An Carlith, Carabina und Marvinlebt42: Ich glaube ich widme euch die Story!

So langsam geht sie aufs Ende zu, ehrlich gesagt ist das auch gut so, ich hab kaum noch Zeit dafür.


In dem Keller war es dunkel und kalt. Nora konnte nur Hermine erkennen, die neben ihr an die Wand gelehnt saß. Beide waren gefesselt und von Fred, George, Ron und Harry war keine Spur zu sehen.

Nora konnte sich nur noch daran erinnern, dass sie alle zusammen nach Malfoy Manor gebracht worden waren und gefesselt in den Keller gesperrt wurden. Danach hatte ihnen ein Todesser einen Trank eingeflößt und sie waren anscheinend eingeschlafen. Wie lange sie geschlafen hatten, konnte Nora nicht sagen. Es musste aber eine ziemlich lange Zeit gewesen sein, denn sie konnte sich vor Schmerzen kaum noch bewegen und hatte schrecklichen Durst. Hermine war noch nicht aufgewacht, als jemand das Zimmer betrat.

Nora konnte blonde Haare erkennen und Malfoy Junior hockte sich neben sie. Er betrachtete sie lange und meinte dann: „Ich wusste von dem Tag an, als du mich gefragt hast, was mein Vater in der heulenden Hütte macht, dass einer von euch das nicht überleben wird. Entweder würde er sterben, oder…", er machte eine Pause und sprach schließlich weiter: „…oder ihr. Da mein Vater noch lebt, kannst du dir ja vielleicht denken, wen es schon erwischt hat…", Nora sah ihn an. Ihre Schmerzen waren wie weggeblasen, sie spürte nicht einmal mehr ihren Durst, als sie flüsterte: „Wie kannst du das zulassen? Ich dachte…"

Malfoy unterbrach sie: „Was dachtest du? Dass ich dir helfen will? Es tut mir ja sehr Leid, deinen Traum zu zerstören, aber ich muss dir leider sagen, dass mir ziemlich egal ist, was mit den Gryffendors passiert. Wenn du vor der Wahl stehst: dein Vater oder deine Feinde, ist es nicht schwierig sich zu entscheiden.", er strich ihr kurz über die Wange, dann fuhr er fort: „Aber ich kann dich beruhigen, sein Tod war schmerzlos.", er lachte kurz auf „und eurer wird es auch sein!", damit stand er wieder auf und verließ den Kellerraum.


„Wo bin ich?", überall war es hell, Nora machte die Augen schnell wieder zu, die Lichter blendeten sie. Bei ihren, nur geflüsterten, Worten war ein Mann an das Bett getreten, in dem sie lag. Er legte ihr seine Hand auf die Stirn, nickte kurz und meinte: „Ruhen Sie sich aus, Sie werden es noch früh genug erfahren.", damit ging er wieder von ihrem Bett weg. Nora versuchte sich aufzusetzen, doch als ihr dabei ganz schwindelig wurde, ließ sie sich wieder zurück in ihr Kissen fallen. Sie hörte leise Stimmen neben sich und als sie sich umsah, bemerkte sie, dass Dumbledore und eine Frau, die sie nicht kannte, das Zimmer betreten hatte. Als sie die roten Haare der Frau sah, die sie an die Weasleys erinnerten, fiel ihr alles schlagartig wieder ein. Der Keller, das Gespräch mit Malfoy,…

Sie hatte ihn seitdem nicht mehr gesehen. War er tot, so wie er es von den anderen erzählt hatte? Eigentlich wünschte sie es sich.

Dumbledore war an ihr Bett getreten. Er sah sie ernst an. Die Frau mit den roten Haaren hatte Tränen in den Augen und schnäuzte sich andauernd in ihr Taschentuch. Nora schreckte auf, als Dumbledore plötzlich zu sprechen begann.

„Wie geht es Ihnen. Sie liegen hier jetzt schon seit Wochen, deshalb ist es Zufall, dass ich Sie gerade jetzt antreffe, wo sie aufgewacht sind.", er machte eine kurze Pause und meinte zu seiner Begleiterin: „Molly, ich denke, es ist besser, wenn ich mich mit ihr kurz unter vier Augen unterhalte!"

