Hallo ihr lieben!
Ich weiß nicht, ob euch bewusst war, dass es eine Fortsetzung geben sollte. Egal, freut euch einfach :gg:
Nina: Ich bin dabei, meine Kriese gegen mich selbst zu überfinden ;)
Am nächsten Tag sah es kein Stück besser aus.
Fred und George hatten sich hinten in ihren Lager- und Erfinderraum zurückgezogen und saßen über ein paar Pergamenten. Es war sowieso noch zu früh, um den Laden zu öffnen.
„Wir sollten verschiedene Geschmacksrichtungen herstellen." Grübelte George
„Mhm…" stimmte Fred nachdenklich zu.
„Wie wäre es mit Erdbeere, Schokolade, Karamell und Mohn?"
Fred seufzte tief: „Kein Karamell."
„Wieso nicht?"
Ein erneutes Seufzen: „Angelina… mag kein Karamell."
George fiel die Feder aus der Hand: „Bitte was?"
"Hmm…?" Fred sah ihn verwirrt an.
„Du bist total neben der Spur." George schüttelte den Kopf, „geh nach Hause, ich kann dich echt nicht gebrauchen."
„Aber Mum fährt erst nachher los zum Bahnhof."
„Bitte, aber nerv lieber sie, als mich. Das ist nicht gerade förderlich fürs Geschäft."
Das sah Fred ein. Er stand auf und wanderte ein paar Minuten im Geschäft herum.
„Wo ist meine Jacke?" fragte er schließlich.
„Neben dir." George verdrehte die Augen.
Als Fred Zuhause die Tür öffnete, schlug ihm ein süßlich-herber Geruch entgegen. Mrs. Weasley schien das Mittagessen schon vorzubereiten.
„Muuum?" rief Fred, während es sich die Schuhe auszog, „Ich bin Zuhause!"
Ihr Kopf erschien in der Küchentür: „Jetzt schon? Was ist los?"
„Nichts, ähm…" er überlegte einen Moment. „Wir haben heute kaum Arbeit."
Mrs. Weasleys Kopf verschwand wieder, doch sie sagte noch: „Gut, wenn du schon da bist, hol mir doch bitte die Kartoffeln aus dem Keller!"
Fred machte einen Abstecher in den Keller, brachte die Kartoffeln mit in die Küche und setzte sich dort.
„Wann fahren wir los?" fragte er nach einer Weile.
Mrs. Weasley legte den Kopf schief: „Das kann noch ein, zwei Stündchen dauern, ich weiß gerade nicht genau."
Sie belegte die Kartoffeln mit einem Zauber, so dass sie sich von selbst schälten und setzte sich zu ihrem Sohn: „Hast du Durst?"
„Danke Mum, ich kann mir auch selber was nehmen."
Schon wenig später kam auch Mr. Weasley nach Hause, begrüßte seine Frau, naschte von dem Essen und verkündete dann, dass das neue Auto schon startklar wäre.
Fred sprang auf, zog sich seine Jacke an und schlidderte noch schnell am Spiegel vorbei.
Mr. Weasley sah ihm verwirrt an, doch seine Frau klopfte ihm nur auf die Schulter und lächelte gütig.
Während der ganzen Autofahrt sagte Fred nichts. Er starrte aus dem Fenster und hörte seinen Eltern nicht zu.
Als sie ankamen, lief er vor, den Bahnhof hinein und musste enttäuscht feststellen, dass der Zug noch nicht da war. Er ging zurück und fragte leicht nervös: „Mum? Dad? Der Zug ist noch nicht da."
Mr. Weasley lachte, legte ihm die Hand auf den Kopf, so wie er es früher immer gemacht hatte und sagte: „Kein Wunder, Fred, wir sind ein paar Minuten zu früh. Wie alt warst du gleich?"
Fred seufzte aus. Sein Dad hatte Recht, er sollte sich beruhigen. Außerdem wollte er Angelina zur Rede stellen. Da sollte er vielleicht nicht mit so überschwänglicher Freude auf sie zu kommen. Oder?
Die Minuten schienen sich auf Stunden hinzuziehen, bis sie endlich Gleis 9 ¾ betreten konnten. Freds Blick schweifte über den Zug, er sah viele Schüler, die er flüchtig kannte. Dann erkannte er zwei Rotschöpfe. Ginny und Ron kamen geradewegs auf sie zu, aber Angelina hatte er noch nicht gesehen.
