DISCLAIMER:

This story is based on characters and situations created and owned by JK Rowling, various publishers including but not limited to Bloomsbury Books, Scholastic Books and Raincoast Books, and Warner Bros., Inc. No money is being made and no copyright or trademark infringement is intended.

Und nochmal auf Deutsch:

Diese Geschichte basiert auf Charaktären und Situation die durch JK Rowling kreirt wurden, und sich im Besitz von JK Rowling, verschiedenen Herausgebern einschließlich aber nicht beschränkt auf, Bloomsbury Books, Scholastic Books und Raincoast Books, und Warner Bros, Inc. befinden. Es wird kein Geld durch diese Geschichte erwirtschaftet und es ist keine Copyright- oder Markenschutzverletzung beabsichtigt.

Auf gut deutsch: Alles gehört JK Rowling und den besagten Unternehmen.

AN: Hi Leute! Sorry für das späte Update - aber ich war gerade ein paar Wochen aus der Stadt und habe nur meine Notizbücher dabeigehabt - habe also keine Gelegenheit gehabt, hochzuladen, was ich geschrieben habe.

BITTE UNBEDINGT LESEN - WICHTIG: Dieses Kapitel ist nun *mindestens* sehr hartes R, manche würden wohl schon NC-17 dazu sagen.

Bitte, wenn ihr hart R, bzw NC17 nicht ertragt, dann lest dies auf keinen Fall. Die Beschreibung der Vergewaltigung ist LANG und beschreibt die seelischen Folgen in einer Weise, die (hoffentlich!) klar macht, wie schlimm es für Harry ist, so ausgeliefert zu sein!

Es kommt also eine - wenn auch nicht 'brutale' - Vergewaltigung vor (Wobei ich eigentlich der Meinung bin, dass jede Vergewaltigung brutal ist, und die seelischen Folgen sind dieselben - oder noch schlimmer, wenn man sich Harrys Fall so ansieht...) - wenn man es genau nimmt, sind es sogar mehrere Vergewaltigungen, und da ich von einem meiner lieben Reviewer gehört habe, dass die deutschen ff's von der Zensur so ziemlich verschont werden, dachte ich, ich poste es doch trotzdem mal hier.

Vielleicht heißt es dann aber bye-bye für dieses Fanfic - und hoffentlich nicht für mein Account... Sonst sucht die Geschichte in der Yahoo Group Deutsche Harry Potter fanfiction, da ist die Geschichte auch abgelegt - unzensiert (Kapitel 4 und 5 fehlen da allerdings noch)

Also, bitte - wenn ihr die detaillierte Beschreibung einer Vergewaltigung nicht ertragt, lest dies bitte wirklich nicht!

Ich finde es auch nicht besonders nett, gleich den 'abuse'-Button zu drücken, denn man ist doch wohl nicht gezwungen, eine Geschichte zu lesen, auf der schon obendrauf steht, dass sie eben sehr, sehr hart ist!!!

Und dies ist sehr viel härter als alles andere, was ich bisher veröffentlicht habe.

Dieses Kapitel enthält das 'Pairing' (wenn man es denn so nennen kann bei einer Vergewaltigung -ich habe dabei ein wenig Bauchschmerzen...) Snape&Harry&Voldemort. Ein kleiner Teil bezieht sich auf die Beziehung zwischen Ron&Hermione, und Seamus&Dean.

Lest dies bloß nicht, wenn Euch das schon erschreckt. Dann seid ihr definitiv hier nicht richtig - immerhin ist dass hier ein Darkfic und *mindestens* hard R - und da viele von euch schon die ersten Kapitel unheimlich hart fanden, ist dies wahrscheinlich für euch alle NC-17... Ich habe allerdings härteres gelesen *rotwerd*.

RATING also R - NC-17

Nochmal als Hinweis: Ich bastle mir die Zeitlinien einfach so zusammen, wie es mir passt - dafür ist es eben ein AU. Das heißt, dass ich mir das Alter der Charaktäre einfach so zurechtschneidere, wie ich es brauche. Außerdem ist dies noch ungebetaed - ich habe aber demnächst eine gaaanz liebe Betaleserin, die zufällig auch noch meine allerbeste Freundin ist - Danke, Du weißt, dass Du gemeint bist!

Es sind auch starke Hinweise auf eine schon früher bestehende D/s-Beziehung zwischen Seamus und Dean vorhanden - die sich jetzt, notgedrungen, in M/s verwandelt hat. (Ja, ja, meine ewige Faszination mit dem D/s-Konzept von Liebe, Dominanz, Unterwerfung, Vertrauen... yummie ;-) )

Antworten an meine Reviewer am Ende des Kapitels (und vielleicht später noch in einer separat abgelegten AN)

Und nun, on with this Fiction :-)

Sorry für die lange AN - aber dafür ist dies auch ein ellenlanges Kapitel!!!

***

Kapitel 5:

Der nächste Morgen fand Severus Snape schon sehr früh in seinem Studierzimmer. Er erwartete einen Besucher, doch dieser würde frühestens in einer Viertelstunde erscheinen.

Genug Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen.

Der Junge war krank, schwer krank.

Doch es war keine Krankheit, die ein Medizauberer hätte diagnostizieren können.

Snape kannte den Geist des Menschen besser als jeder andere und er wusste, dass der Geist des Jungen, im übertragenen Sinne gesprochen, im Sterben lag - das Problem war nur - er konnte partout nicht erkennen, warum der Junge erkrankt war - und warum er, statt zuzunehmen und an Kraft zu gewinnen, immer weiter abnahm.

Er war sich sicher, das Albus nun von ihm erwartet hätte, ein schlechtes Gewissen zu haben.

Der Meister der Zaubertränke zog eine ironische Grimasse.

Ja, sicher.

Der alte 'Weiße Ritter`, wie er von Voldemort genannt wurde, hatte den Jungen nicht viel weniger manipuliert als er es nun tat.

Nur an einer sehr viel längeren Leine, und immer unter der Vorgabe, 'Nur das Beste' für den Jungen zu wollen.

Dabei hatte der alte Zauberer sehr viel weniger selbstlose Gründe dafür gehabt, den Jungen an sich zu binden.

Der Meister der Zaubertränke hatte, sobald er von Harrys armseliger, unglücklicher Kindheit bei seinen Muggelverwandten gehört hatte, erkannt, was wohl niemand außer ihm durchschaut hätte.

Albus Dumbledore hatte es mit Absicht getan. Mit purer, gnadenloser Absicht.

Um dann als der große, leuchtende Retter auftreten zu können, sobald der Junge alt genug für Hogwarts war.

Hungrig nach Zuneigung, wie der Junge war, hatte Albus ein leichtes Spiel damit gehabt, ihn zu formen.

Ihm seine Sicht der Welt einzuflößen, ohne dass der Junge jemals wirklich Gelegenheit gehabt hätte, sie zu hinterfragen.

Wenn es einen Menschen gegeben hatte, der Severus Snape in Sachen Gehirnwäsche das Wasser hatte reichen können, so war es Albus Dumbledore gewesen.

Doch seinen Kräften hatte eine gefehlt, die Severus Snape dann den Vorteil verschafft hatte: Dumbledore war kein Telepath, auch wenn er die Fähigkeit besaß, sein Gehirn so zu blocken dass kein Telepath, auch nicht Severus, es manipulieren konnte.

Dumbledore hatte große empathische Fähigkeiten und überall genug Spione, um den Menschen weißzumachen, dass er omnipotent war, doch dem Tränkemeister war vielleicht als einzigem Menschen bewusst, dass dies alles eine bloße Fassade gewesen war.

Dumbledore war wahrscheinlich selber niemals auf die Idee gekommen, dass sein eigenes Verhalten als brutal, als *dunkel* einzuschätzen war, doch wusste Severus Snape die Ironie der Tatsache, dass sich der Leiter des Ordens des Phoenix für ihn noch im Nachhinein als nicht-ganz-so-lupenrein herausstellte, zu schätzen.

Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken: "Severus?"

Er stand auf und begrüßte den Mann, der soeben durch seinen Kamin hereingekommen war, mit einem höflichen "My Lord" und einem leichten Senken seines Kopfes.

Severus Snape sank vor niemandem auf die Knie.

Vor ihm stand ein gutaussehender, circa 1,90 großer Mann in dreiviertellangen dunkelgrünen Samtroben, die ihm bis knapp über die Waden reichten, und unter denen schwarze Lederhosen sichtbar wurden, die in schweren Stiefeln steckten.

Sein Alter war schwer bestimmbar, nur die weiße Strähnen die sein ansonsten kohlrabenschwarzes, kurzgeschnittenes Haar an den Schläfen durchzogen, verrieten, dass er nicht so jung sein war, wie es vielleicht manchem erscheinen mochte.

Die noch vor einem Jahr so abstoßende Erscheinung des Dunklen Lords war nun wieder sehr ähnlich derjenigen, der Ginny Weasley in ihrem ersten Schuljahr in Hogwarts ihre intimsten Geheimnisse anvertraut hatte.

Nur eines war geblieben - die Farbe der Augen war ein leuchtendes Blutrot, das jeden zum Schaudern brachte, der es wagte, ihn direkt anzusehen.

Selbige Augen verengten sich nun als ihr Besitzer den Gruß erwiderte und meinte: "Hoffentlich habe ich dich nicht warten lassen. Du scheinst - beschäftigt?"

Tom Marvolo Riddle, genannt Voldemort, war schon immer sehr aufmerksam gewesen und hatte den grüblerischen Ausdruck auf dem Gesicht seines Vertrauten bemerkt.

Als Antwort erhielt er eine sarkastische Bemerkung: "Oh nein, mein Lord. Ich habe nichts anderes zu tun als morgens um 5 auf den Besuch des Dunklen Lords zu warten."

Die roten Augen sahen den Tränkemeister einen Augenblick lang mit einem nicht zu bestimmenden Ausdruck in ihnen an.

Etwas, was schon so manchen Death Eater vor Angst in Ohnmacht hatte fallen lassen, doch Snape hob nur seine linke Augenbraue und erwiderte den Blick ruhig, nicht im mindesten beunruhigt.

Da begann Voldemort zu lachen: "Severus, Du hattest noch nie Angst vor mir... Noch nicht mal als Kind..."

Das war es gewesen, was Voldemort an Snape so beeindruckt hatte...

Flashback

27 Jahre zuvor

Es war eine Versammlung, wie sie nur selten vorkam, denn diesmal waren sie alle da.

Alle Death Eater, das heißt die des Inneren Kreises und die des Äußeren, waren zur Besprechung der zukünftigen Pläne gerufen worden.

Die Aufgaben sollten verteilt werden - wer sollte bei welchem Überfall welche Rolle übernehmen? Wer sollte Spuren beseitigen, Informationen besorgen?

Nichts sollte dem Zufall überlassen bleiben.

Voldemort bestand auf Systematik und Strategie und konnte Dummheit und unüberlegtes Handeln nicht ertragen - weshalb er sich auch normalerweise von den Death Eatern des Äußeren Kreises fernhielt, die die meisten Aufgaben auszuführen hatten - und delegierte die Aufgabe, sich mit diesen Handlangern abzugeben, an die Death Eater des Inneren Kreises, soweit es möglich war.

