Mione Zoe Ravenclaw

Harry Potter und das Geheimnis des Torbogens


Kapitel 1

Überraschung


Eine leichte Brise fegte durch die sorgfältig geschnittenen Hecken des Ligusterweges. Kinder spielten auf der Straße und Erwachsene lagen auf bequemen Liegen in ihren Vorgärten. Jedermann genoss die angenehme Spätnachmittagssonne die angenehm auf die Bewohner von Little Whinging herabstrahlte. Jedermann bis auf einen dunkelhaarigen Jungen mit erstaunlich grünen Augen, der missmutig den lachenden Kindern beim spielen zusah. Harry war jetzt schon wieder beinahe ein Monat bei seinen Verwandten, den Dursleys, und bislang war der Sommer wie alle vorangegangen verlaufen. Niemand seiner vermeintlichen Familie kümmerte sich auch nur ein bisschen darum was Harry tat oder sein ließ und dies war ihm nur recht. Er wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Je weniger er mit den Dursleys redete desto besser. Sie würden ohnehin kein Verständnis für den Gefühlstumult haben der in Harry hauste.

Harry hob seinen Blick und starrte in Richtung der untergehenden Sonne. Es war nicht das erstemal das er so dastand. Fast jeden Abend sah er der Sonne in ihrem unaufhaltsamen Lauf zu und wartete darauf, dass Hedwig mit einem Brief von seinen Freunden zurückkehrte. Harry fragte sich ob Ron und Hermine wieder am Grimmauldplatz wohnten, wie letzten Sommer, als ihn jeder im Dunkeln über Voldemorts Pläne gelassen hatte. Falls Dumbledore wieder wollte, dass er an diesen schrecklichen Ort zurückkehrte würde er getrost absagen. Lieber würde er noch ein Monat bei den Dursleys verbringen als, dass er in dieses Haus je wieder einen Fuß setzte. Die Erinnerung an Sirius Tod war noch immer zu frisch in Harrys Erinnerung. Er konnte sich jetzt noch haargenau an jedes kleinste Detail des unheilvollen Torbogens dem darauffolgenden Duell zwischen Dumbledore und Voldemort erinnern. Der Kampf zwischen seinem Paten und dessen Cousine Bellatrix Lestrange war ihm glücklicherweise nicht so lebendig in Erinnerung. Harry konnte sich nur mehr an ein mächtiges Gewirbel von Flüchen und einen Arm, der versuchte ihn davon zurückzuhalten Sirius nachzulaufen, erinnern, und darüber war er froh. Es wäre einfach schrecklich für ihn jedes kleinste Detail von Sirius Tod in sein Gedächtnis eingespeichert zu haben. Die Tatsache, dass er tot war, war schon schlimm genug.

Er war unendlich traurig, doch zugleich bildete sich in ihm auch Zorn. Er war enttäuscht worden. Dumbledore hatte ihm all die Jahre belogen. Warum hatte er Harry nicht gesagt, dass er Voldemort besiegen musste? Hatte der Schulleiter geglaubt Harry wäre nicht bereit für eine solche Nachricht? Es stimmte, die Tatsache dass er entweder zum Mörder oder selbst umgebracht werden musste schockierte ihn aber es wäre Harry tausendmal lieber gewesen davon Bescheid gewusst zu haben als das Sirius den Preis für seine Unwissenheit zahlen müsste

Aber leider war es nun mal so gekommen und so musste Harry sich wohl oder übel, ob er wollte oder nicht, damit abfinden. Es fiel ihm nicht leicht aber wenigsten musste er nicht jede freie Minute an das grauenhafte Ereignis denken und er konnte sich schon wieder auf Dinge freuen. Zum Beispiel seinen Geburtstag.

Zwar waren seine Geburtstage bislang immer relativ unerfreulich verlaufen aber Ron und Hermine hatten eigenartige Andeutungen in ihren Briefen gemacht, sodass er nicht anders konnte als sich zumindest ein wenig zu freuen. Was sie nur für eine Überraschung für ich bereithielten? Er würde es spätestens heute, am 31. Juli. 1996 um Mitternacht, erfahren.

