Schön das ihrs schön findet:-) Mich verstört es ziemlich, aber ich hab wohl zu viel Storys gelesen:-)
Lorelei – prima Gedanke, das mit dem Tanzen. Aber ob ich ihn dazu krieg? *kratzkratz* Da müsste schon jemand sehr überzeugend sein. Nö, der Titel erinnert einfach an ein schönes Lied meiner Jugend: Tanz den Mussolini von DAF. Damals ein echter Aufreger (und die Jungs waren glaub ich auch schwul, und der eine war echt lecker – ha, ich hab die Wurzeln meiner Slashverrücktheit gefunden:-)
Viel Spass! Und danke für die reviews!!
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Er war nur noch Schmerz. Schmerz und Erwartung von Schmerz. Sein Kopf hing willenlos herab wie der einer Puppe, das wurde ihm bewusst, als das Hirn versuchte, eine Aufnahme des Körpers zu machen und beinahe scheiterte. Seine ganze Rückseite war Schmerz, sein Rücken und sein Hintern. Die Schläge kamen in unvorhersehbarem Rhythmus. Ja der Bulle war ein Meister. Snape konnte sich auf Nichts einstellen. Kaum verheilte Wunden platzten wieder auf. Blut lief ihm über die Beine, in die Schamgegend, zwischen die Hinterbacken, überall hin. Sein Mund schmeckte jetzt nicht mehr nach Erbrochenem, sondern metallisch. Auch hier Blut. Dann hörte es auf. Severus wagte nicht zu atmen. Er hielt die Augen geschlossen. Seine Beine zitterten, trugen ihn aber so gerade noch.
Dann spürte er es. Verdammt noch mal. Es sollte ihm nicht so viel ausmachen. Er hatte doch gewusst, dass das passieren würde. Ja, es würde weh tun, und nein, der Bulle würde es natürlich nicht leicht für ihn machen, nicht nachdem er ihn angespuckt hatte. Es würde keine Vorbereitung geben, keine Gleitmittel. Nur sein eigenes Blut. Das hier war das richtige Leben, nicht irgend etwas Romantisch-Verklärtes aus einem Schwulen-Sexmagazin.
Grobe Hände packten seine Schultern. Stinkender Atem wehte an seinem Gesicht vorbei, als der Bulle hinter ihm sich bereit machte und ihn dabei auslachte. Severus verzog den Mund und dachte nach. Wenn er es ihm so schwierig wie möglich machte, was er natürlich wollte, allein schon, um ihn zu ärgern, würde er ihm wahrscheinlich nur entgegen kommen. Der sah aus, als möge er sich wehrendes Fleisch. Und er hatte bisher nichts getan, was diese Annahme konterkarierte. Es würde ihm selbst mehr weh tun, wenn er sich wehrte, wenn er seine Muskeln gegen den Eindringling anspannte. Noch mehr weh tun. Er warf einen Blick zurück, unauffällig wie er hoffte. Er wollte seinem Peiniger nicht die Genugtuung geben, zu wissen, dass er das Folterinstrument vorher sehen wollte. Dass er neugierig war. Andrerseits – der Mann würde ihn gleich fertig machen, wieso sollte er noch an seinem Stolz festhalten? War das nicht ziemlich lächerlich? Ja, dachte er. Aber das einzige was ich noch habe. Das und den Schmerz.
Er war beinahe dankbar für den Schmerz. Er zeigte, dass er noch lebte. Und er merkte eben erst, wie sehr er doch noch am Leben hing. Er hätte es nicht für möglich gehalten. Aber das taten solche Situationen für einen. Wenn man nur noch das nackte Leben hatte, sei es auch noch so widerlich, dann erwies sich jeder blasierte Lebensüberdruss schnell als spinnerte Idee eines gelangweilten Hirns. Nein, er wollte leben. Wenn es nur war, um Lucius fertig zu machen. Wenn es nur die nächsten Minuten überleben hieß. Dann würde er weiter sehen. Er würde leben. Verdammt noch mal. Und dieser Bulle konnte ihm den Arsch aufreißen, er konnte ihm nichts antun, was bleibende Schäden hinterließ. Hoffte er mal. Genau so wie er hoffte, dass die Medizin hier auf dem neuesten Stand der Folter war.
