Kapitel 15: Ängste eines Dom

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This story is based on characters and situations created and owned by JK Rowling, various publishers including but not limited to Bloomsbury Books, Scholastic Books and Raincoast Books, and Warner Bros., Inc. No money is being made and no copyright or trademark infringement is intended.
Diese Geschichte basiert auf Charakteren und Situation die durch JK Rowling kreiert wurden, und sich im Besitz von JK Rowling, verschiedenen Herausgebern einschließlich aber nicht beschränkt auf, Bloomsbury Books, Scholastic Books und Raincoast Books, und Warner Bros, Inc. befinden. Es wird kein Geld durch diese Geschichte erwirtschaftet und es ist keine Copyright- oder Markenschutzverletzung beabsichtigt. Auf gut deutsch: Alles gehört JK Rowling und den besagten Unternehmen.

AN: Oh, Ihr seit einfach unglaublich lieb!!! Mit so einer Resonanz auf das letzte Kapitel, die AN usw hätte ich ja nie gerechnet... So viele Reviews hatte ich ja zu einem einzigen Kapitel noch nie!!! Und leider ist es mir jetzt unmöglich, jedem einzeln zu antworten, oder Ihr müsstet noch länger auf einen Update warten. Also, fühlt Euch statt dessen alle einzeln ganz lieb in den Arm genommen und durchgeknuddelt, Ihr seit alle so toll... Ich hatte so eine Angst, mit meinen deutlichen Worten gerade in der AN alle vor den Kopf zu stoßen...

Die AN zu Kapitel 14 hochzuladen hat mir einerseits ein Gefühl der Befriedigung gegeben – weil ich damit eine eindeutige Entscheidung getroffen hatte – andererseits hatte ich auch das Gefühl, jetzt autorentechnischen Harakiri zu begehen, denn ich wusste wirklich nicht mehr, ob es alle krass sehen wie ich... Vielleicht bin ich ein bisschen zu sehr in meiner Story und auch in seinen schlimmsten Momenten bei Harry, in seinen Gefühlen, als dass ich da so leicht drüber weggehen könnte.

DANKE; ich glaube, ich war noch nie jemandem so dankbar wie ich es jetzt meinen Reviewern bin!!! Es könnte noch dauern, aber ich denke, ich werde Euch noch einzelne Mails schreiben oder mich mit dem nächsten Kapitel dann auch für die Reviews zu Kapitel 14 bedanken. Seit Euch sicher, ich werde Euch das niemals vergessen!!!

Herzlichen Dank also an alle, die mir so liebe, aufmunternde Mails geschrieben haben bzw hier gereviewed.

Adelaide, Jeanca, Bele, Drei Sternchen, Lara-Lynx, Pe, Pathie, Kasseopeia, singvogel, Visiongirl76, Krieger des Wahnsinns, Alex Black5, sabysemilla, Meta Capricorn, wintersoul, Biene, Jinxxx, Vickysnape.... und all die anderen, die mir Mails oder sonstwie zukommen lassen haben, dass sie meine Geschichte mögen... Ihr seit toll!!!

Die Seite für minderjährige Smler, auf der Seamus seinen Muggelfreund kennen gelernt hat - nur für Leute bis zu einem gewissen Alter - gibt es wirklich. Das Problem besteht darin, dass es kaum eine Möglichkeit für sie gibt, sich auf legale und seriöse Weise über das zu informieren, was sie selbst fühlen...

Alles, wovon im Durchschnitts-Aufklärungsunterricht oder in Büchern angesprochen wird ist Vanille-Sex (oder, um es mit anderen Worten auszudrücken das, was in unserer Gesellschaft wohl so als "Normal" bezeichnet wird - aber was ist schon normal?) und die sich in der Entwicklung befindlichen zukünftigen D/sler werden mit ihrer Neigung und den damit in Verbindung stehenden ziemlich beunruhigenden Phantasien total alleine gelassen...

Man kann davon ausgehen, dass eine Menge Kinder und Jugendliche jahrelang mit dem Gefühl leben, sie seien pervers nur weil niemand ihnen sagt, dass es vollkommen ok ist und keineswegs eine Krankheit (wer das nicht glauben kann - schon seit 10 Jahren gilt eine Vorliebe für den BDSM - Bereich nicht mehr als krankhaft!!! Wer bei einem Psychologen auf gegenteilige Meinungen stößt sollte die Beine in die Hand nehmen und rennen - leider gibt es genug von denen, die sich nicht fortbilden!!!)

Es ist, ganz generell erstmal, keineswegs eine "Folge von Missbrauch" oder sexueller Langeweile, auf so etwas zu stehen - um mal die beiden bescheuertsten Klischees zu erwähnen - sondern die meisten derjenigen, die sich als Dom/sub/Switch fühlen, tun das schon sehr früh und ohne irgendwelche erkennbaren Auslöser.

Man wird genauso wenig jemand, der auf BDSM steht, wie man homosexuell wird...

Entschuldigt die kleine Vorrede!

Mal sehen, was Ihr zu Seamus, dem Dom, sagt... Aber keine Sorge - keine "Session" - das passt irgendwie nicht in Enigma, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt der Geschichte... Sorry! Vielleicht schreibe ich da mal eine Sidestory zu mit ein paar Sessions - aber das wird dann garantiert Lemon und noch garantierter ist es dann hartes NC17 und kein weiches R mehr °grins°. Ich bin ja sooo in Versuchung! (Komisch, ich war nie ein Seamus-Fan, aber… hier könnte ich ihn einfach knuddeln grins)

Wobei ich aber noch mal deutlich sagen möchte, dass ich keine Sexszenen schreiben werde, die sich auf ihre ersten beiden Jahre beziehen. Ihre Beziehung bestand da zwar schon, aber da sie da noch unter 16 waren, liegt da für mich eine Grenze. Sie in einer romantischen Paarbeziehung zu beschreiben ist für mich ok, sie sind ja beide Teenager, aber eben nichts Deutlicheres, was über einen (Hand-)Kuss oder sehr sanfte Andeutungen hinausgeht.

Ach ja, eine kleine Erklärung für die Abkürzung ssc, die in Seamus Gedanken vorkommt, steht unter dem Kapitel. Sie ist sehr wichtig!!!

Ich bin wieder mal ziemlich unsicher... Also, bitte lasst mich wissen, ob ich Euch mit diesem BDSM-Gelaber völlig vertrieben habe °bibber°. Gerade zu diesem Kapitel – Reviewt, bitte!!

Viel Spaß beim Lesen!

Yours

Mogli the Witch

Kapitel 15: Ängste eines Dom

Es war bereits später Nachmittag, als sich das Portraitloch zum Gryffindor - Gemeinschaftsraum öffnete und Ron eintrat.

Seamus, der gemeinsam mit Dean auf einem Sofa gesessen und gegrübelt hatte, sprang auf und lief ihm entgegen – um dann wie angewurzelt stehen zu bleiben.

Er war so erleichtert!

Ron war am Leben…

Sie waren alle in einer ständigen Gefahr, gefoltert und umgebracht zu werden… aber die Angst, die Seamus an diesem Wochenende um seinen Freund ausgestanden hatte, überstieg die Ängste der letzten Jahre noch um Einiges.

Tausend Befürchtungen waren in ihm aufgestiegen, tausend schreckliche Momente hatte es gegeben, in denen er seinen sub angesehen hatte und in dessen Augen gesehen hatte, dass auch dieser wusste, dass die Chancen schlecht standen, dass sie Hermione und Ron gesund wieder sehen würden.

Jetzt schien der Rotschopf – auf den ersten Blick – unversehrt zu sein.

Jedoch…

Etwas stimmte nicht.

Ron sah zwar unverletzt aus…

Leichenblass, doch unverletzt und… irgendetwas war merkwürdig… in seinen Augen stand… Traurigkeit..

Eine tiefe Traurigkeit und Ergebenheit…

Und dann erkannte der Dom, das Hermione nicht da war.

Es durchfuhr ihn wie ein Blitz: Ron war °alleine°!

Nein… das durfte… das konnte nicht wahr sein!

°Wo° war Hermione?!

Er wagte es kaum, etwas zu sagen, seine Kehle wie von unsichtbaren Händen zugedrückt.

Als er sich zu Dean umsah, konnte er erkennen, dass dieser ebenfalls aufgestanden war, und an dessen entsetzten Gesichtsausdruck erkannte er, dass auch sein sub erkannte hatte, das etwas nicht stimmen konnte.

Ron war mittlerweile an ihm vorbeigegangen ohne ihn auch nur zu bemerken... schien wie in Trance zu sein… und strebte auf die Treppe des Dormitoriums zu.

Mit einem Blick verständigten sich Seamus und Dean – und folgten Ron dann.

Ron hatte seinen Reiseumhang abgelegt und sich auf sein Bett gesetzt, sich gegen den Bettpfosten gelehnt, hatte diesen umklammert wie einen rettenden Anker – als brauche er etwas, an dem er sich festhalten konnte…die Augen geschlossen.

Er sah sehr schlecht aus und Seamus Befürchtungen, was mit Hermione geschehen sein konnte, stiegen ins Unermessliche.

Zaghaft, mit großer Angst vor der Antwort, fragte er: „Ron…Ron, was… was ist passiert? Wo… wo ist…?"

Ron zuckte zusammen, und öffnete die Augen um ihn anzusehen.

Jede Faser von Rons Körper schien Schmerz auszustrahlen… und als er etwas sagte, leise, monoton, kraftlos… war der Schmerz in seiner Stimme, die Resignation, so unglaublich, das Seamus nicht anders konnte, als vom Schlimmsten auszugehen, als er sagte: „Sie ist… bei Ginny."

Noch bevor Seamus darüber nachdenken konnte, was das bedeuten sollte; war hinter ihm ein Laut des Erschreckens zu hören, und als er sich zu Dean umdrehte, der sich wie immer, wenn Ron im Raum war, im Hintergrund gehalten hatte, sah er, dass dieser so schockiert aussah, wie er es noch nie an seinem submissive gesehen hatte – in all dieser Zeit nicht, nicht einmal, nachdem er, Seamus durch den Cruciatus verletzt worden war…

Auch wenn sich in ihm eiskaltes Entsetzen ausbreitete und er das Gefühl hatte, alle seine Kraft verloren zu haben… er musste stark sein… musste… Wenn seine Vermutung der Wahrheit entsprach… musste jetzt er derjenige sein, der Dean Kraft gab… mehr denn je.

