein gequältes Stöhnen von sich und tauchte kurz unter, als er wieder hochkam wischte er sich das Wasser und einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und blickte mich an.

„Ich kenne eure Mutter schon sehr lange ... und euren Vater noch länger! Ich lernte ihn bei der Schlacht des letzten Bündnisses kennen! Seitdem sind wir befreundet! Falls man unsere Beziehung so nennen kann", fügte er ironisch hinzu.

„Vorher habe ich euch aber noch nie hier gesehen", antwortete ich stur! Wenn dieser Elb wirklich mit meinem Vater befreundet war, sollte man eigentlich annehmen, dass er öfter hier wäre.

Er rollte genervt mit den Augen.

„Ich war einige Male hier, als ihr noch ein kleines Baby wart ... danach wurden meine Besuche etwas weniger ... hatte persönliche Gründe. Und wenn ich denn einmal kam, dann wart ihr meistens nicht anwesend. Ihr hattet mehr damit zu tun, mit Henmilui alle Elben des Düsterwaldes in Angst und Schrecken zu versetzen."

„Aha ...", antwortete ich und richtete mich langsam auf, um nach einem Stück Seife zu greifen, wobei der Blick des anderen abermals von meinem, jetzt vollkommen durchweichten Verband, angezogen wurde.

„Ihr habt Recht! Der Verband muss wirklich gewechselt werden", antwortete er nach einer Weile mit gerunzelter Stirn. „Wartet hier!"

Er richtete sich auf und stieg langsam aus dem Becken. Dabei konnte ich den muskulösen Rücken des anderen Elben bewundern. Und etwas, für Elben, äußerst untypisches! Er war von einer Schulter zur anderen tätowiert. Genau wie kurz oberhalb seines Steißbeines und an seinem rechten Oberarm, wie mir jetzt auffiel. Es waren jedes Mal mehrere dicke Linien, die miteinander verwoben waren und ein eigentümliches Muster zeigten.

Nackt wie er war, lief er in ein kleines Badehäuschen und wickelte sich dort in eine enge, schwarze Robe, bevor er kurz nach draußen verschwand. Wenige Augenblicke später tauchte er wieder auf und ich ertappte mich dabei, dass ich ihn, leicht erschüttert, anstarrte. Er bemerkte das natürlich auch und blickte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Ihr ... ihr seid tätowiert", war das einzige, was ich herausbrachte!

„Mhh ...", er neigte seinen Kopf leicht, „es ist euch also doch aufgefallen! Und ich dachte beinahe, ihr hättet die ganze Zeit nur auf meinen Hintern gestarrt! Kein sehr vorbildliches Verhalten für einen Prinzen!"

„Wieso habt ihr das gemacht?"

Mir war absolut schleierhaft, wie ein Elb seinen Körper derart verunstalten konnte.

„Oh ... nun, mir gefallen die Tätowierungen!"

„Sie gefallen euch?", wiederholte ich vollkommen ungläubig.

„Jep", er nickte knapp, „und jetzt seid so gut und kommt dort heraus! Ich möchte euren Verband wechseln."

Immer noch von meinen Entdeckungen leicht schockiert, kletterte ich ebenfalls aus dem Becken und wickelte mir ein Handtuch um die Hüften. Der Mann winkte mich zu ihm heran und drückte mich auf eine kleine Bank. Dort kniete er sich nieder und entfernte vorsichtig den Verband. Die schmutzigen Leinentücher wurden in einen Korb geworfen und durch neue ersetzt, die er fachmännisch um meine Mitte wickelte, nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Wunden gut verheilten.

„Ihr habt mir euren Namen noch nicht genannt", merkte ich plötzlich an, „und da ihr meinen kennt, halte ich es nur für recht und billig, wenn ihr mir den euren nennt!"

„Mein Name ist Raug!"

„Raug?", ich hob zweifelnd meine Augenbraue. „Ist das der Name, den eure Eltern euch gaben, oder habt ihr ihn euch selbst gewählt?"

Er lachte leise als er zu mir aufblickte.

„Es wundert euch vielleicht ... aber dies ist tatsächlich der Name, den meine Eltern mir gaben!"

„Eure Eltern nannten euch Dämon?", rief ich schockiert.

„Er passt zu meinem Wesen", antwortete er schlicht und erhob sich, „und nun, bitte ich euch mich zu entschuldigen. Wir sehen uns dann ja beim Abendessen ... Prinzlein!"

