Kapitel 13: STRATEGISCHE MAGIE

Nachdem nun fest stand, dass Harry und Hermine Seelenpartner waren, richtete Emrys ihre Ausbildung nun vollständig auf ihren bevorstehenden Kampf aus. Durch die Ereignisse um König Arthur hatte Emrys einige Kriegserfahrungen gesammelt. Ihm war natürlich klar, dass derartige Auseinandersetzungen in der Zukunft etwas anders aussahen, doch gab er die Erfahrungen an seine Schüler weiter. Harry und Hermine bekamen dadurch Einblicke in das strategische Verhalten vor oder bei einem Kampf. Sie lernten als Erstes, wie sie vorhandene Gegenstände, Gebäude oder ähnliches als Deckung vor den gegnerischen Flüchen nutzen konnten und wie sie mit einfachen und schnellen Zaubern sich selbst eine Deckung schaffen konnten, sollte keine vorhanden sein. Bei diesen Übungen stellte sich schnell heraus, dass beide zwar sehr schnell und wendig waren, aber nicht über die ausreichende Kondition verfügten. Da ganz Avalon von einer Schneedecke überzogen war, standen ihnen nicht viele Möglichkeiten zur Verfügung, um ihre Kondition zu verbessern. Joggen war dabei die wohl einfachste Methode.

In nächster Zeit brachte ihnen Emrys wesentlich stärkere Schutzzauber bei, bei denen sich die beiden Schüler sehr geschickt anstellten. Nach ein paar Wochen konnten sie Schilde erschaffen, die sämtliche ihnen bekannte und in Hogwarts gelehrte Flüche abprallen ließen. Aber das war ihnen nicht genug, denn sie wussten aus eigener Erfahrung, dass Voldemort und seine Handlanger sich nicht auf Sprüche wie „STUPOR!" beschränken würden. Genau das war aber auch das Problem, denn sie konnten ihre Schilde schlecht mit schwarzer Magie oder gar den drei Unverzeihlichen testen. Emrys überlegte sehr lange, wie er dem Rechnung tragen konnte, aber er kam so schnell auch zu keinem befriedigenden Ergebnis.

Als der Schnee anfing zu schmelzen, begannen sie mit dem Waffentraining an. Im Umgang mit Pfeil und Bogen waren sie bereits geübt und konnten diese überspringen. Was sich als wesentlich schwieriger herausstellte, war der Umgang mit der Armbrust. Hermine hatte zwar ein paar Probleme beim Nachladen, da sie nicht die nötige Kraft in den Armen hatte, aber mit einiger Übung würde sich auch das geben. Um nicht immer auf den Tarnumhang angewiesen zu sein, brachte Emrys ihnen bei, wie sie verschiedene Tarn- und Unsichtbarkeitszauber anwenden konnten.

Mit Einbruch des Frühlings fing Emrys an, ihnen den Schwertkampf beizubringen. Hier merkten sie ganz deutlich ihre fehlende Kondition. Aber da half nur üben, üben und nochmals üben. Mit der Zeit würden sie schon die entsprechenden Muskeln aufbauen. Hermine spezialisierte sich langsam auf ein leichtes Schwert, das sie bald mit gekonnter Hand führte, und auf dem Kampf mit Dolchen. Dabei führte sie gewöhnlich zwei Dolche, in jeder Hand einen. Sie konnte damit unglaublich schnelle Bewegungen ausführen, so dass ihr Gegner, zum Üben waren es abwechselnd Harry und Emrys, die Klingen nur noch als schimmernde Schemen wahrnahmen. Harry dagegen konnte sich soweit steigern, dass er mit zwei großen Schwertern kämpfen konnte. Er hatte seine Übungsschwerter etwas schwerer gemacht, um so seine Muskeln schneller aufzubauen, auch wenn er dadurch gerade am Anfang schneller erschöpft war. Aber sein Plan hatte Erfolg, nach etlichen Wochen konnte er so gut mit beiden Schwertern gleichzeitig umgehen, dass es Emrys eine Freude war, ihm dabei zuzusehen. Anschließend nahm sich Harry einen Zweihänder vor, mit dem er durch hartes Training, äußerst kraftvolle Schläge ausführen konnte.

