DISCLAIMER:
This story is based on characters and situations created and owned by JK Rowling, various publishers including but not limited to Bloomsbury Books, Scholastic Books and Raincoast Books, and Warner Bros., Inc. No money is being made and no copyright or trademark infringement is intended.
Diese Geschichte basiert auf Charakteren und Situation die durch JK Rowling kreiert wurden, und sich im Besitz von JK Rowling, verschiedenen Herausgebern einschließlich aber nicht beschränkt auf, Bloomsbury Books, Scholastic Books und Raincoast Books, und Warner Bros, Inc. befinden. Es wird kein Geld durch diese Geschichte erwirtschaftet und es ist keine Copyright- oder Markenschutzverletzung beabsichtigt. Auf gut deutsch: Alles gehört JK Rowling und den besagten Unternehmen.
Monster -AN:
Hallo,
bitte entschuldigt, dass es doch etwas länger gedauert hat - aber dafür ist das Kapitel auch wieder sehr lang. Wieder mal kein Harry & Snape - die werden erst wieder im nächsten Kapitel vorkommen.Ich möchte noch einmal betonen, dass es in dieser Story nun mal nicht nur um die beiden geht, sondern auch mindestens ebenso stark um die anderen...
In dieser Phase der Geschichte liegt der Fokus eben auf Ginny, Ron, Hermione und Pettygrew.
Bitte also keine Beschwerden, und wenn doch... bitte macht Vorschläge, die in Betracht ziehen, was in dieser AN steht... nun muss ich noch einmal etwas betonen: es handelt sich bei dieser Geschichte eben nicht um eine nette Romanze zwischen Harry und Snape und es wird auch niemals eine harmlose Liebesbeziehung im BDSM - Stil zwischen den beiden geben... Snape ist in dieser Story ein sehr böser Mann - nicht harmloser, sondern eher noch gefährlicher als Voldemort.
Es ist ihm nicht an Harry gelegen, sondern nur daran, aus diesem eine Kreatur seines Willens zu machen - er konnte Harry Potter nicht leiden, hasste ihn. Das Wesen, dem er jetzt eine merkwürdige Art von ‚Zuneigung' entgegenbringt, ist für ihn keineswegs der Junge Harry Potter, sondern das willenlose Geschöpf, dem er mit gnadenloser seelischer und körperlicher Härte seinen Willen aufzwingt.
Es wird niemals eine wirkliche Liebesbeziehung zwischen den beiden geben und schon gar keine D/s-Beziehung (!!!) - da eine Beziehung aus dem BDSM - Bereich auf dem ultimativem Vertrauen der gleichberechtigten Partner basiert und es niemals einverständlichen Sex zwischen Harry als Gehirnwäscheopfer und Snape als dem Täter geben kann... Harry ist nicht in der Lage, seinen eigenen Willen auszudrücken, er ist manipuliert und programmiert - er kann eigentlich schon lange nicht mehr wirklich erkennen, was er nun selbst eigentlich wollen würde wenn er jemals diese Wahl hatte.
Sorry, diese Hinweise sind leider notwendig geworden, weil scheinbar viele Snape nicht als so böse sehen wollen und ich nun schon wiederholt darum gebeten worden bin, die beiden doch zu einem gleichberechtigten Paar zu machen... Wie sollte das in ‚Enigma' funktionieren?
Wenn ich jetzt beginne, die Beziehung so darzustellen, als entwickle sich daraus so etwas wie eine Partnerschaft, würde das die Folgen von Vergewaltigung und Missbrauch verharmlosen. Und aus eben dem gleichen Grund würde ich jetzt auch keine Lemon zwischen den beiden schreiben - weil es zwar durchaus so ist, dass Harry ja mittlerweile glaubt, er liebe Snape, aber dies ist der Effekt der Gehirnwäsche und da habe ich die Verpflichtung, eine Grenze zu ziehen und nichts... Anregenderes... zu schreiben.
Und das kommt für mich keinesfalls in Frage - das passiert meines Erachtens schon in viel zu vielen Gehirnwäsche-Geschichten und ist ein Schlag in das Gesicht von allen, denen jemals Gewalt angetan wurde und denen dabei Gefühle aufgezwungen wurden, die sie nicht wollten.
Wenn ich eine Geschichte schreibe, in der dieses Thema als Hauptbestandteil vorkommt, habe ich, wie ich finde, die Verantwortung, die Opfer auch als solche anzusehen, ihr Leiden zu beschreiben und keineswegs zu verwässern, wie schlimm es ihnen geht. Es darf kein: "Es war ja vielleicht doch nicht so schlimm für Harry - wenn er jetzt Snape jetzt liebt."... geben. Es ist, war und bleibt auch noch für eine Weile sehr schlimm für ihn!!!
Die Zuneigung die Harry für Snape empfindet entspricht mehr einem hilflosen Klammern an den einzigen Sozialkontakt, den er überhaupt hat - der alles in seinem Leben bestimmt. Das ist keineswegs zu verwechseln mit einer Liebe im eigentlichen Sinne. Und diese Zuneigung, obwohl unwillkürlicher Schutzmechanismus, ist keineswegs eine Erleichterung für Harry - früher hatte er doch wenigstens noch diese Distanz, die Kraft, Snape zu hassen - jetzt hängt er emotional total von dessen Wohlwollen ab - nicht nur rein physisch, sein körperliches Überleben und seine Gesundheit, sondern auch psychisch.
Mittlerweile reicht ein ungehaltener Blick Snapes und Harry bricht zusammen - hat einen Effekt auf ihn wie es sonst für einen gesunden Menschen wohl nur grausame, körperliche Gewalt hätte. Und selbst die wendet Snape ja an...
Egal wie augenscheinlich sanft Snape jetzt mit Harry umgeht - selbst wenn er wie durch ein Wunder auf einmal seine Fehler einsieht und zum Weißmagier mutiert - die seelischen Verletzungen, die er Harry zugefügt hat, würden jeden Gedanken an eine auch noch so zaghafte Verbindung im romantischen oder auch nur freundschaftlichen Sinne absolut und für immer unmöglich machen - selbst wenn Snape auf einmal ein absoluter Heiliger würde!
Darzustellen, dass die traumatischen Erfahrungen nicht einfach so verschwinden und das man nicht einfach darüber hinweggehen kann wie über einen verheilten Armbruch - einfach, weil die seelischen Folgen weitaus tiefer reichen - tut vielleicht (nein, ganz bestimmt sogar) mehr weh beim Lesen/Schreiben, aber ist das einzig Richtige, wenn man auch beim Horror-Schreiben noch einen Funken Anstand besitzt.
Und: Snape ist nicht interessiert daran, einen gleichberechtigten Partner zu haben. Sein Interesse liegt noch nicht einmal wirklich auf dem Bereich des Sexes... Nein, er ist machthungrig, würde alles tun, um die Macht zu erhalten, die er über den Geist und die Psyche seiner Opfer hat. Harry... ich bezweifle, dass Enigma - Harry jemals wieder dazu fähig sein wird, eine romantische Beziehung mit einem Menschen einzugehen, geschweige denn, eine körperliche. Er ist zu traumatisiert - und er kennt Sexualität nur in Form von Niederlage, von Gewalt, von Pflicht, von Unterwerfung und Verletzung... Partnerschaft wäre für ihn nicht möglich, und auf gar keinen Fall wäre sie es mit dem Mann, der ihn gebrochen hat!
Es fällt mir sehr schwer, etwas zu den beiden zu schreiben - ich bin seit der Geiselnahme, die ich damals habe mit ansehen müssen, zugegebenermaßen sehr viel sensibler gegenüber seelischer/körperlicher Gewalt geworden und jede Szene, die in irgendeiner Art Grausamkeit darstellt, tut mir selbst ungleich mehr weh als vor diesem Überfall. Jedes Wort, jede Zeile tat mir mindestens ebenso weh wie den Opfern...Doch wenn ich jetzt weicher werde in den Beschreibungen, verwässere ich die Story und ich möchte eben auch auf jeden Fall vermeiden, dass auf einmal der Eindruck entsteht, Snape könne für Harry irgendwann einmal weniger bedrohlich sein.
Ich kann natürlich den Wunsch vieler Leser nach einer etwas... freundlicheren Beziehung zwischen Harry und Snape verstehen... gerade wegen meiner eigenen...Faszination ;-)... mit dem Thema D/s gerate ich da immer wieder in Versuchung, es eher D/s-artig zu schreiben, gerade wegen der Herr/Sklave - Konstellation zwischen den beiden. Gerade deshalb muss ich sehr, sehr vorsichtig sein, wenn ich schreibe - damit ich nicht den Stoff für "Scenes" liefere sondern Gewalt als das darstelle, was sie ist.
Dieses Kapitel hat mir große Schwierigkeiten bereitet, aber aus anderen Gründen... nun, später kommen dann wieder bessere Kapitel...Wundert Euch in diesem Kapitel nicht über den merkwürdigen Aufbau - keine Sorge, ihr bekommt noch genug vom Gespräch zwischen Ron und seiner Schwester zu lesen - ich liebe nun mal Flashbacks ;-)))) Auch welche, in denen Snape und Harry wieder vorkommen )
Antworten an die Reviewer sind unter dem Kapitel - auch die Antworten auf die Reviews zum 12. Kapitel - irgendwie ist da das letzte Mal was schief gelaufen - sorry! Und entschuldigt die wieder mal ewig lange AN, aber mich hat irgendwie beunruhigt, dass einige Leser scheinbar immer noch daran festhalten, Snape auch in Enigma noch als gar nicht so schlimm anzusehen - er ist eben ein Mann, der mitfühlen kann, doch dieses Mitgefühl ganz bewusst kontrolliert und scheinbar per Knopfdruck auf eiskalt schalten kann.
Ein kleiner Nachtrag - ich weiß, dass Ginny Weasley im Canon nicht Virginia, sondern Ginevra heißt - aber einige dieser Szenen (speziell einige mit Lucius) waren geschrieben bevor JK Rowling das gesagt hat. Und da die Bedeutung des Namens Virginia ein wundervoller Aufhänger für ein paar von Lucius Malfoys Gedanken ist ;-))) , werde ich das auch nicht mehr ändern... Zumal Malfoy in späteren Kapiteln noch eine größere Rolle spielen wird und ich es nicht ertragen könnte, wenn er sie in seiner Aversion für Abkürzungen ständig Ginevra nennen würde... Sorry, aber... da ist mir Virginia lieber... Und da dies ein AU ist, wo sowieso einiges dem Canon widerspricht, werdet ihr wohl damit leben können, oder?
Also, viel Spaß beim Lesen - ich hoffe, es gefällt Euch!
Kapitel 14:
Nur für seine Sklavin
Nach dem Gespräch: Rons und Hermiones Quartier auf Pettygrew Manor
Später konnte Ron gar nicht mehr genau sagen, wie sie eigentlich in ihr Quartier gelangt waren.
Nur eines würde ihm immer und ewig in Erinnerung bleiben - die mit Zweifeln, Hoffnung und Angst durchwachte Nacht, in der er die schwierigste Entscheidung zu treffen hatte, die er jemals fällen hatte müssen.
Sein Instinkt sagte ihm vollkommen widersprüchliche Dinge... Einerseits schrie alles in ihm, das Hermione zu ihm gehörte, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte, dass sie ihn brauchte und dass er sie niemals aus seinen Händen geben konnte ohne sich selbst zu verlieren.
Doch dann schlugen sofort wieder die Schuldgefühle zu, und er fragte sich entsetzt, wie viel von diesen Gefühlen noch die Gefühle eines Mannes gegenüber seiner Geliebten waren - und wie viel davon nur dem Machtgefühl, dem Besitzerstolz entsprang, dass er schon lange empfand.
Wie oft hatte er so mit ihr im Bett gelegen - sie an seine Seite gekuschelt, in einer beschützenden Umarmung, während er sich Gedanken zu ihrer beider Zukunft gemacht hatte.
Wie viele Nächte hatten sie so verbracht... wie viele schmerzhafte Erkenntnisse hatte er gehabt, während er, so wie jetzt in diesem Augenblick, auf ihr blasses, friedlich schlafendes Gesicht sah.
Er konnte sie doch nicht einfach so... weggeben!
Und doch... Ginny.
Es war wirklich seine kleine Schwester und... sie hatte tatsächlich angeboten, ihm unter Veritaserum Rede und Antwort zu stehen...
So wenig er eigentlich von diesen Dingen verstand... er wusste, es gab keinerlei Methode, sich vor dem Effekt des Serums zu schützen... Sie war tatsächlich dazu bereit gewesen, sich seinen Fragen auszusetzen.
Hatte ihm vertraut!
Sicher, auf seine Frage hatte sie gesagt, das sie ihm vertrauen konnte, weil sie durch Zauber gesichert war... doch Ron wusste, kein Zauber der Welt hätte ihr Sicherheit geben können, wenn er ihr, während sie unter dem Einfluss des Serums gestanden hätte, ein paar Fragen gestellt hätte, die ihm ihre intimsten Gedanken offen gelegt hätten.
Und... es hatte ihn selbst überrascht, wie schnell sich sein Hass auf Peter Pettygrew in Zweifeln aufgelöst hatte...
Zuerst hatte sich ein leiser Zweifel gehalten... der Animagus war einfach zu weit aufgestiegen in den Rängen der Deatheater um nicht wirklich ein Schwarzmagier zu sein!
Aber der Gedanke daran, dass Wormtail ihn nicht getötet hatte, als er die Gelegenheit gehabt hatte... Der Gedanke war genug gewesen, um ihn sofort nachdenklich werden zu lassen, als Ginny ihm gesagt hatte, Pettygrew sei nicht was er zu sein schien.
Und dann, als sie die 'Favoriten' erwähnt hatte...
An diesem Punkt war es Ron wie Schuppen vor den Augen gefallen... Wie hatte er nur so dermaßen blind sein können.