Plötzlich schreckte Harry aus seinen Gedanken hoch. Er hatte gar nicht bemerkt wie dunkel es bereits im Zimmer geworden war. Er sah zu dem alten Wecker, der auf seinem Nachtkästchen stand und stellte fest, dass dieser stehen geblieben war. Es konnte unmöglich nur vier am Nachmittag sein, wenn nur noch ein Zipfelchen der Sonne über den fernen Horizont lugte. Harry seufzte. Er würde morgen den kaputten Wecker reparieren müssen, wenn er weiterhin pünktlich zu den Mahlzeiten erscheinen wollte. Onkel Vernon und Tante Petunia legten großen Wert auf Pünktlichkeit. Vor allem bei Harry. Das hatte er bereits am ersten Tag dieses Sommers mitbekommen als er fünf Minuten zu spät gekommen war und ihm daraufhin Tante Petunia den Teller direkt unter der Nase weggezogen hatte. Die Dursleys waren wohl noch immer wegen des letzten Sommer beleidigt. Ihm konnte dies ja egal sein.

Harry trat zu seinem alten Bett und drehte das alte Nachttischlämpchen an. Sein Blick glitt kurz über die Bücher die Sich neben diesem stapelten. Geschichte der Zauberei, Verwandlungen für Fortgeschrittene, Fliegen mit den Cannons und Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind waren nur ein paar der Bücher die Harry sich zur Zeit durchlas. Sein Lieblingsbuch darunter war eindeutig Fliegen mit den Cannons da es als einziges nicht mit der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei zu tun hatte.

Der Junge der lebte sah noch einmal den fernen Horizont an und bemerkte, dass die Sonne nun endgültig untergegangen war. Er schätzte das es gegen neun Uhr war und überlegte ob es bereits zeitig genug war ins Bett zu gehen. Gerade war er zu dem Entschluss gekommen, dass er heute einmal früher ins Bett gehen konnte, da öffnete sich sein Zimmertür und sein Onkeln betrat das Zimmer. Harry war fürs erste einmal zu erstaunt darüber, dass sein Onkel sich in sein Zimmer gewagt hatte, dass ihm zuerst nicht auffiel, wie sein Onkel gekleidet war. Offenbar hatte er heute noch etwas größeres vor den er trug eine rabenschwarzen Anzug mit der grässlichsten Krawatte die es je gegeben hatte.

Harry gelang es endlich seinen Mund zu schließen als sein Onkel sich genervt räusperte.

„Hör mal zu Junge! Deine Tante, Dudley und ich gehen heute noch weg. Wir werden wohl nicht bis morgen früh zurück sein also warte nicht auf uns -"

„Wohin geht ihr denn?", unterbrach ihn Harry neugierig. Es interessierte ihn, wohin sein Onkel um diese Uhrzeit noch hinzugehen gedachte.

„Eigentlich geht es dich ja nichts an, aber wir wurden von den Masons zum Essen eingeladen. Du kannst dich doch sicherlich noch an sie erinnern?"

„Ja sicher.", sagte Harry.

Mr. und Mrs. Mason waren an Harrys zwölften Geburtstag bei den Dursleys zu einem Geschäftsessen eingeladen

gewesen. Der Abend endete in einem einzigen Desaster als Dobby, ein ehemaliger Hauself der Malfoys, zu Harry kam um ihn vor ‚schrecklichen' Geschehnissen in Hogwarts zu warnen und dabei, mit einem Schwebezauber, Tante Petunias Meisterwerk von einem Nachtisch, zerdepperte. In Folge darauf war eine Eule des Zaubereiministerium bei den Dursleys erschienen und hatte ihnen von Harrys Verbot, in den Ferien zu zaubern, mitgeteilt. Mrs. Mason war schreiend aus dem Haus geflohen und Harry bekam die schlimmste Strafe seines Lebens. Warum sollten die Masons jetzt noch Kontakt zu den Dursleys haben nach diesem schrecklichen Abend? Dies fragte er Onkel Vernon laut.

„Halt dich zurück, Junge, sonst kracht es!". Brüllte dieser zur Antwort, „Ich weiß nicht wie aber sie scheinen über diesen Vorfall endlich hinweg gesehen zu haben und du wirst mir diese neue Chance auf meine Auftrag nicht wieder vergeigen. Deshalb bleibst du hier."

