Disclaimer: Charaktere, Orte und alles, was noch zum Harry-Potter-Universum gehört, ist nicht meins, sondern JKR's.

Warnings: (soft-)Lemon, Slash, OOC

Pairings: HP/DM, SF/BZ (aber nur gaaanz am Rande)

Kapitelanzahl: 4 (voraussichtlich)

Zusammenfassung: Wenn ein Traum wahr wird: Harry hat mit den (himmlischen) Folgen einer durchzechten Nacht zu kämpfen...

A/N: Hallöchen! Nach langer Zeit des Nichts-Postens hab ich euch wieder was mitgebracht. Und das Beste ist, sie ist schon fertig und wartet nur darauf endlich veröffentlicht zu werden! Es liegt also ganz allein an euch, wann ich das nächste Chapter poste. Ich hoffe, meine neue Story gefällt euch und ihr hinterlasst mir zahlreiche Reviews!

What he wants

Kapitel 1: Traum und Wirklichkeit

Er lag auf einem Bett. Auf seinem Bett, im Schlafsaal der Sechstklässler von Gryffindor. Um sie herum war es still und nur sein Zauberstab spendete ihnen am Fußende liegend ein wenig Licht. Beide waren nackt, hatten ihre Klamotten im Eifer des Gefechts achtlos im Raum verteilt und er kniete über ihm und war dabei ihm gerade den Verstand zu rauben. Seine hellen Haare schimmerten im Licht des Zauberstabs und ließen ihn wie einen Engel aussehen. Eigentlich das komplette Gegenteil von dem Menschen, der er eigentlich war. Und seine Berührungen waren bei Weitem nicht so unschuldig, wie sie bei einem Engel zu erwarten wären.

Der Blonde verteilte federleichte Küsse auf der sich immer heftiger hebenden und senkenden Brust seines Gespielen. Seine Zunge hinterließ brennende Spuren auf der schon erhitzten Haut. Dieser zog zischend die Luft ein, als sich sein Geliebter seinen Brustwarzen widmete. Er krallte die Finger ins Bettlaken und wand sich, seinen Kopf immer wieder von der einen auf die andere Seite schlagend, unter ihm. Als er dann auch noch die wunderbaren Finger einer vorwitzigen Hand spürte, die sich ihren Weg unaufhörlich nach unten bahnte, ihm heiße und kalte Schauer zugleich über den Rücken sandte, konnte er ein leises Aufstöhnen nicht mehr unterdrücken. Langsam hob sein Gefährte seinen Kopf und blickte ihn aus verführerisch funkelnden grauen Augen an. Dann senkte er seine Lippen auf die des zu Verführenden. Mit seinen Händen krallte er sich in den schwarzen Haaren fest. Er ließ sich mit seinem vollen Gewicht auf ihn sinken, da er sich mit den Armen nicht mehr auf dem Bett abstützen konnte. Als sich ihre Erektionen aneinander rieben, mussten beide unwillkürlich aufstöhnen. Sie setzten erneut zu einem leidenschaftlichen Kuss an, als...

„AAAHH!"

Ein spitzer Schrei ließ Harry erschrocken hochfahren. Wer war denn das jetzt schon wieder? Und musste dieser jemand gerade dann das ganze Schloss zusammenbrüllen, wenn er solche Träume wie eben hatte! Das durfte doch wohl nicht wahr sein!

Er änderte seine Meinung jedoch blitzschnell wieder, als er sich wieder etwas genauer erinnerte: Er hatte gerade von Malfoy geträumt! Schnell verschwand das angenehm prickelnde Gefühl wieder. Wie glücklich er jetzt doch war endlich wach zu sein! Immerhin hatte er von sich und seinem ärgsten Rivalen in eindeutiger Situation geträumt.

„Harry ... !"

Okay. Es ging also um ihn. Deshalb waren seine Vorhänge auch aufgeschoben und die Morgensonne schien ihm direkt ins Gesicht. Müde rieb er sich den Schlaf aus den Augen und eine böse Vorahnung beschlich ihn. Hatte Rons panikerfüllter Schrei etwas mit der Person zu tun, die seine oder ihre Arme sich um den Gryffindor geschlungen hatten? Ein warmer Körper kuschelte sich murrend noch enger von hinten an ihn. Wer zum Teufel war das!

„Harry! Da. ... da ... ", würgte Ron vor Entsetzen wimmernd hervor.

