An Carlith: 1.Danke erstmal wieder für dein review. Ohne dich hätte ich die Geschichte wahrscheinlich schon aufgegeben. 2.Ich wollte übrigens damit nicht sagen, dass ich glaube, du könntest mich vergessen haben - ist bloß ein bisschen falsch rübergekommen. 3.Ehrlich gesagt, habe ich nicht darüber nachgedacht, was die Krügers dazu sagen - allerdings stellt sich das Problem auch nicht mehr.

An alle: Soll ich noch einen anderen Schluss (Schluss ich vielleicht zu früh, also: eine andere Fortsetzung) schreiben, in der Noras Character sich ein wenig (oder in wenig mehr bzw. sehr stark) verändert ? Wäre gut, wenn ihr schnell antwortet, sonst mach ich so weiter wie bisher!


Am nächsten morgen wachte sie sehr früh auf.
Sie hatte wieder von Sebastian geträumt.
Doch dieses Mal war es realer. Sie wusste nicht mehr was sie geträumt hatte, doch sie ließ das Gefühl nicht los, dass es ihm schlecht ging.
Also zog sie sich an, steckte ihren Teil des Buches in die Taschen und apparierte zu Krankenhaus.

Erst dort bemerkte sie, dass es noch dunkel war. Aber das hielt sie nicht davon ab, bei Sebastian vorbei zu schauen.Das Krankenhaus war zum Glück schon verschlossen und so kam sie ungestört bis vor seine Tür. Dort stoppte sie kurz, dann öffnete sie ohne zu klopfen diese. Sebastian lag im Bett und schlief. Das beruhigte sie ein weinig und sie setzte sich auf den Stuhl, der in dem Zimmer stand. Sie beobachtete ihn beim Schlafen. Er atmete ruhig. Sie wusste, dass bald seine Eltern vorbeikommen würden und beschloss in der Cafeteria auf sie zu warten. Erst als sie unten war, fiel ihr ein, dass es viel zu früh war und diese noch gar nicht offen hatte. Also setzte sie sich auf einen Stuhl beim Eingang und wartete.

Als es ungefähr neun war, tauchten Sebastians Eltern auf. Sie wunderten sich, dass Nora schon da war, fragten aber nicht nach dem Grund. Sie vereinbarten mit ihr, dass sie ihr Bescheid sagen würden, wenn sie zu Sebastian herein durfte. Daran, dass Fred kommen würde dachte sie nicht mehr.

Um kurz vor zehn kamen Sebastians Eltern wieder.Sie sahen sehr mitgenommen aus. Das wunderte Nora auch nicht, bei dem, was sie erzählten:
„Er hat sich schon von uns verabschiedet. Anscheinend merkt er, dass es mit ihm vorbei ist. Er wollte, dass du noch hochkommst…", Nora nickte und beeilte sich die Treppen hoch zu laufen. Endlich stand sie keuchend vor seinem Zimmer, holte tief Luft, klopfte an und öffnete die Tür. Sebastian sah sehr weiß aus. Er schien auch im ersten Moment Nora nicht zu bemerken, doch schließlich hatte er ihren Blick aufgefangen. Er versuchte etwas zu sagen, doch er konnte nicht mehr laut genug sprechen, als dass sie ihn von der Tür aus verstanden hätte. In so einem Zustand hatte sie ihn noch nie gesehen. Sicher, ihm ging es in den letzten Tagen immer schlechter. Schon länger konnte er nicht mehr aufstehen, ohne dass ihm schwindelig wurde, doch an diesem Tag spürte Nora auch nicht mehr Entschlossenheit, weiter zu leben.

Er bedeute ihr, sich zu setzten und begann schließlich, mit Flüsterstimme, nocheinmal zu sprechen:

„Ich wollte mich von dir verabschieden! Ich habe das Gefühl, dass wir uns jetzt zum letzten Mal sehen werden. Gestern, als du weg warst habe ich dir noch einen Brief geschrieben. Lies ihn erst wenn ich…", seine Stimme erstarb. Er schloss die Augen. Nora hatte das Gefühl, dass er nicht wollte, dass sie ihn weinen sah.
Sie nahm seine Hand und streichelte sie sanft. Dann gab sie ihm einen Kuss.
Er öffnete die Augen wieder.