Bevor er durch die Tür verschwand, warf er mir noch einen Kussmund zu.

Erschlagen blieb ich einfach auf der Bank sitzen und dachte über das gerade Erlebte nach.

Ein tätowierter Elb, dessen Eltern ihn tatsächlich „Dämon" nannten ... und der mich mit Prinzlein anredete!

„Moment!" Plötzlich fuhr ich alarmiert hoch, „Prinzlein?"

Das durfte doch nicht wahr sein!

Mit einem Satz sprang ich hoch und hastete nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Badehäuschen ... und rannte ausgerechnet direkt in Lady Ithildae.

Durch die Wucht des Aufpralls taumelte die Elbenfrau zurück und landete der Länge nach auf dem Boden. Ich war durch den Aufprall auch etwas aus dem Gleichgewicht gebracht worden und fiel genau sie drauf – mein Gesicht zwischen ihren Brüsten.

„Prinz Legolas", kicherte sie, „ihr seid ja ein ganz stürmischer!"

„mhmich", ich stemmte mich hoch und sah sie entschuldigend an, „das war nicht beabsichtigt!"

„Ihr müsst euch doch nicht entschuldigen! Auch wenn ich nicht gedacht hätte, das ihr so was ... an öffentlichen Orten bevorzugt", kicherte sie weiter.

„Was bevorzuge ich an öffentlichen Orten?", fragte ich schockiert als mir auch schon bewusst wurde, worauf sie anspielte. „Oh ... äh nein! So was bevorzuge ich absolut nicht an öffentlichen Orten!"

„Nun ... dann können wir ja auch einen etwas privateren Raum aufsuchen ... euer Schlafzimmer vielleicht?", meinte sie mit einem Augenaufschlag und bewegte sich unter mir.

„Wie?"

Ich fuhr mit einem Satz hoch, als ich ihre Hände an meinem Körper spürte und wusste sogleich, dass ich gerade wahrscheinlich den größten Fehler meines Lebens begangen hatte. Das Kleid von Lady Ithildae hatte sehr viele kleine Häkchen und Ösen und an eben jenen war mein einziges Kleidungsstück hängen geblieben!

„Das darf nicht wahr sein", murmelte ich bestürzt und blickte vorsichtig an mir runter. Und tatsächlich, nackt wie am Tage meiner Geburt stand ich vor Lady Ithildae, die einen Teil von mir ansah als wäre ihr gerade ihr größter Herzenswunsch erfüllt worden. Irgendwie abwesend leckte die Frau sich über die Lippen und rappelte sich langsam auf. Mein Handtuch hing noch immer an ihrem Kleid.

„Lady Ithildae ... das tut mir Leid", murmelte ich mit hochrotem Kopf und bedeckte mit einer Hand ein doch recht privates Körperteil und mit der anderen wollte ich nach dem Handtuch greifen und es von ihrem Kleid lösen. Das erwies sich jedoch als äußerst schwierig. Zu allem Überfluss näherten sich jetzt auch noch Stimmen – weibliche Stimmen, zu denen sicherlich auch weibliche Körper gehörten.

„Das darf doch nicht wahr sein", stöhnte ich und zerrte weiter an meinem Handtuch. Die Stimmen kamen immer näher. Die Frauen bogen um die Ecke und mein Handtuch hing immer noch an Lady Ithildaes Kleid. Sogleich hörte ich ein schockiertes Aufkeuchen, das aus mehreren Mündern kam.

Ich atmete tief durch und kratze den restlichen Stolz, den ich noch besaß zusammen. So normal wie möglich blickte ich zu den Frauen hin und verbeugte mich.

„Meine Damen!" Mit diesen Worten vollzog ich einen mehr oder weniger würdevollen Rückzug zu den heißen Quellen.

Als ich mich nach einer halben Stunde wieder hinaustraute wartete Aragorn auf mich.

„Es freut mich, dich wieder auf den Beinen zu sehen, mellon nin", sagte er lächelnd, „kannst du mir übrigens erklären, warum eine ganze Horde Frauen zeternd durch die Hallen gelaufen sind? Wenn mich nicht alles täuschte, waren das ... Anwärterinnen auf den Titel Neue Königin des Düsterwaldes."

„Sei bloß ruhig", knurrte ich ihn an, „was möchtest du eigentlich von mir?"

