Für einen kleinen Moment verlor Trunks die Kontrolle über seine Kräfte, doch er fing sich schnell wieder. Das kam davon, wenn man darüber nachdachte, was die kleine Schwester jetzt wohl machte. Doch was würde sein, wenn er hier säße, rein gar nichts mehr mitbekam, da er sich auf seine Kräfte konzentrierte...und Soul würde es keinen Funken besser gehen? Also beschloss er doch noch einmal für einen Moment die Augen zu öffnen, um zu sehen.

Seine Augen öffneten sich langsam, doch Soul lag nicht mehr vor ihm auf dem Bett, denn sie hatte sich aufgesetzt. Doch......Trunks riss die Augen auf. Was war mit Soul auf einmal los?!

Ihre Haare wogen leicht in Trunks` und ihrer eigenen Aura...doch wo hatte sie die auf einmal her?! Kam das etwa auch von dem Saiyajinblut? In Soul´s Augen funkelte es auf dem gänzlich schwarzen Hintergrund. Ihr Gesicht hatte einen wütenden und gleichzeitig missbilligenden Ausdruck angenommen. Trunks hätte dieser Anblick zutiefst verletzt, denn das Mädchen vor ihm noch Ähnlichkeit mit Soul gehabt hätte. Nein! Das war nicht Soul! Soul hatte ihn niemals so verachtend angesehen. Überhaupt hätte nie einen so aggressiven Gesichtsausdruck gehabt. So wie sie im Moment aussah, war sie einem Saiyajin mehr als ebenwürdig.

Soul konnte nicht anders. Alles in ihr sträubte sich gegen den Gedanken, dass Trunks nicht auf einen Kampf auswar. Jeder Muskel wartete auf seinen Einsatz, die Augen achteten auf jede Bewegung ihres Gegenüber, die Ohren auf jedes noch so kleine Geräusch. Und als sie die Kraftschwäche bei Trunks wahrnahm, spielte ihr Körper entgültig verrückt und schaltete den Verstand aus. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Mit einem Schrei sprang sie auf, holte aus und schlug direkt gegen Trunks` Brust.

Jetzt war bei Trunks die Hoffnung entgültig verschwunden, dass das Mädchen vor ihm auch nur im Entferntesten etwas mit Soul zutun hatte. Das war sie nicht! Das vor ihm, war ein Saiyajin, ganz einfach! Und nicht gerade ein Friedlicher. Nun ja...er musste keine Angst vor ihr haben, denn ihren Schlag gegen seine Brust hatte er nicht einmal als Kitzeln empfunden, doch der Gedanke, dass der Saiyajin vor ihm langsam aber sicher die Kontrolle verlor - wenn er das nicht schon hatte - machte ihm Sorgen. Denn ein zweiter Schlag ließ nicht lange auf sich warten.

Kurzerhand fing Trunks ihren Schlag ab und hielt ihre Faust fest. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie ihm verachtend mitten ins Gesicht, doch dann holte sie mit der anderen Hand aus um wiederholt zuzuschlagen. Dieser Schlag sollte ins Gesicht gehen, in der Hoffnung ihr `Gegner` würde für einen Moment die Orientierung verlieren, doch bevor ihre Faust Trunks` Gesicht auch nur ansatzweise nahe kam, hatte er sie schon gepackt und hielt sie ebenfalls fest.

Mit einem Schlag wurde die Tür aufgestoßen und prallte an die Zimmerwand. Da es im Flur stockduster war - wie auch im Rest des Hauses - erkannte man die Person nicht sofort, doch die hochgestellten Haare und die verschränkten Arme ließen nur einen Schluss zu. Die Blicke dieser Person und Trunks trafen sich kurz, doch im Moment war Trunks mit anderen Dingen beschäftigt.

Mit allen verfügbaren Kräften versuchte Soul sich loszumachen, doch wenn sie aus DIESEM Griff entkommen wollte, müsste sie schon ihre Hände dalassen, denn um nichts in der Welt würde Trunks jetzt loslassen. Unter sich immer wiederholenden Kampfschreien mobilisierte sie alle Reserven, doch es brachte überhaupt nichts.

"Hör auf, Soul!!!", schrie Trunks, denn langsam schien Soul´s Körper außer Kontrolle zu geraten. Doch diese dachte nicht im Entferntesten daran, jetzt auf ihn zu hören. Weiterhin versuchte sie sich nur verzweifelt aus seinem starken Griff zu befreien. Ihr Körper tat dies alles völlig von allein. Die Willenskraft wurde kurzerhand ausgeschaltet.

"DU SOLLST AUFHÖREN!!!" Auch dies brachte nicht viel. Soul strampelte, mobilisierte auch noch die letzten Kräfte und legte alles daran, von Trunks frei zu kommen. Immer wieder warf sie ihm missbilligende Blick zu und knurrte. Doch langsam gingen diese Kräfte zur Neige und Soul`s Gegenwehr wurde immer schwächer. So konnte Trunks auch das Super-Saiyajin-Level entgültig aufgeben. Er hatte es ja sowieso nicht wirklich gebraucht.

Langsam verlor Soul`s Körper die Anspannung und sackte in sich zusammen. Als sie eine Weile so mit gesenktem Kopf dasaß, ließ Trunks auch ihre Hände los und lehnte sich etwas zu ihr nach vor, um ihr ins Gesicht sehen zu können. "Soul...?"

Ganz langsam hob Soul den Kopf und Trunks konnte ihre Augen sehen. Doch...Moment mal! Blau?! Waren sie nicht eben noch pechschwarz?!