Es passte einfach alles... Peter Pettygrews merkwürdig kriecherische Art, die ganz und gar nicht zu den ansonsten so stolzen Mitgliedern des Inneren Kreises passte...
Diese... Geducktheit... die ihm einst so lächerlich und jämmerlich erschienen war... die ihn mehr als alles andere dazu gebracht hatte, die Ratte zu verachten... Wie hatte er so blind sein können!
Peter Pettygrew verhielt sich in Gegenwart Severus Snapes wie einer der Sklaven...
Zeigte dieselbe Unsicherheit, Gebrochenheit und... hatte nicht dasselbe arrogante Selbstbewusstsein dass sonst doch so bezeichnend für die neue Elite der Zauberwelt war.
Ron musste sich eingestehen, dass er selbst, Ronald Weasley, trotz all seiner Selbstzweifel, anscheinend über mehr Selbstvertrauen verfügte als der Animagus aus dem Inneren Kreis.
Er hatte Wormtail oft beobachtet, wenn dieser nach Hogwarts gekommen war, geschickt von Voldemort um irgendwelche Nachrichten zu überbringen oder um andere Angelegenheiten zu klären.
Jetzt ließ dieser Gedanke Ron eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
Dies alles... hervorgerufen durch eine Gehirnwäsche durch den Mann, der nun Harry in Händen hielt... gelenkt wie eine Marionette?
Wie hatte er nur übersehen können, dass die nervöse Anspannung, die Wormtail auszustrahlen schien, sobald er in Snapes Nähe kam, haargenau der entsprach, die jedes Gehirnwäscheopfer, jeden Deatheater, der einst Snapes 'Favorit' gewesen war, auszeichnete.
Wenn er noch einen Augenblick lang gezögert hatte, gezweifelt hatte... war es Erinnerung an die Augen des Animagus gewesen, die ihn überzeugt hatte... denn das war es, was Ron schon damals, in jener Nacht, in der er beinahe von diesem hingerichtet worden wäre, so tief verwirrt hatte.
Die Augen des Animagus sprachen von demselben Schmerz, den er auch in Harrys... und, wenn er es sich auch nicht gerne eingestand - auch in denen seiner Sklavin sah... Er hatte den Ausdruck in den Augen dieses dunklen Zauberers gesehen und nicht wirklich verstanden, was ihn daran so irritiert hatte.
Es waren die Augen eines Opfers, das gegen seinen Willen zum Täter gemacht worden war.
Es hatte Ron selbst überrascht, wie schnell ihm die Erkenntnis gekommen war, dass er den Falschen gehasst und verachtet hatte... wie schnell er bereit war, Ginny zu glauben.
Es hatte ihn schockiert und gerade das hatte ihn schließlich dazu gebracht, den Vorschlag seiner Schwester mit harten, verletzenden Worten weit von sich zu weisen.
Wider besseren Wissens.
#Hermione.#
Sie schlief so tief und fest an seiner Seite... so friedlich und vertrauensvoll.
Er hatte ihr nichts von seinem Gespräch mit Ginny erzählt und obwohl es ihm eigentlich in diesem Augenblick sehr Recht war, dass sie ihn zwar fragend ansah, sich aber zurückhielt, wie sie es nun schon lange gelernt hatte, stach es ihm nun, ein paar Stunden später, immer noch tief ins Herz.
Sie liebte Ginny doch ebenso wie er... hatte sie einst ebenso wie er als ihre kleine Schwester angesehen...
Ginny war ihre einstige beste Freundin, die einzige weibliche Freundin, die sie gehabt hatte - und sie fragte nicht einmal danach, wie das Gespräch verlaufen war.
Traute sie sich nicht, ihn zu fragen, aus Angst vor einer Ermahnung, scharfen Worten?
Oder... oder hatte sie nur schon allzu sehr gelernt, seine Bedürfnisse in seinem Gesicht abzulesen... Hatte sie nur Rücksicht geübt als sie sah, wie wenig er ihre Fragen in diesem Augenblick brauchen konnte?
Sie schwieg allzu oft.
Ein Teil von ihr, den er einmal sehr geliebt hatte, war verstummt und... er hatte eine Höllenangst davor, dass dieser Teil erstorben war, dass er ihr unmerklich jeden Willen, jedes Selbstbewusstsein geraubt hatte und sie sich nun wie ein Teil seines Selbst empfand und nicht mehr als eigenes Wesen, sondern nur noch als... Sklavin, Leibeigene.
Und die schmerzhafte Wahrheit war, dass er sie eben auch so sah...
Er vermisste seine temperamentvolle Freundin Hermione Granger, aber im Alltag konnte er nur allzu oft erkennen, dass er nur noch die Sklavin Mione tolerieren konnte...
Lange schon auf jedes Aufbegehren gegen seine Entscheidungen mit höchster Gereiztheit reagiert hatte, reflexartig, nicht einmal bewusst - bis ihn Seamus dann ermahnend ansah, ihn am Arm fasste und alleine dadurch daran erinnerte, wer er, Ron, war und was er nicht sein wollte... Bis es auch Seamus aufgegeben zu haben schien.
Eigentlich war ihm sehr klar, wie seine Entscheidung ausfallen musste... Sein Verstand sagte ihm sehr deutlich, dass Ginny die Wahrheit sagte...
Und alleine die Erinnerung an Pettygrews Augen... an Harrys Augen, die den Augen des Animagus so erschreckend glichen dass es Ron im Nachhinein unglaublich fand, nicht schon viel früher realisiert zu haben, dass der Animagus die Augen eines 'Sklaven' hatte, nicht die eines Deatheaters.
Und doch... es war nicht bis vor dem Morgengrauen, dass er sich dazu durchringen konnte, Hermione behutsam zu wecken und ihr dann so schonend wie möglich beizubringen, dass sie von nun an bei Ginny bleiben würde.
Ihre Reaktion war ein ungläubiges Weiten ihrer Augen und... dann rutschte sie vom Bett, fiel davor, vor ihm auf die Knie und begann zu weinen und zu flehen in einer Weise, wie sie es noch nie zuvor getan hatte...
Sie bezeichnete ihn zum allerersten Mal als Herr ohne im Gemeinschaftsraum oder in Gegenwart von Deatheatern zu sein... Es fühlte sich an wie ein Peitschenhieb ins Gesicht und er konnte nicht verhindern, dass er zusammenzuckte, nahm sich aber schnell wieder zusammen.
Einerseits hasste er jenen Teil von sich, der eine so ruhige Fassade zeigen konnte, während sie nicht aufhörte zu betteln, er solle sie nicht verlassen, nicht im Stich lassen... andererseits wusste er, dass er fest bleiben, sich nicht überreden lassen durfte, nicht schwach werden...
Seine Sicherheit, auch wenn die Zweifel noch immer in ihm wüteten, war das einzige Abschiedsgeschenk, das er ihr geben konnte... zusammen mit der Zusicherung, dass er sie immer lieben würde, niemals aufhören würde, sie zu lieben.
Erst nachdem er sie zurück aufs Bett gezogen hatte und begann, sie mit zärtlichen Händen zu streicheln, sie noch ein letztes Mal vor seiner Abreise zu lieben, und die ganze Zeit liebevolle, beruhigende Worte auf sie einsprach, beruhigte sie sich etwas, hörte auf, zu flehen, doch ihr Schluchzen verlor sich nicht.
Sie hatte - für den Augenblick - resigniert... und Ron begriff, dass sie wohl alles akzeptiert hätte, was er entschied.
Es war erst in diesem Augenblick, in dem er endgültig erkannte, dass seine Entscheidung die Richtige sein musste.
Er hatte sie bereits in einer Weise geschädigt, die nicht weniger schlimm als eine Gehirnwäsche war. Und so sehr ihn auch Selbstzweifel plagten - er war sich sicher, dass Ginny Hermiones einzige Chance war - wie auch immer er selbst mit einem Leben ohne seine Sklavin umgehen konnte.
Er musste seine Freundin Hermione Granger vor dem Schwarzmagier schützen, in den er sich gerade verwandelte ohne es verhindern zu können.
Und so musste er das Risiko eingehen, sie bei seiner Schwester zu lassen - auf die Gefahr hin, sich auf furchtbare Weise zu täuschen... doch wenn er ehrlich mit sich war: Hermione befand sich nun bereits in einem Zustand, der beinahe nicht schlimmer hätte sein können...
Sonntagnachmittag: Rons Abreise
Etwas an der Art und Weise, in der Ron Hermione zum Abschied in seine Arme schloss, verursachte ein merkwürdiges, ziemlich ungutes Gefühl in Ginny.
Er war liebevoll, aber auch in diesem Augenblick verlor sich dieser neue, strenge Ausdruck nicht, diese fast schon arrogante Art, mit der er Hermione an sich drückte, und ihr wie ein Vater seinem Kind zum Abschied einen Kuss auf die Stirn drückte.
Wenig später löste er sich aus der Umarmung und verließ den Raum, ohne noch ein Wort des Abschieds zu sagen oder sich umzudrehen. Es sah aus wie eine Flucht - und Ginny vermutete, dass es auch genau das war - wenn er sich nur einmal umgedreht hätte, hätte er es wahrscheinlich nicht mehr über das Herz gebracht, Hermione alleine zurückzulassen.
Ginnys Blick ruhte einen Augenblick lang auf ihr, die in ihrem abgetragenen Kleid und mit hängenden Schultern in der Mitte der Eingangshalle stand und Ginnys Bruder wie hypnotisiert hinterher sah... fassungslos, dass dieser tatsächlich ging, sie verließ...
Ginny hatte noch nie etwas Verloreneres gesehen.
Langsam, um ihre Freundin nicht zu erschrecken - sie hatte genug Gehirnwäscheopfer erlebt, um zu wissen, dass schon kleinste Anlässe ausreichen konnte, um diese erneut zu traumatisieren - trat sie neben Hermione und flüsterte sanft: "Hermione, er wird wiederkommen, sobald er kann."
Der Blick, den ihr Hermione daraufhin zuwarf, war voller Schmerz und einen kleinen Augenblick lang glaubte Ginny einen Funken Wut in ihren Augen zu erkennen, der aber sogleich wieder erlosch, als sie die Augen senkte und leise, mit halb erstickter Stimme erwiderte: "Ja, Herrin."
Ginny unterdrückte den Wunsch zu schreien, obgleich ihr dies unsagbar schwer fiel.
Hier war wieder eines dieser Opfer, dieser versklavten Wesen, die Peter manchmal mit nach Hause brachte, befreit aus den Fängen von Deatheatern.
Doch dies hier... dies hier war anders.
Schlimmer.
Denn nicht bei Snape oder einem seiner Kumpanen war sie gewesen, sondern bei Ron, ihrem Bruder!
Wie konnte ihr Bruder verantwortlich sein für diese ungeheure Gebrochenheit, die ihre frühere beste Freundin hier ausstrahlte!
Peter hatte, bei aller Verschwiegenheit, doch versucht, sie zu warnen - doch sie hatte eben dies nicht wirklich hören wollen... Und hier war er, der höchst schmerzhafte Beweis, dass der Erbe des Dunklen Lords geschickt, einflussreich genug war, um selbst den stärksten, gutherzigsten Gryffindor zum Schwarzmagier zu machen.
Peter hatte gesagt, sie solle sich darauf gefasst machen, dass der Mann, den sie auf ihrer Geburtstagsfeier treffen würde, nicht mehr derselbe sein würde, nicht mehr derjenige, den sie früher in einem anderen Leben einmal gekannt hatte... ...aber sie hatte niemals diese Ausmaße erahnt, auch wenn sie sich im Nachhinein klar darüber war, dass ihr ihre Erfahrung mit den Schwarzmagiern und dem, was sie mittlerweile über die unheimlichen Fähigkeiten des Erben des Dunklen Lords wusste eigentlich genug hätte sagen müssen, um nun nicht so furchtbar erschrocken zu sein.
An der Art, wie Ron Hermione ansah, erkannte sie zwar seine Gefühle für dieses Mädchen, aber ansonsten war er jedes Zoll so herablassend und arrogant gegenüber Sklaven wie es auch der Lord of Malfoy war.
Es war, als wohnten zwei Seelen in Rons Brust - die eine der zartfühlende, warmherzige Junge von einst, und dann diese andere, neue Seite, hervorgebracht durch die Umstände, unter denen er gezwungen war zu leben - eine Seite, die hart war, zu allem eine gefühllose Fassade zeigend, die vielleicht nicht mehr so sehr Fassade war, wie er wohl selbst gerne gewollt hätte.
Und dann, dieses Aufblitzen in seinen Augen... von etwas, dass sie nur als einen einzigen Schmerz identifizieren konnte, sobald seine eiskalte Fassade Risse bekam.
Er war so ernst... so bitter... geworden... seine Züge zeigten, dass er jedes Lachen verlernt zu haben schien - eisern selbstbeherrscht, sich keinerlei Blöße gebend vor dem Lord of Malfoy und den übrigen Deatheatern des Inneren.
Hätte sie ihn nicht einst als ihren Bruder gekannt, und hätte sie nicht die Wärme gesehen, mit der er Hermione angesehen hatte - so hätte selbst sie nicht unterscheiden können zwischen dem Verhalten eines zukünftigen Deatheaters und dem ihres Bruders.
Ginny riss sich von diesen beängstigenden Gedanken los.
"Hermione, ich bin es doch... Ginny. Du brauchst mich nicht so anzureden... Ich bin keine andere als noch vor zwei Jahren..."
An Hermiones zögerlichem... zweifelndem Blick erkannte Ginny, dass diese ihr nicht glauben konnte.
Es gab ihr einen schmerzhaften Stich, aber wie auch hätte Hermione, nachdem sie erlebt hatte, wie sich ihr bester Freund in einen anderen verwandelte, noch glauben können, dass sie, die doch offensichtlich mit den obersten Deatheatern per du war, nicht eine ebensolche Veränderung durchgemacht hatte wie ihr Bruder?