„Oh ... erst mal wollte ich wissen, wie es dir geht! Und dann sollte ich dir von deiner Mutter ausrichten, dass dein Vater dich sprechen möchte. Du solltest in sein Schlafzimmer kommen! Außerdem wollte ich dich fragen, ob du weißt, wo der Kopfgeldjäger steckt! Wir haben einige Fragen an ihn!"

„Die hat wohl jeder", murmelte ich düster und schlug den Weg zu dem Gemach meines Vaters ein.

„Tut mir leid, aber ich weiß nicht wo er steckt! Aber wenn ich es rausgefunden habe, kann er was erleben."

Aragorn blieb im Gang stehen und blickte mir fragend hinterher. Darum kümmerte ich mich aber nicht weiter, sondern lief stur zu meinem Vater.

An der Tür klopfte ich einmal kurz an und trat dann ohne eine Antwort abzuwarten ein.

Mein Vater saß in dem großen Ehebett, das er mit meiner Mutter teilte, gestützt wurde er von mehreren großen Kissen und neben ihm saß ein großer dunkelhaariger Elb, mit schwarzer Robe, dessen nasse Haare zu einem dicken Zopf zusammengebunden waren. Als dieser mich erblickte, drückte er noch einmal die Hand meines Vaters und lief dann auf mich zu, um den Raum zu verlassen. Als er an mir vorbeiging, legte er mir einmal kurz seine Hand auf die Schulter und blickte mich an.

„Seid nicht zu hart zu ihm! Er konnte nichts dafür!", flüsterte er und ging.

Ich blieb einfach vor der Tür stehen und blickte meinem Vater in die Augen. Er hatte abgenommen.

„Legolas", seufzte er plötzlich und klopfte einladend auf die Matratze, „komm her zu mir!"

Ich ging auf das Bett zu und setzte mich langsam hin. Als mein Vater nach meiner Hand griff, musste ich mich stark zusammenreißen, um nicht zurück zu zucken. Das letzte Mal als ich ihm so nahe gewesen war, war ich anschließend den Balkon runtergeflogen.

„Ion nin (mein Sohn) ... ich ... ich weiß nicht, wo ich anfangen soll ...", er fuhr sich fahrig mit einer Hand durch das Gesicht, „ich habe das alles wirklich nicht gewollt!"

Die grünen Augen meines Vaters hatten einen flehenden Ausdruck angenommen und in mir zog sich alles zusammen.

„Dann ... dann erzähl es mir ... damit ich es verstehe", hörte ich mich leise sagen und bemerkte gleich darauf das erleichterte Gesicht meines Vaters.

„In Ordnung ... ich werde es dir erzählen! Du weißt ja, dass es mir schon länger nicht gut ging ... es hängt irgendwie damit zusammen, was im Düsterwald vor sich geht ... und drei Wochen nachdem Ranach hier eintraf, wurde es immer schlimmer. Es war, als würde irgendetwas von mir Besitz ergreifen ... ich wusste oftmals gar nicht mehr, wer ich war ... oder was ich tat! Erst war es nur ab und zu ... und ich dachte, dass ich überarbeitet wäre! Aber dann traten plötzlich riesige Lücken in meinen Erinnerungen auf ... und in so einem Moment habe ich es verschuldet, dass mein einziges Kind beinahe gestorben wäre."

Deutlich konnte ich jetzt die Tränen in den Augen meines Vaters sehen und drückte seine Hand etwas fester.

„Damals begann ich mir einzugestehen ... dass etwas mit mir nicht stimmte ... und als ich dich dann wegreiten sah ... da hatte ich glaube ich, einen lichten Moment. Ich habe einen Brief an jemanden geschrieben, der mir helfen konnte!"

Jetzt stutzte ich. „Du hast einen Brief an Lord Elrond geschrieben?"

„An diesen vermaledeiten Halbelben? Bist du von Sinnen? Nein, ich habe einen Brief an Raug geschrieben! Sein Falke saß plötzlich vor mir und ich habe die Gelegenheit ergriffen und ihm einen Brief mitgegeben. Ich habe ihn gebeten, dass er ein Auge auf dich haben soll", erklärte mein Vater ärgerlich.

Falke? Auge auf mich haben?

„Nun ... wie dem auch sei, danach wurden die Anfälle immer schlimmer und ich schloss mich ein, um deine Mutter oder andere Elben nicht zu gefährden. Nur Ranach ließ ich in meine Nähe, denn ihm schien ich irgendwie nicht gefährlich zu werden", mein Vater pausierte einen Augenblick, „es war ein schreckliches Gefühl ... als wäre ich in meinem eigenen Körper eingesperrt ... ich konnte zwar alles sehen ... hatte aber keine Kontrolle mehr."

