Disclaimer: Mir gehört eigentlich gar nix. Alle Urheberrechte liegen bei Prof. Tolkien und seinen Erben.
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7.Kapitel: Nach Westen, nach Osten…
Elrond fühlte sich krank.
Das war zwar eigentlich nicht möglich, wie er selbstkritisch erkannte, aber er fühlte sich zumindest so. Seit Tagen schon plagten ihn immer wieder Kopfschmerzen, eine seltsame Müdigkeit schien in seinen Gliedern zu stecken und es behagte ihm gar nicht, im gleißenden Sonnenlicht seine tägliche Runde durch die Gärten zu schlendern, um sich auf seine Lieblingsbank in einem Rhododendronwäldchen niederzulassen, um etwas zu lesen oder nachzudenken.
Seufzend glitten Elronds Augen wieder über die sorgfältig geschriebenen Buchstaben auf der Buchseite vor ihm. Er konnte sich einfach nicht auf die Geschichte konzentrieren. Dabei war es ein regelrechter Genuss, in diesem kleinen Buch zu blättern, das er erst vor wenigen Wochen erhalten hatte. Selten nur war ihm etwas in die Hände gekommen, das mit so großer Sorgfalt hergestellt worden war. Jede Seite war mit den schönsten Illustrationen verziert. Gerade die abgebildeten Pflanzen waren eine Besonderheit, denn wenn man mit dem Finger über sie rieb, verströmten sie einen leichten Duft, der den Leser noch tiefer in die Welt der Fabel zog, die gerade auf der entsprechenden Seite erzählt wurde. Die meisten Pflanzen waren ihm zwar nicht bekannt, aber das hatte nur wenig zu bedeuten. Selbst in seiner Lebensspanne war es nur möglich gewesen, einen kleinen Teil der Flora kennen zu lernen, mit der Mittelerde so reichlich gesegnet war.
„Meister Elrond."
Er schloss gequält die Augen. Doch, er fühlte sich gerade jetzt sogar sehr krank.
„Er ist immer noch nicht zurück." Figwit blieb heftig gestikulierend vor Elrond stehen und war vor Sorge um den ach so hilflosen Erestor ganz blass um die Nase. „Ihr müsst etwas unternehmen!"
Elrond sah zu ihm hoch und überlegte, ob es eigentlich sehr auffallen würde, wenn er Erestors Gehilfen im Bruinen ertränkte. „Und was?"
„Sendet einen Suchtrupp aus", verlangte Figwit mit dramatischer Geste. „Es ist ihm bestimmt etwas zugestoßen."
„Das denke ich eher nicht", erwiderte Elrond mühsam ruhig. Selbst wenn es jemandem auffiel, dass Figwit weg war, würde bestimmt niemand ein Wort darüber verlieren. Figwit ging zurzeit allen, aber wirklich allen auf die Nerven.
„Eine Woche!" ereiferte sich Figwit. „Und dann dieser überstürzte Aufbruch."
Treffend erkannt, aber das würde Elrond ihm sicher nicht sagen. „Es war nicht überstürzt, mein Junge. Die Reise war lange geplant. Es müssen neue Handelsbedingungen mit Bree ausgehandelt werden, das wisst Ihr auch. Das letzte Abkommen endet mit diesem Winter."
Einen Moment herrschte Ruhe. Angenehme Ruhe, fand Elrond, doch deren Ende war bereits abzusehen. Figwit bereitete sich schon auf den nächsten seiner genialen Schachzüge vor. Dieser Elb würde niemals einen guten Strategen oder Krieger oder gar beides abgeben. Man merkte ihm schon lange vorher an, was ihm so durch den Kopf ging.
„Aber er ist ganz allein unterwegs!" trumpfte er dann auch auf.
Ich hätte wetten sollen, dachte Elrond mit milder Belustigung. Ich hätte wirklich wetten sollen. „Erestor reist immer alleine. Das solltet Ihr inzwischen begriffen haben. Es ist weniger auffällig und entspricht nun mal seiner Natur."
„Aber nicht seiner Stellung", maulte Figwit verstimmt. „Er ist immerhin Euer Seneschall."
„Und legt überhaupt keinen Wert darauf, dies durch äußere Zeichen zu demonstrieren."
„Der Weg nach Bree ist gerade jetzt sehr gefährlich. Denkt an die Lossidil."