Nur allzu oft verließ er sich auf dessen Stärke, und lud dem sein ganzes Entsetzen, die grauenhaften Einzelheiten der Gewalttätigkeiten auf, die er im Schulalltag erleben musste

Er schenkte seinem sub ein zugegebenermaßen schwach ausfallendes Lächeln, und legte all seine Liebe in seine Augen…

Ein Lächeln, das bedeutet: ‚Es wird alles wieder gut werden, was auch geschieht, halte durch.'

Dean reagierte mit einem Schließen seiner Augen, einem sichtbaren, tiefen Durchatmen um dann zurückzulächeln, schwach und voller Angst…

Aber… sein Dom hatte ihm mit diesem viel sagenden Blick sowohl eine Versprechen gemacht als auch eine Anweisung gegeben und der submissive in ihm reagierte sofort – und er hielt sich diesem unausgesprochenen Befehl seines Dominanten fest, setzte alles daran, ihm Folge zu leisten – durchzuhalten.

Doch gerade, als Seamus den Mund aufmachen und Ron genauer fragen wollte, was passiert war, überrascht ihn Dean, indem er ihm zuvorkam: „Hermione ist… Sie ist tot?!"

Seamus war viel zu erschüttert, um sich länger darüber zu wundern, dass Dean seine sonst so offensichtliche Scheu davor, Ron unaufgefordert anzusprechen, überwunden hatte und sogar, für seine Verhältnisse, laut und fast…fordernd geworden war.

Ginny war doch tot, und Ron hatte gesagt, Hermione sei bei ihr…

Eigentlich konnte das nur eines bedeuten… und doch passte es einfach nicht.

Ron drückte sich doch sonst nicht so merkwürdig aus… War Hermione tot, so hätte er das doch auch direkt gesagt und nicht um drei Ecken herum…

Er entschloss sich, nachzufragen… Hinter ihm war Dean auf ihr Bett gekrabbelt und hatte eines der Kissen umschlossen wie den Teddybären, von dem sein sub ihm einmal erzählt hatte, dass er ihn als kleiner Junge besessen hatte.

Dean sah so hilflos aus…

Doch Seamus riss sich mühsam los, und unterdrückte das Verlangen, sich sofort vollkommen seinem sub zu widmen, ihn zu trösten, abzulenken, bis dieser den verlorenen und verängstigten Ausdruck verlor, der nun in seinen Augen stand.

Ein Spiegelbild dessen, was er selbst fühlte.

„Ron? Ron, ist das wahr? Ist Hermione…?" Seine Kehle schmerzte ihn als habe er stundenlang geweint oder seit mehreren Tagen kein Wort gesprochen… Es konnte nicht wahr sein!

Rons Blick wandelte sich… zum ersten Mal sah Seamus, dass neben dem tiefen Schmerz und der Traurigkeit auch eine Art Zufriedenheit – sogar eine Art… Triumph - in ihnen stand, die er schon lange nicht mehr in den Augen seines Freundes gesehen hatte.

Dann lächelte der Rotschopf schwach und entgegnete mit sehr leiser, fast unhörbarer Stimme, die kaum wie die seine klang: „Nein, Hermione ist am Leben und… es geht ihr gut. Ginny… Ginny wird sich gut um sie kümmern."

Seamus wusste nicht, wie er reagieren sollte… Hatte Ron nun vollständig den Verstand verloren?

Was hatte Malfoy mit ihm gemacht?!

Ron wäre nicht der Erste gewesen, der unter dem Eindruck von Folter und Missbrauch den Verstand verlor.

Sie hatten es alle nur zu oft gesehen – auch wenn es selten einen Reinblüter traf.

Aber Ron war ein „Weasley" und dieser Name stand für viele Deatheater noch immer als den Verrat am reinen Blut.

Hatte Lucius Malfoy nun eine verspätete Rache genommen für die Schande, die die Weasleys in seinen Augen über die gesamte Zauberwelt gebracht hatten, indem sie sich offen für die Gleichberechtigung und Toleranz gegenüber Muggelgeborenen und Halbblütern eingesetzt hatten?

Ron sah den verwirrten Blick seines Freundes und lächelte wieder dieses unsagbar traurige, aber zufriedene Lächeln, dass Seamus einen Stich ins Herz gab. „Nein, Seamus, ich bin nicht verrückt geworden… Ich begreife es auch noch nicht wirklich, aber: Meine Schwester lebt, irgendwie ist sie…

Sie ist Peter Pettygrews… Mündel und… sie hatte Geburtstag… es war ihre Geburtstagsfeier… und ich… ich war ihr Geschenk, Seamus…" Er stockte kurz, und unterdrückte das, was sich wie ein trockener Schluchzer anhörte: „Seamus, sie… sie ist gesund, und sie scheint vollkommen unverändert… sie ist… ich begreife es selbst nicht… sie ist so… so… °licht°!"

Nach dieser wie ein Wasserfall aus Ron herausströmenden Rede herrschte eine Minute lang Totenstille und keiner von ihnen konnte wohl fassen, was sie da eben gehört hatten. Ron hatte die Augen wieder geschlossen, aufgewühlt, und zitterte am ganzen Körper… Er sah aus, als würde er jeden Augenblick in einem Temperamentsausbruch explodieren… sich Luft machen…

All die Emotionen, die sich über das Wochenende aufgestaut hatten, herauszulassen, um endlich wieder frei durchatmen zu können…

Seamus beschloss, dass er alles tun würde, um zu verhindern, dass Dean in den nächsten Tagen alleine mit dem Rotschopf war.

Man konnte niemals wissen, in welcher Art sich diese emotionale Energie entladen würde und es machte ihm sowieso schon jedesmal große Angst, wenn er daran dachte, seinen vollkommen wehrlosen sub mit dieser tickenden Zeitbombe alleine in einem Raum zu wissen.

Und das, ohne die beruhigende Präsenz Hermiones, die ihren Herrn wie niemand sonst aus seiner eiskalten Trance aus Aggression und Gefühlskälte reißen konnte.

Hermione…

„Ron.. habe ich das gerade richtig verstanden? Ginny lebt und… Du hast Hermione bei ihr gelassen…" Seiner Stimme klang ein Hauch von Ungläubigkeit an.

Und er konnte es nicht glauben! Davon ab, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass sich Ron jemals freiwillig von seiner Sklavin trennen würde – sie in den Händen einer Person zu lassen, die eindeutig unter dem Einfluss der Schwarzmagier stand, sogar das Mündel von einem war?

Ron kannte Seamus mittlerweile gut genug um zu verstehen, was ihn bewegte, und er öffnete die Augen erneut, dieses Mal sehr ernst und entschieden: „Ginny ist von Wormtail aus Hogwarts herausgeholt werden bevor die Äußeren sie in die Finger kriegen konnten. Sie sagt, er war ein Favorit Snapes… Ich verstehe das alles auch nicht wirklich… aber ich… ich weiß, dass ich ihr trauen kann und… Du erinnerst Dich noch an die Nacht, in der wir nach Harry sehen wollten… Er… er hat es… es in den Augen… Es steht ihm in den Augen… Er verhält sich nicht… nicht wie einer vom Inneren und… schon gar nicht wie einer der Äußeren. Ja… ich habe Hermione bei ihr gelassen… Sie… sie hat genug ertragen müssen und…" Hier unterbrach er seinen Redeschwall und schluckte, während er Seamus beinahe um Verständnis bettelnd ansah: „Sie hätte… hätte hier nicht mehr lange überlebt. Alles ist doch besser als… das hier…"

Und Seamus sah es… sah, dass Ron endlich erkannt hatte, etwas erkannt hatte, was man ihm niemals hätte erklären können, ohne dass dieser wütend geworden wäre…

Die Erkenntnis, dass Hermione unter Ron gelitten hatte, unter seiner herrischen Art, die zwar liebevoll, aber auch höchst autoritär war…

Dass die Liebe, die Hermione Ron entgegenbrachte, nicht… natürlich… war…

Sie hatte doch niemals die Chance gehabt, sich darüber klar zu werden, ob und inwiefern sie Ronald Weasley liebte…

Sie hatte ihren Freund gemocht, ihn auf eine freundschaftliche Art geliebt – doch Seamus hatte oft darüber nachgedacht, was es für sie bedeutet haben musste, dass sich ihre Freundschaft so… übergangslos in eine Liebesaffäre zwischen einem quasi allmächtigen Herrn und einer abhängigen Sklavin verwandelt hatte.

Es war kein Missbrauch gewesen, auch heute noch stand das für ihn außer Frage… Ron hätte sich ihr niemals aufgezwungen, wenn sie nur die geringste Ablehnung gezeigt hätte… Bis zum Schluss noch hatte Ron sofort mit liebevoller Aufmerksamkeit reagiert, sobald Hermione auch nur zusammenzuckte.

Dafür sorgte schon die Liebe, die in dessen Augen stand sobald er das Mädchen ansah, die Besorgnis um ihr körperliches und seelisches Wohl... doch hatte sich diese anfänglich konsenzuelle Affäre in etwas verwandelt, dass… für Seamus nicht mehr gesund war, denn °sie° war nicht mehr gesund, sondern psychisch vollkommen abhängig und… gebrochen… gewesen…

Vielleicht gar nicht mehr in der Lage, sich Ron zu widersetzen… so, wie Ron es vor langer Zeit selbst einmal vermutet hatte… doch damals hatte Seamus die Lage anders eingeschätzt und… erst später, als er Ron all das schon nicht mehr hätte erklären können…

Selbst wenn er es irgendwie fertig gebracht hätte, Ron dies begreiflich zu machen, ohne selbst den einzigen Freund zu verlieren, den er noch hatte… sie hätten doch nichts anderes tun können, außer Hermione von ihren Leiden zu erlösen.

Denn Ron konnte seine charakterlichen, von der schwarzen Magie gespeisten Veränderungen nicht einfach so abstellen wie ein Muggel das elektrische Licht mit einem Lichtschalter.

