Enigma Kapitel 7:
DISCLAIMER:
This story is based on characters and situations created and owned by JK Rowling, various publishers including but not limited to Bloomsbury Books, Scholastic Books and Raincoast Books, and Warner Bros., Inc. No money is being made and no copyright or trademark infringement is intended.
Und nochmal auf Deutsch:
Diese Geschichte basiert auf Charaktären und Situation die durch JK Rowling kreirt wurden, und sich im Besitz von JK Rowling, verschiedenen Herausgebern einschließlich aber nicht beschränkt auf, Bloomsbury Books, Scholastic Books und Raincoast Books, und Warner Bros, Inc. befinden. Es wird kein Geld durch diese Geschichte erwirtschaftet und es ist keine Copyright- oder Markenschutzverletzung beabsichtigt.
Auf gut deutsch: Alles gehört JK Rowling und den besagten Unternehmen.
AN: Erstmal ein dickes Entschuldigung an alle meine Leser!
Ich habe diesmal noch eine ziemlich ausführliche AN angehängt, bitte lest sie! Es ist eine Erklärung warum ich so lange nicht geschrieben habe und erklärt auch eine Unstimmigkeit in der Zeitlinie und warum ich sie noch nicht jetzt berichtige.
Warnungen: Enthält semi-graphischen Het-Sex, und den Cruciatus. Und natürlich, die Auswirkung von Gehirnwäsche.
Draco Malfoy ist in dieser Geschichte nicht im gleichen Alter wie Harry&co, sondern jünger.
Ich bin nicht sehr glücklich mit diesem Kapitel, wie auch mit vielen anderen nicht, aber ich wollte endlich wieder etwas hochladen - und später, wenn ich die Story komplett ist, generalüberholen.
Bitte, seid sanft mit Eurer Kritik... Flammen akzeptiere ich sowieso nicht und konstruktive Kritik ist immer willkommen, aber ich werde wohl auf Manches erst eingehen können, wenn ich fertiggeschrieben habe. Ich habe im Augenblick wirklich zarte Probleme, Enigma überhaupt noch weiterzuschreiben...
Kapitel 7:
Gryffindor Dormitorium, gleiche Nacht
Wenige Sekunden, nachdem Hermione mit der unglaublichen Aussage herausgeplatzt war, sie wisse jetzt, das Harry am Leben sei, stürmte Ron ins Zimmer, mit einem ziemlich verdutzten Seamus im Schlepptau.
Der Rotschopf schubste Dean ungeduldig von der Bettkante und einen Augenblick lang sahen sich die beiden vom Goldenen Trio nur an - in beider Augen schwammen Tränen...
Dann riss Ron Hermione in seine Arme und sie drückte sich fest an ihn, als habe sie ihn Wochen nicht mehr gesehen.
Die Tränen liefen nun, und keiner der beiden hielt sie noch zurück.
Keiner der beiden sagte einen Ton, denn beide konnten sie es fühlen.
Harrys magische Signatur.
Der fehlende Teil ihres Herzens war wieder zurückgekehrt.
5 Monate später:
Tief unten in den Kerkern saß Severus Snape hinter seinem Schreibtisch und betrachtete den vor sich knienden Jungen mit prüfendem Blick.
Harry sah jetzt schon besser aus - seine Wangen weniger eingefallen und die Haut weniger bleich...
Der Dunkle Lord hatte also Recht gehabt.
Ein Gedanke durchfuhr den Tränkemeister, während er dem Jungen leicht über das lange schwarze, schon für den Unterricht in einem Lederband zusammengefasste Haar strich: "Junge, heute wirst Du mir beweisen können, wie gehorsam Du bist... Wenn du den Test bestehst, werde ich dich mit etwas belohnen, dass dir sicher gefallen wird."
Wie so oft stieg ein Gefühl von Hoffnung gepaart mit angstvoller Vorahnung in Harry auf. Eine Probe!
Seitdem Snape seine Magie freigesetzt hatte, hatte er ihn in schwarzer Magie unterrichtet.
Es war zunächst einmal eine unglaubliche Erleichterung gewesen, endlich wieder einen Zauberstab in der Hand zu halten - selbst wenn es nicht sein eigener war.
Snape hatte ihm diesen gegeben, sobald er sich sicher war, dass Harrys Wunsch zu gefallen seinen Wunsch nach Freiheit überstiegen und schließlich beinahe vollkommen erstickt hatte.
Doch auch so ging Snape noch kein Risiko ein, denn besagter Zauberstab konnte nicht gegen den Tränkemeister eingesetzt werden - der Junge würde ihn weder verwenden können, um sich gegen ihn zu verteidigen noch um Zauber, mit denen ihn Snape belegt hatte aufzuheben.
Nicht, dass Harry das jemals getan hätte. Snape war der Dreh- und Angelpunkt seines Lebens, er hätte nicht gewusst, was er ohne den Meister der Zaubertränke hätte machen sollen.
Er brauchte dessen Gegenwart, dessen Anweisung, dessen Willenskraft, weil seine eigene Fähigkeit, unabhängige Entscheidungen zu treffen, praktisch nicht mehr existent war.
Was auch immer sein Herr von Harry verlangte - er würde es ohne langes Zögern tun, selbst wenn es seinen eigenen Tod bedeutete. Und jeder Gedanke an ein Entkommen war schon lange zuvor gestorben.
Und als Snape ihn jetzt sanft unter dem Kinn fasste und ihn dazu brachte, ihm in die Augen zu sehen, um leise zu sagen: 'Du wirst mich nicht enttäuschen, vertraue mir.' glaubte es Harry ohne jeden Zweifel.
Er würde sich des Vertrauens, dass der Tränkemeister in seine Fähigkeiten hatte, würdig erweisen.
***
Wenig später, im Klassenraum für Zaubertränke
Die bange Erwartung, die Harry erfüllte, hatte sich beinahe ins Unermessliche gesteigert.
Snape hatte ihm noch immer nicht gesagt, worin der Test bestehen würde - und eines war ihm klar - es würde nicht leicht für ihn werden.
Nichts, was Snape als 'Probe' bezeichnete, konnte leicht sein.
Doch zunächst begann der Unterricht wie gewohnt. Es war wieder einmal Rons Klasse.
Mittlerweile hatte Harry gelernt, die Gegenwart seines alten Freundes zu ertragen ohne hinterher zusammenzubrechen. Er war so glücklich, wieder fähig zu sein, Ron und Hermione zu spüren, und freute sich auf jede Gelegenheit, einen Blick mit seinem ehemals besten Freund zu wechseln.
Eines der schlimmsten Dinge während des ersten Jahres seiner Gefangenschaft war gewesen, dass er sich so - leer - fühlte. Jegliche Verbindung zu seinen Freunden zu verlieren, sein Herz auf einmal so furchtbar - leer...
Er hatte lange geglaubt, sie seien beide tot. Die Erleichterung und Verwirrung, als er Ron gesehen hatte - gesund und munter - war unbeschreiblich gewesen.
Und jene Nacht, in der Snape ihm das Lederband abgenommen hatte und alles in einer einzigen, atemberraubenden Welle von Magie zurückgekommen war - Harry hatte sofort das Bewusstsein verloren, überfordert mit dem Schwall an Emotionen und der Kraft der aufgestauten Magie...
Und mit der Magie das Wissen um Hermiones Überleben.
Danach hatte es begonnen - Snape hatte begonnen, ihn zu unterrichten, hatte sich langsam aber sicher vom Gefängniswärter in einen Lehrer, einen Ausbilder entwickelt.
Und jetzt - eine Probe...
Eine halbe Stunde lang geschah nichts Außergewöhnliches - bis sich Seamus verrechnete und zuviel getrocknete Eichenblätter in seinen Trank mischte und der Kessel innerhalb von Sekunden schmolz.
Alle erstarrten vor Schreck, doch Snapes Gesicht verzog sich zu einem seiner seltenen, unheilverkündenden Lächeln, als er, ohne den Blick von dem zitternden Seamus zu nehmen, ruhig sagte: 'Komm her, Junge.'
Harry zuckte zusammen.
Diese Anrede reservierte Snape alleine für ihn, er hatte Harry seit der in seiner Gewalt war, niemals, nicht ein einziges Mal, bei seinem Namen genannt, während er seine Schüler konsequent bei ihrem Familiennamen rief und sie mit eiskaltem Respekt siezte.
Er musste wohl einen Moment zu lange gezögert haben, denn als Snape ihn jetzt erneut aufforderte, zu ihm zu kommen, erhielt seine Stimme einen warnenden Unterton, der Harry erschaudern ließ: 'Brauchst Du eine schriftliche Einladung, Junge?'
Harry unterdrückte das Bedürfnis, in Entschuldigungstiraden auszubrechen, die Snape ohnehin nur wütend werden lassen würden und beeilte sich, zu gehorchen und vor dem Tränkemeister auf die Knie zu sinken: 'Nein, Herr. Es tut mir leid, Herr.'
Nervöse Anspannung lag in der Luft. Die Schüler fragten sich, was das zu bedeuten hatte. Harry war nun seit einem halben Jahr ein beinahe ständig anwesender Begleiter des Tränkemeisters gewesen.
Wie ein unauffälliger, aber stets präsenter Schatten war er ihm in den Unterricht, die Große Halle und auf fast jedem seiner anderen Wege gefolgt, so dass es mittlerweile ein gewohntes Bild für alle war, ihn zu Snapes Füßen zu sehen - auch wenn es Ron und auch die anderen ehemaligen Gryffindors oft einen Stich gab, den ehemals so selbstbewussten 'Jungen-der-lebte' so zu sehen.
Doch niemals hatte Snape ihn während des Unterrichts angesprochen oder in irgendeiner Weise mit einbezogen.
Das der Tränkemeister seinen 'Schatten' nun zu sich rief, in einer solchen Situation, war in höchstem Maße beunruhigend.
Snape sagte nun, nachdem er Harry aufgefordert hatte, aufzustehen und sich direkt neben ihn zu stellen, in fast sanftem Tonfall und sehr langsam und leise: 'Nun, Junge - Du kennst die Strafe für derartiges... Fehlverhalten. Tu es.'
Erschrecktes Aufkeuchen war von Seiten der Schüler zu hören, doch Snape ignorierte es.
Harry zog seinen Zauberstab hervor. Er zitterte am ganzen Körper.
Noch nie hatte er einen Unverzeihlichen auf einen Menschen gerichtet.
Alles in ihm sträubte sich gegen den Gedanken, Seamus, oder irgend jemand anderen, so zu quälen.
Der Cruciatus...
Er war nichts Unbekanntes für Harry - er hatte ihn selbst zu oft zu spüren bekommen, unzählige Male; und er hatte ihn ein paar schreckliche Male auch auf Mäuse, Katzen und Eulen richten müssen.
Aber ein Mensch - Seamus... Nein!
Doch er musste gehorchen, er *wollte* seinem Herrn zeigen, dass der sich auf ihn verlassen konnte - er wollte die dunkle, samtige Stimme, die er so liebte, sagen hören, dass er zufrieden mit ihm war.
Aber Seamus...
Er konnte doch nicht...
Harry spürte schon wieder die unerwünschten Tränen in seine Augen steigen und
unterdrückte sie mühsam.
Und dann war da auf einmal Snape, der sich dicht hinter ihn stellte, seine Nähe, seine Körperwärme und seine beruhigende, einlullende Stimme, die so leise war, dass sie nur für Harry zu hören war: 'Du kannst es... Ich würde ihn sowieso bestrafen. Er hat Strafe verdient, er war unaufmerksam und hat damit gezeigt, dass er keinen Respekt vor mir hat. Er braucht Strafe...'
Während Snape noch sprach, schlang er beide Arme um den zitternden Jungen und ergriff die Hand mit dem Zauberstab mit seinem beiden.
Harry schmiegte sich in die beruhigende Umarmung seines Herrn und murmelte dann leise, so dass nur der direkt vor ihm stehende Seamus und Snape ihn hören konnten:'... und dann ist alles wieder gut.'
Aus irgendeinem Grund erschreckte dieser kleine, fast nur geseufzte Satz Seamus beinahe mehr, als das, was Harry nun als Nächstes tat.
Der 'Junge-der-lebte' holte tief, schaudernd Luft und sprach die Worte, die er in seinem früheren Leben niemals für möglich gehalten hatte jemals zu sagen: 'Crucio!'
Die Wucht, mit der die grünen Funken Seamus trafen, warf diesen um.
Er gab keinen Ton von sich, war in seinem ungeheuren Schmerz zu verkrampft um überhaupt schreien zu können.
Nach ein paar Sekunden, die wie eine Ewigkeit erschienen, beendete Harry den Fluch, als Snape leise murmelte: ‚Genug.'.
Harry stand da, seine grünen Augen trübe ins Leere starrend, während ihn Snape behutsam zu sich herumdrehte und wohlwollend sagte: 'Gut gemacht, Junge... Sehr gut.' Dann führte er den immer noch benommen aussehenden Jungen wieder zu seinem Platz.
Zum Glück war die Stunde schon wenige Minuten später beendet, denn niemand konnte sich mehr konzentrieren.
Ron, der Seamus geholfen hatte, sich wieder auf seinen Stuhl zu setzen, war kreidebleich.
Er stand vollkommen unter Schock.
Wie hatte Harry das tun können?
Sicher, er hatte es gefühlt, er hatte Harrys inneren Kampf gespürt - aber wie hatte Snape den sanften Harry, der keiner Fliege etwas zuleide getan hätte, dazu bringen können, einen seiner ehemaligen Mitschüler mit dem Schlimmsten aller Schmerzflüche zu belegen?
Ron konnte es einfach nicht fassen.
Er liebte Harry wie einen Bruder - oder fast noch mehr - doch er konnte einfach nicht verhindern das Wut in ihm aufstieg, als er Seamus schmerzgepeiniges Gesicht sah und die Mühe bemerkte, mit der dieser nach Atem rang.
Er konnte es einfach nicht fassen, dass Harry, sein Freund Harry Potter, das getan hatte.
Nicht *ausgerechnet* Harry.