Und so lächelte Ginny ihre merklich zitternde Freundin beruhigend an und legte vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, einen Arm um sie: "Komm mit mir, wir müssen einen Platz zum schlafen für Dich finden. Vielleicht... Möchtest Du bei mir, in meinen Räumen schlafen?"
Ginny fehlinterpretierte Hermiones erstaunten Blick und fügte hastig hinzu: "Natürlich, wenn Du lieber in einem der Gästezimmer untergebracht werden möchtest? - Pettygrew Manor ist riesig und ich glaube nicht, dass uns so schnell der Platz ausgehen wird."
Hermiones Antwort war so ungläubig, voller Angst vor Enttäuschung, dass Ginny Tränen unterdrücken musste: "Darf ich...? Ich habe seit Jahren nicht mehr... alleine in einem Raum geschlafen... Ich glaube... ich könnte nicht mehr... so alleine schlafen..."
Dann wurde sie rot vor Scham und blickte zu Boden.
Während Ginny sie langsam in Richtung ihrer Räume dirigierte, dachte sie über diese Reaktion nach.
Zu sagen, dass sie ihr nicht gefiel, wäre eine pure Untertreibung gewesen. Sie konnte nur hoffen, das Ron nicht etwas getan hatte, dass für Ginny undenkbar gewesen wäre - die Tatsache ausgenutzt hatte, dass Hermione so sehr von ihm abhängig war.
Zu früheren Zeiten wäre Ginny niemals auf die Idee gekommen, so etwas auch nur im Entferntesten in Erwägung zu ziehen.
Doch sie war schon lange nicht mehr jenes unerfahrene Küken, das sie es gewesen war, bevor sie zu Peter gekommen war.
Sie hatte auf Pettygrew Manor die Folgen von dem gesehen, was Menschen Menschen antun konnten - was Männer Frauen, Vätern ihren Kindern - Freunde ihren Freunden antaten, waren sie nur weit genug verstrickt in die Gefilde der schwarzen Magie.
Und bei aller Liebe, die aus Rons Augen gesprochen hatte, als er sich von seiner Sklavin verabschiedet hatte..., Ginny hatte auch mitbekommen, dass er furchtbar autoritär mit ihr umging - und richtiggehend kalt war gegenüber anderen, die er als Sklaven identifizierte, wie zum Beispiel Michael - und das Hermione ihm nur ein einziges Mal wirklich widersprochen hatte - als es darum ging, sie bei ihr auf Pettygrew Manor zu lassen.
Und selbst dieser leise, verzweifelte Protest war von Ron im Keim erstickt worden, indem er sie in die Arme schloss und sagte: "Es ist besser für Dich, Kleines." Und keine Widerrede mehr gelten ließ - sie zwar noch tröstete, doch keinen Millimeter mehr in seinem Entschluss zu wanken schien, ganz gleich, wie viele Tränen Hermione vergoss.
Auch wenn Ginny in diesem Fall fühlte, dass es zu Hermiones Besten war - es sprach auch von einer gewissen... Gnadenlosigkeit, die sie erschreckte... Wie oft es wohl so gewesen sein musste - Ron beschloss etwas und Hermione hatte damit leben müssen - vollkommen machtlos, angewiesen darauf, dass er das Richtige tat.
Ansonsten hatte etwas, das Ginny nur als sklavische Ergebenheit bezeichnen konnte, in den Augen Hermiones gestanden, wann immer Ron etwas sagte oder sich Blicke von Herrn und Sklavin trafen.
Sicher, es war auch Ginny nicht entgangen, dass Hermione keinerlei Angst vor ihm zeigte, sondern ganz im Gegenteil einen sicheren Hafen in Ron zu sehen schien.
Doch trotzdem hatte das Verhalten der beiden eindeutig gezeigt, wer in dieser Beziehung das Sagen, die Macht hatte - und dies auch wie selbstverständlich zu erwarten schien.
Ein Blick, eine Geste Rons hatte genügt, um dazu zu führen, dass Hermione sprang und sich bemühte, seine Wünsche zu erfüllen - möglichst noch bevor er diese überhaupt artikuliert hatte.
Das Mädchen Hermione Granger, dass Ginny einmal gekannt hatte, hätte sich von einem Mann niemals so... herumkommandieren lassen, egal wie sehr sie diesen liebte.
Ginny fragte sich, während ihr ein eisiger Schauer durch den Körper lief, was wohl genau zu dieser Veränderung geführt haben mochte.
Von den Lebensbedingungen innerhalb Hogwarts wusste sie so gut wie gar nichts. Sicher... sie wusste, die Muggelgeborenen, die noch da waren, waren versklavt worden, durften nicht zaubern...
Während die reinblütigen Schüler in sowohl weißer als auch schwarzer Magie unterrichtet wurden und das mehr und mehr von ihnen sich den Rängen der Deatheater anschlossen, sobald sie graduierten.
Peter hatte ihr nur wage Informationen über die Veränderungen gegeben, die Severus Snape in der Zauberschule eingeführt hatte, und ihre Fragen sonst oft mit einem traurigen Lächeln und den Worten: "Je weniger Du über diese Dinge weißt, desto besser für Dich, Annie-child." abgeblockt.
Da es ihm offensichtlich sehr schwer fiel, über alles, was mit dem Tränkemeister zusammenhing zu sprechen, hatte sie seine Weigerung, ihr mehr zu erzählen widerwillig akzeptiert - solange er ihr nur regelmäßig bestätigte das Ron lebte und gesund und munter war.
Was nur hatte dazu geführt dass ihr zwar sehr temperamentvoller aber zugleich auch herzensguter Bruder nun das Gehabe eines abgebrühten Schwarzmagiers an den Tag legte, dessen versteinerte Miene trotz all ihrer Begegnungen mit den Deatheatern und vor allem mit den Gehirnwäscheopfern Snapes tiefer erschütterte als alles andere, was sie bisher gesehen hatte - vielleicht, weil es sich bei diesem so fremd erscheinenden und doch so unglaublich geliebten Menschen um ihren Bruder Ron handelte, dem die äußeren Umstände aufgezwungen hatten sich so zu verändern, das es ihr obwohl sie ihn Zeit ihres Lebens gekannt hatte, nun schwer fiel, diese unleserliche, wie eingefrorene Fassade zu durchschauen, die er schon reflexartig aufzusetzen schien, sobald er sich beobachtet fühlte.
Ginny fragte sich, ob es für die Deatheater in Hogwarts ebenso offensichtlich war wie für sie, dass Rons Miene kaum merklich weicher wurde, wenn sein Blick auf Hermione fiel, auch wenn nichts in seinem Verhalten darauf hindeuten mochte, dass er in dieser mehr als seine Sklavin sah - solange er sich nicht sicher war, das niemand anwesend war, der dieses als weißmagische Schwäche deuten hätte können.
Ginny wurde aus ihren Gedanken gerissen als sie vor den Räumen ankamen, die sie bewohnte, seit Peter sie damals in letzter Sekunde aus Hogwarts herausgeholt hatte.
Mit einem, wie sie hoffte beruhigenden, Lächeln, ließ sie Hermiones Hand, die sie noch immer in der ihren gehalten hatte, los und öffnet die schwere Eichentür, die mit einem Muggelschloss verschlossen gewesen war.
Dann trat sie ein und merkte erst ein paar Augenblicke später, dass ihr Hermione nicht gefolgt war, sondern immer noch wie versteinert in der weitoffenen Tür stand, der Blick wie... hypnotisiert... auf der Tür.
Ginny brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen, was los war. Eine Welle von Mitleid erfasste sie, als sie dem Blick Hermiones folgte und dann leise, um diese nicht zu erschrecken, sagte: "Hermione, ich schließe nur ab, weil ein paar von den kleineren Jungs die nervige Angewohnheit haben, in allen unverschlossenen Räumen auf Entdeckungsreise zu gehen..."
Dann, nach einem kurzen Zögern, trat sie zurück zu Hermione und drückte dieser den schweren Messingschlüssel in die Hand: "Hier, ich habe leider bis jetzt nur einen Schlüssel aber wenn Du mir versprichst, auf ihn aufzupassen, kannst Du ihn verwahren. Lass nur nichts unverschlossen, wenn du rausgehst."
Mit einem Zwinkern setzte sie hinzu: "Zum Glück sind die kleinen Schlingel Muggelkinder und nicht älter als 7. Sonst sind sie fast schlimmer als Fred und George es waren - und ich schaudere, was diese Satansbraten tun würden, hätten sie Zauberkräfte... Dann würde dieses Schloss sie auch nicht mehr aufhalten können."
In ihrer Stimme lag keine Abneigung - sie hatte keinerlei Aversion gegen Muggel - schließlich hegte sie gerade gegenüber Michael fast dieselbe Zuneigung, die sie auch Peter entgegenbrachte - er war in gewisser Weise ihr zweiter Ziehvater geworden, und was sie nicht mit Peter besprechen konnte, besprach sie mit seinem Geliebten, mit dem sie sich schon am Tag ihrer Ankunft auf Pettygrew Manor angefreundet hatte.
Ein derart ungläubiger Ausdruck trat auf Hermiones Gesicht, dass Ginny zum hundertsten Mal an diesem Wochenende damit kämpfte, nicht in Tränen auszubrechen.
Ron hatte ihr von Hermiones Klaustrophobie erzählt, mit stockender Stimme erzählt, dass er in Hogwarts gezwungen war, sie in sein Dormitorium zu sperren, doch dieser Ausdruck grenzenloser Verwunderung und ... Dankbarkeit... den sie jetzt in Hermiones Augen las, tat fast schon weh, genauso wie das zaghafte Lächeln, mit dem sie Ginny nun bedachte.
Sie schluckte den schmerzhaften Kloß in ihrer Kehle hinunter und erwiderte das freundliche Lächeln, bevor sie sagte: "Warum kommst du nicht rein und siehst dir an, wie ich so lebe?"
Hermione schien einen soliden Anker zu brauchen, an dem sie sich festhalten konnte, und so streckte ihr Ginny wieder die Hand hin, und sie ergriff sie mit eiskalten, zitternden Fingern.
Die darauf folgende Viertelstunde verbrachte Ginny damit, Hermione ihre Räume zu zeigen.
Sie hatte gewusst, dass Peter sehr großzügig gewesen war und ihr die hellsten, weiträumigsten Zimmer von ganz Pettygrew Manor gegeben hatte - doch erst jetzt, als sie Hermiones Erstaunen und die langsam von dieser abfallende Anspannung bemerkte, wurde ihr wirklich bewusst, welches Glück sie im Vergleich zu ihrer Freundin gehabt hatte.
Mit Erleichterung beobachtete sie, wie Hermione immer gelöster wurde, schließlich sogar ihre Hand losließ und spontan ihre Begeisterung über die schöne Aussicht ausdrückte, die man von diesem Zimmern aus hatte.
Ginny setzte sich ruhig auf die Couch, während eine immer gelassener wirkende Hermione das Wohnzimmer erkundete, wie in Trance, mit fast verträumtem, andächtigem Staunen.
Bis sie an das Bücherregal kam, dass die gesamte Breitseite des Zimmers ausfüllte.
Hier stockte sie kurz, um dann, mit einer fast zärtlich anmutenden Bewegung die rechte Hand ausstreckte und mit den Fingerspitzen über den Einband der Bücher strich, die dort standen.
Dann jedoch, mit einem mal, zuckte sie zurück und ihre gesamte Entspanntheit war verschwunden, und jener furchtbaren, ängstlichen... demütigen Haltung gewichen, die sie zuvor gezeigt hatte.
Ginny kniff die Augen zusammen, und fragte so sanft und leise wie möglich: "Hermione? Was ist denn los?"
Ihre Freundin sah sie mit angsterfüllten Augen an: "Magie... Das... Das sind... sind Bücher über Magie... Es... es... tut mir leid..."
Jetzt verstand Ginny auf einmal... Das Verbot, dass in Hogwarts - und der übrigen Zauberwelt - für muggelgeborene Sklaven galt... Keine Zauberei, keinerlei Bücher über Zauberei.
Kurz entschlossen stand Ginny auf, nahm eines der Bücher, deren Einband Hermione zuvor so andächtig berührt hatte, aus dem Regal und drückte es Hermione in die Hand: "Hier ist das anders, Hermione. Niemand verbietet Dir hier, zu lesen, was du möchtest. Du kannst jederzeit jedes meiner Bücher lesen, wenn Du das möchtest, und Peter selbst hat eine große Auswahl an sowohl Muggelbüchern als auch welchen aus der Zauberwelt. Er freut sich sicher, wenn Du Interesse für seine Bibliothek zeigst. Ich bin ein bisschen zu wenig interessiert daran für seinen Geschmack..."
Hermiones Augen füllten sich mit Tränen.
Sie starrte Ginny einen Moment lang, sah dann auf das Buch in ihren Händen, als könne sie es gar nicht fassen - und begann dann herzzerreißend zu weinen.
Ginny zog sie an sich und spürte, wie Hermiones Körper vor unterdrückten Schluchzern bebte. "Lass es raus, es ist doch ok... Ich verstehe schon..."
Es dauerte lange, bis sich Hermione ein wenig beruhigte.
Ginny hatte sie beide zur Couch manövriert und so saßen sie nun eine Weile eng aneinandergekuschelt da, bis sich Hermiones Schluchzen verlor.
Als sie sich aus Ginnys Umarmung löste, und Ginny sie vorsichtig fragte, ob alles in Ordnung sei, sah Hermione sie nur an und nickte - augenscheinlich unfähig, auch nur einen einzigen Ton zu sagen.
"Hier auf Pettygrew Manor gibt es keine Sklaven, Hermione. Du bist meine Freundin, nicht meine Sklavin, und niemand, der hier lebt, wird dich je wie eine behandeln..." Und Hermiones Erschöpfung bemerkend, setzte sie hinzu: "Jetzt ruhe dich erst mal aus. Heute Abend sorgen wir dann für eine bessere Schlafstätte, aber ich glaube, für jetzt wird die Couch hier reichen, oder?"
