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Hide&Seek
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Kapitel 3
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Das grünäugige Monster
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Gilderoy Lockhart pfiff, während er eine Straße entlang schlenderte. Seine Schritte waren schwungvoll. Die enge Gasse war außergewöhnlich dunkel und schmutzig - der beste Hintergrund für die neue Geschichte, die er bekommen hat. Mit Werwölfen kämpfen. Das ist immer eine große Heldentat.
Er achtete darauf, möglichst wenig Schmutz zu berühren, und hielt seinen Mantel ein wenig hoch, so dass er nicht auf dem Boden schleifen würde und der Saum nicht schmutzig wird. Er hat nicht umsonst eine gute Summe Galleonen für diesen wunderbaren marineblauen Mantel ausgegeben. Bei Merlin, er hat nicht vor, seinen schönen Mantel dreckig werden zu lassen!
Gilderoy hielt sich die Nase reibend an, in seinen Gedanken ließ er den Abfall, der die Straßen säumte, in schönere Dinge verblassen. Er träumte davon, in wenigen Minuten in seiner gemütlichen Wohnung zu sein, er würde dann für die Nacht seine Haare in Lockenwickler einwickeln. Dann würde er von seinen spannenden Abenteuern schreiben. Wieder selbstbewusst lächelnd folgte er der Gasse weiter, an dessem Ende sich ein schöner Platz zum Apparieren befand, der Ort war frei von Ablenkungen und er konnte direkt nach Hause apparieren -
Auf einmal war ein schwaches Winseln zu hören, die kalte Luft der Nacht blies scharf ins Gesicht und trug den Schall zu dem einzigen, der in der Nähe war, um es zu hören, Gilderoy schreckte auf. Oh nein! Verzweifelt dachte er nach. Seine Körperfunktionen stellten sich in einer überaus schnellen Geschwindigkeit aus. Gefahr! Was soll ich tun? Was mache ich jetzt? Er hielt einen Moment inne, um über die Antwort nachzudenken, bevor er die beste fand: Fliehen.
Das tat er, er rannte schnell, was ein wirkliches Kunststück war, wenn man bedenkt, dass er den Mantel während des Laufens hochhielt. Damit der Saum nicht dreckig wird, dachte Gilderoy stolz. Nachdem er in eine Nebengasse geflüchtet ist, hielt Gildorey wieder an, drückte sich fest an die etwas morsche Hauswand und versuchte seinen Atem zu beruhigen, während er angestrengt horchte. Wenn er das Winseln nocheinmal hörte, könnte er heraushören, ob er weit genug entfernt -
"Mrrr!"
Er hat es gehört! Gildorey spähte in die Hauptgasse, den Weg zurückverfolgend, den er gekommen war. Ist das Geräusch vorher nicht weiter entfernt gewesen...?
"Mrrrrrr!"
Gilderoy erstarrte. Das Geräusch war schrecklich nahe...
Langsam drehte er sich um.
Da war nichts
Ohne zu merken, dass er den Atem angehalten hatte, lies er ihn los und holte tief Luft. Er lächelte (ein sehr charmantes Lächeln) und lehnte sich gegen die Wand, sich für einen Moment ausruhend, bevor er einen harten Stoß ans Schienbein spürte.
"MRRRR!"
Er schaute hinab und alles was Gildorey sehen konnte, war ein Paar großer grüner Augen, die in seine Richtung schauten, bevor er panisch schrie und aus seiner Spalte herausstolperte. Unglücklicherweise vergaß er, den Mantel hochzuhalten, und stolperte über den Saum flach auf sein Hinterteil.
Seine Augen weiteten sich vor Schrecken, er zitterte, und schaute angstvoll in die finstere Gasse hinein und sah, wie das Objekt seines Unterganges immer näher trat. Er schloss seine Augen fest und begann sein letztes Gebet zu beten. Es war ein Gebet, dass er selbst gedichtet und auswendig gelernt hatte, nur für den Fall, dass er jemals in eine solche Situation geraten sollte. Bevor er es zu sich selbst aufsagen konnte, spürte er einen weiteren scharfen Schmerz durch sein anderes Schienbein fahren.
"MRRRR!"
