A/N: So, nach langer, langer Zeit….Ein neues Pitelchen! Danke für die zahlreichen Reviews!
Kapitel 10
Vorsichtig kniete er sich, die Salbe immer noch in der Hand, neben das Sofa.
Ihre Wunden betrachtend seufzte er. ´Seit wann war sie nur so unvorsichtig? Sie war doch sonst immer so vorausschauend.´
Er zückte seinen Zauberstab und entfernte damit die Stofffetzen, die an ihrer Haut klebten. Währenddessen achtete er penibel darauf, dass Hermine nicht aufwachte.
Er wusste zwar auch nicht was er dann machen würde, aber das würde sich dann wohl spontan ergeben. Doch er hatte Glück. Während der Behandlung wurde sie nicht wach.
Erst als er sich dicht über sie lehnen musste, um an die andere Seite ihres Halses zu gelangen, streifte eine lange Strähne seines schwarzen Haares ihre Nase. Sie rümpfte sie, wurde jedoch nicht wach, sondern schlang stattdessen ihre Arme um den Kopf des Professors.
„Krummbein, du sollst dich nicht immer auf meine Brust legen. Du kitzelst.", murmelte sie leicht mürrisch vor sich hin und gab einen wohligen Laut von sich.
„Mrs Granger, ich versichere Ihnen, ich bin definitiv nicht ihre Katze!", zischte Snape ihr zu und mit einem Mal war Hermine hellwach.
Panisch blickte sie auf den Professor hinab und ließ ihn dann so blitzartig los, als hätte sie sich plötzlich an ihm verbrannt. Snape stand vom Sofa auf und fuhr sich mit einer Hand übers Haar. Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte Hermine glatt gelacht, doch so entschuldigte sie sich schnell peinlich berührt und sprang vom Sofa auf.
„Oh Professor! Ich dachte, ich wäre in meinem Schlafsaal." Sie wäre am Liebsten im Erdboden versunken.
„Nein, das sind sie nicht, wie sie schon gemerkt haben. Ich habe die Spuren Ihrer Nachlässigkeit bereits beseitigt. Sie können dann also gehen.", antwortete der Professor sichtlich beherrscht und drehte sich zum Gehen, als Hermine erneut zum Sprechen ansetzte:
„Professor, es tut mir wirklich leid. Ich möchte meinen Fehler wieder gut machen.", murmelte sie leise und schaute ihm leicht scheu in die Augen, als er seinen Kopf zu ihr zurück drehte. Er schien einen Moment zu überlegen und nickte dann. „Gut, machen wir weiter.", sagte er und ging zurück in den Nebenraum.
Hermine folgte ihm vorsichtig. „Erlaubt dir jetzt bloß nicht wieder keinen Patzer!", schalt sie sich selbst und stellte sich neben den Professor.
„Sehen sie das hier?", Snape zeigte auf eine Schale in der eine Ingwerwurzel einweichte und Hermine nickte. „In genau 2 Minuten kann sie aus der Lösung und muss dann wieder trocknen. Die Lösung kommt in den Trank, der dann eine bläuliche Färbung annehmen sollte. Alles verstanden?" Wieder nickte Hermine. „Natürlich Professor!"
„Gut.", entgegnete er und rauschte davon. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss, als er wieder in seinen Privaträumen verschwunden war.
Hermine atmete tief aus. Mit einer Hand fuhr sie sich über die Stirn und dann über den Hals, an dem sich bis vor kurzem noch stark brennende Verletzungen befunden hatten. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie daran dachte, wie sie Snape fest an sich gedrückt hatte. Es war zwar nur kurz gewesen, aber sie hatte sich so unheimlich wohl dabei gefühlt.
Einen Moment erlaubte sie sich die kleine Träumerei, bis ihr wieder einfiel, was ihre Aufgabe war. Schnell nahm sie die Ingwerwurzel aus der Säure und fügte diese dem im Kessel brodelnden Trank hinzu. Wie gewünscht, nahm der Trank nun eine dunkel blaue Färbung an. Hermine strahlte. Es war ihr nichts daneben gegangen.
Freudig ging sie in den Nebenraum, wo sie den Professor jedoch nicht vorfand. „Professor?", fragte sie daher und Snape kam aus einem anderen Zimmer.