„Von mir aus:", sagte Harry missmutig.

Was hatte er auch anders erwartet? Natürlich würden ihn die Dursleys wieder einmal zurücklassen. Er wollte sowieso nicht mit auf so ein blödes Geschäftsessen. Dudley tat ihm beinahe leid. Aber eben nur beinahe.

„Du wirst dich nicht aus diesem Haus fortbewegen!", fuhr Onkel Vernon fort, „Du wirst nichts kaputt machen und du wirst vor allem keine Fremden in dieses Haus hineinlassen. Inklusive deiner Z-Z-Z-auberer Freunde. Ist das klar?"

Harry wusste nicht ob er empört sein oder staunen sollte. Staunen weil sein Onkel erstens das Wort inklusive und zweitens Zauberer in einem Satz verwendet hatte. Seit wann besaß der Onkel solch großen Wortschatz?

„Wieso sollten meine Zaubererfreunde herkommen?", fragte Harry nichtsdestotrotz zornig, dass Onkel Vernon sich einbildete ihm, einen beinahe sechzehnjährigen Vorschriften zu machen.

„Woher soll ich das denn Wissen? Du und dein Volk seid immer so unberechenbar!"

Bevor Harry seine Meinung zu diesem Thema äußern konnte hatte der Onkel auch schon das Zimmer verlassen. Über alle Maße zornig warf sich Harry auf sein Bett und unterdrückte die Versuchung irgend etwas zu zerwerfen. Was bildete sich dieser Mann eigentlich ein? Er würde immerhin bald sechzehn sein!

Harry hörte die Haustür zuschlagen und einige Minuten darauf den Motor Onkel Vernons teuren Sportwagen angehen. Er lag noch einige Sekunden still bis er aufstand und zum Fenster trat. In der Ferne sah er gerade noch ein paar Scheinwerfer um die Ecke biegen. Dann war alles dunkel bis auf die Straßenlaternen und das schwache Licht das seine Nachttischlampe warf.

Er seufzte. Endlich war er die Dursleys wenigstens für ein paar Stunden los. Auf so eine Gelegenheit wartete er schon den ganzen Sommer über. Jetzt konnte er endlich das tun was er wollte.

Leise ging er die Treppe hinunter und bewegte sich in die Küche. Er nahm eine Packung Popcorn aus einem Fach und legte sie in die Mikrowelle. Nachdem er diese programmiert hatte machte er sich auf den Weg ins Wohnzimmer und holte sich das Fernsehprogramm. Gerade als er einen interessanten Film entdeckt hatte und sich das Popcorn holen wollte läutete die Türglocke. Einen schrecklichen Moment lang dachte er die Dursleys würden vorzeitlich zurückkommen doch dann besann er sich und sah ein dass die Dursleys sicherlich nicht an ihrer eigenen Türglocke läuten würden sondern einfach zur Tür hineinspaziert kommen würden.

Er schnaubte unwillig und ging gemächlich zur Vordertür. In dem Augenblick, als er den Türknauf drehen wollte, rüttelte dieser und Harry schreckte zurück. Welcher Besucher würde spät abends, nachdem niemand die Tür geöffnet hatte versuchen ins Haus einzudringen? Einbrecher! Wahrscheinlich hatten sie nur geklingelt um sicher zu gehen, dass auch niemand Zuhause war.

Schnell langte Harry in seine hintere Hosentasche und zog seinen Zauberstab hervor. Trotz Moodys Warnung letzten Sommer bewahrte er seine einzige magische Waffe noch immer im hinteren Hosenbund auf. Er wechselte den Zauberstab von der linken zur rechten Hand, packte eine naheliegende Taschenlampe und riß die Haustür gewaltsam auf.

Einen Augenblick lang blinzelte Harry in die plötzliche Dunkelheit. Dann hob er die Taschenlampe und beleuchtete mit ihr den Kiesweg und den Vorgarten der Dursleys. Doch nichts war zu sehen. Ein kalter Schauer lief Harry über den Rücken doch dann tat er die merkwürdigen Ereignisse als dummer Streich von Kindern ab und zuckte die Schultern.