"Bitte töte mich nicht," jammerte er immer noch nicht die Augen öffnend. Er versuchte aus seiner Sitzposition herauszukommen, fiel aber stattdessen auf seinen Rücken und rollte herum. Er versuchte wirklich stark, eines dieser Tiere zu imitieren - er glaubte das waren Stäuße - indem er seinen Kopf in die Erde buddelte. Leider funktionierte das nicht, obwohl er es oft genug versucht hatte. Gilderoy fühlte sich sehr benommen, als er das letzte Mal versuchte, seinen Kopf in den Boden zu graben, um sich vor dem grünäugigen Monster zu verstecken.
Schließlich (nach ungefähr sieben Minuten) gab Gilderoy seine Taktik auf. Nachdem ihm ein wenig zu schwindelig wurde, um seinen Kopf ein weiteres Mal zu heben, ging er wieder zum jammern über. Er hatte seine Augen nicht geöffnet, aber nach einiger Zeit spürte er, wie etwas unbeholfen seinen Kopf streichelte.
"NEEEIN," brüllte er und brach in neue Wellen von Schluchzern aus, "alles, nur nicht meine Frisur…."
"Mrrrr?"
"Bitte nicht meine Frisur…."
"Mrrr…."
Nach weiteren Sekunden (drei Minuten) der Stille hörte Gilderoy etwas, das sich nach einem wütenden "Mrrr!" anhörte, während er spürte, wie etwas an seine Schulter schlug.
"Au!"
"MRR!"
Gilderoy erstarrte wieder, er wusste nicht, wie er reagieren sollte und seine Schulter brannte immer noch vom wirklich hartem Stoß. Endlich hatte er seinen Atem beruhigt, auch wenn er immer noch zitterte, und hoffte, dass sein Tod schnell und schmerzlos werde. Doch nach einer Weile Nachdenken, wanderten seine Gedanken und er wies empört die Vorstellung, dass das Monster nicht vorsichtig sein würde, während es ihn tötete, sodass es sein schönes Gesicht verunstalten würde, ab. Er sah einfach zu schön aus, dass jemand das tun würde. Sogar ein dummes kleines Monster, das in einer Gasse wohnte und immer wieder "mrrr" rief, würde das erkennen.
Er fühlte und hörte etwas neben sich niederplumpsen, dann hörte er ein leises Schniefen. "Mrrr," kam das klägliche Jammern.
Wieder erstarrte Gilderoy. War das das Ritual, das durchgeführt wurde bevor man gegessen wurde? Er blieb still und überlegte, was dieses Schniefen zu bedeuten hatte, er bemerkte nicht, das er nach einiger Zeit eingeschlafen war. Er wachte auf und fand, dass das Schniefende Geräusch aufgehört hatte, aber er spürte immer noch etwas in seiner Nähe, das sich unruhig bewegte.
Er sammelte den letzten Rest Mut, den er noch hatte. Egal, ob da ein Monster war oder nicht, es dauerte einfach zu lange, gegessen zu werden. Er öffnete seine Augen und drehte sich sehr vorsichtig herum.
Zu seiner vollkommenden Verblüffung fand Gildory nicht, dass er in die Augen eines Monsters schaute, sondern einen kleinen Jungen, der mit einer sichtlich frustrierten Miene neben ihn saß. Seine Hände waren hinter seinen Rücken gebunden, die Füße wurden mit einem dicken Strick zusammengehalten und sein Mund wurde mit einem Streifen schwarzen Stoffes fest zugehalten.
Bei näherer Betrachtung war Gilderoy wirklich entsetzt, als er herausfand, wie wertvoll dieser Stoff war, er konnte sich nicht vorstellen, wie jemand solch gutes Material für einen Zauberermantel zum Knebeln einer Person verschwenden könnte. Der Stoff eignete sich viel besser als Ausfütterung eines Aora-Design Mantels -
"Mrr!"
Ach ja, das Kind. Gilderoy stand zitternd auf und knotete die Fesseln des Kindes auf."Danke," sagte der kleine Junge höflich, seine grünen Augen scheinten voll Dankbarkeit zu Gilderoy auf. Auf einmal war er etwas verlegen, "Äh… 'tschuldige, wenn ich dich erschrocken habe…."