Heute jedoch, so schien es, würde ihm dies nicht möglich sein.

Ein Tumult war in den Reihen der 'Äußeren' ausgebrochen.

Diejenigen, die normalerweise dafür zuständig waren, für Ordnung zu sorgen, waren eilig bemüht, dies zu tun, bevor der Lord darauf aufmerksam wurde, doch sie hatten kein Glück damit.

Voldemort hatte bereits seine Stimme erhoben und gerufen: 'Wer wagt es, die Beratungen zu stören?"

Aus den Reihen der Äußeren drang nach einer kurzen Pause eine zitternde Männerstimme: "MyLord, es tut mir so leid...

Voldemort, verärgert über so eine Unterbrechung, sagte sehr leise und bedrohlich: "Trete vor, so dass ich Dich sehen kann!"

Jeder, der den Dunklen Lord kannte, wusste, dass dieser leise, ruhige Ton gefährlicher als jeder Wutanfall seinerseits war.

Tödlich, in vielen Fällen.

Der Mann trat vor und sank auf seine Knie: "Mein Lord, ich..."

Ungeduldig unterbrach ihn Voldemort: "Wie ist Dein Name, und warum wagst Du es, den Inneren Kreis zu unterbrechen!?"

Der Mann sank nun wirklich zu Boden und stammelte hastig: "Mein Name ist Serafin Snape. Mein Lord, mein Sohn... Mein Sohn ist mir hierher gefolgt."

Erschrockenes Keuchen war zu hören. DAS war unverzeihlich. Ein Außenstehender - der alles mit anhörte und berichten konnte? Selbst wenn es sich um das Kind eines der ihren handelte...

Voldemort hatte die Augen zusammengekniffen: "Serafin Snape? Hmm... Ich erinnere mich... Ist Dein Sohn nicht erst .... 10 Jahre alt?"

Die Antwort, die der Mann vor ihm gab, war vor Stottern fast nicht zu verstehen: "J j ja... A..A..ber... m.m. mei..mein Se.Severus i.i.ist ein s..s..s..sehr ... inte..intelli..genter... Junge."

"Hör auf zu Winseln, Du Idiot. Du wirst noch genug Grund dazu haben, dass verspreche ich Dir. Und noch mehr, wenn Du nicht endlich aufhörst zu Flennen!" Der Dunkle Lord war angewidert ob dieser Zurschaustellung von Schwäche.

Dann ignorierte er den Mann vor sich und sah prüfend in die Runde. Eine Person, die etwas hervorgetreten und deutlich kleiner als die meisten Anwesenden war, stand nahe der Stelle, an der der Turmult ausgebrochen war.

Die kleine Gestalt stand aufrecht und hatte den Kopf hoch erhoben, still, nicht einmal zitternd.

"Bist Du der Sohn dieses Mannes?"

Das Kind ging ein paar Schritte auf ihn zu und sah ihm direkt ins Gesicht, während es mit einer Ruhe antwortete, die keine Angst verriet: "Ja, ich bin Severus Serafin Snape. Das dort... " Das kleine Gesicht verzog sich in einer leicht verächtlichen Grimasse "... das dort ist mein Vater."

Der Lord wusste nicht, was er von diesem Kind, dass nicht einmal zusammengezuckt war, als er es ansprach, halten sollte. War es dumm genug, zu glauben, ihm könne nichts geschehen, oder hatte es wirklich keine Angst?

Zeit, dass zu testen.

"Kind, weißt Du, was ich mit Death Eatern tue, die schwere Fehler begehen? Fehler, wie die, sich von einem Kind hierherfolgen zu lassen?"

Die schwarzen Augen verrieten ebensowenig was in dem Kind vorging wie seine Stimme, als es entgegnete: "Du folterst oder tötest sie. Manchmal beides."

Dieses Kind faszinierte ihn.

"Du weißt, dass ich Deinen Vater und auch DICH foltern und töten kann und hast keine Angst?"

Der Junge, so unglaublich es auch schien, hob nur seine Augenbraue - eine Geste, wie ihn der Dunkle Lord noch nie bei einem so jungen Menschen gesehen hatte - und entgegnete: "Ihr seit nicht dumm genug, dass zu tun. Ihr werdet meinen Vater nicht umbringen und auch mich nicht, denn Ihr braucht das Geld, dass er Euch jeden Monat bringt. Es wäre unlogisch, denn ihr könnt mir mit einem Gedächtniszauber ganz einfach jede Erinnerung an alles nehmen, was ich heute mitbekommen habe - ohne dass Ihr Eure Geldquelle verliert."

Stille

Man hätte ein Taschentuch fallen hören können, so totenstill war es - bis auf das Schluchzen des Mannes zu seinen Füßen.

Voldemort konnte gerade noch verhindern, dass der Mund ihm offen stand vor Schreck, aber er konnte nicht anders als den Jungen anstarren, der ihn mit fast stoischer Ruhe aus diesen unglaublich pechschwarzen Augen betrachtete.

Als sei dies eine Hausaufgabe und er der Lehrer gewesen. Und nicht eine Frage von Leben und Tod.

Seit er zu 'Lord Voldemort' geworden war, hatte niemand es mehr gewagt, so mit ihm zu sprechen.

Ihm zu sagen, was er machen würde, als sei es eine Tatsache.

Als sei er, der Dunkle Lord, so leicht zu durchschauen...

Auf einmal geschah etwas, was ein erschrockenes Keuchen von Seiten der Death Eater rechts und links von ihm zur Folge hatte.

Der Dunkle Lord *lächelte*.

Richtiggehend freundlich sah er auf das Kind hinab und sagte dann: "Du hast Recht, Severus Serafin Snape. Es wäre nicht logisch. Dein Vater ist einer meiner Hauptgeldgeber und ich werde weder Dir noch ihm etwas tun. ABER Du wirst nicht mit dem Obliviate belegt, sondern wirst Deinen Vater ab jetzt zu diesen Treffen begleiten, ist das klar?"

Sie hatten alles erwartet, nur nicht dass.

Einige waren enttäuscht.

Die wenigsten mochten Serafin Snape - er war ein Feigling und nur zu den Death Eatern gestoßen, weil er geldgierig war und auf eine Vergrößerung seiner Reichtümer hoffte.

Noch nicht einmal den Cruciatus?

Sie hätten zu gerne gesehen, wie sich dieses unverschämte Balg und sein erbärmlicher Vater wimmernd am Boden wanden.

Zumindest die Death Eater des Äußeren Kreises dachten so.

Doch die Death Eater des Inneren Kreises waren widerwillig beeindruckt von dem unglaublichen Mut des kleinen Jungen vor ihnen.

Und über die nächsten Jahre hinweg wurde es dann deutlich, dass der Dunkle Lord so etwas wie ein Ersatzvater und Mentor für Severus Snape geworden war - und dass dieser der einzige war, dem Voldemort jemals wirklich vertraute.

Der leibliche Vater war nur eine Marionette in den Händen seines Lords - und sobald klar war, wie viel höher als Serafin Snape sich der Junge schon nach ein paar Jahren in der Hierarchie befand, auch in den Händen des eigenen Kindes.

Voldemort hatte Severus Snape zu seinem Sohn gemacht, einem Erben der Dunkelheit wie es ihn noch niemals zuvor gegeben hatte.

Als Serafin Snape bei einem Überfall auf eine Muggelfamilie von Auroren gefasst und nach Azkaban gebracht worden war, hatte Severus nicht einmal mit der Wimper gezuckt, sondern nur sarkastisch gesagt: "Dort ist er jetzt jedenfalls 'sicher' vor Eurer Wut, mein Lord...."

Und er, Tom Marvolo Riddle, genannt Lord Voldemort hatte wieder einmal lachen müssen ob der kaum verhüllten Verachtung des Sohnes für den Vater.

Es kam ihm unglaublich bekannt vor - er kannte es sehr gut, seinen Vater zu hassen und zu verachten...

Flashback Ende

Sich aus seinen Gedanken losreißend, fragte Voldemort den jüngeren Mann: "Was machen Deine Projekte?"

Während sich die beiden dunklen Zauberer in den Sesseln vor dem Kamin niederließen, erwiderte der Tränkemeister: "Die Umstellung der Schule ist abgeschlossen und bis jetzt läuft alles so wie ich es mir vorgestellt habe. Die Herren / Sklaven - Regelung hat die gewünschten Effekte und es gibt keine offene Rebellion mehr."

Sie hatten einige Meinungsverschiedenheiten über dieses Thema gehabt - Severus hielt nicht viel von der 'Dampfhammermethode', die sein Lord anwendete, indem er jeden Muggel oder Muggelgeborenen, der ihm in die Hände fiel, einfach umbrachte, und so hatte der Dunkle Lord ihm, quasi als 'Testfeld', Hogwarts überlassen.

Konnte der jüngere Schwarzmagier beweisen, dass er die Gesellschaft auf subtilere Art und Weise effektiver nach seinen Wünschen umstrukturieren konnte als durch Tötung alles 'unwerten', wie es Voldemort bevorzugte, so würde auch Voldemort seine Einstellung in dieser Angelegenheit überdenken.

Voldemort runzelte die Stirn: "Keine OFFENE Rebellion?"

Snape sah ihn mit einem beinahe erstaunten Gesichtsausdruck an: "Es ist nicht zu erwarten, das versteckte rebellische Anwandlungen so schnell ausbleiben. Immerhin haben wir es mit Schülern zu tun, die zuvor unter Dumbledores Fittichen und seinem manipulatorischem Einfluss standen.

Es ist etwas entscheidend anderes, beinahe die gesamte Schülerschaft Gryffindors, Huffelpuffs und Ravenclaws umzuerziehen als sich einer einzelnen Person gezielt widmen zu können...

Es wird zweifellos länger dauern, aber es sind schon vielversprechende Fortschritte zu erkennen - selbst dieser Idiot Ronald Weasley lässt Anzeichen dafür erkennen, dass er nicht ganz so ignorant wie seine Eltern und älteren Geschwister ist...

Er scheint das Schlammblut Granger ganz gut an der Kandare zu haben - trotz seiner zu starken emotionalen Bindung zu ihr."

Der Dunkle Lord lächelte zufrieden ob dieser langen Rede Snapes.

Dies war das Gebiet, auf dem sich Severus zu Hause fühlte, mehr noch als seine Zaubertränke - der Geist des Menschen.

"Mein lieber Severus, ich habe es schon lange aufgegeben, Deine Entscheidungen anzuzweifeln. Ich muss zugeben, als Du darum batest, Hogwarts eigenständig, nach Deinen Wünschen umstrukturieren zu dürfen, war ich höchst skeptisch.

Warum nicht endlich die Schlammblüter loswerden?

Ich bin immer noch nicht überzeugt... Aber wenn es jemand erreichen kann, aus dem besten Freund Harry Potters und Sohn von Mitgliedern dieses lausigen Ordens des Phoenix einen stolzen Reinblüter zu machen, der weiß, was er seinem Blut schuldet, dann bist Du es."

Snape sah ihn nur an und nickte emotionslos - als ob zur Bestätigung einer Tatsache, die ihm längst bekannt war.