Gerade als er sich umdrehen wollte um in die Sicherheit des Hauses zurückzukehren nahm er hinter sich eine plötzliche Bewegung war.

Blitzschnell fuhr er herum und richtete Zauberstab und Taschenlampe auf das vermutlich feindliche Objekt.

Doch er sollte eine gewaltige Überraschung erleben.

„ÜBERRASCHUNG!", tönten viele verschiedene Stimmen.

Und da standen sie alle miteinander. Ron, Hermine, Remus Lupin, Mr. und Mrs. Weasley, Bill, Charley, Fred , George, Ginny, Alastor Moody, Nymphadora Tonks, Hagrid, Mundungus Fletcher, Arabella Figg und seine Hauslehrerin Minerva McGonagall. Alle waren sie gekommen. Aber wozu eigentlich?

Harrys Gesicht strahlte vor Freude.

„Hallo!", sprudelte es aus ihm hervor, „Was macht ihr denn hier? Ihr könnt euch nicht vorstellen wie froh ich bin euch zu sehen! Wie geht es euch denn? Kommt erst mal rein."

Er trat einen Schritt zurück und ließ die vierzehn Leute in das Haus der Dursleys eintreten.

Harry half den Weasleys und allen anderen ihr Gepäck in der Eingangshalle verstauen. Es schien ganz so als wären sie alle kurz davor wegzureisen. Oder waren gerade an ihrem Reiseort angekommen. Unter dem Gepäck entdeckte er teilweise quaderförmige Schachteln die in buntes Papier eingewickelt waren. Geschenke! Aber bevor er sich bis auf die Knochen blamierte fragte er lieber doch noch einmal nach.

„Wieso seid ihr denn alle hier?"

„Nun, wir konnten dich doch nicht schon wieder deinen Geburtstag alleine feiern lassen, oder?", fragte George mit vor Aufregung leuchtenden Augen.

Fred trat näher an Harry heran und flüsterte ihm ins Ohr: „Du bist unser erste Kunde was Partys betrifft. Wir haben ein spezielles Angebot an Scherzartikeln für Feste. Wir dürfen es doch ausprobieren?"

„Ja, klar!", antwortete Harry.

Er war noch immer vollkommen überwältigt. Seine erste Geburtstagsparty! Na ja, vielleicht nicht ganz seine erste. Vielleicht hatte seine Mutter und sein Vater ja auch eine für seinen ersten Geburtstag gegeben. Er konnte es nicht wissen.

Plötzlich drang ein komischer Geruch in seine Nase. Es roch nach verbrannten Essen. Einen Moment überlegte er was die Ursache dafür sein konnte. Dann fiel es ihm schlagartig ein. Das Popcorn!

Hastig fuhr er auf den Fersen herum und lief in die Küche. Der Gestank wurde zunehmend unerträglich als er die Küche erreichte. Schnell nahm er das verkohlte Essen aus der Mikrowelle und warf es in den Abfall. Dann kehrte er zu den anderen in die Eingangshalle zurück.

Harry wies alle ins Wohnzimmer ein und nachdem Fred und George die Decke und Wände ein ‚wenig' dekoriert hatten, packte er seine Geschenke aus. Dies stellte sich als schwieriger heraus, als er vorerst angenommen hatte, da jedesmal, wenn er ein Geschenk in die Hand nahm, es Moody ihm aus der Hand schnappte, um es auf eventuelle Flüche zu überprüfen. Da allerdings keiner der Anwesenden vorhatte, Harry auf irgendwelche Weide umzubringen fiel die Untersuchung negativ aus.

Von Mrs. Weasley bekam Harry wieder einmal einen selbstgestrickten Pulli. Diesmal war er rabenschwarz und auf ihm war eine Geburtstagstorte mit vielen Geschenken zu sehen. Von Bill bekam er ein Buch: Verschiedene magische Währungen und wie sie umzuwandeln sind. Obwohl der Titel nicht sehr viel Spannung verriet klang der Prolog einigermaßen interessant und Harry versank beinahe so tief in das Buch wie sonst nur Hermine.