Langsam wurde es wärmer, und um ihre Kondition noch weiter zu verbessern, fingen Harry und Hermine an, regelmäßig im See zu schwimmen. Dabei kamen sie auch auf die Idee, ihr Animagustraining auszubauen und beide versuchten sich in einen Fisch zu verwandeln. Harry nahm sich als erstes den Hecht vor, was ihm auch nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelang. Als Hermine ihren Liebsten so durchs Wasser pflügen sah, tat sie es ihm gleich und wurde ebenfalls zu einem Hecht. Eine viel größere Herausforderung war ein Delphin, doch auch dieses meisterten beide nach mehreren Anläufen. Es sah schon sehr eigenartig aus, wie zwei Lebewesen, die normalerweise ins Meer gehören, in einem Waldsee herum tobten. Emrys lachte schallend, als er das sah, doch Nimue freute sich über die Delphinverwandlung und stieg zu den Beiden ins Wasser, um mit ihnen herumzutollen. Harry und Hermine schnatterten aufgeregt und zeigten etliche Sprünge oder ritten auf der Schanzflosse über das Wasser. Nimue hatte großen Gefallen daran.

Harry und Hermine wuchsen mit der Zeit immer enger zusammen. Inzwischen war Hermine froh darüber, dass Madam Pomfrey ihr den Dauerverhütungstrank gegeben hatte, denn sie wusste nicht, wie sie ihn hier hätte bekommen können. Beide hatten zwar nichts gegen Kinder, schließlich wollten sie auch einmal eigene haben, aber immerhin waren sie noch Schüler, und sie wollten ihre Kinder nicht im Krieg aufwachsen lassen. Fast jede Nacht schliefen sie miteinander und genossen ihre gegenseitigen Zärtlichkeiten wie nichts anderes. Es war schon fast, als wären sie süchtig danach geworden...

Irgendwann wich der Frühling dem Sommer und Harry und Hermine übten weiterhin den Schwert- und Fechtkampf mit den unterschiedlichsten Klingen, liefen und schwammen jeden Tag und erhoben sich als Adler in die Lüfte. Dadurch schafften sie es endlich, ihre Körper zu stählen. Man konnte vor allem bei Harry deutlich die neu aufgebauten Muskeln erkennen, und genau wie er hatte Hermine sich auch einen sehr athletischen Körper erarbeitet.

Bald schon war Emrys mit seinen Kampfkünsten am Ende, und so erschuf er Phantomgegener, mit denen seine beiden Schüler weiter üben konnten. Neidlos gab er zu, dass Beide nun mit ihren Klingen auf einem höheren Level umgehen konnten als er. Als Harry und Hermine irgendwann der Meinung waren, ihre Geschicklichkeit im Kampf mit den Klingen würde fürs erste ausreichen, reduzierten sie ihr Training etwas, um sich neuen Dingen zu widmen.

Emrys fing nun an, ihnen nicht nur Zauber der Verteidigung beizubringen, sondern auch Angriffszauber. Er brachte ihnen alles bei, was ihm möglich war, ohne auf die Schwarze Magie zurückzugreifen. Eigentlich waren es gar nicht so viele reine Angriffszauber, denn alles was sie zur Verteidigung einsetzen konnten, würden sie auch für einen Angriff nutzen können und umgekehrt. So unermüdlich, wie Harry und Hermine übten und trainierten, gab es bald nichts mehr, was Emrys ihnen auf diesem Gebiet noch beibringen konnte. Dementsprechend wiederholten und übten sie in den kommenden Wochen alles bisher gelernte. Vor allem Harry fing an, die verschiedenen Techniken und Arten der Magie miteinander zu kombinieren. Er mischte oft unbewusst Zaubersprüche mit stabloser Magie, oder wandelte gelernte Zauber geringfügig ab, so dass er sie besser oder effektiver einsetzen konnte. Als Hermine ihn darauf aufmerksam machte, fing Harry ganz bewusst an, Zaubersprüche, Formeln und Beschwörungen zu verändern. Irgendwann hatte er dann seinen ersten eigenen Zauberspruch geschaffen. Stolz zeigte er Hermine und Emrys das Ergebnis. Mit nur einem einzigen Spruch erschuf er aus dem Nichts ein Dutzend Silberkugeln, die allesamt ungefähr so groß wie ein Schnatz waren und ständig umeinander herumschwirrten, so dass man sie nicht zählen konnte. Mit einer einzigen Handbewegung ‚feuerte' Harry die ‚Geschosse' ab und mühelos durchschlugen sie mehrere Bäume, bevor sie etwas langsamer wieder zu Harry zurückkehrten und vor ihm wieder in ihr Herumschwirren verfielen.