"Und - Dein anderes kleines Projekt?"

Snape zog eine besorgte Grimasse, die seine Schüler wohl zutiefst erstaunt hätte: "Das, ehrlich gesagt, bereitet mir ein wenig Probleme."

"Ist er immer noch so rebellisch?" Die Stimme des Dunklen Lords klang sehr zweifelnd. Ein Jahr in den Händen seines Meisters der Gehirnwäsche hatte noch keiner ungebrochen überstanden.

"Nein... Im Gegenteil, sein Gehorsam lässt grundsätzlich nichts mehr zu wünschen übrig - bis auf ein paar kleine Ausrutscher in alte Gewohnheiten, die ich ihm wohl auch noch austreiben werde...

Es ist seine Gesundheit, die mir Sorgen macht.

Er gewinnt einfach nicht an Kraft, trotz aller Bemühungen meinerseits, ihn zu stärken - er bricht zusammen, wenn er länger als 4 Stunden auf den Beinen ist."

Die Besorgnis war deutlich in der Stimme des Zaubertränkemeisters zu hören.

Ein Gedanke kam dem Dunklen Lord. Vielleicht... : "Du hast doch seine Magie blockiert, nicht wahr?"

"Ja, nachdem ich ihn mit einem Buch über zauberstablose Magie erwischt habe. - Er ist einfach zu kraftvoll, als dass ich das hätte riskieren können."

"Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass die Magie eines dermaßen kraftvollen Zauberers, so jung er auch sein mag, so stark sein könnte, dass sie lebenswichtige Funktionen seines Körpers übernimmt - und dass sein Körper danach abhängig von dieser magischen Energie sein könnte?" Voldemorts Stimme war kalt, analytisch - es war offensichtlich, dass es für ihn nur ein interessantes theoretisches Problem war, und dass es ihm dabei nicht darum ging, dem Jungen zu helfen.

Totenstille

Wenn der Tränkemeister ein weniger beherrschter Mann gewesen wäre, hätte er sich nun wohl mit der flachen Hand vor die Stirn geschlagen und sich selbst einen Idioten genannt, doch so sagte er nur langsam: "Das ist gut möglich."

Warum nur hatte er das übersehen?

Schließlich hatte auch bei der Wiederherstellung des Körpers seines Lords die magische Unterstützung der Körperfunktionen eine wichtige Rolle gespielt....

Es war durchaus im Bereich des Möglichen. Der Junge hatte eine so starke magische Aura gehabt, bevor er sie blockierte. Eine atemberraubende Aura, die jeden, der Magie fühlen konnte, beeindruckt hatte.

Besonders bei *diesem* Jungen war es möglich...

Die Legende hieß, dass, war die magische Kraft, über die ein Zauberer verfügte, nur stark genug, so wäre er unsterblich. da die Magie sicherstellen würde, dass er weder jemals krank würde noch alterte.

Solange man seine Magie nicht mit Hilfe eines speziellen Talismans blockierte.

Exakt dass, was er getan hatte, um Harrys Kräfte unter Kontrolle zu haben - der lederne Riemen, den er dem Jungen um das linke Handgelenk gelegt hatte, und den nur er, als sein Herr, ihm jemals wieder abnehmen konnte.

Konnte die Legende etwa mehr als nur einen wahren Kern haben?

Denn es gab wirklich keinen logischen Grund für die ausgemergelte und schwache Gestalt des Jungen. Er sorgte dafür, das Harry genug aß, und die Bewegung der letzten Tage und Wochen hätte auch einiges zu dessen Kräftigung beitragen müssen.

Voldemort betrachtete seinen Vertrauten mit amüsiert blitzenden Augen. Was hätte er in diesem Augenblick darum gegeben, ebenfalls ein Telepath zu sein... Es war klar zu sehen, dass Snape dieser Gedanke tatsächlich noch nicht gekommen war.

Es war selten, dass der Dunkle Lord es schaffte, Severus Snape bei einem Fehler oder einer Gedankenlosigkeit zu erwischen.

Die Perfektion, mit der sein Vertrauter jedes seiner Vorhaben anging hatte Voldemort schon immer fasziniert - selber ein Perfektionist, empfand er tiefe Bewunderung für die Gradlinigkeit, mit der Severus Snape jedes Ziel anvisierte und Probleme mit kühlem Sachverstand löste.

Und ihn nun so dermaßen aus allen Wolken gefallen zu sehen bereitete Voldemort eine diebische Freude.

Doch er hatte eine weitere Frage: "Der Junge... Wie steht es mit seiner Akzeptanz... unserer Sache?"

Snape hob seine rechte Augenbraue und sah seinen Lord an: "Er ist *bemüht* zu akzeptieren, was ich wünsche; doch es wird noch seine Zeit brauchen. Der Junge war jahrelang im Fokus von Dumbledores 'Aufmerksamkeiten' - und er weiß noch lange nicht genug..." Auf einmal brach er ab und bat den Lord mit einem Zeigefinger auf den Lippen darum nichts zu sagen, während er selber aufstand und dann zur Tür ging um sie mit einem Ruck aufzureißen.

Vor ihm auf dem Boden kauerte der Junge, über den sie gesprochen hatten - die Hände in einer flehenden Pose gehoben.

Snape hatte sich zu seiner vollen, imposanten Größe von beinahe zwei Metern aufgerichtet und sah nun streng auf die merklich zitternde Figur vor ihm nieder: "Was machst *Du* denn hier?" Seine Stimme hatte einen sehr unheilverkündenden, harten Ton angenommen, der selbst den Dunklen Lord nicht unbeeindruckt ließ, dem die Nackenhaare zu Berge standen ob dieses Anblicks.

Wieder einmal wurde ihm bewusst, dass er sich diesen Mann nicht zum Feind machen durfte. Und dass er froh sein konnte, dass sich Severus Snape nicht von Dumbledore hatte einwickeln lassen.

Für niemanden anders hätte Voldemort auf seine Rache an Harry Potter verzichtet, doch Severus Snape war etwas ganz anderes...

Der Dunkle Lord wusste, es gab nur noch eine einzige Person in der Zauberwelt, die ihm wirklich gefährlich werden konnte - und dass dies sein eigener Meister der Zaubertränke war.

Der Junge, der jetzt in einer beinahe fötal anmutenden Pose auf dem Boden kauerte, die Hände immer noch flehend erhoben, nicht wagend, seinem Herrn in die Augen zu sehen, war in einem jämmerlichen Zustand, genau wie es ihm Severus erzählt hatte.

Die grünen Augen stachen beinahe unnatürlich groß aus dem totenblassen Gesicht hervor, dessen Wangenknochen scharf hervortraten. Er sah aus wie ein Mensch, der seit Monaten nicht mehr genug gegessen hatte.

Als Snape nun das Kinn des Jungen mit festem Griff erfasste und ihn zwang, ihm in die Augen zu sehen, war seine Stimme beinahe ein Hauchen - ein eisiger Hauch, der Harry zusammenzucken ließ: "Wie kannst Du es wagen, Junge... Ich hoffe für dich, dass du eine gute Erklärung hast für dein dreistes Verhalten...."

Die Antwort des Jungen kam hastig; und so leise und gepresst, dass sie beinahe unverständlich war: "Es... Herr ... Schmerzen..."

Dann griff er sich mit einer hilflosen Geste an den Kopf, an seine Stirn, von der nun ein Tropfen Blut herabfiel und sank in Ohnmacht.

Der Tränkemeister fing ihn mit einer raschen, fast grazilen Bewegung ab, bevor er auf sich den Kopf auf dem Boden aufschlagen konnte.

Dann wandte er sich um, den Jungen auf seinen Armen, als wöge er nichts, zu Voldemort und sagte: "Eure Gegenwart, mein Lord. Es scheint als ob die Blockade seiner eigenen Magie seine Sensibilität gegenüber Eurer Aura nicht geändert hat..."

Der Dunkle Lord schüttelte den Kopf mit einem ungläubigen Blick auf den fragilen, kaum älter als 14 Jahre wirkenden Jungen in den Armen seines Vertrauten: "Harry Potter reagiert mit SCHMERZEN auf meine Aura? - Ich wusste ja, dass er meine Gegenwart in seiner Narbe spürt - aber richtiggehende Schmerzen?"

Der Meister der Zaubertränke nickte: "Der Junge hatte schon immer Visionen, aus denen hervorging, das eine Art Verbindung zwischen ihm und Euch besteht - aber dass wisst Ihr ja ebensogut wie ich. - In Eurer Gegenwart manifestiert sich dies in Form von starken Schmerzen, in ihrer Intensität ungefähr das 10fache des Cruciatus, soweit ich dies anhand der Symptome diagnostizieren kann. Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass es sich auch äußern würde, wenn seine magischen Fähigkeiten blockiert sind..." Während er noch sprach, legte er den Jungen vorsichtig vor den Kamin.

Voldemort war beeindruckt von der Stärke des Kindes.

Nein, das war kein Kind mehr. Der Junge-der-lebte sah in seiner schwachen Verfassung zwar noch aus wie ein Kind - doch er war es schon lange nicht mehr.

Kein 'Kind' hätte sich dermaßen zusammennehmen können - das 10fache des Cruciatus, und der Junge hatte noch nicht einmal geschrien.

Dann, mit einer leichten Handbewegung weckte der Meister der Zaubertränke den Jungen: "Enervate."

***

Das Erste, dass Harry wahrnahm, war das Flackern des Feuers im Kamin und schier unerträgliche Schmerzen in seiner Narbe.

Er versuchte, die Augen zu öffnen, doch diese füllten sich sofort mit Tränen und alles, was er sehen konnte, bevor er sie wieder schließen musste, um zu verhindern, dass er aufschrie, waren die Hände seines Herrn, die eine Phiole hielten - und die schemenhaften Umrisse eins weiteren Mannes, der in einem der Sessel sitzen musste...

Halb betäubt vor Schmerz schluckte er die kühle Flüssigkeit, die ihm eingeflößt wurde, gehorsam und atmete dann einmal, schaudernd, durch, als der Schmerz langsam nachließ und dann verschwand.

"Öffne die Augen, Junge."

Die dunkle Stimme seines Herrn.

Kalt. Ausdruckslos. Hart.

Harry erschauderte wieder.

So klang sein Herr, wenn er wirklich ungehalten war.

Panik begann ihn zu erfassen.

Er musste versuchen, die Augen zu öffnen.

Er musste versuchen, Snape zu besänftigen.

Er blinzelte ein paar Mal und bemühte sich, sich aufzusetzen

Rote Augen starrten ihn ruhig aus einem entspannten Gesicht an.

Als Harry realisierte, wer der Mann war, der da ruhig in einem der Sessel saß, zuckte er zu Tode erschrocken zurück und begab sich in jene Haltung, die der Zaubertränkemeister als seine 'Demutshaltung' bezeichnet: Die Handflächen flach nebem seinem Kopf auf dem Boden und die Knie unter den Körper gezogen.

Er zitterte merklich.

Er war sich sicher, dass er nun sterben musste.

Er hatte ein Treffen seines Herrn mit dem Dunklen Lord unterbrochen.