Harry wollte erst gar nicht wissen, wer da gerade für Rons Ausbruch verantwortlich war, aber er musste es trotzdem wissen. Was wären die Gryffindors ohne ihren berühmten Mut?

Langsam verfrachtete er den Arm auf seiner Hüfte nach hinten, bemerkte nebenbei, dass es sich auf gar keinen Fall um ein weibliches Wesen handeln konnte, da diese Hände ganz und gar nicht die einer Frau oder besser noch eines Mädchens sein konnten, und drehte sich ganz langsam um.

Zuerst konnte er dieses friedvolle Gesicht nicht so recht einordnen. Doch dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. Ein sehr heftiger Schlag sogar. Diese seelenruhig schlafende Gestalt - korrigiere: jetzt gerade erwachende Gestalt - war Malfoy!

Mit einem markerschütternden Schrei fiel der Sechzehnjährige vor Schreck, die Bettdecke fest umklammernd, aus dem Bett. Es war also nicht nur ein absolut idiotischer Traum gewesen! Himmel, lass das einen Traum sein! Das konnte doch nicht wahr sein!

„Wa-Was macht d-der in m-meinem Bett!"

„Na, Harry? Stürmische Nacht gehabt, was?", meinte Seamus grinsend, der am Fußende stand und einen Lacher krampfhaft zu unterdrücken versuchte.

„Was´n jetz´ schon wieder los?", kam es verschlafen aus den Kissen hervor.

„Na, Malfoy? Auch schon wach?", fragte Seamus und wurde schon ganz rot im Gesicht, weil er es nicht für angemessen fand jetzt zu lachen und sich deshalb sehr beherrschen musste, was ziemlich anstrengend war, wenn man bedachte, dass er ohnehin einen solchen Lachkrampf eigentlich nicht mehr verhindern könnte. Dies war schließlich eine ernst zu nehmende Situation! Und schon verließen ihn die Geister und er prustete vor Lachen laut los, sank schließlich auf dem Boden zusammen und war für Harry verschwunden. Nur dieses dämliche Lachen, das anscheinend ihm galt, war noch ein Beweis für Seamus´ Anwesenheit.

Malfoy schlug abrupt die Augen auf und saß kerzengerade im Bett, als er erkannte, wo und zu welcher Uhrzeit er sich befand.

„Wa..." Er war viel zu geschockt, um auch nur irgendetwas Sinnvolles zu sagen. Und dann wurde er sich seiner vollkommenden Nacktheit bewusst. Er griff panisch nach einer Ecke der Decke, die noch auf dem Bett lag, und riss es aus Harrys Fängen, wodurch dieser gezwungen war, sich doch schnell seine Boxershorts überzustreifen, die sich glücklicherweise in greifbarer Nähe befand.

Als sich Seamus wieder beruhigt hatte, herrschte eine unangenehme, bedrückende Stille im Schlafsaal. Nach endlosen zwei Minuten, in denen sich Draco, Harry, Ron, Seamus und Dean nur anschauten, ergriff Neville zum ersten Mal an diesem Morgen das Wort. Er war gerade erst aufgewacht.

„Müsst ihr hier so rumschreien, wenn ich schlafen will? Und was ist überhaupt..." Er stockte, als er sich aufgerichtet hatte und den Grund für die Aufregung so früh am Morgen ausgemacht hatte. „Oh ... Was macht Malfoy hier? Hat der etwa in deinem Bett geschlafen, Harry?"

„Ähm... also...", stammelte der Angesprochene und wurde dunkelrot. Auch das Gesicht des blonden Slytherin wies eine beachtliche Rotfärbung auf.

„Wonach sieht´s denn aus, Longbottom?", fragte Draco, nachdem er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. „Eigentlich wollte ich um die Uhrzeit schon gar nicht mehr hier sein...", setzte er murmelnd hinterher.

Harry, der bis dahin nur beschämt auf den Boden geschaut hatte, hob ruckartig den Kopf um etwas zu erwidern. Doch wurde er sogleich von einem heftigen Stechen und nachfolgendem Pochen in seinem Schädel daran gehindert. Wo kamen diese bestialischen Kopfschmerzen nur plötzlich her?

Er versuchte sich an den letzten Abend zu erinnern. Das Quidditschspiel...

