Nachdem jetzt lange nichts kam, geht es weiter...Leider hatte das Forum einen Ausfall und so waren wir alle etwas beschäftigt und konnten nicht updaten, aber jetzt geht es weiter.

Wir danken: honeyflower, Skoyer, snape-girl1991, Kiyoharu, Joan Lillian Potter und cuteGinny.

Viel spaß mit dem neuen Kapitel

Kapitel 5

Es war stockdunkel, als Severus erwachte. Seine Augen brauchten einen Moment, um sich an das trübe Licht, das von einer kleinen Kerze in der Ecke ausging, zu gewöhnen.
Wie es aussah lag er in einem Bett im Krankenflügel.

Allmählich erinnerte er sich wieder an die Geschehnisse der vergangenen Stunden. Er war zum dunklen Lord gerufen und mit dem Cruciatus belegt worden. Dann hatte Fawkes ihm zurück nach Hogwarts geholfen, wo Hermine Granger ihn gefunden hatte.
Er schloss stöhnend die Augen, als er an die Begegnung mit ihr dachte. Er war ohnmächtig gegen sie gekippt und auf sie gefallen. Dann hatte diese Kimmkorn-Tante sie entdeckt und fotografiert. Zum Glück hatte Miss Granger schnell genug reagiert und die Reporterin und ihren Fotografen ausgeschaltet.
An mehr konnte sich Severus nicht erinnern.

Er versuchte vorsichtig seine Beine zu bewegen, was ihm aber Schmerzen bereitete. Also ließ er es sein. Er hob den rechten Arm und stieß auf Widerstand. Verwundert senkte er den Blick und sah, dass seine Hand in einer anderen Hand lag. Mit einem Mal wurde ihm auch die wohlige Wärme bewusst, die von der Stelle, wo die beiden Hände sich berührten ausging.

Ungläubig und verwirrt blickte er auf und sah einen braunen Lockenkopf neben seiner Hüfte auf der Bettdecke liegen.
Hermine Granger.
Sie hatte die Augen geschlossen und schlief. Ihr Gesicht, welches im schwachen Kerzenlicht sehr anmutig und fast wie gemalt aussah, wurde von braunen Locken umrahmt. Sie hatte den Mund leicht geöffnet und atmete leise.
Ein Anblick, den Severus nicht zerstören wollte.
Aber erstens war dies Hermine Granger. Eine Schülerin, eine Gryffindor und eine gnadenlose Besserwisserin, die dort lag und vertraut seine Hand hielt. Und zum zweiten musste er dringend auf die Toilette.
Aber andererseits ... Er zögerte und betrachtete die junge Frau, die auf dem kleinen Stuhl saß und nach vorne gebeugt auf seinem Bett schlief.
Wie lange sie wohl schon dort lag? Ob sie die ganze Zeit hier gewartet hatte? Aber nein, Poppy hatte sie sicher direkt verscheucht.

Sein Blick fiel auf ein zweites Bett, dessen Kopfende man durch einen kleinen Spalt im Vorhang erkennen konnte. Das Kissen war zerwühlt, und es sah aus, als hätte dort jemand bis vor kurzem gelegen.
War Miss Granger etwa verletzt worden? Durch seine Schuld?
Langsam und vorsichtig versuchte Severus seine Hand aus Hermines Griff zu ziehen. Er flüsterte: "Miss Granger?"

Langsam öffnete Hermine die Augen. Noch einmal, leise, hörte sie ihren Namen: "Miss Granger?"
Kurz musste sie zwinkern. Wo war sie?
Der Rücken tat ihr weh - im ersten Augenblick dachte sie, sie sei wieder über ihren Büchern eingeschlafen. Aber die Bücher waren weicher als sonst. Waren keine Bücher. Sie schlief an einem Bett ...

Ach ja. Richtig. Snape.
Sie hatte am Vorabend Severus Snape auf die Krankenstation gebracht.
Madame Pomfrey hatte sie beide dabehalten - "nur zum Beobachten" - naja, vielen Dank.