***

Wäre der Dunkle Lord zu solchen Gefühlen fähig gewesen, so hätte er nun wohl zumindest einen Anflug von Mitleid empfunden.

Doch so sah er nur wohlwollend auf den zitternden Jungen herunter und sagte leise: "Severus, das ist ein höchst angenehmer Anblick..."

Der Meister der Zaubertränke, der immer noch vor dem Jungen stand, erwiderte nichts, sondern nickte nur leicht und sagte mit seiner ruhigen und eiskalten Stimme, die alleine schon ausreichte, Harry fast vor Angst sterben zu lassen: "Junge, was du getan hast, war direkter Ungehorsam...."

Ein erstickter, schluchzender Laut kam aus Richtung des Jungen, und sein Zittern wurde stärker.

"Du weißt, ich werde dich bestrafen."

Severus sah auf den nun unzweifelhaft panisch zitternden Jungen herab, der bei seinen strengen Worten zusammengezuckt war, und der nun eilig flüsterte: "Ja, Master. Ja natürlich, Master."

Voldemort, der nun ebenfalls aufgestanden war, lächelte leicht.

Es war unschwer zu erkennen, dass ihm die Situation gefiel.

Und Severus konnte es ihm nicht einmal verdenken, denn der Anblick, den der nur in die Hose eines silberfarbenen Seidenpyjamas gekleidete, auf dem Boden kauernde Junge bot, war sehr ansprechend.

Vielleicht gab es eine Möglichkeit, sich bei seinem Lord für die Unterbrechung des Gespräches zu entschuldigen... Und ihm zugleich die Fortschritte vorzuführen,die der Junge gemacht hatte.

Doch konnte er es riskieren? Tom Riddle war manchmal ein wenig - heftig - auf diesem Gebiet...

Er beschloss, es zu riskieren.

"MyLord, vielleicht habt Ihr einen Vorschlag für eine angemessene Bestrafung?"

Ein erstickter Seufzer, der dem Jungen entfuhr, war das einzige Zeichen dafür, dass er hören konnte, was sein Herr da sagte.

Der fast sanfte Tonfall, in dem der Dunkle Lord nun entgegnete, zeigte deutlich, wie sehr ihn die Situation erregt hatte: "Oh ja, und ob... Vielleicht möchte der Knabe ja einmal zeigen, ob er hält, was er verspricht..."

***

Harry zitterte wie Espenlaub als sich die beiden Männer links und rechts von ihm stellten und so nah an ihn herantraten, das er ihre Stiefel an seinen Seiten spüren konnte.

Er hatte Angst, so große Angst wie schon lange nicht mehr.

Der Dunkle Lord war ein Sadist - Harry hatte genug gesehen, um das zu wissen.

Selbst sein Herr, Severus Snape, so gnadenlos, so konsequent und so schmerzhaft die 'Behandlung' auch sein mochte, die ihm der Tränkemeister angedeihen lassen mochte - eines war Harry mit der Zeit klar geworden - Severus Snape genoss es zwar, totale Macht über andere Menschen auszuüben und sie zu dominieren, sie vollkommen zu beherrschen und sie dazu zu bringen, sich ihm zu unterwerfen - doch er sah ‚übermäßige' körperliche Gewalt lediglich als ein notwendiges Übel an.

Das er dies realisiert hatte, hatte einen weiteren Grenzstein in seiner Unterwerfung unter den Willen des Schwarzmagiers bedeutet.

Das Wissen, dass Snape es nicht genoss, ihm wehzutun, hatte seine Verwirrung unglaublich verstärkt, denn trotz der Aversion des Tränkemeisters gegen brutale Gewalt peitschte er ihn dennoch gnadenlos aus und zögerte nicht, ihn zu schlagen, wenn der Junge seiner Meinung nach ungehorsam gewesen war.

Der seelische Schmerz war immer noch unglaublich stark, doch wurde er gedämpft durch das Wissen, dass seine einzige Bezugsperson zumindest in diesem Punkt annähernd menschliche Züge zeigte.

Doch dies war nicht 'nur' Snape.

Dies war Voldemort.

Und Snape hatte ihm die Bestrafung überlassen.

Harry biss sich auf die Lippen, bis er Blut schmeckte. Er durfte nicht weinen.

"Stehe auf."

Harry fühlte sich wie gelähmt.vor Angst, doch sein Körper schien einen eigenen Willen entwickelt zu haben, eintrainiert durch Snape. Er raffte sich auf, doch taumelte, und wurde von starken Händen aufgefangen, die nicht die seines geliebten, gefürchteten Herrn waren.

*Voldemort*

Es war Voldemort, auch wenn er nicht mehr so aussah wie das reptilienähnliche Wesen, als dass sich Harry an ihn erinnerte, und von dessen Hässlichkeit er immer noch Alpträume hatte.

Dieser Mann war wie eine verrückte Mischung aus dem 16jährigen Tom Riddle, dem Harry in seinem 2. Jahr in der Kammer des Schreckens begegnet war, und dem Reptil mit den roten Augen, dass er an jenem schrecklichen Tag auf dem Friedhof vor sich gehabt hatte, als Cedric Diggory hatte sterben müssen.

Eine Mischung, schlimmer als jeder Alptraum - gutaussehend, und doch unzweifelbar schrecklich in seiner *Schönheit*.

Spätestens nach diesem Tag würde Harry sich den Teufel nie wieder als hässlich vorstellen.

Nein, der Teufel war von einer bestialischen, verführerischen Schönheit, und sein Name war Voldemort.

Dieser Mann, der ihn nun an sich drückte wie eine willenlose Puppe, und der seine Hände in die seidene Schlafanzugshose schob um zielstrebig nach dem Glied des Jungen zu greifen, war derjenige, der Harrys Eltern ermordet hatte.

Diese Hände hatten ihn seiner Familie beraubt.

Und doch konnte er nicht verhindern, dass sein Körper auf die nicht eben sanften Berührungen seines früheren Erzfeindes reagiert.

Konditioniert darauf, auf jede Manipulation willig zu reagieren, ohne sich zu wehren, dauerte es nicht lange, bis er steinhart war und ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte.

Die Tatsache, dass sein Herr einen Zauberspruch sprach und ihn und den Dunklen Lord entkleidete trug nicht gerade dazu bei, dass der Junge sich sicherer fühlte.

Er fühlte sich schwach und hilflos, als die Hände der beiden Schwarzmagier ohne jede Rücksicht auf sein schwaches, mühsam unterdrücktes Schluchzen über jeden Zentimeter seiner Haut reisten.

Anders als er es erwartet hatte, waren die Berührungen des Dunklen Lords nicht schmerzhafter als die seines Herrn.

Jedenfalls nicht im physischen Sinne - denn selbst in jenem Zustand der Erregung, der Sinnesüberreizung, in den ihn die Manipulationen der beiden älteren Magier versetzt hatte, war dem Jungen ständig schmerzvoll bewusst, dass es eben diese Hände gewesen waren, die den Zauberstab gehalten hatten, der seine Eltern getötet hatte.

Der Mörder seiner Eltern.

Während er spüren musste wie sein Herr ihn ach-so-sanft und behutsam zum Nehmen vorbereitete und die heiße Haut, die unerträglich weichen und geradezu *sanften* Hände Voldemorts an seinem Glied, seinen Schenkeln, seinen Hoden fühlte, bis er nicht mehr verhindern konnte, dass er nach *mehr* strebte und sich dafür hasste und es doch nicht verhindern konnte, sah er durch einen Tränenschleier hindurch ein triumphierendes Lächeln auf dem erschreckend gutaussehenden Gesicht vor ihm, aus dem ihm die roten, blutroten Augen seiner Alpträume entgegensahen.

In dem Augenblick, in dem sein Herr ihn dazu brachte, sich umzudrehen und der Lord mit einer raschen, besitzergreifenden Bewegung in ihn eindrang, konnte Harry es nicht verhindern, dass ihm ein Entsetzensschrei entfuhr.

Die leisen, gemurmelten Worte seines Herrn gingen beinahe im hysterischen Geschluchze des Jungen unter: "Schhh... Ganz ruhig... Gehorche, und alles wird gut... Lass es geschehen..."

Wie durch einen Schleier der Scham, des Entsetzens und der Erregung spürte Harry die bekannten, vertrauten Manipulationen seines Herrn an seinem Glied.

Er konnte nicht mehr anders als weinen, als er den Orgasmus in sich aufwallen spürte.

Er hatte geglaubt, es könne ihm nichts mehr Schlimmeres mehr geschehen als die brutale Vergewaltigung nach der Lektüre des Buches über zauberstablose Magie.

Er hatte sich geirrt.

Und wie er sich geirrt hatte.

Dies hier war um ein Vielfaches schlimmer.

Selbst wenn die Vergewaltigung, die er in diesem Moment erlitt, nicht als brutal zu verstehen war - nicht so sadistisch, so schmerzhaft, wie er es erwartet hätte - so hatte er doch niemals auch nur annähernd ermessen können, was für eine ungleich schlimmere Demütigung es bedeuten würde, einen Orgasmus von den Händen Lord Voldemorts zu ertragen, und zu spüren, wie sein Körper nach *mehr* verlangte, weich und offen war für alles, was die beiden Männer mit ihm vorhatten.

Das sein Körper dem Willen Voldemorts, des Mörders seiner Eltern, gehorchte, war noch um so viel schlimmer, als seine Unterordnung unter Snape.

Er schluchzte nun rückhaltslos.

Gebrochener als jemals zuvor, während sich Voldemort in ihm bewegte, mit jedem Stoß jenen magischen Punkt treffend, der ihn zu einem hilflosen, zittternden, stöhnenden und schwachen Bündel Verlangens reduzierte.

Eigentlich nicht mehr fähig, sich selber auf den Beinen zu halten, hing er zwischen dem Dunklen Lord und dem Tränkemeister, dem er die Arme in einer unfreiwillig lasziven Pose um den Hals gelegt hatte.

Der Meister der Zaubertränke sah den jetzt nur noch leise wimmernden Jungen an - die langen Haare verschwitzt, die bleiche Haut schweißnass und die grünen Augen dunkler als sonst und dumpf ins Leere starrend.

Er sah geradezu unirdisch hübsch aus, und die Tränenbäche, die ihm die bleichen Wangen hinunterliefen, trugen nur zu diesem fesselnden Bild bei.

Das reinste Sinnbild von zerstörter Unschuld und befleckter Reinheit - von hilfloser Verzweiflung und totaler Unterwerfung.

Für Severus Snape war es der erotischste Anblick, den er jemals vor sich gehabt hatte.

Als der Junge den Höhepunkt mit einem Schrei, der mehr einem verzweifeltem Aufschluchzen glich, erreichte und auch der Dunkle Lord den Körper des Jungen verließ, zog der Meister der Zaubertränke die fiebrige Gestalt des Jungen an sich und drückte ihn gegen seinen eigenen Körper.

Der Junge wimmerte leise, doch spürte Snape mit Genugtuung, wie er sich in den Armen seines Herrn entspannte und sich trotz seiner immer noch ungehemmt fließenden, verzweifelten Tränen an ihn schmiegt.

