Jay´s POV

Die Ärzte hatten eine schwere Gehirnerschütterung diagnosiert, aber hatten mit keiner Silbe erwähnt, dass die Möglichkeit bestehen würde, dass sie ihr Gedächtnis verlieren würde.

Nach vier Tagen der Bewusstlosigkeit ist Jordan endlich aufgewacht. Als ich in ihr Zimmer kam und sie mich anschaute, machte mein Herz einen Freundensprung. Ich wollte sie in meine Arme schließen und küssen. Ich war und bin so glücklich, aber sie scheint sich nicht im Geringsten an mich zu erinnern. Wie kann sie vergessen, was wir haben? Sie ist die Liebe meines Lebens. Bis jetzt dachte, dass es ihr genauso mit mir geht.

Ich hatte nie gedacht, sich je etwas zwischen uns ändern würde und nun stehe ich scheinbar vor den Scherben.

Ich fühlte mich so hilflos, so verdammt hilflos, als sie mich mit Angst in den Augen anblickte. Angst in ihren wunderschönen, strahlenden, blauen Augen. Angst vor mir! Was tust du mir an Jordan? Du musst dich doch an mich erinnern!

Ich habe mich nicht einmal dazu überwinden können ihre Hand zu nehmen, weil sie so abweisend war.

Dabei habe ich die ganzen vier Tage lang an ihrem Bett gesessen, ihre Hand gehalten und mit ihr geredet. Ich habe ihr gesagt, dass sie zurückkommen muss. Dass sie mich nicht verlassen darf, weil ich sie brauche und mir ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen kann.

Ich kann ihre Blicke nicht mehr ertragen, somit verlasse ich das Zimmer, um zu telefonieren.

Ich gehe den Gang entlang, verlasse das Krankenhaus und hole mein Handy aus der Jackentasche. Die kalte Februarluft lässt mich erzittern. Wie gern wäre ich wieder mit Jordan in Florida. Aber bis dahin wird es noch einige Zeit dauern.

Ich wähle eine Nummer, halte das Telefon an mein Ohr und höre das Rufzeichen drei Mal, bevor das Gespräch angenommen wird.

"Hi Chris, ich bin´s, Jay."

"Bist du noch im Krankenhaus?"

"Ja", sage ich trübsinnig. "Jordan ist aufgewacht."

"Na, wenn das kein Grund zum Feiern ist! Ich bin gleich da", ruft Chris so euphorisch durch den Telefonhöre, dass ich das Handy ein Stück vom Ohr weghalte.

Ich warte trotz der Kälte vor dem Krankenhaus. Diesse Kälte ist erträglicher als die Kälte, die mir Jordan entgegen bringt.

Nach knapp zehn Minuten sehe ich Chris über den Parkplatz auf mich zuschlendern. Ein breites Grinsen im Gesicht.

"Hey, Mann, was machst du hier draussen? Warum bist du nicht bei deiner Liebsten?"

"Sie will mich nicht bei sich haben."

"Was redest du für einen Scheiß, Junior?"

"Ich war bei ihr, Chris."

"Und, was ist passiert?"

"Sie hat mich für einen Fremden gehalten. Sie weiß nicht wer ich bin."

Ich spüre die Tränen in mir aufsteigen. Chris legt einen Arm um meine Schulter: "Komm, wir gehen jetzt zu Jordan."

Als wir vor ihrer Tür zum Stehen kommen, sage ich zu Chris: "Geh du alleine rein und rede mit ihr. Ich warte hier draussen."

Chris Augen blicken mich forschend an. Er muss mich für verrückt halten. Wahrscheinlich würde ich an seiner Stelle genauso reagieren.

Er seufzt, zuckt mit den Schultern und betritt ohne ein weiteres Wort an mich zu richten, in ihr Krankenzimmer.

Dank an Devina1980 für den Review. Ich finde es auch schade, dass es nicht mehr deutsche Wrestling-Fic-Schreiber gibt. Vielleicht werden sich mit der Zeit noch einige mehr aufraffen...