Trunks hatte sich nicht geirrt, denn langsam nahm auch der Rest von Soul`s Körper die ursprüngliche Gestalt an, was bedeutete, dass auch die Haare sich mehr und mehr aufhellten. Ja...jetzt war der Punkt gekommen, an dem Trunks entgültig gar nichts mehr verstand. Dieser komische `Anfall` schien ja wohl eindeutig vom Saiyajinblut zu kommen...doch warum trat es den Rückzug an? Dazu hatte es überhaupt keinen Grund.

Trunks lehnte sich noch etwas weiter zu ihr herüber und stützte sich mit den Händen auf dem Bett ab. "Süße...geht es dir wieder gut...?" Es machte ihm Angst, dass er in ihren Augen nur Dinge sah, die er nicht deuten konnte. Keine eindeutige Freude, keine eindeutige Angst, keine eindeutige Wut...gar nichts! Nur ein leichtes Glimmen war zu erkennen, doch somit wusste er nicht, was mit ihr los war.

Langsam hob Soul den Kopf noch ein Stück, wodurch die Trunks nun genau anschauen konnte. Er schaute leicht besorgt. "Sag...", flüsterte Soul, wodurch Trunks sofort aufhorchte. Der `Besucher` an der Tür bekam davon nichts mit, "...Bist du...glücklich...?" Trunks sah sie genauer an. Keinerlei Regung in ihrem Gesicht. Vielleicht sollte er ihr einfach antworten...

Er rutschte näher an sie heran. "Wenn das dämliche Blut irgendetwas mit dir anstellt, bin ich garantiert nicht mehr glücklich." Augenblicklich aber nicht hektisch schüttelte Soul den Kopf. "Ich meine...", sagte sie leise, "...Bist du glücklich, wenn ich bei dir bin...?" Ein süßes Lächeln zauberte sich auf Trunks` Gesicht. "Mehr als du es dir vorstellen kannst..." Fast das selbe Lächeln erschien nun auf Soul`s Lippen. "...Dann sei bitte...", ihre Hände schlangen sich um ihren eigenen Körper, "...mein Lebensinhalt..."

Kaum hatte sie zuende gesprochen, begann ihr gesamter Körper zu glühen. Er leuchtete schwach und die Luft um sie herum begann zu wirbeln. Mit einem Windhauch löste sich ihre Kleidung auf, doch sofort schmiegte sich neue an ihren Körper. Trunks wich soweit zurück, dass er beinahe vom Bett fiel.

(http://animexx.4players.de/fanarts/fanart.php4?id=94334&sort=zeichner ^^ Da habt ihr ein Bild. Hab keine Lust das aufzuschreiben. Vor allem: Wie bitte beschreibt man dieses Top und den Rest der Kleidung treffend?! Mit dem bild, kann man es sich besser vorstellen, oder?)

Der Edelstein auf ihrer Brust funkelte und in weinroter Schrift zeichnete sich ein Zeichen auf ihren Rock. Alle Farben der Wände und sonstigen Gegenstände des Zimmers verblassten augenblicklich neben Soul. Die riesigen Flügel - jeder einzelne mindestens genauso groß wie sie selbst - streckten sich und die rot und orangen Kettchen an ihren klirrten leicht wie reines Glas. Die beinahe völlig durchsichtigen Tücher an ihrer Hüfte wogen im Wind, den die Flügel bei jeder Bewegung verursachten. Als die Flügel sich langsam Soul`s Körper näherten, um nicht mehr so viel Platz wegzunehmen, verloren sie unzählige Federn, die alle glitzernd zur Erde schwebten und an den Punkten, an denen sie landeten für ein paar Sekunden glutrote Spuren hinterließen. Ihr Glitzern ging auf den Boden über. Soul selbst schwebte etwas, doch auch unter ihr schien der Boden zu glühen. Langsam sank sie herab und berührte schließlich den Untergrund, wo augenblicklich kleine Sprieße und Pflanzen in die Höhe schossen und sofort erblühten.

Vegeta - der ja immer noch in der Tür stand - hätte beinahe einen Herzstillstand erlitten...und das sollte schon etwas heißen! Das alles weckte alte Erinnerungen...

Die Schwingen, so unendlich schön und glitzernd, wie nichts anderes auf der Welt... Die edle Kleidung mit den vielen Tüchern und Ketten, die leicht im Wind wehten, als würde es keine Schwerkraft geben... Dieser Gesichtsausdruck, ganz weich und beruhigend, weder fröhlich noch wütend oder sonst irgendetwas... Das viele Gold, der Gürtel und das Armband... Der leuchtende Edelstein und das Zeichen auf der Brust genauso wie auf dem Bauch... Das Kettchen auf der Stirn, mit dem schönen Zeichen... Dieser einfach nur perfekte Körper... Das goldblonde Haar, leicht gewellt... Diese Erscheinung, so erwachsen und gefasst, beinahe wie eine Mutter... Alles passte zusammen und kramte uralte Erinnerungen wieder aus seinem Gedächtnis, die er wirklich angestrengt zu vergessen versucht hatte. Er wollte nicht an sie denken! Doch sie stand praktisch vor ihm...ein anderer Mensch, doch sie waren sich mehr als ähnlich...nur den leidenden Hauch fand er nicht in Soul`s Blick.

Für einen kleinen Moment stand Soul so einfach nur im Zimmer, doch langsam dunkelte ihr Licht ab und sie fiel nach vorn.

Hätte Vegeta sich nicht extrem beherrscht, wäre er losgestürmt um sie aufzufangen, wie er es schon einmal bei so einer Gestalt getan hatte...doch sein Gedächtnis, welches ihm das bekannte Bild wieder vor Augen rief, erinnerte ihn gleichzeitig daran, wie sehr er sie all die Jahre doch gehasst hatte! Seit sie nicht mehr da war...