Trostsuchend.

Deutlich seine Hörigkeit, seine kleinkindhafte Abhängigkeit zeigend.

Der Gedankentumult, der sich in Harry Kopf abspielte bewies die Wirksamkeit dieser Bestrafung.

Keine noch so starken Prügel hätten mehr erreichen können.

Eine weitere Grenze war überschritten auf dem Weg zur totalen Unterordnung. Auch wenn Snape es dem Jungen noch nicht zeigen würde, er war hochzufrieden mit dem Ablauf dieser 'Maßnahme'.

Denn der Tränkemeister war sich des unbändigen Hasses des Jungen auf seinen Lord durchaus bewusst.

Es hatte beinahe ein Jahr gedauert, bis der Junge sich dem Meister der Zaubertränke endgültig untergeordnet hatte - und selbst jetzt noch waren die Gefühle des Jungen ambivalent, auch wenn er es nicht mehr in rebellischen Ausbrüchen zur Schau stellte.

Doch noch war dies nicht vorbei.

Während er es zuließ, dass der Junge sich an ihn schmiegte, griff er ihm mit festem Griff in die langen Haare und zog Harrys Kopf nicht unsanft zurück um ihn dazu zu zwingen ihm ins Gesicht zu sehen.

Die grünen Augen waren nun geschlossen, und die Tränen sorgten für einen wunderschönen Schein auf den jetzt geröteten Wangen, die im Kontrast zu der wachsbleichen Haut beinahe krebsrot wirkten.

Die Tränen, die in den Wimpern hingen, glitzerten im Schein des Kaminfeuers wie Diamanten.

Einen Augenblick lang sah der Tränkemeister seinen 'Schützling' nur an - wieder einmal beeindruckt von der beinahe ätherischen Schönheit des Jungen, die durch seine ausgemergelte, fragile Gestalt nur noch unterstrichen wurde.

Dann fragte er leise, fast sanft - und trotzdem zuckte der Junge zusammen: "Hast du begonnen, deine Lektion zu lernen, mein Junge?"

Der Junge beeilte sich, immer noch wimmernd, zu antworten: "Ja, Herr. Es... tut... tut mir so leid, Master...."

"Öffne die Augen, ich habe dir nicht erlaubt, sie zu schließen, Junge." Die dunkle Stimme des Meisters der Zaubertränke war nun ein seidiges Flüstern.

Der Junge riss sie auf und sah seinen Herrn aus vor Tränen schwimmenden Augen an. Ihn durchfuhr ein Schaudern aus einer Mischung von Angst und Verlangen, als er von Snape auf dessen Arme gehoben wurde, als wöge er nichts.

Wie durch einen Nebel hindurch spürte er, wie er auf den schwarzen Seidenlaken niedergelegt wurde, die er in so vielen Stunden von Scham, Angst, Tränen, Niederlage und Lust gelernt hatte zu fürchten und zu lieben.

Die ganze Zeit zwang ihn Snape, den Blickkontakt zu halten.

Die schwarzen Augen schienen ihn zu durchbohren, bis in den hintersten Winkel seiner Seele vorzudringen.

Auch wenn er angezogen gewesen wäre - er hätte sich nicht nackter fühlen können.

Sein Herr legte sich neben ihn und entkleidete sich, die schwellende Erektion deutlich spürbar gegen die des Jungen gedrückt.

Harry konnte ein Zusammenzucken nicht verhindern, als sich ein weiterer Körper dicht an seinen Rücken, seine Hinterbacken, seine Schenkel presste, so dass er zwischen den beiden dunklen Zauberern eingekesselt war wie in einer Art menschlichem Sandwich; sich nicht mehr rühren konnte, keiner der Berührungen hätte ausweichen können, selbst wenn er eine Möglichkeit zur Flucht gehabt hätte, eine Möglichkeit gehabt hätte, sich gegen die beiden Schwarzmagier zu verteidigen.

Er schluchzte auf.

#Oh nein, nicht noch einmal#

Der Meister der Zaubertränke lächelte den keuchenden Jungen vor sich fast freundich an und flüsterte dann dunkel, in jenem Tonfall, der alleine schon ausreichte, Harry in ein zitterndes Bündel zu reduzieren: "Aber natürlich, Junge... deine Lektion ist noch lange nicht vorbei."

Die Tränen flossen erneut, und Harry war nicht mehr in der Lage, sie zurückzuhalten.

Das überwältigende Gefühl von nackter Haut auf nackter Haut, von vier Händen, zwei Mündern die genau zu wissen schienen, was sie wollten.

Erbarmungslos, jetzt auch weniger sanft, teilweise schmerzhaft...

Beißend, küssend, streichelnd, massierend, kneifend...

Sein Herr, der seinen Penis an dem des Jungen rieb, und dabei immer noch seine Haare hielt, ihn jetzt zwang, den Kopf tief in den Nacken zu legen; der die Kehle seines Opfers mit schmerzhaft-erotischen Malen versah und ihm aufzwang, dem Dunklen Lord in die blutroten Augen zu sehen, während dieser ihn ein weiters Mal in Besitz nahm, nun nicht mehr ruhig und behutsam, sondern rückhaltslos, gnadenlos...

Die Hände des Dunklen Lords hatten sich um seinen Hals gelegt und er drückte gerade genug zu, um seine Macht über den Jungen und die Tatsache, dass er ihn jederzeit, auch in diesem Augenblick, umbringen konnte, die Tatsache, dass er komplett ausgeliefert, hilflos war, zu unterstreichen, ohne ihm aber jemals wirklich die Luftzufuhr abzuschneiden.

Der Junge hatte zwischen den schrecklichen, errregenden, unwiderstehlichen Berührungen lange schon die Fähigkeit verloren, logisch zu denken.

Nur wenige Gedankenfetzen waren ihm möglich. Er war sich dumpf bewusst, dass ihn das beinahe schon sanfte, zärtlich anmutende Würgen erregte, während es zugleich eine zutiefst demütigende Erfahrung war.

Als sich der Dunkle Lord ein letztes Mal tief in ihn schob und sich mit einem gutturalen Stöhnen in ihn ergoß, trieb dies auch den Jungen über die Schwelle eines weiteren, erzwungenen Orgasmus.

Ob dieses Anblicks konnte auch Snape sich nicht mehr zurückhalten und ergoß sich gegen das Glied des Jungen., das er weiterhin in stetigem Rhytmus massierte.

Der Atem des 17jährigen war ein schluchzendes, rückhaltsloses Wimmern, dass sich eindeutig jeglicher bewussten Kontrolle entzog.

"Sieh mich an... Sieh deinen Herrn an... sieh Seine Lordschaft an..."

Die Augen des Jungen waren glasig, als er sich bemühte, dem Befehl seines Herrn zu folgen und sah zu den beiden Schwarzmagiern auf.

Wie aus weiter Ferne hörte er den Meister der Zaubertränke sagen: "Seid Ihr zufrieden mit meinem Lustknaben, MyLord?"

Harry schauderte.

Es war eine Sache, zu wissen, als was man fungierte - doch eine ganz andere, es ausgesprochen zu hören.

*Lustknabe*

Die Erwiderung fuhr Harry durch Mark und Bein: "Ja... Ganz wie du von Anfang an gesagt hattest... Potential... Wenn du ihn weiter trainierst - ihm ein paar Dinge beibringst - wird er wohl unwiderstehlich werden."

Und während der Dunkle Lord dies sagte, spielte die Hand des Lords wie beiläufig mit dem Glied des Jungen, dass schon wieder halb steif war.

Harry stöhnte auf und versuchte verzweifelt, weiterhin, wie befohlen, zu den beiden Männern aufzusehen, doch ihm war schwindlig und seine Augen verdrehten sich gegen seinen Willen, während der Lord erfreut auflachte und begann, den Penis mit langsamen, aber festen und regelmäßigen Bewegungen zu bearbeiten.

"Das ist es, was du magst, nicht wahr? Oh ja... gut so. Gib dich mir... So eine wunderschöne kleine Hure..."

Die Worte, die Voldemort direkt in das Ohr des Jungen flüsterte, waren fürchterlich und er hasste es, welchen Effekt sie auf seinen Körper zu haben schienen, seinen Körper, der nicht mehr ihm zu gehören, nicht mehr ihm zu gehorchen schien...

Das er es nicht mehr verhindern konnte, dass sich sein Glied scheinbar wie von selbst in die Hände, die unsagbar gekonnten Manipulationen des Schwarzmagiers stieß, dieselben Hände, die seine Eltern getötet hatten.

Und dass sein Körper mehr wollte von dieser wunderbaren, furchtbar erniedrigenden Folter aus gnadenlos sanften Berührungen.

Er weinte leise, doch wäre zu schwach, unfähig gewesen, sich länger zurückzuhalten, selbst wenn er die Möglichkeit der Weigerung gehabt hätte.

Und ständig war da die Stimme des Dunklen Lords: "Guter Junge... Ja, zeig mir, was du da Schönes hast..."

Rote Augen und schwarze Augen... Drohend, Vielverprechend über ihm schwebend.

Zwei dunkle Stimmen... erregend... aufreizend... beruhigend... aufwühlend... gnadenlos... unwiderstehlich... keine Wahl lassend.

Er ergoss sich, nur noch schwach aufschluchzend, die Augen so weit verdreht, dass nur noch das Weiße in ihnen zu sehen war.

Dann verlor er die Besinnung.

***

Die beiden Schwarzmagier hatten den Jungen in tiefer Bewusstlosigkeit zurückgelassen.

Nun saßen sie wieder in den Lesesesseln vor dem Kamin.

Der Dunkle Lord betrachtete seinen Vertrauten mit einem leichten Grinsen: "Danke, Severus. Der Junge ist wirklich etwas ganz Besonderes.... So gehorsam... So leicht zu erregen...Und immer noch so unschuldig... Ich bin direkt froh darüber, ihn dir überlassen zu haben, anstatt ihn zu exekutieren, wie ich es ursprünglich vorhatte."

Der Tränkemeister runzelte die Stirn: "Unschuld... Nun, ich muss zugeben, dass der Junge in sexueller Hinsicht seine Qualität hat. Irgendwie ist es egal, wie sehr ich ihn auch demütige, benutze, degradiere - er schafft es immer wieder, so verdammt unschuldig zu wirken. Wie ein kleiner Junge.... Doch..." Snape zögerte: "Doch Euch ist es bewusster als jedem anderen, dass es nicht sein Körper ist, der mich dazu brachte, ihn zu meinem aktuellen 'Projekt' zu machen."

Voldemort nickte, sein Lächeln hatte sich verloren.

Natürlich war ihm das klar.

Niemandem war es bewusster als dem Dunklen Lord, welche Waffe dieser Junge in den Händen desjenigen darstellte, der ihn beherrschte.

Immerhin wäre diese Waffe beinahe sein eigener Untergang geworden - hätte Dumbledore nur ein paar Jahre länger durchgehalten, so hätte er, Voldemort, keine Chance mehr gegen den mächtigen Zauberer des Lichts gehabt, der aus Harry Potter geworden wäre.

Gerade deshalb hätte er ihn niemals jemand anderem überlassen als Severus Snape.