Seamus wurde bewusst, dass er Ron nun eine ganze Weile gedankenverloren angestarrt hatte und riss sich schnell zusammen, um ebenfalls sehr ruhig zu sagen: „Du hast Recht… ich verstehe nicht wirklich. Aber ich glaube Dir, wenn Du sagst, es sei das Beste gewesen." Dann trat er auf Ron zu und setzte sich neben ihn, um ihn kurz in seine Arme zu ziehen, und hinzuzusetzen: „Es tut mir Leid, Ron. Das muss unglaublich schwer gewesen sein, auch wenn es schön ist, dass Ginny lebt."

Ron war die Umarmung sichtlich unangenehm und so ließ ihn Seamus schnell wieder los, um hinzuzusetzen: „Ich bewundere Deine Stärke, Ron. Ich weiß nicht, ob ich die umgekehrt gehabt hätte."

Der Blick, der ihn nun traf, war sehr ängstlich und… unsicher, einmal ohne die eiskalte Schutzschicht, die die Augen des Rotschopf sonst fast immer enthielt: „Ich bin mir noch nicht sicher, ob es nicht die größte Dummheit war, die ich jemals begangen habe… Aber… bis jetzt geht es ihr gut… Besser als… seit langem. Sie ist sehr traurig, fühlt sich… im Stich gelassen von mir… Aber dennoch ist sie glücklicher als sie es lange Zeit war…"

Dann sah Ron weg und Seamus konnte sich sehr gut vorstellen, was in seinem Freund vorging.

Sehr ambivalente Emotionen… und alle so schmerzhaft intensiv dass man den Eindruck hatte, dass sie das Dormitorium in ihrer Kraft erfüllten und niemanden von ihnen kalt ließen.

Einerseits hatte Ron gerade einen der schwersten Entschlüsse gefasst, die ein Mensch treffen konnte… und war dabei gleich in mehrfacher Hinsicht über sich hinausgewachsen – hatte sich entschlossen, zu vertrauen, in einer Zeit, in der sie alle doch kaum mehr wagten, zu trauen; hatte seine eigenen Gefühle hinten angestellt um dem Mädchen, dass er liebte, doch auch gelernt hatte, als seinen Besitz anzusehen, eine Chance auf ein würdigeres Leben zu geben…

Und jetzt fragte sich Ron einerseits, ob er das Richtige getan hatte, und andererseits musste er sich, wie Seamus nur zu deutlich erkennen konnte, auch… verletzt fühlen, wenn er nun spürte, dass es Hermione gut ging – wie auch immer er zu diesem Wissen kam.

Das Wissen, dass es Hermione jetzt gut ging, sie trotz ihres Schmerzes über seine Entscheidung glücklich war, °musste° für den Mann, der ihr so gerne die Welt zu Füßen gelegt hätte, und der erkannt hatte, dass er ihr stattdessen unendlich geschadet hatte, wie ein Schlag ins Gesicht sein…

Und Ron sah aus, als sei ihm das Herz bei lebendigem Leibe herausgerissen worden.

Sie saßen noch eine Weile so da, bis der Abend hereinbrach.

Keiner von ihnen hatte Hunger, und so gingen sie alle früh schlafen, auch wenn niemand wirklich Schlaf fand…

Seamus Gedanken kreisten, und bewegten sich bald weg von Ron und Hermione… zu ihm und Dean…

Zu etwas, dass ihn schon lange bedrückte.

Er hatte es Dean niemals gesagt – ihm bei aller Offenheit niemals gesagt…

Am Anfang hatte er schnell festgestellt, dass dieser sehr sensibel reagierte, wenn es um körperliche Bestrafungen ging, und hatte schon früh beschlossen, sich auf leichtes Spanking zu beschränken, das immer mit einem sanften Streicheln begann und auch wieder in eines überging.

Es war ihm schnell klar geworden, dass Dean sensibel war, sehr sensibel und dass es dauern würde, bis sich dieser wirklich fallen lassen können würde, so sehr er ihm auch vertraute.

Den eigenen Träumen zu erlauben, sein Leben zu bestimmen – das konnte sehr schwer sein und für jemanden wie Dean, der sich noch zu Beginn ihrer Beziehung für seine Träume geschämt und verachtet hatte, war es ein Kampf gegen Mühlenflügel.

Doch Seamus hatte diesen Kampf aufgenommen, und es hatte sich gelohnt, denn es war richtiggehend berauschend für ihn, zu beobachten, wie sich der sub langsam aus den Fesseln seiner eigenen prüden Erziehung und Verklemmtheit befreite und zu sich Selbst fand.

Bondage und Augenbinden, noch mehr aber simples Festhalten, sein fester Griff um Deans Handgelenke...

Ein leise geflüsterter Befehl...

Ein Streicheln das unmissverständlich auch Anweisung war...

All das hatte er nur sehr sanft gesteigert...

Und er hatte jeden Schritt dieser „Erziehung" seines subs genossen, es genossen, Dean auf dem Weg zur Selbstfindung leiten, ihm jene Disziplin und damit Sicherheit zu geben, die dieser so sehr zu brauchen schien.

Wie viele Tränen hatte Dean in seinen Armen vergossen...

Tränen der Erleichterung, manchmal auch aus purer Sinnesüberreizung...

Um dann Halt in den Armen seines Doms zu suchen.

Das Gefühl alles übertreffender Zufriedenheit dass ihn von innen heraus wärmte, wenn Dean zu ihm aufsah, seine Hand in die seinen nahm, und sie eine Sekunde lang mit einem Leuchten in den Augen ansah, um sie dann zu küssen als sei sie etwas unsagbar Wertvolles...

Als handelte es sich dabei um eine Reliquie, die Dean verehrte...

Dieses Bild, gemeinsam mit dem buchstäblich atemberaubenden Wissen, dass all dies °freiwillig° war...

Geschenkt... mit liebevoller Geduld verdient...

Er, Seamus, hatte es nicht nötig, zu zwingen.

Die Erkenntnis, dass Dean seine Autorität über sich anerkannte, sie °wollte°...

°Ihn°, Seamus, seines maßlosen Vertrauens, seiner tiefen Demut für würdig befand...

Sich, seine Gesundheit und sein Seelenheil in seine Hände legte, als das kostbarste Geschenk, das Seamus jemals erhalten hatte…

Nicht nur Dean, der sonst wesentlich unsicherer war in seiner sexuellen Identität, mehr als einmal tausend Ängste ob seiner eigenen °Perversität° gehegt hatte, hatte in dieser Liebesbeziehung erst wirklich gelernt, was Dominanz und submission wirklich bedeutete...

Auch Seamus hatte dies erst wirklich begriffen, als er erlebt hatte, wie sich ihm der geliebte, unendlich °wertvolle° Mensch auslieferte, darbot und nur eines erbat: 'Tu mir nicht wirklich weh...'

Die ungeheure Verletzlichkeit, die in den Augen des subs gestanden hatte, die Furcht vor dem so verlockenden, aber auch so beängstigenden Unbekannten, nach dem er sich schon immer unbewusst gesehnt hatte...

In diesem Augenblick erst war ihm wirklich bewusst geworden, dass er bei allen sadistischen Phantasien, die ihn beunruhigt hatten, seit er denken konnte, niemals etwas hätte tun wollen, was den Wünschen des Partners widersprach.

Der Stein, der ihm in diesem Moment der Erkenntnis von der Seele fiel, war unglaublich schwer, und erst in diesem Augenblick wurde ihm bewusst, dass gerade diese Befürchtung - eben doch ein brutaler, sadistischer Gewalttäter zu sein, der es genoss, Menschen zu quälen - immer noch in ihm gesteckt hatte, obwohl er doch längst geglaubt hatte, fest in seiner Identität als Dominanter zu stehen.

Und diese erste Bitte, dieser geflüsterte, zögerliche Satz seines subs klang noch immer während jeder Session in ihm wieder...

'Tu mir nicht wirklich weh...'

Damals hatte er liebevoll gelächelt, und mit wackeliger Stimme so beruhigend wie möglich geantwortet: "Nichts, was Du nicht möchtest, Dean. Niemals, was Du nicht möchtest..."

Und daran hatte er sich gehalten.

Schon lange waren sie nun über die erste Phase des Ausprobierens, der Neuheit hinaus - längst schon hatte dieses 'Tu mir nicht wirklich weh' eine vollkommen andere Bedeutung bekommen...

Er hatte Dean gezeigt, dass es etwas gab, das zwischen Vergnügen und Schmerz lag...

Etwas, dass man nur erleben konnte, wenn man sich einem gewissen Schmerz ergab, ihn zuließ... sich an jene geheimnisvolle Grenze begab, die zwischen °echtem° Schmerz und dem... genussvollem Erdulden... dem Ersehnen dessen, was nur der unwiderstehliche Kontrast zwischen den behutsamen Zärtlichkeiten und einem liebevollen, maßvollen Spanking in jemandem wie Dean bewirken konnte.

Mittlerweile kannte sein sub den Unterschied zwischen dem sanften Spanking die ihm von seinem Dom auferlegt wurden und den Misshandlungen, vor denen er sich gefürchtet hatte und die er niemals erleben würde... akzeptierte es nicht nur, sondern wusste, dass dessen Hände ihm niemals etwas antun würden.

Auch wenn Seamus Dean gelehrt hatte, die behutsamen Züchtigungen als 'Strafen' zu bezeichnen... diese waren nicht weniger liebevoll als das zärtliche, fürsorgliche Streicheln, dass stets damit in Verbindung stand.

Und es hatte niemals eine wirkliche 'Strafe' gegeben... niemals auch nur einen einzigen Schlag, der wirklich wehtat oder ernsthaft demütigte.

Seamus hätte niemals einen Menschen im Zorn oder aus einer Aggression heraus geschlagen, sich niemals angemaßt, er habe das Recht dazu, seine Hand im Streit gegen den Partner zu erheben - gerade niemals gegen jemanden wie Dean, der ihm seinen Gehorsam, seine Liebe schenkte und nicht mehr erwartete von ihm, als ihm seine eigene Sehnsucht zu erfüllen - und ihm die Sicherheit und maßlose Liebe zu bieten, in einer Art, wie sie nur ein liebevoller Dominanter seinem submissive zu geben vermochte.