Einen Moment schwieg er und blickte durch das Fenster.

„Tja ... und den Rest der Geschichte kennst du! Raug hat mir vorhin ordentlich den Kopf gewaschen. Er meinte, mir wäre beinahe nicht mehr zu helfen gewesen ... dann hätte der Dämon mich getötet. Und jetzt kann ich nur noch hoffen, dass du mir verzeihst!"

Mein Vater blickte mich voller Sorge und Angst an, bis ich ihn lächelnd umarmte.

„Natürlich verzeihe ich dir, Adar! Du konntest nichts dafür!"

Schweigend lagen wir uns in den Armen. Mein Vater hatte einen Arm um meine Taille geschlungen und eine Hand an meinem Hinterkopf. So gefangen, ließ ich es geschehen, dass mein Vater mich mehrere Minuten festhielt und schmiegte mich an ihn.

„Legolas?", fragte mein Vater plötzlich leise.

„Hm?"

„Könntest du mir wohl ein Glas Wasser von dem Tisch dort holen? Und ein paar Weintrauben und Nüsse?"

Mein Vater hatte einen äußerst seltsamen, beinahe flehentlichen Ausdruck in den Augen als er mich um diesen Gefallen bat.

„Natürlich", erwiderte ich etwas erstaunt und holte ihm die verlangten Dinge an sein Bett.

„Danke", seufzte mein Vater und langte kräftig zu, währenddessen sah ich nach draußen auf die Terrasse, wo die Sonne so wunderbar schien.

„Vater? Möchtest du nicht nach draußen gehen? Ich bin sicher die frische Luft würde dir gut tun."

Mein Vater hielt mitten in seiner Bewegung inne und sein Gesicht verdüsterte sich schlagartig.

„Ich würde furchtbar gerne nach draußen gehen", grummelte mein Vater, „aber ich kann nicht!"

„Und warum nicht?", fragte ich überrascht. Es wunderte mich ohnehin schon maßlos, dass mein Vater während ich hier war, sein Bett noch nicht einmal verlassen hatte. Er war niemand, der lange still im Bett liegen konnte.

„Deswegen!", knurrte mein Vater und zog seine Bettdecke ein Stück nach oben. Verwundert blickte ich an das Fußende des Bettes und glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Um den Knöchel meines Vaters wand sich ein schmaler, silberner Reif, der mit einer dünnen Kette aus Mithril an einen zweiten Ring befestigt war und dieser wiederum war an das Bettgestell fixiert. Mein Vater war an das Bett gekettet worden!

„Wer ... wer war das?", fragte ich ungläubig.

„Deine herzensgute Mutter", knurrte mein Vater sarkastisch, „sie hat Angst, dass ich mich nicht an die Anweisungen der Heiler halte!"

„Na-naneth?", wiederholte ich skeptisch, „Naneth hat dich ans Bett gefesselt?"

Mein Vater nickte grimmig.

„Während ich kurz eingeschlafen bin! Und ich weiß nicht wo sie diesen verdammten Schlüssel hat."

Mein Vater und ich redeten beinahe den ganzen Tag miteinander und während wir sprachen, fiel mir auf, dass mein Vater sich zusehends erholte. Seine Haut bekam wieder Farbe, er konnte sich ohne Schmerzen bewegen und auch seine Haare und Augen erhielten ihren alten Glanz zurück.

Gegen Abend gewann mein Vater dann auch eine Diskussion mit meiner Mutter. Er wollte unbedingt am Abendessen in der Halle teilnehmen, meine Mutter war strikt dagegen. Aber am Ende setzte er doch seinen Kopf durch. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er auf dem Wege der Besserung war.

Und jetzt saßen wir alle zusammen in der Halle. Meine Eltern am Kopfende des Tisches, ich an der Längsseite des Tisches neben meinem Vater und Raug mir gegenüber an der Seite meiner Mutter. Ranach saß meinem Vater gegenüber an der anderen Seite des Tisches. Alle anderen hatten sich zwanglos an den gedeckten Tisch gesetzt und bestürmten mich jetzt mit Fragen. Sie waren alle erstaunt über meine plötzliche Heilung und wollten genau wissen, wie das geschehen war.