Sein Verstand sagte ihm natürlich, das Harry nicht mehr in der Lage war, sich gegen irgend etwas zu stellen, das Snape von ihm verlangte.
Harry war nicht mehr als ein Werkzeug in Snapes Händen.
Ron hatte während der letzten Monate beobachtet, wie sich der selbstbewusste, wenn auch etwas zurückhaltende Harry, den er früher gekannt hatte, wie ein Wesen verhielt, dass nur noch existierte um zu gefallen - seinem Herrn, dem Tränkemeister, zu gefallen.
Harry war Sklave und hatte einen erbarmungslosen Herrn.
Die Selbstzweifel und Schuldgefühle, die Ron immer wieder plagten, wenn es um Hermione ging, hatten einen neuen Höhepunkt erreicht, als ihm wieder einmal schmerzhaft bewusst wurde, dass auch sie mittlerweile nur noch einen Sinn im Leben sah - ihm, Ron, zu gefallen.
Seamus, hatte, wie immer, wenn Rons Schuldgefühle übermächtig wurden, versucht ihn zu beruhigen , und gesagt, dass Hermione zwar durchaus versuchte, ihm zu gefallen - doch nicht in erster Linie, weil er ihr Herr, sondern weil er ihr Freund war.
Doch in Ron war ein nagender Zweifel geblieben, der immer stärker wurde.
Auch wenn er sie nicht misshandelte oder bewusst unterdrückte, so zwang er ihr doch seine Autorität auf, war auf eine perverse Art und Weise selbst in einer Zwangslage, und sie hatte schon lange damit aufgehört, irgend eine seiner Entscheidungen anzuzweifeln.
Sie gehorchte einfach und so sehr er sie auch in Entscheidungen einzubeziehen versuchte, es war ihm mit Entsetzen klargeworden, dass sie sich ihm unterworfen hatte.
Und es war das, was er jetzt in Harrys Augen sah, wenn Snape ihm etwas befahl -
Unterwerfung, totale Hingabe und Abhängigkeit.
Er wusste, er sollte nicht wütend auf Harry werden, weil Snape ihn auf Seamus gejagt hatte - denn Harry war nicht verantwortlicher für seine Tat zu machen als ein zum Kämpfen abgerichteter Schäferhund.
Und Ron konnte Harrys inneren Kampf spüren. Ron hatte den Schmerz gefühlt, der in seinem langjährigen Freund getobt hatte, als Snape ihm diesen grauenhaften Befehl gab.
Und dann, die beruhigende, erleichternde Wirkung, die die für Ron unhörbaren Worte des Tränkemeisters auf Harry aufgewühltes Gemüt gehabt hatten.
Es war unheimlich, wie sehr Snape seinen besten Freund konditioniert hatte.
Ein paar leise Worte hatten ausgereicht, um diesen unaussprechliche Dinge tun zu lassen.
Es warf eine Frage auf, die Ron am liebsten gleich wieder verdrängt hätte - wie viel existierte noch von dem Harry, den Ron einmal seinen besten Freund genannt hatte?
***
Später, im Dormitorium - gegen Abend
Der sonst so stille Dean stieß einen Entsetzensschrei aus, als er den Zustand sah, in dem sich Seamus befand.
Er sprang auf und half Ron, den keuchenden, und auch nach Stunden immer noch nach Atem ringenden Seamus auf sein Bett zu legen.
Dean liefen die Tränen über das Gesicht, als er seinem Partner über die schweißnasse Stirn strich: 'Was ist passiert...?!'
Rons Stimme war rauh: 'Cruciatus.' Mehr brachte er nicht heraus.
Er hatte sich auf sein Bett gesetzt und hatte sein Gesicht in seinen Händen begraben.
Seamus, der die Augen geschlossen hatte, öffnete sie nun, und es war deutlich zu sehen, wie blutunterlaufen sie waren.
Er streckte seine linke Hand aus um Dean über die Wange zu streicheln. Er lächelte schwach: 'Ich bin gleich wieder ok, keine Sorge, Precious. Ein bisschen Cruciatus schmeißt mich schon nicht um.'
Doch dann hustete er, und als er die Hand von seinem Mund nahm, war zu erkennen, dass sie blutig war.
Hermione starrte entsetzt von Seamus zu dem wie versteinert auf der Bettkante ihres gemeinsamen Bettes sitzenden Ron: 'Mein Gott, wie lange war er denn unter dem Fluch?!'
Ron schauderte und schloss kurz die Augen, um sie dann wieder zu öffnen und seine Freundin dann fest anzusehen: 'Nur ein paar Sekunden, 'Mione.'
Sie runzelte die Stirn. Ein paar Sekunden hatten doch nicht solche Folgen!
Sie hatte oft genug gesehen, welche Folgen dieser furchtbare Fluch hatte, um ungefähr abschätzen zu können, wie lange sich jemand unter ihm befunden haben musste, um dermaßen geschädigt zu werden.
Doch dann weiteten sich ihre Augen vor Schreck und sie hauchte ein tonloses: 'Nein!'
Als Ron dann nickte und dann leise und sehr traurig sagte: 'Du musst doch auch etwas gespürt haben.' brach sie in Tränen aus.
Die Stärke, mit der der Cruciatus ausgesprochen worden war, musste ungeheuerlich gewesen sein.
Niemand, auch nicht der Tränkemeister, war magisch stark genug, um ihn mit solcher Intensität anzuwenden.
Nur zwei Personen hatte sie jemals gekannt, die genug Kraft dazu gehabt hatten.
Einer davon, Dumbledore, war tot - und sie konnte sich außerdem keine Situation vorstellen, die diesen mächtigen Zauberer des Lichts dazu bringen konnte, einen Unverzeihlichen auszusprechen.
Und der andere war ihr gemeinsamer bester Freund Harry Potter.
Ron zog sie in seine Arme und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
Sehr gerne hätte er ihr versichert, dass alles nicht so schlimm war, doch er würde sie nicht mehr so anlügen. Er hatte zu lange Geheimnisse vor ihr gehabt.
Hermione musste deutlich werden, dass sie Harry nicht einfach befreien konnten - selbst wenn es diese Möglichkeit gegeben hätte.
Den Harry, den sie früher einmal gekannt hatten, gab es so nicht mehr, auch wenn sie beide das Entsetzen gespürt hatten, dass von dem Jungen ausging, der einmal der 'Goldene Junge von Gryffindor' gewesen war.
Es war eine harte Lektion gewesen, doch Ron hatte sie lernen müssen, und er musste dafür sorgen, dass auch Hermione das verstand.
Ron zog sie in seinen Schoß und wiegte sie, während sie schluchzte und flüsterte: 'Es kann nicht sein... Er würde doch nie...'
Rons Blick fiel auf Seamus, der kaum merklich mit dem Kopf schüttelte.
Schnell sprach Ron einen Stillezauber, der ihn und Hermione einschloss und schloss die Bettvorhänge um sich und seine Sklavin.
Ihm war ebenso klar wie Seamus, dass Dean niemals würde erffahren dürfen, dass es Harrys Zauberspruch gewesen war, der seinen Herrn in einen so jämmerlichen Zustand versetzt hatte.
Seamus hatte gesehen wie hörig Harry dem Tränkemeister war, doch Dean
hatte ihn nie gesehen, konnte nicht wirklich nachvollziehen, was mit dem Junge-der-lebte geschehen war - und er war Harry auch zuvor niemals wirklich nahe gewesen.
So wie die Dinge lagen, würde Dean es Harry höchstwahrscheinlich nicht verzeihen können, Seamus verletzt zu haben. Sie mussten es vor ihm geheimhalten. Hermione schluchzte immer noch.
Sie war so blass, so unheimlich zerbrechlich... Manchmal reichte ein etwas rauerer Tonfall, ja, nur ein ungehaltener Blick Rons, und sie weinte für Stunden.
'Schhhh, Kleines... Ich bin ja da...'
Ron beschloss, das zu tun, was immer das sicherste Mittel war, Hermione zu beruhigen. Er kam sich manchmal billig vor, zu solchen Maßnahmen zu greifen - doch es war manchmal wirklich das Einzige, was noch übrig blieb, um sie aus ihren Depressionen und hysterischen Anfällen zu reißen.
Er brachte sie dazu, sich hinzulegen und zog sie in einen tiefen Kuss, während er sie unendlich zärtlich streichelte - zunächst einfach nur liebevoll, dann leidenschaftlicher, bis ihre Schluchzer leiser wurden. Dann seufzte sie tief, schaudernd und wimmerte: 'Harry würde doch nie...'
Während er ihr zärtlich über den Bauch streichelte flüsterte er: 'Schhhh, Kleines, ganz ruhig. Er kann ja nichts dafür...' Dann sprach er einen der wenigen Zaubersprüche, die er auch ohne Zauberstab benutzen konnte und entkleidete sie beide.
Langsam gingen ihre Schluchzer in ein wimmerndes Stöhnen über. Seine Hände bedeckten jeden Zentimeter ihrer Haut mit federleichten Streichelheinheiten, bis er spürte, dass sie vollständig entspannt war und sich seinen Liebkosungen entgegenreckte.
Er drang langsam und zärtlich in sie ein und war so vorsichtig und sanft wie noch nie zuvor.
Dies hier war für sie, nicht für ihn.
Ron war sich seiner Verantwortung bewusst - er wusste, er musste für ihr Wohlergehen sorgen und hatte leider oft den Eindruck, dass er das nicht sehr gut machte.
Doch was er ihr geben konnte, war seine Zärtlichkeit und Rücksicht - und die Gewissheit, dass sie sich darauf verlassen konnte, das er sie niemals im Stich lassen würde.
Die Welt konnte untergehen und er würde sich weiterhin um sie kümmern.
Und wenn er sie eines Tages nicht mehr würde schützen können, würde er mit ihr untergehen.
Er würde sterben, um sie zu schützen, und er hatte ihr das mehr als einmal gesagt, auch wenn sie ihm immer wieder gesagt hatte dass sie es nicht hören wollte, dass diese Einstellung dumm war.
Doch es war das Einzige, was sie vor seinen eigenen Augen als Paar noch von Herr und Sklavin unterschied - dass sie zu wirklichen Liebenden machte - und diese Gewissheit war etwas, das Ron brauchte, wahrscheinlich mehr noch als sie.
Er bewegte sich langsam und ruhig in ihr, bis er spürte, wie sich ihre inneren Muskeln um ihn zusammenzogen. Gemeinsam erreichten sie ihren Höhepunkt.
Nachdem er ihren Körper verlassen hatte, lagen sie noch eine Weile aneinandergeschmiegt da, sein Arm in einer beschützenden Geste um sie gelegt.
Sie war nun ruhiger, doch er spürte dass sie ihn etwas fragen wollte, doch nicht so recht die Worte fand. 'Was ist denn, 'Mione?'
Sie fragte langsam, zögernd, als ob sie Angst vor der Antwort hatte: 'Hat Snape... Wie geht es Harry? Und... wie ist es denn überhaupt passiert?'
Ron schluckte schwer und zog sie fester an sich: 'Seamus hat beim Brauen einen Fehler gemacht, sein Kessel schmolz. Du weißt bestimmt noch, wie empfindlich Snape in der Hinsicht ist...' Er schauderte unwillkürlich: 'Normalerweise bestraft er das jetzt mit dem Cruciatus. Nun, er... er hat es Harry dann befohlen. Wie Du gemerkt hast, hat Harry... Er hatte erst Probleme, dem Befehl zu folgen... Aber ich hatte am Ende der Stunde den Eindruck, das Snape dennoch zufrieden mit ihm war. Ich denke, es geht Harry gut.'
Hermione seufzte und sprach aus, was er nicht gesagt hatte, um sie nicht weiter aufzuregen: 'Aber Ron, *wie* kann es ihm gut gehen...'
Doch er richtete sich auf und sah sie fest an: 'Harrys ganzes Empfinden richtet sich jetzt vor allem auf eine Sache - Snape zu gefallen. Glaube mir, 'Mione - wenn Snape mit ihm zufrieden ist, *geht* es Harry gut.'
Sie nickte langsam und Ron sah so etwas wie Verständnis in ihren Augen.
Er musste den Blick abwenden.
Sie war ja nicht dumm und wusste genau, was für ein Gefühl es war, wenn das ganzes Leben darauf ausgerichtet war, einem Menschen zu gefallen.
Sie kannte das Gefühl, Sklavin zu sein.
Und so sehr es sich Ron auch anders wünschte - auch ein liebevoller Sklavenhalter war immer noch ein Sklavenhalter...
Malfoy Manor, einige Zeit vor dem Fall des Lichts
Lucius Malfoy saß in seinem Studierzimmer und grübelte, ein Ausdruck tiefsten Hasses auf dem Gesicht, als sich die Tür einen Spalt öffnete und eine schüchterne Stimme fragte: "Vater? Darf ich reinkommen?"
Der Deatheater zwang sich zu einem freundlichen Lächeln.
Es war so gut zu hören, dass Draco sich endlich wieder traute, ihn anzusprechen ohne zugleich in wilder Panik zu zittern, doch schon ein unfreundlicher Gesichtsausdruck konnte jedes Vertrauen, dass ihm der Junge entgegenbrachte, wieder zunichte machen.
"Ja, Draco? Möchtest Du etwas von mir?" Er gestikulierte seinem einzigen Sohn, sich neben ihn auf die Chippendale-Couch zu setzen, was dieser, mit einem scheuen Lächeln auch tat.
"Ich habe... ich wollte fragen ob... Ob Du mit mir über das Buch sprechen würdest, dass Du mir geschenkt hast."
Die Stimme des Jungen klang fast erstickt, als ob immer noch erwartend, jederzeit von ihm bestraft, geschlagen, misshandelt zu werden.
Etwas, das Lucius , Lord of Malfoy, entgegen allem, was die Menschen von ihm glauben mochten, niemals getan hätte.
Er hätte sich eher seine rechte Hand abgehackt, als seinen eigenen Erben einer so demütigenden, verachtungsvollen Behandlung auszusetzen wie er sie selbst in seiner Jugend von Händen seiner Familie erfahren hatte.