Er hätte niemals etwas getan, dass Dean widerstrebt hätte – und wenn Dean ‚Nein' sagte, so war das Gesetz.

Heute mehr denn je.

Ja mehr noch... Seamus wusste, für Dean war er oft zu zögerlich in dem, was er tat...

Doch er konnte und wollte den zitternden Jungen nicht vergessen, der ihn so furchtbar angsterfüllt, den ganzen Mut zusammennehmend gebeten hatte, ihm bitte nicht °wirklich° weh zu tun.

Mittlerweile war Dean selbstbewusst, hatte auch keinerlei Probleme mehr damit, aller Welt offen zu zeigen, was er war, zog daraus sogar eine Spur Stolz, und wenn Seamus ihm vor allen anderen im Gryffindor - Gemeinschaftsraum signalisierte, dass er sich vor ihn zu knien sollte, so tat Dean das mit Freuden... und die störenden Gedanken, die sich Seamus in solchen Augenblicken aufzudrängen drohten – das es eine Umgebung wie diese, von Sklaverei und Gewalt geprägt, brauchte um so eine Offenheit zu ermöglichen, hatte er schnell verdrängt, denn es gab so wenig Gutes in dieser Dunkelheit, dass sie das wenige Gute nicht noch hinterfragen konnten.

Es war einfach wundervoll, so etwa zu erleben - auch wenn er sich nahezu ständig Gedanken machte.

Deans Verhalten... es war das, was er einst als das °perfekte° Benehmen eines absoluten subs angesehen hätte, ja ging noch darüber hinaus, er war manchmal Schwindel erregend in dieser seinem Dom manchmal fast grenzenlos erscheinenden Fähigkeit, sich zu unterwerfen...

Konnte es einen so perfekten, idealen submissive geben!?

Konnte sein Geliebter dermaßen dem entsprechen, was ihm, Seamus immer wie das utopische Klischee, die wundervolle Märchenfigur seiner Wunschträume erschien – zu gut, zu wundervoll, zu perfekt, um wirklich wahr zu sein?

Das, was ihm derjenige, der Muggel, der sein einziger anderer Partner gewesen war, einst mit spöttischer Miene als den ‚Klischee-sub' beschrieben hatte – etwas, das nicht wahr sein konnte…

Eine Schablone, an der gemessen wurde, aber der niemand entsprechen °konnte°, die aus eben diesem Grunde so sehr gehasst wurde und daher voller Verachtung nicht als Ideal, sondern als ‚Klischee' bezeichnet wurde.

Doch so unerklärlich es auch war – Seamus hatte den Eindruck, diesen ‚Klischee-sub' in Dean vor sich zu haben – die Verkörperung jedes Ideals, dass es für ihn in einem submissive gab.

Es war so wunderbar, dass es dem Dom schon wieder Angst machte – schreckliche Angst.

Angst zu versagen, Angst, all diesem nicht entsprechen zu können… und Angst, dieses unsagbar perfekte Wesen, dass Dean in seinen Augen darstellte, könnte sich eines Tages wie eine Fata Morgana in Luft auflösen – es könne sich herausstellen, dass Dean dieses Verhalten nur zeigte, um ihm, als seinem von den Deatheatern aufgezwungenen „Herrn" gnädig zu stimmen.

Es waren Befürchtungen, die tief saßen, auch wenn er wusste, sobald er die Liebe sah, die ihm aus Deans nachtschwarzen Augen entgegenstrahlte –seine Ängste waren unberechtigt und mehr als dumm …

Doch er empfand sich nicht als ein idealer Dom, wusste, er entsprach nicht dem Bild, dass sich viele von einem Dominanten machten – er war dazu viel zu still, zu leise, beharrte in vielen Situationen, gegenüber anderen als Dean, zu wenig darauf, sich durchzusetzen und hatte keinerlei Bedürfnis, im Mittelpunkt zu stehen wie es von vielen als so °typisch° für einen Dominanten angesehen wurde.

Er war auch viel zu unsicher in zu vielen Dingen, um als der ‚Allwissende' zu erscheinen und stets vollkommen Herr jeder Situation zu sein – ganz und gar nicht der Klischee-Dom.

Er war bemüht, in den Situationen Sicherheit zu zeigen, in denen Dean unsicher war – und das war, was ihre gemeinsame Sexualität betraf, beinahe ständig so – während er sich durchaus erlaubte, auch einmal in Deans Armen schwach zu sein, wenn er Trost brauchte.

Deans Stärke… sie war oft schockierend und Seamus fühlte sich oft ganz klein daneben und es war dann an ihm eine Demut zu empfinden, die man allgemein wieder eher mit dem Rollenklischee eines submissives in Verbindung brachte.

So oft ihm Dean auch versicherte, er sei glücklich, er wolle nichts anderes als ihn, als seinen Geliebten, seinen Dom, und jede Liebe, die dieser ihm zu geben vermochte… Seamus würde diese Versicherungen immer wieder brauchen um sie vielleicht eines Tages wirklich und endgültig glauben zu können.

Mehr als einmal hatte ihn die Panik gepackt und er war von Alpträumen aus seinem Schlaf gerissen worden, hatte Dean mit zitternden Händen und bebender Stimme geweckt und ihn gebeten, niemals ein ‚Nein' zu vergessen… sich niemals zu verbiegen nur um ihn zufrieden zustellen – sich niemals zu verleugnen seinem Dom zuliebe…

…und Dean hatte ihn mit sanfter Stimme und beruhigenden Worten immer und immer wieder versichert, er tue niemals, was er nicht tun wolle… ihm immer wieder gesagt, Seamus könne sich darauf verlassen, könne ihm vertrauen…

Versprach ihm immer wieder, früh genug zu signalisieren, wenn ihm etwas missfiel, niemals etwas zuzulassen, dass ihm eigentlich missfiel – und der Dom wusste, er konnte sich auf diese Versprechen seines Geliebten verlassen.

Vertrauen… alles basierte darauf, dass sie einander grenzenlos vertrauen konnten…

Der submissive dem Dom und der Dom dem submissive in einem endlosen, wunderbaren Kreislauf aus Zärtlichkeit und Liebe vertraute, ohne Anfang und ohne Ende.

Und doch konnte Seamus nicht umhin, zu vergleichen....

Denn das Verhalten der übrigen, dass Verhalten der Sklaven gegenüber ihren Besitzern - es differierte nicht mehr viel von dem Verhalten, das Dean zeigte.

Bedeutete das, das er selbst ein °geborener° Sklavenhalter war????

War er nicht besser als Snape?

In seinem Bedürfnis danach, einen Menschen zu dominieren, zu… beherrschen… - °Macht° auszuüben - nicht anders als der gefürchtete und verhasste Erbe des Dunklen Lords?

Natürlich, er sagte sich selbst immer wieder, dass dem nicht so war...

Niemals hätte er einen Menschen gegen dessen Willen einsperren wollen, auch wenn er nun dazu gezwungen war...

Was gerade ihm, als Dom, mit seinem überstarken Sinn für Verantwortung und Fürsorge, nicht gerade leicht fiel...

Einer der ersten Grundsätze, die Seamus gelernt hatte, als er die aufregende Welt des D/s für sich entdeckt hatte, war gewesen, dass man als Dom gerade in einer 24/7 immer darauf achten sollte, dass sich der andere, der sub, nicht vollkommen in seiner Rolle des Unterwürfigen, des Dienenden verlor…

Das eine gewisse Eigenständigkeit erhalten blieb, dass dessen Selbstbewusstsein stabil und der unterwürfige Partner allen Anfeindungen gewachsen war, die einem solchen Paar gerade in einer so traditionellen und konservativen Gesellschaft wie der Zauberwelt entgegenschlugen.

Und vor allem: das sich der submissive niemals nur über seinen Dom definierte, sondern immer seine Identität behielt, und sich als wertvolle, auf eigenen Beinen stehende Person wahrnahm und niemals als abhängig und schwach.

Seamus hatte gegen viele dieser Grundsätze verstoßen müssen… und hatte jede Sekunde davon gehasst, sich für jeden Befehl, den er gezwungen war, auszusprechen, und von dem er wusste, dass Dean ‚nein' gesagt hätte, wenn er diese Wahl gehabt hätte, wieder und wieder entschuldigt…

Und wie durch ein Wunder hatte es Dean jedesmal akzeptiert, hatte ihn später, sobald sie wieder alleine waren, in seinen Armen gehalten, bis er sich beruhigt hatte, ihm die Sicherheit gegeben, die der Dom am Allernötigsten brauchte: Dean verstand, liebte ihn, °vertraute° ihm…

Jedesmal wenn Seamus gezwungen gewesen war, Dean als sein Herr entgegenzutreten – wenn sie sich im Gemeinschaftsraum befanden und ein Deatheater betrat den Raum, wie es erst in der vorangegangenen Woche geschehen war und er Dean befehlen hatte müssen, alleine ins Dormitorium zurückzukehren…

Er den Widerwillen in den Augen seines subs gesehen hatte und innerlich tausend Tode gestorben war, weil er sich so eindeutig über dessen Wunsch hatte wegsetzen müssen und wieder einmal dieses bohrende, ihn bis ins tiefste Innere lähmende Gefühl der Angst in ihm aufgestiegen war, es könne eines Tages die Situation kommen, der Befehl, der ihn das Vertrauen, das ultimative Vertrauen kosten würde, dass ihm der geliebte sub entgegenbrachte.

Es zerriss ihm das Herz, dass er, bei aller Sicherheit, die er Dean durch Sicherheitsworte und Fairness geben konnte, selbst nicht frei genug war um dem Geliebten all das – die Freiheit - zu geben, die diesem zugestanden hätte.

Solange sie in Hogwarts waren, war Dean niemals wirklich in Sicherheit, so sehr sich Seamus auch bemühte, ihm diese zu vermitteln.

Er konnte nicht in Sicherheit sein – bei ihm, in der Schlangengrube, die Snape aus Hogwarts gemacht hatte.

Das war die schmerzhafte Wahrheit.

Alle Sicherheitswörter, alles Einfühlungsvermögen der Welt halfen nichts, wenn ein Deatheater vor ihnen stand und dem Dom keine Wahl ließ, als sich über den Willen seines subs hinwegzusetzen.

Denn auch Seamus Fassade musste stehen.