Die Frau stand auf und ging aus dem Zimmer. Dumbledore räusperte sich und begann weiter zu sprechen:

„Können Sie sich noch daran erinnern, dass Mr Malfoy", er deutete auf das andere Bett, „Sie gerettet hat?"
Nora sah ihn verwirrt an. Malfoy hatte sie gerettet? Und wo war Hermine? Lebten Fred, George, Harry und Ron vielleicht doch noch?

Als hätte Dumbledore ihre Gedanken gelesen, sprach er weiter: „Vor einiger Zeit, als Lucius merkte, dass er Harry nichts anhaben konnte, da der Todesfluch bei ihm nichts brachte, entschloss er sich, ihn zu entführen und ihn auf Muggelweise zu töten. Ihr wart ihm aber zu nah auf die Pelle gerückt, so dass er auch euch entführt hat. Er hatte, soweit wir wissen, nicht vor euch zu töten, er wollte euch nur eingesperrt lassen, doch sein Sohn kam ihm in die Quere. Er hatte anscheinend mitbekommen, dass sein Vater euch entführt hatte. Also ließ er sich von einem Lehrer die Erlaubnis geben, wegen familiärer Probleme nach Hause zu dürfen. Ich ahnte zu dem Zeitpunkt noch nichts von eurer Entführung, da ich mit einer schweren Grippe im Bett lag und keiner in meine Privaträume konnte. Erst als mir Professor McGonagall mit einer Eule von eurem Verschwinden erzählte, konnte ich etwas unternehmen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte der junge Mr Malfoy schon gehandelt. Er hatte, weil er wusste, dass sein Vater es auf Harry abgesehen hatte, ihn zuerst befreit. Wir wissen allerdings noch nicht, wie er dies geschafft hat. Doch Lucius bemerkte anscheinend, dass Harry verschwunden war und so konnte sein Sohn nicht mehr alle von euch befreien. Wir waren in der Zwischenzeit soweit, dass wir in das Haus von Lucius eindringen wollten. Sie müssen wissen, dass sein Haus fast so gut wie Hogwarts geschützt ist und deshalb Magie dazu nutzlos ist…"

Nora hatte seit geraumer Zeit nur noch mit einem halben Ohr zugehört. Jetzt war ihr Geduldsfaden zerrissen und sie brüllte Dumbledore an: „Jetzt kommen Sie endlich zum Punkt! Wer hat noch überlebt? Glauben Sie mich interessiert die Geschichte, die Sie hier erzählen? Ich will wissen wer noch lebt!"

„Ist ja gut, ich dachte bloß, dass Sie vielleicht wissen wollen…", er brach ab, als Nora ihm einen wütenden Blick zuwarf, seufzte tief auf und sprach schließlich weiter: „Also gut, Miss Granger hat überlebt, allerdings ist sie noch nicht wieder aufgewacht. Ronald Weasley hat auch überlebt und ist auch schon seit einer Woche wach. Die beiden Zwillinge leben auch noch, allerdings ist ihr Zustand weiterhin kritisch – sie sind auch noch nicht aufgewacht. So wie die Dinge jetzt stehen, können wir annehmen, dass beide – vielleicht auch Miss Granger mit dem Cruciatus belegt wurden. Anscheinend sind Sie und Ronald Weasley noch glimpflich davon gekommen – dank des rechzeitigen Einschreitens von Mr Malfoy."

Nora hatte sich bei Dumbledores letzten Worten merklich entspannt. Malfoy hatte sie angelogen, alle waren noch am Leben. Sie wollte noch etwas fragen, doch Dumbledore sprach schon weiter: „ Zu Mr Malfoy muss ich ihnen allerdings noch etwas sagen. Wir wissen immer noch nicht, wie er euch befreit hat, wir wissen nur, dass wir ihm dabei in die Quere gekommen sind.", er stockte kurz, „Wenn ich seinen jetzigen Zustand mit dem von Fred und George vergleiche, geht es den beiden ziemlich gut.", er sah Nora fest in die Augen, die seinem Blick allerdings auswich.