Hermione, das Buch noch immer an sich gepresst wie einen großen Schatz, flüsterte mit immer noch bebender Stimme: "Danke. Danke... Ginny."
Innerlich jubelte es in Ginny - es war das erste Mal gewesen, dass sich Hermione getraut hatte, sie bei ihrem Vornamen zu nennen.
Sie stand auf und, während sie Hermione zudeckte, lächelte sie sie noch einmal freundlich an und sagte: "Gerne geschehen, Hermione. Ich freue mich sehr, dass Du jetzt auch hier bist."
Hermione schlief schon nach wenigen Sekunden ein - sowohl physisch als auch psychisch vollkommen erschöpft.
Ginny setzte sich noch für ein paar Minuten in einen neben der Couch stehenden Sessel und betrachtete das blasse Gesicht ihrer schlafenden Freundin. Sie musste nachdenken.
Schon jetzt hatte sie das Gefühl, besser zu verstehen, warum Hermione zu dem gebrochenen Wesen geworden war, dass sie hier nun vor sich hatte.
Wie oft hatte sie selbst, Ginny, sich schon eingesperrt, eingekesselt gefühlt... und das, obwohl sie sich innerhalb Pettygrew Manors und den dazugehörigen, ausgedehnten Ländereien frei bewegen konnte, vor niemandem außer dem Dunklen Lord, seinem Erben, und Lucius Malfoy zu ducken hatte.
Und sogar dies... durch ihren Rang als Mündel eines der Deatheater des Inneren konnte sie erwarten, dass ihr von den Schwarzmagiern ein, wenn auch allerdings nur widerwillig gezollter Respekt gezollt wurde.
Wie anders musste es für Hermione sein, wie unglaublich viel schlimmer?
Und Ron.
Sie selbst hatte ja ebenfalls lernen müssen, in Gegenwart des Dunklen Lords und seiner Anhänger eine stoische, kühl-arrogante Fassade zu wahren und sich die Übelkeit zu verkneifen, die jedes Mal in ihr aufstieg, wenn diese von ihren jeweiligen Aktivitäten berichteten... - aber zumindest war sie nicht gezwungen, diese Fassade für 24 Stunden am Tag und an 7 Tagen in der Woche beizubehalten.
Und Peter hätte ihr selbst diese Situationen gerne erspart, diese Abendessen, zu denen sich der Innere Kreis traf und dazu seine gesamte Sippschaft mitzubringen hatte.
Ihr einziger Halt an solchen Abenden war Peter gewesen - und Draco, für den sie stark sein musste, denn der Junge, der sich seinem früheren Hausvorstand auch heute noch nicht in die Augen zu sehen traute, litt bei solchen Gelegenheiten unter richtiggehenden Panikattacken.
Sie hatten sich angefreundet, was an sich schon ein Wunder war, wenn man daran dachte, wie Draco sich während der Zeit, in der er in Hogwarts gewesen war, ihr und ihren Brüdern gegenüber verhalten hatte.
Heute natürlich war ihr auch in dieser Hinsicht einiges klar - vor allem war eines deutlich - der Junge, dessen Hand sich in Panik schmerzhaft in die ihre krallte, sobald sie nebeneinander am Tisch saßen und der Tränkemeister den Raum betrat, war nicht mehr derselbe, der sie und ihre Brüder damals so gehänselt und bei jeder Gelegenheit mit herablassenden Bemerkungen traktiert hatte.
Nein, der Junge, den sie hier auf Pettygrew Manor kennen gelernt hatte, war sensibel, zerbrechlich - und ungefähr so aggressiv wie ein Gänseblümchen.
Peter hatte sie darum gebeten, sich mit ihm anzufreunden, da er nicht leicht Kontakt zu finden schien - die meisten Menschen schüchterten ihn ein, und er hatte, obwohl doch schon viel länger als sie auf Pettygrew Manor, keine gleichaltrigen Freunde, sondern verkroch sich, sobald es ihm erlaubt wurde, in die Bibliothek und las oft bis er über den Büchern einschlief.
Ginny hatte schnell erkannt, dass dies seine Art war, vor den Erinnerungen davonzulaufen, die ihn unweigerlich einholten, sobald er nicht mehr las, sich nicht mehr in Traumwelten versenkte in denen er frei, nicht gefesselt von inneren und äußeren Schranken war...
Bücher waren lange Zeit seine einzigen wirklichen Freunde gewesen - sie verletzten ihn nicht und waren zuverlässig, immer da, wenn er sie brauchte. Freunde, die nichts erwarteten, nicht urteilten und unter Druck setzten.
Ginny hatte all ihren Ehrgeiz darein gesetzt, Dracos Vertrauen zu gewinnen - und anfänglich war er auch vor ihr zurückgeschreckt wie es auch zu erwarten gewesen war.
Doch ihre leise Art, ihre Zurückhaltung, ihr Verständnis hatten dazu geführt, dass er ihr bald sein Vertrauen schenkte und sie waren bald unzertrennlich geworden.
Sie hatte bald begonnen, sich für sein Wohl verantwortlich zu fühlen - und sein Verhalten zeigte genau, dass auch er sie als sein Schutzschild zur Welt sah - in einer Art, in der er wohl niemals einem Mann, und seien es sein Vater oder Peter, hätte vertrauen können.
Abends kam er fast immer noch für eine Stunde zu ihr und sie unterhielten sich - meistens über unverfängliche Themen wie die Pferde, die auf dem zu Pettygrew Manor gehörigen Gut gezüchtet wurden, doch schon bald hatte er sich ihr anvertraut, und ihr Dinge erzählt, die sie nur sehr schwer verkraftet hatte.
So manches Mal hatte er in ihren Armen geweint - aus Scham, aus Angst... aus Verzweiflung... und sie hatte gespürt, dass sie für ihn fast so etwas wie ein Mutterersatz geworden war.
Es hatte sie zusammengeschweißt und obwohl es viel Kraft kostete, diesem traumatisierten Jungen den Halt und die Sicherheit zu geben, die dieser so dringend benötigte, hatte sie auch das Gefühl gehabt, Peter etwas zurückgeben zu können, indem sie ihrem Schützling half.
Denn immerhin hatte Peter verhindert, dass sie in Hogwarts den Deatheatern des Äußeren in die Hände fiel... Und was das bedeutete, konnte sie nicht einmal beginnen zu erahnen - es sei denn, die Schilderungen, die sie von der Nacht des Grauens, wie sie ihr ein Gehirnwäscheopfer Snapes einmal gegenüber genannt hatte, waren ein Indiz für das, was ihr geblüht hätte, hätten die Äußeren sie in ihre Hände bekommen.
Diese ungewöhnliche Freundschaft zwischen einer Weasley und einem Malfoy hatte ein zufriedenes, wissendes Lächeln Peters, ein paar argwöhnische Blicke Lucius Malfoys und die Verwunderung aller hervorgerufen, die ihrer beider Familiengeschichte auch nur im Entferntesten kannten.
Doch sobald deutlich geworden war, wie gut Draco ihre Freundschaft tat, hatte Ginny einen ziemlich unerwartete Unterstützer in Form seines Vaters gefunden, der, geriet sie während eines der Abendessen in eine etwas unangenehme Situation, stets zu ihren Gunsten intervenierte.
Ginny fand es selbst unglaublich, aber sie war nun schon mehrfach in die erstaunliche Situation gekommen, dem Lord of Malfoy dankbar sein zu müssen, und sie hatte aus all dem vor allem eines gelernt: dass man niemals annehmen sollte, ein überzeugter Schwarzmagier wie Lucius Malfoy könne seinen Sohn nicht genauso lieben wie jeder andere Vater.
Ja mehr noch, sie fürchtete ihn nicht mehr so wie früher, weil sie spürte, dass Dracos Schicksal etwas in ihm verändert hatte, ihn unweigerlich zu etwas anderem gemacht hatte - immer noch mit Vorurteilen behaftet, eiskalt über Mord und Folter sprechend - aber im nächsten Moment richtiggehend ängstlich besorgt um seinen einzigen Sohn und Erben.
Und auch wenn es wohl den meisten Menschen entgangen sein mochte - auch seine Haltung gegenüber Muggeln und Muggelgeborenen hatte sich kaum merklich geändert.
Sicher - noch immer sah er mit Arroganz auf sie herab, hielt sich für etwas Besseres als sie - doch mittlerweile konnte er gelten lassen, was ein intelligenter Nichtmagier wie Michael sagte, ohne ihm ärgerlich den Mund zu verbieten.
Ginny wusste soviel von Dracos Therapie, dass es sich bei seinem Therapeuten neben den langen Gesprächen mit Peter auch noch um jemand Außenstehenden handeln musste - jemanden außerhalb von Pettygrew Manor - und sie hatte, obwohl sie niemals danach gefragt hatte, den immer stärker werdenden Verdacht, dass es sich bei diesem geheimnisvollen Therapeuten um einen Muggelpsychiater handelte.
Schon oft hatte Ginny darüber nachgedacht was es für einen Mann wie Lucius Malfoy bedeuten musste, dass seinem Sohn nur mit Hilfe derjenigen zu helfen war, auf die er selbst Zeit seines Lebens herabgesehen, sie verachtet hatte.
Und obwohl glasklar war, dass der Lord of Malfoy noch immer auf Nichtmagier herabsah, es als sein verbrieftes Recht ansah, von ihnen hofiert und bedient zu werden, so hatte er doch zumindest einsehen müssen, dass sie nicht so dumm und hilflos sein konnten, wie er es zuvor geglaubt hatte.
Ein Teil der Verachtung - des Ekels - war aus den silbrig-grauen Augen verschwunden, wann immer sich eine Situation ergab, in der Malfoy zum Beispiel mit Michael sprach - wann auch immer er zum Essen auf Pettygrew Manor war um seinen Sohn zu besuchen.
Natürlich hätte Lucius Malfoy dies niemals offen gesagt, aber alleine die Tatsache, dass er aufgehört hatte, angewidert das Gesicht zu verziehen, wenn ihm bei seinen Besuchen ein Muggel über den Weg lief, sprach Bände in Ginnys Augen.
Ginny bewunderte allerdings auch die stoische Gelassenheit, mit der gerade auch Michael die oft doch ziemlich offensichtliche Geringschätzung ertrug, mit der ihm der Lord of Malfoy begegnete, auch wenn sich dieser zumindest nicht mehr offen feindselig verhielt, sondern seine Verachtung Michaels nichtmagischer Existenz mehr durch Gesten und das stumme Erwarten von Gehorsam zum Ausdruck brachte.
Zum Beispiel stand der sonst so überaus korrekte, auf Etikette bedachte Lord of Malfoy niemals auf, betrat ein Muggel oder Muggelgeborener den Raum, und erwartete wie selbstverständlich von diesen bedient zu werden.
Aber Michael war mit einem versteckten Schmunzeln über all dies hinweggegangen und hatte, soweit der Lord of Malfoy sich darauf einließ, diesen immer wieder in Gespräche verwickelt, während denen Lucius Malfoy dann mehr als einmal zu vergessen schien, dass es sich bei diesem intelligenten und wortgewandten Gesprächspartner, mit dem er da diskutierte, um einen Menschen handelte, dem er sich eigentlich meilenweit überlegen fühlte.
Ginny fühlte, dass sie nicht nur im Vergleich zu Hermione sondern auch zu Ron großes Glück gehabt hatte.
Ron... Ron hatte niemanden, der ihm half; niemanden, der eine schützende Hand über ihn hielt.
Ihr Bruder war gezwungen worden, erwachsen zu werden, doch zu einem furchtbaren Preis.
Was war Ron gezwungen zu tun, welche Gräuel hatte er mit ansehen, und vielleicht selbst verüben müssen, um ihn zu dem Mann mit den harten Zügen zu machen, den sie an diesem Wochenende wieder getroffen hatte?
Und für ihn gab es keinen Ort, an dem er sich sicher fühlen konnte, keine Sicherheit für ihn, und bis zum heutigen Tage, auch keine Sicherheit für Hermione - keine Sicherheit für das Mädchen, dass er liebte.
Ginny hatte deutlich gesehen, wie schwer es ihm gefallen war, seine Sklavin zurückzulassen auf Pettygrew Manor, mit dem Wissen, sie erst in Wochen oder vielleicht Monaten wieder zu sehen.
Das er es trotz des Schmerzes getan hatte, den Ginny in seinen Augen gesehen hatte, war für sie der beruhigende Beweis gewesen, dass ihr Bruder nicht wirklich so kalt und gefühllos war, wie es sein autoritäres Gehabe, seine wie in Marmor gemeißelte Miene glauben machen hätte können.
Er liebte Hermione genug, um sie gehen zu lassen; verzichtete auf sie um ihres Wohles willen - stellte seine eigenen Wünsche hinten an und verriet gerade durch diesen Verzicht, wie tief seine Gefühle für dieses Mädchen gingen; selbst wenn er sie mittlerweile als sein Eigentum betrachten mochte.
In dem Augenblick, in dem Ginny ihm den Vorschlag gemacht hatte, Hermione bei ihr zu lassen, war seine erste Reaktion entschiedene Ablehnung gewesen, und sie hatte all ihre Überzeugungskraft aufwenden müssen, um ihn davon zu überzeugen, dass es für Hermione das Beste war, sie bei ihr und ihrem Vormund zu lassen... und noch nach Beendigung des Gespräches war sie sich sicher gewesen, dass er niemals auf ihren Vorschlag eingehen würde.
Ginny hatte ihn zu einem Gespräch unter vier Augen gebeten, und Draco darum gebeten, der am ganzen Leib zitternden Hermione Gesellschaft zu leisten, während sie in einen Nebenraum gingen und als letztes zu hören gewesen war, wie Dracos sanfte Stimme zu ihr sagte: "Steh doch auf, vor mir brauchst du nicht knien..."
Es war kein einfaches Unterfangen gewesen... Ginny hatte immer noch weiche Knie, wenn sie an ihr Gespräch mit Ron dachte... Einen Moment lang hatte er ihr richtig Angst eingejagt....