Malfoy stieg elegant mit der Decke um die Hüften aus dem Bett, sammelte seine Sachen auf und ging damit geradewegs auf den Waschraum zu. Er musste sich ja wenigstens in Ruhe anziehen können, wenn ihn alle schon die ganze Zeit begafften, oder?

„Ey! Die Decke lässt du schön hier!", rief ihm Harry entgegen, worauf Draco sie kurz vor der Tür über seine schlanken Hüften gleiten ließ und schnell in den Waschraum huschte.

Langsam konnte Harry sich wieder an alles erinnern. Zumindest an einen Großteil..

Das Gryffindor-Team hatte wieder einmal den Quidditsch-Pokal gewonnen und im Gryffindor-Gemeinschaftsraum anschließend eine große Party veranstaltet. Und dann musste er eine Menge Alkohol getrunken haben, wodurch diese entsetzlichen Kopfschmerzen zu erklären waren.

Aber wie war er an Malfoy geraten?

Hey, Jungs! Ich geh mal frische Luft schnappen. Ich nehme mir was zu trinken mit, okay?", rief er Ron und Dean zu. Er brauchte jetzt einfach ein wenig Ruhe.

Schnell suchte er seinen Tarnumhang heraus und streifte ihn sich über.

Schon reichlich angetrunken wankte er die Korridore entlang und hinaus ins Freie, wo er sich ein schönes Plätzchen an einer Anhöhe am See suchte und sich dort mit seiner „Verpflegung" niederließ.

Er ließ sich nach hinten ins Gras fallen und beobachtete den Sternenhimmel. Da es ohnehin sehr frisch diese Nacht war, entschloss er sich dafür den Tarnumhang überzubehalten, da dieser zusätzlich ein wenig wärmte. Er genehmigte sich einen Schluck Butterbier und wollte gerade die Augen schließen um sich auszuruhen, als er ein Rascheln hörte. Langsam und so leise wie möglich richtete er sich auf um den Grund für diese Störung auszumachen. Eine schlanke, große Gestalt kam auf ihn zu und setzte sich neben ihn. Harry verhielt sich äußerst still. Wie sollte er denn jetzt hier wieder weg kommen, ohne dass er oder sie ihn...

Und dann erkannte er, wer neben ihm saß. Malfoy. Der hatte ihm gerade noch gefehlt.

Na, Potter? So alleine hier draußen?", fragte er plötzlich und Harry rutschte vor Schreck einen Meter nach hinten.

Du brauchst dich nicht zu verstecken. Ich weiß, dass du da bist", erklärte der blonde Slytherin gleichgültig.

Langsam ließ er seinen Umhang sinken, da er es für unsinnig hielt mit Malfoy zu reden und dabei den Umhang anzuhaben.

A-aber... woher...?", stammelte er.

„Weil nur du einen Tarnumhang hast und Gras sich nun mal platt drücken lässt."

Oh... Woher weißt du, dass ich einen besitze?"

„Nun, zu Anfang war es nur ein Gerücht, aber anscheinend stimmt es ja."

Langsam erinnerte er sich wieder. Als er beim Aufstehen zufällig über die Flaschen von gestern Nacht stolperte, wunderte er sich doch sehr. So viel, dass er nicht mehr wissen sollte, was gestern Nacht geschehen war, hatte er doch nun auch wieder nicht getrunken. Gerade einmal zwei Butterbier. Da musste doch nachgeholfen worden sein. Bestimmt hatte irgendeiner seiner wunderbaren Mitschüler irgendetwas hineingetan. Irgendeinen Trank. Oder womöglich sogar mehrere!

O Gott! Hätte er sich das nicht denken können, als er die ganzen verdächtig wirkenden roten Fläschchen am Boden hatte stehen sehen? So etwas war doch vorauszusehen! Er wäre doch nie im Leben freiwillig mit Malfoy ins Bett gestiegen! Diese...! Wenn er gekonnt hätte, hätte er diesen verdammten Siebtklässlern, die für die Getränke zuständig waren, am liebsten eigenhändig ihre Hälse umgedreht.

Vor sich hinfluchend sammelte er seine Kleidung vom Vortag ein. Alle beobachteten ihn mit einem großen Grinsen auf dem Gesicht. Zugegeben, nicht alle grinsten. Ron befand sich noch immer in einer Art Schockzustand und wurde von Dean erstversorgt.