Von Ron und Hermine bekam Harry die üblichen Leckereien und Moody schenkte ihm ein Buch zur Selbstverteidigung. Nachdem er die vielen weiteren Geschenke ausgepackt hatte zauberte Mrs. Weasley eine wirklich sagenhafte Torte aus dem nichts hervor und zusammen aßen sie diese beinahe komplett auf.

Nach einer Weile, als alle ihre Münder wieder soweit freibekommen hatten, dass sie reden konnten, begannen sie sich zu unterhalten. Eine Zeit lang hörte Harry den anderen bei ihren Unterhaltungen zu.

Mrs. Weasley unterhielt sich mit Bill wieder einmal über dessen Haarschnitt. Bill schien gereizt und amüsiert zugleich zu sein. Auf der gegenüberliegenden Couch saßen Fred, George, Ginny und Charley und unterhielten sich über die derzeitigen Quidditch- Spielstände.

„Irland hat beim letzten Spiel gegen Deutschland ordentlich was einstecken müssen. Ich glaube die haben sich zu sehr auf ihrem Weltmeisterschaftspokal ausgeruht.", sagte Charley.

„Ja aber dafür hat England endlich wieder Punkte gelandet. Diese Niederländer haben wir ordentlich platt gemacht.", meinte Ginny.

„Damit hätten wir die Panne vor einem Monat wieder ausgebügelt.", sagte Fred mit einem erleichterten Lächeln.

„Welche Panne?", fragte Harry. Es ärgerte ich immer wieder, dass er bei den Dursleys komplett von der Zaubererwelt ausgegrenzt war. So kam es auch dazu, dass er solche wichtigen Ereignisse wie die Vorspiele zur nächsten Quidditch- Weltmeisterschaft verpasste.

George sah Harry verlegen an. „Nun ja. Beim Spiel gegen Luxemburg hatte England ein Jäger gefehlt. Daraufhin haben sie uns 250 zu null geschlagen."

Harry zog scharf die Luft ein. Dies war sicher eine harte Niederlage für England gewesen. Er drehte sich weg und lauschte statt dessen dem Gespräch von Lupin und Mr. Weasley.

„...kann sie doch nicht machen! Aber Dumbledore ist natürlich sofort eingeschritten und hat sie zurechtgestutzt. Sie sah ganz ängstlich aus als er sie zornig über seine Brille hinweg angesehen hat. Geschieht ihr Recht!", sagte Mr. Weasley gerade.

„Ja, aber Dumbledore sollte sich auch etwas zurückhalten. Ich bin zwar ganz auf deiner Seite Arthur aber wir haben ja letztes Jahr gesehen welchen Einfluss das Ministerium auf die Zaubererwelt hat und es mag es gar nicht wenn man sich einmischt. Dumbledore sollte sich vorsehen bevor er wie letztes Jahr von der Schule vertrieben wird. Im Moment kann das Ministerium im zwar nichts tun, will die Bevölkerung voll und ganz hinter ihm Schutz sucht, aber sobald die dunklen Zeiten wieder vorbei sind -", sagte Lupin wurde aber von Mr. Weasley unterbrochen.

„Du meinst falls die dunklen Zeiten jemals wieder vorbei sein werden!", sagte er düster und trank einen Schluck von seinem Cognac.

Harry sah Ron und Hermine an.

„Von wem sprach dein Dad gerade Ron?", fragte Harry.

Ron fing an zu lachen. „Nun, das ist eine witzige Geschichte. Uh..", er räusperte sich nach einem Blick auf Hermines ernstes Gesicht, „...nein, nein ist sie doch nicht."

„Ja was ist denn jetzt passiert? Und über was regen sich Lupin und Mr. Weasley so auf?"

„Dolores Umbridge, nein hör erst mal zu!", rief Hermine als Harry schon den Mund aufmachte um kräftig seiner Meinung über seine einstmalige Lehrerin kundzutun. Gehorsam schloss er jedoch wieder seinen Mund und ließ Hermine nach einem Wink seiner Hand in ihrer Erzählung fortfahren.

