Kapitel 23: UNTERRICHTSPLANUNGEN

Nach dem Mittagessen waren Harry und Hermine damit beschäftigt, ihre restlichen Sachen auszupacken. Da sämtliche Schränke, die es in ihrer neuen Wohnung gab, magisch vergrößert waren, hatten sie kein Problem ihre Kleidung unterzubringen. Auch für ihre vielen Bücher war genügend Platz. Diese verstauten sie in den reichlich vorhandenen Bücherregalen im Wohnzimmer. Mit Hilfe einiger Zauber hatten sie bereits nach zwei Stunden alles sorgfältig verstaut und wollten sich daher etwas Ruhe gönnen. Doch daraus wurde leider nichts.

Gerade hatte es sich Hermine auf Harrys Schoß bequem gemacht und ihre Arme um seinen Hals geschlungen, da klopfte es an der Tür. „Ausgerechnet jetzt!", knurrte Harry und zog einen Flunsch. „Lächeln, Harry!", neckte ihn Hermine und gab ihn einen sanften Kuss. Mit rollenden Augen, weil er nun wegen dieser Störung auf die wunderbaren Küsse seiner Frau warten musste, stand Harry auf und öffnete die Tür. „Pro… Albus!" „Ich dachte, ihr seid noch am Auspacken ...", sagte Dumbledore erstaunt. „Komm nur rein, wir sind eben fertig geworden!", kam Hermine auf ihn zu und stellte sich neben Harry. Mit einem Augenzwinkern signalisierte sie Harry, dass sie nachher, wenn sie wieder allein sein würden, dort weitermachen würden, wo sie gerade unterbrochen wurden. Leichte Röte stieg in Harrys Gesicht. Vor seinem Ururgroßvater war ihm das doch ein wenig peinlich. Harry hoffte nur, dass er Hermines Geste nicht bemerkt hatte. „Setz dich! Was können wir für dich tun, Albus?", fragte Harry nachdem sich seine Gesichtsfarbe wieder normalisiert hatte. Nachdem der Schulleiter schließlich Platz genommen hatte, rückte er langsam mit der Sprache heraus, warum er eigentlich her gekommen war. „Ich habe noch einmal darüber nachgedacht und auch mit Remus und Minerva darüber gesprochen, was ihr nach dem Essen über die Geheimhaltung gesagt habt. Wollt ihr wirklich darauf verzichten?"

Harry und Hermine sahen sich kurz an, bevor Harry antwortete. „Wir sehen die Notwendigkeit einer Geheimhaltung um irgendwelchen Aktionen der Todesser und natürlich Tom zu entgehen, aber wir glauben auch, dass sich weder unsere zusätzliche Ausbildung noch unsere Hochzeit auf Dauer verheimlichen lässt. Das beste Beispiel dafür ist der Phönixorden: Obwohl er eigentlich gut geschützt ist, wissen nicht nur Tom und seine Todesser davon, sondern auch viele andere Leute. Sogar sechs bestimmte Schüler wissen nicht erst seit gestern vom Orden, sie kennen sogar den kompletten Führungsstab. Ich meine, wir müssen ja nicht gleich eine Anzeige im Tagespropheten aufgeben, dass wir bei Emrys waren und dort auch geheiratet haben, aber verstecken bringt auch nichts... Die anderen Schüler und Lehrer werden sowieso mitbekommen, dass wir ein Paar sind. Wir denken auch, dass die Lehrer ein Recht haben, dies zu erfahren. So wissen sie wenigstens damit umzugehen. Sollten wir deswegen bevorzugt von Toms Leuten angegriffen werden – nun, ich denke, inzwischen können wir uns ganz gut unserer Haut erwehren. Wir müssen ja nicht unbedingt überall mit unseren Fähigkeiten angeben, dass müssen bestimmte Personen ja nun wirklich nicht wissen, zumindest nicht jetzt schon..." Dumbledore gab Harry Recht. Nicht gern, aber er verstand den Standpunkt der beiden. „Einen Punkt hätte ich noch", warf Harry ein. „Ich vermute, dass Tom uns sogar eher angreifen wird, bevor wir noch mächtiger werden, was mir ehrlich gesagt auch recht ist." Liebevoll sah er Hermine an. „Je eher wir ihn besiegen, desto eher können wir endlich ein normales Leben führen – wir alle!"