„Was! Jetzt grinst nicht so blöd! Denkt nicht, ich wäre mit Absicht mit Malfoy ins Bett gestiegen!"

„Tun wir aber", grinste Seamus.

„Bin ich aber nicht!", beharrte Harry weiterhin. „Ich kann mir das auch nicht erklären! Die müssen mir was ins Getränk gemischt haben!"

„Aber irgendwie müsst ihr euch ja getroffen haben, oder?", meinte Seamus und war immer noch fest davon überzeugt, dass Harry gestern Abend sehr wohl klar bei Verstand gewesen war.

„Ja, aber das ist noch gar kein Grund! Wir sind bestimmt nicht gleich wie die Tiere übereinander hergefallen! Mein Gott, wer bin ich denn, dass ich mich dem da", er zeigte auf die Badezimmertür, „freiwillig an den Hals werfe?"

„Wer weiß...", mischte sich jetzt auch Dean ein, der Ron immer noch zu beruhigen versuchte, es ihm aber kläglich misslang.

„Harry!", sagte Ron verzweifelt. „Sag mir, dass das nicht wahr ist! Wie konntest du nur! Ich dachte, du hasst ihn!"

„Ron, verdammt noch mal! Natürlich tue ich das! Ich wollte das doch nicht! Ich hab da doch auch keine Erklärung für!"

„Doch, hast du. Du willst sie deinen tollen Freunden nur nicht mitteilen", meinte Draco, der gerade aus dem Bad kam, sich noch schnell im Zimmer umsah um zu gucken, dass er auch nichts vergessen hatte und verabschiedete sich dann mit einem „Wir sehen uns dann, Potter!" von Harry. Dann verließ er mit anmutigen Schritten den Schlafsaal.

„Verdammter Mistkerl!", zischte Harry ihm noch hinterher, bevor auch er sich mit seinen Klamotten im Arm in den Waschraum verzog um sich erst einmal eine ausgiebige Dusche zu gönnen.

O0o0O

Als er mit seinen Freunden am Gryffindor-Tisch in der Großen Halle ankam und sich setzte, fiel sein Blick sogleich auf Malfoy. Selbstgefällig grinste der in seine Richtung..

Tut so, als ob er der Allergrößte wär'! Ist ja mal wieder typisch für ihn, dachte Harry ärgerlich.

„Hey, Harry. Malfoy zieht dich die ganze Zeit mit seinen Blicken aus!", flüsterte Seamus, der ihm gegenüber saß, ihm amüsiert zu.

„Halt bloß deine Klappe!", zischte ihm der Schwarzhaarige zu. Auf diese blöden Sprüche konnte er beim Essen gut verzichten. Sofort drehte er seinen Kopf in die Richtung des jungen Mannes, mit dem er die letzte Nacht verbracht hatte.

„Ich sag doch nur, was ich sehe, und du siehst es doch auch. Scheint dich ja richtig zu fesseln, dieser Blick", grinste der Ire schelmisch.

Harry wandte sich seinem Frühstück in Form eines Brötchens mit Haselnusscreme zu und ignorierte erfolgreich jegliche an ihn gerichteten Kommentare bezüglich der Malfoy-Affäre.

O0o0O

In den folgenden Unterrichtsstunden blieb er von Malfoy und allen anderen Slytherins verschont, was ihn mehr als glücklich stimmte. Dadurch hatte er mehr Zeit sich Gedanken über Malfoy und seine Situation zu machen. Seine Gedanken drifteten in der dritten Stunde – Geschichte der Zauberei war durchzustehen – wieder zu dem gestrigen Abend ab.

Wieso bist du als ihr persönlicher Held nicht bei deinen Gryffindor-Deppen? Die suchen dich doch bestimmt schon", bemerkte Draco nach einiger Zeit spöttisch.

Ich wollte eben mal allein sein. Ist das ein Verbrechen?", entgegnete Harry und nahm einen Schluck aus seiner Flasche Butterbier.

Na, will sich unser Held betrinken? Das ist aber gar nicht gut für dein Saubermann-Image", stichelte Draco und beobachtete den Gryffindor abwertend.

Und was machst du so allein hier? Hast wohl gemerkt, dass du von einem Haufen Bekloppten umgeben bist, was?", fragte Harry.

Draco ignorierte Harrys Frage gekonnt und fraget stattdessen: „Darf ich auch einen Schluck?"

