"Sie müssen mich für durchgeknallt halten.", flüsterte Trunks zu dem Mädchen rüber. Diese schüttelte den Kopf. "Tun sie nicht." Trunks glaubte ihr zwar nicht, doch das war ihr egal. Sie wollte auf etwas ganz anderes hinaus. "Lüg` mich nicht nochmal an.ja? Nicht, wenn es nicht lebenswichtig ist." Trunks blieb abrupt stehen. "Ich hab dich angelogen?", fragte er verwundert, worauf das Mädchen sich etwas sauer zu ihm umdrehte. Er wusste doch ganz genau, dass sie das nicht mochte! "Du meintest vorhin, dass mit dir alles okay sei." Sie wandte sich wieder um und ging. Trunks lief neben ihr. Eine Weile schwiegen beide, bis das Mädchen flüsterte: "Sag niemals, dass du okay bist, wenn du es nicht bist." Ihr Blick wanderte an den Mauern der Häuser entlang, da sie Trunks nicht ansehen wollte. "Sag es nie wieder." Trunks nickte. Als ihm auffiel, dass sie es nicht sah, flüsterte er noch: "Ja.ich wollte dich nicht." "Beunruhigen?", fragte das Mädchen und nahm endlich den Blick von den Mauern. Nun schaute sie Trunks direkt in die Augen. "Es beunruhigt mich sehr wohl, wenn du völlig abwesend, schreckhaft und unaufmerksam bist.dann aber behauptest, dass alles in Ordnung sei." Als sie merkte, dass sie beinahe verzweifelt wirkte, wandte sie sich wieder ab. "Da merkt man doch erst recht, dass etwas nicht stimmt." Ihre Schrittgeschwindigkeit nahm ab und sie wirkte etwas nachdenklich. "Das hast du auch schon zu mir gesagt.", meinte sie, "Ich wiederhole es nur." Trunks nickte und erinnerte sich.

************************Erinnerung****************************************** *

"Ganz vorsichtig hinsetzen!", meinte Trunks - gerade 11 Jahre alt - und lud das Mädchen, - scheinbar im selben Alter - welches er gestützt hatte, auf einer Bank ab. "Leg das Bein mit auf die Bank. Vielleicht ist was gebrochen." "Mach dir keine Sorgen. So schlimm ist es nicht.", erwiderte das Mädchen. *Jaja.*, dachte Trunks, *Und deshalb zuckst du auch immer zusammen, sobald du auftrittst. Alles klar.ich glaub dir kein Wort.* Das die Hosenbeine teils weggefetzt waren, lag der rechte Fuß des Mädchens frei. Vorsichtig zog Trunks ihr den Schuh aus. Dass sie zusammenzuckte entging ihm nicht, doch sobald er sie anschaute, guckte sie verträumt in der Gegend umher, als ob sie nicht das geringste Problem hätte. Langsam tastete Trunks ihren Knöchel ab. "Tut das weh?", fragte er. Das Mädchen schaute ihn nur beiläufig an. "Nein." Trunks drückte an einer anderen Stelle des Fußes. "Und das?" "Nein, Trunks.", antwortete das Mädchen etwas genervt, "Es tut nicht weh. Jetzt hör doch endlich auf, dir Sorgen zu machen. Ich spüre nichts." "Hör du auf!", fuhr Trunks sie an, "Wenn du nichts spüren würdest, wäre dein Fuß schon längst abgestorben, also sag mir gefälligst, ob das weh tut oder nicht!!!" Das Mädchen schaute schuldbewußt. "Ein ganz kleines bisschen tut es schon weh.", flüsterte sie ganz leise. Trunks hatte sie kaum verstanden. "Was?", fragte er etwas böse, worauf das Mädchen lauter sprach. "Ist ja schon gut! Ja! Es tut etwas weh.aber nur ein bisschen." Jetzt lächelte Trunks. Während er etwas Stoff um den Fuß wickelte, meinte er: "Sag niemals, dass du okay bist, wenn du es nicht bist. Und schon gar nicht zu mir. Ich will dir doch nur helfen." Er schaute auf und blickte das Mädchen etwas traurig an. "Am Ende ist es vielleicht wirklich ernst.und ich konnte dir nicht helfen, weil du es verschwiegen hast." Er lächelte zuckersüß. "Bitte tu das nicht nochmal."

************************Erinnerung Ende************************************

Eine Explosion riss Trunks aus seinen Gedanken. Sofort sah er sich nach allen Seiten um. Da er, sowie auch der Rest der kleinen Gruppe, von Häusern umringt war, konnte er aber nichts weiter sehen. Es folgte ein Blickwechsel mit Son-Goku. Dieser nickte. Dann schwebten beide in die Lüfte, worauf Gohan und das Mädchen folgten.

Der Rauch, welcher über dem kleinen Stadtteil, gar nicht weit entfernt, lag, verzog sich einfach nicht, denn immer wieder aufs Neue wurden Explosionen verursacht. Während Trunks etwas entsetzt schaute, schien Son- Goku ganz locker zu sein. "Vegeta hat wohl die Cyborgs gefunden.", meinte er. Jetzt spürte Trunks es auch. Das Mädchen schwebte neben ihm. "Na los!", meinte sie, "Wir machen sie fertig!" "Wenn Vegeta das nicht schon für uns übernimmt.", murmelte Son-Goku. Trunks nickte. "Er kämpft mit ziemlich großem Energieeinsatz. Wenn die Cyborgs das saugen, sind wir geliefert." Son-Gohan schaute fragend. "Saugen?", fragte er. Trunks erwiderte: "Energiesaugen." Son-Gohan verstand. Vorhin hatte Trunks ja davon erzählt.