Während er seinen Sohn in eine sanfte Umarmung zog, sagte Lucius zärtlich in dessen seidenweiche, hellblonde Haare hinein: "Natürlich, Draco. Wann immer Du möchtest. Gefällt es Dir?"
Doch obwohl er sich bemühte, äußerlich ruhig und gelassen zu wirken, brodelte es in dem Aristokraten.
Was hatte dieser Mann nur aus seinem Sohn gemacht!
Dieses... dieses verschüchterte Kleinkind konnte doch nicht sein fast 14jähriger Sohn sein...
Und er hatte nichts, aber auch gar nichts dagegen tun können.
Niemand stellte sich gegen den Vertrauten des Dunklen Lords.
Niemand, auch nicht Lucius Malfoy, der in der Hierarchie direkt unter den beiden angesiedelt war.
Doch auch er hatte sein einziges Kind nicht vor dem Tränkemeister schützen können.
Ein Jahr lang hatte Draco zu Severus Snapes 'Favoriten' gehört.
Ein Euphemismus, der nur besagte, dass dieser die Faszination des Jungen mit seiner Person zu seinen Zwecken ausgenutzt, ihn von sich abhängig gemacht hatte, ihm den eigenen Willen genommen.
Unter den Augen von Dumbledore, dem angeblich omnipotenten, hatte der Vorstand des Hauses Slytherin seinen Sohn zum devoten Sklaven gemacht.
Noch ein Grund mehr für Lucius Malfoy den alten Zauberer abgrundtief zu hassen - wenn jemand Draco hätte helfen, ihn befreien können, so wäre es Albus Dumbledore gewesen, doch dieser hatte simpel die Augen verschlossen vor allen subtilen Hinweisen, die ihm Lucius mit der Zeit geliefert hatte.
Die meisten Eltern der Kinder in Slytherin mochten den alten Zauberer verachten für das, was er für sie darstellte - einen Verräter an den Traditionen, den seit Ewigkeiten gültigen ungeschriebenen Gesetzen, die besagten, dass sich Zauberer und Nichtmagier aus dem Weg gehen sollten, das ihre Welten nicht zusammengehörten und das es gefährlich war, dies zu vergessen.
Doch sehr, sehr viele hassten Albus Dumbledore aus sehr viel persönlicheren Gründen, denn er hatte es nicht, niemals, geschafft, über seine eigene Engstirnigkeit und seine Vorurteile hinauszugehen, zeigte diese auf ach-so-subtile Art und Weise immer wieder, und Verständnis für die Denkungsart der Slytherins zu entwickeln war ihm unmöglich, gekrönt von seiner Weigerung, auch nur zu versuchen, zu verstehen, was genau es war, das niemand ihm sagte,
aber das er doch spüren musste - das niemand mehr Angst hatte vor dem Tränkemeister als die Kinder seines eigenen Hauses, und das aus gutem Grund.
Waren sie nicht selbst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit Snapes - was sie, da in seinem Haus, bis zu einem gewissen Punkt ja alle waren - so war es für jeden Slytherin eine allzu offensichtliche Tatsache, dass der Tränkemeister selbst den Selbstbewusstesten aller Schüler in Nullkommanichts zu einem hilflosen Wrack reduzieren konnte, wenn ihr Hausvorstand es nur wollte.
Das Dumbledore niemals auf die offensichtlichen radikalen Veränderungen im Verhalten der besagten Schüler einging und anscheinend kein bisschen besorgt um deren Befinden war, ließ ihn in den Augen vieler Slytherins als falsch und hinterlistig erscheinen, bedrohlicher, weil raffinierter, als den Dunklen Lord selbst, der, wie es selbst denjenigen in diesem Haus, die eigentlich keine seiner Anhänger waren, erschien, zumindest offen und deutlich sagte, was er wollte und dachte.
Alles in allem hatten die Slytherins niemals Grund gehabt, ihrem Schulleiter zu trauen, und der Zorn, der in Lucius Malfoy aufstieg, wenn er auch nur an den alten Magier dachte, wurde nur noch von seinem abgrundtiefen Hass auf den Tränkemeister selbst überstiegen.
Dann, als Snapes Interesse an seinem Sohn erloschen war und er sich anderen Schülern zugewandt hatte, hatte Lucius Draco unter dem Vorwand aus der Schule genommen, das er nicht wollte, dass der Junge mit Schlammblütern auf einer Schulbank saß; und das er selbst ihn ab jetzt unterrichten wollte.
Doch in Wirklichkeit wollte er ihn aus den Fängen seines Hausvorstands befreien und versuchen, dem Jungen wieder etwas Eigenständigkeit zu verschaffen, und ihm den Stolz und das Selbstvertrauen zurückzugeben, die einem Malfoy gebührten.
Draco würde keine Chance haben, wenn sich nicht endlich etwas änderte.
Er musste sich durchsetzen können, doch auch in seinem jetzigen, schon etwas gefestigterem Zustand noch war er nicht bereit für die Außenwelt.
Lucius wusste, von seinem Erben würde erwartet werden, dass er eines Tages seinen Platz im Inneren Kreis übernahm - und so wenig selbstbewusst wie Draco momentan noch war, hatte das keinen Sinn
Denn so sehr auch ein durchschnittlicher Death Eater schon eine Marionette des Willens Voldemorts und seines Vertrauten war - in dem Zustand, in dem sich Draco jetzt befand, *hatte* er gar keinen Willen mehr, würde ein Spielball in dem raffinierten Netz von Intrigen sein, dass die Politik des Inneren Kreises ausmachte.
Keinen Selbsterhaltungstrieb, kein Bewusstsein für Würde und Stolz.
Severus Snape hatte in Draco alles zerstört, was für Lucius einen Malfoy ausmachen sollte.
Er hatte noch nie jemanden so gehasst wie diesen Mann - und hatte sich noch nie so hilflos gefühlt, denn Snape war nun ausgerechnet einer der beiden Männer im Zauberreich, die er nicht antasten konnte.
Selbst mit Albus Dumbledore hätte er es aufgenommen - doch der Zaubertränkemeister mit seinen speziellen Fähigkeiten war auch für den Lord of Malfoy ein zu gefährlicher Gegner.
Lucius seufzte und während Draco ihm erzählte, was ihm an seinem neuen Buch gefiel und was nicht, schweiften seine Gedanken ab.
Er musste sich Hilfe holen - er mochte zwar stolz sein und normalerweise nicht gewillt, seine Familienangelegenheiten nach außen zu tragen, doch er war nicht dumm genug um sich nicht einzusehen, dass er nicht wusste, wie er Dracos Abhängigkeit von seinem 'Herrn' bekämpfen
konnte.
Und er kannte nur einen Menschen, der dies scheinbar, teilweise, geschafft hatte.
***
Drei Tage später, Pettygrew Manor
Eine Kutsche hielt vor dem Anwesen des früheren Leibdieners des Dunklen Lords.
Ein leises Gespräch war zu hören, dann stieg eine Person aus.
Als die anwesenden Angestellten, die auf dem Gut arbeiteten, den bekannten dunklen Zauberer sahen - sein Markenzeichen, das in der Sonne glänzende lange weißblonde Haar war nicht zu verwechseln - brach Entsetzen aus und die Muggel, die sich in seinem Blickfeld befanden, bemühten sich, so schnell wie möglich zu verschwinden.
Lucius Malfoy verzog den Mund zu einer verächtlichen Grimasse.
Wie konnte Pettygrew das nur ertragen?
Diese dummen *Tiere*, die sich Menschen nannten... Aber Pettygrew war ja schon immer ein bisschen spleenig gewesen.
Das Voldemort das zuließ...
Aber Lucius sollte das nicht weiter stören - immerhin würde ihm das jetzt nutzen.
Es widerstrebte dem Lord of Malfoy zutiefst, nun ausgerechnet diesen Mann, den niemand ernst nahm, um Rat fragen zu müssen...
Es dauerte nicht lange, bis sich der Animagus selbst blicken ließ. Er kam aus dem Hauptportal heraus, und verbreitete die übliche Aura von Unsicherheit, als er fragte: "Lord Malfoy... Eine Freude, Euch zu sehen. Darf ich fragen..."
Doch Lucius unterbrach ihn: "Nicht hier, Pettygrew. Zu viele neugierige Ohren."
Dieser runzelte die Stirn, doch nickte und gestikulierte Malfoy, ihm in sein Büro zu folgen, dass sich direkt neben dem Haupteingang befand.
Während sich Pettygrew hinter seinen Schreibtisch setzte und Malfoy davor Platz nahm, fragte der : "So vorsichtig, MyLord? Ihr habt doch nicht etwa Angst vor meinen Dienern?"
Malfoy spürte Wut in sich aufsteigen und zwang sich, tief durchzuatmen, bevor er antwortete: "Selbstverständlich nicht. Versuchst Du, mich zu provozieren, Pettygrew?"
Er registrierte mit Genugtuung, dass der kleinere Mann zusammenzuckte und ihm einen panischen Blick zuwarf: "Oh nein, das würde ich niemals wagen. Ich frage mich nur, was diese Heimlichtuerei soll - schließlich kann hier niemand etwas tun oder sagen, ohne das ich es erfahre.."
Malfoy lachte ironisch auf: "Pettygrew, diese Charade kannst Du Dir gleich an den Hut stecken. Ich kenne Dich. Der Dunkle Lord mag blind sein, doch ich bin es nicht. Du hast Dir hier eine kleines helles Refugium geschaffen und man muss schon die Augen zusammenkneifen, um nicht von ihrem Licht geblendet zu werden. Fragt sich nur, warum dein *Master* das zulässt..."
Beide Männer waren sich gleichermaßen bewusst, dass hiermit nicht Voldemort gemeint war.
Und der Tiefschlag unter die Gürtellinie saß - die Stimme des Animagus zitterte: "Was wünscht Ihr, Malfoy?" Die Erwähnung des Zaubertränkemeisters reichte immer noch, ihn in ein Wrack zu verwandeln, auch wenn er dies nach außen hin mittlerweile ganz gut kaschieren konnte.
Die eisigen grauen Augen des Aristokraten beobachteten den jüngeren Zauberer prüfend, während er mit betont ruhiger Stimme sagte: "Ich brauche deine Hilfe, Pettygrew."
Verblüffung sprach aus der wackeligen Stimme seines Gegenübers, als er antwortete: "*Meine* Hilfe, MyLord? Wie sollte ich Euch helfen?"
"Mein Sohn Draco. Er... Snape hat sich um ihn *gekümmert*."
Pettygrew schloss die Augen.
Ein weiteres Opfer also.
Noch eine menschliche Marionette in den Händen seines Masters.
Mit hörbar gepresster Stimme zwang er sich zu fragen: "Wie lange, Malfoy?"
Die Antwort kam prompt: "12 Monate..."
Die Stimme des Animagus war immer noch leiser als sonst, als er sich erkundigte: "Ist er... Hat er das 'Training' beendet?"
Lucius Malfoy zuckte zusammen. Wie konnte Pettygrew so - ruhig - über das Sprechen, was seinem Sohn angetan worden war?
Dieser Mann war ein ständiges Ärgernis, ein Schandfleck in den Reihen der Inneren - sogar die Äußeren lachten heimlich hinter seinem Rücken - und hier saß er, der Lord of Malfoy und musste mit diesem Cretin über etwas sprechen, das er am liebsten allen verheimlicht hätte - das sein einziger Sohn in diesem Augenblick Angst vor seinem eigenen Schatten hatte und nichts mehr wollte als 'dienen'...
Mit mühsam beherrschter Stimme antwortete er: "Wenn es das ist, was Du meinst, Pettygrew - ja, Draco verhält sich wie ein Sklave, nicht wie der zukünftige Lord, der er ist."
Pettygrew sah ihn jetzt scharf an: "Und warum erzählt Ihr *mir* das alles - Euch sollte doch bewusst sein, dass ich mich nicht gegen ... meinen Herrn stellen kann."
Malfoys aufgestaute Wut explodierte - er sprang auf und schlug mit seiner behandschuhten Faust auf den Schreibtisch: "Verdammt, Pettygrew - nicht dieses Theater vor mir! Meinst Du, jeder von uns ist blind? DU hast Dich von ihm befreit!"
Der Animagus war zusammengezuckt und unwillkürlich in seinem Schreibtischstuhl
zurückgewichen, und brachte mit wackeliger Stimme heraus: "Ihr irrt Euch... Ich habe mich nicht befreit, ich... er..." Er stockte und schluckte schwer, und Malfoy sah mit Verachtung die Träne, die ihm die linke Wange hinunterlief, "Ihr versteht das falsch... S.. S.. Snape *übergab* mich an Unseren Lord.. Und dieser hat mich für meine Dienste mit ein paar.. Freiheiten.. belohnt. Es war nichts weiter als... Glück, MyLord."
Der Mann sah aus, als würde er jeden Moment einen Nervenzusammenbruch erleiden - nicht, dass sich Malfoy normalerweise Gedanken um das Seelenheil eines solchen Schwächlings gemacht hätte, doch er brauchte ihn...
Sobald seine Wut etwas abgeflaut war, setzte er sich wieder und sagte dann mit möglichster ruhiger Stimme: "Doch, Pettygrew... Die Symptome... Wie hast du... Du ..." Ein Hauch Verzweiflung klang aus den nächsten Worten, "Draco kann noch nicht einmal mehr entscheiden, was er essen möchte. Er kann keinen Schritt ohne Begleitung tun, ist geradezu abstoßend gehorsam und hat hysterische Weinkrämpfe, sobald er glaubt meinen Unwillen erregt zu haben. Er macht sich - und damit mich - lächerlich, indem er vor mir auf die *Knie* sinkt, vor allen unseren Gästen!"
Etwas geschah, was sich der Lord of Malfoy niemals hätte vorstellen können - Peter Pettygrew sprang auf und sah ihn mit einem dermaßen wütenden Ausdruck auf dem Gesicht an, das es ihm ganz anders wurde.