Die beiden Männer unterhielten sich noch eine Weile über andere Dinge, bevor der Tränkemeister erklärte, noch einmal nach dem Jungen sehen und sich danach auf dem Weg zu seinem Klassenraum machen zu müssen.

Kurz bevor er das Floo-Puder benutzte, drehte sich Voldemort noch einmal um und sagte: "Das war eine Erfahrung, die ich gerne einmal wiederholen würde, wenn du nichts dagegen hast, Severus."

Der Meister der Zaubertränke betrachtete Voldemort ruhig, während er erwiderte: "Es wird sich mit Sicherheit Gelegenheit für weitere .... Zusammenkünfte ... zwischen Euch und dem Jungen geben. Allerdings ist es fürs Erste erforderlich, dass ich ebenfalls .... anwesend bin."

Nun grinste der Dunkle Lord richtiggehend, ein erschreckender Anblick in Verbindung mit seinen rotleuchtenden Augen: "Ich werde dir dein Spielzeug schon nicht zerbrechen, mein Lieber..."

Severus Snape sah ihn fast scharf an, bevor er leise sagte: "Zerbrechen? - Ist Euch nicht klar, dass nichts mehr dazu dient, diesen Jungen zu zerbrechen, als akzeptieren zu müssen, von Euch berührt zu werden - *sanft*, zärtlich von den Händen berührt zu werden, die seine Eltern töteten? - Keine der sexuellen Praktiken, die Ihr normalerweise bevorzugt, keine noch so grausamen Prügel, kein noch so schmerzhafter Fluch könnte erschütternder sein für den den Jungen als die Tatsache, Verlangen ob Eurer Berührungen zu empfinden... Ihr, MyLord, könnt ihn gar nicht berühren, ohne ihn bis ins tiefste Innere zu treffen..."

Nachdenklich betrachtete Voldemort seinen Vertrauten und nickte dannn langsam.

Er verstand - nur zu gut.

Natürlich war ihm das bewusst.

Schließlich und endlich war er vielleicht - nein, unzweifelhaft - ein Psychopath, also nicht fähig zu Mitleid oder auch nur Mitgefühl, doch er war hochintelligent und hatte ein guter und aufmerksamer Beobachter, der durchaus erkannt hatte, wie unterhört intensiv der Juge auf jede seiner Berührungen reagiert hatte, hatte die Tränen, die Aufgewühltheit des Jungen durchaus bemerkt, die jedes Maß überstiegen, dass er von jemandem gewohnt war, der sich bereits seit einem Jahr in den Händen Severus Snapes befand.

Es war gerade diese unerhörte Verletztheit, die Hilflosigkeit, mit der der Junge unter seinen Händen gezuckt, gebebt und geweint hatte, die ihn am meisten gereizt, fasziniert hatte.

Er hatte seine Revenge auf eine weitaus süßere Weise bekommen als er es jemals für möglich gehalten hätte.

"Er wird weitere Bestrafungen benötigen." stellte Severus Snape dann fest.

Das Versprechen war deutlich, ohne dass er es explizit aussprechen musste.

Lord Voldemort würde Harrys Strafe sein.

***

Nur wenig später kehrte Severus Snape in den Kerker zurück, der ihm als Schlafgemach diente.

Der Junge lag immer noch bewusstlos auf den zerwühlten Seidendecken.

Er musste ihn aus seiner Ohnmacht erwecken, um festzustellen, wie stark er unter Schock stand.

Der Junge atmete selbst jetzt, in diesem Zustand noch schwer... hastig.. . als ob er gerade einen Marathonlauf hinter sich gebracht hatte..

Der Tränkemeister legte sich neben den Jungen und zog ihn in eine enge Umarmung, bevor er flüsterte: "Enervate."

Der Junge zuckte zusammen, auf einmal hellwach.

Er zitterte und begann zu schluchzen, als er spürte, dass er sich in den Armen eines Mannes befand, sich nicht rühren konnte.

"Schhhh Junge... Es ist alles vorbei.... Er ist weg... Die Bestrafung ist vorbei...Hast du verstanden?"

Der Junge beruhigte sich sichtlich, sobald er realisierte, was sein Herr gesagt hatte. Schließlich hatte Snape ihn nicht mehr angelogen, seit er ihn gefangengenommen hatte....

Seit er von der einen großen Lüge erfahren hatte, hatte es nur noch die gnadenlose Wahrheit gegeben.

Er brachte, von Weinkrämpfen geschüttelt hervor: "Ja, Master. Danke Herr..."

"Du hast die Strafe verdient, das weißt du?"

Der Junge schauderte, aber schmiegte sich gleichzeitig eng in die Umarmung des Tränkemeisters: "Ja... Ich habe das Bett verlassen... Ich habe Eurem Befehl zuwidergehandelt... Ich habe Eure Unterredung mit... mit...mit V.. V... d.. dem Du.. Dunklen L... Lord unterbrochen."

Die Stimme des Jungen war wackelig, und er konnte offensichtlich nicht dazu bringen, den Namen des Dunklen Lords über die Lippen zu bringen - etwas, das ihm früher nie Probleme bereitet hatte.

Und er sprach fast unhörbar leise, und schwer von Schuldgefühlen und Angst.

#Oh Albus, wenn du deinen tapferen kleinen Goldenen Jungen von Gryffindor nun sehen könntest...# Snape verkniff sich das gehässige kleine Lächeln, dass sich auf seinem Gesicht breitzumachen drohte.

Nun war nicht die Zeit für solche Gedanken.

Er musste sicher gehen, dass dem Jungen der Zusammenhang klar war zwischen Ursache und Wirkung, dass ihm klar war, dass er niemand anderen als sich selber die harte Bestrafung zuzuschreiben hatte; und dass nun alles wieder gut war...

"Wirst du es noch einmal tun?" Der Meister der Zaubertränke flüsterte dem Jungen ins Ohr, während er ihm beruhigend über den Kopf strich.

Zunächst zuckte der Junge gewaltig zusammen, und das Zittern begann von Neuem: "Nein, ich gehorche, Herr... Alles, was Ihr wünscht, Herr..."

Als Snape merkte, wie nahe der Junge einem weiterem hysterischen Anfall war, beeilte er sich versprechen: "Für heute ist es genug... Schlaf jetzt, Junge."

Beinahe augenblicklich wurde der Atem des Jungen ruhig und tief und innerhalb weniger Sekunden schlief er fest.

Severus sah auf die Gestalt des im Schlaf immer noch so kindlich wirkenden Jungen hinab und wünschte sich, er wäre früher schon auf die Idee gekommen, dass es das Armband war, dass den Jungen so furchtbar schwächte.

Er sah aus wie eine lebende Leiche, wie schon nicht mehr ganz von dieser Welt...

Doch nun musste sich der Tränkemeister seinen weiteren Tagesgeschäften widmen, auch wenn ihm das noch weniger schmeckte als sonst. Er wollte den Jungen nicht alleine lassen, hätte ihn am liebsten sofort von diesem Lederriemen befreit...

Aber das kam nicht in Frage.

Der Junge würde die Zeit, bis sein Herr zu ihm zurückkehrte, im Bett verbringen.

Selbst wenn er, was Snape aber für unwahrscheinlich hielt, erwachte während der Meister der Zaubertränke weg war - nach der 'Lektion', die er heute erhalten hatte, bezweifelte Snape dass Harry sein Bett jemals wieder ohne ausdrückliche Erlaubnis oder Aufforderung seines Herrn verlassen würde.

***

Ein paar Stunden später - im Klassenraum für Zaubertränke

Ron und Seamus bemühten sich, ihre Konzentration auf der Zubereitung des Zaubertranks zu halten, den sie brauen sollten, doch speziell Ron fiel dies schwer.

Harry war nicht da.

Es war seit Wochen das erste Mal, dass der Junge nicht da war.

Und Snape war gereizter als sonst, und hatte bereits einen der Schüler mit dem Cruciatus zu Boden geschickt, so dass die Stimmung der gesamten Klase fast panisch war.

Dies war einer der Tage an denen die Gefahr von spontanen Exekutionen, von plötzlichen Ermordungen groß war.

Snape stand nicht wie sonst ruhig hinter seinem Pult oder besah sich mit ruhiger Gelassenheit die Kessel um ein paar sarkastische Bemerkungen ob der Inkompetenz ihrer Besitzer zu machen, nein, er lief durch den Raum, keine Sekunde verweilend, immer hin- und her, und seine magische Aura prickelte über ihnen hinweg in dunklen, erschreckenden Wellen.

Ron konnte trotz der unzweifelhaft gefährlichen Situation nicht verhindern, dass seine Gedanken zu Harry abschweiften.

Wo war er bloß?

Tausende von schrecklichen Möglichkeiten, was Snape Harry angetan haben konnten, fielen ihm ein.

Hoffentlich - oh hoffentlich hatte der Tränkemeister ihn nicht umgebracht!

Klack

Ron entrutschte die Phiole, die er in seinen schweißnassen Händen gehalten hatte, und Seamus konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie den Boden erreichte und Snapes Aufmerksamkeit auf sie zog.

Er sah seinen Freund ermahnend an.

Er konnte Ron ja verstehen, aber dass hier ging zuweit.

Was sollte es Harry denn bringen, wenn sie am Ende beide tot waren???

Beide Jungen hatten weiche Knie, als die Stunde endlich zu Ende ging.

Bevor sie sich zum Mittagessen in die Große Halle begaben, gingen sie noch schnell in einen der unzähligen unbenutzten Klassenräume, die es in den Kerkern gab.

Dort sanken sie in ihrer üblichen Position, gegen die Wand gelehnt, zu Boden.

Sie hatten eine Viertelstunde, bevor jemand sie vermissen würde. Und sie mussten beide nachdenken.

Eine Weile saßen sie einfach nur schweigend da, und dann brachen sie beide wie aus einem Mund hervor: "Wir müssen etwas tun!"

Während Seamus verstummte, sprach Ron hastig weiter: "Ich kann jetzt nicht mehr einfach so dasitzen. Ich könnte es ja verstehen, wenn du nicht mitkämst... Doch ich werde mich heute Nacht in den Straftrakt schleichen und sehen, ob ich Harry nicht irgendwo finde."

Seine Stimme war ruhig und fest - Ronald Weasley hatte einen Entschluss gefasst und Seamus sah wieder einmal das, was er als Rons ‚neue' Persönlichkeit bezeichnete.

So sprach der Rotschopf nur, wenn er etwas beschlossen hatte und keine Einwände mehr zählen ließ - meistens allerdings war es Hermione und manchmal auch Dean, die diesen Tonfall zu spüren bekam.

Doch Seamus konnte es ihm nicht verdenken, dass Ron nun so mit ihm sprach.

Harrys Abwesenheit war auch für ihn höchst bestürzend, und er konnte kaum erahnen, wie groß Rons Beunruhigung war.

Der Straftrakt war etwas, das Snape eingeführt hatte - eine Region in den Kerkern, in denen die härteren körperlichen Bestrafungen und die Einsperrungen an den Schülern vorgenommen wurden, die den Death Eatern einmal zu oft aufgefallen waren.

