Autor: AngelinaLovegood
Titel: Angelina comes lately
Genre: Romantik
Rating: PG
Pairing: Fred/Angelina
Inhalt: Fred ist nun schon seit längerer Zeit in seinem Laden tätig und hat kein einziges Mal von Angelina gehört…
A/N: Ich hab mich mal ein bisschen an Freds Perspektive versucht. Bitte nicht schlagen, nur Drohmails ;)
Das konnte nicht möglich sein.
Fred Weasley stand in seinem Laden, auch Weasleys Zauberhafte Zauberscherze genannt, und blätterte hektisch in seinem Planer herum.
Er hatte diesen Planer nie wirklich gebraucht, da er es nicht mochte, sich selbst vorzuschreiben zu müssen, wann er was zu erledigen hatte. Doch jetzt erwies sich eben dieser Planer als recht nützlich. Er hatte sich darin markiert, wann die Ferien in Hogwarts begannen.
Das war für ihn längst nicht mehr wichtig, aber…
„Was ist los, Bruderherz?" George kam aus dem Lager und klopfte ihm auf den Rücken.
Erschrocken drehte Fred sich um. „Nichts, niemand", faselte er.
„Du bist heute echt durch den Wind. Hast du den Bestellschein schon ausgefüllt?" Georges Blick wanderte über die Tischfläche.
„Bestellschein… bin gerade dabei." Fred zückte unweigerlich eine Feder und beugte sich über das Pergament.
„Ähm, Fred…" begann George.
„Was ist?", er tat konzentriert.
„Ich will ja nichts sagen, aber das ist die Vorratsliste."
Fred sah auf das Pergament unter sich. Und wirklich, er hatte sich das falsche Pergament genommen. Mit einem tiefen Seufzer, schob er Feder und Pergament beiseite: „Ich brauche eine Pause."
George runzelte nachdenklich mit der Stirn: „Morgen macht Angelina ihren Abschluss. Liegt es daran?"
Fred brummte, stand auf und wollte im Lager verschwinden, doch George hielt ihn am Ärmel fest: „Was ist mit dem Bestellschein?"
„Ich habe doch gesagt, dass ich eine Pause brauche. Ich erledige das später. Ich kann mich jetzt nicht konzentrieren", er zögerte kurz, „das muss am Schlafmangel liegen."
„So? Wer raubt dir denn bitte den Schlaf?", George hob die Augenbrauen.
„Die Arbeit, Bruderherz, die Arbeit!", gab Fred bissig zurück, machte sich los und ging in das Lager. Dort setzte er sich zwischen die Kartons und starrte ins Leere.
Es konnte wirklich nicht sein.
Er musste einfach über sie nachdenken. Er hatte ihr geschrieben. Seiner Freundin. Angelina.
Und Angelina kam Morgen wieder nach Hause. Doch sie hatte an ihren freien Tagen weder besucht, noch überhaupt auf seine Briefe geantwortet.
Er biss auf seiner Lippe herum und überlegte. Vielleicht war sie ganz einfach im Stress, hatte wenig Zeit und freute sich erstmal auf ihr Heim.
Aber sie hätte doch wenigstens schnell eine Nachricht schreiben können.
Zugegeben, als er von Hogwarts weg war, hatte er auch nicht gleich am nächsten Tag geschrieben, und doch hatte er sich beeilt, an sie gedacht…
Er hörte, wie von draußen Kunden hereinkamen, doch er ignorierte sie, George war ja da.
Unaufhörlich wanderten seine Gedanken wieder zu Angelina. Er vermisste sie schrecklich.
Sie war doch immer seine Angel gewesen. Seine Angel, an der man so wunderbar neue Produkte austesten konnte. Seine Angel, mit der er auch mal ernst war.
Seine Angel, die er so sehr brauchte, wie seinen Bruder.
In diesem Moment kam besagter Bruder herein und legte ihm die Hand auf die Stirn.
„Mal ehrlich, du benimmst dich schon den ganzen Tag so komisch, irgendwas stimmt doch nicht mit dir."
Fred sah auf: „Ich bin mitten in der Entwicklung der Knallkaugummis."
„Du lügst!" stellte George folgerichtig fest und als Fred nichts sagte, fuhr er fort: „Es hat doch was mit Angelina zu tun."
„Mhm…"
„Liege ich richtig?"
Fred schwieg eine lange Weile. Eigentlich wollte er nicht darüber reden, doch George wusste eh worum es ging, sie waren nicht umsonst Zwillinge. Sie wussten voneinander immer, was los war. Dies erwies sich zwar nicht immer als vorteilhaft, aber das war die Gabe von Zwillingen.
„Ich verstehe das einfach nicht. Sie hat sich kein einziges Mal gemeldet!" begann Fred schließlich.
George lehnte sich nachdenklich an die Wand.
„Vielleicht ist sie ja beschäftigt."
„So beschäftigt, dass sie es nicht mal schafft, mir wenigstens ein paar Zeilen zu schreiben?"
„Es waren doch die Abschlussprüfungen. Ich würde mich nicht wundern, wenn das alle ein wenig in Stress versetzt hätte. Außerdem ist sie dieses Jahr noch Quidditch Kapitän!"
Das war ein Argument. Doch Fred verließ dieses schwere Gefühl nicht.
Sehnsucht. Sehnsucht gemischt mit Trauer.
Sein Bruder schien ihm das anzusehen und doch ein wenig überfordert zu sein, denn in solche Situationen gerieten die Zwillinge eher selten.
„Morgen holt Mum Ginny und Ron vom Bahnhof ab. Du solltest mitgehen." Murmelte George.
„Und wofür? Damit ich der ganzen Welt zeigen kann, dass ich Angelina Johnson hinterherlaufe?" murrte Fred.
„Du musst ihr ja nicht gleich um den Hals fallen. Aber eine Erklärung kannst du schon verlangen!"
Fred schwieg daraufhin erneut. Vielleicht sollte er wirklich mitgehen, Angelina zur Rede stellen.
Er zog die Stirn kraus. Was hatte er denn falsch gemacht? War es, weil er ein paar Tage gebraucht hatte, um den ersten Brief zu schreiben?
Oder war sie sogar froh gewesen, als er gegangen war? All die Tränen nur gespielt; hinter dem Rücken gekreuzte Finger…
„Such die Schuld nicht bei dir." Unterbrach George die Stille und nickte raus, „da sind Kunden."
Nur schwerfällig erhob Fred sich und ging mit George nach vorn in den Laden. Den Alltag weiterspielen:
„Willkommen, wie kann ich ihnen helfen?"