Flashback - Der Abend nach Ginnys Geburtstagsfeier
Rons Miene war zu jener eiskalten, unleserlichen Maske erstarrt gewesen, die Ginny einen kalten Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ. Sie riss sich zusammen.
Ihr war klar, dass er ihr nicht ein Stück vertraute, ihr nicht vertrauen konnte - immerhin lebte sie auf dem Gut eines Deatheaters den er hasste, und stand offensichtlich in gutem Kontakt zu den Männern, die das heutige Regime der Dunkelheit befehligten.
Und Ron hatte, mehr noch als sie selbst, gelernt, niemandem so schnell zu vertrauen, hatte gelernt, sehr aufzupassen.
Seine Stimme war fest gewesen, hatte eine Entschlossenheit und.... Kälte... enthalten, die alleine schon reichte, sie nervös zu machen, als er fragte: "Was willst du von mir?"
Wenigstens siezte er sie nicht mehr... aber Ginny musste dennoch schlucken, als sie den misstrauischen Blick in diesen vertrauten Augen sah, doch sie zwang sich, ihm zu antworten.
Vorsichtig sagte sie: "Ich möchte wissen, wie es dir und den anderen wirklich geht, Ron... Nicht nur die Variante, die du uns da eben aufgetischt hast... Ich möchte wissen, wie es dir wirklich geht..."
Er sah sie einen Augenblick lang prüfend an und hatte dann den Blick abgewandt: "Woher soll ich wissen, dass das hier keine Falle ist - gesetzt den Fall das ich... anders als begeistert... von Hogwarts spreche?"
Es war wie ein Schlag in die Magengrube... doch Ginny hatte dies erwartet. Wenn auch alles Wissen der Welt sie nicht vor dem rasiermesserscharfen, beißenden Tonfall seiner Stimme hätte schützen können.
Doch es war klar, dass er sehr misstrauisch sein würde, und sie hatte Vorbereitungen getroffen.
Sie drückte ihm ihren Zauberstab in die Hand, schob ihre Ärmel hoch, um zu zeigen, dass sich dort kein Dunkles Mal befand - und zu guter Letzt zeigte sie noch auf eine mit Flüssigkeit gefüllte Phiole, die auf dem Tisch lag... "Spreche einen Finite Incantatem über mich - dann kannst du sicher sein, dass ich nicht unter dem Imperius stehe, und ich bin mir sicher, du weißt noch ein paar Sprüche, mit denen du testen kannst, ob ich unter einem Zauber oder einem Trank stehe..."
Und mit einem Blick auf die Phiole sagte sie: "Das da ist Veritaserum, Du kannst ja gerne den Testzauber sprechen - wenn du möchtest, befrage mich unter Veritaserum."
Mit zusammengekniffenen Augen ergriff er seinen eigenen Zauberstab und sprach einige Zaubersprüche - nur um natürlich festzustellen, dass sie nicht unter dem Einfluss von Flüchen oder Tränken stand.
Dann, nach einem leichten Zögern, testete er mit einem Analysezauber, ob es sich auch wirklich um Veritaserum handelte und griff dann nach der Phiole, um sie Ginny wortlos in die Hand zu drücken und sie dann erwartungsvoll anzusehen - der Ausdruck seiner Augen eine einzige Mauer aus Eis.
Und während sich ihre Kehle schmerzhaft zusammenzog - egal, wie erklärlich seine Zweifel an ihr auch waren, es tat so weh, dass er ihr nicht vertrauen konnte! - ergriff sie die Phiole, entkorkte sie und wollte den Inhalt gerade trinken, als sie ihr auf einmal aus der Hand genommen wurde.
Er stand direkt vor ihr, und drückte ihr mit nachdenklichem Gesichtsausdruck ihren Zauberstab in die Hand, um dann leise zu fragen: "Wieso vertraust Du mir eigentlich so unbesehen, Gin?"
Es fühlte sich an, als fiele ihr ein ganzer Felsbrocken vom Herzen!
Behutsam ergriff sie seine Hand und drückte sie, während sie erwiderte: "Ich möchte dir vertrauen und weiß außerdem, dass niemand dieses Zimmer in Pettygrew Manor betreten kann, ohne durch diverse Schutzzauber überprüft zu werden. Wenn Du unter dem Imperius stündest oder schlechte Absichten hättest, wüsste ich es bereits und es hätte Alarm gegeben.
Zaghaft lächelnd forderte sie ihn auf: "Nun erzähl schon... ich verspreche Dir, niemand kann uns hören..."
Er seufzte tief und sah ihr nun zum allerersten Mal wirklich in die Augen: "Es fällt mir schwer, für das, was mit Hogwarts geschehen ist, die rechten Worte zu finden... Davon ab, dass ich mich immer noch frage, wie du ausgerechnet zu... zu dieser verdammten Ratte... kommst..."
Ginny stockte ob des unverhohlenen Hasses in Rons Stimme, und unterbrach ihn: "Peter ist nicht, was Du glaubst, Ron... Das musst Du mir glauben. Er verdient eine Chance."
Ron biss sich auf die Lippen und, zu ihrer grenzenlosen Erleichterung, nickte er, scheinbar in Gedanken verloren. Und Ginny erinnerte sich mit einem Mal an eine Situation, in der Peter von einem Besuch in Hogwarts wiedergekommen war, mitten in der Nacht, und in einem seiner seltenen Temperamentsausbrüche, völlig unvermittelt auf ihre Frage, ob alles in Ordnung sei, gerufen hatte: "Dein Bruder ist ein leichtsinniger Idiot!!!"
Sie hatte ihn fragen wollen, was los war, doch es war schließlich wieder einmal Michael gewesen, der sie davon abgebracht hatte, weiter nachzubohren. Es hatte wieder einmal mit Snape zu tun... und alles was mit Snape zu tun hatte, war nichts, womit man Peter behelligen sollte... Auch wenn es ihr schwer gefallen war.
Dann, schließlich hatte Peter ihr am nächsten Morgen versichert, Ron sei gesund und munter und sich für seinen Ausbruch entschuldigt... Mehr hatte sie nicht aus ihm herausbekommen und sie hatte sich noch oft gefragt was damals zwischen Ron und Peter geschehen sein mochte, dass ihren Vormund so ungewöhnlich die Fassung verlieren ließ.
Und jetzt, nachdem Ron nur allzu schnell bereit zu sein schien, seinen Hass gegenüber Peter Pettygrew zu überdenken...
Ohne auch nur die Hintergründe zu kennen... Es ließ sie erneut rätseln, was zwischen Peter und Ron an jenem Tag geschehen war. Doch das würde sie erst später fragen... Nun war nicht der Zeitpunkt - Hauptsache war, dass Ron bereit zu sein schien, über die wenigen Informationen nachzudenken, die sie ihm zu ihrem Vormund geben konnte, ohne dass sie zuviel verriet.
Ron hatte bereits begonnen, weiter zu sprechen, und sie bemühte sich hastig, ihm zuzuhören... "Snape... Snape ist ein... ein Monster, und er versucht alle anderen ebenfalls zu welchen zu machen..."
Er schluckte schwer und verstummte, doch Ginny drängte ihn sanft: "Erzähle weiter... glaube mir, ich kann es vertragen... Ich habe... habe mittlerweile selbst sehr viel mit ansehen und -hören müssen."
Innerlich setzte sie hinzu: 'Selbst wenn Snape bei den Abendessen eher wortkarg ist - was er sagt, reicht schon... Dracos Angst reicht schon.'
Rons Stimme klang monoton, kraftlos, als er begann zu erzählen: "Snape hat ‚Gesetze' aufgestellt. Die Nacht... diese Nacht in der du... verschwandst... Sie... die Deatheater haben... gefoltert und vergewaltigt in dieser Nacht..."
Er schauderte sichtlich, und sah sie dann an, die angsterfüllte Frage deutlich in seinen Augen - die Frage, ob auch sie Opfer dieser Nacht geworden war...
Und die Besorgnis, die verzweifelte Bitte, ihm zu bestätigen, dass ihr das erspart worden war...
Es wärmte Ginny bis in ins Herz, und ein Teil ihrer Unsicherheit verschwand, als sie ihn liebevoll anlächelte und mit dem Kopf schüttelte. Nein, sie war schon weg gewesen, und er stieß hörbar die Luft aus, die er wohl angehalten haben musste.
Dann sprach er weiter: "Dann kam Snape... wie aus dem Nichts heraus tauchte er auf... Er beendete die... zügellose Gewalt und hat eingeführt, was wir in Hogwarts als das 'System' bezeichnen."
Er stockte kurz, und sprach dann weiter: "McGonnagal ist tot, ebenso viele andere... Die Muggelgeborenen sind entweder tot, gegangen oder..." Er schluckte schwer und schloss die Augen: "Oder Sklaven, wie Mione..."
Ginny konnte in seinen Augen sehen, dass es vieles gab, was er nicht aussprechen konnte... nicht aussprechen wollte. Trotzdem drängte es sie, ihn nach einer Sache zu fragen, die ihr seit langem auf der Seele brannte - und die sich Peter strikt zu beantworten weigerte.
"Hast Du... hast du Harry gesehen? Weißt du, wie es ihm geht?"
Dann fuhr sie zusammen, denn Ron entriss ihr abrupt seine Hand und drehte ihr den Rücken zu um tief und schaudernd durchzuatmen.
"Was weißt du von Harry?" Seine Stimme klang gepresst.
Einen Augenblick lang überlegte Ginny. Was wusste sie von ihm?
Eigentlich nur, dass er bei Snape war... Dieser hatte Harry ein oder zweimal erwähnt, als sich Voldemort mit einem erschreckenden Schmunzeln nach dem Jungen-der-lebte erkundigt hatte.
Hätte sie nicht sowieso schon höllische Angst vor dem Dunklen Lord gehabt, so hätten die grausamen Andeutungen Voldemorts und dessen hämischer... zutiefst zufriedener... Gesichtsausdruck, den sein Gesicht in diesen Momenten zeigte, dafür gesorgt.
Und Snape... der niemals vulgär wurde, wie es dem Dunklen Lord durchaus geschah... Der sich ausschwieg und dessen Präsenz alleine bedrohlicher wirkte als es Voldemort jemals hätte sein können.
Die leicht gehobenen Mundwinkel, die bei Snape ein selbstzufriedenes Lächeln bedeuteten, und das kalte Leuchten seiner höllenschwarzen Augen, als er bestätigte, ja , dem Jungen ginge es jetzt, nach langer Zeit besser - und ja, er sei nun endlich gehorsam, habe aus seinen Fehlern gelernt.
Das kalte Lachen des Dunklen Lords, während er erklärte, er habe niemals einen Zweifel daran gehabt, dass der Einzige, der den Jungen-der-lebte "zähmen" konnte, sein Erbe sei...
Der stumme Blick, den diese beiden gefährlichsten Männer der Zaubererwelt ausgetauscht hatten, dieser Blick, der von Qualen und Grausamkeiten sprach.
Nur die Tatsache, dass Peter ihre Hand unter dem Tisch beruhigend und zugleich warnend gedrückt hatte und sie außerdem die kalte und zitternde Hand Dracos in der anderen hatte, und sie sich darauf konzentrieren musste, ihm genug Sicherheit zu vermitteln, damit er dieses Zusammentreffen in Gegenwart seines früheren Herrn ohne Zusammenbruch überstehen konnte, hatte sie davor bewahrt, selbst vollständig die Nerven zu verlieren.
Hastig riss sie sich von diesen grauenhaften Erinnerungen los und beeilte sich zu antworten: "Ich habe mit angehört, dass er bei Snape ist und...und dass er..." Sie stockte, konnte sich beinahe nicht dazu bringen, es auszusprechen: ".... Snape sagte, es sei... es sei ihm schlecht gegangen, ginge ihm jetzt besser... und... und...er sei... gehorsam."
Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, da hatte Ron sie auch schon bei den Handgelenken gepackt und zischte, blanke Wut in den Augen: "Sieh dir Hermione an! Bei Merlin, sieh sie dir doch richtig an! Sie ist krank, hat klaustrophobische Anfälle - und das nur weil ich sie so einsperren muss! Was glaubst du denn, was Gehorsam bei Snape bedeutet? Harry ist SEIN Sklave!!!" Es brach aus ihm heraus wie eine Flut Wasser aus einem gebrochenen Staudamm.
"Ich schlage sie nicht, versuche ihr ihr Leben zu erleichtern, habe ihr sogar streng verbotene Bücher gelassen und... trotzdem ist sie... zu dem geworden, was du da draußen gesehen hast: gebrochen, abhängig, panisch bemüht, nur nicht meinen Unwillen zu erregen. Und ich liebe sie, was sie sehr genau weiß!!!"
Seine Augen blitzten vor Wut, während ihm gleichzeitig vor Frustration die Tränen die Wangen hinunterliefen: "Was glaubst du, wie Snape Harry behandelt? Was glaubst du macht ein "Herr" wie Snape aus einem sensiblen, unsicheren Jungen wie Harry in 1 1/2 Jahren Gefangenschaft?!?"
Ginny starrte ihn einen Augenblick lang mit großen Augen an, und flüsterte dann: "Lass mich bitte sofort los, Ronald Weasley. Du tust mir weh!"
Ihre sanfte Stimme schien zu ihm durchzudringen, und er ließ ihre Handgelenke ebenso abrupt los, wie er sie gepackt hatte - und setzte nur noch, sehr müde, besiegt klingend, hinzu: "Denke nur das nächste Mal besser nach, Ginny... bevor du das nächste Mal über Gehorsam sprichst..."
Während sie sich ihre schmerzenden Handgelenke rieb, bemühte sie sich, ihre Stimme möglichst ruhig zu halten und ihr zittern zu verbergen, als sie ihn bat, sich zu mit ihr in die Sitzgruppe zu setzen, die in einer Ecke des Raumes stand.
Es gelang ihr nicht wirklich - ihre Stimme wackelte.
