Disclaimer: Siehe Teil 1

Widmung: Für mein Annele, weil sie immer für mich da ist, für MiVida (Judith) weil wir nächstes Wochenende Passau und Schönau rocken werden (Wir schaffen das! Wir tuns schließlich für Daniel) und für meine Mama weil sie am Samstag mit mir in Filderstadt im Konzi war (5. Reihe Yeah Baby!) und weil mir das mit nächstem Wochenende so leid tun, es muss aber sein.

A/N: Neuer Teil neuer Name

Eine Nacht in New York – Teil 4

Einige Minuten später standen sie dann auch schon vor seiner Wohnungstür im obersten Stockwerk eines heruntergekommenen Hochhauses und schon begann er seinen Vorschlag zu bereuen. Er war sich sicher, dass Rory mit diesem Logan in irgendeinem schicken New Yorker Loft oder Penthouse lebte und nun sollte sie gleich sein kleines schäbiges Appartement betreten.

In diesem Moment kam er sich ziemlich lächerlich vor. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Wahrscheinlich würde sie ihn für einen absoluten Versager halten, wenn sie sah, wie er lebte. Aber nein, so etwas würde sie ja nie tun. Und jetzt war es für solche Gedanken sowieso zu spät. Das hätte er sich schon früher überlegen müssen.

Er kramte in seiner Hosentasche nach dem Wohnungsschlüssel und steckte diesem ins Schloss. Doch bevor er ihn umdrehte und die Tür öffnete, machte er Halt und drehte sich noch mal zu Rory um. Sie sah ihn fragend an: „Was ist? Ist dir eingefallen, dass deine Freundin zu Hause ist und du mich jetzt doch nicht reinlassen kannst?" Sie meinte es zwar scherzhaft, doch trotzdem versetzte es ihm einen leichten Stich. Hatte sie denn wirklich so ein Bild von ihm?

„Nein, aber..." „Ja?" Sie lächelte ihn an. „Also, ich muss dich vorwarnen", fuhr er fort: „In der Wohnung... na ja... ich bin nicht gerade oft zu Hause, also... schau dich einfach nicht zu genau um. In der Wohnung herrscht ein ziemliches Chaos." Nun musste sie lachen: „Ist schon okay. Ich denke, ich werde es überleben." Er war erleichtert und grinste sie an: „Na gut, auf deine Verantwortung." Dann öffnete er die Tür und ließ sie eintreten.

Als er die Tür wieder hinter ihnen schloss, war sie bereits dabei sich umzusehen. Die Wohnung war klein und nicht besonders gut beleuchtet. Die einzige Lichtquellen waren ein kleines schmutziges Fenster, durch das das Licht der Straßenlaternen hereinschien und eine schwache Glühbirne, die nackt von der Decke in der Mitte des Raumes hing. Das war vielleicht auch besser so, denn so fiel die spärliche Möblierung nicht so sehr ins Auge. Diese bestand aus einer kleinen Kochecke, bestehend aus Herd, Spüle und Kühlschrank, die von einem Tresen mit zwei Barhockern vom Wohnbereich abgetrennt wurde. Diesen bildeten ein heruntergekommener Sessel, ein kleiner Couchtisch und ein ungemachtes Schlafsofa.

Doch Rory beachtete dies alles nicht weiter, sondern ging sofort zur anderen Seite des Raumes, wo sie vor einem verhältnismäßig großen Bücherregal stehen blieb, das fast die ganze Wand einnahm.

Immer noch an der Wohnungstür stehend, beobachtete er, wie sie liebevoll mit ihrer Hand über die einzelnen Buchrücken strich und von Zeit zu Zeit eines der Bücher aus dem Regal nahm, um kurz darin zu blättern oder den Klappentext zu lesen und es dann sorgfältig wieder an seinen Platz zu stellen. Nachdem er ihr eine Weile dabei zugesehen hatte, zog er seine schwarze Lederjacke aus, warf diese achtlos aufs Sofa und trat neben Rory.

„Na, was sagst du?" Als sie seine Stimme hörte, ließ sie das Buch sinken, in dem sie grade geblättert hatte und wandte sich ihm zu: „Das ist wirklich ne nette Sammlung." Er zuckte die Schultern: „Freut mich, wenn's dir gefällt." Sie nickte, warf dann wieder einen kurzen Blick auf das Buch in ihrer Hand und grinste ihn an: „Und wie ich sehe, schreibst du immer noch deine Kommentare an den Rand." Nun musste auch er schmunzeln: „Nur hin und wieder."

Einen wunderbaren Moment lang kam es ihm so vor, als wären sie wieder zwei Teenager, die vor dem Bücherregal in ihrem Zimmer standen und er wusste, dass es ihr ebenso ging, doch dann wurde ihm wieder traurig bewusst, wie viel inzwischen geschehen war und er versuchte das Thema zu wechseln: „Ähm... willst du vielleicht was trinken?", fragte er, während er in Richtung Kochecke ging: „Ich kann dir allerdings nur Wasser, Kaffee oder Bier anbieten. Was anderes hab ich im Moment nicht da." Rory nahm das Angebot dankbar an: „Kaffee wäre gut." „Dachte ich mir." „Ach, bin ich so leicht zu durchschauen?", sie sah ihn herausfordernd an. „Wenn's um Kaffee geht schon. Ich kenn dich doch." Rory antwortete nicht und er konnte sich ausmalen, dass sie gerade wieder an ihre gemeinsame Zeit in Stars Hollow zurückdachte. Traurig sah sie auf ihre Hände, in denen sie immer noch das Buch hielt.

