Der Tag der Wahrheit

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, kam mir sofort ein Gedanke in den Sinn. „Heute muss ich ihm alles sagen". Irgendwie beunruhigte mich dieser Gedanke. Ich wusste aber nicht warum. Da ich heute aber nicht mehr krank spielen wollte, zog ich mich an und ging hinunter zum Frühstück. Dort fand ich aber nur noch Bulma und Chichi vor. „Die anderen sind schon los gegangen", erzählten sie mir. Da musste ich mich jetzt aber sputen. Ich stopfte schnell irgendwas Essbares, was sich auf die Schnelle finden ließ, in meinen Mund und verabschiedete mich von Bulma und Chichi, die mich ziemlich erstaunt ansahen, mit der Entschuldigung, dass ich Trunks noch persönlich viel Glück wünschen wollte. So schnell ich konnte, und das ist nicht langsam, rannte ich in mein Zimmer und zog mich um. Genauso schnell raste ich auch aus dem Hotel und hin zum Stadion. Kurz bevor ich ankam, verlangsamte ich mein Tempo. Es sollte nicht so aussehen, als ob ich gehetzt war. So schlenderte ich langsam auf den Eingang zu. Davor traf ich Martina. Sie schlug mir auf die Schultern. „Bist ganz schön spät dran", sagte sie, mich neckend. „Sorry, mich hat keiner geweckt. Bleibst bei dir heut eigentlich so wie du gestern gesagt hattest?". Martina nickte. Wir gingen in die Aufenthaltsräume, wo ich wahrscheinlich schon sehnsüchtigst erwartet wurde. Außer uns waren schon alle da. Wie schon am Vortag, warteten sie auf den Beginn des ersten Kampfes. Doch diesmal war es etwas anders. Trunks hatte sich zwar wieder mit Son Goten unterhalten, doch diesmal stand er auf um mich zu begrüßen. Ein wenig verdattert war ich schon. „Heut soll ich also endlich erfahren, wer du bist", freute er sich. Ich nickte. In diesem Augenblick war mir das Herz nämlich mal wieder kurz in die Hose gerutscht. Dieses Gefühl der Unsicherheit häufte sich bei mir in der letzten Zeit, verflog aber meistens genauso schnell, wie es gekommen war. So auch jetzt. Kaum hatte sich Trunks wieder den anderen zugewandt kam meine Zuversicht zu mir zurück. „Schaffst du schon". Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Martina kann einem im richtigen Augenblick wirklich Mut machen. Ich wollte mich gerade bei ihr bedanken, als einer der Mönche zu uns kam. Wir wussten alle: Jetzt war es soweit.

Der erste Kampf zwischen Martina und Son Goku zog vor mir einfach so vorbei, ohne dass ich wirklich wusste was eigentlich geschah. Ich wusste nur noch, dass Son Goku Martina irgendwann aus dem Ring kickte und Martina dabei etwas gelangweilt aussah. Damit stand fest, dass Son Goku im Finale stand. „Mehr Glück als Verstand", konnte ich Vegeta murren hören, während mich meine Beine automatisch in den Ring trugen. Der Kommentator stellte uns noch einmal dem Publikum vor, welches auch in wahre Jubelströme ausbrach. Über die Hälfte von ihnen schien für Trunks zu sein, was ja auch kein Wunder war. Dann wurde der Kampf endlich frei gegeben. Ich musste mich zusammenreißen, denn noch immer nahm ich alles nur wie in Trance war. Doch mit Trunks' erstem Angriff war mein Geist wieder vollkommen wach. „Nun...erzähl...schon", forderte mich Trunks zwischen ein paar Schlägen auf. Während ich ihm auswich, begann ich zu erzählen. „Also, erst mal bin ich kein Mensch, genauso wenig wie du einer bist. Du hast jetzt eine schwere Aufgabe gegen mich zu kämpfen, denn genau das ist mein Job. Besser gesagt, einer meiner Jobs. Ich bin Bodyguard in der königlichen Garde. Meine Bezeichnung dort ist MKG 13. Außerdem bin ich noch Waffentechnikerin". „Und wen musst du beschützen?", fragte er, während er weiter angriff. „Die Prinzessin vom weißen Mond. Ihre Mutter ist eins der mächtigsten Wesen in unsrem Universum. Ich gehöre aber auch zur Elite. Genauso wie dein Vater zur Elite der Saiyajins zählte." Verblüfft sah mich Trunks an. „Du weißt also, dass ich ein Halb-Saiyajin bin?" Ich nickte ihm zu. Er hatte aufgehört mich anzugreifen. „Na dann muss ich wohl mit voller Kraft kämpfen". Er sah mich herausfordernd an. Ich konnte mir denken, was nun kam. Trunks sammelte sein Ki und unter einem mächtigen Kampfschrei verwandelte er sich in einen Supersaiyajin. Er hatte nun keine lilafarbenen Haare mehr, sondern blonde. Er sah richtig gefährlich aus, doch schien er nicht zu vergessen, mit wem er im Ring stand. „Schick siehst du aus, doch gegen mich hast du immer noch keine Chance. Meine Kampfkraft ist um einiges höher als deine". Ganz überraschend ging ich nun in den Angriff über. Er wehrte sich ganz beachtlich gegen meine Attacken. Auch die ausgefallensten konnte er richtig gut abblocken, doch noch immer kämpfte ich nicht auf dem Niveau, das ich eigentlich gewöhnt war. Während ich Trunks mit Schlägen und Tritten zusetzte, ließ ich meinen Blick in die Menge schweifen. Fast alle starrten mit offenen Mündern in den Ring. Einige rieben sich sogar die Augen. Wahrscheinlich war der Kampf für sie zu schnell geworden. Sogar Kämpfer wie Kuririn und Yamchu, die auch im Publikum saßen, hatten Probleme uns zu folgen. Ich schaute nun zu den Z-Leuten, die am Rande des rings standen. Vegeta hatte die Fäuste geballt und uns genau fixiert. Doch auch er musste sich mächtig konzentrieren. Son Goku und den anderen sah man keine Überraschung an, doch auch sie mussten erstaunt sein, sie zeigten es nur nicht. Martina war die einzige, die uns ohne Anstrengungen folgen konnte. Außerdem konnte sie sich über uns richtig amüsieren, denn auf ihrem Gesicht zeigte sich ein Lachen.