Ron war so...
Er hatte ihr einen Moment lang wirklich Angst gemacht. Da war rein gar nichts mehr von der Wärme in diesen hellbraunen, vertrauten Augen gewesen.
Einen Augenblick lang hatte sie den Ronald Weasley sehen können, den man in Schwarzer Magie unterrichtete; ihn damit infiziert hatte.
Sie wusste, Schwarze Magie machte süchtig... und das nicht nur im übertragenen Sinne gesprochen.
Wer sich zu viel mit ihr beschäftigte, konnte nicht verhindern, dass sich sein Wesen veränderte, seine Seele, seine Aura verdunkelte...bis derjenige schließlich nicht mehr anders konnte als dem Weg der Dunkelheit zu folgen.
Wenigen nur gelang es wie Peter Pettygrew wenigstens den Weg in das, was er als "die Grauzone" bezeichnete nannte, zurückzufinden, jenem Bereich, in denen es Magiern dann wenigstens wieder gelang, Schwarze von Weißer Magie, Gut von Böse zu unterscheiden.
Es war eine furchtbare Nachricht für Ginny gewesen, dies zu erfahren, aber zu Schwarzer oder Weißer Magie gehörte durchaus mehr als nur die Entscheidung, Gutes oder Böses zu tun... Es war ein weiterer fataler Irrtum Albus Dumbledores gewesen anzunehmen, dass jemand wie Severus Snape jemals zu dem Magier des Lichts werden hätte können, den er zu sein ihm vorgespielt hatte.
Sie wünschte sich oft auch, sie habe früher schon erkannt, welche Bedeutung ihre Fähigkeit, Auren zu lesen, damals gehabt haben könnte, hätte sie sich nicht so dafür geschämt.
Mit dem Wissen von heute hätte sie wohl schon damals erkannt, was die erschreckende, geradezu erstickende schwarze Aura des Tränkemeisters wirklich bedeutete. Wieviel hätte verhindert werden können, hätte sie den Orden damals warnen können vor diesem Mann.
Und Ginny sah nun auch die offensichtlichen Zeichen in Rons Augen - und noch wichtiger - in seiner Aura.
Er kämpfte mit etwas, das ungleich stärker war als er, mit dem schwarzen Gift, dass seine Seele schleichend zu verschlingen drohte.
Er tat ihr unendlich Leid... Mehr, als sie es jemals hätte in Worte fassen hätte können.
Nun sank er neben ihr auf das Sofa, und sah sie mit Bedauern und ... Scham... in den Augen an: "Es tut mir Leid, Gin... Aber... du kannst dir nicht vorstellen, wie es ist... Wie Harry aussieht... Wie..."
Sie erwiderte seinen Blick mit ernster Miene und sagte dann in bestimmtem Ton: "Nein, ich denke, dass kann ich nicht... aber... ich muss nur Draco... und Peter ansehen, um vielleicht zumindest ansatzweise zu verstehen, was mit Harry los ist, Ron... Sagt dir der Ausdruck "Favorit" etwas?"
Ron sah sie an, sein Gesicht nun bar jeder Maske - und unglaublich erschrocken.
Sicher, er hatte von den Favoriten gehört, die Snape in Slytherin gehabt haben sollte, noch bevor das Licht gefallen war. Nachdem Snape das Regime in Hogwarts übernommen hatte, hatten diese Gerüchte die Runde gemacht - jetzt, da Snape selbst keinen Hehl mehr daraus machen musste, hatten auch die Slytherins erzählt - und er hatte es für grauenhafte Schauergeschichten gehalten.
Er hätte es wissen müssen... Niemand hatte es nötig, Horrorgeschichten zu erfinden über einen Mann, dessen ganz reale Skrupellosigkeit und Eiseskälte jede Phantasie in ihrer Grauenhaftigkeit übertraf.
Ron brachte keinen Ton mehr heraus, und Ginny nickte traurig: "Ja, Draco war einer von ihnen. Ein Jahr lang. Er kann noch heute nicht richtig darüber sprechen... Und.... Peter... Pettygrew... war auch eines von... Snapes... ‚Projekten'. Er hat ihn... davon überzeugt... die Potters zu verraten."
Sie zwang sich, nicht mehr zu sagen - keine Erwähnung davon, dass sich Peter befreit hatte!
Keine Erwähnung von Therapie...
Ron würde in wenigen Tagen wieder in Hogwarts sein und durfte nicht zu viel erfahren - die Gefahr wäre allzu groß, dass Snape es irgendwie herausbekam... "Peter und Draco... sie haben mir nur wenig erzählt, aber das Wenige..."
Er hyperventilierte richtiggehend: "Aber... ich dachte... die Zauberschuld..."
Sie schüttelte langsam, aber bestimmt den Kopf: "Nein, die Zaubererschuld gegenüber Harry, die Peter hat... Sie hat nichts damit zu tun, dass er mich gerettet hat. Überhaupt nichts." In Ginny jubelte es... Ron hatte also verstanden, was sie ihm nicht hatte sagen können.
Ron zwang sich nun, tief durchzuatmen, und sagte dann, kontrolliert und auf einmal keinerlei Emotionen mehr zeigend - keine, außer einem abweisenden, ziemlich arroganten Ton: "Und was hat das mit mir zu tun?"
Ginny zuckte wider Willen zusammen und flüsterte dann: "Tue doch nicht so, Ron. Tue bloß nicht so, als ob Du mich nicht verstehst..."
Gleichzeitig betete sie, dass er nicht wieder wütend werden würde.
Und das er nicht wirklich glaubte, was er da sagte.
Das er nicht wirklich glaubte, ihn ginge das alles nichts an, und dass ihm die Gründe für Peter Pettygrews Verrat an Harry und seinen Eltern nicht wirklich... egal... waren.
Doch Ron sah sie nun sehr traurig an und flüsterte auf einmal, wieder völlig verändert: "Du hast ja Recht, Gin... ich verstehe... nur zu gut. Wenn... Wenn Wormtail von Snape... ich traue dem Tränkemeister alles zu! Wenn Snape Pettygrew auch nur ansatzweise so behandelt hat, wie er heute Harry behandelt... Snape könnte einen Menschen dazu bringen, seine eigenen Eltern zu töten, daran besteht kein Zweifel..."
Ginny schüttelte es, als sie den nun dumpfen, resignierten... seltsam distanzierten...Tonfall in der Stimme ihres Bruders hörte.
Es war, als habe Ron das alles schon lange akzeptiert, als habe er einfach zu lange mit angesehen, wie gefoltert, getötet, vergewaltigt und gequält wurde, um es nun noch weit genug an sich herankommen zu lassen um sich darüber wirklich aufregen zu können.
Bei aller Aggression und Frustration, die aus seinen Worten und... erschreckend wechselhaften... Reaktionen sprach, schien er selbst nicht mehr eins mit sich selbst zu sein.
Als akzeptiere ein Teil von ihm, das es Herren und Sklaven gab - das Zauberer besser waren als Muggel - das es sein Geburtsrecht war, sich als Herr zu fühlen und seine Freundin als seine Sklavin zu behandeln..
Während ein anderer Teil von ihm dies noch immer zu hassen schien wie sie es tat, verzweifelt war, wenn er mit ansehen musste, wie Menschen wie Hermione und Harry langsam aber sicher zerbrachen, vor seinen Augen immer weniger wurden um schließlich nur noch Schatten ihrer Selbst zu sein.
Es schauderte sie. Ron tat ihr unbeschreiblich Leid - wie musste er sich in all dem... Chaos... fühlen?
Ginny riss sich hastig zusammen.
Dieses Gespräch führte nicht weiter.
Sie entschloss sich, direkt zu dem Punkt zu kommen - dem Vorschlag, den sie sich geschworen hatte, ihm zu machen, sobald sie ihn und Mione zuerst gesehen hatte.
Sie räusperte sich und sagte leise: "Ron, lass Hermione bei mir."
Er sah sie richtiggehende erschrocken and und sagte, vollkommen perplex: "Wie... meinst du das?"
Sehr vorsichtig sagte sie: "Lass Hermione bei mir, bei uns, auf Pettygrew Manor. Sie wäre sicher bei uns - und sie könnte raus. Du hast erwähnt, dass sie Klaustrophobie hat. Hier wäre sie nicht so eingesperrt. Niemand hier verachtet sie dafür, dass ihre Eltern Muggel waren."
Ginny stockte, und setzte dann leiser hinzu: "Hermione könnte wieder ein wenig sie selbst werden, ein wenig heilen, Ron."
Ron sah sie an, und schüttelte den Kopf, bevor er mit brüchiger Stimme sagte: "Nein, niemals... Nein."
Ginny konnte die widersprüchlichen Emotionen spüren, die sich hinter der mühsam erhaltenen Fassade versteckten, die ihr Bruder ihr hier zeigte.
Sie empfand tiefes Mitleid mit ihm - Mitleid war noch gar kein Ausdruck.
Hermione musste ihm unglaublich viel bedeuten, ihm ein wenig Wärme bieten in der kalten und dunklen Atmosphäre von Hogwarts. Doch zu welchem Preis?
"Ron, denke darüber nach... Die Nacht werdet ihr ja sowieso noch hier verbringen. Morgen kannst du mir dann Bescheid geben, ob du Hermione diese Möglichkeit geben willst."
Er sah sie an - und sein Gesicht wieder jene versteinerte Maske, als er knapp nickte und in einem Tonfall antwortete, den Ginny jetzt schon zu hassen und zu fürchten gelernt hatte, weil er für sie ein Sinnbild der Verletzungen war, die ihm die gefühlskalte Umgebung zugefügt hatte, in der er zu leben gezwungen war: "Du kannst dir sicher sein, dass ich sie wieder mitnehmen werde, Schwesterchen. Warum sollte ich sie ausgerechnet bei dir lassen.... Dein bester Freund - ein Malfoy; dein Vormund - Peter Pettygrew...und zum krönenden Abschluss hast du auch noch mit angehört, wie sich Snape darüber ausgelassen hat, wie wunderbar ‚gehorsam' Harry jetzt ist???"
Ron war aufgestanden, und beugte sich jetzt über sie, seine Pose drohend: "Wer weiß, welche neuen Zauber ihr entwickelt habt - solche, die ich noch nicht erkennen kann... Wer weiß, vielleicht bist du doch schon eine von ihnen, eine Deatheaterin - genug auf Schmusekurs bist du ja mit ihnen... Vielleicht... vielleicht bist Du es noch nicht einmal und doch nur eine billige Replik..."
Seine Stimme war fast sanft... und seine Worte fühlen sich nur um so mehr wie Schläge an.
"Ginny, ich weiß nicht, was ihr mit Hermione wollt. Aber ich werde sie euch nicht ausliefern. NIEMALS!"
Sie zwang sich, ruhig und tief durchzuatmen und hielt ihm dann noch einmal ihre makellosen Unterarme unter die Nase. "Ron, ich verstehe Dein Misstrauen und kann Dir nur immer wieder versichern, dass das, was ich dir erzählt habe, der Wahrheit entspricht, und ich bin immer noch gerne bereit, dir das unter Veritaserum zu beschwören: Hermione wäre hier so sicher wie sonst nirgendwo. Jeder Mann, ob Muggel oder Zauberer, würde sie mit seinem Leben gegen jeden Angriff von Deatheatern verteidigen - sie nennen es ‚Pettygrews Insel des Lichts, und es soll ein Spottname sein - aber es stimmt, Ron! Sie wäre hier sicherer als an jedem anderen Ort! Du kannst mir vertrauen, Ron!"
Sie ging ein hohes Risiko ein und war sich auch nicht sicher, ob Peter einverstanden gewesen wäre - ob sie bereits zuviel Preis gab... Aber das hier war Ron! Und er war noch kein Schwarzmagier, er hasste Snape und litt mit Harry und den anderen... Ihr Bruder richtete sich auf, und schnaubte durch die Nase: "Vertrauen?"
Ginnys Stimme war fest, als sie bestätigte: "Ja, Vertrauen. Ich kann es dir nicht beweisen - außer dir anzubieten, dass Serum zu nehmen."
Innerlich schlotterte sie... denn hiervon hing so viel ab!
Er sah sie an, prüfend, und sagte dann in vollkommen emotionslosem Tonfall: "Wenn dass alles ist, möchte ich jetzt wieder zurück zu Mione. Sie ist es nicht mehr gewohnt, unter Fremden zu sein und für sie gab es heute schon eindeutig genug Aufregungen."
Bevor sie gemeinsam wieder hinübergingen hielt Ginny ihn einen kleinen Augenblick lang am Arm fest und er sah sie an, Fassade fest an ihrem Platz.
"Bitte, Ron. Denke daran, wie gut es ihr täte, sich wieder etwas freier zu fühlen... Wie gut es ihr täte, sich wieder etwas mehr wie ein menschliches Wesen, und nicht mehr wie eine Sklavin zu fühlen..."
Fast befürchtete sie, wieder einen Wutausbruch hervorgerufen zu haben, doch nur ein leicht verletzter, gequälter Ausdruck trat in sein Gesicht, der aber sofort wieder hinter dieser grauenhaften Maske aus emotionsloser Gleichgültigkeit verschwand.
Dann nickte er kurz, kaum merklich, doch es war mehr, als sie noch erwartet hatte.
Einige Stunden später, der nächste Morgen
(immer noch Flashback Ginny)
Am nächsten Morgen war Ginny Zeuge einer herzzerreißenden Szene zwischen Herrn und Sklavin geworden. Hermione war in Tränen aufgelöst, und Ginny hörte nun zum ersten Mal laute Worte von ihr: "Nein, bitte... Bitte nicht... ich... ich lass Dich nicht alleine!"Und dann, als Ron entschieden den Kopf geschüttelt hatte, und leise etwas sagte, dass seine Schwester nicht verstehen hatte können, rutschte Hermione zum Entsetzen aller Anwesenden - Peter, Michael, Draco, Ginny und einem Dutzend anderer Bewohner von Pettygrew Manor, die gerade beim Frühstück saßen - von ihrem Stuhl auf die Knie vor Ron und presste ihre tränenüberströmte Wange gegen seinen Oberschenkel.