Er befüllte eine älter aussehende Kaffee-Maschine und holte zwei Tassen aus dem klapprigen Küchenschrank. Sie war inzwischen näher getreten und sah ihm schweigend dabei zu. Um die Stille zu durchbrechen, versuchte er es mit etwas Small-Talk: „So, du arbeitest jetzt also bei der Zeitung?" Er war noch nie gut in so was gewesen, aber das war immerhin besser, als sie noch mal auf ihre Verlobung anzusprechen. Sie nickte: „Ja, ich schreibe für den Lokalpolitik-Teil der „Times"." „Also doch nichts mehr mit Auslandskorrespondentin?" Sie sah ihn überrascht an: „Das weißt du noch?" „Sicher. Und mein Angebot steht noch." „Was? Dass du mit dem Auto auf mich zufährst und mich anbrüllst?" Ein amüsiertes Lächeln spielte um ihre Lippen. Er nickte: „Genau das." „Jess...", es war das erste Mal an diesem Abend, dass sie ihn beim Namen nannte. Als er das hörte, zuckte er unmerklich zusammen. Seit Jahren hatte er das vermisst. Den Klang seines Namens in ihrer süßen Stimme.

Doch natürlich konnte er ihr das nicht sagen, stattdessen meinte er nur gespielt enttäuscht: „Schon gut, du willst nicht." Sie lachte: „Dafür ist es ja nun leider etwas zu spät. Schließlich hab ich bereits einen Job." „Na und? Du könntest immer noch den Beruf wechseln, wenn wir ein bisschen üben..." „Das klingt verlockend, aber..." Rory senkte den Kopf: „Logan würde das sicher nicht zulassen. Er meint, ich wäre dann zu oft unterwegs und... überhaupt ist das viel zu gefährlich." Sie sah ihn an. „Und mein Job bei der „Times" ist gut.", fügte sie etwas kleinlaut und wenig überzeugend hinzu. Jess schnaubte verächtlich. War ja klar, dass wieder dieser Logan dahinter steckte. „Tu mir nen Gefallen, Rory." „Ja?" „Können wir das Thema Logan vielleicht jetzt beenden? Je mehr du mir über diesen Kerl erzählst, desto lieber würde ich ihm nämlich den Hals umdrehen." Rory sah Jess schockiert an. „Ich geb ja zu, er ist vielleicht manchmal etwas... bestimmend, aber eigentlich..." „Rory, ich meins ernst." Sie bemerkte, dass es ihm wirklich ernst war und schwieg.

Inzwischen war nun glücklicherweise auch der Kaffee fertig und Jess stellte eine gefüllte Tasse vor Rory auf den Küchentresen. Diese legte sogleich ihr Buch weg und nahm einen kräftigen Schluck von dem dampfenden Gebräu. „Mh.. schmeckt wie bei Luke." „Ich hab ja auch lange genug bei ihm gearbeitet. Wie geht's ihm denn?" „Er und Mum wollen jetzt endlich zusammenziehen." Er zog überrascht eine Augenbraue hoch und grinste amüsiert: „Wirklich? Damit hatte ich schon gar nicht mehr gerechnet." „Damit hat wohl schon keiner mehr gerechnet. Aber du kennst ja die Überredungskünste meiner Mutter. Der arme Luke hatte keine Chance." Er lachte: „Das kann ich mir vorstellen." Dann fügte er leiser hinzu: „Ich freu mich für die beiden." „Ja, ich glaube, sie sind wirklich glücklich miteinander."

Ihre Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an und sie senkte den Kopf. Er trat besorgt näher und fragte sanft: „Freust du dich denn nicht?" Sie sah ihn mit feuchten Augen an und antwortete mit brüchiger Stimme: „Doch." „Aber, was hast du denn dann?" Er versuchte ihr in die Augen zu sehen, doch sie wandte den Kopf zur Seite und murmelte ein wenig überzeugendes: „Nichts." Er glaubte ihr natürlich nicht und nahm ihr Gesicht in seine Hände, um sie zu zwingen, ihn anzusehen. „Rory, sag's mir. Ich seh doch, dass was mit dir nicht stimmt."

Nun konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, blieb jedoch erfolglos. Sie sah ihn flehend an: „Jess, bitte.." Weiter kam sie nicht, der Rest wurde in Schluchzen erstickt.

„Hey, ist ja schon gut." Jess sah ihr in die Augen und es war, als könnte er in diesen tiefen blauen Ozeanen lesen wie in einem Buch. Rory war keineswegs so glücklich, wie sie es nach außen hin zeigte. Im Gegenteil: Sie litt innerlich regelrecht. Er fragte sich, ob es etwas mit ihrer Beziehung zu Logan zu tun hatte. Er hatte ja vorhin selbst miterlebt, dass es zwischen den beiden nicht immer gerade gut lief und auch nach dem, was Rory ihm erzählt hatte, konnte er sich das gut als Grund vorstellen. Doch natürlich konnte er sich nicht sicher sein, solange sie ihm nichts sagte. Nur das wollte sie ja nicht. Stattdessen stand sie nun vor ihm in seiner Wohnung und weinte.

Er strich ihr mit einer liebevollen Geste die Tränen aus dem Gesicht und streichelte ihr sanft mir dem Daumen über die Wange. Langsam näherten sich ihre Gesichter und noch ehe er wirklich realisieren konnte, was gerade geschah, spürte er auch schon ihre weichen Lippen auf seinen.

Fortsetzung folgt

So, hoffe der Teil ist euch lang genug. Hab mir echt Mühe gegeben.

Und, ist jemand überrascht über die Person? Ich hoffe doch nicht... Also man hat mir schon gesagt, ich hätte Deans Gefühle echt gut beschrieben... aber hoffentlich nicht SO gut ;-) rofl

Und wenn ihr wissen wollt, wies weitergeht: Reviews sind da beste Mittel, um mich zum schreiben zu bewegen. Also: Ihr wisst, was ihr zu tun habt.