Der ehemalige Leibdiener des Dunklen Lords war niemals ein besonders kraftvoller Zauberer gewesen, doch nun spürte Lucius Malfoy zum ersten Mal, das er auch nicht zu unterschätzen war; denn die Welle wild freigesetzter magischer Energie, die ihn nun traf, nahm ihm fast den Atem.
Dann sagte der Animagus mit fester, geradezu tödlich ruhiger Stimme: "Wieso seid Ihr hier? Um ihm zu helfen - oder weil Ihr Euch Eures Sohnes schämt, MyLord? - Er ist das Opfer, vielleicht solltet Ihr Euch dieser Tatsache erinnern!!!"
Derr Lord of Malfoy betrachtete sein Gegenüber mit großen Augen und begann dann, zum grenzenlosen Erstaunen des Animagus, triumphierend zu lächeln.
Dies war er, der Beweis, den er brauchte.
Der Mann *hatte* sich befreit, was auch immer er sagen mochte.
Kein Mann, der sich noch in den Fängen des Tränkemeisters befand, konnte so offen, selbstbewusst, sprechen, ihm, dem Mann, der sich in der Hierarchie der dunklen Kräfte direkt unter dem Dunklen Lord und seinem Vertrauten befand, der genauso gefürchtet war wie der Dunkle Lord selbst, so entgegentreten, ihn sogar attackieren.
Himmel, Draco wäre niemals fähig gewesen, derartige Aggression zu zeigen - er würde weinen, zusammenbrechen, aber niemals einen Wutausbruch bekommen...
Dann sagte er betont langsam, und sehr ruhig: ‚Pettygrew, das will ich überhört haben. Ich muss mich nicht vor Dir rechtfertigen. Es reicht für Dich zu wissen, dass sich Draco in einem Zustand befindet, den Du offensichtlich überwunden hast, und Du wahrscheinlich die einzige Person im Zauberreich bist, die das Mittel kennt, ihn zu heilen.'
Pettygrew kniff die Augen zusammen und fragte misstrauisch: ‚Wie kommt Ihr auf die Idee, das, gesetzt den Fall, ich hätte tatsächlich eine Möglichkeit, Euren Sohn aus diesem ... Zustand... zu befreien, ich auch dazu bereit wäre, MyLord? Wieso sollte ich dazu bereit sein, wenn es mir nichts einbringt, außer den Zorn meines... früheren... Herrn?'
Malfoy sah ihn fest an und sagte mit mühsamer Beherrschung: ‚Das Wissen, dass ich der dritte nach *ihm* in der Erbfolge auf den Titel des Dunklen Lords bin und damit über Dir stehe, Pettygrew, sollte als Grund reichen. Doch wenn ich mir Deine kleine Oase des Lichts hier ansehe, werde ich auch noch einen weiteren anführen, der Dich wohl eher überzeugen sollte: Der Junge leidet und Du kannst ihm helfen.'
Es war deutlich, was er damit sagen wollte.
Was auch immer für ein Schauspiel es war, das Pettygrew Voldemort und Snape da vorspielte - der Lord of Malfoy war sich glasklar bewusst, das Pettygrew das Herz eines weißen Magiers besaß und damit etwas, was für Lucius Malfoy bisher immer eine Schwäche gewesen war - die Fähigkeit und vor allemden Willen, Mitgefühl zu empfinden.
Pettygrew holte tief Luft. Dann sagte er, seine Stimme schwach, als habe er seine gesamte Energie verbraucht und doch auch gleichzeitig merkwürdig entschlossen: ‚Malfoy, wenn ich Euch helfen soll, Eurem Sohn helfen soll, muss ich das auf meine Weise tun, unter meinen Bedingungen.'
Dann sah er den ruhig dasitzenden Schwarzmagier, dessen eisgraue Augen keine Emotion zeigten, fest an und fragte in sehr ernstem, nachdrücklichen Ton: ‚MyLord, wenn ich dafür sorgen soll, das Draco geholfen wird, so müsst Ihr mir erlauben, es auf meine Weise zu tun, ohne viele Fragen zu stellen. Ihr werdet ein paar Bedingungen zu erfüllen haben, die Euch vielleicht nicht gefallen werden, doch ich versichere Euch, ich muss auf ihnen bestehen, denn auch meine Sicherheit und die meiner... Angestellten... steht auf dem Spiel.'
Lucius Malfoy nickte langsam, nachdenklich.
Natürlich, er hatte dies erwartet. So wenig es ihm auch schmeckte, doch Pettygrew hatte ihn in der Hand - er hielt den wahrscheinlich einzigen Schlüssel zu Dracos Zukunft in seiner Hand, und war sich dessen offensichtlich auch bewusst.
Pettygrew fuhr fort: ‚Ich muss sichergehen können, dass Ihr Euch nicht einmischt, Malfoy. Draco kann nur geholfen werden, wenn ich es freie Hand habe. Ich versichere Euch, dass es ihm an nichts fehlen wird, wenn Ihr ihn in meiner Obhut lasst.'
Jetzt zuckte der ältere Zauberer zusammen: ‚Ich soll ihn... hierlassen? Bei Dir? In dieser.. muggelverseuchten... Umgebung?'
Er konnte sehen, dass sich Pettygrew mühsam beherrschte, als er mit gepresster Stimme entgegnete: ‚Ich versichere Euch, MyLord, dass es ihm nicht schaden würde. Doch wenn es Euch nicht gefällt, wie ich lebe, so schlage ich vor, Ihr sucht nach einer anderen Möglichkeit, Eurem Sohn zu helfen. Ich kann ihm nur hier helfen, nirgendwo sonst.'
Hastig, in einer Art und Weise die er ansonsten ganz und gar nicht von sich selber kannte, beeilte sich der Aristokrat zu sagen: ‚Nein, nein, Pettygrew. Vergiss, was ich eben gesagt habe... Ich glaube nicht, dass Du es wagen würdest, mich anzulügen, wenn Du sagst, Du könntest ihm nur hier helfen.'
Er hatte beabsichtigt, es wie eine Drohung klingen zu lassen, doch was dabei herauskam, klang mehr wie eine verzweifelte Bitte.
Pettygrew sah ihn einen Augenblick prüfend an, und einen verrückten Moment lang hatte Lucius Malfoy das Gefühl, der Animagus könne ihn mit einem einzigen Blick durchschauen, quasi einen Seelenscan durchführen.
Er hasste es, er hatte sich selten so verletzlich gefühlt - denn er hatte schon lange niemandem mehr außer seinem Sohn seine Gefühle dermaßen offengelegt.
Der Lord of Malfoy hatte das niederschmetternde Gefühl, das, wenn der Animagus es nun darauf anlegte, er ihn mit ein paar Worten für immer zerstören würde.
Doch alles was der Animagus tat, nach einer halben Ewigkeit, war, ihm zuzunicken und zu sagen: ‚Gut. Solltet Ihr Euch dafür entscheiden, Euren Sohn auf mein Anwesen zu bringen, nachdem ich Euch meine Bedingungen für seinen Aufenthalt hier bei uns genannt habe, so wäre ich dazu bereit, ihn bei uns aufzunehmen und alles für ihn zu tun, was in meiner bescheidenen Macht steht.'
Dann zögerte er kurz und sagte dann, sehr leise und bestimmt: ‚Ich kann keine Wunder versprechen, Malfoy. Es ist ein... langwieriger Prozess und genausowenig berechenbar wie die Liebe.'
Normalerweise hätte Lucius Malfoy so eine Aussage wütend gemacht, er wollte keine semi-poetischen, wagen Versprechungen hören, sondern eine feste Zusage, dass es Draco bald besser gehen würde, doch irgend etwas in den Augen des anderen Zauberers hielt ihn zurück.
Er konnte sehen, dass das, was der Animagus da gesagt hatte, der Wahrheit entsprach und dass diese Erkenntnis aus eigener leidvoller Erfahrung geboren worden und keine leere, in den Raum geworfene Phrase war.
Pettygrew wollte ihm eine herbe Enttäuschung ersparen, wenn Draco den Weg zurück in ein normales Leben nicht mehr finden würde.
Es gab Lucius einen schmerzhaften Stich, doch auch ein merkwürdig warmes Gefühl, das er seit langem nicht mehr gespürt hatte, seit Narcissas Tod nicht mehr.
Er war nicht mehr alleine in seiner Besorgnis um Draco.
Egal was noch kommen würde, er spürte dass er den Aussagen des Animagus vertrauen konnte - Peter Pettygrew würde alles in seiner Macht stehende tun, um seinen Sohn zu heilen, und dafür würde er, der Lord of Malfoy alles, aber auch alles versprechen.
***
tbc
AN: Hallöchen Leute...
Ihr wundert Euch jetzt bestimmt - ja, es gibt mindestens eine grobe Unstimmigkeit in der Zeitlinie von Enigma - und zwar ist es nicht sinnig, das einerseits Hermione und Ron schon eine Woche nach dem Verschwinden Harrys dachten, er sei tot, wenn seine Magie ja erst 4 Monate später von Snape blockiert wurde... Das ist mir klar, und es tut mir leid, aber die Geschichte hat sich einfach anders entwickelt, als ich es am Anfang geplant hatte...
Insgesamt habe ich mit der Zeit so meine Probleme *rotwerd*, wie ihr ja wohl alle bemerkt habt... Ich habe mich allerdings entschlossen, jetzt erstmal einfach weiterzuschreiben und später diverse Unstimmigkeiten (auch die
vielen Flashbacks und Zeitsprünge, die mich selbst schon wahnsinnig machen) zu berichtigen, wenn die Geschichte ganz komplett ist - und es kommen noch ein paar Kapitel. Es wäre jetzt sehr aufwendig, mitten in der Story alles zu überarbeiten und ich befürchte, ich würde sie dann nicht mehr zu Ende bringen...
Es fällt mir ja sowieso schon schwer - diejenigen, die in der DeutscheHarryPotterFanfiction-Yahoo-Group sind, wissen ja schon, warum, aber ich will es doch auch noch mal sagen - ich habe vor ein paar Wochen einen bewaffneten Raubüberfall mit Geiselnahme mit ansehen müssen. Glaubt mir, wenn man mit ansieht, wie jemand mit Todesangst in den Augen in eine Pistole blickt, auf dem Boden kniend, die Waffe direkt vor sich, dann vergeht einem alle Energie, über so etwas auch noch zu schreiben... *schauder*
Todesangst sieht man wirklich in den Augen eines Menschen, ich habe es früher nie für realistisch gehalten, aber es ist so... Und so etwas ein paar Meter von mir entfernt... Kein Film, kein Krimi, kein Theaterstück - Realität. Grauenhaft. Keine Geschichte kann so grauenhaft sein. Und... einen Moment lang habe ich wirklich gedacht: Jetzt drückt der wirklich ab... Die Räuber sind nämlich nach dem eigentlichen Überfall zur Hintertür und die Geiseln atmeten schon auf, wollten aufstehen, als einer der Räuber wiederkam und wild mit der Pistole rumfuchtelte. Das waren die längsten Sekunden meines Lebens...
Natürlich (!!!) habe ich die Polizei gerufen (man glaubts gar nicht, aber es gibt sogar Leute, die schauen bei so was noch zu und rufen nicht mal die Polizei - es war mitten in der Fußgängerzone, Haupteinkaufszeit und ein Juweliergeschäft wurde überfallen - direkt hinter der Schaufensterscheibe, man stelle sich das mal vor...) , und von den HUNDERTEN von Leuten, die da gegafft und das ganze anscheinend für einen Krimi gehalten haben *wutschnaub*, waren nachher genau 3 Stück bereit, eine Zeugenaussage zu machen - ich und noch zwei weitere)
Die Polizei war irre schnell da (und waren einfach SUPERNETT) und es ist niemandem wirklich etwas passiert, auch wenn die Geiselnehmer nervös waren und mit der Sch...waffe noch vor den armen Leuten rumfuchtelten.
Seit diesem Erlebnis habe ich eine, wie ich finde begreifliche, Vorliebe für Hurt/Comfort (hence mein Draco... und auch Hermione..) und habe eine Zeit lang auch nichts ‚enigmatisches' mehr zu Papier / in den Computer gebracht....
Etwas Positives hat es aber definitiv für mich gehabt - ich weiß jetzt, das ich weit davon entfernt bin, herzlos zu sein... Ich hatte einen richtigen Schock hinterher, wäre fast umgekippt - bin dann gleich mit Schokolade gefüttert worden (*lol* musste sogar grinsen, weil mich das doch stark an Lupin erinnerte... - zumal mir auch ohne Dementoren schon irre kalt war, ist ja wohl so bei einem Schock) und durfte mich mit in einen Mannschaftswagen der Polizei setzen.
Das nur mal so zur Erklärung für meine ewiglange Schreibpause... Ich hoffe, ich kann jetzt wieder etwas *heftiger* schreiben... Aber ich glaube, dieses Erlebnis wird die Art und Weise, in der diese Geschichte und jede andere meiner Geschichten weitergehen wird, auf jeden Fall beeinflussen, denn selbst wenn es nicht ich selbst war, die da in die Mündung gestarrt hat, so hat es mir doch auch bewusst gemacht, wie verwundbar und wertvoll alles Leben ist. Aufgrund der Tatsache, das auch schon eine Verwandte von mir ermordet wurde (meine Tante, gemeinsam mit ihrer Freundin von zwei Kerlen vergewaltigt und erschlagen...) war ich zwar eigentlich schon immer etwas sensibilisiert in der Richtung, aber jetzt habe ich doch große Skrupel entwickelt, wenn es um Enigma geht.
Deshalb überlege ich seit einiger Zeit hin- und her, ob ich Enigma von ffnet runternehmen soll und in die etwas geschütztere Atmosphäre einer Group gebe (z. B. Deutsche_HP_Fanfiction, wo Enigma ja auch schon liegt), wo zwar auch vielleicht auch der eine oder andere noch empfindlich sein mag, aber da kann man wenigstens nicht aus Versehen mit der Suchmaschine drauflanden...
Bitte, schreibt mir ein Review, und entschuldigt die ewiglange AN - ich fand, das ihr eine Erklärung verdient.