Soul machte keine Bekanntschaft mit dem harten Boden, da Trunks sie geistesgegenwärtig natürlich aufgefangen hatte, doch seit Ewigkeiten hatte er zum ersten Mal wieder das Gefühl, er könne sie zerbrechen...deshalb legte er sie sofort auf das große Bett - fast peinlich genau darauf bedacht, ihre Flügel nicht zu brechen oder zu verletzen. Sein Blick schnellte auf Vegeta zu und schaute ihn panisch an. "Ich habe es nicht geträumt...Du hast es doch auch gesehen!" Vegeta´s Hand legte sich auf seinen Mund. Sie zitterte leicht...dann stürmte er den Flur hinunter...bloß weg von dieser Göre!!! Ein paar der Federn hingen noch immer in seinen Haaren...

Im Moment war es Vegeta egal, ob er die Treppen eher hinunterstolperte als herabstieg. Den Nerv fürs Fliegen hatte er jetzt sowieso nicht, da er sich dazu konzentrieren müsste...doch das Bild vor seinen Augen schwankte immer zwischen Soul und dieser anderen Frau, die ihr wie eine Schwester ähnelte, hin und her. Somit registrierte er Bulma vor sich auch nicht, bevor er mit ihr zusammenstieß.

"Was soll das?!", genervt musste Bulma sich erst wieder aufrichten. Dabei rieb sie sich diverse schmerzende Körperteile. "Erst rennst du nach oben wie ein Bekloppter und dann rennst du genauso irre wieder runter! Bist du jetzt völlig hinüber?!" Vegeta hatte ihr nicht wirklich zugehört. Zum einen aus Gewohnheit, zum Anderen, weil er mit anderen Dingen beschäftigt war. Nervös strich er sich mit den Händen durchs Haar, worauf Bulma ihn besorgt, beinahe schon ängstlich ansah.

"Vegeta?" Sie winkte mit einer Hand vor seinem Gesicht hin und her. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Es war ihr gar nicht geheuer, dass sie mit dem Prinzen der Saiyajin wie mit einem Kind reden musste. Dieser ließ sich an die Wand fallen, damit er sich anlehnen konnte, doch es wirkte keinesfalls locker wie sonst. "Ich hatte sie doch schon beinahe vergessen...!", bedauerte er, "Warum muss sie hier aufkreuzen?! WARUM?! So eine Scheiße!" Ja...Bulma checkte gar nichts mehr. Bitte wer kreuzte hier auf...und wen hatte er vergessen wollen? "Vegeta? Wärst du so freundlich und erklärst mir das?" Als Antwort bekam sie einen Fingerzeig die Treppen hinauf. "Geh! Überzeuge dich selbst!" Gerade wollte er einen Schritt den Gang entlang gehen, als er über irgendetwas stolperte und sich beinahe lang legte. "UND MACH DIESES SCHEIß LICHT WIEDER AN!!!" Hätten die Lampen gekonnt, wären sie schon aus blanker Angst vor Vegeta wieder angegangen. Bulma jedoch setzte die Taschenlampe wieder in Gang, die sie beim Zusammenstoss mit Vegeta fallengelassen hatte und leuchtete den dunklen Flur entlang.

"Dafür ist nachher noch Zeit.", meinte sie nur, "Ersteinmal gehe ich nach den beiden Turteltäubchen sehen." Sie grinste für einen Moment, schaute Vegeta dann aber frech an. "Muss ja echt schrecklich sein, wenn der ehrenwerte...", wie Vegeta es doch hasste, wenn sie so mit ihm sprach, "...Prinz der Saiyajin Hals über Kopf durchs Haus stürmt." Somit wandte sie sich ab und steuerte auf die Treppe zu, welche sie mit schnellen Schritten hinaufstieg.

In dem Zimmer war es fast komplett dunkel als Bulma hinein sah. Nur das Mondlicht fiel neben das Bett, wodurch man noch Trunks` Füße sehen konnte, da der Rest von ihm sich zu Soul hinüberlehnte, welche immer noch auf dem bett lag. Ihr Körper leuchtete immer noch schwach, doch langsam verschwand auch der letzte Funken. Nur die Federn glitzerten im Mondlicht.

Vorsichtig trat Bulma näher auf Trunks zu. Sie versuchte gar nicht erst, das Licht anzumachen, da es ja sowieso nicht funktioniert hätte.

"Trunks...?" Sie hatte nur geflüstert, doch trotzdem erschrak Trunks etwas, hob dann aber den Kopf und wandte sich Bulma zu. "Mutter...?" Seine Stimme klang extrem traurig. Schon allein dies verstärkte Bulma´s Unbehagen, das sie verspürte, seit sie das Zimmer betreten hatte. Langsam sank sie neben Trunks auf die Knie. Dieser jedoch hatte sich wieder dem Bett zugewandt und drückte die Hand, die er schon die ganze Zeit hielt, fester. Bulma´s Augen gewöhnten sich nun auch langsam an die Dunkelheit und so konnte sie Soul schwach erkennen...doch auch ihr jagte es einen Schauer über den Rücken. Auf einmal sprang sie auf, schaltete die Taschenlampe an und stellte diese auf den Nachttisch, wo sie wie eine Lampe funktionierte und das Zimmer ein wenig erleuchtete. Dann wandte sie sich wieder Soul zu.