Emrys und Hermine bekamen große Augen, als sie das sahen. Hermine war recht blass geworden, sie musste heftig schlucken. Harry ließ die Silberkugeln wieder verschwinden, dann griff er nach der Hand seiner Freundin und führte sie zum See, an dessen Ufer sie sich nieder ließen. Emrys, der ahnte, was nun passieren würde, hatte sie still begleitet. Beide sahen sich tief in die Augen und erst nach einigen Minuten fing Harry an zu reden: „'Mine, es gibt da noch etwas, was ich dir sagen muss! Ich habe bisher mit niemanden darüber gesprochen, weil ich zum einen selbst nicht damit klar gekommen bin, und zum anderen weil ich Angst vor den Konsequenzen hatte. Aber nun weiß ich, dass ich es nicht länger verheimlichen kann." Eine kleine Pause trat ein, in der Harry überlegte, wie er am besten anfangen sollte. „Du erinnerst dich an die Nacht im Ministerium? An die zerbrochene Prophezeiung?" Hermine nickte ahnungsvoll. „Jeder denkt, dass die Aufzeichnung nun für immer verloren ist. Selbst Voldemort denkt, dass er den vollständigen Wortlaut nun nicht mehr erfahren kann. Es sei denn …" Hermine sah ihn mit weiten Augen an. „Ich kenne die vollständige Prophezeiung, jedes einzelne Wort. Professor Dumbledore war dabei, als Professor Trelawney sie ausgesprochen hat. Nach dem Vorfall im Ministerium hat er sie mir mit Hilfe seines Denkariums gezeigt. 'Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran ... jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt ... und der dunkle Lord wird ihn als sich Ebenbürtigen kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt ... und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt...' Verstehst du? Entweder werde ich von Voldemort ermordet, oder ich muss selbst zum Mörder werden!" Die Prophezeiung hatte sich so sehr in Harrys Gedächtnis gebrannt, dass er sie mühelos rezitieren konnte.

Hermine war schlichtweg entsetzt. Tränen rollten an ihren Wangen hinunter, als sie sich in Harrys Arme warf und bitterlich weinte. Sie hatte Angst um ihn, Angst ihn zu verlieren. Da sie nun von der Last wusste, die auf Harrys Schultern lag, konnte sie ihn gut verstehen, dass er es für sich behalten und niemanden damit belasten wollte. „Nachdem ich von der Prophezeiung erfahren hatte, habe ich mich oft gefragt, was ich machen soll, welchen Sinn mein Leben eigentlich noch hat", sagte Harry leise zu seiner Freundin. „Aber dann hast du mir gezeigt, wofür es sich lohnt zu kämpfen, und ich bin zu dem Entschluss gekommen, alles in meiner Macht stehende zu tun, um Voldemort zu besiegen, auch wenn ich dadurch zum Mörder werden muss. Ich will für dich kämpfen, für unsere gemeinsame Zukunft." „Harry, ich … ich…", begann Hermine, doch Harry unterbrach sie. Er merkte, dass sie noch Zeit brauchte, um die ganze Sache zu verarbeiten. „Du musst jetzt dazu nichts sagen. Ich wollte nur, dass du weißt, was dich erwartet, wenn du bei mir bleibst. Ich liebe dich und möchte nicht, dass irgendetwas zwischen uns steht!"