Gerade °weil° es ein offenes Geheimnis war, dass er, Seamus verdächtig weich war, oft merklich zögerte, wenn er gezwungen war, Bestrafungen zu übernehmen, sehr fair war gegenüber allen Sklaven, niemals die Nerven verlor und nie Strafen verteilte die weitergingen als eine leise Rüge…

Gerade diese Tatsachen waren es, die dafür sorgten, dass er gezwungen war, in Gegenwart der Deatheater besonders streng zu sein… konsequent und unnachgiebig zu erscheinen.

Er bebte vor dem Tag, an dem Dean versagen würde und in Gegenwart eines Deatheaters oder eines der Gryffindors, denen nicht mehr zu vertrauen war – wie Lavender Brown, die sich schon lange der mit der Zeit immer größer werdenden Gruppe von Anhängern des Dunklen Lords angeschlossen hatte – offenen Widerstand gegen einen seiner Befehle zeigen würde.

So sehr er Deans Bereitschaft, dessen °Fähigkeit°, sich unterzuordnen, auch bewunderte… dessen schier unermessliche Stärke, die dieser zu besitzen schien, Seamus mit etwas erfüllte was er nur als… Ehrfurcht… bezeichnen konnte… so sehr wusste er auch, dass auch Dean seine Grenzen hatte, die zu überschreiten Seamus immer wieder gezwungen war.

So lächerlich es auch erscheinen mochte… aber obwohl es sich bei diesen Befehlen, die er Dean vor Deatheatern zu erteilen gezwungen war, niemals um etwas Anderes als ein Harmloses: „Geh zurück ins Dormitorium!", oder ein „Setz Dich dorthin!" handelte – nichts, dass auf den ersten Blick eine wirkliche Demütigung oder Grenzüberschreitung zu sein schien – waren es diese Situationen, die sie beide vor eine harte Probe stellten.

Denn in Gegenwart von Deatheatern durfte Seamus Dean nicht die Wahl geben, die diesem zugestanden hätte.

Gerade dies hatte dazu geführt, dass er sehr stark darauf geachtet hatte, dass Dean sich der großen Gefahr bewusst war, in der sie sich beide gerade wegen ihrer besonderen Beziehung befanden.

Gerade deshalb hatte er, anders als Ron es gegenüber Hermione tat, seinem eigenen Partner niemals verschwiegen, wie grausam und unmenschlich der Alltag außerhalb des Dormitoriums mittlerweile aussah.

So gerne er ihn vor all diesen Dingen geschützt hätte – Dean musste gewappnet sein, eines Tages mit dieser Welt zusammenzutreffen und anders als Hermione erschien der sub psychisch gefestigt genug, um mit diesem Wissen umzugehen ohne vollständig zusammenzubrechen.

Und… ein weiterer wichtiger Grund war, dass Seamus der festen Überzeugung war, das Information Macht bedeutete.

Wenn er Dean bewusst Informationen vorenthielt – aus welchem Grund auch immer – so war dies eine Anmaßung, die das schon so durch die Versklavung Deans und seine offizielle Position als dessen Herr in eine empfindliche Lage gebrachte Machtgefälle in ihrer Beziehung zueinander in ein sehr gefährliches Ungleichgewicht verwandelt hätte.

Es war einfach so: solange Dean nicht offensichtlich stärker unter dem litt, was er erfuhr, als er selbst oder Ron, so hatte Seamus simpel kein Recht darauf, ihm Informationen über den Zustand Hogwarts, über das Wenige, was Seamus von der Zauberwelt außerhalb erfahren konnte, vorzuenthalten.

Oft fragte er seinen sub, ob er wirklich alles hören wollte, und Dean nickte dann, wortlos, bittend… Und Seamus erzählte alles, was er wusste, denn es war Deans Recht zu entscheiden, was er selbst erfahren wollte. Eines der wenigen Rechte, die ihm Seamus noch einräumen konnte und es war nicht an ihm, Dean noch etwas zu nehmen.

So jedenfalls empfand es Seamus und er wusste sehr genau, dass dies einer der Punkte gewesen wäre, an dem Deans Empfindlichkeit zutage trat: Er hätte es seinem Dom vielleicht verzeihen können, wenn dieser ihm Informationen vorenthielt, doch es höchstwahrscheinlich niemals wirklich verwinden.

Denn sie waren beide sehr ehrlich zueinander – ehrlich bis zur Schonungslosigkeit – niemals hatten sie Geheimnisse voreinander gehabt und so manches Mal hatte einer den anderen mit schmerzhaften Worten kritisiert, die der Preis waren für ihre Vertrautheit – sie hatten sie sich hart erkämpft, sie war nicht auf einmal da gewesen, sondern erarbeitet und verdient.

Zum Glück hatte Dean, trotz seiner mangelnden Erfahrung sehr schnell verstanden, was Seamus damit meinte, als er ihm sagte, dass eine gewisse – auch undiplomatische, vielleicht grausam erscheinende – Offenheit gegenüber dem Partner notwendig war, sollte sich jemals das tiefe Vertrauen entwickeln, das in einer 24/7 notwendig sein würde.

Denn dass sie die beide haben wollten – zu diesem Schluss waren sie beide sehr schnell gekommen.

Sie mussten sich kennen – den anderen besser kennen als sich selbst – wenn dies – eine gleichberechtigte Partnerschaft voller Liebe, deren Alltag durchzogen war von Ritualen des D/s – jemals zu einem glücklichen Leben für sie beiden führen sollte. Das war ihnen beiden, trotz ihrer gerade erstmal 14 Jahre, sofort klar gewesen.

Und die unangenehmen Wahrheiten, die Dinge, die die sie sich gegenseitig an den Kopf geschleudert hatten – zum Beispiel hatte Dean ihm damals gesagt, dass es ihm missfiel, wie oft Seamus sich künstlich zurückhielt, sich niemals verteidigte, sich oft ganz unbewusst in die untergeordnete Position begab – wie zum Beispiel bei einem Streit, bei dem er öfter als nicht irgendwann einfach sagte: Du hast sicher Recht – auch wenn er wusste, er war im Recht - , ganz entgegen seiner Natur – immer aus der tief in ihm verwurzelten Angst heraus, ein Tyrann zu werden - ein Verhalten das seine Ursprünge in seiner Kindheit hatte, jener Zeit entsprang, in der Seamus seine Gewalt- und Unterwerfungsphantasien noch nicht hatte einschätzen können und sich selbst für pervers gehalten hatte.

Dean hatte ihm damals vorgeworfen, er unterdrücke noch immer, was er war, während er von Dean verlange, zu akzeptieren, was er war, verhielte er sich noch immer nicht anders als er – verstecke seine dominante Veranlagung hinter einem künstlichen, angelernten Verhalten, dass das genaue Gegenteil war von dem, was Dean eigentlich in ihm sah – hatte ihn schon damals mit einer Klarsicht durchschaut, die ihn sprachlos gemacht und zutiefst erschüttert hatte – er, der Erfahrenere von ihnen, verhielt sich teilweise noch immer wie der unsichere Junge von einst, der sich für krank, pervers hielt – während er zur gleichen Zeit doch schon längst wusste, was er war, und sich in seiner Rolle als Dominanter durchaus wohl fühlte und auch Dean die nötige Sicherheit zu vermitteln sucht, die dieser brauchte, um sich entwickeln zu können und seinen inneren Frieden zu finden – seinen unterwürfigen Wesenszug zu akzeptieren.

Es hatte ihn wie ein Schlag in den Magen getroffen, dass Dean ihm nun vorwarf, was er längst überwunden zu haben glaubte – und nur weil er seinen sub schon damals sehr geliebt hatte, hatte er überhaupt ertragen, darüber nachzudenken.

Doch der Schmerz darüber war vergangen und er hatte verstanden, dass Dean dies nur gesagt hatte, weil er ihm helfen wollte, ihm sagen wollte: Sei doch endlich, wer du bist!

Es war ihm noch immer unglaublich, dass Dean so unglaublich früh in ihrer Beziehung begonnen hatte, nicht nur sein Schüler, sondern auch sein Lehrer zu sein – die Illusion, dass er, der doch wenigstens schon eine kurze Beziehung gehabt hatte (im Sommer, bevor sie zusammengekommen waren, mit einem ebenfalls gleichaltrigen Muggel, der ihm auf einer Internetseite für minderjährige D/s-ler begegnet war und ihm die ersten Grundbegriffe des D/s beigebracht) – der einzige war, der etwas lehrte, war ihm schnell genommen worden.

Denn Dean, mit seiner Beobachtungsgabe und seiner sensiblen Art war trotz seiner Unsicherheit und der Tatsache, dass er noch eine Weile brauchen würde, um zu akzeptieren, dass er selbst ein gesunder Junge mit einer etwas ungewöhnlichen Veranlagung war, schon nach sehr kurzer Zeit ein Quell der Erkenntnisse für Seamus geworden.

Dean war still, zurückhaltend und verhielt sich in jeder Hinsicht so, wie sich Seamus einen submissive gewünscht hatte – doch er konnte auch sehr bestimmt werden, wenn ihm etwas am Herzen lag und Seamus °lag° ihm am Herzen wie nichts und niemand Anderes.

Er hatte schon so manches Mal scharfe Worte dafür gefunden, wenn er erkannte, dass sich Seamus wieder einmal künstlich zurücknahm in einer Diskussion und hatte seinen Dom damit sehr erstaunt, denn das entsprach gar nicht dem Bild, das er sich vorher von der Rolle eines subs gemacht hatte…

Und auch das hatte Dean sofort bemerkt und als ihm Seamus, zögernd, und sehr vorsichtig, weil er Angst hatte, Dean damit zu verletzen - Dean sollte bloß nicht glauben, sein Dom halte ihn nicht für einen °richtigen° sub, was auch immer das sein mochte – seine Gedanken erklärte, hatte Dean ihn mit einer Selbstsicherheit, die seinen Dom zu diesem Augenblick noch sehr erstaunte, da Dean noch nicht wirklich akzeptiert hatte, dass das, was er war, kein Zeichen von Schwäche oder Krankheit war, angesehen und gesagt: „Du bist ein Dom, Seamus. Mein Dom. Und…für dich… ich kann nicht mit ansehen, wie du dich so verbiegst. Und du kannst auch nicht von mir erwarten, dass ich mein… Verlangen dir zu… dienen… akzeptiere und mich nicht dafür schäme, dass ich dir gerne fast jede Entscheidung in meinem – unserem - Leben überlasse – wenn du selbst dich verstellst und… dich innerlich an die Kette legst, obwohl ich doch °weiß°, dass du vor Frustration fast platzt!"