Der Schulleiter nickte und sagte: „Fast die gleichen Argumente haben mir auch Minerva und Remus vorgebracht. Auch Prof. Snape kann von Geheimhaltung ein Lied singen. Auch wenn man es ihm vielleicht nicht ansehen mag, aber dieses Doppelleben belastet ihn doch sehr stark! Ihr wisst gar nicht, wie sehr Severus sich ein normales Leben wünscht! Wie leicht das klingt - ein ‚normales' Leben..." Nach einer kleinen Pause fuhr er dann fort: „Lasst uns heute beim Abendessen noch einmal darüber reden! Ich versuche bis dahin Emrys zu erreichen und ihn zum Essen einzuladen. Ihn müsst ihr ebenfalls versuchen zu überzeugen. Wenn Emrys dem zustimmt, dann gebe ich ebenfalls nach. Aber sollte Emrys einen Grund sehen, die Geheimhaltung aufrechtzuerhalten, dann akzeptiert es bitte! Ich lasse euch zum Essen rufen. Schaut bis dahin bitte noch bei Dobby vorbei, ihr müsst ihm und Winky noch den Zugang autorisieren, damit sie sich um eure Räume kümmern können!"

Wenig später apparierten die beiden hinunter in die Küche. Sie mussten nicht lange nach Dobby suchen. Kaum das sie in der Küche erschienen waren, kam er auch schon auf sie zugeflitzt.. „Hallo Dobby!", begrüßte Harry den Hauselfen, den er einst befreit hatte. „Harry Potter, Sir! Dobby ist froh zu sehen, dass es Harry Potter wieder gut geht, Sir! Und junge Missy ist an seiner Seite..." Das alles war so schnell aus Dobby herausgesprudelt, dass Harry und Hermine kaum ein Wort verstanden hatten. Nun stand der kleine Hauself mit schlackernden Ohren und großen Augen vor ihnen und wusste nicht so recht was er sagen sollte. „Dobby, kannst du bitte Winky mit herholen?", fragte Harry. Er konnte sich bei Dobbys aufgeregtem Anblick nur schwer ein Grinsen verkneifen.

Nur wenige Augenblicke später stand auch Winky vor ihnen. Sie sah viel besser aus als das letzte Mal, als Harry und Hermine sie gesehen hatten. Anscheinend trank sie wirklich keinen Alkohol mehr und hatte sich auch mit dem Tod ihres Meisters abgefunden. „Der Schulleiter hat uns und unseren Freunden eigene Räume hier in Hogwarts gegeben. Außerdem wollen wir das Haus meiner Eltern wieder aufbauen. Dafür brauchen wir zwei zuverlässige Elfen, die uns unterstützen. Wollt ihr uns helfen?" Dobby strahlte Harry an und auch Winky nickte eifrig. „Gut, dann kommt! Wir werden euch unsere Räume zeigen." Damit griff Harry nach Dobbys Hand und Hermine nach Winkys. Gemeinsam apparierten sie in den Gryffindorgemeinschaftsraum. Die Augen der beiden Hauselfen wurden noch größer als sie es sowieso schon waren. Mit offenen Mündern standen sie vor Harry und Hermine, die sich bei diesem Anblick nur schwer das Lachen verkneifen konnten. Noch nie hatten sie staunende Hauselfen gesehen. „Wie haben Harry Potter und Miss Granger das geschafft? Dobby dachte bisher immer, dass man in Hogwarts nicht apparieren kann, dass nur die Hauselfen … „Genau, Dobby.", unterbrach Harry den aufgewühlten Hauselfen. „Hermine und ich werden es euch später erklären!" Harry zeigte den beiden Hauselfen die Eingänge zu den drei Räumen und autorisierte ihnen den Zugang. Als nächstes zeigten sie den Hauselfen noch die Räume selbst, vor allem die Wohnungen. „Hier werden Ron und Ginny Weasley, Luna Lovegood und Neville Longbottom mit uns wohnen. Das hier ist unsere Wohnung. Ihr beide seid die einzigen Hauselfen, die diese Bereiche betreten dürfen und können. Dobby, Winky, wenn ihr für uns arbeiten wollt, dann wird euch der Schulleiter aus den Diensten Hogwarts entlassen und wir übernehmen euch in unsere. Das heißt, in Zukunft werden Hermine und ich euch bezahlen. Aber die Verhandlungen über euer Gehalt und die freien Tage führt Hermine mit euch... Und sagt bitte nur Harry bzw. Hermine zu uns, in Ordnung?" Dobby und Winky stimmten zu und musterten die beiden Schüler eingehend.