Emrys hatte die ganze Zeit über nichts gesagt. Als er aufstand, drückte er Harry kurz an der Schulter und lächelte ihn an. Dann ging er und ließ seine beiden Schüler allein, damit sie sich, vor allem Hermine, mit der neuen Situation abfinden konnten.

Erst zwei Tage später setzten sie ihr Training und ihre Übungen fort, jetzt aber noch verbissener und unermüdlicher als jemals zuvor. Emrys verließ sie für einige Tage, er bereitete im Stillen alles vor, um Harrys und auch Hermines Ausbildung fortzusetzen. Aber da er ihnen nichts mehr weiter beibringen konnte, zumindest nichts, was ihnen bei ihrem Kampf helfen konnte, brauchte er Unterstützung. Unterstützung von mächtigen Magiern aus der Vergangenheit, und diese Unterstützung holte sich Emrys.

Eines Abends rief er Harry und Hermine zu sich und gemeinsam nahmen sie an einem großen Lagerfeuer Platz. „Heute seid ihr nun fast schon ein Jahr bei mir, und ihr habt wirklich sehr viel gelernt. Ihr könnt mit den Klingen umgehen, euch in Tiere verwandeln, habt Verständnis für die Natur bekommen, ihr seid kräftiger und ausdauernder geworden und ihr habt ein sehr gutes Verständnis für die Magie allgemein bekommen, so dass ihr auch mit euch fremden Arten der Magie zurecht kommt. Ihr habt sehr hart gearbeitet, um das zu erreichen. Nun gibt es nicht mehr viel, was ich euch überhaupt noch beibringen könnte. Bevor also euer nächster Ausbildungsabschnitt beginnt, möchte ich euch ein paar Tage der Ruhe gönnen. Ich werde euch nur noch eine Sache beibringen, die wir bisher noch nicht beachtet haben: Das Apparieren. Aber heute möchte ich euch etwas Besonderes zeigen. Pünktlich zur Sommersonnenwende ist es mir gelungen, ein neues Studienobjekt für euch zu gewinnen." Mit einer Handbewegung hob Emrys den Unsichtbarkeitszauber auf, der auf einer großen Gestalt hinter ihm lag.

Harry und Hermine rissen ihre Augen und Münder auf und starrten das Wesen an. Es war ein riesiger Löwe, zumindest dachten sie das. Als das Wesen dann jedoch aufstand und zu ihnen heran kam, stellten sie fest, dass der Löwe große Flügel hatte, welche die gleiche Farbe hatten wie sein Fell. Das Wesen breitete seine Flügel aus und ließ ein grollendes Gebrüll ertönen. Harry und Hermine waren zu keiner Regung fähig, sie glotzten das magische Tier nur ungläubig an. Emrys schmunzelte, als er sie beobachtete. „Ja, ihr könnt euren Augen trauen! Das ist ein königlicher Greif, der gekommen ist, damit ihr ihn studieren könnt. Er heißt Aladahan, ihr könnt ihn ruhig anfassen, er wird euch nichts tun."

Erst als der königliche Greif direkt vor Harry stand, wich die Starre von dem Jungen. Langsam hob er seine Hand und streichelte Aladahan über die weiche Mähne. Daraufhin ließ der Greif sein Äquivalent eines Schnurrens erklingen, was bei seiner Größe freilich anders klang als bei einem kleinen Kätzchen. Auch Hermine konnte schließlich ihre Erstarrung abschütteln, und so beschäftigten sie sich den ganzen Abend mit Aladahan. Zu ihrer Verblüffung folgte er ihnen sogar in ihre Hütte. Als Harry und Hermine schließlich schlafen gehen wollten, legte sich der königliche Greif in ihrem Schlafraum auf die Felle vor dem Kamin, in dem auf Grund der sommerlichen Temperaturen nur ein sehr spärliches Feuer glomm.

In den nächsten Tagen wich Aladahan nicht von ihrer Seite. Nur als sie im See schwimmen wollten, blieb er am Ufer sitzen, um sie zu beobachten, da Katzen ja bekanntlich das Wasser meiden. Ansonsten tobte er mit ihnen durch die Wälder, eroberte gemeinsam mit Harry und Hermine die Lüfte, jagte und aß mit ihnen. Dadurch konnten ihn die beiden Schüler wirklich sehr genau studieren.