Und das Sprichwort hatte nicht immer Recht. Was er da hinter sich aufragen gesehen hatte, bei seinem heimlichen Blick zurück, war nicht mickrig. Leider nicht. Es war hässlich und unbeschnitten und ungepflegt, aber es war bereit. Und nicht mickrig. Verdammt noch mal. Warum konnte nicht einmal in seinem Leben etwas zu seinen Gunsten besser ausfallen als er erwartete? Darum.
Severus spannte sich gegen den Schmerz an. Er konnte nicht anders. Der Mann verstand sein Geschäft. Er hatte ihn nicht so weit gefoltert, dass er ohnmächtig wurde. Er sollte das hier mitkriegen. Wahrscheinlich um dann dankbar die etwas weniger rauen Zärtlichkeitsbezeigungen seines eigentlichen Besitzers entgegen zu nehmen. Und ihm nicht wieder vor die Füße zu kotzen oder sonstwas Unzivilisiertes zu machen. Nein, er sollte hier so weit gebrochen werden, dass er nicht mehr er selbst war, und dafür sollte er bei Bewusstsein sein. Ein Teil von Severus bewunderte diesen Plan. Er war gut. Und er würde wahrscheinlich funktionieren.
Der Schmerz kam an unerwarteter Stelle. Severus schrie auf, als ihn der Mann brutal in die Schulter biss. Kein Liebesbiss, der vielleicht einen Knutschfleck hinterließ, nein, dieser Biss durchbrach die Haut und das Blut kam heraus. Severus merkte, dass er noch wütend werden konnte. War das nun auch noch nötig? War es denn nie genug? Konnte er ihn nicht einfach vergewaltigen und dann gut? Musste er auch noch immer wieder seinen Erwartungen nicht entsprechen?
Er grunzte, als der Mann ihn brutal gegen die Wand warf, an die er eh schon gekettet war. Die raue Mauer fühlte sich kalt auf seiner Haut an und für einen Moment gab sie Severus die Illusion, noch etwas für sich zu haben, etwas, was ihm nicht genommen werden konnte, ein Freund in diesem Desaster. Ein Freund, an den er sich lehnen konnte, und der ihm half, das Schreckliche zu ertragen.
Er wurde wahrscheinlich verrückt. Und sah sich selbst auch noch dabei zu. Er biss die Zähne aufeinander, als eine feiste Faust seine rechte Brustwarze griff und plumpe Finger brutal daran zogen. Auch das noch. Eine Showveranstaltung. Als solle er auch was davon haben. Vielleicht war der Folterer so pervers zu glauben, dies hier sei seine Vorstellung von sexueller Erfüllung. Dreckig, und blutig und zerschlagen von einem Kerl gevögelt zu werden, den er nicht mal anschauen konnte, ohne an dümmere Exemplare des Tierreiches zu denken. Und Snape hatte nie eine Vorliebe für Sodomie dieser Art gehabt. Nicht dass er beim Sex viel reden musste. Aber die Möglichkeit sollte doch zumindest bestehen. Und wie Lucius geredet hatte und vor allem was er gesagt hatte, und auch, was er nicht gesagt hatte – Snape merkte zu seinem Entsetzen, dass unter seiner zerschlagenen Masse noch Leben war. Das fehlte noch, dass dieser Zuchtbulle dachte, er habe das erreicht. Er musste sofort aufhören, an Lucius zu denken. Vielleicht war es besser, daran zu denken, wie ärgerlich es war, dass der Gedanke an Lucius und seine Stimme ihn immer noch hart machen konnte, nach allem was Lucius ihm angetan hatte. Das sollte doch genügen um ihn wieder demütig und schlaff zu machen. Nun ja. Es war ein Anfang.
Der andere schien es richtig genießen zu wollen. Er ließ sich Zeit. Seine Finger zwirbelten jetzt Severus andere Brustwarze in einer Weise, die ihn hätte an die Decke springen lassen, wenn er nicht gefesselt gewesen wäre. Wenn er nicht angekettet gewesen wäre, hätte er dem Mann schon gezeigt, was er davon hielt. Aber das war ja die Grundbedingung. Er war gefesselt und hilflos. Sonst hätte sich der andere sicher nie an ihn heran getraut.