Nach etlichen schweigsamen Minuten erhellte sich Dobbys Gesicht. „Harry Potter ist jetzt fest mit Missy zusammen!", fragte er mit strahlenden Augen. „Dobby, wie sollst du uns nennen?" Schuldbewusst ließ der kleine Hauself seine Ohren hängen, doch Harry lächelte ihn an. „Aber du hast Recht, Dobby! In den Ferien ist viel passiert... Kommt bitte beide heute Abend zum Abendessen in die Große Halle, da werden wir euch dann etwas mehr erzählen. Jetzt können wir das noch nicht! Ähm, wisst ihr, wo unsere Schulsachen sind?" Dobby nickte, als er sagte: „Harrys und Mis... Hermines Gepäck ist im Büro von Professor Lupin, Sir! Wir holen es gleich!" Und mit einem zweifachen ‚Plopp!' waren die beiden Elfen verschwunden.

Pünktlich um sechs Uhr trafen sie sich in der Großen Halle zum Abendessen. Dumbledore hatte es tatsächlich geschafft, Emrys zum Essen herzuholen. Aber Emrys kam nicht allein. Ron, Ginny, Neville und Luna sowie Hermines Eltern hatte er von Avalon mitgebracht. Nur ein paar Augenblicke nach ihnen erschienen auch Dobby und Winky, weswegen sich Hermines Eltern ein weinig erschreckten, doch Hermine klärte sie schnell auf. Neugierig sahen sich Mr. und Mrs. Granger die beiden kleinen Elfen an. Immerhin war dies ihr erster Kontakt zu Hauselfen.

Nach dem Essen kamen sie auf das Thema von Harrys und Hermines Anliegen zu sprechen. Ihre Freunde stimmten ihnen zu, auch sie waren von der Geheimniskrämerei nicht so begeistert, auch wenn sie wussten, dass sie notwendig war. Und auch die Professoren Remus Lupin und Minerva McGonagall bekräftigten sie in ihrer Meinung. Nach einigem hin und her bat Albus schließlich um Ruhe und dann um eine Abstimmung. Es stellte sich heraus, dass jeder außer ihm und Emrys für die Aufhebung des Fideliuszauber war. Selbst Hermines Eltern und die beiden Hauselfen stimmten ihnen zu, auch wenn sie nicht wussten, worum es eigentlich ging. Sie freuten sich, zum ersten Mal nach ihrer Meinung gefragt worden zu sein.

Albus und Emrys berieten sich noch einen Augenblick, bevor Emrys sich an die Anwesenden wandte. „Ich kann euch verstehen und weiß wie ihr euch fühlen müsst, doch ihr müsst auch uns verstehen! Wir kommen eurem Wunsch nach, aber nur unter einer Bedingung." Albus war es, der weiter sprach: „Wir werden den Fideliuszauber nur für die Lehrerschaft aufheben, für keinen weiter." „Ich möchte euch bitten dies zu akzeptieren. Wir wissen, dass es eure Entscheidung ist", sagte Emrys auf Harrys Blick. „aber es ist unsere Aufgabe, euch zu beschützen. Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich noch keine andere Möglichkeit." Schließlich brachte Harry noch ein gewichtiges Argument vor: „Warum halten wir denn bestimmte Dinge geheim? Weil wir Angst vor Toms Repressalien haben! Aber hast du uns nicht immer gesagt, die Angst ist unser größter Feind und wir sollen dagegen ankämpfen?", sagte er zu Dumbledore. Dagegen konnte auch der Schulleiter nichts mehr sagen und zeigte ein äußerst verblüfftes Gesicht. Harry hatte einfach die Worte seines Ururgroßvaters gegen ihn selbst gerichtet, was den alten Professor dermaßen aus dem Konzept brachte, wie es schon sehr lange nicht mehr geschehen war. „Deine Argumente sind gut und auch zutreffend, aber bitte habt noch etwas Geduld. Ich dachte eigentlich, dass wir auf Avalon alles besprochen hätten", mischte sich Emrys wieder ein.