„Geh!", sagte er leise. „Ich will nicht, dass du dabei bist!"

Nora schüttelte den Kopf, „Nein, ich bleibe hier! Außerdem, wer sagt, dass du jetzt...?", auch sie konnte nicht weiter sprechen und das Wort "sterben" in den Mund nehmen.

Sebastian sah ihr fest in die Augen: „Ich fühle doch, dass es soweit ist. Also, bitte geh! Und nimm den Brief hier mit!", er deutete auf einen Briefumschlag, der auf seinem Nachttisch lag.

Nora seufzte auf, beugte sich vor und küsste ihn auf die Stirn, dann stand sie langsam auf, nahm den Brief, der auf dem Nachttisch lag und ging aus dem Zimmer. An der Tür wollte sie sich nocheinmal umdrehen, brachte es aber doch nicht übers Herz und verließ schnell das Zimmer.

Als sie auf dem Flur war, setzte sie sich auf den Stuhl, der dort immer noch stand und begann leise zu schluchzen. Das machte die Ärzte auf sie aufmerksam und zwei betraten schließlich Sebastians Zimmer. Nach kurzer Zeit kamen sie wieder heraus und fragten Nora, ob er noch gelebt hätte, als sie ihn verlassen hatte. Nora nickte und schloss aus den Worten, dass er nun wirklich tot war. Sie legte den Kopf auf ihren Schoß und weinte solange, bis sie keine Tränen mehr hatte. Dann öffnete sie den Brief von Sebastian. Er hatte geschrieben:

Liebe Nora,

ich möchte nicht, dass du wegen mir weinst. Ich fand es sehr schön, dass du mich noch besuchen gekommen bist. Ich mache mit diesem Brief Schluss mit dir. Du bist jetzt offiziell wieder frei und kannst dir nen anderen Typen suchen.

Denk nicht zu viel an mich!

Sebastian

Nora las sich den Brief dreimal durch. Dann steckte sie ihn in ihre Hosentasche. Sebastians Worte hallten in ihrem Kopf nach. Sie hatten so unpersönlich geklungen, so, als ob er wusste, dass sie mit Fred...

Aber eigentlich konnte das nicht sein. Außerdem, was machte sie sich hier Gedanken um etwas, wo es jetzt zu spät war, heraus zu finden, wie die Dinge standen. Doch sie konnte nicht aufhören darüber nach zu denken. Warum hatte er es denn ihr gegenüber verbergen können, wenn er davon gewusst hatte. Sie konnte ihre Gedanken nicht ordnen, konnte keine Logik hineinbringen.Irgendwann schlief sie, den Kopf auf ihre Arme gestützt, schließlich ein. Als sie später durch ein Geräusch geweckt wurde, wusste sie nicht mehr wo sie war. Ihr Nacken war von der unbequemen Haltung steif geworden und sie hatte Schwierigkeiten, sich auf zu richten.

Als sie endlich aufsah, blickte sie in Freds Augen. Er sagte nichts, schien zu spüren, dass etwas passiert war und stand einfach nur da.

Lange sah sie ihn nur an. In seinen Augen konnte sie versinken und alles um sich herum vergessen. Gerade in diesem Moment tat ihr das unheimlich gut.

Irgendwann sagte er:

„Lass uns gehen!", sie hatte keine Ahnung wohin er wollte, doch sie folgte ihm einfach. Irgendwann bemerkte sie, dass sie sich in einem Park befanden, wahrscheinlich im Park am Krankenhaus.