Irgendwann versuchte Harry schließlich, sich selbst in einen Greifen zu verwandeln. Die reine Löwenform hatte er schnell geschafft, doch die Flügel bereiteten ihm arge Probleme. Aladahan zeigte sie ihm immer wieder. Das magische Tier musste wirklich sehr intelligent sein, denn es erkannte Harrys Schwierigkeiten und versuchte ihm zu helfen. Nach einer weiteren Woche hatte Harry es dann endlich geschafft, zum ersten Mal konnte er seine Flügel entfalten und sich als Greif in die Lüfte erheben.

Durch diese Verwandlung konnte er nun auch mit Aladahan in telepatische Verbindung treten. Dieser erklärte ihm die Unterschiede zwischen einem ‚normalen' und einem königlichen Greifen. Der Königliche war wesentlich größer und stärker, und er hatte einen besonders stark ausgeprägten Beschützerinstinkt. Auch waren seine magischen Fähigkeiten erheblich mächtiger. Ein königlicher Greif konnte es im Kampf durchaus mit einem ausgewachsenen Drachen aufnehmen, auch wenn er etwas kleiner war als die gepanzerten Echsen. Aladahan erzählte ihnen auch die Geschichte der Greifen: Sie entstanden vor vielen tausend Jahren aus einer magischen Kreuzung zwischen Löwe und Adler, also dem König der erdgebundenen Tiere und dem König der Lüfte. Die ursprünglichen Greifen hatten den Körper eines Löwen, aber den Kopf und die Flügel des Adlers. Im Laufe der Zeit und mit zunehmender Magie verloren die Greifen langsam die äußeren Merkmale der Adler, aber sie behielten dessen Fähigkeiten. Mit den zunehmenden magischen Fähigkeiten entstanden dann auch die goldenen und schließlich die königlichen Greifen. Mit diesem Wissen besann sich Harry nun verstärkt auf seine Stärken und Schwächen, und endlich konnte er sich auch in einen königlichen Greifen verwandeln.

Harry wollte Hermine auf einen Rundflug mitnehmen und musste all seine Überredungskunst einsetzen, damit Hermine auf seinen Rücken stieg. Er verstand sie nicht ganz, denn als Adler war sie schon oft geflogen und hatte im Gegensatz zum Fliegen auf einem Besen dabei keine Angst gezeigt. Harry verwandelte sich in seine menschliche Gestallt zurück und ging auf seine Freundin zu. „Ich werde auf dich aufpassen. Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendetwas passiert. Vertrau mir!" Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah in ihre rehbraunen Augen. Ganz langsam nährten sich seine Lippen den ihren und umschlossen sie zärtlich. Mit leuchtenden Augen, als wenn Harry ihr jegliche Angst mit diesem Kuss ausgesaugt hätte, sah sie ihn an. „Ich liebe dich, Harry Potter, und ich vertraue dir." Nun doch etwas aufgeregt stieg Hermine auf Harrys Rücken, nachdem er sich wieder verwandelt hatte. Mit Herzklopfen hielt sie sich an seiner Mähne fest und schrie auf, als Harry sich mit einem grollenden Gebrüll in die Lüfte erhob.

Leider schaffte es Hermine nicht, sich ebenfalls in einen königlichen Greifen zu verwandeln. So sehr wie sie auch übte und trainierte, sie kam nicht über einen normalen Greifen hinaus. Traurig saß sie abends am Lagerfeuer, während Harry versuchte sie zu trösten. Schließlich erklärte ihnen Aladahan, warum Hermine die Verwandlung nicht schaffen konnte. Die Verwandlung in einen königlichen Greifen setzte nun mal auch einen besonders starken Beschützerinstinkt voraus, und über den verfügte Hermine nicht, zumindest nicht im selben Maße wie Harry. Das Wichtigste aber war die Abstammung. Man musste einer ganz bestimmten Blutlinie angehören, um sich in einen königlichen Greifen verwandeln zu können. Als Harry dies vernahm, wurde er hellhörig. Würde er nun endlich etwas über seine Vorfahren erfahren?