Bulma´s Hände wanderten erschrocken an ihren Mund. "Oh...mein Gott..." Sie sank erneut neben Trunks auf den Boden, ließ den Blick aber nicht von der schlafenden Soul. "...Ein...", sie schluckte, "...ein...Engel..." - "Das war auch mein erster Gedanke...", flüsterte Trunks. Seine Stimme spielte nicht mehr so ganz mit. In der freien Hand hielt er eine der Feder, die Soul´s Flügel gelassen hatten. Nach einem Augenblick hielt er sie Bulma hin. "Sie sind so weich...", kommentierte er, "...wie Seide..." Bulma nahm die Feder an sich und nickte. "Ja...ganz weich." Ihr Blick widmete sich wieder Soul. "Genau so...genauso hab ich mir immer einen Engel vorgestellt..." Bulma war so froh, dass ihre Eltern heute Abend ausgegangen waren! Das hätten sie nun wirklich nicht mitbekommen sollen.

"Ich glaube...", begann Trunks nach einer Zeit des Schweigens wieder und strich leicht über Soul`s Handfläche, "...Ich bin daran Schuld..." Bulma sah ihn fragend an. "Wegen dir ist sie ein Engel?!" - "Bevor sie so geworden ist hat sie mir eine Frage gestellt." Bulma hob eine Augenbraue. "Und die wäre?" - "Sie...", Trunks schluckte, "...Sie fragte, ob ich glücklich sei, wenn sie an meiner Seite wäre." Er atmete kurz durch. "Natürlich habe ich bejaht. Klar bin ich dann glücklich..." Er senkte den Kopf etwas. "Dann sagte sie...:" Er erinnerte sich an jedes einzelne Wort und konnte den Satz zitieren, "`Dann sei bitte...mein Lebensinhalt.` Ich weiß nicht, was sie damit meinte. Doch erst dann hat sie sich so verändert." Er ließ ihre Hand los. "Vielleicht hätte ich `Nein` sagen sollen..." - "Und sie damit belogen?" Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Trunks` Wangen, was Bulma in dem spärlichen Licht der Taschenlampe jedoch nicht richtig erkennen konnte.

"Woher hättest du wissen sollen, dass es so kommt?", fragte Bulma. Sie verstand nicht so recht, warum Trunks über so etwas überhaupt nachdachte. So war es eben...er konnte nun einmal nicht in die Zukunft sehen. Trunks schüttelte leicht den Kopf. "Ich dachte nur....vielleicht hätte ich es verhindern können." - "Warum verhindern?", fragte Bulma, "Ich finde, dass es gar nicht so schlecht war, dass sie so geworden ist. Vielleicht ist das ein Hinweis auf ihre Abstammung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Völker gibt, die Engeln so ähnlich sind." Trunks nickte. "Vielleicht hast du Recht." Aufheiternd lächelnd schlug Bulma Trunks leicht auf die Schulter. "Deine intelligente, schöne Mutter hat immer Recht. Also warte einfach ab, bis sie wieder aufwacht, ja?" Sie streckte sich genüsslich. "Ich gehe wahrscheinlich bald schlafen. Das solltest du auch tun." Während sie gesprochen hatte, hatte Trunks sich erhoben und neben Soul auf die Bettkante gesetzt. "Ich warte lieber...bis sie aufwacht." Schulterzuckend verließ Bulma das Zimmer. "Wie du willst. Ich stelle nur noch schnell den Strom wieder an..." - "DU hast ihn ausgemacht?!" Für einen Moment erstarrte Bulma, ging dann aber unschuldig pfeifend und mit schnelleren Schritten aus dem Zimmer. "Gute Nacht!" Trunks blieb grummelnd zurück. "Das war typisch...das war einfach zu typisch!"

Bulma machte sich erneut am Stromkasten zu schaffen. Sie brauchte nur eine Sicherung wieder einsetzen und alle Lämpchen in der Capsule Corp. gingen an. So! Punkt 1 geschafft. Zeit für Punkt 2: Auf zu Vegeta! "Veggi- Schätzchen!"

Vegeta zog den Kopf ein. Bloß nicht! Wenn sie schon `Veggi-Schätzchen` statt `Idiot`, `Mistkerl` oder `Arschloch` rief, musste sie etwas von ihm wollen. Na wunderbar...doch es würde auch keinen guten Eindruck machen, wenn er jetzt verschwinden würde...Bulma würde es nur auf die `Davor-hat- Veggi-Schätzchen-Angst`-Liste setzen.

Da bog Bulma auch schon um die Ecke und trat in das Zimmer, in welchem Vegeta es sich auf der Couch gemütlich gemacht hatte. "Veggi-Schätzchen! Da bist du ja!" Sie klang so ekelhaft freundlich. Das jagte Vegeta einen Schauer über den Rücken. "Sag mal...", betont schlendernd trat sie auf Vegeta zu, ging um die Couch herum und legte ihre Arme von hinten um ihn. Vegeta verzog angewidert das Gesicht.

"...Du weißt doch sicher etwas `darüber`, nicht wahr?", fragte sie zuckersüß. Vegeta jedoch wandte sich demonstrativ ab. "Nö." - "Also hattest du nur wegen ihrer Erscheinung voll die Panik?" - "BITTE?!" Vegeta sprang auf und sah Bulma entsetzt an. "Panik?! Ich und Panik?! Quatsch! Ich bin doch nicht panisch! Nie im Leben! Ich bin doch nicht wegen dieser ekelhaften Göre panisch!!! Seh` ich etwa so aus?!" Bulma sah ihn abschätzend an, nickte dann aber. "Jupp, tust du." Sie ging um die Couch herum und setzte sich. "Nun sag doch mal, Vegeta. Du weißt etwas, richtig?" Vegeta wandte sich nur ab und verschränkte - typischerweise - die Arme vor der Brust. "Das geht dich nichts an." - "Es geht mich sehr wohl etwas an, wenn ich eventuell die Rasse meiner Tochter heraus bekommen kann." - "Ich kenne den Namen ihrer Rasse nicht.", antwortete Vegeta nur. "Aber du kennst sie?", fragte Bulma nach. Widerwillig nickte Vegeta, knurrte aber gleichzeitig. "Und wie ich sie kenne...diese teuflischen Hexen!"