DISCLAIMER:
This story is based on characters and situations created and owned by JK Rowling, various publishers including but not limited to Bloomsbury Books, Scholastic Books and Raincoast Books, and Warner Bros., Inc. No money is being made and no copyright or trademark infringement is intended.
Und nochmal auf Deutsch:
Diese Geschichte basiert auf Charaktären und Situation die durch JK Rowling kreirt wurden, und sich im Besitz von JK Rowling, verschiedenen Herausgebern einschließlich aber nicht beschränkt auf, Bloomsbury Books, Scholastic Books und Raincoast Books, und Warner Bros, Inc. befinden. Es wird kein Geld durch diese Geschichte erwirtschaftet und es ist keine Copyright- oder Markenschutzverletzung beabsichtigt.
Auf gut deutsch: Alles gehört JK Rowling und den besagten Unternehmen.
AN: Erstmal ein dickes Entschuldigung an alle meine Leser!
Ich habe diesmal noch eine ziemlich ausführliche AN angehängt, bitte lest sie! Es ist eine Erklärung warum ich so lange nicht geschrieben habe und erklärt auch eine Unstimmigkeit in der Zeitlinie und warum ich sie noch nicht jetzt berichtige.
Warnungen: Enthält semi-graphischen Het-Sex, und den Cruciatus. Und natürlich, die Auswirkung von Gehirnwäsche.
Draco Malfoy ist in dieser Geschichte nicht im gleichen Alter wie Harry&co, sondern jünger.
Ich bin nicht sehr glücklich mit diesem Kapitel, wie auch mit vielen anderen nicht, aber ich wollte endlich wieder etwas hochladen - und später, wenn ich die Story komplett ist, generalüberholen.
Bitte, seid sanft mit Eurer Kritik... Flammen akzeptiere ich sowieso nicht und konstruktive Kritik ist immer willkommen, aber ich werde wohl auf Manches erst eingehen können, wenn ich fertiggeschrieben habe. Ich habe im Augenblick wirklich zarte Probleme, Enigma überhaupt noch weiterzuschreiben...
Kapitel 7:
Gryffindor Dormitorium, gleiche Nacht
Wenige Sekunden, nachdem Hermione mit der unglaublichen Aussage herausgeplatzt war, sie wisse jetzt, das Harry am Leben sei, stürmte Ron ins Zimmer, mit einem ziemlich verdutzten Seamus im Schlepptau.
Der Rotschopf schubste Dean ungeduldig von der Bettkante und einen Augenblick lang sahen sich die beiden vom Goldenen Trio nur an - in beider Augen schwammen Tränen...
Dann riss Ron Hermione in seine Arme und sie drückte sich fest an ihn, als habe sie ihn Wochen nicht mehr gesehen.
Die Tränen liefen nun, und keiner der beiden hielt sie noch zurück.
Keiner der beiden sagte einen Ton, denn beide konnten sie es fühlen.
Harrys magische Signatur.
Der fehlende Teil ihres Herzens war wieder zurückgekehrt.
5 Monate später:
Tief unten in den Kerkern saß Severus Snape hinter seinem Schreibtisch und betrachtete den vor sich knienden Jungen mit prüfendem Blick.
Harry sah jetzt schon besser aus - seine Wangen weniger eingefallen und die Haut weniger bleich...
Der Dunkle Lord hatte also Recht gehabt.
Ein Gedanke durchfuhr den Tränkemeister, während er dem Jungen leicht über das lange schwarze, schon für den Unterricht in einem Lederband zusammengefasste Haar strich: "Junge, heute wirst Du mir beweisen können, wie gehorsam Du bist... Wenn du den Test bestehst, werde ich dich mit etwas belohnen, dass dir sicher gefallen wird."
Wie so oft stieg ein Gefühl von Hoffnung gepaart mit angstvoller Vorahnung in Harry auf. Eine Probe!
Seitdem Snape seine Magie freigesetzt hatte, hatte er ihn in schwarzer Magie unterrichtet.
Es war zunächst einmal eine unglaubliche Erleichterung gewesen, endlich wieder einen Zauberstab in der Hand zu halten - selbst wenn es nicht sein eigener war.
Snape hatte ihm diesen gegeben, sobald er sich sicher war, dass Harrys Wunsch zu gefallen seinen Wunsch nach Freiheit überstiegen und schließlich beinahe vollkommen erstickt hatte.
Doch auch so ging Snape noch kein Risiko ein, denn besagter Zauberstab konnte nicht gegen den Tränkemeister eingesetzt werden - der Junge würde ihn weder verwenden können, um sich gegen ihn zu verteidigen noch um Zauber, mit denen ihn Snape belegt hatte aufzuheben.
Nicht, dass Harry das jemals getan hätte. Snape war der Dreh- und Angelpunkt seines Lebens, er hätte nicht gewusst, was er ohne den Meister der Zaubertränke hätte machen sollen.
Er brauchte dessen Gegenwart, dessen Anweisung, dessen Willenskraft, weil seine eigene Fähigkeit, unabhängige Entscheidungen zu treffen, praktisch nicht mehr existent war.
Was auch immer sein Herr von Harry verlangte - er würde es ohne langes Zögern tun, selbst wenn es seinen eigenen Tod bedeutete. Und jeder Gedanke an ein Entkommen war schon lange zuvor gestorben.
Und als Snape ihn jetzt sanft unter dem Kinn fasste und ihn dazu brachte, ihm in die Augen zu sehen, um leise zu sagen: 'Du wirst mich nicht enttäuschen, vertraue mir.' glaubte es Harry ohne jeden Zweifel.
Er würde sich des Vertrauens, dass der Tränkemeister in seine Fähigkeiten hatte, würdig erweisen.
***
Wenig später, im Klassenraum für Zaubertränke
Die bange Erwartung, die Harry erfüllte, hatte sich beinahe ins Unermessliche gesteigert.
Snape hatte ihm noch immer nicht gesagt, worin der Test bestehen würde - und eines war ihm klar - es würde nicht leicht für ihn werden.
Nichts, was Snape als 'Probe' bezeichnete, konnte leicht sein.
Doch zunächst begann der Unterricht wie gewohnt. Es war wieder einmal Rons Klasse.
Mittlerweile hatte Harry gelernt, die Gegenwart seines alten Freundes zu ertragen ohne hinterher zusammenzubrechen. Er war so glücklich, wieder fähig zu sein, Ron und Hermione zu spüren, und freute sich auf jede Gelegenheit, einen Blick mit seinem ehemals besten Freund zu wechseln.
Eines der schlimmsten Dinge während des ersten Jahres seiner Gefangenschaft war gewesen, dass er sich so - leer - fühlte. Jegliche Verbindung zu seinen Freunden zu verlieren, sein Herz auf einmal so furchtbar - leer...
Er hatte lange geglaubt, sie seien beide tot. Die Erleichterung und Verwirrung, als er Ron gesehen hatte - gesund und munter - war unbeschreiblich gewesen.
Und jene Nacht, in der Snape ihm das Lederband abgenommen hatte und alles in einer einzigen, atemberraubenden Welle von Magie zurückgekommen war - Harry hatte sofort das Bewusstsein verloren, überfordert mit dem Schwall an Emotionen und der Kraft der aufgestauten Magie...
Und mit der Magie das Wissen um Hermiones Überleben.
Danach hatte es begonnen - Snape hatte begonnen, ihn zu unterrichten, hatte sich langsam aber sicher vom Gefängniswärter in einen Lehrer, einen Ausbilder entwickelt.
Und jetzt - eine Probe...
Eine halbe Stunde lang geschah nichts Außergewöhnliches - bis sich Seamus verrechnete und zuviel getrocknete Eichenblätter in seinen Trank mischte und der Kessel innerhalb von Sekunden schmolz.
Alle erstarrten vor Schreck, doch Snapes Gesicht verzog sich zu einem seiner seltenen, unheilverkündenden Lächeln, als er, ohne den Blick von dem zitternden Seamus zu nehmen, ruhig sagte: 'Komm her, Junge.'
Harry zuckte zusammen.
Diese Anrede reservierte Snape alleine für ihn, er hatte Harry seit der in seiner Gewalt war, niemals, nicht ein einziges Mal, bei seinem Namen genannt, während er seine Schüler konsequent bei ihrem Familiennamen rief und sie mit eiskaltem Respekt siezte.
Er musste wohl einen Moment zu lange gezögert haben, denn als Snape ihn jetzt erneut aufforderte, zu ihm zu kommen, erhielt seine Stimme einen warnenden Unterton, der Harry erschaudern ließ: 'Brauchst Du eine schriftliche Einladung, Junge?'
Harry unterdrückte das Bedürfnis, in Entschuldigungstiraden auszubrechen, die Snape ohnehin nur wütend werden lassen würden und beeilte sich, zu gehorchen und vor dem Tränkemeister auf die Knie zu sinken: 'Nein, Herr. Es tut mir leid, Herr.'
Nervöse Anspannung lag in der Luft. Die Schüler fragten sich, was das zu bedeuten hatte. Harry war nun seit einem halben Jahr ein beinahe ständig anwesender Begleiter des Tränkemeisters gewesen.
Wie ein unauffälliger, aber stets präsenter Schatten war er ihm in den Unterricht, die Große Halle und auf fast jedem seiner anderen Wege gefolgt, so dass es mittlerweile ein gewohntes Bild für alle war, ihn zu Snapes Füßen zu sehen - auch wenn es Ron und auch die anderen ehemaligen Gryffindors oft einen Stich gab, den ehemals so selbstbewussten 'Jungen-der-lebte' so zu sehen.
Doch niemals hatte Snape ihn während des Unterrichts angesprochen oder in irgendeiner Weise mit einbezogen.
Das der Tränkemeister seinen 'Schatten' nun zu sich rief, in einer solchen Situation, war in höchstem Maße beunruhigend.
Snape sagte nun, nachdem er Harry aufgefordert hatte, aufzustehen und sich direkt neben ihn zu stellen, in fast sanftem Tonfall und sehr langsam und leise: 'Nun, Junge - Du kennst die Strafe für derartiges... Fehlverhalten. Tu es.'
Erschrecktes Aufkeuchen war von Seiten der Schüler zu hören, doch Snape ignorierte es.
Harry zog seinen Zauberstab hervor. Er zitterte am ganzen Körper.
Noch nie hatte er einen Unverzeihlichen auf einen Menschen gerichtet.
Alles in ihm sträubte sich gegen den Gedanken, Seamus, oder irgend jemand anderen, so zu quälen.
Der Cruciatus...
Er war nichts Unbekanntes für Harry - er hatte ihn selbst zu oft zu spüren bekommen, unzählige Male; und er hatte ihn ein paar schreckliche Male auch auf Mäuse, Katzen und Eulen richten müssen.
Aber ein Mensch - Seamus... Nein!
Doch er musste gehorchen, er *wollte* seinem Herrn zeigen, dass der sich auf ihn verlassen konnte - er wollte die dunkle, samtige Stimme, die er so liebte, sagen hören, dass er zufrieden mit ihm war.
Aber Seamus...
Er konnte doch nicht...
Harry spürte schon wieder die unerwünschten Tränen in seine Augen steigen und
unterdrückte sie mühsam.
Und dann war da auf einmal Snape, der sich dicht hinter ihn stellte, seine Nähe, seine Körperwärme und seine beruhigende, einlullende Stimme, die so leise war, dass sie nur für Harry zu hören war: 'Du kannst es... Ich würde ihn sowieso bestrafen. Er hat Strafe verdient, er war unaufmerksam und hat damit gezeigt, dass er keinen Respekt vor mir hat. Er braucht Strafe...'
Während Snape noch sprach, schlang er beide Arme um den zitternden Jungen und ergriff die Hand mit dem Zauberstab mit seinem beiden.
Harry schmiegte sich in die beruhigende Umarmung seines Herrn und murmelte dann leise, so dass nur der direkt vor ihm stehende Seamus und Snape ihn hören konnten:'... und dann ist alles wieder gut.'
Aus irgendeinem Grund erschreckte dieser kleine, fast nur geseufzte Satz Seamus beinahe mehr, als das, was Harry nun als Nächstes tat.
Der 'Junge-der-lebte' holte tief, schaudernd Luft und sprach die Worte, die er in seinem früheren Leben niemals für möglich gehalten hatte jemals zu sagen: 'Crucio!'
Die Wucht, mit der die grünen Funken Seamus trafen, warf diesen um.
Er gab keinen Ton von sich, war in seinem ungeheuren Schmerz zu verkrampft um überhaupt schreien zu können.
Nach ein paar Sekunden, die wie eine Ewigkeit erschienen, beendete Harry den Fluch, als Snape leise murmelte: ‚Genug.'.
Harry stand da, seine grünen Augen trübe ins Leere starrend, während ihn Snape behutsam zu sich herumdrehte und wohlwollend sagte: 'Gut gemacht, Junge... Sehr gut.' Dann führte er den immer noch benommen aussehenden Jungen wieder zu seinem Platz.
Zum Glück war die Stunde schon wenige Minuten später beendet, denn niemand konnte sich mehr konzentrieren.
Ron, der Seamus geholfen hatte, sich wieder auf seinen Stuhl zu setzen, war kreidebleich.
Er stand vollkommen unter Schock.
Wie hatte Harry das tun können?
Sicher, er hatte es gefühlt, er hatte Harrys inneren Kampf gespürt - aber wie hatte Snape den sanften Harry, der keiner Fliege etwas zuleide getan hätte, dazu bringen können, einen seiner ehemaligen Mitschüler mit dem Schlimmsten aller Schmerzflüche zu belegen?
Ron konnte es einfach nicht fassen.
Er liebte Harry wie einen Bruder - oder fast noch mehr - doch er konnte einfach nicht verhindern das Wut in ihm aufstieg, als er Seamus schmerzgepeiniges Gesicht sah und die Mühe bemerkte, mit der dieser nach Atem rang.
Er konnte es einfach nicht fassen, dass Harry, sein Freund Harry Potter, das getan hatte.
Nicht *ausgerechnet* Harry.