„Gleich nachdem sie ins Zaubereiministerium zurückkehrte hat sie als Rache an Dumbledore ein neues Gesetz mit Hilfe von diesem Trottel Fudge erlassen. In diesem Gesetz stand geschrieben, dass Werwölfen absofort von absolut niemanden mehr Arbeitstellen angeboten bekommen werden dürfen. Als Lupin davon gehört hat ist er natürlich schnurstracks zu Dumbledore gegangen. Er hätte zwar gerne selbst mit Umbridge geredet aber Dumbledore meinte, dass das nicht sehr klug wäre. Nebenbei hat er ja auch mehr Einfluss auf das Ministerium als Lupin. Jedenfalls ist er sofort ins Ministerium gerauscht und hat ihr ordentlich die Meinung gesagt. Mr. Weasley hat uns später erzählt, sie wäre leichenblass geworden und sah so aus als würde sie am liebsten unter ihren Schreibtisch kriechen. Verübeln kann man es ihr ja nicht. Immerhin sieht Dumbledore wirklich zum Fürchten aus wenn er zornig ist."

Harry gab ihr im Stillen recht. Es kam nicht oft vor, dass der gegenwärtige Schulleiter von Hogwarts zur Weißglut getrieben wurde aber wenn es passierte, mochte man sich am liebsten in ein winziges Loch verkriechen, nur um diesen zornigen, blauen Augen zu entrinnen. Die Macht die Dumbledore dann ausstrahlte war überwältigend.

Plötzlich fiel Harry etwas ein. „Sagt einmal, ihr habt nicht zufällig etwas damit zutun, dass die Dursleys bei den Masons zum Essen eingeladen sind?"

„Nun ja, nicht direkt.", sagte Ron, „Dad war bei ihnen und hat ihr Gedächtnis ein wenig verändern lassen. Wir mussten doch einen Weg finden sie von hier wegzuschaffen. Dann erinnerte sich Dad plötzlich an den Vorfall, damals in den Sommerferien. Und außerdem haben wir den Dursleys damit ja auch einen Gefallen getan, nicht? Immerhin sagtest du, dass dieser Abend damals wichtig war."

„Richtig!", meinte Harry grinsend. „Apropos wegfahren... Bleibt ihr nach der Party oder verschwindet ihr wieder?"

Hermine fing an zu lachen. „Oh Harry! Du dachtest doch nicht wirklich wir würden dich für den Rest der Ferien hier lassen, oder? Nein, wir übernachten heute hier und morgen früh verschwindest du mit uns allen durch die sprichwörtliche Hintertür bevor die Dursleys kommen können."

Harry lächelte erleichtert. Dann war ja alles in Ordnung! Der schreckliche Sommer war fürs erste vorbei. Jetzt musste er sich nur noch Gedanken darüber machen wo das neue Hauptquartier des Orden des Phönix lag. Zumindest hoffte er das es ein neues gab.

Bevor Harry jedoch fragen konnte, ob es ein neues Hauptquartier gab, tat es über ihm einen lauten Knall und verschiedenfarbige, ‚Happy Birthday' singende Luftballone kamen über die Köpfe der Partygäste gepurzelt. Als nächstes fiel silbernes Konfetti von der Decke herab und ein paar kleinere Sylvester Raketen schrieben ‚Alles Gute zum Geburtstag' in die Luft.

Harry lachte vor Vergnügen, sah auf die große altmodische Standuhr, die in der Ecke des Raumes stand und erkannte die Ursache für den Tumult. Die Uhr schlug Mitternacht. Harry war soeben sechzehn Jahre alt geworden.

Mrs. Weasley sah ebenfalls auf die Uhr. „Schon so spät?", sagte sie, „Nun gut, für heute reicht es -"

„Aber Mum, gerade hat der neue Tag angefangen. Wie kann es da schon wieder reichen?", fragte Fred.

„Du weißt genau was ich meine, George!", sagte Molly Weasley und sprach weiter, „Ihr seid jetzt sicher alle müde also würde ich vorschlagen ihr geht ins Bett!"

Murrend zogen die Teenager ab.

George? Wer ist hier wohl müde?", murmelte Fred leise vor sich hin.

Nachdem sich alle die Zähne geputzt hatten teilten sie sich in verschiedene Zimmer zum Schlafen auf. Harry, Ron, Hermine, Fred, George und Ginny zwängten sich alle in Harrys Zimmer. Dieser fragte sich wie nur so viele Leute in sein Zimmer passten. Wenn er alleine war, befand Harry sein Zimmer immer als zu klein, doch nun passten ganze sechs Leute hier hinein!