Seine Geschwister ließen die Koffer neben sich fallen, umarmten ihre Eltern und sahen dann auf zu Fred.
„Was machst du hier?" fragte Ron.
Ginny sah ihn verärgert an.
„Nichts, ich stehe hier gerne rum." Gab er zur Antwort und sah Ginny verwirrt an.
„Idiot" murmelte sie und wandte sich ab.
Fred blinzelte zweimal. Er verstand seine Schwester nicht.
Aber darum konnte er sich gerade keine weiteren Gedanken machen. Suchend reckte er den Hals, sah zu den Abteilen im Zug.
Er sah einen Haarschopf, nur ganz kurz, am Fenster, doch er war sich sicher, dass das Angelina sein musste. Aufgeregt drängelte er sich weiter nach vorne, sie musste gleich heraus kommen. Und wirklich, sie kam heraus, ihren Koffer hinter sich her schleppend.
Fred gab es ungern zu, aber sie sah schrecklich aus. Ihre Augen waren gerötet, überhaupt schien sie ihre Ausstrahlung hinter einem gebrochenen Gesichtsausdruck zu verstecken. Als sie auf sah, entdeckte sie ihn, schien ungläubig und wurde von einem der hinteren angerempelt, sodass sie ein Stück nach vorn stolperte. Freds spürte sein Herz einen Moment lang nicht mehr. Er konnte einfach nicht anders. Er musste auf sie zu gehen und sie in die Arme schließen. Und er tat es. Ohne ein weiteres Wort.
Sein Plan war den Bach hinunter gelaufen, aber das störte ihn herzlich wenig, denn er konnte sie endlich wieder in die Arme schließen.
Angelina rührte sich nicht. Nach einer Weile hörte er ein heiseres: „…Fred"
Erst dann sah er sie wieder an.
„Angelina, ich… du…" er wusste nicht, wie er anfangen wollte.
Die Angesprochene sah auf den Boden, sagte nichts.
„Warum hast du nicht geschrieben?" brachte er schließlich herauf.
Sofort sah Angelina wieder auf, verwirrt, unsicher.
„Warum hast du nicht geschrieben?" flüsterte sie.
Fred sah sie fragend an: „Angie, ich… ich hab dir geschrieben. Drei Mal."
Er lockerte die Umarmung ein wenig.
„Hast du nicht." Widersprach sie.
„Ich hab dir geschrieben. Ehrlich." Er sah ihr fest in die Augen.
„Aber" sie zögerte, „es ist nichts angekommen."
„Was soll das heißen? Hast du deswegen nicht geschrieben?"
Langsam fassten die beiden sich.
Angelina schüttelte den Kopf: „Alicia… und Ginny, sie haben gesagt,… wenn du nicht schreibst, dann soll ich auch nicht schreiben."
Schuldbewusst wandte sie den Blick ab.
Fred ballte eine Faust: „Das war Umbridge. Sie hat mit Sicherheit überprüfen lassen, was für Briefe ins Schloss kommen. Das würde ich ihr zutrauen!"
„Also war das alles... alles ein..."
„Missverständnis" beendete er ihren Satz.
Sie sahen sich einen Moment lang an.
„Ich hab dich so vermisst." Flüsterten sie einander zu.
Angelina biss sich auf die Lippe, schien krampfhaft zu versuchen, die Tränen zu unterdrücken und lehnte sich schließlich an Fred.
Der schloss sie wieder fest in die Arme und vergrub sein Gesicht einen Moment in ihrem Haar. Endlich wieder beisammen.
Nach schier einer Ewigkeit sahen sich die beiden erneut an.
„Fred, es tut mir-." Fred legte einen Finger auf ihre Lippen.
„Nicht doch, ich wollte nicht-." Gleich nahm er den Finger wieder herunter.
„Wir haben beide-." Flüsterte sie, kam seinem Gesicht näher.
„Schhht…"
Ihre Lippen trafen sich zu einem sanften Kuss.
„Ich werde dich nicht wieder alleine lassen."
Freds griff nach Angelinas Hand und nahm ihr den Koffer ab.
„Und ich werde nicht wieder daran zweifeln, dass du es tust."
Sie drückte seine Hand leicht, was er erwiderte und dann gingen sie zurück zu seiner Familie. Auf Angelinas Eltern warten. Und auf eine gemeinsame Zukunft.