„Ich tue nichts anderes." Leichte Schärfe begleitete diese Worte, die Figwit zusätzlich erblassen ließ. Er bekam sogar rote Flecken auf den Wangen. Elrond war noch nie einem Elb begegnet, der so reagierte. Es war irgendwie faszinierend. „Nach allem, was Gildor berichtete, haben es diese mordenden Gestalten besonders auf Elben abgesehen, die in größerer Zahl reisen."
Figwit runzelte die Stirn. Er dachte mal wieder nach. „Und Ihr meint, dass Lord Erestor deswegen alleine sicherer ist?"
„Das meine ich, Figwit."
„Seid Ihr Euch sicher?"
„Figwit!"
„Hm, wahrscheinlich habt Ihr Recht", meinte der junge Elb grüblerisch. „Und Ihr und Lord Erestor solltet es ja auch wissen. Immerhin habt Ihr unter Gil-Galad gedient. Ja, vielleicht ist es besser so. Außerdem kann er wohl noch gar nicht wieder hier sein, dafür ist der Weg nach Bree und zurück ja auch zu lang."
„Sonst noch etwas?" Elronds Kopfschmerzen riefen sich mit einem schmerzhaften Ziehen auf der rechten Seite seines Schädels wieder in Erinnerung. „Denn wenn dem nicht so ist, würde ich zu gerne noch etwas weiter in diesem Buch lesen."
„Nein, sonst ist eigentlich nichts." Figwit wandte sich zum Gehen, hielt aber plötzlich inne und begann, in den Taschen seiner Robe herumzusuchen. Voller Erleichterung zog er einen Brief hervor. „Die Herrin des Goldenen Waldes hat Euch eine Nachricht gesandt."
„Danke", knirschte Elrond etwas gereizt. „Wie schön, dass Ihr es nicht völlig vergessen habt, wo doch so oft Briefe zwischen Bruchtal und Lothlorien ausgetauscht werden."
„Oh", machte Figwit nur schuldbewusst. Bevor er jedoch zu einer langatmigen Entschuldigung ansetzen konnte, scheuchte Elrond ihn mit einer ärgerlichen Handbewegung wieder fort.
Während er das dunkelrote Siegel brach, beschlich den Herrn von Imladris der Verdacht, dass er wohl doch krank sei. Wahrscheinlich litt er unter einer Allergie gegen Figwit. Dieser Elb verfolgte ihn schließlich seit Erestors Abreise wie ein besonders hartnäckiger Krankheitskeim.
Ein Lächeln umspielte Elronds Lippen, während seine Augen die Worte überflogen, die in der etwas nachlässigen Art Galadriels zu Papier gebracht worden waren. Celebrians Mutter hatte es zu einer Kunstform erhoben, sich niemals direkt und genau auszudrücken. Selbst die schlichte Mitteilung, dass es Arwen wohl sehr gut gehe, wurde in äußerst kryptischen Formulierungen versteckt. Das eigentliche Anliegen dieses Briefes fand sich dann etwas weiter unten und war eindeutig in Celeborns gestochen scharfer, schöner Handschrift verfasst.
Elrond las den Absatz mehrere Male und dachte auch noch darüber nach, als er sich auf den Rückweg ins Haus machte. Was mochte Galadriel bewogen haben, ausgerechnet den Befehlshaber ihrer Grenztruppen auf eine Reise den Anduin hinauf zu schicken? Sie schien zu ahnen, dass sich weiter im Norden etwas zusammenbraute. Da ebenfalls Thranduil und Reisende aus dem Osten erwähnt wurden, konnte es nur bedeuten, dass die Valinor-Geborene von dem unglückseligen Zwischenfall mit der Ausreißerin aus Rhûnar wusste und ihm größere Bedeutung beimaß, als sie alle bisher zusammen.
Noch immer von der Nachricht gefangen, zog sich Elrond in seine private Bibliothek zurück und kehrte mit einem saftigen Fluch auf den Lippen in die Realität zurück, als er beim Eintreten als erstes den Haufen toter Ratten mitten im Atrium entdeckte. Borzo ließ sich einfach nicht davon abbringen, eine Art Tributzahlung dafür zu entrichten, dass er hier Zuflucht gefunden hatte.