Die starre Maske Rons war wie... zerbrochen... Er sah hinunter auf seine Sklavin und Ginny hatte ganz eindeutig gesehen, dass er feuchte Augen hatte.
Jetzt griff er Hermione bei den Schultern und sobald sie zu ihm aufsah, sah er ihr tief in die Augen, ein sehr ernster Ausdruck in ihnen, der aber mehr Wärme als Strenge ausstrahlte, und flüsterte ein paar leise Worte, die Ginny nicht verstehen konnte.
Dann zog er sie hoch, auf ihre Füße, stand selbst auf und brach nicht eine Sekunde ihren Blickkontakt, während er sie an der Hand nahm und langsam zu Ginny trat.
Es herrschte eine ungeheure Spannung im Raum, die Traurigkeit der Beiden, Rons schmerzerfüllt- entschiedener Gesichtsausdruck, Hermiones zutiefst entsetzter, aber schicksalsergebener ließen niemanden unberührt; und Draco war bereits in Tränen ausgebrochen, denn er konnte solchem Druck noch immer nicht wirklich standhalten ohne darunter zusammenzubrechen.
Dann, nach einer Ewigkeit, wie es schien, blieb Ron vor seiner Schwester stehen und, keine Sekunde den Blickkontakt mit Hermione brechend, ergriff er mit seinen beiden Hermiones rechte Hand, massierte sie liebevoll zwischen einen und streckte sie dann Ginny hin: "Ginny, hiermit vertraue ich Dir das Wichtigste an, das es für mich gibt. Bitte passe gut auf sie auf... Schwöre es bei dem, was dir am Liebsten ist."
Ginny stand auf, und ergriff zitternd Hermiones Hand, und damit auch die ihres Bruders.
Ihre Stimme zitterte beträchtlich, als sie erwiderte: "Du kannst Dich auf mich verlassen. Hermione wird es bei mir gut gehen, das schwöre ich beim Namen unserer toten Eltern und Geschwister."
Er wurde leichenblass im Gesicht und schluckte, nickte dann kurz mit dem Kopf, und sagte, mit fester Stimme: "Schwur akzeptiert." Dann ließ er Hermiones Hand los, die mittlerweile vor unterdrückten Schluchzern bebte.
Das Ritual der Übergabe war vollzogen, und nur wenn sich Ron noch anders entschied, konnte es rückgängig gemacht werden - Ginny war nun für Hermiones Wohl zuständig.
Dieser Ritus war sehr alt und so bindend wie ein Vertrag. In früheren Zeiten war er einst entwickelt worden, um bei Verleihgeschäften die nötigen Sicherheiten zu bieten.
Voller Mitleid drückte Ginny Hermiones Hand und sagte behutsam: "Setz Dich ruhig wieder zu Ron. Er wird erst in ein paar Stunden abreisen."
Innerlich bebte auch sie. Es widerstrebte ihr zutiefst, ihrer Freundin so ihren Willen aufzuzwingen, wo Hermione doch so eindeutig alles andere wollte, als bei ihr zu bleiben.
Einen Augenblick lang verstand sie, warum Ron so geworden war, wie er war; sie bewunderte ihn sogar für die Ruhe, die er trotz des inneren Tumultes, den er in diesen Minuten durchleben musste, ausstrahlte, als er Hermione nun an sich zog, und sie zärtlich auf die Stirn küsste, um dann zu flüstern: "Komm, Kleines. Du musst Essen..."
Wie in Trance hatte seine Sklavin ihm gehorcht und hatte sich wie eine willenlose Puppe von ihm zurück zu ihrem Platz führen lassen.
Während des Frühstücks hatte Ginny keinen Bissen mehr heruntergebracht und immer wieder zu ihrem Bruder und seiner Sklavin hinüber gesehen.
Hermione hatte sich strikt geweigert, sich wieder auf ihren Stuhl zu setzen, obwohl Ron immer weiter auf sie einsprach, der sie davon abhalten wollte, auf die Knie zu gehen und zu betteln, sie doch noch mitzunehmen.
Schließlich hatte er sie auf seinen Schoß gezogen und sie wie ein Kleinkind in seinen Armen gewiegt, bis sie nach einer Weile ruhiger wurde... doch Ron machte keinerlei Anstalten, sie loszulassen.
Hermione hatte ihr Gesicht in seine Schulter gedrückt und er hielt sie in seinem linken Arm - scheinbar mit Leichtigkeit - und Ron war ein kräftiger Mann, doch auch für ihn musste es zur Anstrengung werden, selbst ein Fliegengewicht wie sie so lange im Arm zu halten.
Es war ihm nicht anzumerken.
Seine Rechte hatte er seiner Sklavin in einer beschützerischen Geste gegen die Wange gelegt, schirmte ihre Augen ab gegen das Licht, gegen die Blicke der Anwesenden, streichelte sie und drückte ihre Kopf, ihre Wange, in den Stoff seines Umhangs, beruhigende Worte auf sie einflüsternd.
Er hatte scheinbar vollständig vergessen, dass Ginny und die anderen auch noch da waren und strahlte nun eine warme Sicherheit, eine Liebe aus, die Ginny einen neuen Einblick in die Beziehung gab. Er konzentrierte sich vollkommen darauf, seine Sklavin - seine Freundin - zu trösten, und vergaß dabei alles um sich herum.
Zum ersten Mal konnte Ginny einen Schimmer des Mannes sehen, den verantwortungsbewussten, sehr liebevollen und warmherzigen Mann, der aus ihrem jüngsten Bruder geworden wäre, wären die Dinge anders gekommen.
Hermione schien all jene Teile in ihm anzusprechen, die voller Wärme, Zärtlichkeit und Liebe waren - die Persönlichkeitsbestandteile, die nur allzu oft begraben zu sein schienen unter den Dunklen Wolken seiner einst so lichten Aura.
Wenn Ginny nicht vorher schon vorgehabt hätte, alles für Hermione zu tun - in diesem Augenblick war ihr klar geworden, dass die einzige Chance für Ron, den Kampf mit dem eigenen, von der schwarzen Magie wach gekitzelten Dämonen zu gewinnen es war, wenn er nach der Graduierung von Hogwarts die Sicherheit hatte, zu Hermione zurückkehren zu können.
Die einzige Sicherheit, die Ginny ihm geben konnte - und die sie ihm nur allzu gerne geben würde.
Ende Flashback
tbc
Irgendwie ist beim letzten Mal der Dank an meine Reviewer verlorengegangen, obwohl ich ihn schon vorbereitet hatte - ich frage mich immer noch, wie das passieren konnte.. Also, jetzt erstmal der Dank an meine Reviewer zum 12. Kapitel!
Koryu: Danke für Deine Treue!!!
Susi: Ich fühle mich geehrt :-) Ich mache mir immer Gedanken über die mangelnde Action... aber andererseits lese ich selbst auch viel lieber weniger Action als Gefühlsbeschreibungen... Schön, zu merken, dass das nicht nur mir so geht
Adelaide: Wow, da werde ich ja richtig rot... So enthusiastisch! Gleich ZWEI Reviews für ein einziges Kapitel!!! Und... hm... verraten wie es weiter geht? Die nächsten Kapitel kommen bestimmt ;-) Ansonsten - wenn Du willst, kannst Du mir ja mal ne Mail schicken... Ein paar Kleinigkeiten kann ich Dir bestimmt beantworten, wenn Du möchtest... Danke jedenfalls für Dein Vertrauen in mich :-) Das tut wirklich gut!
Momo-chan: Ich hatte Dir eine Mail geschrieben... Hast Du sie bekommen? Jedenfalls kommt hier Harry&Snape wieder vor...
Pe: Leider enthält dieses Kapitel jetzt wieder nicht gerade Action... Aber... wenigstens ist Ron in Bewegung... Ansonsten... leider ist Enigma keine Action-story... Es gibt zwar auch wieder aufregende Kapitel, aber der Fokus liegt nicht drauf... Aber sie kommen, bestimmt!!!
vampiry: Nun... im Englischen gibt es schon einige Storys, die sich mit dem Thema Gehirnwäsche beschäftigen - ich hoffe, aber, mit dieser Story nicht abzukupfern (mir wäre jedenfalls keine Story bekannt, die dieser im heftigen Maße ähneln würde)... Es gibt ja so gut wie nix, was es im HP-Universum noch nicht gibt... Und... geprägt fürs Leben ist ein gutes Stichwort... Denn genau das ist eigentlich auch das, was ich damit sagen will - man wird ja beeinflusst von den äußeren Umständen und... niemand kann sich davon frei machen, unter gewissen Umständen jemand zu werden, der er nie sein wollte... Ich denke mal an die vielen ganz normalen Jugendlichen, die noch in den 2. Weltkrieg mussten, mit kaum 16 Jahren. Mein Vater war einer davon, deshalb hat es mich immer beschäftigt, wie eine dunkle Umgebung auf ganz durchschnittliche Menschen wirkt. Danke für Dein überschwengliches Lob. Und ich bin der festen Überzeugung, dass eigentlich jeder schreiben kann Es gibt keine schlechten Geschichten - vielleicht stilistisch unausgereiftes, aber... für sich selbst kann man doch schreiben, selbst wenn man es nicht anderen zeigen will!!!
Drei Sternchen (ich muss das Ausschreiben, weil die drei Sterne auf nicht angezeigt werden) : Interessanter Nick lach Ich fühle mich geehrt... Mich fasziniert eigentlich am meisten, wie eine dunkle Umgebung auf ganz durchschnittliche Menschen wirkt (siehe Seamus/Ron/Ginny) und wie schnell nur durch ein paar furchtbare Gesetze das gesamte Verhalten / Fühlen verändert werden können - langsam, aber stetig... Grausig, aber... Meine Art, herauszufinden, wie es kommen kann, dass Menschen nicht aufmucken, wenn man doch erwarten würde, dass sie es tun...
moralee: Sich verbiegen für den anderen... Ja, ich denke, dass passiert sogar deutlich häufiger, als man es glaubt... So schlimm ist Snape nicht?! Für mich ist er hier... diabolischer als selbst Voldemort, weil er fähig zu Mitgefühl ist aber es bewusst ignoriert. Für mich sind die Verbrecher, die genau wissen, mitfühlen, was sie ihren Opfern antun deutlich grausiger als die, die wie Voldemort in meiner Geschichte simpel gar kein sich-einfühlen kennen, nicht wissen, wie die Opfer fühlen... Und Überleben oder nicht Überleben? Wird nicht verraten grins
Jinxxx: Charakterstudien? Danke strahl Dein Review hat mir sehr gut gefallen - gerade, weil Dir scheinbar genau das am Besten gefällt , was mir am Allerwichtigsten ist :-) Ich finde, es wird viel zu viel einfach so hingenommen. Als Sirius Peter im Shrieking Shack (der Heulenden Hütte) angebrüllt hat: Dann hättest Du sterben sollen... Sehr verständlich aus Sirius Sicht, aber... an dem Punkt habe ich angefangen, darüber nachzudenken, was jetzt gewesen wäre, wenn Peter Zeit gehabt hätte, sich zu erklären... Klar, wahrscheinlich ist er die verräterische, feige kleine Ratte... aber irgendwie war mir das zu... einfach, zu platt. Was genau hat Peter dazu gebracht, seine Freunde zu verraten? Und... heute frage ich mich auch, warum Remus nicht darauf bestanden hat, das Peter näher erklärt, wer genau ihn denn rekrutiert hat als Spion für Voldemort... Was zum Kuckuck musste passieren, damit ein Freund, der vorher für Remus eine irrsinnige Anstrenung unternommen hat um zum Animagus zu werden? War er nur ein Egoist? Irgendwie... das hat in meinen Augen so viele Löcher wie ein Schweizer Käse... Und ... Du stellst gute Fragen :-))))
Morga: Danke für die Geduld. Hier sind sie wieder drin :-)
Zoysite: Keine Sorge... es ist nur so viel zu Bedenken, bei den vielen Erzählsträngen, dass ich nicht so viel schreiben kann, beziehungsweise jedes Kapitel noch x-mal umstelle vor dem Hochladen.... Und ich muss auch vollkommen in der notwendigen Stimmung sein, um so etwas schreiben zu können.... Und - ja, hier sind sie wieder drin...
Kasseopeia: Wow, was für ein Lobstrahl Ich bin froh, dass Dir die Action nicht fehlt... Aber etwas mehr Action kommt demnächst wieder :-)
Bele: Danke, danke , danke. Ich gebe mein Bestes!
Lische: Oh oh... Chemie-Arbeit verhauen wegen Enigma? Das klingt nicht gut... Wenn es Dich tröstet - ich habe auch schon während einer Englisch-Übersetzen-Klausur Vokabeln nachgeguckt, die mir in einer Fanfiction aufgefallen waren.. Das ist mir sogar während der Abschlussprüfung zur Fremdsprachensekretärin passiert. Glatt festgelesen im Wörterbuch lach Zum Glück habe ich es gerade wegen meiner ewigen englische-Fanfiction-Leserei geschafft...Ich hoffe, Du hast keine 6 gekriegt!!! Constantine ist kein OC... mehr verrate ich noch nicht, sorry ; -) Und...wow, ich glaube, dass ist ja wohl eines der ungewöhnlichsten Komplimente, die ich jemals bekommen habe - es lohnt sich, für meine Geschichte eine 6 zu schreiben?
sabysemilla: Danke... und ein netter Peter? Tja, wieso auch nicht... vielleicht hat Peter Pettygrew ja auch nicht nur ekelhafte Eigenschaften... Ich hoffe ja, das er irgendwann mal wirklich zu Harrys Retter wird - im Canon... Immerhin ist da diese Zaubererschuld...