"Das sollte dir wirklich leid tun." sagte Gilderoy empört zum Kind, "Meine Frisur ist zerstört und ich bin vollkommen dreckig geworden. Und das nur wegen dir!"
"Tschuldige," sagte das Kind unterwürfig. Es wurde für eine Weile still, bevor sich die dreckigen Wangen des Kindes röteten, und es sich leicht auf die Lippen biss um ein Lachen zu unterdrücken.
"Was ist?" fragte Gilderoy irritiert, während er versuchte, seine Haare zu glätten.
Der kleine Junge kicherte unmerklich. "Du bist lustig." Bei Gilderoys verwirrten Blick grinste er auf eine blöde Weise und imitierte Gilderoys früheren panischen Tonfall, " 'Neiiin... alles, nur nicht meine Frisur….Bitte nicht meine Frisur….' "
Gilderoy starrte das Kind ungläubig an, bevor er herzlich lachte, "Ich weiß, Ich weiß," sagte er, und klang dabei so, als wäre er stolz auf sich sebst. "Es war wirklich sehr mutig von mir, meine Frisur zu verteidigen, nicht?"
Jetzt lachte Gilderoy, als der kleine Junge ihn mit einen verwirrten Ausdruck ansah. Das Kind fand nicht wirklich irgendetwas, was der Mann getan hat, mutig. Eher wurde er immer überzeugter, dass er einer dieser verrückten Leute war, über die sich Onkel Vernon immer so aufgeregt hatte.
"So!" sagte Gilderoy, sobald er fertig war, sich selbst wegen seines wahren Mutes zu gratulieren. "Wohin geht's mein Kind?"
"Ähm," antwortete das Kind sehr unsicher, während es an den Ärmeln seines abgetragenen Pullovers fummelte. "Ich weiß nicht…."
"Bitte?"
"Mein neuer Babysitter kam, um mich abzuholen," sagte der Junge, seine großen Augen schauten hoch.
"Und dann?" hinterfragte Gilderoy, als der Junge nicht fortfuhr.
"Umm, er brachte mich hier her und sagte... er sagte..."
"Ja?"
"Ich wurde entführt. Und ich werde dem schlimmsten dunklen Lord aller Zeiten geopfert" sagte der kleine Junge.
"Oh. Gut dann." Gilderoy nahm die ganzen Informationen auf, und achtete darauf, dass er ein betroffenes Gesicht machte, als er der Geschichte des armen kleinen Jungens zuhörte. Als der Junge fertig war, und er die Geschehnisse nachvollzogen hatte, nickte er ein paar mal, bevor er aufstand, und sich den Staub abwischte. "Nun, das ist schrecklich traurig, mein Junge. Ich hoffe, du findest den Weg zurück." Er begann, die Gasse hinunter zum Apparationspunkt zu laufen. Er warf einen Blick auf die Uhr. Er hatte eine Stunde Erholungsschlaf verloren! Und all der Schmutz, er würde Stunden brauchen, um ihn abzukriegen...
Er hörte das Geräusch von leise trappelnden Füßen, eine kleine Hand griff nach seinen marineblauen Mantel. "Um, Mister... Ich kenn den Weg nach Hause nicht. Kann ich mit dir gehen, bis ich ihn finde?"
Gilderoy hielt gedankenversunken an. Ein Kind zu beherbergen, würde weniger Zeit für ihn bedeuten. Es würde bedeuten, auf ein Kind aufzupassen. Allein der Gedanke daran drehte ihm den Magen um. Er hatte schreckliche Angst.
Aber... ein armes verlorenes Kind aufnehmen, das taten doch Helden, oder? Es zeigte, dass sie dankvoll und sympatisch und sorgevoll waren. Eigenschaften, von denen Frauen schwärmten. Qualitäten, die jeder gute Gentleman hatte.
"Ich werde brav sein, das schwöre ich!"
Diese großen grünen Augen bohrten sich durch ihn.
Gilderoy seufzte.
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Das grünäugige Monster
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end
Vielen Dank für die vielen lieben Reviews an
Aldavinur: Danke
Anne-Julia-Shirley: Sirius' Suche nach Harry wird auch noch bald kommen! Sich-schon-drauf-freue
Insa Black Danke
ShadeFleece: Danke
Danke
Gruß
Frodo