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Es gab eigentlich keinen Grund zur Sorge, dennoch war Glorfindel unruhig. Er war sehr unruhig und Asfaloth reagierte darauf mit einem ebenso nervösen Tänzeln, das ihn verdächtig nah an die Kante des ohnehin recht schmalen Weges brachte. Kleine Steine wurden abgetreten und das immer leiser werdende Geräusch, mit dem sie den tiefen Abgrund hinunter stürzten und dabei gegen die steilen Wände schlugen, zerrte zusätzlich an den Nerven des Vanya.
„Was hast du?" erkundigte sich Elladan, der hinter ihm ritt. „Höhenangst?"
„Unfug!" knurrte Glorfindel und riss sich etwas zusammen. „Ich hätte mich nur nicht darauf einlassen sollen, den Hohen Pass zu überqueren."
„Vor zwei Tagen warst du dem Vorschlag noch gar nicht so abgeneigt."
„Vor zwei Tagen musste ich auch noch nicht hier herumtänzeln."
„Glorfindel, was hast du?" wiederholte Elladan, der sehr viel sensibler für die Verfassung anderer war, als er sich gerne den Anschein gab. „Was beunruhigt dich?"
Ja, was beunruhigte ihn? Er konnte es selber nicht sagen. Beinahe zu gerne war er auf den Vorschlag der Zwillinge eingegangen, zumindest den Hohen Pass zu überqueren, um sich davon zu überzeugen, dass Leiloss und Hinner nicht irgendwo verletzt oder in anderen Schwierigkeiten im Nebelgebirge hängen geblieben waren. Glorfindel hatte ohnehin schon leicht geschaudert bei dem Gedanken, wer weiß wie lange am Fuß der Berge zu campieren und einfach nichts zu tun zu haben.
Außerdem war das Argument nicht einmal wirklich von der Hand zu weisen. Der Pass wurde zwar von den Beorningern frei gehalten, aber auch sie konnten nicht jeden einzelnen Abschnitt jederzeit im Auge behalten. Möglich war eine Attacke oder auch nur ein einfacher Unglücksfall jederzeit. Der Pass war gefährliches Gelände.
Die Stelle, die sie gerade überquerten, war sogar wie aus einem Alptraum entsprungen. Der Pfad, der normaler Weise schön breit und leicht für Reiter und Pferd zu bewältigen war, sah man mal von der ständigen Steigung ab, passierte hier einen beinahe bodenlosen Abgrund, an dessen Rand vor langer Zeit und unter großen Mühen wenigstens ein schmales Band in die Wand geschnitten worden war, auf dem sie sich nun bewegten.
Glorfindel rechnete eigentlich jeden Moment damit, dass irgendein Feind den Tross der Elben von weiter oben mit Steinen zu erschlagen versuchte. Vielleicht noch mit anderen Trollen, die hier auf Opfer lauerten.
„Es ist noch Tag", drang Elladans beruhigende Stimme in seine Gedanken hinein.
„Du hast zuviel von einem Noldo an dir", knurrte Glorfindel ertappt.
„Dafür brauch ich keine Gedanken lesen können", amüsierte sich Elronds Ältester. „Deine Schultern sind angespannt wie eine Bogensehne und du blinzelst dauernd nach oben. Auf solche Zeichen soll man achten, hat mir mal einer meiner Lehrmeister beigebracht."
„Hör auf zu sticheln", war nun Elrohir von noch weiter hinten zu vernehmen. „Wir sollten lieber genauso vorsichtig sein. Wenn Glorfindel schon vor Nervosität vibriert, bedeutet das nichts Gutes."
Glorfindel kam sich einen Moment vor wie ein allzeit Unheil verkündendes Orakel. Dummerweise hatten ihn Ahnungen in seinem sehr langen Leben noch nie getrogen. Er war schon so geboren worden - sehr zum Leidwesen seiner eigenen Eltern, die den düsteren Vorahnungen ihres eigenen Kindes gerne etwas entgegengesetzt hätten, es aber nie konnten. Dieser Gedanke lenkte ihn für den Rest dieser Gratwanderung ab. Er hatte schon eine Ewigkeit nicht mehr an seine Eltern denken müssen. Die beiden hatten Valinor nie verlassen. Was immer sie an Leid in den Anfängen der Welt hatten miterleben müssen, war doch nichts im Vergleich zu dem, was Mittelerde zu erdulden hatte. Er fragte sich, ob er sie darum beneidete und stellte fest, dass dem nicht so war. Niemals hätte er sein Leben so wie es bisher verlaufen war, gegen das seiner eigenen Eltern getauscht.