Als er Mr. Weasley darauf ansprach sagte dieser: „Ich habe das Zimmer ein klein wenig vergrößert. Anders hättet ihr nicht alle hier hinein gepasst. Keine Sorge! Morgen in der Früh mache ich den Spruch wieder rückgängig."

Harry war ein wenig enttäuscht, dass sein vergrößertes Zimmer nur ein kurzes Vergnügen sein würde, sah aber jedoch ein, dass es den Dursleys keineswegs gefallen würde wenn in ihrem ureigenen Haus Magie verübt werden würde.

Mr. und Mrs. Weasley richteten sich im Schlafzimmer von Onkel Vernon und Tante Petunia häuslich ein während Remus Lupin und Hagrid es sich im Gästezimmer bequem machten. Bill und Charley nahmen im Wohnzimmer Platz, Tonks wurde mit Minerva McGonagall auf Dudleys Zimmer verwiesen und Arabella Figg und Mundungus gingen nach Hause. Nur für Moody wollte sich kein Schlafplatz finden lassen. Nachdem er sich eine Viertelstunde erfolglos gesucht hatte begab er sich kurzerhand in das Badezimmer und verwandelte die alte Badewanne der Dursleys in ein komfortables Federbett mit Plüschdecke.

Gerade als Harry sich mit den anderen zum Schlafen hinlegen wollte gellte ein lauter Aufschrei den Gang hinunter. Harry sprang blitzschnell aus dem Bett und wäre beinahe auf Ron gesprungen der neben seinem Bett lag und nun ebenfalls aufhetzte. Gemeinsam liefen sie in die Richtung aus der, der Schrei gekommen war und fanden sich vor Tonks Zimmer wieder. Tonks selbst stand kreidebleich neben Professor McGonagall die beruhigend auf sie einredete.

In diesem Moment trat Mr. Weasley zu der kleinen Gruppe hinzu und sah, nach einem Blick auf Tonks, in das Zimmer hinein. Auch Harry blickte in Dudleys Zimmer und musste sich hart am Riemen reißen um nicht laut aufzulachen. Dudley hatte offenbar vergessen seinen Computer auszuschalten, denn auf diesem war groß und breit ein Marsianer abgebildet der damit drohte, die Welt zu vernichten. Das Gerät verursachte einen so abscheulichen Lärm, dass Harry sich wunderte, wieso er es nicht schon vorher bemerkt hatte.

Tonks errang endlich wieder ihre Fassung und sagte: „Ich war gerade dabei mir meine Matratze hervor zu beschwören als plötzlich dieser Lärm hinter mir anfing. Ich bin so erschrocken... ich glaube ich hatte gerade meinen ersten Herzinfarkt!"

„Ja, diese Klonputer sind laut. Ich selbst habe mir auch schon einmal einen näher angesehen. Allerdings, wenn ich mich richtig erinnere kann man das auch abstellen.", sagte Mr. Weasley mit Kennermiene, trat näher an den Computer heran und schaltete den Lautsprecher aus.

„So, das wäre es fürs erste! Gute Nacht Tonks.", meinte er und ging zurück zu Tante Petunias und Onkel Vernons Zimmer. Als er sich dort auf dem Bett niederließ bemerkte er Onkel Vernons und Tante Petunias Digitalwecker.

„Oh!", rief Mr. Weasley, allem Anschein nach mehr als nur interessiert. „Ist das nicht einer von diesen doppelten Weckern? Ich habe schon von ihnen gehört. Sie sollen ja die nicht- magische Version unseres MMR Weckers zu sein! Wie funktioniert der bloß...?"

Harry schüttelte den Kopf und zog sich in sein Zimmer zurück bevor Mr. Weasley ihn holen würde um ihn erklären zu lassen wie der digitale Wecker funktionierte.

Trotzdem nun alle fertig zum Schlafen waren herrschte noch lange keine Ruhe im sonst so stillen Haus der Dursleys. Harry konnte hören, wie Tonks über eines von Dudleys vielen, herumliegenden Handys stolperte und daraufhin ziemlich laut fluchte, wie Moody sich über den tropfenden Wasserhahn beklagte und diesen daraufhin ‚unabsichtlich' zerstörte, wie Mr. Weasley den in die Wand eingebauten Fernseher entdeckte und wie Ron leise im Schlaf vor sich hin murmelte.

