Jay´s POV
Das Klingeln des Telefons reißt mich aus dem Schlaf. Ich taste nach dem Schnurlosen auf meinem Nachttisch.
"Hallo?"
"Schläfst du noch?", empfängt mich Chris´ Stimme und ich möchte am Liebsten gleich wieder auflegen.
"Bis eben, ja", murmele ich schläfrig.
"Weißt du überhaupt wie spät es ist?"
Ich schüttele den Kopf, bis mir bewusst wird, dass Chris es nicht sehen kann. "Nein", antworte ich schließlich.
"Es ist drei Uhr Nachmittags", kommt die vorwurfsvoll klingende Antwort.
"Na und?"
"Was zur Hölle ist nur los mit dir?"
Ich seufze, weil ich Chris´ Moralen am allerwenigsten brauche.
"Weswegen ich anrufe", kommt er endlich auf den Punkt. "Es geht um Jordan."
"Was ist mit ihr? Kann sie sich wieder erinnern?", frage ich plötzlich hellwach voller Euphorie.
Eine kurze Pause, die meine Hoffnung sofort wieder in sich zusammenfällen läßt.
"Jay, das ist nicht so einfach", fängt Chris an mir zu erklären, was ich selbst weiß, was ich versuche mir jede schlaflose Nacht einzureden.
"Warum rufst du dann an?", versuche ich der elenden Mitleidstour ein jähes Ende zu setzen.
"Jordan braucht ihre Sachen", rückt er langsam mit der Sprache heraus.
Ich schlucke hart, ein Kloß steckt in meinem Hals. Mir wird die Entgültigkeit immer bewusster. Sie entrinnt mir. Sie verschwindet komplett aus meinem Leben.
"Okay", bringe ich mühselig heraus.
"Soll ich die Sachen abholen?", fragt Chris.
"Nein", sage ich mit sicherer Stimme. "Ich bring sie dir vorbei."
"Wir sehen uns dann", verabschiedet sich Chris. "Aber du musst das nicht tun, wenn du nicht willst."
"Ich tu es aber."
Ich kappe die Telefonverbindung und muss erst einmal tief durchatmen, aus Angst ich würde kollapieren.