Hatte sie Malfoy nicht eben noch den Tod gewünscht? Sie wollte es nicht zugeben, doch die Nachricht von seinem Zustand nahm sie mehr mit, als die Erinnerungen an den Keller und die Angst, die sie dort ausgestanden hatten.

Dumbledore schien zu spüren, dass Nora mit ihren Gedanken wo anders war, und er beschloss, sie schnell wieder in die Wirklichkeit zurück zu holen. Also sprach er weiter: „Jetzt kommt aber der eigentliche Grund, weswegen ich hier bin: Wir konnten Lucius Malfoy festnehmen, doch wir brauchen Zeugen, die gegen ihn aussagen können. Ich habe gerade mit Ron darüber gesprochen. Er würde aussagen. Wie steht es mit Ihnen?"

Nora überlegte nicht lange, sie antwortete: „Natürlich sage ich aus! Aber ich habe noch eine Frage: Kann ich zu Draco?"

Dumbledore schüttelte den Kopf: „Es tut mir wirklich Leid, aber zu ihm dürfen sie auf keinen Fall, da er, wie gesagt, starke Schäden davon getragen hat und auf keinen Fall mit der Außenwelt in Kontakt kommen darf..."

Nora unterbrach ihn: „Aber zu Fred, Hermine und George kann ich?"

Dumbledore überlegte kurz und meinte schließlich, dass sich das arrangieren lassen müsste, allerdings sollte sie erst einmal abwarten, bis es ihr selbst wieder besser ging.

Dann verabschiedete er sich von Nora und verließ das Zimmer. Als er gegangen war, kam sofort ein Heiler, der anscheinend nur darauf gewartet hatte, dass der Schulleiter wieder verschwand, zu ihr und verabreichte ihr einen Schlaftrunk, sodass sie auf der Stelle einschlief, ohne, dass sie protestieren konnte.


Der Prozess gegen Lucius Malfoy lag jetzt schon einige Zeit zurück. Diesmal hatte er es nicht geschafft, sich irgendwelche Zeugen zu erkaufen und war tatsächlich verurteilt worden.

Eigentlich hätte Nora jetzt glücklich sein müssen: Fred, George und Hermine ging es wieder gut. Doch Malfoy war immer noch nicht ansprechbar. Er war zwar auf die Krankenstation von Hogwarts verlegt worden, doch auch Madame Pompfrey konnte nicht viel für ihn tun.

Nora war in der ersten Zeit fast jeden Tag bei ihm gewesen, denn – obwohl sie es sich erst nicht eingestehen wollte – lag ihr viel an Malfoy. Mittlerweile hatte sie es aber aufgegeben, nur an seinem Bett zu sitzen und vor sich hinzustarren.

Allen anderen, die von Lucius Malfoy entführt worden waren, konnte man es kaum noch anmerken. Nur Nora hatte sich vollkommen verändert. In der ersten Zeit war sie sehr verschlossen gewesen. Nicht einmal Fred kam an sie heran. Doch schließlich, zur selben Zeit, als sie die regelmäßigen Besuche bei Malfoy aufgegeben hatte, war sie unerträglich geworden. Sie zickte jeden an, der ihr über den Weg lief und konnte und wollte sich beim Quidditch nicht mehr konzentrieren – geschweige denn, sich für ihr Haus einsetzen.
Harry hatte sie irgendwann aus dem Quidditchteam geworfen, da sie wenigstens vernünftig trainieren wollte. Aber Nora schien das nichts auszumachen, sie verkündete ständig, dass sie Quidditch sowieso hassen würde.

Der einzige, der sich um sie noch um sie kümmerte, war Fred. Alle anderen mieden sie.
Allerdings war sie Fred gegenüber nicht einmal dankbar dafür. Im Gegenteil, sie brachte ihm gegenüber kein einziges freundliches Wort heraus.George konnte sich nur noch über seinen Bruder wundern. Er hätte Nora schon längst auf den Mond geschossen.
Er hatte mit Fred zwar schon einige Gespräche über sein und auch Noras Verhalten geführt, doch er konnte seinen Bruder trotzdem nicht verstehen.