Auch Hermine spitzte ihre Ohren. Allerdings kam ihr eher das Wappentier der Gryffindors in den Sinn. Auch fiel ihr wieder ein, was laut Harrys Erzählung Dumbledore zu Harry am Ende ihres zweiten Schuljahres gesagt hatte, als dieser das Schwert Gryffindors aus dem sprechenden Hut gezogen hatte, um Riddles Basilisken zu besiegen. Als sie ihre Unterhaltung mit Aladahan und ihre Überlegungen Emrys schilderten, fing dieser an zu lächeln. Schließlich beantwortete er ihre ungestellten Fragen. „Ja! Harry James Potter, du bist der Erbe Godric Gryffindors!"


A/N: Vielen Dank für eure Reviews - habe mich wie immer sehr darüber gefreut! Natürlich habt ihr auch wieder etliche Fragen, die ich versuchen möchte zu beantworten.

#bepa: An dich geht mein ganz besonderer Dank - für deine Hilfsbereitschaft, deine kritischen Fragen, deine guten Tipps, deine Reviews und vor allem für deine Geduld mit mir die Kapitel in nächtelangen ICQ-Sitzungen zu besprechen. Danke!

#Rudi: Von den alten magischen Völkern werden noch ein paar in dieser Geschichte vorkommen, und ein paar höchstwahrscheinlich auch in der Fortsetzung. Lass dich also überraschen! Und ich fand es auch gut, dass sich Albus Dumbledore noch über etwas wundern kann... ;-) Warum Hermine so lange auf Harry warten musste? Nun, der Junge musste auch erst einmal mit seinenGefühlen und Hormonen klar kommen, schließlich hat er das Desaster mit Cho noch nicht vergessen... Auch dürften seine Gefühle für Hermine etwas tiefer gehen, immerhin ist sie seit Jahren seine beste Freundin. Außerdem hat er vielleicht eine nicht ganz unbegründete Angst, dass Hermine als seine Freundin ein äußerst lukratives Opfer für Voldemort und seine Schergen sein könnte.

#Choooo: Du bist süchtig geworden? Soll ich dir mal die Adresse einer Suchtberatungsstelle 'raussuchen? ;-)

#Atlanter: Harry Hermine Magie-Götter? Hm, da muss ich wohl mal mit den beiden reden. So geht das nicht... Elementarmagie? Weiß nicht was du meinst... ;-) Übrigens, an der Fortsetzung schreibe ich schon, aber das wird noch eine Weile dauern.

#D3cado: Was krieg ich denn für das neue Kapitel? -g-

#laser-jet: Gute Frage - das Wort "Freizauberer" kommt aber in einigen Geschichten vor, nicht nur in MasterKazoom's "preperation to fight". Natürlich kenne ich die Geschichte, und ich kann nicht abstreiten, dass mich die Geschichten, die ich gelesen habe, in irgendeiner Form beeinflussen. Wem geht das nicht so? Ganz besonders stark haben mich die Geschichten von Heiko2003 inspiriert, aber das habe ich ja schon in meinen Disclaimer geschrieben.
Schön das dir die Idee mit Fawkes gefallen hat. Du würdest gerne Dumbledores verblüfftes Gesicht sehen? Hm, schade, hatte gerade keine Digicam dabei...

#GefallenerEngel: Schön das auch dir Fawkes gefallen hat - ich dachte, es kann nicht schaden wenn ich mal wieder eine bekannte Figur mit einbaue. Ja, Harry und Hermine lernen sehr schnell, aber das müssen sie ja auch.

#Minerva McGonagall: (Wo habe ich diesen Namen bloß schon mal gehört...?) Ich glaube du hast da etwas falsch verstanden - Harry verwandelt sich nicht in ein Reh und in eine Katze, sondern in einen Hirsch... Hermine dagegen kann sich in ein Reh verwandeln. Und sie werden nicht alle Animagusformen gemeinsam haben - aber das dürftest du wohl schon gelesen haben...