Nach einer langen Diskussion hoben Albus und Emrys den Fideliuszauber auf. Harry bat Dobby und Winky Prof. Snape, Prof. Flitwick, Madame Pomfrey und die restlichen Lehrer die im Schloss waren zu holen. „Ich werde euch jetzt wieder verlassen!", sagte Emrys und stand auf. „Albus wird euch später wieder mit dem Fideliuszauber belegen. Ich hoffe, ihr versteht unsere Absicht!" Ginny und Luna sprangen ebenfalls vom Tisch auf. „Nein, bleibt bitte sitzen, ihr könnt noch bleiben. Ich werde euch in einigen Stunden ein Portal öffnen, durch das ihr nach Avalon zurück reisen könnt." Erleichtert nahmen die sechs Freunde die Nachricht auf. Auch Hermines Eltern freuten sich, dass sie noch ein wenig Zeit mit ihrer Tochter verbringen durften. Als Emrys sich verabschiedet hatte und die Hauselfen mit den Professoren und der Krankenschwester zurück waren, erzählte Harry ihnen, was während der Sommerferien geschehen war.

Den Lehrern gingen die Augen über, als Harry von Avalon erzählte. Dobby und Winky waren ganz aus dem Häuschen, als sie erfuhren, dass Harry und Hermine geheiratet hatten und noch dazu von zwei Hochelfen unterrichtet worden waren. Harry musste ihnen alles über Ender und Moria erzählen, denn selbst die Hauselfen hatten schon seit Generationen keine Hoch- oder Waldelfen mehr gesehen. Aber nicht nur die beiden Hauselfen freuten sich, alle sprangen auf und gratulierten den beiden. Selbst Snape ließ sich zu einer Gratulation herab.

Nachdem Harry und Hermine mit einigen zusätzlichen Ausführungen von Dumbledore, Hermines Eltern und ihren Freunden von dem Erlebten und dem, was sie noch vorhaben berichtet hatten, machten sie sich gemeinsam an die Planung des Unterrichtes. Hermine stellte zusammen mit Minerva McGonagall einen besonderen Stundenplan für die sechs Freunde auf, der nicht nur ihre ‚normalen' Unterrichtsstunden enthielt, sondern auch ihr spezielles Training. Bei dem Unterricht, den Harry und Hermine an Stelle der DA durchführen wollten, kristallisierte sich bald heraus, dass es wohl nicht nur bei VgddK bleiben würde, sondern dass auch Duellieren, Zauberkunst und Verwandlung mit einfließen würden. Dementsprechend sagten auch neben Remus Lupin die Professoren McGonagall und Flitwick ihre Unterstützung zu. Nun mussten sie nur noch einen geeigneten Raum finden, aber das sollte kein so großes Problem werden, da es ja genügend leerstehende Klassenzimmer gab. Sie einigten sich auf drei Klassenräume im Erdgeschoss, die direkt nebeneinander lagen und schon seit Jahren nicht mehr genutzt wurden. Harry und Hermine bekamen die Erlaubnis, die drei Räume zu einem einzigen großen Klassenzimmer umzubauen und nach ihren Wünschen umzugestalten.

Endlich hatten sie ihre erste Planung abgeschlossen, und alle waren zufrieden. Nun mussten sie nur noch abwarten, wie sie ihre Pläne würden umsetzen können und wie die Schüler sie annehmen würden. Nun war es auch für Ron, Neville, Ginny, Luna und Hermines Eltern Zeit Hogwarts zu verlassen, um bis zum einunddreißigsten August nach Avalon zurückzukehren.

Am späten Abend gingen Harry und seine Hermine zusammen mit Albus und Remus zu den drei alten Klassenzimmern und sahen sie sich genauer an. Dafür dass sie schon seit vielen Jahren nicht mehr genutzt wurden, waren sie noch ganz gut in Schuss. Aber eine gründliche Reinigung hatten sie trotzdem dringend nötig. Dies erledigte der Schulleiter mit einem Schwenker seines Zauberstabes, wie er es schon in Harrys und Hermines Wohnung getan hatte. Danach entfernten sie gemeinsam alle Möbel aus den Räumen, bevor Harry und Hermine sich an die trennenden Wände machten, so dass die drei Zimmer wirklich einen einzigen Raum ergaben. Zum Schluss verbreiterten sie den großen Raum noch etwas auf magischer Art und Weise, so dass sie nun ausreichend Platz hatten, um die vier Klassenstufen gleichzeitig unterrichten zu können. Dieser Unterrichtsraum war nun genauso groß wie die Große Halle... Als sie gerade gehen wollten, fiel Hermine ein, dass sie vielleicht noch ein paar Dinge wie Kissen und Matten gebrauchen könnten, und so erschufen sie noch eine große Box, die sie mit Kissen füllten, und einen Stapel mit Übungsmatten, die doch sehr an die Turnmatten in einer Muggelturnhalle erinnerten. Dies brachte Harry auf eine Idee.