Severus keuchte auf, als der andere sich jetzt in seiner ganzen Länge an ihn presste. Anscheinend hatte er genug vom Spielen. Er merkte, wie sich seine Arschbacken reflexartig zusammenkrampften. Der andere grunzte. Und schlug wieder zu. Wunderbar. Das konnte noch richtig nett werden.
Seine Verkrampfung ließ nicht nach, anscheinend konnte sein Körper nicht anders. Er spürte die Spitze des anderen schon an seinem Eingang und sah es in einem kurzen Moment vor sich, wie es wohl ein Außenstehender sehen würde. Er würgte, aber sein Magen war leer. Severus spürte die Verzweiflung anklopfen, und hinter ihr brandete schon das Elend an, im Verein mit der Hoffnungslosigkeit.
Die Spitze brach durch den verkrampften Muskelring und Severus schrie. Der Mann stöhnte ihm ins Ohr. Severus verzog den Mund. Es brannte wie der Teufel unten, aber der Atem des Mannes war möglicherweise noch fürchterlicher. Er versuchte seinen Körper zu ermutigen, sich an den Eindringling zu gewöhnen. Ihr müsst ihn nicht willkommen heissen, flüsterte er seinen Zellen zu, aber lasst ihn einfach machen. Wehrt euch nicht, es ist bald vorbei.
Sein Hintern hörte nicht auf ihn. Wieso auch? Severus krallte seine Finger in die Wand, seinen Freund, und bereitete sich vor. Nun würde es ernsthaft zur Sache gehen. Jetzt würde er richtig zustoßen, bis er ganz drinnen wäre, und dann würde es erst richtig losgehen. Hoffentlich litt er nicht an Samenstau. Oder an multipler Orgasmusfähigkeit.
Der Pesthauch berührte wieder sein Ohr. Snape verzog das Gesicht. Jetzt brabbelte der Mann vor hin. Wahrscheinlich erzählte er ihm, was er alles mit ihm vorhatte. Snape hätte ihm erzählen können, dass das an ihn verschwendet war, da er ihn nicht verstand. Da aber der andere ihn auch nicht verstehen würde, ließ er es sein. Wahrscheinlich brauchte er das, um gut drauf zu kommen. Oder noch besser. Immer nur peitschen und schlagen schien auf die Dauer nicht ausreichend zu sein, um einen hoch zu bekommen.
Er grunzte. Nun war er weiter eingedrungen. Und es tat noch mehr weh. Ohne jede Vorbereitung, ohne jede Gleitflüssigkeit außer langsam antrocknendem Blut, was überhaupt nicht zum Gleiten führte, rieb es, drückte es und schmerzte. Und wieder hatte der andere gerade genug Zeit verstreichen lassen, um ihn in Hoffnung zu wiegen, dass er es überstehen konnte. Doch nun schrien wieder all seine Nerven auf gegen das gewaltsame Eindringen. Wieder tat es weh, körperlich und geistig.
Severus fühlte, wie ihm Tränen runterliefen. Die ultimative Demütigung und er konnte nichts dagegen tun. Er lehnte sich mit den ganzen Unterarmen an die Wand und hörte wie die Ketten rasselten, spürte das kalte Metall sich in seinen Körper fressen. Nun gut. Mach weiter.
Lärm. Stimmen. Der Körper hinter ihm war weg. Der Teil des Mannes der in ihm gewesen war, glitt mit einem Übelkeit erregenden schmatzenden Laut hinaus. Severus wagte nicht zu atmen. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Severus fuhr herum. Er konnte es nicht mehr ertragen, diese Erwartung, verdammt noch mal, warum ging es denn nicht endlich weiter? Mach schon, oh mach schon.
Der Mann war weg. Vor ihm stand dieses andere Wesen – Remus? Severus sah ihn durch sein wirres nasses Haar an – er musste es durchgeschwitzt haben, dachte er, ohne es zu merken. Der Verlust dieser Körperflüssigkeit war nicht sein größtes Interesse. Jetzt merkte er auch, dass er am ganzen Körper zitterte und nur von den Ketten gehalten wurde. "Was?", fragte er irritiert. Was sollte das jetzt? Spielten sie guter Bulle, böser Bulle, so wie im Fernsehen?
Der Mann, Remus, lächelte ihn an, irgendwie entschuldigend, legte ihm eine Hand auf die Schulter und hob mit der anderen sein Kleid. Severus gurgelte tief in der Kehle.