Sein Verstand sagte ihm natürlich, das Harry nicht mehr in der Lage war, sich gegen irgend etwas zu stellen, das Snape von ihm verlangte.
Harry war nicht mehr als ein Werkzeug in Snapes Händen.
Ron hatte während der letzten Monate beobachtet, wie sich der selbstbewusste, wenn auch etwas zurückhaltende Harry, den er früher gekannt hatte, wie ein Wesen verhielt, dass nur noch existierte um zu gefallen - seinem Herrn, dem Tränkemeister, zu gefallen.
Harry war Sklave und hatte einen erbarmungslosen Herrn.
Die Selbstzweifel und Schuldgefühle, die Ron immer wieder plagten, wenn es um Hermione ging, hatten einen neuen Höhepunkt erreicht, als ihm wieder einmal schmerzhaft bewusst wurde, dass auch sie mittlerweile nur noch einen Sinn im Leben sah - ihm, Ron, zu gefallen.
Seamus, hatte, wie immer, wenn Rons Schuldgefühle übermächtig wurden, versucht ihn zu beruhigen , und gesagt, dass Hermione zwar durchaus versuchte, ihm zu gefallen - doch nicht in erster Linie, weil er ihr Herr, sondern weil er ihr Freund war.
Doch in Ron war ein nagender Zweifel geblieben, der immer stärker wurde.
Auch wenn er sie nicht misshandelte oder bewusst unterdrückte, so zwang er ihr doch seine Autorität auf, war auf eine perverse Art und Weise selbst in einer Zwangslage, und sie hatte schon lange damit aufgehört, irgend eine seiner Entscheidungen anzuzweifeln.
Sie gehorchte einfach und so sehr er sie auch in Entscheidungen einzubeziehen versuchte, es war ihm mit Entsetzen klargeworden, dass sie sich ihm unterworfen hatte.
Und es war das, was er jetzt in Harrys Augen sah, wenn Snape ihm etwas befahl -
Unterwerfung, totale Hingabe und Abhängigkeit.
Er wusste, er sollte nicht wütend auf Harry werden, weil Snape ihn auf Seamus gejagt hatte - denn Harry war nicht verantwortlicher für seine Tat zu machen als ein zum Kämpfen abgerichteter Schäferhund.
Und Ron konnte Harrys inneren Kampf spüren. Ron hatte den Schmerz gefühlt, der in seinem langjährigen Freund getobt hatte, als Snape ihm diesen grauenhaften Befehl gab.
Und dann, die beruhigende, erleichternde Wirkung, die die für Ron unhörbaren Worte des Tränkemeisters auf Harry aufgewühltes Gemüt gehabt hatten.
Es war unheimlich, wie sehr Snape seinen besten Freund konditioniert hatte.
Ein paar leise Worte hatten ausgereicht, um diesen unaussprechliche Dinge tun zu lassen.
Es warf eine Frage auf, die Ron am liebsten gleich wieder verdrängt hätte - wie viel existierte noch von dem Harry, den Ron einmal seinen besten Freund genannt hatte?
***
Später, im Dormitorium - gegen Abend
Der sonst so stille Dean stieß einen Entsetzensschrei aus, als er den Zustand sah, in dem sich Seamus befand.
Er sprang auf und half Ron, den keuchenden, und auch nach Stunden immer noch nach Atem ringenden Seamus auf sein Bett zu legen.
Dean liefen die Tränen über das Gesicht, als er seinem Partner über die schweißnasse Stirn strich: 'Was ist passiert...?!'
Rons Stimme war rauh: 'Cruciatus.' Mehr brachte er nicht heraus.
Er hatte sich auf sein Bett gesetzt und hatte sein Gesicht in seinen Händen begraben.
Seamus, der die Augen geschlossen hatte, öffnete sie nun, und es war deutlich zu sehen, wie blutunterlaufen sie waren.
Er streckte seine linke Hand aus um Dean über die Wange zu streicheln. Er lächelte schwach: 'Ich bin gleich wieder ok, keine Sorge, Precious. Ein bisschen Cruciatus schmeißt mich schon nicht um.'
Doch dann hustete er, und als er die Hand von seinem Mund nahm, war zu erkennen, dass sie blutig war.
Hermione starrte entsetzt von Seamus zu dem wie versteinert auf der Bettkante ihres gemeinsamen Bettes sitzenden Ron: 'Mein Gott, wie lange war er denn unter dem Fluch?!'
Ron schauderte und schloss kurz die Augen, um sie dann wieder zu öffnen und seine Freundin dann fest anzusehen: 'Nur ein paar Sekunden, 'Mione.'
Sie runzelte die Stirn. Ein paar Sekunden hatten doch nicht solche Folgen!
Sie hatte oft genug gesehen, welche Folgen dieser furchtbare Fluch hatte, um ungefähr abschätzen zu können, wie lange sich jemand unter ihm befunden haben musste, um dermaßen geschädigt zu werden.
Doch dann weiteten sich ihre Augen vor Schreck und sie hauchte ein tonloses: 'Nein!'
Als Ron dann nickte und dann leise und sehr traurig sagte: 'Du musst doch auch etwas gespürt haben.' brach sie in Tränen aus.
Die Stärke, mit der der Cruciatus ausgesprochen worden war, musste ungeheuerlich gewesen sein.
Niemand, auch nicht der Tränkemeister, war magisch stark genug, um ihn mit solcher Intensität anzuwenden.
Nur zwei Personen hatte sie jemals gekannt, die genug Kraft dazu gehabt hatten.
Einer davon, Dumbledore, war tot - und sie konnte sich außerdem keine Situation vorstellen, die diesen mächtigen Zauberer des Lichts dazu bringen konnte, einen Unverzeihlichen auszusprechen.
Und der andere war ihr gemeinsamer bester Freund Harry Potter.
Ron zog sie in seine Arme und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
Sehr gerne hätte er ihr versichert, dass alles nicht so schlimm war, doch er würde sie nicht mehr so anlügen. Er hatte zu lange Geheimnisse vor ihr gehabt.
Hermione musste deutlich werden, dass sie Harry nicht einfach befreien konnten - selbst wenn es diese Möglichkeit gegeben hätte.
Den Harry, den sie früher einmal gekannt hatten, gab es so nicht mehr, auch wenn sie beide das Entsetzen gespürt hatten, dass von dem Jungen ausging, der einmal der 'Goldene Junge von Gryffindor' gewesen war.
Es war eine harte Lektion gewesen, doch Ron hatte sie lernen müssen, und er musste dafür sorgen, dass auch Hermione das verstand.
Ron zog sie in seinen Schoß und wiegte sie, während sie schluchzte und flüsterte: 'Es kann nicht sein... Er würde doch nie...'
Rons Blick fiel auf Seamus, der kaum merklich mit dem Kopf schüttelte.
Schnell sprach Ron einen Stillezauber, der ihn und Hermione einschloss und schloss die Bettvorhänge um sich und seine Sklavin.
Ihm war ebenso klar wie Seamus, dass Dean niemals würde erffahren dürfen, dass es Harrys Zauberspruch gewesen war, der seinen Herrn in einen so jämmerlichen Zustand versetzt hatte.
Seamus hatte gesehen wie hörig Harry dem Tränkemeister war, doch Dean
hatte ihn nie gesehen, konnte nicht wirklich nachvollziehen, was mit dem Junge-der-lebte geschehen war - und er war Harry auch zuvor niemals wirklich nahe gewesen.
So wie die Dinge lagen, würde Dean es Harry höchstwahrscheinlich nicht verzeihen können, Seamus verletzt zu haben. Sie mussten es vor ihm geheimhalten. Hermione schluchzte immer noch.
Sie war so blass, so unheimlich zerbrechlich... Manchmal reichte ein etwas rauerer Tonfall, ja, nur ein ungehaltener Blick Rons, und sie weinte für Stunden.
'Schhhh, Kleines... Ich bin ja da...'
Ron beschloss, das zu tun, was immer das sicherste Mittel war, Hermione zu beruhigen. Er kam sich manchmal billig vor, zu solchen Maßnahmen zu greifen - doch es war manchmal wirklich das Einzige, was noch übrig blieb, um sie aus ihren Depressionen und hysterischen Anfällen zu reißen.
Er brachte sie dazu, sich hinzulegen und zog sie in einen tiefen Kuss, während er sie unendlich zärtlich streichelte - zunächst einfach nur liebevoll, dann leidenschaftlicher, bis ihre Schluchzer leiser wurden. Dann seufzte sie tief, schaudernd und wimmerte: 'Harry würde doch nie...'
Während er ihr zärtlich über den Bauch streichelte flüsterte er: 'Schhhh, Kleines, ganz ruhig. Er kann ja nichts dafür...' Dann sprach er einen der wenigen Zaubersprüche, die er auch ohne Zauberstab benutzen konnte und entkleidete sie beide.
Langsam gingen ihre Schluchzer in ein wimmerndes Stöhnen über. Seine Hände bedeckten jeden Zentimeter ihrer Haut mit federleichten Streichelheinheiten, bis er spürte, dass sie vollständig entspannt war und sich seinen Liebkosungen entgegenreckte.
Er drang langsam und zärtlich in sie ein und war so vorsichtig und sanft wie noch nie zuvor.
Dies hier war für sie, nicht für ihn.
Ron war sich seiner Verantwortung bewusst - er wusste, er musste für ihr Wohlergehen sorgen und hatte leider oft den Eindruck, dass er das nicht sehr gut machte.
Doch was er ihr geben konnte, war seine Zärtlichkeit und Rücksicht - und die Gewissheit, dass sie sich darauf verlassen konnte, das er sie niemals im Stich lassen würde.
Die Welt konnte untergehen und er würde sich weiterhin um sie kümmern.
Und wenn er sie eines Tages nicht mehr würde schützen können, würde er mit ihr untergehen.
Er würde sterben, um sie zu schützen, und er hatte ihr das mehr als einmal gesagt, auch wenn sie ihm immer wieder gesagt hatte dass sie es nicht hören wollte, dass diese Einstellung dumm war.
Doch es war das Einzige, was sie vor seinen eigenen Augen als Paar noch von Herr und Sklavin unterschied - dass sie zu wirklichen Liebenden machte - und diese Gewissheit war etwas, das Ron brauchte, wahrscheinlich mehr noch als sie.
Er bewegte sich langsam und ruhig in ihr, bis er spürte, wie sich ihre inneren Muskeln um ihn zusammenzogen. Gemeinsam erreichten sie ihren Höhepunkt.
Nachdem er ihren Körper verlassen hatte, lagen sie noch eine Weile aneinandergeschmiegt da, sein Arm in einer beschützenden Geste um sie gelegt.
Sie war nun ruhiger, doch er spürte dass sie ihn etwas fragen wollte, doch nicht so recht die Worte fand. 'Was ist denn, 'Mione?'
Sie fragte langsam, zögernd, als ob sie Angst vor der Antwort hatte: 'Hat Snape... Wie geht es Harry? Und... wie ist es denn überhaupt passiert?'
Ron schluckte schwer und zog sie fester an sich: 'Seamus hat beim Brauen einen Fehler gemacht, sein Kessel schmolz. Du weißt bestimmt noch, wie empfindlich Snape in der Hinsicht ist...' Er schauderte unwillkürlich: 'Normalerweise bestraft er das jetzt mit dem Cruciatus. Nun, er... er hat es Harry dann befohlen. Wie Du gemerkt hast, hat Harry... Er hatte erst Probleme, dem Befehl zu folgen... Aber ich hatte am Ende der Stunde den Eindruck, das Snape dennoch zufrieden mit ihm war. Ich denke, es geht Harry gut.'
Hermione seufzte und sprach aus, was er nicht gesagt hatte, um sie nicht weiter aufzuregen: 'Aber Ron, *wie* kann es ihm gut gehen...'
Doch er richtete sich auf und sah sie fest an: 'Harrys ganzes Empfinden richtet sich jetzt vor allem auf eine Sache - Snape zu gefallen. Glaube mir, 'Mione - wenn Snape mit ihm zufrieden ist, *geht* es Harry gut.'
Sie nickte langsam und Ron sah so etwas wie Verständnis in ihren Augen.
Er musste den Blick abwenden.
Sie war ja nicht dumm und wusste genau, was für ein Gefühl es war, wenn das ganzes Leben darauf ausgerichtet war, einem Menschen zu gefallen.
Sie kannte das Gefühl, Sklavin zu sein.
Und so sehr es sich Ron auch anders wünschte - auch ein liebevoller Sklavenhalter war immer noch ein Sklavenhalter...
Malfoy Manor, einige Zeit vor dem Fall des Lichts
Lucius Malfoy saß in seinem Studierzimmer und grübelte, ein Ausdruck tiefsten Hasses auf dem Gesicht, als sich die Tür einen Spalt öffnete und eine schüchterne Stimme fragte: "Vater? Darf ich reinkommen?"
Der Deatheater zwang sich zu einem freundlichen Lächeln.
Es war so gut zu hören, dass Draco sich endlich wieder traute, ihn anzusprechen ohne zugleich in wilder Panik zu zittern, doch schon ein unfreundlicher Gesichtsausdruck konnte jedes Vertrauen, dass ihm der Junge entgegenbrachte, wieder zunichte machen.
"Ja, Draco? Möchtest Du etwas von mir?" Er gestikulierte seinem einzigen Sohn, sich neben ihn auf die Chippendale-Couch zu setzen, was dieser, mit einem scheuen Lächeln auch tat.
"Ich habe... ich wollte fragen ob... Ob Du mit mir über das Buch sprechen würdest, dass Du mir geschenkt hast."
Die Stimme des Jungen klang fast erstickt, als ob immer noch erwartend, jederzeit von ihm bestraft, geschlagen, misshandelt zu werden.
Etwas, das Lucius , Lord of Malfoy, entgegen allem, was die Menschen von ihm glauben mochten, niemals getan hätte.
Er hätte sich eher seine rechte Hand abgehackt, als seinen eigenen Erben einer so demütigenden, verachtungsvollen Behandlung auszusetzen wie er sie selbst in seiner Jugend von Händen seiner Familie erfahren hatte.