Fred steuerte auf eine Bank zu und setzte sich. Nach einigem Zögern setzte sie sich neben ihn. Sie sagte noch immer kein Wort, deshalb begann Fred wieder zu sprechen:

„Du warst mit ihm zusammen.", es klang nicht nach einer Frage, eher nach einer Feststellung, von der er sich erhoffte, dass sie sie nicht bestätigen würde und die sie wie eine Ohrfeige traf. War sie wirklich so leicht zu durchschauen? Sie zögerte mit der Antwort, doch dadurch hatte sie sich schon verraten, das wusste sie. Schließlich antwortete sie ihm doch:

„Weißt du, bevor ich nach Hogwarts gekommen bin, wollte ich mit ihm Schluss machen, doch dann gab es einige familiäre Probleme – in England – und ich bin nicht mehr dazu gekommen. Als ich dann erfahren habe, dass er todkrank ist, hielt ich es für herzlos, mit ihm Schluss zu machen. Er hatte ja allerhöchstens noch einen Monat zu leben. Ich habe gehofft, dass du davon nichts erfährst."

Sie sah ihn an. In seinen Augen lag etwas, was sie nicht deuten konnte. Er stand langsam auf und flüsterte fast nur: „Warum hast du mir nicht vertraut?", dann ging er langsam den Weg weiter und als Nora ihm schon hinterher laufen wollte, hörte sie einen Knall und sie wusste, dass er disappariert war.

Erst als es zu regnen begann, machte sie sich betrübt auf den Weg zu Krügers, um ihre Sachen zu packen. Sie wollte nicht länger in Deutschland bleiben.

Als sie beim Haus ankam, war, wie erwartet, niemand dort. Das war ihr nur Recht. Sie hinterließ Krügers eine Nachricht auf dem Küchentisch und disapparierte dann aus der Wohnung.

Sie kam in der Nähe von Hogwarts an.
Sie konnte das Schloss schon in der Ferne sehen. Aber sie wusste, dass es viel weiter war, als es aussah.
Als sie ungefähr eine Stunde gelaufen war, betrat sie endlich das Schloss.

Mittlerweile war es schon Zeit für das Abendessen, doch sie hatte keine Lust auf die Gesellschaft der anderen. Deshalb ging sie zum Griffendorturm. Sie wollte nur noch schlafen. Als sie durch das Portraitloch kletterte, sah sie, dass Fred im Raum war. Er saß vor dem Kamin und schien sie nicht zu bemerken. Er starrte einfach durch sie hindurch. Das gab ihr einen Stich mitten ins Herz, doch sie ließ sich nichts anmerken und ging in ihren Schlafsaal. Dort legte sie sich auf ihr Bett und starrte vor sich hin. Ihre Gedanken wanderten immer wieder zu Fred und Sebastian und langsam liefen ihr ein paar Tränen über das Gesicht.

Irgendwann war sie eingeschlafen. Sie bemerkte nicht einmal, dass Hermine herein kam und versuchte sie zu wecken, damit sie sich das Feuerwerk, das Dumbledore zu Sylvester organisiert hatte, ansah.


Am nächsten Morgen wachte sie rechtzeitig zum Frühstück auf. Obwohl sie keine Lust auf neugierige Fragen hatte, ging sie herunter. Hermine saß schon am Tisch. Doch sie bemerkte, dass Fred sich weg gesetzt hatte. Wieder gab es ihr einen Stich ins Herz und sie wollte schon wieder umkehren, als die anderen sie entdeckten und sie zu sich winkten. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich zu ihnen zu setzten, wenn sie noch mehr Fragen aus dem Weg gehen wollte.Alle wünschten ihr ein frohes neues Jahr. Erst jetzt bemerkte sie, dass Neujahr war. Nicht gerade entusiastisch gab sie den Wunsch zurück. Sie war froh, dass sie keine neugierigen Fragen bezüglich Fred beantworten musste, da noch keiner realisiert hatte, dass zwischen ihnen etwas lief.
Hermine hatte anscheinend während ihrer Abwesenheit irgendeine haarsträubende Geschichte über einen Urlaub in der Karibik erzählt, deshalb erhielt sie nur bewundernde Blicke und Fragen nach dem Wetter und den Typen dort. Sie erzählte, dass sie nicht dort war, weil es zu Hause bei ihr Probleme gab und dass sie müde sei. So erntete sie zwar ein paar enttäuschte Blicke, wurde aber in Ruhe gelassen.