Wer dort hineinkam, den sah man oft für Wochen nicht mehr wieder - und derjenige sprach danach nie wieder davon.

Es kursierten wilde Gerüchte, was für Grausamkeiten sich dort in den hintersten Winkeln der Kerker abspielten - und wahrscheinlich entsprach viel von diesen Gerüchen der Wahrheit.

Doch, aus welchem Grund auch immer - ob aus Angst vor weiterer Bestrafung oder weil sie mit einem speziellen Schweigezauber belegt worden waren - keiner der Schüler, die wirklich schon einmal dorthineingeschickt worden waren, erzählte jemals etwas davon, was er gesehen oder erlebt hatte.

Normalerweise betrat kein Schüler diesen Bereich Hogwarts freiwillig.

Seamus sah Ron besorgt an und sagte nur ein einziges Wort: "Hermione."

Weiter kam er nicht, denn Ron beendete den Satz für ihn: "... würde wollen dass wir nach ihm sehen - wenn sie wüsste, dass wir ihn gesehen haben... Nein." Ein schmerzerfüllter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, "sie würde darauf bestehen wollen, selber nach ihm zu sehen, wie Du sehr wohl weißt..."

Seamus betrachtete ihn kritisch und meinte dann zweifelnd: "Bist du dir da so sicher, dass sie wollen würde, dass du dich noch zusätzlich in Gefahr bringst? Immerhin hat sie schon einen Freund verloren..."

Rons Antwort kam in einem Tonfall heraus, der überzeugter nicht hätte sein können: "Wenn sie gesehen hätte, was wir gesehen haben - Harrys Zustand und jetzt sein Verschwinden - Ja, sie würde sogar darauf bestehen." Er zögerte kurz und sagte dann langsam: "Seamus... es gibt da eine Sache zwischen uns dreien, die ich dir nicht erzählen kann... Es muss dir einfach reichen, wenn ich dir sage, dass Harry für Hermione und mich nicht einfach nur ein ,Freund' war - *ist*. Unser Leben ohne ihn... ist kein Leben mehr."

Harte, aber wahre Worte.

Sowohl Ron als auch Hermione waren in eine Art Totenstarre gefallen als Harry verschwunden war.

Seamus hatte schon gewusst, dass es diesmal nicht eine von Harrys üblichen Extratouren für Dumbledore war, auf die ihn dieser normalerweise geschickt hatte, und die Harry sarkastisch immer ‚seinen kleinen Beitrag für den Kampf' genannt hatte, bevor Snape ihnen die entstellte Leiche des ‚Jungen-der-lebte' im Gryffindor-Gemeinschaftsraum vor die Füße geschleudert hatte.

Heute fragte sich Seamus, wer wohl der arme Teufel gewesen war, den Snape als ‚Ersatzleiche' benutzt hatte... Einer der muggelgeborenen Schüler, ohne Zweifel.

Ron und Hermione mussten es schon zuvor gespürt haben, dass diesmal mehr nicht stimmte als nur ein fehlgegangener Botengang für Dumbledore.

Wie in Trance waren die beiden herumgelaufen und hatten noch nicht einmal ‚überrascht' ausgesehen, als sie den furchtbar zugerichteten Körper ihres Freundes sahen.

Traurig und resigniert - aber kein bisschen überrascht.

Gar nicht zu vergleichen mit Rons Reaktion darauf, dass Harry eben *nicht* tot war.

Rasch riss sich Seamus von diesem Gedanken los.

Auch wenn er sehr besorgt um Hermione und natürlich auch Dean war, in diesem Fall musste er Ron zustimmen - das einzige Mädchen des ‚Goldenen Trios' würde wohl nichts unversucht lassen wollen um nach Harry zu sehen.

Also fragte er nur: "Wann gehen wir?"

Ron lächelte seinen Freund warm an. Er hätte nicht gewusst, wie er reagieren hätte sollen, wennn ihn Seamus diesmal nicht begleitet hätte.

Die Erleichterung, nicht alleine gehen zu müssen, war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, als er antwortete: "Am besten heute Nacht, dann finden zumindest keine Züchtigungen mehr statt und wir müssen nur den Wachen aus dem Weg gehen."

Seamus lachte freudlos: " *Nur* ist gut.... Es handelt sich bei besagten ‚Wachen' ja auch nur um einen Haufen verdammter Death Eater."

Ron sah ihn mit einem fragenden Gesichtsausdruck an und sagte dann langsam: "Seamus... ich würde es dir ganz ehrlich nicht übelnehmen, wenn... Schließlich ist da ja auch noch Dean, an den du denken musst..."

Doch sein Kamerad schüttelte den Kopf und sagte fest: "Dean würde es mir übelnehmen nicht alles für Harry getan zu haben. Er weiß genauso gut wie ich, dass Du und Hermione ohne Harry nur halbe Menschen seid."

Und innerlich setzte er hinzu: ‚Und ich könnte es mir selber nicht vergeben.'

Dankbar lächelnd erwiderte Ron: "Gut, dann werden wir Harrys Tarnumhang benutzen... und beten, dass uns niemand erwischt..."

Die beiden Jungen einigten sich darauf, sich mit ihren Schulsachen schon früh am Abend in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum zu setzen - sobald sie ihren Freunden das Abendessen gebracht hatten - so, als würden sie lange Hausaufgaben machen.

Vielleicht würden sie es schaffen, dass Hermione keinen Verdacht schöpfte.

Auch wenn das unwahrscheinlich wahr. Sie war zu aufmerksam, kannte Ron zu gut - und war zu intelligent, als dass sie sie einfach so täuschen hätten können.

Es würde vielleicht - wahrscheinlich - wütende Proteste ob der Tatsache geben, dass Ron sie nicht mit in den Gemeinschaftsraum nahm, doch das war es allemal wert.

Hermione war so zart, so empfindlich geworden und hatte so viel von ihrem Selbstbewusstsein verloren.

Sie würde einen Nervenzusammenbruch bekommen, wenn sie erfuhr dass Ron und Seamus Harry gesehen hatten, dass dieser lebte - und dass er jetzt auf einmal wieder verschwunden war.

Sie würde darauf bestehen wollen, mit ihnen auf die Suche zu gehen.

Aber dass sie mitkam, da waren sich Ron und Seamus immer noch einig, ohne es beschließen müssen, kam gar nicht in Frage.

Es war auch so ein tödliches Risiko, dass sie eingingen, indem sie nach der Sperrstunde Gryffindorterritorium verließen um sich in die streng verbotenen Gebiete der Kerker zu schleichen.

Doch wurden Ron und Seamus alleine erwischt, so hatten sie eine, wenn auch minimale, Chance zu überleben.

War Hermione bei ihnen, so würden Ron und sie auf jeden Fall sofort ein Opfer des Avada Kedavras werden, und auch Seamus' Chancen auf ein Überleben würden sich beträchtlich verschlechtern - und damit Deans ebenfalls.

Ron tat Seamus unglaublich leid - wieder einmal würde der jüngste und höchstwahrscheinlich einzige noch lebende der Weasleybrüder gezwungen sein, dem Mädchen, dem er am liebsten die Welt zu Füßen legen würde, als ihr ‚Herr' entgegentreten müssen.

Und diesmal würde es nicht möglich sein, dem analytischen Gehirn Hermiones eine logische Erklärung dafür zu bieten, *warum* sie denn nun nicht mit in den Gemeinschaftsraum genommen wurde.

Es würde schmerzhaft für Ron sein, sein ‚Diktatorengesicht', wie er es selbstironisch nannte, und fest, mit seiner gesamten Autorität als ihr Besitzer, zu entgegnen: "Weil ich es so wünsche!"

Ron erfüllte die Rolle des ‚Herrn' manchmal so perfekt, dass es auch Seamus ganz anders wurde, obwohl er genau wusste, wieviel heimliche Tränen Ron schon vergossen hatte, wenn er wieder einmal gezwungen gewesen war, verbal auf den Tisch zu schlagen und sie in ihre engen Schranken zu weisen.

Doch er gab sich solche Mühe, diesen Schmerz vor Hermione zu verbergen - er hatte einmal zu Seamus gesagt ‚Wenn ich schon das autoritäre Arschloch in ihrem Leben spielen muss, so will ich ihr doch wenigstens die Sicherheit bieten, dass ich mich durchsetzen kann.'

Seamus hatte verstanden, besser als es Dean und Hermione wohl jemals hätten verstehen können - Regeln und Konsequenz waren die einzige Sicherheit, die sie ihren Freunden noch bieten konnten...

Und solange Hermione Ron vertraute und nicht begann, ihn zu fürchten, war noch alles in Ordnung.

Es hatte ihn nur zutiefst erstaunt, wie schnell Ron, der doch niemals auch nur Anzeichen für Dominanz gezeigt hatte, dies durchschaut hatte.

Er selber und Dean hatten dadurch, dass sie schon immer eine etwas ungewöhnliche Beziehung gehabt hatten - eine, die auf Dominanz und Unterwerfung beruhte, und die von ihrer gegenseitigen großen Liebe und dem Vertrauen, dass ihm Dean entgegenbrachte, wenn er ihm die totale Kontrolle übergab, zusammengehalten wurde, einen unschätzbaren Vorteil gehabt.

Die äußeren Veränderungen zwischen ihnen eigentlich nur marginal gewesen. Wenn die ‚offizielle' Versklavung eines getan hatte, dann, sie in gewisser Weise noch enger aneinander zu schweißen.

Zugegeben - trotz seiner an sich schon sehr dominanten Veranlagung hatte Seamus in ihrer ersten gemeinsamen Nacht, nachdem Dean seinen Status als Schüler verloren hatte, Skrupel gehabt, in ihrem Liebesspiel, ihren 'Szenen', weiterhin den Ton anzugeben. Doch Dean, als natürlicher Submissive, also als jemand, der nichts lieber tat als die Kontrolle an einen über alles geliebten Menschen abzugeben, hatte schnell klargestellt, dass sich Seamus seine Bedenken sparen konnte.

Das Konzept von M/s, also die beinahe schon rückhaltslose Be- und Ausnutzung desjenigen, der sich ihm in allen Lebensbereichen, nicht lediglich im Bett, unterwarf, hatte Seamus noch nie so ganz geschmeckt. Und nun hatten ihn die Death Eater von der Rolle eines liebenden Doms in die eines 'Masters' gedrängt. Auch wenn er es sich nach außen hin - auch gegenüber Dean - nicht sonderlich merken ließ - es war ihm nicht immer ganz so leichtgefallen, wie es wohl scheinen mochte. Immerhin *liebte* er Dean.

Und nun mussten Ron und Seamus für ihre beiden ‚Sklaven' die Felsen in der Brandung der Death Eater sein, selbst wenn das bedeutete, dass sie sich ihnen zu einem gewissen Grade entfremdeten.

Seamus wurde von einem erschrockenen Ron aus seinen Gedanken gerissen, der ihn auf die Füße zog und ihn darauf aufmerksam machte, dass es schon fast zu spät zum Mittagessen war.

Sie mussten sich beeilen - nur nicht ausgerechnet heute auffallen.

Und so hasteten sie zur Großen Halle und beschlossen, alles weitere später abzusprechen.