Dean war rot angelaufen und hatte seinem Dom nicht mehr in die Augen, sondern auf den Boden gesehen – ihm war seine kleine ‚Rede' sichtlich unangenehm gewesen – doch seine Stimme war fest und sicher geblieben, es war, als sei es ihm ein tiefes Bedürfnis gewesen, dies alles loszuwerden.

Dann, nach einer kleinen Pause, sah er ihm wieder in die Augen: „Es tut mir Leid, Seamus. Vielleicht ist das nicht fair… schließlich kann ich mich ja auch nicht gut wehren, mag das einfach nicht und wähle oft den einfacheren Weg – sage einfach gar nichts mehr…"

Er hatte sich dann beeilt, Dean zu beruhigen – denn Dean hatte ja Recht – er, Seamus versteckte nur allzu oft seine dominante Veranlagung hinter scheinbarer Unterwerfung und trat oft den Rückzug an, wenn er eigentlich das unbändige Verlangen verspürte, zu kämpfen.

Doch eines war Dean zu diesem Zeitpunkt noch nicht endgültig klar, noch nicht tief genug in seinem Bewusstsein verankert – es gab einen entscheidenden Unterschied zwischen dem Rückzug, den Seamus in Diskussionen antrat, und Deans instinktivem Verhindern jeglicher Auseinandersetzung – und sein Dom hatte wieder einmal dafür sorgen müssen, dass sich der sub nicht für schwach hielt.

Er hatte, wie unzählige Male zuvor und später, darauf hingewiesen, dass es für ihn, Seamus eine nicht natürliche, sondern von der Umgebung antrainierte Verhaltensweise war, sich immer wieder, ohne jedes Zögern, unterzuordnen und jede Auseinandersetzung zu scheuen – während es für Dean seine Natur war, Konfrontationen, die nicht unbedingt notwendig waren, zu vermeiden.

Was natürlich nicht hieß, dass er, Dean, feige war, sondern nur, dass er eben jegliche Aggressivität und auch die manchmal hitzigen Gefechte scheute, in denen Diskussionen so oft endeten – für Dean war jede unnötige Auseinandersetzung nicht den Kampf wert und es entsprach einfach nicht seiner Natur – während er keinerlei Probleme damit hatte, für Dinge ein zu stehen, die ihm wirklich wichtig waren.

Es war ein ziemlich schmerzhaftes Gespräch gewesen – doch es hatte ihm eben auch einiges klargemacht.

Und es hatte auch Situationen gegeben, in denen Seamus Dean hatte klarmachen müssen, dass es auch für einen submissive notwendig war, es zu lernen, sich selbst zu verteidigen.

So sehr sein Dom auch dazu bereit war, alles in Deans Leben zu bestimmen, ihn zu beschützen und seine Kämpfe zu kämpfen – es wäre nicht gesund gewesen, hätte er ihm alles abgenommen.

Er hatte ihn oft auf seelisch schmerzhafte Weise fordern müssen – hatte von ihm verlangt, dass er über die Grenzen des eigenen Bedürfnisses nach Durchsetzung, danach, für seine eigenen Überzeugungen ein zu stehen, hinausging und sich nicht hinter seinem Dom zu versteckte.

Denn es war eine Gefahr, die durchaus bestand – gerade wenn man sich wie sie beide so absolut ergänzte, ihre jeweiligen Bedürfnisse so unglaublich zu denen des anderen passten, war die Gefahr groß, dass Dean einfach verlernte, selbst für sich zu sorgen, selbst für sich zu sprechen – selbst für sich zu entscheiden.

Und gerade deshalb musste Seamus die notwendigen Grenzen setzen.

Es war eine der schwierigeren Aufgaben als der – wenn auch zu weiten Teilen nur theoretisch – Erfahrenere: er musste Dean verständlich machen, dass er als sein Dom auch die Pflicht hatte, ihm seine Selbstständigkeit zu erhalten, bei aller Freiwilligkeit – er musste um jeden Preis verhindern, dass Dean, der doch noch nie eine Beziehung gehabt hatte, sich im Strudel des D/s verlor.

Sie hatten sich gegenseitig oft verletzt, doch es waren notwendige Verletzungen gewesen und niemals hatte einer von ihnen den anderen verletzt, ohne dafür einen guten Grund dafür zu haben – und sie waren an diesen schweren Zeiten gewachsen und nichts konnte sie heute so leicht wieder auseinander bringen.

Doch diese Basis – diese grenzenlose, gnadenlose Ehrlichkeit verlangte, dass es auch heute möglichst keine Geheimnisse unter ihnen geben durfte.

Hätte geben dürfen…

Hermione dagegen… sie war schnell erkrankt… geschwächt… gewesen, das hatten sie alle sehr deutlich gesehen, und obwohl es ihm zunächst widersprochen hatte, hatte auch Seamus einsehen müssen, dass es in ihrem Falle gut gewesen war, das Ron sie bis zu einem gewissen Grade abgeschirmt hatte.

Sie hatte schon genug damit zu tun gehabt, ihre eigene, isolierte und eingesperrte Situation zu verkraften – jedes detaillierte Wissen um die ganz alltäglichen Grausamkeiten, die sich auf den Gängen und in den Klassenräumen Hogwarts' abspielten wäre ihr nur eine weitere Bürde gewesen, die sie wahrscheinlich nicht verkraftet hätte.

Doch Dean gegenüber spielte Seamus stets mit offenen Karten – tat nichts, befahl auch im Gemeinschaftsraum, in Gegenwart der Deatheater - Sympathisanten, möglichst nichts, ohne es zuvor mit Dean abgesprochen zu haben und Dean hatte ihm immer wieder versichert, dass ihn keiner dieser Befehle jemals wirklich verletzt hatte - die zumeist nur dafür sorgten, dass sich der sub in die Sicherheit des Dormitoriums zurückzog.

Und doch tat es Seamus unsagbar weh, wenn er einmal wieder gezwungen war, gerade Dean gegenüber jenes ausdruckslose, kalte Gesicht zu zeigen, dass aufzusetzen ihm auch heute noch nicht natürlicher zukam als zu Beginn seiner Ausbildung in den schwarzen Künsten.

Manchmal dachte Seamus, dass der einzige Grund, warum er nicht so sehr beeinflusst von der Dunkelheit war wie viele andere, war, dass er eben ein Dom war...

Und ihn der unglaublich starke Schutzinstinkt eines Doms gegenüber denjenigen, die sich ihm unterwarfen - ob erzwungen oder freiwillig - davon abhielt, seine Autorität ins Maßlose auszunutzen, sich im Rausch der Macht zu verlieren, wie es so viele andere taten.

Er hatte, anders als die anderen in Gryffindor, bereits erlebt wie es war, wenn ein Mensch zu seinen Füßen kniete und hatte gelernt, mit der Verantwortung umzugehen, die mit dem Annehmen, dem Akzeptieren solcher ihm dargebrachter Unterwerfung einherging.

Niemals hätte er, ohne besonderen Grund, und niemals ohne dem sub eine Versicherung in Form eines Sicherheitswortes zu geben, einen Sklaven derart in Angst und Schrecken versetzt, wie es Ron mittlerweile tat, dem jeder Sklave in Gryffindor mittlerweile ängstlich aus dem Weg zu gehen schien.

Alle, außer Hermione.

Und selbst Dean... Dean konnte ihm nichts vormachen. Sein Zusammenzucken, wenn Ron nur einmal etwas lauter °sprach°, sich hastig bewegte, oder auch nur seinen Zauberstab in die Hand nahm, sprach eine deutlichere Sprache als es jedes gesprochene Wort hätte können.

Seamus anfängliches Staunen darüber, wie schnell sich Ron in die Rolle einer Respektsperson gegenüber seiner Freundin hineingefunden hatte, war schon lange Resignation und Traurigkeit gewichen.

Ron war überfordert gewesen.

Ein Vanilla, der gezwungen worden war, wie ein Dominanter zu handeln.

Und dabei die ungeschriebenen Gesetze missachtet hatte,

Der nicht über jenes... Gefühl... verfügte, dass jedem natürlichen Dom signalisierte, wann Schluss war, wann er sich zurücknehmen musste.

So sehr Ron Hermione auch liebte - es fehlte ihm der Schutzinstinkt, die sensible Ader für das, was ein Mensch in einer unterworfenen Situation brauchte, um nicht an dieser Situation zu zerbrechen.

Und Seamus hatte es schnell aufgegeben, Ron das erklären zu wollen.

Ron verstand nicht, würde wohl nie wirklich verstehen.

Wie sollte man etwas so Abstraktes erklären?

Es war ein °Gefühl°. Wie der °Nestschutz° bei Tieren...

Man hatte es, oder man hatte es nicht.

Seamus selbst konnte es nicht in Worte fassen – konnte nicht in Worte fassen, was ihm wie eine Selbstverständlichkeit vorkam.

Es war wie… Atmen.

Wie erklärt man einem Wesen, das nicht weiß, was Atmen ist, wie man atmet?

Er war häufig in Versuchung gewesen, Ron vorzuschlagen, ein Sicherheitswort für Hermione festzulegen...

Ja mehr noch... selbst einzugreifen.

Mehr als einmal war er kurz davor gewesen, Ron ein paar Verhaltensregeln vorzuschlagen, die er selbst bei Dean streng befolgte, hatte ihm zumindest von den Grundregeln erzählt, die so unabdingbar waren für eine D/s-Beziehung – und Ron hatte ihm zugehört, als er ihm zum Beispiel ssc erklärt hatte, doch irgendwie hatte Seamus stets das Gefühl gehabt, dass dieser nicht mehr in der Lage war zu verstehen, dass es auch für Hermione notwendig gewesen wäre, dass sie beide diese Regeln befolgten… Ron verließ sich immer auf sein Gefühl, verließ sich auf sein Gefühl, das ihm sagte, dass sie sich niemals wehrte, und keine Angst vor ihm hatte.