Bulma lehnte sich zurück. "Dann wird es für dich sicher kein Problem sein, mir etwas über sie zu erzählen, nicht wahr?" - "Warum sollte ich das?!" Immer noch hatte Vegeta sich abgewandt. Bulma seufzte. "Komm schon...ich tu alles was du willst, aber jetzt sag endlich etwas über sie." Vegeta horchte auf. "Du tust alles?" Bulma musste sich wohl oder übel opfern. "Ja...tue ich. Dann musst du mir aber auch alles erzählen, was du weißt." Da sah Vegeta doch seine große Chance Bulma endlich zwingen zu können, etwas zu tun, wozu er sie schon viele Male bewegen wollte. Sollte er auf den Deal eingehen? Nun...ja! Das Angebot war zu verlockend!

(Autor: Seit ehrlich! Ihr denkt alle ganz perverse Dinge, nicht wahr? *tsstsstss* Schämt euch! *kopf schüttel*)

Betont gleichgültig setzte Vegeta sich in den Sessel. "Der Deal gilt." Bulma begann zu grinsen. "Nun gut...dann fang mal an." - "Was willst du denn wissen?" - "Alles." - "Das wäre?" - "Musst du wissen." Vegeta grummelte, gab sich aber geschlagen. Immerhin hatte er immer seine `Belohnung` vor Augen.

"Eine von denen lebte am Hofe meines Vaters." - "Eine Saiyaj...Saiya?" Vegeta schüttelte den Kopf. "Selbstverständlich nicht!" - "Wo kam sie sonst her?", fragte Bulma. Kurz überlegte Vegeta. "Ich wollte es alles vergessen. Und jetzt muss ich es wieder vorkramen...schöne Scheiße!" - "Wenn du nicht alles sagst...", erinnerte Bulma ihn, "...gilt der Deal nicht." Und das wollte Vegeta ja nun nicht riskieren. Also kramte er die Erinnerungen wieder aus den dunkelsten Ecken seines Gedächtnisses. "Ich weiß nicht mehr, von welchem Planeten sie kam. Auf jeden Fall war sie eine Gefangene. Ein Spielzeug meines Vaters...sein Liebstes." Er schloss die Augen und rief sich das Bild von ihr vor Augen. "Sie war die begehrteste Frau auf ganz Vegeta-sei. Es gab dort noch mehr Frauen ihres Stammes und alle wurden mit Neid überschüttet...doch sie..."

Vegeta verstummte. Ja...sie war die Allerschönste von allen gewesen. Sie hätte einen Kartoffelsack anziehen können...und trotzdem hätte jeder sie besitzen wollen. Sein Vater hatte mit ihr angegeben wo er nur konnte.

"Kanntest du sie näher?", fragte Bulma. Kurz schwieg Vegeta. Ja...er hatte sie gekannt. Mehr, als es ihm lieb war!

********************************Erinnerung*********************************

Er atmete noch einmal tief durch, besah sich die bewusstlosgeschlagenen Wachen neben ihm und öffnete dann langsam die Tür. Obwohl er tief in der Nacht war, saß die junge Frau, die er schon den ganzen Tag im Auge behalten hatte aufrecht im Bett. Sie war ihm sofort aufgefallen. Sie hatte unglaublich große Schwingen, welche bei heftigen Bewegungen Federn ließen. Ihr blondes Haar leuchtete leicht im Licht der Nachttischlampe und ihre Augen funkelten in der Dunkelheit tief rot. Und...sie war so unglaublich schön! Ihre Kleidung war ausgeschmückt mit einem Metall, dass sie Gold glänzte, genauso der große Edelstein auf ihrer Brust. Auf ihrem Bauch konnte man so etwas wie ein Tattoo sehen: Einen feuerroten Flügel.

Als sie ihn entdeckte, stieg sie aus dem Bett, doch nur um sich Sekunden später wieder vor ihm zu verneigen. Der leichte Stoff um ihrer Hüfte schwebte der Schwerkraft trotzend. Sie ging edel wie eine Prinzessin und leicht wie ein Engel, fast tänzelnd.

"Ich habe Euch schon erwartet, Prinz. Ich dachte mir doch, dass Ihr den Weg hierher finden würdet." Sie erhob sich wieder, trat etwas zurück und setzte sich auf einen der, mit Edelsteinen besetzten, Stühle. Vegeta sah sich kurz um. "Du musst wertvoll sein, wenn mein Vater dir eines der schönsten Zimmer zuweist." Die junge Dame seufzte. "Ich wünschte, es wäre nicht so, Prinz. Doch sagt...warum seit Ihr so spät noch auf?" - "Das geht dich überhaupt nichts an!", erwiderte er bissig und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Dame lächelte. "Aber, aber, Prinz. Benehmt euch doch nicht jünger als ihr seit." - "Hast du was gegen mein Alter?!" Die junge Frau lächelte immer noch. "Natürlich nicht, Prinz Vegeta. 8 ist eine sehr schön runde Zahl." Für einen Moment sah Vegeta sie noch missbilligend an, nahm dann jedoch auf einem ebenso edlen Stuhl Platz, wie auch seine Gesprächspartnerin. "Nenne deinen Namen!" Kein `Bitte` oder `Würdest du...`. Tcha...was sollte man von einem jungen Saiyajinprinzen schon erwarten? Die junge Dame lächelte ihn sanft an.