„Wir sollten uns überlegen, ob wir nicht eine Art Sporthalle einrichten wollen, in der wir trainieren und üben können..." „Wofür sollte das denn gut sein?", fragte der Schulleiter. „Wir haben bei Emrys gelernt, dass wir mit besserer körperlicher Kondition auch wesentlich besser und ausdauernder bei Duellen werden. Es bringt wirklich Vorteile! Seitdem wir mit dem Training begonnen haben, kostet uns die Verwandlung in unsere Animagusformen nicht mehr so sehr viel Kraft. Ich habe schon einen Ort dafür im Auge, der eigentlich bestens geeignet sein sollte. Ich dachte an die ‚Kammer des Schreckens', so würde sie endlich einen guten Zweck erfüllen. Wir werden sie umbauen müssen und natürlich den Eingang für jeden frei geben. Und wir müssten vielleicht eine Treppe zur Kammer bauen, nicht jeder mag durch die Röhren rutschen… Obwohl dies sehr gut zur Aufwärmung dienen würde.", grinste Harry. „Hm, die Idee ist gar nicht mal so schlecht. Ich werde darüber in Ruhe nachdenken, heute ist es schon zu spät, um mit dem Umbau noch anzufangen. Vergesst nicht, wir wollen morgen nach Godrics Hollow gehen!"

Nachdem sich dann Remus zurückgezogen hatte - schließlich stand der Vollmond unmittelbar bevor, was er den anderen aber nicht sagte - wollten sich auch Harry und Hermine auf den Weg in ihre neue Wohnung machen. Sie hatten ja schließlich noch etwas nachzuholen. Hand in Hand gingen sie in Richtung Tür, als Dumbledore sie aufhielt. „Harry, Hermine, ich würde noch gern etwas mit euch besprechen!" Beide sahen den besorgten Gesichtsausdruck des Schulleiters und stimmten dessen Bitte zu. „Aber nicht hier", sagte Dumbledore, „wir sollten in mein Büro gehen." Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Büro des Schulleiters.

„Setzt euch!", bat Dumbledore und ließ sich nicht wie üblich hinter seinem Schreibtisch nieder, sondern beschwor noch einen weiteren Sessel hervor, auf dem er schließlich Platz nahm. „Ich möchte nicht drängeln, aber über was wolltest du mit uns reden?", fragte Harry frei heraus, nachdem sein Ururgroßvater sich hingesetzt hatte. „Ich merke schon, dass ihr endlich allein sein wollt", erwiderte Dumbledore schmunzelnd. Zum zweiten Mal am gleichen Tag wurde Harry rot. „Nun ja, dann werde ich euch nicht weiter hinhalten und gleich zum Punkt kommen. Ihr habt mir eure Argumente ja schon genannt und ich musste mich geschlagen geben, doch ich möchte, dass ihr nichts überstürzt." Er strich über seinen langen weißen Bart und blickte dabei in die Augen seiner Schützlinge. „Sicherlich wollt ihr – und ich auch- dass es schnell vorbei ist und alle ein normales Leben führen können, aber …" Weiter kam er nicht, denn Harry hatte ihn unterbrochen. „Nichts aber! Ich weiß …" Er blickte Hermine an, „wir wissen, dass wir dafür einen hohen, vielleicht viel zu hohen Preis bezahlen werden. Aber wir tun es nicht nur für uns! Die Kinder sollen unbeschwert und ohne Angst aufwachsen können. Die Welt soll wieder Hoffnung haben! Wir werden uns nicht mehr verstecken, sondern offen gegen Voldemort und seine Todesser kämpfen! Wir werden jeden der es möchte so gut es geht unterrichten, damit sie sich im Notfall auch selbst verteidigen können. Voldemort wird sich wünschen, sich nie mit uns angelegt zu haben!" Immer mehr Entschlossenheit spiegelte sich in Harrys Augen wieder. Auch seine Wut auf Voldemort wurde mit jedem Satz größer. „Versprecht mir eins, seid vorsichtig!", mahnte Dumbledore. Harry und Hermine mussten dem Schulleiter versprechen, vorsichtig zu sein und nichts Unüberlegtes zu tun, erst dann durften sie das Büro verslassen. Sicherlich klang es hart, was Harry eben gesagt hatte, doch meinte er es ernst.

Beide schlenderten langsam hinauf zum Gryffindorturm. Nun konnten sie endlich das tun, worauf sie sich schon den ganzen Tag freuten - ihr neues Badezimmer und anschließend ihr neues Schlafzimmer einweihen...