Harry stutzte. War ihm das nicht zu widerlich mit Harry aus einer Flasche zu trinken? Sonst war der Slytherin doch auch immer der erste, wenn es ums Pingeligsein ging.

Zögernd übergab er seine Flasche seinem Gegenüber und beobachtete fasziniert, wie Malfoy die Flasche an seine Lippen setzte und einige Schlucke trank. Er hatte seine Augen genießerisch geschlossen und seine blonden Haare schimmerten silbrig im Mondlicht.

Als er die Flasche wieder an Harry zurückreichte, starrte Harry ihn immer noch wie gebannt an.

Äh... Potter?" Draco fuchtelte wie wild mit der freien Hand vor Harrys Gesicht rum, wodurch dieser wieder zu sich kam.

´Tschuldigung...", murmelte Harry und drehte beschämt den Kopf wieder zur Seite. Nach einer knappen halben Stunde, in der sie nur wenige Worte miteinander gewechselt hatten, waren auch die drei Flaschen mehr oder weniger geleert und beide deutlich lockerer geworden. Sie fühlten sich recht merkwürdig und das lag unter anderem wahrscheinlich am Alkohol. Sie sahen plötzlich den Menschen vor sich mit ganz anderen Augen. In diesem Moment sahen sie sich gar nicht mehr als Feinde, sondern fühlten sich seltsamerweise von dem anderen angezogen, was sie mehr als nur irritierte, sie jedoch nicht mehr groß zu stören schien..

Und dann lagen sie einige Minuten später eng umschlungen im Gras und küssten sich leidenschaftlich. So, als ob sie die versäumten Jahre nachholen mussten. Gierig und doch zärtlich.

Und dann mussten sie wohl in Harrys Schlafsaal gelandet sein. Harry konnte sich noch daran erinnern, dass bereits alle Lichter erloschen waren. Folglich musste irgendjemand, höchstwahrscheinlich ihre Hauslehrerin Professor McGonagall, die Party frühzeitig beendet haben. So war es ihnen auch ein leichtes Draco unbemerkt in den Gemeinschaftsraum und dann in den Schlafsaal schmuggeln zu können.

Anschließend – das wusste er noch ganz genau – legten sie einen oder sogar mehrere, er konnte es nicht mehr genau sagen, Zauber über das Bett, sodass kein Laut nach außen dringen konnte.

In purer Hilflosigkeit vergrub er seinen Kopf unter seinen Armen auf dem Tisch. Was hatte er sich nur bei dieser Aktion gedacht? Aber nein, er hatte ja gar nicht gedacht. Wie auch? Diese verdammten „Zaubertränke" hatten ja jenes Denkvermögen in die hinterste Ecke seines Gehirns gedrängt. Wenn er diese dämlichen Weasley-Zwillinge in die Finger bekommen würde, dann...! Ja gut, dachte er, es war nicht direkt ihre Schuld, aber die waren doch sowieso immer die Wurzel allen Übels! Es würde ihn nicht wundern, wenn die zwei ihren möglichen „Nachfolgern" ihre ganzen Tricks verraten hätten.

O0o0O

Nach Unterrichtsschluss kam Hermine mit einem Stapel Bücher hinter ihm hergerannt.

„Harry! Harry James Potter!"

Oh nein! Wenn seine beste Freundin ihn schon mit seinem vollen Namen ansprach, dann konnte es nicht gut enden. Ob sie von dieser Sache wusste? Wenn ja, dann konnte er sich schon mal von seinem Leben verabschieden, so viel war sicher. Ron hatte er ja nach langem Hin und Her endlich überzeugen können, dass diese Sache bei Merlin nicht so geplant war, aber wie würde es bei Hermine laufen?

Er und Ron drehten sich, mit dem Leben innerlich schon abschließend, zu Hermine um, die leicht keuchend neben ihnen stehen blieb.

„Harry!"

„Ja, Hermine? Was gibt's?", antwortete Harry nervös.

„Stimmt das, was in der ganzen Schule über dich geredet wird?"

„Was meinst du?"

„Tu nicht so, als ob du das nicht wüsstest! Das mit Malfoy natürlich!"

Er hatte es gewusst. Aber woher hatte sie diese Informationen schon wieder? Irgendjemand musste es ihr in der Großen Halle oder in den Gängen erzählt haben. Nur wer? Malfoy würde sich seiner Meinung nach lieber umbringen, als zugeben zu müssen, dass er Potter letzte Nacht schamlos verführt hatte. Demnach musste einer von seinen Zimmergenossen geplaudert haben. Nur wer?