In den nächsten Tagen war Nora kaum ansprechbar. Hermine bezog ihr Verhalten auf den Tod Sebastians. Nur George wusste bescheid. Fred hatte ihm es zwar nicht erzählt, doch er merkte natürlich, was mit seinem Zwilling los war. Schon viele Male hatte er vergeblich versucht, zwischen den beiden zu vermitteln, es aber schließlich aufgegeben.


Harry hatte wieder Training angeordnet, doch er merkte bald, dass es keinen Sinn hatte. Nora ließ ständig den Quaffel fallen und Fred bemerkte nicht einmal, wenn ihn ein Klatscher traf. Also blies er das Training ab. Es war schon ziemlich dunkel, doch Nora wollte noch nicht ins Schloss gehen. Sie ging zum See. Auch als es begann zu regnen, blieb sie sitzen. Wieder einmal musste sie an die zurückliegende Zeit denken und damit auch an Fred. Sie wusste nicht wieso, aber plötzlich kam ihr ein Lied in den Sinn, das sie schon seit ewigkeiten nicht mehr gehört hatte.

Ich frag die Sterne ob sie wissen

Wie sehr wir uns vermissen

Sterne sah sie diesen Abend nur vereinzelt.

Ich frag den Mond am Firmament

Ob er deinen Namen kennt

Auch der Mond war durch die Wolkendecke nur selten zu sehen.

Ich seh den Himmel an

Und weiß nicht, wie ich dich erreichen kann

Langsam rollte ihr eine Träne die kalten Wangen herab. Sie bemerkte es nicht.

Ich frag die Wolken über mir

Warum bist du jetzt nicht hier?

Die Träne hatte ihren Mundwinkel erreicht und sie leckte sie leckte sie mit der Zunge ab. Sie schmeckte salzig.

Lange saß sie noch am See. Sie hatte alles um sich herum vergessen.

Deshalb erschreckte sie sich auch sehr, als sie Schritte hinter sich hörte. Sie spürte, wie die Person, die gekommen war, sich neben ihr niederließ und den Arm um ihre Schulter legte. Langsam drehte sie ihren Kopf und erkannte, zu ihrer Enttäuschung, im fahlen Mondlicht Malfoy.
Sie versuchte sich ihren Schreck nicht anmerken zu lassen und ließ Malfoys Arm auf ihren Schultern. Sie selbst hatte nicht bemerkt, dass sie noch weinte, doch Malfoy anscheinend schon. Er begann ihr langsam über den Rücken zu streichen. Sie ließ sich das gefallen und lehnte sich enger an ihn. Seine Nähe tat ihr gut. Sie weinte immer noch. Malfoy wischte ihr die Tränen weg. Irgendwann hörte sie auf zu weinen. Sie war immer noch an Malfoy gelehnt, doch als der bemerkte, dass sie nicht mehr weinte, ließ er sie los und verschwand er so plötzlich, wie er gekommen war.

Jetzt erst realisierte Nora, dass es gewitterte. Langsam stand sie auf und ging wieder ins Schloss. Im Gemeinschaftsraum der Gryffendors, saß längst keiner mehr. Doch Hermine war noch wach und hatte auf Nora im Schlafsaal gewartet. Als sie endlich kam, drehte sie sich zur Seite und konnte beruhigt einschlafen.


Falls ihr den Titel von dem Lied wisst, an das Nora denkt, oder von wem es ist, könnt ihr ja mal schreiben, wenn ihrs nicht wisst könnt ihr natürlich auch mitraten. Und wenn ihr nicht raten wollt, reicht ein einfaches review auch! ;-)