Jeanca: Ganz ehrlich? Ich kann mir heute kaum vorstellen, wie ich so etwas wie Kap V jemals so ausführlich habe schreiben können... Ich meine, auch heute schreibe ich ja nicht harmlos... aber... wenn ich jetzt eine Non-Con-Szene schreibe, kämpfe ich mit jedem Satz und habe nachher weiche Knie... Das war damals noch nicht wirklich so... Vielleicht dieser verflixte Überfall, den ich mit angesehen habe - seitdem bin ich empfindlicher, was Gewaltbeschreibungen angeht. Und... realistisch - nun, zu dem Thema ganz reale Beeinflussungen durch eine dunkle Gesellschaft habe ich an vampiry - weiter oben - noch was geschrieben...
Sssnitch: Danke :-) Das war klein, aber fein :-)
Boesewicht: Öm... Darüber habe ich noch nie nachgedacht... Aber eine interessante Idee ist das schon lach - Schokofrosch-Sammelbilder der Dunklen Elite... Ist nur die Frage ob sich Snape ablichten lassen würde... Malfoy dagegen ist garantiert narzisstisch genug...
kruemel: Danke vielmals - für mich ist an Storys immer sehr wichtig, dass man sich richtig einfühlen kann... Ist mir jedenfalls bedeutend wichtiger als Action - obwohl die Kombination natürlich das Beste wäre...
Biene: Aufhören - mit Enigma, niemals... Diese Story... beunruhigt mich selbst irgendwie so, beschäftigt mich so... ich denke ständig drüber nach, selbst in Update-Pausen - ich könnte gar nicht aufhören, wenn ich wollte... Und Danke in Bezug auf die Rechtschreibfehler - ich gebe mir auch Mühe , nicht so viele zu machen, dass es richtig doll unangenehm wird...
Besserweiss: Nun, meine Antwort auf Dein Review hast Du ja schon... Aber an dieser Stelle noch mal ein riesengroßes Dankeschön und das keinesfalls nur für Dein Review drück Dich GAAANZ doll
pathie: Danke für Dein Verständnis... Ich freue mich sehr, dass Du so ein großes Interesse an Enigma zeigst!!! Gerade, wo Du selbst doch auch so super schreibst!
singvogel: In Estland im Urlaub - klingt interessant! Mehr Action wird es jetzt leider nicht... Aber wenigstens kommen die so fürchterlich vermissten Harry und Severus mal zu Wort... Aber das nächste Kapitel mit mehr Action kommt bestimmt... Leider ist Enigma nun mal leider nicht wirklich auf Action ausgelegt... Sorry...
Krieger des Wahnsinns: Interessanter Nick - Ja, wenn Du dieses Kapitel jetzt schon gelesen hast - die beiden kommen vor.... Allerdings passiert nicht viel Neues... Es ist ein wenig lahm, aber leider brauchte ich dieses Kapitel.
Und jetzt noch der Dank an die Reviewer zum 13. Kapitel:
xerperus: Schön, dass Du meine Story liest!!! (Gerade, weil doch die beiden nicht unbedingt im Fokus sind in dieser Phase der Geschichte). Nun, eigentlich kamen sie ja auch vor... Harry... ist Sev bereits hörig - aber "Partner" können sie niemals werden... Denn Snape ist nicht an einem gleichberechtigten "Partner" interessiert... Die Frage, ob Harry jetzt "dunkel" wird... Das ist eine Frage, die ich mir schon oft gestellt habe, und das wird höchstwahrscheinlich noch ein wichtiges Thema werden.
Jeanca: Danke, danke ;-) Du wirst es nicht glauben, aber... der Cliffy war nicht mal beabsichtigt :-))))
pathie12000: Ein riesiges Dankeschön an Dich!!! Das ist wirklich eines der schönsten Reviews, die ich jemals bekommen habe!!! Das Bild mit dem Dampfkessel... Wunderbar! Richtig Klasse - und sehr passend ;-))))) Ich werde Dir noch eine Mail schreiben!
Drei Sternchen (die Sternchen werden von ffnet scheinbar nicht dargestellt): Danke für die lieben Worte.. ich kann das wirklich sehr gebrauchen, ich bin und bleibe einfach sehr unsicher... Und - Du schreibst auch? Das macht mich ja neugierig auf das, was Du schreibst. Hast Du es im Internet?
Momo-chan21989: Danke für die Feststellung, das es weiter geht ;-) Und es geht leider immer nur so schnell weiter, wie meine Muse mir Ideen zusteckt... Ich denke eigentlich, dass Dir klar ist (Du hast ja auch ein WIP das seit Monaten nicht weitergeschrieben wurde) dass es manchmal nicht so schnell geht wie man will.
Ich freue mich aber, wenn Du weiterliest - allerdings muss ich deutlich betonen, dass der Fokus der nächsten Kapitel absolut auf den anderen (Ron, Ginny, Pettygrew und Dean...) liegen wird. Wenn Du das nicht magst, kann ich Dich gerne benachrichtigen, sobald es in einem Kapitel wieder mehr um die Beziehung zwischen Harry&Snape geht... Sonst wirst Du mit absoluter Sicherheit enttäuscht - in diesem Kapitel kommt Harry ja z. B. nicht vor.
Schreibe mir doch mal eine Mail, wenn Du das möchtest - mit Vorschlägen für dieses Pairing (vor allem mit Dingen, die Dich aus deren Alltag interessieren würden...)! Damit würdest Du uns wahrscheinlich beiden einen Gefallen tun...
YvannePalpatine: Ich mag die beiden auch eigentlich besonders gerne - im Moment befindet sich die Geschichte in einer Phase, in der der Fokus leider auf Ginny und Co liegt... Und ich weiß zwar schon, wie diese Story enden wird... aber sehr viele Entwicklungen stehen noch nicht fest und... ich werde sehen, dass es später wieder mehr um Harry und Snape geht. Danke schön für Dein Review!
vickysnape: Tja, wie Du siehst, lohnt es sich, mir Deine Fragen mitzuteilen :-))))) Damit regst Du meine Phantasie absolut an... DANKE Und meine Mail kommt bestimmt.
Sjerda: Dankeschön! Wow, was für ein unglaubliches Lob!!! Das tut natürlich richtig gut - vor allem weil es natürlich einige gibt, für die diese ewigen Gedankengänge doch langweilig werden.
Tagelang Gedanken zu jedem Charakter machen? Nun, eher schon "wochenlang"... Ich versuche immer, wirklich jeden - emotional - zu verstehen. Sogar Snape. Und... sogar Voldemort(!) - ich habe mich wirklich schon sehr damit beschäftigt, wie es wäre, wenn man die Gefühle anderer Menschen einfach nicht einschätzen kann - einfach nicht fähig wäre zu Mitgefühl... Und dazu dann noch eine furchtbare, einsame Kindheit...Nicht jeder Psychopath ist ja böse... aber wenn der dann nach Slytherintraditionen erzogen wird und absolut nach Machiavelli denkt... Egoistisch, rücksichts- und gnadenlos... Dann kann dabei doch nur ein Mann wie Voldemort rauskommen.
Der Schreibstil ergibt sich einfach so aus meinen Gedanken - wobei ich finde, dass ich noch deutlich daran arbeiten muss... Gerade dass Du auch die ewigen Gedankengänge nicht langweilig findest. Du hast mich echt glücklich gemacht mit diesem Review!!!
Kasseopeia: Dir geht es wohl wie mir... am Anfang habe ich, wie wohl die meisten, absolut den Fokus auf Harry&Snape gesehen - aber mittlerweile finde ich eigentlich die Figur des Ron interessanter... Harry ist in meinen Augen schon fast gebrochen - eigentlich schon wirklich gebrochen, er hat nur einen absolut winzigen unterbewussten Funken in sich, der nicht so leicht erlöscht. Danke für Deine guten Wünsche und Dein liebes Review!
singvogel: Klasse, dass es Dir weiterhin gefällt! DANKE für die Tipps für den Alltag!!! Die Idee mit den Mahlzeiten ist wirklich absolut genial - dass ich da nicht draufgekommen bin... Das ist wirklich ein Tipp, mit dem man etwas anfangen kann! Und - jetzt werde ich rot - Du hast Recht - es muss ja nicht immer gleich das Bett sein, dass ist mir selbst auch zuviel geworden. Schließlich ist mittlerweile wohl ausreichend klar, dass Harry von Snape in jeder Hinsicht ausgebeutet und benutzt wird... Zumal es immer eine kleine Gradwanderung ist, das zu schreiben - ich möchte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass da irgendwie eine Art "Partnerschaft" entsteht.
Also, Du scheinst wirklich gute Ideen zu haben! Danke nochmal!
Jinxxx: Danke! Das war doch kein "komisches" Review! Sondern ein wirklich Schönes! Und... damit, dass Dich dieses Kapitel mehr geschockt hast, bist Du wohl auch nicht die Einzige... Was mal wieder beweist, dass die Atmospäre zu beschreiben wichtiger ist als Gewalttaten... Und Andeutungen manchmal mehr sind als graphische Beschreibungen... Es freut mich, dass Du findest, dass ich das alles gut entwickelt habe... DANKESCHÖN
ödarius: Dankeschön! Und es ist doch toll, dass Du mir ein Review schreibst! Und... ich tendiere auch dazu, nicht gleich zu jedem Kapitel zu Reviewn, sondern eher die ganze Geschichte, wenn sie schon weit fortgeschritten ist. (Und spätestens, wenn sie dann vollständig ist) Ich hoffe natürlich darauf, dass viele so denken wie ich und sich daher noch ein paar Schwarzleser melden... Klasse, dass Du findest, dass meine Geschichte mehr Niveau hat als viele andere zu diesem Thema... Nun ich habe ziemlich konkrete Vorstellungen davon, was man - auch als Horrorautor - schreiben darf und was nicht... D. h. ich finde, in jeder Szene muss ganz klar sein, wer das Opfer ist und es darf keine fließenden Übergänge von Vergewaltigung in SM geben. Das Leiden des Opfers muss immer deutlich sein - und ich habe es als eine Herausforderung angesehen, auch bei einer Gehirnwäsche noch darzustellen, dass es einen Unterschied gibt zwischen dieser erzwungenen Pseudo-Liebe und der Liebe eines BDSM-Paares in einer 24/7-Beziehung (einer Beziehung, wie sie Seamus und Dean haben, wo sich einer der Partner freiwillig unterordnet, nicht gezwungenermaßen) ...
Anny An: Dankeschön auch Dir! Deine Analyse, dass es im Endeffekt zwei Haupstränge gibt, ist im Endeffekt korrekt (auch wenn mir Seamus und Dean ebenfalls sehr wichtig sind - aber die sind sehr verflochten mit Ron, insofern ist es wohl ein einziger Strang, und das wird nun noch sehr viel stärker)
Es freut mich, dass Dir beide Stränge gefallen... Denn viele wollen ja irgendwie fast nur Harry&Snape lesen - und gerade das ist sehr schmerzhaft zu schreiben... Mich in die Personen hineinversetzen... ich könnte nichts schreiben, wenn ich mich nicht in die Personen - zumindest rudimentär - einfühlen kann. Das führt aber auch dazu, dass ich nur sehr langsam schreibe - ich muss in der richtigen Stimmung sein - denn während es mir verhältnismäßig leicht fällt, mich in Dean einzufühlen, fällt mir das dann bei Seamus schon schwerer... Und natürlich ist es ein echter Kampf für mich, zu kapieren, wie Snape fühlt und denkt - und warum er dann wie handelt. Aber gerade darin liegt bei ihm das Diabolische.
Hermiones Gedanken zur "Party" bei Malfoy... Ja, vielleicht bringe ich das per Flashback noch mit rein... Mal sehen. Und... Ron unterschätzt Hermione einerseits und andererseits verlangt er ja auch zuviel von ihr. Ihre Fähigkeit, sich unterzuordnen ist begrenzt und sie ist weit über ihre Grenzen gegangen und dabei hat sie selbst nicht realisiert, wie stark sie das schädigt - sie hat es genausowenig realisiert wie Ron. Ich sehe es auch so, dass sie sehr stark ist. Und gerade diese Stärke ist aber auch ihre Schwäche... Sie lebt wirklich buchstäblich nur noch für Ron. Sie sieht einerseits, dass sie für ihn eine Belastung ist - ganz klar - aber sie sieht auch sehr deutlich, dass sie, wenn sie sich umbrächte, auch ihm jeglichen Lebenswillen rauben würde... Und dieses Verantwortungsbewusstsein ihm gegenüber - ihm alles zu geben, und ihm vor allem diesen sicheren Hafen zu geben, den er in ihr hat - ist ihre Lebensaufgabe geworden. Nun... ich bin ja gespannt, wass Du zu diesem Kapitel sagen wirst... Hoffnung.... die einzige Hoffnung, die sie beide zu diesem Punkt der Geschichte haben - bis Kapitel 13 - ist, zu überleben, und in die Muggelwelt zu verschwinden... aber man kann ja nie wissen, was noch so passieren wird )
Happyend... wohl nicht, dazu sind alle zu traumatisiert... Aber wer weiß, vielleicht ein... Hopeful End.
Cho: Danke für Dein Lob bezüglich der Gefühls-/Gedankenbeschreibungen - und es tut mir Leid, wenn Dir das ein wenig langweilig erscheint. Ich kann das sogar ziemlich gut verstehen... Aber irgendwie ist mir klargeworden, dass eben das mein Stil ist - bei anderen Storys, die vielleicht actiongeladener sind, fehlen mir diese Gedankengänge oft... Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann mal, da eine wirkliche Mischung zu schreiben. Ich empfinde es im Übrigen als das ultimative Kompliment, wenn jemand, der wohl eigentlich auf etwas mehr Action steht, meine Story trotzdem liest. DANKE dafür!!! Denn es fällt mir wirklich nicht leicht, Enigma weiterzuschreiben.
Und jetzt nochmal: DANKE an alle, die sich die Zeit genommen, und mir ein Review geschrieben haben - ob per Mail oder auf dem Board. Ihr seid Klasse!!!