„Na bitte!" riss ihn Elladans Stimme aus diesen ungewohnten Gedanken. „Es ist nichts passiert. Du hattest nur eine düstere Phase."
Etwas irritiert blickte sich Glorfindel um. Wie es schien, hatte Elladan Recht. Ein Umstand, der ihn die Stirn runzeln ließ. Elladan hatte nämlich gewöhnlich nie Recht. Aber sie hatten wirklich diesen schmalen Grat hinter sich gelassen und überquerten nun ein Geröllfeld, durch das sich breit und sicher der Pass schnitt. Dies war seine höchste Stelle. Ab jetzt würde es nur noch bergab gehen.
„Und wie bergab", murmelte Glorfindel, kaum hatte er die großen Felsen näher in Augenschein genommen, die scheinbar wahllos verstreut von spielenden Riesen dort verteilt worden waren. Noch bevor er es wirklich bewusst wahrnahm, hatte ein Teil seines Geistes bereits die winzigen Zeichen erkannt, schob sich seine rechte Hand unter die Bogensehne, die quer über seiner Brust lag und hob in einer raschen Bewegung die Waffe über seine Schulter.
Winzige Blutflecke verfärbten an einigen Stellen den grauen Fels. In der beginnenden Dämmerung waren sie nur wie schwarze Sprenkel und dennoch wusste Glorfindel, dass hier Blut vergossen worden war. An einigen Stellen war der Staub des steinigen Bodens verwischt, Schleifspuren, abrutschende Stiefelsohlen hatten ihre Spuren hinterlassen.
Glorfindel griff mit der linken Hand nach hinten, seine Finger bekamen einen der Pfeile zu fassen, die im Köcher auf seinem Rücken nun so lange auf ihren Einsatz gewartet hatten.
„Orks!" brüllte hinter ihm Elladan und nach den Geräuschen zu urteilen hatte auch er nun zu seinem Bogen gegriffen. „Ein Hinterhalt!"
Im gleichen Moment drehte der leichte Wind in Richtung der Elben und brachte den vertrauten, stechenden Geruch dieser schwarzen Kreaturen mit sich. Er war vermischt mit der bitteren Spur verwehender Todesangst und verrottenden Fleisches. Nur kurz flackerte vor Glorfindels Augen das Abbild Hinners und Leiloss' auf, die womöglich hier ihr Ende gefunden hatten. So jung und so hilflos… Der heiße Zorn, der ihn in jedem Kampf begleitete, verdrängte die Ablenkung, die seinen eigenen Tod bedeuten konnte. Glorfindel war konzentriert und beinahe erleichtert, dass seine Ungewissheit und Unruhe nun ein Ende hatte.
Noch während sich die Elben formierten, begann es. Von allen Seiten erhoben sich hinter den Felsen die klobigen Gestalten der Orks, die hier auf der Lauer gelegen hatten. Ein kurzer Blick in die Runde ließ allein drei Dutzend von ihnen erkennbar werden. Nur ein Teil strömte auf den breiten Weg herunter, der Rest verschanzte sich weiter oben hinter den Felsen und schon gingen die ersten Pfeile nieder.
Ein Befehl war nicht erforderlich. Sie mussten zuerst die Bogenschützen eliminieren. Noch waren die anderen weit genug entfernt, um nicht gefährlich werden zu können. Die Elben hatten alle ihre Bögen angelegt und jagten Pfeil um Pfeil hinauf in die Felsen. Schreie durchzogen die vorher noch so stille Dämmerung. Elbenstimmen und die der Orks vermischten sich im gleichen Todesmoment. Drei der Elbenkrieger fielen schon in den ersten Momenten des Angriffs.
„Wir sind nicht geschützt!" schrie Elrohir, während er einen Pfeil nach dem anderen in den südlichen Hang schickte. Er traf immer.
„Und sie haben uns eingekesselt", ergänzte Elladan, der beinahe synchron mit seinem Bruder schoss, wenn auch in nördlicher Richtung.
„Ich weiß!" fauchte Glorfindel.
