Kapitel 4

"Nun, Holly, vielmehr ihre Eltern, stellen uns ihr Haus zur Verfügung. Als Belohnung.
Also, wenn du eine Mitfahrgelegenheit brauchst." Summer nickte mit ihrem Kopf in die Richtung des Jeeps. Sie schaute dem fremden Jungen nochmal in seine tiefen, blauen Augen und ging dann zum Wagen.

Summer betrat Holly´s Haus. Sie versuchte, Marissa zu erspähen, aber das war bei all den Jugendlichen gar nicht mal so einfach. Schließlich hatte sie aber doch Glück und erspähte Marissa bei Holly und einigen anderen Mädchen.
"Hey Coop!" Summer geselte sich zu ihnen."Sieh mal, wen ich mitgebracht habe."
Summer mochte eigentlich keine Party´s. Sie mochte es lieber, alleine zu Hause zu sein und etwas zu lesen, als pausenlos von irgendwelchen betrunkenen Idioten zu hören, wie "hammermäßig" sie doch aussehe und wie gerne sie sie mal "flachlegen" wollen.
Und so ähnlich erging es ihr jetzt. Sie stand bei einer Gruppe von Wasserpolo Spielern, und musste ihren Stupiden Story´s zuhören, was sie doch wieder fürn "ne geile Mieze" hatten oder was sie "für´n geilen Stoff" geraucht haben.
Nach einer Weile hatte Summer genug und ging auf die Terasse, sie hätte es keine Sekunde länger dort drin ausgehalten.

Sie durchschritt die Tür und erblickte jemanden, der ihr glatt ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
"Hi" Summer ging auf den blonden Jungen zu, dessen Name sie immer noch nicht wusste, wie ihr auffiel.
"Hi" entgegnete er.
"So, wie heisst du eigentlich?"
"Ryan."
"Ich bin Summer. Nun, willst du vielleicht mit mir ein bischen am Strand entlang gehen?" Summer konnte nicht fassen, dass sie das wirklich gefragt hatte.
"Sicher."

Es war gegen 22.00 Uhr. Der Mond schien auf das Meer, das sich in langsamen Wellen hin und her bewegte.
Der Wind zerszauste die Haare von zwei Gestalten, die am Wasser entlang spazieren gingen und sich unterhielten.
"Und deine Mutter hat dich einfach so rausgeschmissen?" Summer konnte es nicht fassen.
"Ja."
"Das muss ziemlich hart für dich sein."
"Naja, ich vermisse sie nicht. Wir hatten noch nie eine starke Beziehung. Es war mehr so, als ob wir Bekannte wären, die in einer WG wohnten." Summer sah ihm in die Augen."Aber, sie ist meine Mutter."
Sie gingen eine Weile still nebeneinander her, der kalte Sand fühlte sich schön unter ihren nackten Füßen an. Sie haben ihre Schuhe ausgezogen, da sich so besser laufen ließ.
"Und, was ist mit deiner Familie?" Ryan durchbrach die Stille. Er konnte spüren, dass sie sich schwertat zu antworten."Tut mir leid, du musst nicht..."
"Nein, ist schon gut." Summer lächelte ihn an. "Meine Mutter ist vor 6 Jahren mit meinem Tennis-Lehrer weggegangen. Und kurze Zeit später hat mein Vater seine neue Freundin geheiratet..." Summer hatte alle Mühe, nicht zu weinen.
Ryan legte seinen Arm um Summer´s Hüften und zog sie näher zu sich ran.
"Ist schon ok, wenn du weinen musst, dann weine..." Ryan flüsterte ihr ins Ohr.
Summer fiel auf, dass er eine sehr beruhigende Stimme hatte.
Ihre Köpfe bewegten sich aufeinander zu, Summer konnte seinen heißen Atem in ihrem Gesicht spüren.
Summer wollte ihn küssen, sie presste ihre Lippen auf seine, zuerst hart, aber nach einer Zeit immer sanfter. Seine Lippen fühlten sich zart, aber auch zugleich voller Power. Sie gin mit ihrem Kopf ein bischen höher und knabberte leicht an seiner Oberlippe.
Ihre Lippen trennten sich. Sie hätte es nicht gedacht, aber nach einer langen Zeit fühlte sie sich nicht mehr einsam und verlassen. Ja, nachdem ihre Mutter sie vor 6 Jahren verlassen, und nach all dem, was ihr Vater ihr angetan hatte, fühlte sie sich zum ersten mal wieder glücklich.

Summer betrat das Haus der Roberts. Es war schon weit nach 24.00 Uhr, sie ging leise die Treppe hinauf, und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, doch ihn diesem saß schon jemand.

"Dad"