Doch in diesem Moment fühlte sich Harry James Potter genau wie jeder andere junge seines Alters. Er war einfach nur froh, Geburtstag zu haben.


Kommentar(e) der Autorin von 'Harry Potter und das Geheimnis des Torbogens'

Puh! Endlich dieses verflixte Kapitel fertig! Ich habe Ewigkeiten damit verbracht zu überlegen wie ich die Geschichte nennen, und ob ich die alte Version umschreiben soll. Ich hatte das Kapitel nämlich schon letztes Jahr fertig und angefangen habe ich die Geschichte nachdem ich die englische Fassung des 'Harry Potter und der Orden des Phönix'ca. am 1. Juli bekam und am 3. Juli. 2003 ausgelesen hatte. Huh? Wir haben 2004? War wohl schon längst Zeit aus dem Winter bzw. Jahreschlaf aufzuwachen? Ihr fragt euch sicher wieso ich nicht schon früher diese Geschichte ins Internet gestellt habe. Das hat einen einfachen Grund: Ich zeige den Stuß den ich so schreibe nicht gerne her. Das hat zur Folge, dass ich nicht sehr viel Feedback bekomme und ich nicht weiß, ob ich das Zeug zur Autorin habe. Ich habe nichts dagegen wenn ihr negatives über die Geschichte zu sagen habt. Ihr könnt schreiben was ihr wollt. Ich möchte nur nicht belogen werden. Schreibt bitte wirklich was ihr meint, okay? Übrigens müsst ihr keine Reviews schreiben wenn ihr nicht wollt. Ich zwinge euch nicht dazu. Ich selbst schreibe auch nur selten welche! zwinker Aber natürlich wäre es schön wenn ich Feedback bekommen würde. Falls euch Rechtschreibfehler auffallen, könnt ihr mich auch darauf hinweißen. Über Beistriche braucht ihr mich allerdings nicht zu informieren. Ich weiß genau wie furchtbar meine Beistrichsetzung ist!

P.S.: Ich werde sobald wie möglich das nächste Kapitel veröffentlichen. Fertig ist es ja schon...


Bevor Fragen/Beschwerden auftauchen:

1.) Ich weiß, ich weiß! Tonks sollte genau genommen nicht vor einem Computer erschrecken, da sie einen Muggel als Vater hat, aber sie kam mir gerade am Gelegensten und ich hatte einfach keinen anderen weiblichen Charakter mehr übrig, mit dem ich Professor McGonagall in ein Zimmer stecken konnte. Ich glaube zudem nicht, dass Tonks großartig viel Computer gespielt hat als sie jünger war. Außerdem würde wohl jeder erschrecken, wenn hinter einem, urplötzliche laute, gruselige Musik anfängt zu spielen. Ich würde über einen Meter über den Boden hüpfen. (Bin ein kleiner Angsthase!)

2.) Falls sich irgendjemanddarüber aufregt das Arthur Weasley etwas dämlich dasteht (der Computer, Wecker, etc...): das war KEINESWEGS beabsichtigt. Ich persönliche liebe Rons Dad und finde ihn einfach zum Brüllen komisch. Ich werde mich bemühen ihm eine etwas bessere Rolle zu verschaffen.

3.) Der Grund, wieso Mr. Weasley den Digitalwecker der Dursleys 'Doppelter Wecker' nennt ist der, dass 'digital' zweistellig bedeutet. (Das stimmt. Ich habe sogar meinen Vater gefragt.) Mir ist einfach nichts besseres eingefallen. Sorry!

Eure,

Mione Zoe Ravenclaw


Disclaimer: Dieses Disclaimer wird für alle Kapitel der Geschichte 'Harry Potter und das Geheimnis des Torbogens' gelten. Alle Charaktere und die Idee des 'Harry Potter' gehören alleine der unglaublichen Joanne K. Rowling. Ich persönlich habe sie mir nur geliehen um mit ihnen meinen Schabernack zu treiben.

Mione Zoe Ravenclaw