Sie konnten weder vor noch zurück. Von allen Seiten wurden sie angegriffen. Sie mussten entweder diesem Hexenkessel entkommen oder sich zumindest verschanzen. Glorfindel rutschte entschlossen von Asfaloths Rücken. „Lasst die Pferde laufen. Sie sind ohnehin nur im Weg."
„Ich wusste, dass er das sagt", lachte Elladan grimmig und landete neben ihm auf dem Boden, um sofort eine am Weg stehende Felsgruppe anzusteuern, die zwar auf ihrer Spitze von zwei Orks bevölkert war, aber über einen Überhang verfügte und so wenigstens etwas Schutz bot.
Es war nur eine Ahnung, eine Wahrnehmung aus dem Augenwinkel heraus. Glorfindel fasste mit der Linken zu, unsanft krallten sich seine Finger in Elladans Schulter und rissen ihn aus der Schussbahn des Pfeils, der ihn im Rücken hatte treffen sollen. Einen verärgerten Schmerzenslaut von Elronds Erben später landeten beide Elben mitten im Geröll unter dem Überhang.
Auf dem Weg sprang noch Elrohir armwedelnd herum, um die Pferde aus der Kampfzone zu treiben. Seinen mangels noch vorhandener Pfeile nutzlosen Bogen schwenkte er dabei wie ein Banner, während vier verzweifelte Bruchtal-Krieger ihn zu schützen versuchten.
„Elrohir!" brüllte Glorfindel und schickte einen unschönen Fluch in dessen Richtung. „Geh endlich in Deckung. Die Tiere brauchen deine Hilfe jetzt nicht."
Wie zum Beweis trampelte Asfaloth zusammen mit einem anderen Artgenossen sehr effektiv einen Ork nieder, der sich ihnen in den Weg gestellt hatte. Glorfindel hätte schwören können, dass sein treuer, vierbeiniger Begleiter, dieses leuchtende Beispiel edler Abstammung und noch edleren Gemütes dabei eine moralisch nicht ganz einwandfreie Genugtuung ausstrahlte und länger auf dem Ork herumstampfte als eigentlich nötig war.
Die ganze Lage entwickelte sich mit unheilvoller Konsequenz zu einem Unentschieden. Sie hatten einige der Orks töten können, jedoch nicht alle. Der Rest hockte nun wie Geier gut geschützt in den oberen Hängen. Die Elben hingegen hatten trotz ihrer unglücklichen Lage, aber unter Ausnutzung des zerklüfteten Geländes fast alle Deckung weiter unten gefunden. Für einen Angriff der Orks war diese sternenklare Vollmondnacht, die nun gerade begonnen hatte, nicht dunkel genug. Gleiches galt für einen Ausfall der Elben. Alles war in silbriges Licht getaucht und der kühle, deutliche Schattenwurf jedes noch so kleinen Gegenstandes erstickte strategische Fluchterwägungen sofort im Keim. Die Orks konnten nicht vor, die Elben nicht zurück.
„Er hat mich erwischt", holte Elladans leicht verärgerte Stimme Glorfindel aus seinen Überlegungen. „Am Arm. Ich fass es nicht! Warum treffen mich Orkpfeile immer am Arm?"
„Lass sehen!" verlangte Glorfindel und streckte die Hand aus.
„Es geht schon." In der Enge des Unterschlupfs versuchte sich der Zwilling wegzudrehen.
„Lass sehen!" Glorfindel packte ihn dennoch und drehte Elladans Arm so, dass das Mondlicht den aufgeschlitzten Ärmel der leichten Tunika beschien. Der Pfeil hatte den Zwilling ausgerechnet an dem kurzen Stück getroffen, an dem kein weiterer Schutz durch das widerstandsfähige Leder seiner Armschoner oder der Weste bestand. Die Wunde selber war nicht tief, aber die klebrig-schwarze Masse an ihrem Rand sorgte dafür, dass sich Glorfindels Magen einen Moment zusammenzog.
„Alles in Ordnung bei euch?" erklang Elrohirs besorgte Stimme über den Weg.
Elladan schüttelte nur leicht den Kopf und warf Glorfindel einen beschwörenden Blick zu. Der Vanya kämpfte mit sich. In der Wunde war Gift. So leicht konnte es einen Elben nicht töten, doch es würde Elladan schnell schwächen. Sie mussten dringend dieses Plateau verlassen.