„Ich kann das auch nicht so genau erklären", antwortete ich gerade, „aber ich denke, Ionduath weiß ganz genau wie ich so schnell genesen konnte, nicht wahr?"

Einer plötzlichen Eingebung folgend, blickte ich den Elben an, der mir gegenüber saß und bemerkte, dass mich ein paar kohleschwarze Augen amüsiert betrachteten.

„Hat ganz schön lange gedauert, findet ihr nicht auch Prinzlein?", antwortete er nur.

„Ihr seid Ionduath?", flüsterte Sam plötzlich schockiert zu dem Elben mit der schwarzen Robe.

„Äh ... ich bevorzuge den Namen Raug!"

„Fürst Raug", ergänzte mein Vater mit einem diebischen Grinsen und stützte sein Kinn auf die Hände.

„Von mir aus, auch das", war die trockene Antwort.

„Mo-moment mal", fing Aragorn plötzlich an, „ihr seid Ionduath?"

Raug nickte.

„Und ihr habt euch in unserer Gegenwart als Mensch ausgegeben, obwohl ihr ein Elb seid?", fragte Gimli. Wieder nickte Raug.

„Warum?", fragten die Hobbits im Chor.

„Nun", er räusperte sich, „die Sache ist etwas komplizierter! Als ihr damals in dem Gasthaus auf mich gestoßen seid ... da war ich auf dem Heimweg ... ich kam gerade aus Caras Morn! Ihr könnt euch denken, dass ich da als Elb äußerst schlechte Karten habe. Wie dem auch sei, ihr wolltet ja unbedingt meine Begleitung! Ich hatte aber anfangs nicht die geringste Lust euch zu begleiten ... die Tatsache, dass Thranduils Sprössling dabei war, hat mich aber zugegebenermaßen etwas überrascht ... ich hatte ihn erst nicht erkannt! Ich verließ das Gasthaus mit der festen Absicht euch eine Absage zu erteilen, aber dann erreichte mich mein Falke mit einem Brief von Thranduil, er bat mich auf seinen Erben acht zu geben ... und ich fügte mich zähneknirschend in mein Schicksal."

„Aber wieso habt ihr uns nie gesagt, dass ihr ein Elb seid?", fragte Aragorn und zauberte ein spitzbübisches Lächeln auf Raugs Gesicht.

„Oh ... mir hat es sehr viel Spaß gemacht, euch dabei zu beobachten, wie ihr euch die Köpfe über mich zerbrecht!"

„Aber", mir war noch etwas unklar, „ich habe gesehen, wie ihr Spuren im Sand hinterlasst ..."

„Prinzlein, ihr würdet auch Spuren auf dem Boden hinterlassen, wenn eure Stiefel Bleisohlen hätten!"

„Und dann erklärt mir doch bitte, was ihr letzte Nacht bei mir gemacht habt! Meine Wunden sind so gut wie verheilt!"

„Ich bin kein richtiger Heiler, wenn ihr das meint ... ich habe nur die Gabe, die Verletzungen anderer zu teilen!"

„Ihr könnt Verletzungen teilen?", fragte ich ungläubig.

„Genau, wenn ihr also heute beim Baden auch meine Vorderansicht begutachtet hättet, dann wären euch Bissspuren in meiner Bauchgegend aufgefallen."

„Ihr habt meine Verletzungen übernommen?", fragte ich entsetzt.

„Exakt ... aber keine Sorge, das heilt bei mir schneller als bei anderen Elben!"

„Oh ja", seufzte mein Vater plötzlich, „der gute Raug steckt voller Überraschungen."

Ionduath griff schulterzuckend nach einem Stück Brot und begann damit es fachgerecht zu zerlegen, dabei schien er angestrengt über etwas nachzudenken.

„Lord Ranach ...", fragte ich plötzlich, „ihr kommt aus Lorien?"

„Nur Ranach, Prinz! Und ja, ich komme aus Lorien."

„Warum habt ihr den goldenen Wald verlassen?", fragte ich neugierig weiter.

„Wie ihr sicher wisst", erklärte Ranach unwillig, „will die Lady in den Westen segeln ... sie ist sicherlich bereits in Valinor ... und ich hatte einfach keine Aufgabe mehr."

„Ist das so?", fragte Raug interessiert und fing sich einen bösen Blick des Beraters ein. „Wisst ihr ... es hat mich gestern ein wenig erstaunt, dass ihr so genau über diesen Dämon Bescheid wusstet! Ein Hobby von euch?"