Während er seinen Sohn in eine sanfte Umarmung zog, sagte Lucius zärtlich in dessen seidenweiche, hellblonde Haare hinein: "Natürlich, Draco. Wann immer Du möchtest. Gefällt es Dir?"
Doch obwohl er sich bemühte, äußerlich ruhig und gelassen zu wirken, brodelte es in dem Aristokraten.
Was hatte dieser Mann nur aus seinem Sohn gemacht!
Dieses... dieses verschüchterte Kleinkind konnte doch nicht sein fast 14jähriger Sohn sein...
Und er hatte nichts, aber auch gar nichts dagegen tun können.
Niemand stellte sich gegen den Vertrauten des Dunklen Lords.
Niemand, auch nicht Lucius Malfoy, der in der Hierarchie direkt unter den beiden angesiedelt war.
Doch auch er hatte sein einziges Kind nicht vor dem Tränkemeister schützen können.
Ein Jahr lang hatte Draco zu Severus Snapes 'Favoriten' gehört.
Ein Euphemismus, der nur besagte, dass dieser die Faszination des Jungen mit seiner Person zu seinen Zwecken ausgenutzt, ihn von sich abhängig gemacht hatte, ihm den eigenen Willen genommen.
Unter den Augen von Dumbledore, dem angeblich omnipotenten, hatte der Vorstand des Hauses Slytherin seinen Sohn zum devoten Sklaven gemacht.
Noch ein Grund mehr für Lucius Malfoy den alten Zauberer abgrundtief zu hassen - wenn jemand Draco hätte helfen, ihn befreien können, so wäre es Albus Dumbledore gewesen, doch dieser hatte simpel die Augen verschlossen vor allen subtilen Hinweisen, die ihm Lucius mit der Zeit geliefert hatte.
Die meisten Eltern der Kinder in Slytherin mochten den alten Zauberer verachten für das, was er für sie darstellte - einen Verräter an den Traditionen, den seit Ewigkeiten gültigen ungeschriebenen Gesetzen, die besagten, dass sich Zauberer und Nichtmagier aus dem Weg gehen sollten, das ihre Welten nicht zusammengehörten und das es gefährlich war, dies zu vergessen.
Doch sehr, sehr viele hassten Albus Dumbledore aus sehr viel persönlicheren Gründen, denn er hatte es nicht, niemals, geschafft, über seine eigene Engstirnigkeit und seine Vorurteile hinauszugehen, zeigte diese auf ach-so-subtile Art und Weise immer wieder, und Verständnis für die Denkungsart der Slytherins zu entwickeln war ihm unmöglich, gekrönt von seiner Weigerung, auch nur zu versuchen, zu verstehen, was genau es war, das niemand ihm sagte,
aber das er doch spüren musste - das niemand mehr Angst hatte vor dem Tränkemeister als die Kinder seines eigenen Hauses, und das aus gutem Grund.
Waren sie nicht selbst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit Snapes - was sie, da in seinem Haus, bis zu einem gewissen Punkt ja alle waren - so war es für jeden Slytherin eine allzu offensichtliche Tatsache, dass der Tränkemeister selbst den Selbstbewusstesten aller Schüler in Nullkommanichts zu einem hilflosen Wrack reduzieren konnte, wenn ihr Hausvorstand es nur wollte.
Das Dumbledore niemals auf die offensichtlichen radikalen Veränderungen im Verhalten der besagten Schüler einging und anscheinend kein bisschen besorgt um deren Befinden war, ließ ihn in den Augen vieler Slytherins als falsch und hinterlistig erscheinen, bedrohlicher, weil raffinierter, als den Dunklen Lord selbst, der, wie es selbst denjenigen in diesem Haus, die eigentlich keine seiner Anhänger waren, erschien, zumindest offen und deutlich sagte, was er wollte und dachte.
Alles in allem hatten die Slytherins niemals Grund gehabt, ihrem Schulleiter zu trauen, und der Zorn, der in Lucius Malfoy aufstieg, wenn er auch nur an den alten Magier dachte, wurde nur noch von seinem abgrundtiefen Hass auf den Tränkemeister selbst überstiegen.
Dann, als Snapes Interesse an seinem Sohn erloschen war und er sich anderen Schülern zugewandt hatte, hatte Lucius Draco unter dem Vorwand aus der Schule genommen, das er nicht wollte, dass der Junge mit Schlammblütern auf einer Schulbank saß; und das er selbst ihn ab jetzt unterrichten wollte.
Doch in Wirklichkeit wollte er ihn aus den Fängen seines Hausvorstands befreien und versuchen, dem Jungen wieder etwas Eigenständigkeit zu verschaffen, und ihm den Stolz und das Selbstvertrauen zurückzugeben, die einem Malfoy gebührten.
Draco würde keine Chance haben, wenn sich nicht endlich etwas änderte.
Er musste sich durchsetzen können, doch auch in seinem jetzigen, schon etwas gefestigterem Zustand noch war er nicht bereit für die Außenwelt.
Lucius wusste, von seinem Erben würde erwartet werden, dass er eines Tages seinen Platz im Inneren Kreis übernahm - und so wenig selbstbewusst wie Draco momentan noch war, hatte das keinen Sinn
Denn so sehr auch ein durchschnittlicher Death Eater schon eine Marionette des Willens Voldemorts und seines Vertrauten war - in dem Zustand, in dem sich Draco jetzt befand, *hatte* er gar keinen Willen mehr, würde ein Spielball in dem raffinierten Netz von Intrigen sein, dass die Politik des Inneren Kreises ausmachte.
Keinen Selbsterhaltungstrieb, kein Bewusstsein für Würde und Stolz.
Severus Snape hatte in Draco alles zerstört, was für Lucius einen Malfoy ausmachen sollte.
Er hatte noch nie jemanden so gehasst wie diesen Mann - und hatte sich noch nie so hilflos gefühlt, denn Snape war nun ausgerechnet einer der beiden Männer im Zauberreich, die er nicht antasten konnte.
Selbst mit Albus Dumbledore hätte er es aufgenommen - doch der Zaubertränkemeister mit seinen speziellen Fähigkeiten war auch für den Lord of Malfoy ein zu gefährlicher Gegner.
Lucius seufzte und während Draco ihm erzählte, was ihm an seinem neuen Buch gefiel und was nicht, schweiften seine Gedanken ab.
Er musste sich Hilfe holen - er mochte zwar stolz sein und normalerweise nicht gewillt, seine Familienangelegenheiten nach außen zu tragen, doch er war nicht dumm genug um sich nicht einzusehen, dass er nicht wusste, wie er Dracos Abhängigkeit von seinem 'Herrn' bekämpfen
konnte.
Und er kannte nur einen Menschen, der dies scheinbar, teilweise, geschafft hatte.
***
Drei Tage später, Pettygrew Manor
Eine Kutsche hielt vor dem Anwesen des früheren Leibdieners des Dunklen Lords.
Ein leises Gespräch war zu hören, dann stieg eine Person aus.
Als die anwesenden Angestellten, die auf dem Gut arbeiteten, den bekannten dunklen Zauberer sahen - sein Markenzeichen, das in der Sonne glänzende lange weißblonde Haar war nicht zu verwechseln - brach Entsetzen aus und die Muggel, die sich in seinem Blickfeld befanden, bemühten sich, so schnell wie möglich zu verschwinden.
Lucius Malfoy verzog den Mund zu einer verächtlichen Grimasse.
Wie konnte Pettygrew das nur ertragen?
Diese dummen *Tiere*, die sich Menschen nannten... Aber Pettygrew war ja schon immer ein bisschen spleenig gewesen.
Das Voldemort das zuließ...
Aber Lucius sollte das nicht weiter stören - immerhin würde ihm das jetzt nutzen.
Es widerstrebte dem Lord of Malfoy zutiefst, nun ausgerechnet diesen Mann, den niemand ernst nahm, um Rat fragen zu müssen...
Es dauerte nicht lange, bis sich der Animagus selbst blicken ließ. Er kam aus dem Hauptportal heraus, und verbreitete die übliche Aura von Unsicherheit, als er fragte: "Lord Malfoy... Eine Freude, Euch zu sehen. Darf ich fragen..."
Doch Lucius unterbrach ihn: "Nicht hier, Pettygrew. Zu viele neugierige Ohren."
Dieser runzelte die Stirn, doch nickte und gestikulierte Malfoy, ihm in sein Büro zu folgen, dass sich direkt neben dem Haupteingang befand.
Während sich Pettygrew hinter seinen Schreibtisch setzte und Malfoy davor Platz nahm, fragte der : "So vorsichtig, MyLord? Ihr habt doch nicht etwa Angst vor meinen Dienern?"
Malfoy spürte Wut in sich aufsteigen und zwang sich, tief durchzuatmen, bevor er antwortete: "Selbstverständlich nicht. Versuchst Du, mich zu provozieren, Pettygrew?"
Er registrierte mit Genugtuung, dass der kleinere Mann zusammenzuckte und ihm einen panischen Blick zuwarf: "Oh nein, das würde ich niemals wagen. Ich frage mich nur, was diese Heimlichtuerei soll - schließlich kann hier niemand etwas tun oder sagen, ohne das ich es erfahre.."
Malfoy lachte ironisch auf: "Pettygrew, diese Charade kannst Du Dir gleich an den Hut stecken. Ich kenne Dich. Der Dunkle Lord mag blind sein, doch ich bin es nicht. Du hast Dir hier eine kleines helles Refugium geschaffen und man muss schon die Augen zusammenkneifen, um nicht von ihrem Licht geblendet zu werden. Fragt sich nur, warum dein *Master* das zulässt..."
Beide Männer waren sich gleichermaßen bewusst, dass hiermit nicht Voldemort gemeint war.
Und der Tiefschlag unter die Gürtellinie saß - die Stimme des Animagus zitterte: "Was wünscht Ihr, Malfoy?" Die Erwähnung des Zaubertränkemeisters reichte immer noch, ihn in ein Wrack zu verwandeln, auch wenn er dies nach außen hin mittlerweile ganz gut kaschieren konnte.
Die eisigen grauen Augen des Aristokraten beobachteten den jüngeren Zauberer prüfend, während er mit betont ruhiger Stimme sagte: "Ich brauche deine Hilfe, Pettygrew."
Verblüffung sprach aus der wackeligen Stimme seines Gegenübers, als er antwortete: "*Meine* Hilfe, MyLord? Wie sollte ich Euch helfen?"
"Mein Sohn Draco. Er... Snape hat sich um ihn *gekümmert*."
Pettygrew schloss die Augen.
Ein weiteres Opfer also.
Noch eine menschliche Marionette in den Händen seines Masters.
Mit hörbar gepresster Stimme zwang er sich zu fragen: "Wie lange, Malfoy?"
Die Antwort kam prompt: "12 Monate..."
Die Stimme des Animagus war immer noch leiser als sonst, als er sich erkundigte: "Ist er... Hat er das 'Training' beendet?"
Lucius Malfoy zuckte zusammen. Wie konnte Pettygrew so - ruhig - über das Sprechen, was seinem Sohn angetan worden war?
Dieser Mann war ein ständiges Ärgernis, ein Schandfleck in den Reihen der Inneren - sogar die Äußeren lachten heimlich hinter seinem Rücken - und hier saß er, der Lord of Malfoy und musste mit diesem Cretin über etwas sprechen, das er am liebsten allen verheimlicht hätte - das sein einziger Sohn in diesem Augenblick Angst vor seinem eigenen Schatten hatte und nichts mehr wollte als 'dienen'...
Mit mühsam beherrschter Stimme antwortete er: "Wenn es das ist, was Du meinst, Pettygrew - ja, Draco verhält sich wie ein Sklave, nicht wie der zukünftige Lord, der er ist."
Pettygrew sah ihn jetzt scharf an: "Und warum erzählt Ihr *mir* das alles - Euch sollte doch bewusst sein, dass ich mich nicht gegen ... meinen Herrn stellen kann."
Malfoys aufgestaute Wut explodierte - er sprang auf und schlug mit seiner behandschuhten Faust auf den Schreibtisch: "Verdammt, Pettygrew - nicht dieses Theater vor mir! Meinst Du, jeder von uns ist blind? DU hast Dich von ihm befreit!"
Der Animagus war zusammengezuckt und unwillkürlich in seinem Schreibtischstuhl
zurückgewichen, und brachte mit wackeliger Stimme heraus: "Ihr irrt Euch... Ich habe mich nicht befreit, ich... er..." Er stockte und schluckte schwer, und Malfoy sah mit Verachtung die Träne, die ihm die linke Wange hinunterlief, "Ihr versteht das falsch... S.. S.. Snape *übergab* mich an Unseren Lord.. Und dieser hat mich für meine Dienste mit ein paar.. Freiheiten.. belohnt. Es war nichts weiter als... Glück, MyLord."
Der Mann sah aus, als würde er jeden Moment einen Nervenzusammenbruch erleiden - nicht, dass sich Malfoy normalerweise Gedanken um das Seelenheil eines solchen Schwächlings gemacht hätte, doch er brauchte ihn...
Sobald seine Wut etwas abgeflaut war, setzte er sich wieder und sagte dann mit möglichster ruhiger Stimme: "Doch, Pettygrew... Die Symptome... Wie hast du... Du ..." Ein Hauch Verzweiflung klang aus den nächsten Worten, "Draco kann noch nicht einmal mehr entscheiden, was er essen möchte. Er kann keinen Schritt ohne Begleitung tun, ist geradezu abstoßend gehorsam und hat hysterische Weinkrämpfe, sobald er glaubt meinen Unwillen erregt zu haben. Er macht sich - und damit mich - lächerlich, indem er vor mir auf die *Knie* sinkt, vor allen unseren Gästen!"
Etwas geschah, was sich der Lord of Malfoy niemals hätte vorstellen können - Peter Pettygrew sprang auf und sah ihn mit einem dermaßen wütenden Ausdruck auf dem Gesicht an, das es ihm ganz anders wurde.