„Es geht mir gut", zischelte Elladan mit einer Kopfbewegung in Richtung seines Bruders. „Bitte, Glorfindel."
„Alles bestens", rief der Vanya und wunderte sich, wie überzeugend er klang. Aber nicht mehr lange, ergänzte er noch in Gedanken.
Etwas sehnsüchtig wanderte sein Blick passabwärts, wo Asfaloth nun hoffentlich in sicherer Entfernung auf sie wartete. In den Satteltaschen steckte eine äußerst wirksame Tinktur aus Elronds Beständen, die Elladans Vergiftung in kürzester Zeit bekämpft hätte. Solange das Gift jedoch ungehemmt in seinem Körper wüten konnte, verbesserte sich ihre Lage nicht gerade.
„Ich halte auf jeden Fall bis Sonnenaufgang durch. Dann müssen diese dreckigen Bastarde sich sowieso zurückziehen."
Über ihnen rumorten die Orks auf der Felsspitze herum und unterhielten sich in unverständlichem Knurren. Dem Tonfall nach gingen auch in ihren eingeschränkten Hirnen die gleichen Überlegungen vor.
„Elladan, fragst du dich eigentlich nicht, wo sie herkommen?"
„Du meinst…?"
„Ja, mein Junge, ganz genau."
„Ich schätze, das wird eine lange Nacht."
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Wie hatte er nur je an der Weisheit der Herrin des Goldenen Waldes zweifeln können? Nun, wirklich gezweifelt hatte er ja nicht, aber er war auch nicht begeistert von der Aufgabe gewesen, den Anduin hinaufzureisen und wildfremde Reisende einzusammeln.
So konnte man sich irren. Haldir hatte sich schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr so gut amüsiert wie in den letzten Tagen. Die letzte Stunde war sogar ein wahrhafter Höhepunkt an Unterhaltung und Heiterkeit gewesen. Allerdings war er klug und erfahren genug, sich davon nicht das Geringste anmerken zu lassen. Thranduil würde es ihm eindeutig übel nehmen. Dieser Elbenkönig war ein wenig nachtragend. Haldir hatte damals schließlich nicht wissen können, dass die hübsche Elbin, mit der Haldir auf dem Begrüßungsfest damals vor langen Jahren in Düsterwald verschwunden war, gerade von Thranduil selbst favorisiert wurde.
Ruhig und mit undurchdringlicher Miene stand der Galadhrim also am Ufer des Anduin, nicht weit von der Stelle entfernt, an der sie den Flusskahn so nah wie möglich angelandet hatten und beobachtete das wilde Durcheinander, das sich vor ihm abspielte.
Er wandte leicht den Kopf zur Seite, als sich einer der Waldelben zum ihm gesellte. Forlos, wenn er sich recht erinnerte, der Hauptmann von Thranduils Leibgarde. Der Tawarwaith nickte ihm kurz zu, ein Funkeln in den dunkelblauen Augen.
„Könnt Ihr mir verraten, worum die Aufregung sich jetzt noch dreht?" erkundigte sich Haldir nach einer Weile.
„Lasst Euch überraschen", war die gelassene Antwort.
Könnte von mir sein. Haldir unterdrückte ein breites Grinsen und konzentrierte sich wieder auf die Szenerie rund um König Thranduil.
Ein bisschen erinnerte der Waldelbenkönig an einen Herrn der Zwerge. Die Ithildrim, die um ihn herumstanden, waren deutlich kleiner und zierlicher. Aber wohl nicht einfacher zu handhaben. Die beiden Heiler der Rhûna debattierten mal miteinander und mal mit Thranduil selbst, Leiloss stand zwar dazwischen, hielt sich aber erstaunlich zurück. Ab und zu rieb sie sich die rechte Wange, auf der sich immer noch Varyas Finger abmalten. Das war beinahe das erste gewesen, das vom üblichen Verlauf einer üblichen Begrüßung unter üblichen Erstgeborenen stark abgewichen war. Noch während fast alle freudestrahlend durcheinander gelaufen waren, hatte ein klatschendes Geräusch für sekundenlange Erstarrung gesorgt.