********************************Erinnerung Ende*********************************

Für einen Moment musste Vegeta nachdenken. Wie war ihr Name doch gleich? Er hatte ihn doch tatsächlich vergessen...oder...nein! Er wusste ihn wieder!

********************************Erinnerung*********************************

Die Dame verneigte sich leicht. "Euer Vater nennt mich Plubelle." Vegeta´s Augen verengten sich. Plubelle? So hatte sein Vater sie genannt?! Vielleicht war es seiner Gesprächspartnerin nicht klar, doch dieser Name setzte sich aus den Wörtern `aller schönster` und `Besitz` zusammen. "Ich will nicht wissen, wie mein Vater dich nennt! Ich will wissen, wie du heisst!" Die junge Frau sah Vegeta warm lächelnd an. "Appattèr, Prinz. Mein Name ist Appattèr. Wollt Ihr seine Bedeutung wissen?" - "Warum sollte mich das interessieren?!" Appattèr schmunzelte. "Ihr müsst wissen, Prinz, die Bedeutung eines Namens sagt meist viel über die Person selbst aus." Vegeta knurrte. "Wie kommst du auf die Idee, dass ich etwas über dich wissen will?!" Appattèr antwortete ihm: "Nun, Prinz...immerhin wolltet Ihr auch meinen Namen erfahren. Außerdem habt Ihr euch klammheimlich in der Nacht zu mir geschlichen, obwohl Ihr sicher genau wisst, dass Euer Vater das Betretverbot über mein Zimmer verhängt hat." Sie lachte kurz, schwank predigend mit dem Zeigefinger hin und her und ein paar Strähnen ihres Haares fielen ihr ins Gesicht. "Und - nicht zu vergessen - Ihr habt die Wachen K.O. geschlagen." Vegeta erstarrte. "Woher weißt du das?"

Appattèr lächelte ihn an, stand dann jedoch auf und ging etwas im Zimmer umher. "Nun, Prinz...ich muss schon sagen: Ihr seit wirklich sehr leise vorgegangen, doch den Nerv, die Wachen aufzufangen, bevor sie durch ihr Fallen eine Erschütterung auslösen...den hattet Ihr wohl nicht." Aufgebracht sprang Vegeta vom Stuhl. "Was fällt dir ein, etwas an meinem Kampfstil auszusetzen?!" Appattèr schien Vegeta nicht wirklich ernst zu nehmen, denn sie hatte immer noch dieses nicht weichen wollende Lächeln auf den Lippen. "Das tue ich nicht, Prinz. Immerhin bin ich froh, dass Ihr hier seit. Hättet Ihr die Wachen nicht bewusstlos geschlagen, wärt Ihr sicher nicht in dieses Zimmer gekommen."

Vegeta sah sie triumphierend an. "Ich bin der Prinz der Saiyajin! Wenn ich in dieses Zimmer will, komme ich auch rein, klar?!" - "Kein Zweifel, Prinz.", erwiderte Appattèr, "Doch hätte Euer Vater davon erfahren...nun ja. Über den Befehl des Prinzen geht nur der des Königs." Als sie sich auf den Boden setzte, schwebte sie fast und als sie saß, wuchs um sie herum kleine Blumen und andere Gewächse, mit denen sie schweigend spielte.

Vegeta sah sie nur verblüfft an, hockte sich dann aber auch an den Boden und krabbelte langsam zu Appattèr hinüber. Neugierig beäugte er die Pflanzen von allen Seiten während Appattèr ein paar Blümchen pflückte. Geduldig und ordentlich band sie daraus einen kleinen Kranz. Eine andere Blume hatte sie neben sich auf den Boden gelegt.

"Wie hast du das denn gemacht?", fragte Vegeta, legte sich vor die Pflanzen auf den Bauch und baumelte etwas mit den Beinen. Appattèr reichte ihm den kleinen Kranz, der nicht einmal um ein Handgelenk zu passen vermochte. "Seht, Prinz...jedes Mal, wenn Ihr oder andere Saiyajin über Wiesen laufen, im Wald spazieren gehen oder sonstiges tun...bei jedem Schritt den ihr geht, werden Pflanzen zertreten. So auch kleinere Tiere, die im Gras leben." Sie hob den Kopf zu Vegeta an. "Somit verbreitet Ihr mit jedem Schritt den ihr geht...ja...ein kleines Stück Tod." Vegeta`s Blick klebte auf dem Pflanzenkranz in seinen Händen, doch plötzlich erschrak er. "Oh nein!" Schnell hielt er Appattèr den Kranz unter die Nase. "Guck! Sie welken!" Appattèr nickte. "Und wisst Ihr auch warum, Prinz?" Vegeta sah erst sie, dann den Blumenkranz fragend an. Dann deutete er auf die anderen Gewächse. "Weil sie nicht mehr in Gras sind." Appattèr nickte. "Genauso ist es, Prinz. Doch..." Sie deutete auf die Blume, die neben ihr lag. "Sagt mir doch bitte, warum diese hier nicht welkt." Vorsichtig griff Vegeta nach der Blume, ließ sie aber sofort fallen. "Argh! Scheiße!" Er hatte sich geradewegs an den Dornen gestochen.

Mit wütendem Gesicht steckte Vegeta den Daumen - welcher leicht blutete - in den Mund. "Was ist das für blödes Unkraut?!" Wieder schwenkte Appattèr mit dem Zeigefinger belehrend hin und her und lächelte. "Kein Unkraut, Prinz. Diese Pflanze ist meine Lieblingsblume." - "Warum das?!", fragte Vegeta empört, den Daumen immer noch im Mund, "Stehst du etwa auf Stiche?!" Appattèr schmunzelte leicht. "Prinz...Ihr könnt natürlich sagen, die Pflanze habe euch gestochen...doch Ihr könnt genauso gut sagen, Ihr wurdet von der Pflanze gestochen." Vegeta sah sie fragend an. "Und was soll daran der Unterschied sein?" Appattèr legte sich nun auf den Boden, stützte das Kinn in die Hände und legte die großen Flügel geschmeidig um ihren eigenen Körper.