Aber noch häufiger als irgendwelche Verhaltensmaßregeln war es eben auch bei Seamus jenes Gefühl, das ihn davon abhielt, seinen sub zu überfordern und das war nichts, das er auf Ron übertragen konnte, dem dieser Instinkt vollkommen zu fehlen schien.

Doch nachdem er ein paar Mal beobachtet hatte, wie bereitwillig Hermione alles tat, was Ron befahl - und wie sehr sie Rons Berührungen, die niemals auch nur im Geringsten etwas Sadistisches hatten, begrüßte, zu brauchen schien... hatte er beschlossen zu schweigen.

Viel zu spät hatte er realisiert, dass er sich trotz allem an ihr schuldig gemacht hatte.

War sie noch °sane°? War sie noch bei voller geistiger Gesundheit gewesen, überhaupt fähig, ihr Einverständnis zu geben?

Ron hatte vor seinen Augen immer wieder diesen wichtigsten Grundsatz des BDSM verletzt und er, Seamus hatte das nicht wirklich erkannt, bis es zu spät gewesen war… hatte es nicht einmal als das erkannt, was es war, als Ron ihn einmal darauf angesprochen hatte – damals, in jener Nacht in der sie beinahe von °Wormtail° exekutiert worden wären… Er hatte ihm noch gesagt, er glaube, Hermione würde sich wehren…

Heute war sich Seamus sicher, dass Ron an diesem Punkt noch klarer gesehen hatte als er selbst und er, Seamus hatte verhindert, dass Ron weiter darüber nachdachte und sein Verhalten veränderte… sensibler war gegenüber Hermiones Empfindungen.

Kurzum, er hatte, als Freund und als Dom, versagt in einer Weise, in der er es sich nicht verzeihen würde können.

Er hätte es wirklich sehen müssen, früh genug eingreifen...

Ron hatte sie gebrochen, und Seamus, als Dom, der doch sehr gut über die Mechanismen in Beziehungen mit einem Machtgefälle Bescheid hätte wissen müssen, hatte geschwiegen, obwohl ihn sein Instinkt schon sehr früh gewarnt hatte.

Er hatte sich fast so schuldig an ihr gemacht wie Ron – ja mehr vielleicht noch, denn er, mit seinem Wissen um die Mechanismen in 24/7-Beziehungen, hätte den Mund aufmachen, für Hermione sprechen müssen.

Wenn er sie jemals wieder sehen sollte…

Er wusste nicht, ob ein „Es tut mir Leid" ausreichen würde, um auszudrücken, was er gegenüber diesem Mädchen fühlte.

Es war ein Glück, dass Ron Hermione weggeben hatte.

So sehr dieser auch unter dieser Trennung litt...

Ron hatte gesagt, es gehe ihr gut, auch wenn sie sich im Stich gelassen fühle…

Wie er dies so sicher sagen konnte...

Seamus hinterfragte nicht...

Es war Bestandteil des Mysteriums, das die Beziehung zwischen den Dreien, die einst das 'Goldene Trio' gebildet hatten, ausmachte.

Er hatte erlebt, dass Ron und Hermione stets zu wissen schienen, wenn es Harry nicht gut ging...

Wie oft hatte er erlebt, dass sie beide mitten im Gespräch auf einmal zusammenzuckten, still wurden... Hermione leichenblass wurde und Ron sich beeilte, sie wegen etwas zu trösten, dass sie beide fühlen, aber nicht erklären konnten.

Gefragt, was denn los sei, war dann immer nur ein trauriger Blick und ein einziges Wort von Ron gekommen: "Harry."

Und man konnte sich darauf verlassen, dass der Sklave des Tränkemeisters, sahen sie ihn dann das nächste Mal, einen besonders gedrückten Eindruck machte, noch stärker bemüht, seinen Herrn nicht zu verärgern...

Einen wenn möglich, noch ängstlicheren Ausdruck in den an solchen Tagen unnatürlich matt glänzenden Augen hatte, als er ihn sonst schon hatte.

Und nicht selten hatte er auch die untrüglichen Zeichen von Bestrafungen getragen - die rot unterlaufenen Augen, die klar sichtbaren, normalerweise unter der bleichen Haut verborgenen roten Äderchen, die das Gesicht durchzogen, wenn ihn Snape mit einem der als 'milde' geltenden Schmerzflüche belegt hatte.

Diese Situationen waren seltener geworden, doch es gab sie immer noch.

Und Seamus konnte nur wage erahnen, dass die furchtbarsten Strafen, die Snape verwendete, größtenteils psychischer Art waren und nicht körperlicher.

Die Blicke, die der ehemalige Junge der lebte dem Tränkemeister nun zuwarf, voller Flehen um dessen Wohlwollen, dessen Aufmerksamkeit...

Voller Angst vor dessen Wut und doch von unsagbarer... Ergebenheit... trieben ihm jedesmal eine Gänsehaut den Rücken hinunter.

Es war so eine... perverse Kopie... ein grausig verdrehtes Bild... von dem was er und Dean hatten.

Das Grauenhafteste, das er jemals gesehen hatte - und eine ständige Ermahnung daran, dass er seine Macht über seinen Geliebten niemals missbrauchen durfte.

Und... zusammen mit der Einsicht, dass Dean zwar °devot° doch nur ansatzweise °masochistisch° veranlagt war, hielt es ihn nun schon seit Monaten davon ab, mehr von seinem sub zu verlangen.

Seine eigene sadistische Ader hielt er streng an der Kette, ließ auch Dean nur Ansätze davon spüren, obwohl der sub ihm in der letzten Zeit immer wieder signalisiert hatte, dass er zu mehr bereit gewesen wäre...

Doch Seamus war es nicht, °konnte° es nicht.

Sie waren jeden Tag umgeben von grausamer, sadistischer Gewalt...

Sicher, der Unterschied der täglichen, grauenhaften Gewalt, der Unmenschlichkeit und des Leids zu dem, was sich Seamus erträumte, war ganz deutlich: Was er wollte, war ein einvernehmliches Geben und Nehmen... Liebe.

Nicht Folter und Qual. Nicht Hass.

Und doch konnte er sich angesichts der Tatsache, dass sie ständig gezwungen waren, tatsächliche Gewalt mit anzusehen, ja sogar selbst anzuwenden, nicht dazu bringen, Dean mehr zu zeigen von sich...

Selbst wenn Dean mittlerweile bereit dazu gewesen wäre - er, Seamus, konnte sich seit er gezwungen gewesen war, seinen Geliebten zu versklaven, nicht mehr dazu bringen, die Dinge zu tun, die er wohl unter anderen Umständen längst getan hätte.

Es gab keine Szenen mit nachgestellten brutalen Vergewaltigungen zwischen ihnen...

Das Spiel von sanftem Zwang, durchaus… aber…

Keine gespielte Brutalität.. Nichts, das dem glich, dass er jeden Tag sehen musste...

Irgendwie war er schon früh zu dem Schluss gekommen, dass sie zu sehr von realen Grausamkeiten umgeben waren...

... so unlogisch es erscheinen mochte, Seamus hätte das Gefühl gehabt, die Opfer dieser Gewalt zu besudeln, hätte er nun seine derartigen Phantasien in ihren Szenen nachgestellt.

Er wusste - es war lächerlich...

Der Vergleich zwischen einem Deatheater, der grausam folterte, vergewaltigte, der Würde beraubte, und dem, was er sich mit Dean zu teilen wünschte, war der zwischen Erfrieren und Eisessen... und er wusste es...

Seamus Verstand wusste es.

Doch sein Herz, sein schlechtes Gewissen, sagte ihm, dass es für ihn niemals ein Ausleben seiner Phantasien geben würde, solange er noch gezwungen war, in einer Umgebung wie Hogwarts zu leben.

„Dom…Du schläfst immer noch nicht?" Deans leise Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, und Seamus zog ihn näher an sich heran.

Dean konnte niemals schlafen bevor nicht Seamus eingeschlafen war…

Das war einfach eine simple Tatsache, doch Seamus hatte gehofft, es sei heute anders. Er hoffte, das seine Stimme seine Aufgewühltheit nicht verriet: „Nein… meine Gedanken fahren mit dem Ding, von dem Du mir da mal erzählt hast – Viererbahn?"

Dean lachte leise auf: „Es heißt Achterbahn, Dom. Wegen der Schlaufen – meistens sehen sie so ähnlich wie achten aus."

Seamus musste gegen seinen eigenen Willen, obwohl ihm eigentlich ganz und gar nicht nach Lachen zu mute war, ebenfalls schmunzeln, wenn es auch schwach ausfiel: „Nun, ich wusste nur, dass dieses Ding irgendwas mit Kreisen zu tun hatte, die einem furchtbar schwindlig werden lassen wenn man drin sitzt."

Dann verstummte er, und drückte Dean noch eine Spur enger an sich.

Normalerweise war Dean sensibel genug um zu wissen, wann er ihn einfach in Ruhe lassen sollte… wann er seine Gefühle mit sich selbst abmachen musste… und Dean bemühte sich dann stets zu tun, was Seamus ihn zu tun wünschte…

Doch diesmal war es anders. Dean richtete sich halb auf, beugte sich über ihn, bis er ihm genau in die Augen sehen konnte; dabei den sanften, aber eindeutigen Widerstand , mit dem Seamus ihn hatte an sich gedrückt halten wollte, überwindend.

Es war selten, dass er dies tat, meistens reichte schon ein leises Signal, eine Geste, ein Blick, ein leichter Druck seiner Hand, um Dean tun zu lassen, was Seamus von ihm verlangte.

Das war für sie beide normalerweise ein höchst befriedigendes Gefühl, das nichts mit Sexualität, sondern mehr mit … wohliger Sicherheit… zu tun hatte, dem Bewusstsein, dass der andere einen ergänzte, akzeptierte und ohne Worte verstand… Viele kleine Rituale waren auf diese Weise entstanden.