Haldir hatte mit staunenden Augen zugesehen, wie Thranduils Heilerin der glücklich geretteten Ithildrim eine saftige Ohrfeige verpasst und sie dann auf das Heftigste beschimpft hatte. Ihr Begleiter Galen stand daneben und seine einzige Reaktion auf Leiloss Aufschrei und anschließenden Tränenausbruch bestand darin, ebenfalls drohend die Hand zu heben.
„Warum ist mir das noch nie eingefallen?" hatte Thranduil nur gegrollt und Haldir auf eher konventionelle Weise begrüßt.
Jedenfalls konnte diese Handgreiflichkeit die Wiedersehensfreude nicht wirklich trüben. Prinz Legolas ertrug eine lange und feste Umarmung von Estel, der wiederum von Galen und Varya beinahe erdrückt wurde. Mittendrin lächelte etwas verwirrt ein großgewachsener Elb, dessen Ähnlichkeit mit Lord Erestor von Imladris sich als rein äußerlich herausstellte.
Haldir kam in den Genuss eines Schulterklopfens von Galen und zu seinem Entsetzen reagierte Varya auf seine höfliche Begrüßung mit einem strahlenden Lächeln und einer anschließenden Umarmung, die viel von Estels Enthusiasmus in sich trug. Begleitet wurde das von einem recht finsteren Blick Thranduils, was den Galadhrim dazu veranlasste, Rhûnars Heilerin entgegen seiner sonstigen Art ebenfalls sehr familiär an sich zu drücken. Sie roch gut, stellte er dabei fest, irgendwie angenehm sommerlich nach Lavendel und Pfirsichen.
„Kommt gar nicht in Frage!" Thranduils ärgerlicher Ausruf brachte die Gegenwart wieder in Haldirs Überlegungen. „Nie.Mals."
„Aber wir sind quasi schon halb da", widersprach Varya und rückte näher an Galen heran, der eifrig nickte.
„Halb da?" echote der Tawarwaith und deutete auf die Silhouette des Nebelgebirges. „Wir sind nicht einmal annähernd da! Zwischen uns liegt nicht gerade eine sanfte Hügelkette. Du musst einen Sehschaden haben, Varya."
Haldirs Blick folgte der Richtung der königlichen Geste. Thranduil würde sich niemals darauf einlassen, mit dieser ganzen Truppe weiter nach Imladris zu reisen. Schon unter normalen Umständen war das kein Spaziergang, aber dieser seltsame Haufen würde gar nicht erst am Hohen Pass ankommen.
„Sie bekommt Verstärkung…", raunte Forlos ihm zu. „Was haltet Ihr von einer Wette, Hauptmann Haldir?"
„Einer Wette?" Legolas und Estel tauschten gerade höchst alarmierende Blicke voller Einverständnis, fand Haldir. Außerdem schlenderten sie betont harmlos näher an Thranduil heran. „Ich wette eigentlich nicht."
„Ihr werdet damit anfangen noch ehe der Sommer rum ist", gluckste der Garde-Hauptmann aus Düsterwald.
„Ich war noch nie in Imladris", seufzte Varya gerade und bot ein Bild unendlicher Traurigkeit. Selbst Haldir verspürte impulsiv den Drang, sie tröstend in die Arme zu nehmen.
„Du warst auch noch nie in Mordor!" knurrte Thranduil und fuhr mit dem Zeigefinger unbehaglich unter dem Kragen seiner Tunika entlang. „Es gibt bessere Zeiten, um nach Imladris zu reisen."
„Wirklich?" Galen sah von Thranduil zu Legolas. „Wann denn?"
„Sommer ist eigentlich immer gut", überlegte Thranduils Sohn. „Die Tage sind lang und das Sonnenlicht macht es den Orks schwer."
„Der Pass ist gut passierbar", ergänzte Estel.
Thranduil warf einen hilfesuchenden Blick in Richtung der beiden Hauptmänner. „Forlos, sagt etwas."
„Ich bin dagegen", sagte sein Krieger gehorsam.
„Bah!" Varya machte eine abwertende Handbewegung. „Ihr seid immer gegen solche Reisen. Das zählt nicht mehr."
„Genau", kam es erstmals von Leiloss.
Varyas und Galens Köpfe schnappten synchron zu ihr herum. „Du sei still!"
„Sind sie eigentlich Zwillinge?" erkundigte sich Haldir gedämpft bei Forlos.
