Diclaimer: Ich bin nicht Amy Sherman-Palladino und habe auch sonst nichts mit "Gilmore Girls" oder WB zu tun. Ich bin nur ein kaffesüchtiger Fan, der seine Ideen aufschreibt. Das heißt, ich habe auch nicht vor, jemals Geld mit dieser Geschichte zu verdienen.
Widmung: Für mein Annele. Weil du immer für mich da bist und ich mir ein Leben ohne unseren Kaffee-Sessions nicht mehr vorstellen kann.
Eine Nacht in New York
Es war schon spät als er an diesem Abend die Bar betrat. Nach einem verdammt langen Arbeitstag wollte er einfach nur ein oder zwei Bierchen trinken und den ganzen Stress vergessen. Wie es schien waren bereits alle Tische besetzt und so setzte er sich an den Tresen. Er bestellte ein Bier und ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Und da sah er sie.
Sie saß an einem der entfernteren Tische und war in eine heftige Diskussion mit einem blonden, relativ gutaussehenden Kerl in ihrem Alter vertieft. Beide schienen nicht gerade glücklich, es musste sich wohl um einen Streit handeln. Der Kerl schüttelte dabei immer wieder den Kopf, während sie heftig mit den Händen gestikulierte und ihm offenbar etwas zu erklären versuchte.
Er konnte es zwar von seinem Beobachtungsposten nicht sehen, doch er wusste genau, dass ihre tiefblauen Augen mal wieder vor Eifer und Unwillen nur so sprühen mussten. Sie war so schön, wenn sie sauer war und nur zu gern hätte er gewusst, was sie diesmal so in Rage gebracht hatte. Früher war er oftmals der Grund dafür gewesen. Er musste lächeln, als er daran dachte und wünschte sich, diese Zeit mir ihr noch einmal erleben zu dürfen. Er war sich sicher, er würde diese Möglichkeit diesmal besser nutzen und einiges anders machen. Nie wieder würde er sie so verletzen wie damals. Aber nun war es dazu zu spät. Diese Chance hatte er vor langer Zeit vertan.
Seine Gedanken wanderten wieder zurück in die Realität, als der Blonde zornig mit seiner Hand auf die Tischplatte schlug und aufsprang. Auch sie war nun auf den Beinen und griff nach seinem Arm, um ihn zurückzuhalten. Doch diese Geste blieb vergebens. Ihr Gegenüber riss sich mühelos frei, schnappte sich seine Jacke, die über der Stuhllehne hing und lief mit eiligen Schritten zum Ausgang. Sie rief ihm noch ein „Hey, bleib gefälligst hier und rede mit mir!" hinterher, was endgültig die Aufmerksamkeit der übrigen Gäste auf sie lenkte, doch der Angesprochene schenkte dem keine Beachtung mehr. Dann fiel auch schon die Tür des Lokals ins Schloss und die junge Frau ließ sich resignierend auf ihren Stuhl zurückfallen. Sie verbarg das Gesicht in ihren Händen und ließ ihr schulterlanges, braunes Haar darüber fallen. Nun, da es offensichtlich nichts mehr zu sehen gab, wandten sich die meisten Schaulustigen wieder ab und ihren bisherigen Gesprächen zu, nur er konnte nicht genug von ihrem Anblick bekommen.
Am liebsten wäre er zu ihr hinüber gegangen, doch sollte er das auch wirklich tun? Schließlich hatten sie sich ja nicht gerade in Freundschaft getrennt. Im Gegenteil: Ihre letzte Begegnung war nicht gerade das gewesen, was man gemeinhin als „nett" bezeichnen konnte. Und wahrscheinlich war er gerade jetzt der Letzte, den sie sehen wollte. So blieb er also sitzen, wo er war und widerstand dem Drang, zu ihr zu gehen und mit ihr zu sprechen.
Doch die Gedanken, die er sich machte, stellten sich als völlig überflüssig heraus, denn in diesem Moment hob sie den Kopf und sah sie direkt zu ihm herüber. Als sie bemerkte, dass er sie die ganze Zeit über beobachtet haben musste, lächelte sie ihn zurückhaltend an.
Wie er dieses Lächeln vermisst hatte.
Er fühlte sich von ihr ertappt und wandte sich schuldbewusst wieder seiner Bierflasche auf dem Tresen zu. Doch da war sie auch schon von ihrem Tisch aufgestanden und kam langsam zu ihm herüber. Als er sie neben sich bemerkte, blickte er überrascht an und sie deutete auf den Barhocker neben ihm. „Darf ich?" Er nickte. „Sicher."
Fortsetzung folgt
Ich hoffe, die Story gefällt euch bis jetzt und bitte um reviews.