Der ehemalige Leibdiener des Dunklen Lords war niemals ein besonders kraftvoller Zauberer gewesen, doch nun spürte Lucius Malfoy zum ersten Mal, das er auch nicht zu unterschätzen war; denn die Welle wild freigesetzter magischer Energie, die ihn nun traf, nahm ihm fast den Atem.
Dann sagte der Animagus mit fester, geradezu tödlich ruhiger Stimme: "Wieso seid Ihr hier? Um ihm zu helfen - oder weil Ihr Euch Eures Sohnes schämt, MyLord? - Er ist das Opfer, vielleicht solltet Ihr Euch dieser Tatsache erinnern!!!"
Derr Lord of Malfoy betrachtete sein Gegenüber mit großen Augen und begann dann, zum grenzenlosen Erstaunen des Animagus, triumphierend zu lächeln.
Dies war er, der Beweis, den er brauchte.
Der Mann *hatte* sich befreit, was auch immer er sagen mochte.
Kein Mann, der sich noch in den Fängen des Tränkemeisters befand, konnte so offen, selbstbewusst, sprechen, ihm, dem Mann, der sich in der Hierarchie der dunklen Kräfte direkt unter dem Dunklen Lord und seinem Vertrauten befand, der genauso gefürchtet war wie der Dunkle Lord selbst, so entgegentreten, ihn sogar attackieren.
Himmel, Draco wäre niemals fähig gewesen, derartige Aggression zu zeigen - er würde weinen, zusammenbrechen, aber niemals einen Wutausbruch bekommen...
Dann sagte er betont langsam, und sehr ruhig: ‚Pettygrew, das will ich überhört haben. Ich muss mich nicht vor Dir rechtfertigen. Es reicht für Dich zu wissen, dass sich Draco in einem Zustand befindet, den Du offensichtlich überwunden hast, und Du wahrscheinlich die einzige Person im Zauberreich bist, die das Mittel kennt, ihn zu heilen.'
Pettygrew kniff die Augen zusammen und fragte misstrauisch: ‚Wie kommt Ihr auf die Idee, das, gesetzt den Fall, ich hätte tatsächlich eine Möglichkeit, Euren Sohn aus diesem ... Zustand... zu befreien, ich auch dazu bereit wäre, MyLord? Wieso sollte ich dazu bereit sein, wenn es mir nichts einbringt, außer den Zorn meines... früheren... Herrn?'
Malfoy sah ihn fest an und sagte mit mühsamer Beherrschung: ‚Das Wissen, dass ich der dritte nach *ihm* in der Erbfolge auf den Titel des Dunklen Lords bin und damit über Dir stehe, Pettygrew, sollte als Grund reichen. Doch wenn ich mir Deine kleine Oase des Lichts hier ansehe, werde ich auch noch einen weiteren anführen, der Dich wohl eher überzeugen sollte: Der Junge leidet und Du kannst ihm helfen.'
Es war deutlich, was er damit sagen wollte.
Was auch immer für ein Schauspiel es war, das Pettygrew Voldemort und Snape da vorspielte - der Lord of Malfoy war sich glasklar bewusst, das Pettygrew das Herz eines weißen Magiers besaß und damit etwas, was für Lucius Malfoy bisher immer eine Schwäche gewesen war - die Fähigkeit und vor allemden Willen, Mitgefühl zu empfinden.
Pettygrew holte tief Luft. Dann sagte er, seine Stimme schwach, als habe er seine gesamte Energie verbraucht und doch auch gleichzeitig merkwürdig entschlossen: ‚Malfoy, wenn ich Euch helfen soll, Eurem Sohn helfen soll, muss ich das auf meine Weise tun, unter meinen Bedingungen.'
Dann sah er den ruhig dasitzenden Schwarzmagier, dessen eisgraue Augen keine Emotion zeigten, fest an und fragte in sehr ernstem, nachdrücklichen Ton: ‚MyLord, wenn ich dafür sorgen soll, das Draco geholfen wird, so müsst Ihr mir erlauben, es auf meine Weise zu tun, ohne viele Fragen zu stellen. Ihr werdet ein paar Bedingungen zu erfüllen haben, die Euch vielleicht nicht gefallen werden, doch ich versichere Euch, ich muss auf ihnen bestehen, denn auch meine Sicherheit und die meiner... Angestellten... steht auf dem Spiel.'
Lucius Malfoy nickte langsam, nachdenklich.
Natürlich, er hatte dies erwartet. So wenig es ihm auch schmeckte, doch Pettygrew hatte ihn in der Hand - er hielt den wahrscheinlich einzigen Schlüssel zu Dracos Zukunft in seiner Hand, und war sich dessen offensichtlich auch bewusst.
Pettygrew fuhr fort: ‚Ich muss sichergehen können, dass Ihr Euch nicht einmischt, Malfoy. Draco kann nur geholfen werden, wenn ich es freie Hand habe. Ich versichere Euch, dass es ihm an nichts fehlen wird, wenn Ihr ihn in meiner Obhut lasst.'
Jetzt zuckte der ältere Zauberer zusammen: ‚Ich soll ihn... hierlassen? Bei Dir? In dieser.. muggelverseuchten... Umgebung?'
Er konnte sehen, dass sich Pettygrew mühsam beherrschte, als er mit gepresster Stimme entgegnete: ‚Ich versichere Euch, MyLord, dass es ihm nicht schaden würde. Doch wenn es Euch nicht gefällt, wie ich lebe, so schlage ich vor, Ihr sucht nach einer anderen Möglichkeit, Eurem Sohn zu helfen. Ich kann ihm nur hier helfen, nirgendwo sonst.'
Hastig, in einer Art und Weise die er ansonsten ganz und gar nicht von sich selber kannte, beeilte sich der Aristokrat zu sagen: ‚Nein, nein, Pettygrew. Vergiss, was ich eben gesagt habe... Ich glaube nicht, dass Du es wagen würdest, mich anzulügen, wenn Du sagst, Du könntest ihm nur hier helfen.'
Er hatte beabsichtigt, es wie eine Drohung klingen zu lassen, doch was dabei herauskam, klang mehr wie eine verzweifelte Bitte.
Pettygrew sah ihn einen Augenblick prüfend an, und einen verrückten Moment lang hatte Lucius Malfoy das Gefühl, der Animagus könne ihn mit einem einzigen Blick durchschauen, quasi einen Seelenscan durchführen.
Er hasste es, er hatte sich selten so verletzlich gefühlt - denn er hatte schon lange niemandem mehr außer seinem Sohn seine Gefühle dermaßen offengelegt.
Der Lord of Malfoy hatte das niederschmetternde Gefühl, das, wenn der Animagus es nun darauf anlegte, er ihn mit ein paar Worten für immer zerstören würde.
Doch alles was der Animagus tat, nach einer halben Ewigkeit, war, ihm zuzunicken und zu sagen: ‚Gut. Solltet Ihr Euch dafür entscheiden, Euren Sohn auf mein Anwesen zu bringen, nachdem ich Euch meine Bedingungen für seinen Aufenthalt hier bei uns genannt habe, so wäre ich dazu bereit, ihn bei uns aufzunehmen und alles für ihn zu tun, was in meiner bescheidenen Macht steht.'
Dann zögerte er kurz und sagte dann, sehr leise und bestimmt: ‚Ich kann keine Wunder versprechen, Malfoy. Es ist ein... langwieriger Prozess und genausowenig berechenbar wie die Liebe.'
Normalerweise hätte Lucius Malfoy so eine Aussage wütend gemacht, er wollte keine semi-poetischen, wagen Versprechungen hören, sondern eine feste Zusage, dass es Draco bald besser gehen würde, doch irgend etwas in den Augen des anderen Zauberers hielt ihn zurück.
Er konnte sehen, dass das, was der Animagus da gesagt hatte, der Wahrheit entsprach und dass diese Erkenntnis aus eigener leidvoller Erfahrung geboren worden und keine leere, in den Raum geworfene Phrase war.
Pettygrew wollte ihm eine herbe Enttäuschung ersparen, wenn Draco den Weg zurück in ein normales Leben nicht mehr finden würde.
Es gab Lucius einen schmerzhaften Stich, doch auch ein merkwürdig warmes Gefühl, das er seit langem nicht mehr gespürt hatte, seit Narcissas Tod nicht mehr.
Er war nicht mehr alleine in seiner Besorgnis um Draco.
Egal was noch kommen würde, er spürte dass er den Aussagen des Animagus vertrauen konnte - Peter Pettygrew würde alles in seiner Macht stehende tun, um seinen Sohn zu heilen, und dafür würde er, der Lord of Malfoy alles, aber auch alles versprechen.
***
tbc
AN: Hallöchen Leute...
Ihr wundert Euch jetzt bestimmt - ja, es gibt mindestens eine grobe Unstimmigkeit in der Zeitlinie von Enigma - und zwar ist es nicht sinnig, das einerseits Hermione und Ron schon eine Woche nach dem Verschwinden Harrys dachten, er sei tot, wenn seine Magie ja erst 4 Monate später von Snape blockiert wurde... Das ist mir klar, und es tut mir leid, aber die Geschichte hat sich einfach anders entwickelt, als ich es am Anfang geplant hatte...
Insgesamt habe ich mit der Zeit so meine Probleme *rotwerd*, wie ihr ja wohl alle bemerkt habt... Ich habe mich allerdings entschlossen, jetzt erstmal einfach weiterzuschreiben und später diverse Unstimmigkeiten (auch die
vielen Flashbacks und Zeitsprünge, die mich selbst schon wahnsinnig machen) zu berichtigen, wenn die Geschichte ganz komplett ist - und es kommen noch ein paar Kapitel. Es wäre jetzt sehr aufwendig, mitten in der Story alles zu überarbeiten und ich befürchte, ich würde sie dann nicht mehr zu Ende bringen...
Es fällt mir ja sowieso schon schwer - diejenigen, die in der DeutscheHarryPotterFanfiction-Yahoo-Group sind, wissen ja schon, warum, aber ich will es doch auch noch mal sagen - ich habe vor ein paar Wochen einen bewaffneten Raubüberfall mit Geiselnahme mit ansehen müssen. Glaubt mir, wenn man mit ansieht, wie jemand mit Todesangst in den Augen in eine Pistole blickt, auf dem Boden kniend, die Waffe direkt vor sich, dann vergeht einem alle Energie, über so etwas auch noch zu schreiben... *schauder*
Todesangst sieht man wirklich in den Augen eines Menschen, ich habe es früher nie für realistisch gehalten, aber es ist so... Und so etwas ein paar Meter von mir entfernt... Kein Film, kein Krimi, kein Theaterstück - Realität. Grauenhaft. Keine Geschichte kann so grauenhaft sein. Und... einen Moment lang habe ich wirklich gedacht: Jetzt drückt der wirklich ab... Die Räuber sind nämlich nach dem eigentlichen Überfall zur Hintertür und die Geiseln atmeten schon auf, wollten aufstehen, als einer der Räuber wiederkam und wild mit der Pistole rumfuchtelte. Das waren die längsten Sekunden meines Lebens...
Natürlich (!!!) habe ich die Polizei gerufen (man glaubts gar nicht, aber es gibt sogar Leute, die schauen bei so was noch zu und rufen nicht mal die Polizei - es war mitten in der Fußgängerzone, Haupteinkaufszeit und ein Juweliergeschäft wurde überfallen - direkt hinter der Schaufensterscheibe, man stelle sich das mal vor...) , und von den HUNDERTEN von Leuten, die da gegafft und das ganze anscheinend für einen Krimi gehalten haben *wutschnaub*, waren nachher genau 3 Stück bereit, eine Zeugenaussage zu machen - ich und noch zwei weitere)
Die Polizei war irre schnell da (und waren einfach SUPERNETT) und es ist niemandem wirklich etwas passiert, auch wenn die Geiselnehmer nervös waren und mit der Sch...waffe noch vor den armen Leuten rumfuchtelten.
Seit diesem Erlebnis habe ich eine, wie ich finde begreifliche, Vorliebe für Hurt/Comfort (hence mein Draco... und auch Hermione..) und habe eine Zeit lang auch nichts ‚enigmatisches' mehr zu Papier / in den Computer gebracht....
Etwas Positives hat es aber definitiv für mich gehabt - ich weiß jetzt, das ich weit davon entfernt bin, herzlos zu sein... Ich hatte einen richtigen Schock hinterher, wäre fast umgekippt - bin dann gleich mit Schokolade gefüttert worden (*lol* musste sogar grinsen, weil mich das doch stark an Lupin erinnerte... - zumal mir auch ohne Dementoren schon irre kalt war, ist ja wohl so bei einem Schock) und durfte mich mit in einen Mannschaftswagen der Polizei setzen.
Das nur mal so zur Erklärung für meine ewiglange Schreibpause... Ich hoffe, ich kann jetzt wieder etwas *heftiger* schreiben... Aber ich glaube, dieses Erlebnis wird die Art und Weise, in der diese Geschichte und jede andere meiner Geschichten weitergehen wird, auf jeden Fall beeinflussen, denn selbst wenn es nicht ich selbst war, die da in die Mündung gestarrt hat, so hat es mir doch auch bewusst gemacht, wie verwundbar und wertvoll alles Leben ist. Aufgrund der Tatsache, das auch schon eine Verwandte von mir ermordet wurde (meine Tante, gemeinsam mit ihrer Freundin von zwei Kerlen vergewaltigt und erschlagen...) war ich zwar eigentlich schon immer etwas sensibilisiert in der Richtung, aber jetzt habe ich doch große Skrupel entwickelt, wenn es um Enigma geht.
Deshalb überlege ich seit einiger Zeit hin- und her, ob ich Enigma von ffnet runternehmen soll und in die etwas geschütztere Atmosphäre einer Group gebe (z. B. Deutsche_HP_Fanfiction, wo Enigma ja auch schon liegt), wo zwar auch vielleicht auch der eine oder andere noch empfindlich sein mag, aber da kann man wenigstens nicht aus Versehen mit der Suchmaschine drauflanden...
Bitte, schreibt mir ein Review, und entschuldigt die ewiglange AN - ich fand, das ihr eine Erklärung verdient.