Jedenfalls erinnerte sich Hermine schlagartig daran, wie sie erwacht war von einem Schrei aus dem Nebenbett - einem Schrei wie von einem verwundeten Tier, Panik, Angst.

Nie hätte sie gedacht, dass ein Mensch solch einen Schrei von sich geben könnte - Professor Snape hatte ihm Traum getobt, geschrieen, ängstlich, schweißnass. Madame Pomfrey schien einen gesunden Schlaf zu haben ...
Hermine war aus ihrem Bett geschlüpft, zu ihrem Lehrer gegangen. Langsam hatte er sich beruhigt ...

Jetzt, als sie die leise Stimme des Meisters der Tränke hörte, kam ihr die Situation schlagartig zu Bewusstsein. Sie spürte seine Hand in der ihren, ihr Kopf auf seinem Bett - das Geschehen der vergangenen Nacht war auf einmal weit weg. Surreal.

Scheiße.
Hermine, du liegst gerade bei Snape auf dem Bett.

Sie erwachte endgültig, richtete sich auf wie von der Tarantel gestochen.
"Professor ... Entschuldigung ..."
"Ist schon gut, Miss Granger. Es ist zwar durchaus nicht unbedingt alltäglich oder gar in irgendeiner Form nachvollziehbar, wieso sie hier an meinem Bett sitzen, schliefen und meine Hand halten, aber ich denke, es ist auch nicht der Weltuntergang. Wenn Sie mich jetzt jedoch bitte loslassen würden. Ich muss dringend auf die Toilette."

Sofort ließ Hermione ihn los und stand auf.
Snape schwang seine Beine aus dem Bett und ging, noch ein bisschen wackelig, zur Toilette.

Hermione schlug sich die Hand vor den Mund, um nicht laut vor Überraschung aufzuschreien, Offensichtlich hatte ihr Professor nicht bemerkt, dass er ein Krankennachhemd trug, das üblicherweise am Rücken bis zum Saum offen war.
Die junge Gryffindor war sich sicher, den Anblick von Snapes, zugegeben knackigen Hintern, nicht mehr vergessen zu können. Schnell schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf. Dann setzte sie sich auf ihr Bett und wartete auf Snapes Rückkehr.

Mit hochrotem Gesicht (ob vor Scham oder Wut wusste Hermione noch nicht), kam er wieder. Mit einer Hand hielt er das Nachthemd hinter dem Rücken so gut wie möglich zusammen.

"Wagen Sie es ja nicht, irgendwem davon zu erzählen, Miss Granger, oder es wird das letzte Mal gewesen sein, dass sie überhaupt etwas gesehen haben!"
Severus setzte sich wieder auf sein Bett und kroch unter die wärmenden Decke. Da er dabei immer noch das Hemd mit der einen Hand festhielt, gestaltete sich die Angelegenheit schwieriger als erwartet.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie Hermione von ihrem Bett aufstand und ihm helfen wollte.
"Wagen Sie es nicht!", knurrte er.
Hermione murmelte ein "Entschuldigung" und kroch dann selber wieder in ihr Bett.
Severus, der es endlich geschafft hatte, unter seine Decke zu kommen, legte sich auf den Rücken und blickte die Decke an.

-o-o-

Nach einer Weile wandte er den Blick und schaute zum Bett der Gryffindorschülerin. Sie schlief nicht. Ihr Blick war ebenfalls zur Decke gerichtet. Severus sah, dass sich etwas seinen Weg ihre Wange hinunterbahnte und auf das Kissen tropfte.

Weinte sie etwa? Warum? Weil er sie so angefahren hatte? Obwohl es normalerweise seine Art war so zu reagieren, hatte er es in der Situation nicht gewollt. Sie konnte ja schließlich nichts dafür, dass Poppy diese Vorliebe für Muggel-Krankenhemden hatte.

Er kämpfte innerlich mit sich selber, ob er Hermione ansprechen oder so tun sollte, als hätte er ihre Tränen nicht bemerkt. Doch dann schluchzte sie leise auf und alle seine Vorsätze gingen den Bach runter.