Er schaute Ron strafend von der Seite an, doch dieser sagte nur, ebenso geschockt: „Ich hab´s ihr nicht gesagt! Ehrlich, Mann!"

„Also? Was hast du dazu zu sagen? Ist es also wahr, ja? Harry! Wie konntest du nur! Ich meine ... es ist Malfoy! Du kannst doch nicht einfach so mir nichts dir nichts mit dieser Schlange in die Kiste springen!", wütete sie so laut, dass sich alle anderen Schüler neugierig umdrehten und ihr gespannt lauschten.

„Mine ... Könntest du bitte ein wenig leiser sprechen? Es muss doch nicht ganz Hogwarts erfahren."

„Harry... es weiß bereits ganz Hogwarts", meinte sie bedrohlich ruhig, - Harry erbleichte augenblicklich - ehe sie in jenem lauteren Tonfall fortfuhr: „Und du hältst es nicht für nötig deiner besten Freundin davon zu erzählen! Stattdessen muss ich mir anhören, was für eine schlechte Freundin ich sei! Du hättest es mir doch sagen können!"

„Mine, können wir das woanders besprechen?", versuchte Ron sie zu stoppen. Nur widerwillig hob sie sich ihre Moralpredigt für später auf. Innerlich brodelte sie vor Wut auf Harry und sogar auf Ron. Wenigstens er hätte es ihr doch erzählen können! Doch Rons Arm auf ihrer Schulter beruhigte sie etwas.

Schweigend gingen sie nebeneinander her, bis sie zu ihrem angestammten Platz mit einer großen Eiche am See ankamen. Harry hatte den ganzen Weg lang versucht, sich eine überzeugende Erklärung zu überlegen. Denn Hermine konnte man nicht einfach mit einem „Ich habe keine Ahnung, was passiert ist" abspeisen. Leider scheiterte er kläglich auf der Suche nach einem guten Grund. Die ganze Schuld auf andere zu schieben wäre keine besonders wirksame Idee gewesen. Immerhin hatte Harry sich ja auf die ganze Sache eingelassen, seine Mitschüler hatten sie höchstenfalls ins Rollen gebracht.

Harry ließ sich unter dem Schatten der Bäume nieder und lehnte mit dem Rücken an der Eiche. Ron gesellte sich zu ihm, nur Hermine baute sich nun drohend vor den beiden auf.

„Also", sagte sie leise, die Augen zu Schlitzen verengt, „Was ist nun? Ich höre, Harry!"

„Na ja, also... die Sache war so...", fing er an und überlegte fieberhaft, wie er seine Freundin am besten wieder abwimmeln konnte. Wie sollte er denn ihr auch alle Einzelheiten vom gestrigen Abend erzählen und warum und wie es überhaupt dazu gekommen war, wenn er erst einmal selbst seine Gedanken ordnen musste?

„Mine, siehst du nicht, dass Harry das erst mal alles verdauen muss? Du kannst ihn doch nicht jetzt schon mit deinen Fragen löchern! Denkst du, er wird dir jetzt schon alles erzählen? Für ihn ist das doch genauso ein Schock!", verteidigte Ron seinen besten Freund und Hermine musste zugeben, dass es wohl das Beste war, erst einmal abzuwarten.

„Na gut, dann... Aber ich finde es trotzdem unfair, dass ihr mir nichts davon erzählt habt. Stattdessen musste ich es von den Slytherins erfahren!"

„Ja, hast ja Recht", antwortete Harry und senkte daraufhin seinen Kopf.

Sie seufzte und setzte sich zu den beiden ins Gras. Harry sah jetzt starr auf den See hinaus. Langsam machten Hermine und Ron sich Sorgen. Wie ging Harry erst damit um, wenn sogar sie schon mehr als geschockt waren?

O0o0O

Während Harry am Abend seine Bettwäsche wechselte, – es musste einfach sein nach dem, was gestern Abend hier passiert war – sahen Ron und Seamus ihm aufmerksam auf ihren Betten sitzend dabei zu.