„Haben sie die Anweisungen befolgt?", fragte er schlicht und ging an ihr vorbei auf den Schreibtisch zu, um dort in einigen Unterlagen herumzusuchen. „Ja, hab ich. Aber…"
Snape schaute nicht auf. „Es hat nicht funktioniert? Wundert mich nicht. Das hat es noch nie. Löschen Sie einfach das Feuer und dann können Sie gehen.", sagte er und ließ sich schlussendlich hinter seinem Schreibtisch nieder.
„Professor, aber…", fing Hermine wieder an, doch Snape unterbrach sie erneut. „Ms Granger, ich bitte Sie! Gehen Sie einfach. Ich habe schon Kopfschmerzen und ich muss immer noch herausfinden, wo der Fehler in dem Trank liegt. Kommen Sie morgen wieder!", fuhr er sie sichtlich gestresst und lustlos an und vertiefte sie wieder in seinen Aufzeichnungen.
Hermine starrte ihn an. Sie wusste nicht, worüber sie sich gerade mehr wundert sollte. Darüber, dass er ihr gerade etwas Persönliches offenbart hatte, nämlich, dass er Kopfschmerzen hatte oder, dass sie nach der ganzen Aktion morgen wieder kommen sollte.
Sie würde sich lieber später darüber wundern, entschied sie und versuchte erneut den Professor dazu zu bringen, ihr zu zuhören.
„Sir, ich hätte da aber noch eine Frage.", versuchte sie es nun auf diesem Weg. „Fassen Sie sich kurz.", forderte er und blickte auf. „Mal angenommen, der Trank wäre nun blau. Was hätte man als Nächstes zu tun?", fragte sie gedehnt und wartete gespannt auf seine Antwort.
„Nun, gar nichts. Dann wäre der Trank fertig und man müsste ihn abfüllen.", sagte er und legte seine nun sortieren Aufzeichnungen beiseite. „Gut, dann werde ich das noch machen, bevor ich gehe.", sagte Hermine dann und verließ den Raum.
Snape fuhr aus seinem Stuhl auf und rauschte ihr nach. „Einen Moment Ms Granger! Was soll das heißen?", rief er ihr nach und kam im Labor direkt neben ihr zum Stehen.
Hermine, die bereits eine Kelle und eine leere Phiole in der Hand hielt, konnte sich einen leicht spöttischen Blick nicht verkneifen. „Das heißt Professor, dass ich Ihren gelungenen Trank nun abfüllen werde, bevor ich gehe.", gab sie ihm zur Antwort und lächelte leicht.
Snape warf einen prüfenden Blick in den Kessel und brachte dann tatsächlich ebenfalls ein kleines Lächeln zustande.
„8 Versuche und gerade eben hatte ich mir schon überlegt, es aufzugeben.DenRest schaffe ich aberauch alleine. Gehen Sie schlafen und freuen Sie sich auf ihr Wochenende.", murmelte er dann vor sich hin und konnte einen weiteren erfreuten Blick in den Kessel nicht unterdrücken.
Hermine konnte wieder nur knapp dem Drang widerstehen, ihn mit offenem Mund anzustarren. Das waren gerade die nettesten Worte, die Sie jemals von ihm gehört hatte.
Grinsend drehte sie sich um und legte eine Hand vor dem Mund, um zu verhindern, dass ihr auch nur ein Laut über die Lippen kam.
„Gute Nacht Professor.", nuschelte sie dann und verschwand schnell aus dem Raum, als sie sogar noch ein „Gute Nacht Ms Granger." als Antwort bekam.
Vor der Kerkertür ließ sie sich gegen die kalte Steinwand gleiten. ´Was zur HÖLLE war das gerade?´, fragte sie sich und schüttelte den Kopf. Ein Snape, der sich über einen gelungenen Trank so sehr freute, dass er nett und freundlich zu ihr war und sie vorher noch geheilt hatte und den sie umarmt hatte! Hermine war verwirrt.
Schließlich entschied sie sich für den Rat des Professors, ging schlafen und freute sich auf ihr Wochenende.
A/N: ggg Sorry, aber ich hatte einfach gute Laune! löl