***

In den Kerkern

Der Junge schlief noch immer, als Snape in den Schlafraum zurückkehrte.

Er bot einen erbarmungswürdigen Anblick und der Meister der Zaubertränke konnte sich eines Anflugs von Mitleid nicht verwehren.

Der Dunkle Lord, als wahrer Sadist, hatte sofort erkannt, wo Harrys verletzlichster Punkt lag.

Tapferkeit und Mut hätten den Jungen jeden noch so intensiven Schmerz klaglos ertragen lassen, doch die Sanftheit, mit der Voldemort den Körper des Jungen manipuliert hatte, war nichts, wogegen Harry jemals Barrieren hätte aufbauen, sich hätte schützen können.

Snape hatte zunächst ernsthaft befürchtet, der Lord würde unmäßig brutal mit dem Jungen-der-lebte sein, doch es hatte ihn wieder einmal erstaunt, wie vielschichtig Voldemort war - und wie erstaunlich schnell dieser die Seele des Jungen gelesen hatte - ohne ein Telepath zu sein, oder auch nur fähig zu Mitgefühl.

War Snape jetzt nicht vorsichtig, würde ihm der Junge jetzt entgleiten, in den Wahnsinn abrutschen.

Die Seelensplitter, die er nun würde zusammenhalten müssen, waren feinere, fragilere als er es wahrscheinlich jemals zuvor erlebt hatte.

Er setzte sich auf den Rahmen des Bettes und legte dem Jungen eine sanfte Hand auf die fiebrige Stirn, während er ihn leise ansprach: "Junge..., Junge, wach auf..."

Ein einfaches Enervate hätte zwar den gleichen Effekt gehabt, aber das Nervenkostüms des Jungen war nun so fragil, dass er auf das abrupte Erwecktwerden durch den Zauberspruch wohl mit Herzrasen und einer weiteren Panikattacke reagiert hätte.

Solange der Junge nicht in tiefer Bewusstlosigkeit lag, zog es Snape vor, ihn vorsichtiger zu wecken.

Auch so zuckte Harry zusammen, doch er fuhr nicht hoch wie aus einem furchtbaren Alptraum aufgeschreckt.

Er wimmerte und murmelte unverständliche, flehende Worte; während er, fast noch im Schlaf, gehorsam die Augen öffnete, die nun matt und unglaublich dunkel wirkten.

Snape bemühte sich, seine Stimme sanft zu halten, während er leise sagte: "Junge, ich bin sehr zufrieden mit dir. Du hast deine Bestrafung angenommen, ohne dich zu wehren, und mich nicht blamiert, indem du dich widersetzt."

Langsam, aber sicher wurde der Blick des Jungen weniger panisch, weniger furchtsam und sein Atem wurde ruhiger, während die Worte seines Herrn durch das noch halbschlafende Gehirn aufgesogen wurden wie ein heilender Zaubertrank.

Snape streichelte seinem ‚Schützling' mit beinahe zärtlichen Bewegungen die Stirn, und flüsterte: "Junge, wenn du dich zu beherrschen, zu gehorchen lernst, bist du bald bereit für ein paar Freiheiten... Gebe dir mehr Mühe, und du wirst bald merken, dass es sich für dich lohnt..."

Unglaubliche Worte, in Snapes freundlichstem Tonfall gesprochen, die einen deutlichen Effekt auf den Jungen hatten.

Während er sich gleichzeitig weiter beruhigte und endgültig erwachte, spürte der Meister der Zaubertränke deutlich, dass dem Jungen etwas auf der Zunge brachte, dass er sich aber, wie befohlen, zurückhielt, bis er von seinem Herrn zum Sprechen aufgefordert wurde.

Sanft fragte er: "Ja, Junge? Möchtest du deinem Herrn etwas mitteilen?"

Ein leichtes Schaudern durchfuhr den fiebrigen Körper des Jungen, als er leise, fast unhörbar und sehr zögerlich murmelte: "Es... Herr... Ich.... Ich möchte nichts mehr, als Euch gefallen... Herr... manchmal ist es so... so schwer... Der Schmerz..."

Snape brauchte nicht zu fragen, um welchen Schmerz es dem Jungen ging.

Ihm war klar, dass er sich nicht auf den Schmerz bezog, den er in seiner Narbe gespürt hatte, der ihn dazu gebracht hatte, sein Bett verbotenermaßen zu verlassen; sondern auf den Schmerz, wieder einmal versagt zu haben, wieder einmal seinen, Snapes, Unwillen erregt zu haben.

Und so entgegnete der Tränkemeister nur: "Ja, ich weiß, Junge. Ich weiß. Aber du wirst es eines Tages schaffen, mich nicht mehr zu enttäuschen - du bist auf dem richtigen Weg dorthin."

Die warmen, verständnisvollen Worte seines Herrn sorgten dafür, dass sich der Junge endgültig beruhigte. Sobald Snape dies spürte, hörte er auf, den Jungen zu streicheln und flößte ihm eine weitere Phiole Pepper-Up-Zaubertrank ein.

Eine weitere in der endlosen Reihe von Phiolen mit anregenden Zaubertränken, die er dem Jungen mit der Zeit hatte verabreichen müssen.

Vielleicht - hoffentlich - war dies bald nicht mehr nötig.

Der Junge fühlte sich sofort weniger fiebrig an, und hatte aufgehört vor Schwäche zu zittern.

"Schon besser? Gut, dann stehe auf. Du wirst mir heute nachmittag, wenn der Unterricht zu Ende ist, helfen, ein paar Tränke zu bereiten - und vorher solltest du dir die Zutaten einprägen."

Dass der Junge sich noch nicht einmal wunderte, dass es ihm zum ersten Mal erlaubt sein sollte, ihm beim Tränkebrauen zur Hand zu gehen, zeigte deutlich, wie stark ihn die ‚sanfte' Vergewaltigung beeindruckt - und eingeschüchtert hatte.

Es war klar, dass der Junge seines Platzes zu Füßen der Reinblüter erinnert worden war, und dass er sich diese Erinnerung zu Herzen nehmen und niemals wieder vergessen werden können würde.

Nur ein wenig zittriger und langsamer als normalerweise beeilte sich Harry, dem Befehl seines Herrn zu folgen.

Er hätte es heute nicht mehr ertragen können, wenn Snape noch einmal unzufrieden werden sollte.

Harry flossen die unerwünschten Tränen das Gesicht herunter, und er fand sich gänzlich unfähig, sie zurückzuhalten.

Er wollte sterben.

Doch nicht einmal das war ihm vergönnt.

Immer wieder flogen seine Gedanken zu Voldemort zurück.

Voldemort, der seine Eltern umgebracht - alle umgebracht hatte...

Voldemort, der so unglaublich weiche, doch starke, gnadenlose Hände hatte.

Voldemort, der seinen Körper wie ein erfahrener Musiker seine Violine, gespielt hatte.

Voldemort, der genau gewusst zu haben schien, was es brauchte, um ihn dazu zu bringen, sich ihm zu ergeben, sich zu öffnen.

Voldemort, der ihn mit gnadenlosen, sanften Zärtlichkeiten verführt hatte.

Voldemort, der seine Eltern auf dem Gewissen hatte.

Voldemort, der am Ende doch der Stärkere von ihnen beiden gewesen war...

Bei diesem Gedanken wurde es Harry schwindlig, und es war die sanfte Stimme seines Herrn, die ihn davor bewahrte, wieder ohnmächtig zu werden: "Junge, du hast keine Wahl. Dies sind die Regeln, nach denen du nun lebst. Ungehorsam bedeutet nun einmal Strafe, und die legst nicht du selbst fest... Hör endlich auf zu kämpfen. Niemand würde es dir jemals vorwerfen, noch nicht einmal dein arrogantes Großmaul von einem Vater..."

Harry hörte die Beleidigung noch nicht einmal, die Snape da gegen seinen Vater schleuderte.

Er spürte nur, wie ihn die Erleichterung übermannte, wieder einmal die Absolution, die Freisprechung von seiner Schuld, erhalten zu haben.

Solange sein Herr sagte, dass er nicht verantwortlich war, war alles in Ordnung.

Selbst wenn ein kleiner Teil in Harry, ein kleiner Teil, in dem seine Erinnerungen an Dumbledore, an Sirius, Hermione und Hagrid, saßen, einen stechenden Schmerz aussandte sobald ihm wieder einmal klar wurde, wieviel ihm die beruhigenden Worte seines Herrn bedeuteten, und wie wenig er dem Meister der Zaubertränke entgegensetzen konnte.

Wie wenig er ihm überhaupt noch etwas entgegensetzen *wollte*.

Er war seinem Herrn dankbar, als dieser ihn am Ellenbogen griff, ihn ins Studierzimmer zu den Lesesesseln führte, ihm ein Buch und eine Liste mit Zaubertränken gab, deren Ingredienzien er sich einprägen sollte.

Nicht mehr grübeln müssen...



"Ich werde jetzt gehen, und wenn ich wiederkomme, erwarte ich, dass du alles gelernt hast." Der Tränkemeister pausierte und sah den Jungen vor sich ernst an: "Vielleicht kann ich heute noch dafür sorgen, dass es dir bald sehr viel besser geht..."

Harry betrachtete ihn fragend und senkte dann seinen Blick: "Ja Herr."

Snape sah den Jungen einen Augenblick lang nachdenklich an, als wolle er noch etwas sagen, doch dann sagte er nur, in einem weitaus strengeren Tonfall als zuvor: "Lese jetzt endlich, Junge."

Harry beeilte sich zu gehorchen.

Um nichts in der Welt wollte er heute noch einmal bestraft werden.

So sanft die Strafe auch ausfallen mochte, Harry befürchtete, er würde zerbrechen, wenn Snape ihn auch nur ermahnen musste.

Mit einem letzten Blick auf den lesenden Jungen drehte sich der Tränkemeister um und verließ den Raum mit wehenden Roben.

Bald waren die einzigen Geräusche im Raum das Knistern des Kaminfeuers und das leise Rascheln des Papiers, wenn Harry eine Seite umschlug.

***

tbc...

Tja, dass war es für diesmal... Ich hoffe, ich habe Euch nicht alle vergrault - oder zu sehr geschockt...

Dies war meine erste Szene mit etwas... expliziterem.... Inhalt.

Bitte, seid sanft mit Eurer Kritik!

Ganz, ganz lieben Dank an alle meine Reviewer.

Ihr wisst gar nicht, wieviel mir Eure Worte bedeuten! Es tut mir sehr, sehr leid, wenn ich Euch nicht mehr einzeln antworte (vielleicht tue ich dass später noch), aber mein Leben ist in den letzten Wochen ganz schön durcheinander gewirbelt worden und ich weiß im Moment gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht.

Das ich Enigma weiterschreiben konnte, habe ich nur den ellenlangen Bahnfahrten zu verdanken, die ich hinter mir habe. Leider hatte ich mir die Reviews nicht ausgedruckt (um so näher auf sie eingehen zu können)... Vielleicht mache ich das sogar noch.

Also, fühlt Euch mal alle gaaaanz doll geknuddelt.

Bitte, schreibt mir auch für dieses Kapitel ein Review!