„In der Tat, die Lady des goldenen Waldes besitzt eine äußerst umfangreiche Bibliothek und ich fand auch einige Bände zu dem Thema Dämonen", antwortete der Mann bissig.

„Kein Grund gleich so aufbrausend zu werden ... ich bezweifele ja gar nicht, dass ihr euer Wissen aus Büchern habt! Aber ich bezweifele, dass ihr diese Bücher in Lorien gelesen habt", fügte Raug wie nebenbei hinzu und zog damit die Blicke sämtlicher Anwesenden auf sich.

„Was meint ihr damit?", fragte Ranach vorsichtig.

„Wisst ihr ... ich bin jetzt bald ... lasst mich überlegen ... irgendwie um die 10.000 Jahre alt, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt ... und über 3000 Jahre davon habe ich in Lorien gelebt ... aber mir ist nie ein Berater mit Namen Ranach begegnet. Und es stimmt schon, dass es in Lorien Bücher zu dieser Art von Dämonen gibt ... aber die stehen in meiner privaten Bibliothek ... und da lass ich niemanden rein!"

Ranach war sichtlich erblasst, während er Raug zugehört hatte und sah sich jetzt panisch um.

„Ich ... ich bin viel gereist ... vielleicht habe ich die Bücher irgendwo anders gelesen, kann ja sein ...", stotterte Ranach und stand langsam auf, „aber warum wir uns nie begegnet sind, kann ich mir auch nicht erklären."

„Vielleicht ... weil ihr nie ein Lorien gewesen seid?", half Raug amüsiert lächelnd aus.

„Wollt ihr etwa sagen ... dass ich etwas mit dem Dämon zu tun habe?", schrie Ranach aufgebracht, als plötzlich die Tür aufging und ein Dienstmädchen herein kam. Der Elb zog in Sekundenschnelle einen Dolch aus seiner Tasche und hielt ihn dem armen Mädchen an den Hals. Alarmiert sprangen wir alle von unseren Stühlen auf.

„Wenn sich auch nur einer von euch bewegt, schneide ich ihr die Kehle durch!", zischte Ranach und wich mit der verängstigten Elbin zum Fenster zurück.

Als seine Kniekehlen den Sims berührten, stieß er das Mädchen plötzlich von sich und sprang aus dem Fenster. Raug fasste sich als erster und rannte zu dem Fenster, meine Mutter kniete sich in der Zeit neben das Mädchen und versuchte sie zu beruhigen.

Ärgerlich fluchend drehte er sich zu uns um: „Ein Istari! Ist das denn die Möglichkeit!?"

„Ein Istari?", keuchte Gandalf.

„Ja, ein Istari! Ganz eindeutig!", wiederholte Raug und ging ärgerlich schnaubend wieder zu seinem Platz zurück. „Der kommt aber so schnell nicht wieder!", sagte Raug und widmete sich unter unseren ungläubigen Blicken wieder seinem Essen.

„Wie ... wie kannst du jetzt was essen?", fragte Thranduil entsetzt.

„Ganz einfach! Ich habe Hunger! Die letzten Wochen habe ich nur von dem gelebt, was der kleine König zubereitet hat, und das ist nicht unbedingt was für verwöhnte Gaumen! Mal davon abgesehen! Der Dämon ist tot ... der Übeltäter weg! Und ich bin dafür, dass die anderen sich auch wieder setzen und wir jetzt ganz in Ruhe diskutieren, wie wir weiter vorgehen sollten."

Hi! Na? Wie war das Kapitel?

Ich habe ja gesagt ... viel nackter Elb! Viel nackter Hintern von Elb. gg

Okay, kurze Zusammenfassung! Ionduath=Raug=Steinalt! Ich habe übrigens gerechnet und demnach müsste mein Kopfgeldjäger ca. zu der Zeit geboren worden sein, in der auch Lúthien das Licht der Welt erblickt hat. Und das wäre irgendwann in der Nähe 1200ten Valisischen Jahres. Damit ist er älter als Lady Galadriel! Ja ... ich mag meinen kleinen Greis.

Das nächste Kapitel kommt wie versprochen in den nächsten Tagen! Ein paar Rewus wären trotzdem ganz nett.

Bis dann,

Atropos

Übrigens ... das Betäubungsmittel ist unverkäuflich! ggg