„Tut uns wirklich Leid, dass wir dich gestern Abend nicht... ähm... davon abgehalten haben... ähm.. du weißt schon", sagte Ron zu seinem schwarzhaarigen Freund, der krampfhaft versuchte, so normal wie möglich dreinzublicken, was ihm spätestens jetzt nicht mehr gelang.

„Ich hätte ja auch selbst..."

„Hättest du nicht", stellte Seamus fest. Und Harry wusste nur zu gut, wie Recht Seamus mit dieser Aussage hatte.

„Vermutlich nicht."

„Garantiert nicht."

Harry drehte sich zu den beiden um und sah Seamus ärgerlich an.

„Vielen Dank, dass man sich so gut auf dich verlassen kann, Kumpel."

„Aber immer doch", grinste Seamus daraufhin und fing sich erneut wütende Blicke, diesmal von beiden Seiten, ein.

„Ach kommt schon, Leute. So schlimm ist das doch auch wieder nicht. Das war doch irgendwie... nun ja, sagen wir... hm... abzusehen gewesen", erklärte Seamus stolz und fing an breiter als vorher zu grinsen.

„Seamus! Das ist überhaupt nicht lustig!", ermahnte Ron seinen Freund und stieß ihm seinen Ellenbogen in die Seite.

Langsam entspannte dieser seine Gesichtszüge wieder, atmete ein paar Mal tief durch und sagte schließlich: „'Tschuldigung, Jungs."

„Ich könnte mich echt umbringen, so peinlich ist das! Und gerade mir muss so was passieren. Gerade mir! Und auch noch Malfoy!"

Harry setzte sich auf sein Bett, das nun fertig bezogen war, und schüttelte sich angewidert, bevor er seine Arme auf seinen Knien abstützte und sein Gesicht in den Händen vergrub.

Ron stand langsam auf und kniete sich zu seinem besten Freund. Er legte eine Hand an Harrys Arm und sagte: „Jetzt denk nicht mehr so viel darüber nach. Es ist nun mal passiert und du kannst es nicht mehr ändern. Ich weiß, das hört sich total idiotisch an, - "

„Das tut es in der Tat", unterbrach der Ire ihn vom Bett aus.

„ - aber was anderes kannst du nicht machen. Oder willst du nur wegen einem Slytherin dich jetzt so fertig machen lassen? Harry, jetzt komm schon, lass den Kopf nicht hängen und geh wieder so selbstsicher wie sonst auch da raus!"

Seamus fing an zu klatschen, nachdem Ron geendigt hatte, und sagte amüsiert: „Klasse Vortrag, Ron. Jetzt geht's Harry bestimmt wieder besser."

„Spar dir deine Sprüche und hilf uns lieber!" Ron hatte sich inzwischen wieder zu ihm umgedreht und sah ihn auffordernd an.

In dem Moment kamen Dean und Neville ins Zimmer und betrachteten die Szene, die sich vor ihnen bot, genauestens.

„Was ist denn hier los?", fragte Dean mit hochgezogener Augenbraue.

„Ron versucht gerade Harry wieder fit für die Außenwelt zu machen", gab Seamus von sich und versuchte ernst zu bleiben. Sobald Dean und Neville allerdings anfingen leise zu lachen, war es um Seamus' Beherrschung geschehen.

„Ja ja, macht euch nur lustig", meinte Ron säuerlich und stand wieder auf.

„Lass sie, Ron. Ich kann's ja verstehen", meinte Harry seufzend und legte sich ausgestreckt rückwärts auf sein Himmelbett.

„Wenn es nicht so peinlich für mich wäre, würde ich auch drüber lachen."

„Siehste, Ron, was hab ich gesagt?", meinte Seamus und sah ihn überheblich an.

„Gar nichts hast du gesagt", erwiderte Ron.

„Doch, dass es ihm auch gefallen hat."

„Jetzt dreh dir mal nicht alles so hin, wie es dir passt", entgegnete Harry und richtete sich wieder auf um Seamus ärgerlich ins Gesicht zu sehen.

„Sagt aber am Ende bitte nicht, dass es euch Leid tut und ich Recht hatte", meinte der Ire und legte sich schmollend auf sein Bett, die Arme verschränkte er um seine Verfassung zu verdeutlichen über seiner Brust und starrte die Decke an.

Man hörte nur noch ein Seufzen vier anderer Personen.

TBC...

So, das wars erst einmal. Schreibt mir fleißig Reviwes und ich werde mich mit Updaten beeilen. Versprochen!