"Der Unterschied ist dieser, Prinz: Wenn Ihr behauptet, die Pflanze habe Euch gestochen, hört es sich so an, als wärt Ihr nur das Opfer, dass von der bösen, bösen Pflanze gestochen wurde. Doch...", sie tat geheimnisvoll und rutschte näher an Vegeta heran. Dieser blieb ganz ruhig sitzen und sah sie gespannt an. "...Doch eigentlich habt Ihr die Pflanze genommen. Niemand behauptet, dass die Pflanze von Euch festgehalten werden wollte. Somit ist ihr Gegenzug gerechtfertigt. Ihr tut etwas, was sie nicht will und sie tut etwas, was Ihr nicht wollt." Sie lächelte. "Also kein blödes Unkraut. Die Blume hat sich gewehrt. Und somit passe es besser, wenn Ihr sagtet, dass Ihr von der Pflanze gestochen worden seit...was natürlich nicht heißen muss, dass ihr daran ganz unbeteiligt wart."

Vegeta sah die etwas verwirrt an, dann jedoch etwas gereizt. "Doch blödes Unkraut! Hätte sie mir eben sagen sollen, dass sie nicht festgehalten werden will!" - "Habt ihr denn gefragt, Prinz?"

Vegeta sah sie verblüfft an. "Wie soll ich sie denn bitte fragen?! Ich rede doch nicht mit Pflanzen!" Appattèr seufzte. "Prinz...ist es auf diesem Planeten etwa nicht so? Pflanzen wachsen dort, wo sie wachsen wollen und wenn sie irgendwo sind, ohne zu welken..." Sie lächelte. "...heisst das dann nicht, dass es ihnen dort gut geht?" Vegeta sah sie schmollend an. "Es ist mir doch egal, was dieses dämliche Grünzeug will! Wenn ich es pflücken will, hat es halt Pech gehabt. Immerhin bin ich der Stärkere!" Zum ersten Mal seit der gesamten Unterhaltung schaute Appattèr ihn streng an.

"Prinz, diese Einstellung ist falsch." Jetzt guckte Vegeta aber blöd. "Falsch?!" Sofort wechselte sein Gesichtsausdruck auf einen `Du wagst es an mir zu zweifeln?!`-Blick. "Warum falsch?! Es ist doch so! Was fällt dir eigentlich ein, an meiner Meinung zu zweifeln?!" Trotz Vegeta´s drohenden Worten verschwand der böse Gesichtsausdruck Appattèr`s nicht. "Prinz, diese Einstellung ist nicht gut, glaubt mir. Und soll ich Euch sagen, warum?" - "Ja! Das würde ich ja zu gern wissen!" Er sah sie aggressiv an.

Appattèr schaute weiter streng. "Versucht Euch doch einmal in die Lage dieser Pflanze zu versetzen, Prinz." Sie sah ihm pfeilgrade in die Augen. Vegeta sah sofort, wie ernst ihr das war. Das brachte ihn zum Zweifeln. "Stellt Euch vor, Ihr hättet nur diese Dornen um Euch zu verteidigen." - "Warum soll ich mir das vorstellen?! Es wird niemals so sein! Ich bin der Prinz der Saiyajin und werde hier eines Tages herrschen! Ich werde nie der...Schwächere...sein..." Zum Ende war er leiser und stockender geworden. Zu ernst hatte Appattèr ihn angesehen. Dieser Blick verschärfte sich noch einmal um eine Spur. Dann setzte sie sich genau vor Vegeta. "Prinz...ich werde Euch jetzt eine Lektion erteilen. Eine Lektion, die Ihr in den Schulen auf diesem Planeten niemals lernen werdet, also passt gut auf!"

Vegeta versuchte seinem Blick wieder einen böseren Schliff zu geben, doch in dieser Hinsicht versagte er jämmerlich. Es ging nicht, denn vor dieser Ernsthaftigkeit in Appattèr`s Augen hatte er Angst.

Kurz schloss Appattèr die Augen, öffnete sie nach eine tiefen Atemzug jedoch wieder. Dann nahm sie den Schmuck von ihrer Stirn. "Macht Euch bereit, Prinz.", warnte sie und schon kurz darauf begannen die Gardinen an dem riesigen Fenster zu wehen. Vegeta sah Appattèr etwas verständnislos an. Sie formte etwas in ihren Händen. Die Masse war etwas länglich doch nur wenige Millimeter dick. Komisches Material stellten Vegeta fest, doch was hatte sie bitte vor?!

Plötzlich schoss das Ding aus Appattèr`s Händen und düste mit solchem Hammertempo durch das Zimmer, dass Vegeta´s Augen zum ersten Male in seinem Leben nicht hinterherkamen. Doch zu lange sollte er das Ding nicht vermissen, denn schon ein paar Sekunden später legte es sich um seinen Körper und band seine Hände an den Körper.

"Hey! Was soll der Scheiß?!", beschwerte Vegeta sich lautstark und versuchte sich zu befreien, doch das Material, aus dem dieses Fesselteil war, schien stabiler, als Vegeta es vermutet hätte. Sein Blick kreuzte Appattèr`s. "Was soll das?! Soll das eine Lektion sein?! Ha! Dass ich nicht lache!" Noch einmal legte er alle Kraft daran, sich von diesem Zeug zu befreien. *Wenn es weiter nichts ist...*, dachte er sich. Immerhin war gefesselt werden nicht sonderlich schlimm. Solange er seine Hände nicht bräuchte.

