An Carabina: Ne, er besticht sie mit Himbeerbonbons ;-)

An Carlith: Malfoy, der geheimnisvolle Slytherin... ;-)


Hermine und Nora drängten sich, so weit es ging, an den Baum heran. Gerade als sie dachten, dass er sie gesehen hatte, verschwand er in den Wald.

Noch fünf Minuten trauten sie sich nicht von der Stelle. Doch schließlich meinte Nora, dass sie jetzt gehen könnten. Hermine fragte, ob sie sich die Hütte näher ansehen wollten, doch Nora schüttelte stumm den Kopf. Anscheinend hatte sie die Begegnung mit ihrem Onkel doch etwas mitgenommen. Also gingen die beiden zurück ins Dorf.

Als sie wieder in Hogwarts waren, konnten sie weder George, noch Fred irgendwo auftreffen.

Hermine stellte schon eine abenteuerliche Vermutung über die Wahrscheinlichkeit, sich in Hogwarts zu dematrialisieren, an, da kam Nora eine Idee, wo die beiden sein könnten. Sie sagte Hermine, dass sie am besten getrennt suchen sollten und ging, als sie aus Hermines Blickfeld verschwunden war, auf den verbotenen Wald zu. Eigentlich hatte sie vermutet, dass sie den Weg zu der Lichtung, die Fred ihr gezeigt hatte, nicht wieder finden würde, doch ihre Füße führten sie in die richtige Richtung.
Es dämmerte schon und aus dem Wald drangen seltsame, unheimliche Geräusche. Doch Nora störte sich nicht daran. Durch die Bäume konnte sie schon den Bach sehen. Als sie näher heran trat, sah sie auf der Lichtung eine Person. Sie näherte sich ihr von hinten und erkannte Fred. George war nicht zu sehen.

Fred saß an einen Baumstamm gelehnt. Sein Bein stand in einem seltsamen Winkel ab. Als Nora nur noch ungefähr zehn Schritte von ihm entfernt war, drehte er seinen Kopf zu ihr. Seine Gesichtszüge waren verkrampft. Schnell ging Nora die restlichen Schritte zu ihm und kniete sich neben ihn. Dann fragte sie, was passiert sei. Er antwortete: „George und ich wollten wieder Kräuter holen. Anscheinend hat uns dabei irgend so ein Vieh bemerkt. Wir wollten es verjagen, haben uns aber dann doch entschlossen, auf den Baum da zu klettern. Irgendwann verschwand das Tier auch. George ist zuerst vom Baum geklettert, hat dabei aber leider den Ast abgebrochen, an dem ich mich festgehalten habe.",

Nora unterbrach ihn: „Dabei hast du dir wahrscheinlich das Bein gebrochen und jetzt ist er Hilfe holen." Fred nickte: „Hast du ihn nicht gesehen, als du hergekommen bist?"

„Nein hab ich nicht. Aber sag mal, wen will er denn holen?"

Fred zuckte die Schultern: „Er hat irgendwas von dir und Hermine gemurmelt und dass er schlecht einen Lehrer holen kann, weil uns dann ein Verweiß sicher ist.", er schloss die Augen und lehnte seinen Kopf an den Baumstamm. Nora sah ihn lange an. Sein Gesicht war immer noch verkrampft. Anscheinend tat ihm sein Bein ziemlich weh, auch wenn er keinen Ton sagte.

Irgendwann konnte sie die Stille nicht länger ertragen: „Fred, ehm, ich wollte dir noch mal sagen, dass es mit leid tut. Ich kann gut verstehen, wenn du Schluss machen willst, aber dann sag es mir bitte. Ich halte diesen Zustand nicht länger aus. Du tust so, als ob nichts passiert wäre und…", Fred unterbrach sie: „Sei doch einfach mal still!", er lächelte und streichelte ihr sanft mit der Hand über die Wange. Sie rutschte unbewusst näher zu ihm heran und näherte sich mit ihrem Gesicht langsam dem seinigen, bis ihre Lippen wie durch Zufall auf einander trafen.

Es war nur eine kurze Berührung, doch sie bedeutete mehr, als alle anderen. Nora setzte sich auf einen umgekippten Baumpfahl neben ihm und er lehnte sich an ihre Beine. So blieben sie sitzen, bis George mit Hermine im Schlepptau auftauchte. Als er die beiden so sitzen sah, tauschte er mit Hermine einen kurzen Blick aus und grinste sie an. Dann kamen sie auf Fred und Nora zu. George hatte Hermine anscheinend erzählt, was passiert war und sie hatte sich schon einen passenden Spruch aus einem der Bücher in der Bibliothek gesucht. Sie beschwor eine Art Trage aus dem Nichts und zu dritt trugen sie Fred nach Hogwarts zurück.

Dem war es sichtlich peinlich, sich tragen zu lassen, doch ihm blieb nichts anderes übrig. Als sie gerade das Schloss betreten hatten, kam Hermine eine Idee. Sie meinte, dass sie Fred zu einer der Treppen bringen und dann Madame Pomfrey holen sollten. Sie könnten ihr ja erzählen, dass Fred auf der Treppe gestolpert sei und sich dadurch das Bein gebrochen hatte. George stimmte sofort begeistert zu. Er hatte sich schon Sorgen gemacht, wie Madame Pomfrey reagieren würde, wenn sie ihr erzählten, dass sie im Verbotenen Wald waren. Also gingen sie zu der nahe gelegensten Treppe und Hermine und George blieben bei Fred, während Nora die Hexe holte. Die brachte Fred sofort in den Krankenflügel und nahm ihnen sogar, was keiner von ihnen so recht geglaubt hätte, die Geschichte mit der Treppe ab.