Während ich all das sah, hatte ich ohne zu überlegen weitergekämpft. Plötzlich spürte ich wie Trunks Energie nachließ. Ich nahm einen Gang zurück, denn ich hatte ohne es zu merken meine Kampfkraft gesteigert und Trunks hatte irgendwann nichts mehr dagegen tun können. Mir war klar, dass ich dem Ganzen nun ein Ende setzten musste. „Eins muss ich dir noch sagen", fuhr ich nach dieser langen Pause mit meinen Erklärungen fort und Trunks war sofort wieder hellhörig geworden. „Ich wollte dich eigentlich noch fragen, ob du uns begleiten willst. Auf unserem Planeten herrscht gerade Krieg und ich hatte die Aufgabe starke Kämpfer zu finden, die uns beistehen. Außerdem möchte ich dir noch sagen, dass ich glücklich bin, dass du dich zweimal in mich verliebt hast". Puh, es war endlich raus. Trunks sah mich ungläubig an: „Wie meinst du das jetzt?" Ohne zu antworten nahm ich erst mein Basecap ab und gleich darauf noch meine Sonnenbrille.

„WAS DIE?", schrie Vegeta, doch er war der Einzige, der etwas sagte. Die anderen starrten nur mit offenen Mündern auf mich und Martina konnte vor Lachen bald nicht mehr gerade stehen. Auch Trunks sah mich nur verwundert an. Ich hatte keine Ahnung, wie lange das noch so gehen sollte. Ich kam mir irgendwie ganz klein vor. „Bitte sag ja! Bitte sag ja!", dachte ich bei mir und drückte meine Daumen hinterm Rücken ganz doll. Trotz meiner Angst ihn sofort wieder verlieren zu können, sah ich ihn herausfordernd an. Dann hörte ich vom Rand des Ringes ein vereinzeltes Klatschen. Zu meiner Überraschung hatte sich Son Goku aus seiner Starre gelöst und applaudierte nun. Aus dem Publikum kam eine Antwort. Es war meines Ermessens Bulma die da anfing zu klatschen. Ihr schlossen sich viele an, bis die Menge mal wieder in Jubelstürme ausbrach. Nur Trunks hatte sich noch immer nicht bewegt. Hatte ich ihm so einen Schock versetzt? Ich ging langsam auf ihn zu. „Wenn du natürlich nicht mit willst, kann ich dich nicht dazu zwingen". Ich stand nun vor ihm. Erwartungsvoll sah ich in seine Augen. Kaum merkbar breitete sich jetzt ein Lächeln auf seinen Lippen aus. „Wie konntest du mich nur so hinters Licht führen", sagte er in scherzhaft ärgerlichem Ton. Ich zuckte mit den Schultern und malte verlegen Kreise auf den Boden. Plötzlich machte Trunks eine schnelle Bewegung und nahm mich in die Arme. Das Publikum war nun nicht mehr zu halten. Erleichtert atmete ich aus. „Heißt das du kommst mit?", fragte ich ihn noch ein wenig unsicher. „Natürlich komme ich mit. Und die anderen sicher auch. Die meisten von uns können doch nichts anderes als kämpfen". Ich löste mich aus seiner Umarmung und wir gingen zusammen aus dem Ring. Kurz vor dem Rand stockte ich. Der Kampf war eigentlich noch nicht beendet. Trunks sah mich fragend an. Ich wusste genau was er dachte und nickte ihm zu. Wir beide taten einen Schritt nach vorn und berührten im gleichen Augenblick den Boden. „Meine Damen und Herren so etwas hatten wir noch nie. Die Gegner haben beide zur gleichen Zeit den Boden außerhalb des Rings betreten. Sie sind also beide aus dem Kampf ausgeschieden. Das bedeutet, dass das Finale wohl ausfallen muss und der Gewinner jetzt schon feststeht. SON GOKU!" Unter tosendem Applaus betrat Goku noch einmal den Ring und wurde vom Kommentator beglückwünscht. Eigentlich war ich mir nicht sicher, ob der Applaus nun Son Goku oder immer noch uns galt. Es war mir ehrlich gesagt egal. Trunks wollte mit mir kommen und für den Frieden auf unserem Planeten kämpfen. Er hatte JA gesagt! Ich konnte mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Martina kam auch schon auf uns zu, während Vegeta noch am Toben war. „Er kommt mit?", fragte sie subjektiv. „Ja! Jetzt müssen wir nur noch die anderen fragen".

Während ich mich noch ein wenig mit Martina über die weitere Planung unterhielt, wurde Son Goku gerade zum Sieger gekürt. Mr. Satan war nämlich nach den Angaben des Wettkampfgerichts nicht abkömmlich und konnte somit nicht gegen den Gewinner antreten. Boo schien auch was besseres zu tun zu haben. Irgendwie schien alles zu gut zu laufen. Aber wie gesagt, es mussten noch die anderen überzeugt werden.