#StarHeyoka: Ich werde "Harrys längste Sommerferien" mindestens einmal pro Woche updaten. Wenn ich es schaffe bekommt ihr öfters ein neues Kapitel, aber da will ich mich nicht so genau festlegen.
Zu deiner nächsten Frage: Dies hier ist eine Geschichte über Harry und Hermine. Warum sollte Harry dann eine Liason mit anderen Mädchen eingehen wenn er seine Hermine hat? Oder meintest du, dass ich andere Geschichten schreiben solle, in den Harry sich eine andere Freundin sucht? Für andere Geschichten fehlt mir im Moment die Zeit - ich arbeite gerade an der Fortsetzung zu dieser Geschichte hier und noch an einer anderen Geschichte, welche ich längere Zeit auf Eis gelegt hatte... Zu den Pairings: Ich werde Harry nie mit Cho zusammen bringen, ich mag dieses Mädchen einfach nicht. Sorry. Eine Alternative zu Hermine wäre für unter gewissen Umständen Ginny, evtl. noch Luna (obwohl sie immer so verträumt ist). Aber ich bin der Meinung, dass
Hermine von den uns bekannten Charakteren einfach die beste Partnerin für Harry ist.

#hbt3: Ich kann abgebrochene Geschichten auch nicht leiden - man fängt an zu lesen und dann muss man Monate auf ein Update warten, was nie kommt... Daher habe ich mir vorgenommen meine Geschichten erst dann u veröffentlichen, wenn ich sie fertig geschrieben habe. Das bedeutet zwar, dass ihr länger warten müsst, aber ihr habt dafür auch die Gewissheit, dass die jeweilige Geschichte wirklich beendet wird.

#Condor: "Die Macht der sechs Freunde" ist die Fortsetzung zu dieser Geschichte hier. Schon allein deswegen kann ich sie erst dann veröffentlichen, wenn "Harrys längste Sommerferien" zu Ende sind und die Schule wieder beginnt. Aber davon einmal abgesehen muss ich die Geschichte erst einmal fertig stellen (siehe meine Reviewantwort an hbt3)... Derzeit schreibe ich an Kapitel vier.
Das zweite Kapitel von "Schwanenkönig" habe ich gelöscht, weil ich mit
bepa und LillyAmalia daraus eine neue Geschichte machen will...

#LittleNadeshiko: Harry und Hermine sollen "übermenschlich" sein? Nun, das ist der Kampf, der ihnen noch bevor steht, ja schließlich auch...
Wegen Fawkes Aussehen muss ich ihn mal fragen, wenn er mal wieder Zeit für mich hat... ;-)

#HPHG-Reader: Nur ein kleiner Hinweis: Ich übersetze diese Geschichte nicht - ich schreibe sie selbst. Trotzdem freut es mich, das sie dir gefällt.

#Beppo1: Dir sei vergeben :-)

#vero: Wie meinst du das mit der Eifersucht? Hätte ich Harry auf Hermine eifersüchtig machen sollen oder umgekehrt? Aber du hast Recht - dies hier ist tatsächlich meine Geschichte. Und ich mag es nicht, jemanden gezielt eifersüchtig zu machen - sowas kann verdammt schnell ins Auge gehen.

#AlexBlack5 & silvertrust: Harry und Hermine werden tatsächlich sehr mächtig. Immerhin sthet Harry noch ein unmenschlicher Kampf bevor, und Hermine wird fest an seiner Seite stehen. Außerdem müssen sie ja noch ihre Freunde und die DA ausbilden... Ooops, jetzt habe ich schon wieder zuviel verraten... Naja, auf jeden Fall werden sie Voldemort nicht "zum Frühstück verspeisen", wie es silvertrust so schön formuliert hat. Denkt ihr nicht auch, das Voldemort nicht untätig bleibt und bestrebt ist, seine Macht und seine Magie noch weiter auszubauen?
Und Alex, was meinst du mit deiner Frage "...und passiert hier noch was?"