"Trunks?" Das Mädchen tippte Trunks auf die Schulter, worauf dieser sich zu ihr umdrehte. "Was ist denn?" Das Mädchen hielt sich sogar etwas an ihm fest. "Ich bin erschöpft. Ich bleibe am Boden, ja?" Trunks nickte. "Beeile dich aber. Wir sind hier oben nämlich schneller." Das Mädchen nickte und schwebte dem Boden entgegen.

Als sie unten angekommen war, lächelte sie. Die Flügel verschwanden wieder. Mit einer Handbewegung öffnete sie ihre rechte Brusttasche und zog eine Hoi- Poi-Kapsel mit der Nummer 107 heraus. Etwas, was Trunks schon skeptisch schauen ließ, doch als das Mädchen dann auf den Knopf drückte und die Kapsel auf den Boden warf, war er echt neugierig. Als der Staub sich verzogen hatte, stand dort am Boden so etwas Ähnliches wie ein Skateboard. Natürlich mit vielerlei technischem Kram.

"Du hast das E-Balance mitgenommen?!", schrie Trunks sauer von oben herunter, "Mama hat es verboten!" Das Mädchen schaute nur grinsend nach oben. "Was Mama nicht weiss, macht sie nicht heiß. Also reg` dich ab!" Trunks ballte die Hände zu Fäusten. "Soul! Irgendwann bringe ich dich um! Wette drauf!" Son-Goku und Son-Gohan schaute fragend. "Soul?", fragte Son- Goku. Erst jetzt bemerkte Trunks, was er da geschrieen hatte. "Ähm.das ist nur ein Spitzname.nichts weiter." Jetzt schwebte das Mädchen wieder in die Luft zu der kleinen Gruppe. Trunks schaute sie entsetzt an. "Du kannst ja doch noch fliegen!" Das Mädchen grinste. "Denkst du echt, dass ich so schnell schlapp mache?" Während sie Trunks` Knurren ignorierte, wandte sie sich an Son-Goku und Son-Gohan. "Ich dachte wirklich, Trunks würde nie diesen Fehler machen. Mama hat nämlich verboten, dass wir euch meinen Namen sagen, doch ich hab keinen Bock mehr, nur als `Göre` bekannt zu sein." Sie verbeugte sich, soweit das in der Luft möglich war. "Also! Wie gesagt: Mein Name ist Soul. Das ist aber wirklich nur ein Spitzname. Meinen richtigen Namen weiss ich nicht.vielleicht hab ich auch keinen. Ist ja auch egal. Auf jeden Fall werde ich Soul genannt." Sie grinste übers ganze Gesicht.

"Das hast du alles geplant?!", fragte Trunks empört, "Vorspielen, dass du nicht mehr fliegen kannst, mich mit dem E-Balance wütend machst und so dafür sorgen, dass dein Name raus kommt?!" Soul lächelte. "Ich bin halt schlau. Jedes Mal, wenn ich das E-Balance benutzt habe, ohne dass du es wolltest, hast du `Soul! Irgendwann bringe ich dich um! Wette drauf!` geschrieen." Sie grinste noch viel mehr. "Es war vorhersehbar.glaub mir." "Das ist total unfair!", rief Trunks, worauf Soul nur mit den Schultern zuckte. "Vielleicht. Ist mir auch egal. Beschwer` dich doch bei Mama!" Trunks knurrte. "Schnapp dir dein dummes Board und werde glücklich!" Grinsend schwebte Soul dem Boden entgegen. "Werd` ich machen."

Son-Goku und Son-Gohan standen etwas ratlos daneben und schauten nur zu. Trunks sah beleidigt aus. Warum ließ er sich eigentlich so verarschen? Das fragte sich Son-Goku. Son-Gohan sah genauso verwirrt aus. Er war es ja aus seiner Familie gewohnt, dass Streit nicht zu vermeiden war, doch keiner von beiden - weder Soul noch Trunks - waren handgreiflich geworden. Sie stritten sich nur mit Worten. Kleine Kopfnüsse, Stupser.das war aber auch schon alles. Vielleicht weil es sonst unfair wäre? Aber Soul kämpfte doch auch. Als wirklich körperliches Kämpfen konnte man das aber nicht bezeichnen, da sie nur durch die Gegend ballerte.

Warum machte sich Son-Gohan überhaupt Gedanken? Was sich liebt, das neckt sich. So hieß es doch. Vielleicht stimmte das bei den beiden genauso, wie bei seinen Eltern. Er grinste innerlich.

Soul war nun am Boden gelandet. Mit flinken Fingern, öffnete sie eine Klappe an den Board. Unter dieser war ein roter Knopf, auf den sie genau 3 Sekunden lang drückt. Plötzlich gingen alle Lämpchen und Lichter des Boards an und es hob ab. Es schwebte ein paar Zentimeter über dem Boden. Einen Fuß stellte Soul darauf, um zu testen, ob es auch wirklich schwebte und ihr Gewicht aushielt. Dann lächelte sie. Sie stoß sich kräftig vom Boden ab und sprang auf das Board. Mit einem Hammertempo bretterte sie durch die Gassen.

"Boah! Guck dir das an!", staunte Son-Gohan und flog genau über den Gassen, in denen Soul gerade fuhr. Der Staub wirbelte hinter ihr auf und Hindernisse - egal ob kleine Mülltonnen oder riesige Mauern - wurden einfach übersprungen. Jetzt guckte auch Son-Goku. Er staunte nicht schlecht. Trunks verschränkte nur die Arme vor der Brust. "Die soll sich ihr Board sonst wo hin stecken. Und sooo gut kann sie nun wirklich nicht fahren." Langsam zog er in die Richtung ab, in der immer noch dicke Rauchwolken aufstiegen.