Deans Blick war entschuldigend, doch seine Stimme bestimmt, als er vorsichtig fragte: „Verzeih mir, Dom, ich weiß, du möchtest das jetzt nicht besprechen… Aber ich möchte dir noch sagen, dass ich denke, dass Ron das Richtige getan hat. Hermione wäre irgendwann einfach eingegangen, einfach irgendwann morgens nicht mehr aufgestanden, wenn er so weitergemacht hätte wie bisher. Und wenn Ron sagt, es ginge ihr gut, dann kann man sich darauf verlassen, da bin ich mir sicher."

Seamus setzte zu einer Erwiderung an, doch zu seiner unermesslichen Überraschung legte ihm Dean einen Finger auf die Lippen. „Nein, Seamus, lass mich aussprechen…. Das hier ist mir wichtig, und ich weiß, es geht Dir um etwas ganz anderes… Du hast Schuldgefühle aber … die sind einfach nicht berechtigt… Hermione hätte sich mit oder ohne Sicherheitswort mit der Zeit so entwickelt… Für sie war alles Zwang, oder alles Freiwillig, wie du es auch bezeichnen willst… Sie ist nicht an unseren Maßstäben zu messen, sie ist keine submissive und wird es auch nie sein. Ein Sicherheitswort… sie hätte es ohnehin niemals benutzt, ich kenne sie, bin mir da ganz sicher. Sie hatte immer die Möglichkeit zum Nein, Dom, und Ron hätte ein Nein nicht überhört. Warum hätte sie da ein Sicherheitswort eher benutzen sollen…? Sie ist ehrgeizig, Seamus, immer noch… Sie hat ihren ganzen Ehrgeiz darin gesetzt, Ron zu unterstützen und…. Sie hätte es niemals gebraucht, auch wenn sie die Gelegenheit gehabt hätte. Es hätte ihr ihren letzten Rest Selbstachtung genommen, ihn wegen ihrer Ablehnung unglücklich zu sehen. Du hast nicht versagt, Seamus!"

In Seamus Augen hatten sich die Tränen gesammelt und er konnte nichts anderes tun als seinen sub fest an sich ziehen , was dieser geschehen ließ, die Umarmung voller liebevoller Zärtlichkeit erwidernd… Dean spürte sein Schluchzen, die Tränen in seinem Haar, und hörte ein von Tränen halb ersticktes: „Precious…"

Die Intensität seiner Tränen schockierte ihn selbst, die sich nun ihren Weg bahnten… Es war, als habe Dean einen Schalter an ihm gedrückt, als hätte dieser mit seinen Worten etwas in ihm berührt, das ihn nun unfähig machte, sich zusammenzureißen, seinen Schmerz zu verbergen… Es war ein gutes Gefühl, diese Spannung herauszulassen, von deren Intensität er zuvor nicht einmal geahnt hatte.

Irgendwann wurde er ruhiger, und schlief endlich ein, durch die seelische Anspannung vollkommen erschöpft.

Dean war wieder an seinen Platz neben ihm gerutscht, hielt ihn fest, gab ihm Sicherheit, und lauschte auf die nun ruhigen und tiefen Atemzüge seines Dom.

Es hatte ihn alle Kraft gekostet, so ganz gegen die zwischen ihnen üblichen Verhaltensweisen das Wort zu ergreifen obwohl Seamus das offensichtlich in diesem Moment gar nicht gewünscht hatte… Aber manchmal wusste er, Dean, besser, was Seamus brauchte als der Dom selbst; und Dean wollte ihm wirklich alles geben, was dieser brauchte…nicht nur das, was dieser zu brauchen glaubte.

Seamus war so ein empfindsamer Mann… Dean hatte gewusst, dass sich dieser lange schon Vorwürfe gemacht hatte, Angst um Hermione und um Ron gehabt hatte – und er wusste auch, dass sein Gewissen ihn quälte…

Seamus hatte mehr Schuldgefühle als Dean sie einem so…. unschuldigen… Menschen, wie ihm eigentlich niemals zugetraut hätte…

Als ihm das irgendwann mal klar geworden war, hatte er lange darüber nachgedacht: Warum schienen Zauberer wie Snape, die Deatheater… kein Gewissen zu haben während gute Menschen wie Seamus von ihrem Gewissen gequält wurden ohne dass sie überhaupt etwas Schlechtes getan hatten, jedesmal tausend Tode starben, wenn sie dazu gezwungen wurden Dinge zu tun, die gegen ihre Natur waren.?

Lieber ein schlechtes Gewissen haben, als über keines mehr verfügen…

Dean liebte seinen Dom nur umso mehr dafür…

Seamus war so sehr … Mensch…

Würde nie der eiskalte Deatheater werden, würde auch niemals jenen Grad an Abstumpfung, an Arroganz erreichen, wie sie Ron längst zeigte…

Seamus war sein Dom und er würde niemals zu seinem „Herrn" werden.

Bei aller Angst vor der Zukunft…

Die Tränen seines Dom, vergossen nur, wenn dieser wirklich nicht mehr anders konnte als sie zu vergießen, gaben ihm immer wieder eine Art Rückversicherung, die auch er manchmal brauchte…

Es dauerte lange, bis ihn die regelmäßigen Atemzüge seines Dom in den Schlaf gewiegt hatten, doch er fühlte sich sicherer als vor ihrem Gespräch, und nun würde auch er endlich einschlafen können.

Was die Zukunft brachte… Niemand konnte das sagen.

°Carpe diem°, „Nutze den Tag,", hatte seine Mutter immer gesagt.

Jetzt… hier… waren sie zusammen.

Nichts anderes zählte.

Tbc

ssc safe – sane – consensual: der Sicherheits-Grundsatz des BDSM

Safe – sicher – jeder Beteiligte in einer Scene soll sicher in die Scene, hindurch und auch wieder herauskommen.

Sane – bei geistiger und seelischer Gesundheit – jeder Beteiligte bei einer Scene muss °fähig° sein, eine Einwilligung zu geben und noch viel wichtiger – Ablehnung zum Ausdruck zu bringen.

Consensual – Einverständlich – jeder Beteiligte bei einer Scene muss sein freiwilliges Einverständnis gegeben haben und dies jederzeit widerrufen können (!!!)

Das sind sozusagen die absoluten Minimalregeln des BDSM an die sich jeder seriöse Dominante/submissive hält und die sozusagen absolut heilig sind. Eine dieser Regeln zu verletzen ist in der BDSM-Szene genauso unverzeihlich wie es die Unverzeihlichen in der Zauberwelt sind... Eine Verletzung dieser Regeln bedeutet im Endeffekt einen Schritt in Richtung Sexualstraftat und ist ein wirkliches Verbrechen.

Gerade weil BDSM allzu oft fälschlicherweise in Verbindung mit Verbrechen genannt wird und unglaublicherweise keine Unterscheidung getroffen wird zwischen Verbrechern und ganz harmlosen Menschen, die eine etwas ungewöhnliche Vorliebe auf sexuellem Gebiet haben. Um es mal ganz klarzustellen: Niemand verachtet und hasst einen Vergewaltiger so sehr wie ein Dominanter Sadomasochist, gerade weil ihm °immer° das Wohl des submissives am Herzen liegt.

Ohne Verantwortungsgefühl ist ein autoritärer Mensch kein Dominanter, sondern ein rücksichtsloses Schw°°°!!! Denn, wenn man mal darauf achtet: Wenn jemand umgebracht wird, und zwar bei einem One-Night-Stand oder Ähnlichem, heißt es in der Presse sofort wieder: SadoMaso-Mord und die gesamte Szene wird in Verruf gebracht. Das ist eine Verleumdung aller Grundsätze, die in der Szene gelten.

Vor kurzem ging mal wieder durch die Presse, dass sich zwei Männer zu einer Art Suizid-One-Night-Stand verabredet haben…

Ich möchte nicht auf Näheres eingehen, aber als der eine den anderen umgebracht hatte, und später verhaftet wurde, hieß das ganze dann wieder „SadoMaso-Mord" Dabei hatte das Ganze gar nichts mit BDSM zu tun, sondern °widersprach° ihm in allem, angefangen mit einem eindeutig mangelnden Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Partner… Mich regt das immer wieder auf. BDSM hat so viel mit einem Gespür für Grenzen zu tun!

Also kann man sich vorstellen, was Seamus Feststellung, Ron habe ssc verletzt und er selbst habe ihn nicht daran gehindert, für ihn als Dominanten bedeutet…Oh weia, die Armen leiden bei mir aber auch wirklich immer… Ich wünschte, ich könnte mal was Harmloseres schreiben… Aber irgendwie schreibe ich heftig und lese dann oft weniger Heftigeres.

Wusstet Ihr übrigens, dass die britische und die amerikanische Buchausgabe im 7. Kapitel des ersten Bandes um einen ganzen Satz differieren? Um es genauer zu sagen, dieser Satz ist im Britischen vollkommen gestrichen worden (ja, im Britischen, im Amerikanischen ist er geblieben, nicht umgekehrt! – ich °hasse° eine solche Zensur!!!):

And now there were only three people left to be sorted. "Thomas, Dean," a black boy even taller than Ron, joined Harry at the Gryffindor table.

Also, bis ich das im Character-Guide gefunden habe (der sich auf die jeweils amerikanische Ausgabe bezieht, nicht auf die britische) war mir ehrlich gesagt überhaupt nicht bewusst, dass er deutlich größer ist als Ron!!! Also, bei mir ist er auf jeden Fall kleiner als Ron. Wobei ich sagen muss – dieser Auszug ist ja auch aus dem ersten Band und da kann sich, größentechnisch, doch noch einiges geändert haben. Jetzt mal eine ganz doofe Frage… Ich habe den ersten Film lange nicht mehr gesehen… Ist der Dean Thomas in den Filmen dunkelhäutig? Ich kann mich ehrlich nicht mehr erinnern… In Enigma ist er es jedenfalls.

Wie ist das eigentlich in der deutschen Ausgabe – ist der Satz da vorhanden oder auch gestrichen? Wie stellt Ihr Euch eigentlich vor, dass die Charaktere in Enigma aussehen? Würde mich mal interessieren, sie haben sich – in meinen Augen – alle ganz schön verändert. Und sie sehen für mich °nicht° aus wie im Canon... Alleine aufgrund ihrer äußeren Umstände nicht. Ich wünschte, ich könnte zeichnen…

Bitte, vergesst nicht, auch hierzu wieder ein Review zu schreiben!!! Ich danke Euch allen schon im Vorhinein!