"Freut euch nicht zu früh, Prinz.", meinte Appattèr, "Dies ist nicht die eigentliche Lektion." Vegeta sah sie aus erstaunten, großen Augen an. *Hat sie etwa meine Gedanken gelesen?!*

"So ähnlich, Prinz, doch jetzt konzentriert euch auf eure Lage.", antwortete sie ihm...Moment mal...sie ANTWORTETE?! Er hatte doch nicht einmal eine Frage gestellt...auf jeden Fall nicht wirklich.

Während Vegeta sie weiter erstaunt ansah, begann der Boden zu glühen. Appattèr schaute Vegeta an, lächelte jedoch für einen Moment. "Bitte nicht erschrecken, Prinz." Ehe Vegeta sich noch Gedanken darüber machen konnte, weshalb er nun nicht erschrecken sollte, verlor er den Boden unter den Füßen. Ein hastiger Blick unter sich hatte ihm nämlich bestätigt, dass sich direkt unter seinen Füßen ein abgrundtiefes Loch aufgetan hatte.

Nun gut...Löcher waren nicht schlimm. Immerhin konnte Vegeta ja fliegen und selbst, wenn er diese Gabe nicht hätte....wenn er unten auftreffen würde, würde es dem Boden schlechter gehen als ihm selbst. Ein triumphierendes Lächeln umspielte seine Lippen.

Wiederholt schwenkte Appattèr belehrend mit dem Zeigefinger hin und her. "Nein, nein, Prinz. Dies ist immer noch nicht der schlimmste Punkt. Und da ich natürlich weiß, dass Sie aus eigenen Stücken fliegen können..."

Sie ballte ihre rechte Hand zur Faust und zeitgleich legte sich dieses komische Material enger an Vegeta´s Körper. Erst jetzt merkte er, dass das Zeug ihn auch über dem Loch schweben ließ, denn es hielt ihn einfach in der Luft fest.

"...Werde ich den Schwierigkeitsgrad erhöhen.", beendete sie ihren Satz und deutete mit der Hand, die sie nicht zur Faust geballt hatte, in das tiefe Loch. Augenblicklich pumpte sich eine glühendheiße Brühe immer weiter nach oben. "Was zum Teufel ist das?!", fragte Vegeta leicht angewidert. Appattèr lächelte zuckersüß. "Noch nie Lava gesehen, Prinz?" - "Bitte was?! Lava?! Halt mir das Zeug vom Leib!", rief Vegeta, doch Appattèr schüttelte verneinend den Kopf. "Das werde ich nicht. Im Gegenteil..."

Langsam aber unaufhaltsam senkte sie ihre Faust und das Material, dass sich um Vegeta´s Oberkörper gewunden hatte, senkte sich im selben Tempo. Jetzt verstand Vegeta.

"Willst du mich in diese Suppe tunken oder wie?!" Appattèr lächelte weiterhin. "Ich erteile euch nur eine Lektion, Prinz. Denkt an eure Rede vorhin. Euch wäre es egal, was die Pflanze will. Genauso ist es mir im Moment egal, was Sie wollen. Und meinten sie nicht, wenn sie die Blume pflücken wollten, hätte sie Pech gehabt, da ihr stärker seit?" Sie lachte kurz auf. "Was ist nun, Prinz, wenn ich Euch in diese Brühe tunken will? Einfach nur so...ohne Grund. Des Spaßes halber. Und wissen Sie, was das eigentlich Schlimme ist?" Vegeta schaute sie nur giftig, aggressiv und überhaupt so böse an, wie er nur konnte. Appattèr jedoch lächelte ihn weiter an.

"Das Schlimme für Sie ist...Sie können nichts dagegen tun, denn im Moment..." Jetzt sah sie Vegeta genau in die Augen und ihr Blick wurde wieder streng, "...bin ich der Stärkere von uns beiden. Das heisst...wenn ich will, dass Sie in dieser Suppe schwimmen...", sie deutete in die Lava, "...Dann KANN ich Sie auch darin schwimmen lassen." Demonstrativ senkte sie ihre Faust noch ein Stück, sodass Vegeta schon sehr auf seine Kleidung aufpassen musste, abgesehen davon, dass es verdammt heiß war. Für eine Weile schwieg Appattèr...doch dann hob sie frech grinsend den Kopf.

"Prinz...irgendwie hab ich wirklich Lust, sie eine Runde schwimmen zu lassen."

Bitte was?! Vegeta sah sie erschrocken an. "Das kannst du nicht machen!!! Ich bin der Prinz der Saiyajin!" Appattèr rutschte etwas näher an ihn heran. "Sicher seit Ihr das, doch glaubt Ihr wirklich, dass Euer Titel Euch jetzt noch ein guter Rettungsring sein wird?" Vegeta sah sie entsetzt an. Würde sie mit der Lektion wirklich so weit gehen? Er wusste nicht, von welchem Planeten sie kam! Vielleicht wurden dort Lektionen auf diese Weise erteilt.

"Prinz.", machte Appattèr wieder auf sich aufmerksam, "Ich denke, es ist Zeit, dass mein Wille geschehe." *Und der wäre?!*, fragte Vegeta sich, doch mit einem Male riss Appattèr ihre Faust zu Boden und das Zeugs um Vegeta herum folgte prompt. Vegeta spürte nur noch, wie es immer heißer und heißer wurde.

"NEIN!"

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Cliffhänger sind wirklich toll, nicht wahr? ^^ Ihr könnt ja wetten, was Appattèr nun mit ihm macht. *g* Vorschläge sind herzlich willkommen.