„…und deshalb bitte ich Sie, morgen schon um drei Uhr in die große Halle zu kommen. Dort wird ihnen Professor Dumbledore ihre Fragen zu den UTZ beantworten und noch einige Worte dazu sagen. Ich gehe davon aus, dass Sie langsam mit dem Lernen beginnen wollen, sofern Sie das nicht schon getan haben…", Professor McGonagall schaute kurz zu dem Streber aus Ravenclaw, der Hermine auffallend ähnlich war, und fuhr dann fort: „…aus diesem Grund ist das Kollegium übereingekommen, die Informationsveranstaltung zu den UTZ schon jetzt zu machen. So, falls Sie jetzt keine Fragen mehr zur heutigen Stunde haben, können Sie gehen."

Die Klasse erhob sich und verließ mehr oder weniger schnell den Raum. George wartete noch auf Fred, doch der ließ sich wieder einmal die Zeit, auf Nora zu warten. Als sie endlich kamen, waren die meisten Schüler schon längst beim Mittagessen. George warf Fred einen Blick zu, der nichts Gutes verhieß. Fred zischte zurück: „Hättest ja nicht warten müssen!"

Darauf reagierte George nicht einmal und bedachte Nora mit demselben Blick, den er eben Fred zu geworfen hatte. Er wusste genau, dass Nora jegliche Provokation dankbar annahm. Und tatsächlich: im nächsten Augenblick meinte sie in einem aggressiven Tonfall: „Was wollt ihr eigentlich? Habe ich euch nicht oft genug klar gemacht, dass ihr mich in Ruhe lassen sollt? Ihr tut so, als ob ich seelisch gestört bin oder so was. Aber das einzige, was mich wirklich stört ist euer heiliges Gryffendor Getue!", damit verschnellerte sie ihre Schritte und betrat mit einigem Abstand zu den beiden die große Halle.

Fast alle Schüler saßen schon beim Essen. Als Nora die Halle betrat, rückten die Gryffendors zusammen. Keiner wollte neben Nora sitzen. Nora bemerkte dies und wie schon in den Tagen zuvor reagierte sie gereizt. Doch dieses Mal kam noch die kleine Auseinandersetzung mit Fred und George hinzu. Folglich war sie jetzt auf 180. Sie machte auf der Stelle kehrt, brüllte den Gryffendors zu: „Ihr könnt mich doch alle mal!", riss die Tür zum Korridor so stark auf, dass sie an die Wand knallte und stürmte aus der Halle. Leider hatte sie dabei aber übersehen, dass Fred und George mittlerweile die Halle betreten wollten und stieß mit George zusammen. Dabei flogen beide auf den Boden, George rappelte sich als erster wieder auf. Nora saß immer noch am Boden und tat so, als wartete sie darauf, dass ihr jemand hoch half. Jetzt riss George endgültig der Geduldsfaden, er brüllte: „Was denkst du eigentlich, wer du bist? Du hast es natürlich nicht nötig, dich zu entschuldigen. Alle anderen sind schließlich dazu verpflichtet, genau zu wissen, wann und wo du mal wieder ausrastest. Weißt du, ich hab dich früher wirklich nett gefunden und Fred darum beneidet, dass er mit dir zusammen ist, aber mittlerweile bin ich froh, dass ich es nicht bin. Ich verstehe sowieso nicht, warum du nicht schon längst mit ihr Schluss gemacht hast!", die letzten Worte waren an Fred gerichtet, allerdings hatte er seine Stimme nicht gesenkt. In der Zwischenzeit waren schon mehrere Schüler aus der Halle gekommen und hatten bei Georges Ausbruch zugehört, aber das schien ihn nicht zu stören; er wusste genau, dass fast alle seine Meinung teilten.

Fred war bei Georges letzten Worten vor Zorn rot angelaufen und schien jetzt zu überlegen, ob er mit George in der Öffentlichkeit weiter streiten sollte, oder lieber später. Schließlich schien er zu dem Entschluss zu kommen, dass er das lieber mit seinem Bruder alleine bereden wollte und zog diesen mit einem wütenden Blick mit sich in die große Halle. Beide hatten schließlich noch nichts gegessen. Nora ließen sie einfach auf dem Korridor sitzen, selbst Fred schien sie im Moment nicht verteidigen zu wollen.


und jetzt nen review und ich bin glücklich!