"Miss Granger?", fragte er leise. Als sie nicht reagierte, versuchte er es etwas lauter: "Miss - Hermione? Ist alles in Ordnung?"

Sie wand den Blick, wischte hastig eine Träne weg, schniefte noch kurz und sagte dann mit recht kratziger Stimme: "Ja ... alles bestens." Dass das nicht überzeugend klang, war nicht nur ihr bewusst.
"Das glaube ich Ihnen nicht mal ansatzweise. Also, was ist los?" Er bemühte sich, Geduld zu bewahren.
"Es ist nichts ... und selbst wenn da etwas wäre, würden Sie es nicht verstehen." Sie sah ihn an und er konnte nicht anders und hielt dem Blick stand.
"Wieso sind Sie so überzeugt davon? Weil ich der griesgrämige Zaubertrankprofessor Snape bin?"
"Nein. Das ist nicht der Grund. Im Übrigen denke ich, haben Sie doch das Recht, so schlechtgelaunt zu sein, wie Sie wollen ... Nein, es ist einfach etwas, wobei Sie mir nicht helfen können."
"Und was wäre das? Vielleicht überrasche ich Sie ja!"

Hermione seufzte resigniert. "Gut, wie Sie wollen. Harry und Ron fragen mich immer wieder, warum ich mir so eine Mühe gebe, Sie den beiden gegenüber zu verteidigen. Nun ja, ich habe versucht ihnen zu erklären, dass ich es einfach unfair von ihnen, den Jungs, finde, Sie zu verurteilen, ohne Ihre Gründe für ihre Handlungen und Entscheidungen zu kennen. Naja, das gilt bei den beiden nicht, denn sie sind sich sicher, Ihre Gründe zu kennen.
Pfff ... und heute Vormittag waren sie hier im Krankenflügel, als Sie noch geschlafen haben und haben mir erzählt, dass die Kimmkorn einen Artikel geschrieben hat ... ich nehme an, Sie ahnen, worum es ging ... Nun ja, Harry und Ron glauben der Kimmkorn mehr, als mir ... und das ist etwas, was mich nicht gerade Luftsprünge machen lässt!"

Snape sah sie erstaunt an und fing plötzlich an zu lachen.
Dies war eine so seltsame und unerwartete Reaktion, dass Hermine sich erstaunt in ihrem Bett aufrichtete und Snape anstarrte.

Als er das bemerkte, beendete er seinen spontanen Heiterkeitsausbruch abrupt und versuchte wieder seine strenge, distanzierte Mine aufzusetzen. Allerdings misslang das kläglich.
"Nun", sagte er immer noch belustigt, "den Gryffindors hätte ich schon mehr Verstand zugetraut. Oder vielleicht bessere Augen? Haben Sie mir vielleicht schon mal Frauen oder Mädchen nachschleichen sehen?"
"Nicht wirklich", Hermine legte zweifelnd den Finger an die Nase, "aber Sie sind durchaus liebenswert ..."
"Na, na Miss Granger geben Sie sich keine Mühe", Severus winkte ab, "ich kenne Albus Plan bereits. Damit wird er wohl keinen Erfolg haben. Sehen Sie, wenn Sie meine Frau zu diesen Vorwürfen gefragt hätten. Sie hätte nur eines getan, nämlich gelacht."

"Was?", Hermine starrte ihren Lehrer groß an. "Sie haben ... sie sind ..."

"Verheiratet?", half Snape aus.

Hermine nickte konsterniert.

Snape machte daraufhin eine komische Kopfbewegung, etwas zwischen Nicken und Kopfschütteln. "Genau genommen bin ich ...", setzte er stirnrunzelnd an.

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So, und wenn euch das Spaß gemacht hat, dann bitten wir euch a) um eine Review und b) habt ihr vielleicht List, uns zu unterstützen! Einfach im ST reinschneien. Wir freuen uns immer über Frischfleisch!

LG, die Snapeischen Schreiberlinge!