Fred wurde in eines der Betten verfrachtet und die anderen drei in ihren Turm geschickt. Schließlich durften sie eigentlich nicht mehr in den Gängen unterwegs sein.

Nora schlief im Gegensatz zu Hermine sofort ein. Sie hatte sich endlich mit Fred wieder vertragen. Sie war sich zwar bewusst, dass sie diesem nun keinen Anlass mehr geben durfte, ihr nicht mehr zu vertrauen, doch das machte ihr keine Sorgen.


Mittlerweile hatten selbst Fred und Gorge kapiert, dass sie dieses Jahr keine Chance auf den Quidditchpokal hatten. Slytherin hatte das letzte Spiel gegen Hufflepuff auch gewonnen. Selbst wenn sie jetzt gegen Ravenclaw gewannen, konnten sie Slytherin den Sieg nicht mehr nehmen. Harry spornte sie zwar an, trotzdem ihr bestes zu geben, doch als die Hälfte der Mannschaft nicht zum Training erschienen war, hatte er eingesehen, dass er sie nicht mehr motivieren konnte.

Malfoy hatte Nora zwar mehrmals auf das Team angesprochen und sich auch nicht mit Spott zurückgehalten, doch sie hatte ihm nicht einmal richtig zugehört. Sie war zu glücklich, dass sie sich wieder mit Fred verstand, da konnte ihr Malfoy nicht die Laune verderben.

Nur ein einziges Mal hatte sie Malfoy überhaupt zugehört. Er hatte ihr etwas von einem Brief erzählt, den er erhalten hatte. Angeblich war er von seinem Vater der schrieb, dass die Potters nun bald tatsächlich ausgerottet sein würden. Nora war nach dem Gespräch sofort zu Hermine gegangen, die sie daraufhin zu Dumbledore gezerrt hatte. Dieser hatte sich Noras Erzählungen angehört und gemeint, dass Lucius Malfoy nie aus seinen Fehlern lernen würde. Dann hatte er den beiden Mädchen Kekse angeboten und sie aus seinem Büro geschickt und gemeint, sie sollten sich nicht zu viel Sorgen machen und sich vor allem nicht selbst in Gefahr bringen, in dem sie wieder zur heulenden Hütte gingen.

Erst als Hermine und Nora wieder draußen auf dem Korridor standen, wurden sie sich seiner Worte bewusst.

Wie konnte er von ihrem Ausflug zur heulenden Hütte wissen?

Sie konnten sich keinen Reim darauf machen, doch sie beschlossen, dass es auf jeden Fall besser sei, seinen Rat zu befolgen. Dabei hatten sie beide noch einen Hintergedanken. Sie beide dachten an den beinahe Zusammenstoß mit Lucius Malfoy und befanden, dass sie so etwas nicht noch einmal riskieren wollten.

Schließlich hatten sie Fred, George und Ron davon erzählt. Fred meinte auch, dass es besser sei, der Hütte fern zu bleiben, doch George und Ron, die beide noch nicht dort waren, erklärten, dass sie sich trotz Dumbledores Warnung noch einmal dort umsehen wollten. Hermine und Nora versuchten zwar sie davon abzuhalten, doch sie merkten, dass es zwecklos war. Bei Ron verstanden sie ja noch, dass er seinen Freund dadurch beschützen wollte, doch warum musste George ihn unterstützen? Ron würde sicherlich nicht alleine zur heulenden Hütte gehen, das wusste Nora. Auch als sie schließlich Fred darum bat, seine Brüder umzustimmen, blieben die beiden bei ihrem Entschluss. Hermine, die die beiden und vor allem Ron schon länger kannte, merkte, dass es nichts brachte, weiterhin sie umzustimmen zu versuchen. Als auch Hermine nichts mehr gegen ihren Entschluss sagte, meinte Nora nur noch, dass sie auf sich aufpassen sollten. George lachte daraufhin und meinte: „Wir gehen dort doch sowieso erst nächstes Hogsmeadewochenende hin, also mach dir doch noch keine Sorgen!"

Nora nickte darauf nur und meinte: „Wenn ihr geht, begleiten wir euch zumindest ein Stückchen, sodass wir in der Nähe sind, falls etwas passieren sollte!"

Mit dieser Lösung erklärten sich George und Ron einverstanden.


Das nächste Hogsmeadewochenende kam schneller, als es ihnen Recht war. Sie hatten sich schon früh zur heulenden Hütte begeben. Fred und Nora hatten sich im nahe gelegenen Wald versteckt, während George und Ron sich an die Hütte heranschlichen. Hermine war mit Harry im Dorf geblieben, damit er auch jetzt nicht allein war.

Nora hoffte inständig, dass in der Hütte heute kein Treffen stattfand. Besorgt sah sie George und Ron hinterher, die jetzt bei der Hütte angekommen waren. Innerlich verfluchte sie sich. Warum hatten sie sich nicht Harrys Tarnumhang „ausgeliehen"? Sie hätten ihn schließlich unbemerkt aus ihrem Zimmer holen können, als er beim Essen war. Aber jetzt war es zu spät, sich darüber Gedanken zu machen. Sie konzentrierte sich wieder darauf, ob sie hinter den Fenstern jemanden erkennen konnte, aber die Hütte war zu weit entfernt Ron und George konnte sie jetzt nicht mehr sehen, anscheinend hatten die beiden die Hütte betreten.

Nach einiger Zeit, die Fred und Nora wie eine Ewigkeit vorkam, sahen sie zwei Gestalten auf sich zukommen. Sie wollten schon erleichtert aufatmen, da hörten sie Schritte hinter sich und als sie sich umdrehten, blickten sie in das grinsende Gesicht von Lucius Malfoy.


Bitte, bitte: nur ein kleines review...