Jordan´s POV

Ich wache auf. Ich friere. Es ist so kalt.

Ich öffne meinen Augen. Das Licht brennt in meinen Augen. Mein Kopf schmerzt wie Hölle. Wo bin ich?

Ich liege in einem Bett mit weißen Laken. Ich bin in einem Zimmer mit weiß gestrichenen Wänden. Der stechende Geruch von Desinfektionsmittel steigt mir in die Nase. Ein Krankenhaus!

Was ist passiert! Warum bin ich hier?

Ich realisiere, die Nadel von einem Tropf, die in meiner Hand steckt.

Die Tür öffnet sich, ich werde durch das leise Quietschen davon aufmerksam. Ein Mann mit kurzen, hellbraunen Haaren kommt herein. Ich starre ihn an. Er ist kein Arzt, denn er trägt keinen Kittel, sondern ist in Zivil.

"Honey, du bist wach", bemerkt er mit einem freudigen Lächeln.

Er kommt auf mich zu.

"Wie geht es dir? Wie fühlst du dich?", fragt er mich.

Ich schaue ihn nur verwirrt an.

Ich will etwas sagen, aber mein Mund zu trocken, um auch nur ein Wort heraus bringen zu können.

Er scheint die meine Lage sofort zu erkennen, denn er reicht mir ein Glas Wasser. Ich versuche mich aufzusetzen, aber alles dreht sich. Erfolglos falle ich in mein Kissen zurück. Er legt behutsam eine Hand unter meinen Kopf und hilft mir auf. Er hält das Glas an meine Lippen und leere es gierig. Erst jetzt registriere ich wie durstig ich bin. Ich bin völlig ausgetrocknet.

Wie lange liege ich schon hier? Und die immer noch unbeantwortete Frage: Warum?

Er nimmt das leere Glas und verschwindet hinter der Badezimemrtür. Ich höre kurz das Rauschen des Wassers. Er kommt zurück und reicht mir das erneut gefüllte Glas.

Ich fühle mich nicht mehr ganz so schwach und hilflos.

Ich nehme einen Schluck und bin mir dabei seiner ständig beobachtenden Blicke bewusst.

Nervös spielt er mit dem Ring an seiner linken Hand. Ist er verheiratet? Was will er von mir?

"Jordan?"

Woher kennt er meinen Namen?

Ich betrachte ihn aufmerksam und versuche mich an ihn zu erinnern. Ich überlege angestrengt, wo ich sein Gesicht einordnen kann. Aber da ist nicht die kleinste Erinnerung an diesen Mann, diesen fremden Mann.

"Warum tust du so fremd?"

Ich blicke ihn überrascht an. Was will er von mir?

Ist er ein durchgeknallter Fan? Angst steigt in mir hoch, denn man hört ja soviele schreckliche Geschichten von Stalkern. Ich möchte die Nachtglocke drücken, damit eine Schwester kommt, die die Polizei rufen kann. Aber jede unbedachte Tat könnte meine Letzte sein.

Ich fasse mir ein Herz und frage ihn schließlich: "Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?"

Diese Frage scheint für ihn wie ein Schlag ins Gesicht zu sein.

"Jay", antwortet er mit einer Spur Verzweiflung in der Stimme.

Ich versuche diesen Namen mit irgendwas in Verbindung zu bringen, aber in meinem schmerzenden Kopf herrscht nach wie vor gähnende Leere.

Er schluckt und nennt seinen Namen erneut: "Jason Reso."

Der Name ruft nach wie vor keine Reaktion in mir hervor.

Seine Augen ruhen auf mir. Traurigkeit spiegelt sich darin. Ich fühle mich auf eine unerklärliche Art schuldig.

Er seufzt und erhebt sich von dem Stuhl neben meinem Bett.

"Ich muss kurz telefonieren", sagt er nach einer nach einer endlosen Ruhepause, in der er mich unaufhörlich fixiert hat.

Ich schaue ihm nach, wie er mit langsamen Schritten das Zimmer verläßt.