„Könnte man annehmen, nicht wahr?"
„Faszinierend."
„Nur am Anfang."
„Es wäre schon eine große Ehre, eine Weile in Imladris die Heilkunst zu studieren", meinte Gilnín nun mit leichtem Stottern. „Vielleicht finden wir auch etwas gegen diese Mordor-Falter."
Stille breitete sich aus, in deren Verlauf sich alle Augen auf Thranduil richteten, dessen innerer Kampf sich auf seinen angespannten Zügen abzeichnete. Schließlich atmete der Tawarwaith tief ein.
Das war der Moment, wo sich Forlos abwandte und in Richtung der Beorninger losmarschierte, die sich ein Stück flussaufwärts eingefunden hatten und mit den Sterblichen sprachen, die das Schiff für eine kurze Rast verlassen hatten. Haldir zögerte einen Augenblick, folgte ihm aber dann.
„Wollt Ihr nicht wissen, was er entscheidet?" erkundigte er sich mit einem Blick zurück über die Schulter.
„Was denkt Ihr denn?" Forlos bewegte zur Lockerung den Kopf leicht hin und her. Die Geste war Haldir vertraut. So leitete er selbst auch immer eine neue Aufgabe ein. „Wir werden Pferde für Euch, Estel und Leiloss brauchen. Grimbeorn hat zum Glück immer welche für unsere Kuriere in seinen Ställen. Außerdem benötigen wir Proviant und ich muss noch eine Nachricht in den Palast schicken lassen."
„Wenn wir tatsächlich jetzt nach Imladris reisen, werden wir wohl erst nach der Schneeschmelze im Frühling wieder den Rückweg antreten können."
„Wir?"
Haldir zuckte die Achseln. „Noch ist es ja nicht entschieden."
„Warum mache ich das?" stöhnte hinter ihnen Thranduil und hob in einer theatralischen Geste die Arme. „Legolas, als Thronfolger wäre es eigentlich deine Aufgabe, mir zur Seite zu stehen."
„Aber sicher, Adar", nickte sein Sohn zuvorkommend und wenig hilfreich.
„Elrond weiß gar nicht, dass wir kommen." Thranduils letzter Versuch war gar nicht so schlecht.
„Er führt ein gastliches Haus", sagte Estel fröhlich.
Thranduil starrte ihn düster an. „Ach ja?"
„Nun?" erkundigte sich Forlos bei Haldir. „Jetzt ist es wohl entschieden. Ihr begleitet uns?"
„Ich sehe mich außerstande, mir das entgehen zu lassen."
„Beim nächsten Mal werdet Ihr schlauer sein." Forlos schlug ihm gutmütig auf die Schulter und wandte sich dann Grimbeorn zu, der das Ganze kopfschüttelnd verfolgt hatte. „Ihr habt meinen König gehört, Grimbeorn. Wir brauchen Proviant und Pferde."
„Die sollt Ihr haben", nickte der Beorninger und strahlte. „Und ich werde keinen zusätzlichen Preis dafür fordern. Am besten wäre wohl noch, Ihr brecht gleich heute auf."
„Ihr klingt irgendwie verängstigt", stellte Haldir nicht sehr taktvoll fest.
„Beorns Sohn kennt keine Angst", blaffte der Gestaltenwandler ihn sofort an.
„Wie schön", sagte Haldir mit einem wölfischen Lächeln. „Dann könnt Ihr uns ja noch bis auf den Pass begleiten und Euch gleich davon überzeugen, dass es dort alles seine Ordnung hat."
„Das hätte ich ohnehin vorgeschlagen", knurrte Grimbeorn und klang umso mehr wie ein in die Enge getriebener Bär. „In einer Stunde treffen wir uns wieder hier am Ufer."
„Wir könnten Euch übersetzen", bot Warrick an, der den ganzen Wortwechsel ahnungslos, aber mit freundlicher Miene verfolgt hatte. „Es wäre uns eine Ehre, Hauptmann Haldir, und ein kleiner Dank für die Rettung unserer Leben. Außerdem erscheint es mir nicht recht, diese liebreizenden Geschöpfe den Gefahren der Furt auszusetzen."
Die liebreizenden Geschöpfe, wie Warrick voller Naivität Varya und Leiloss genannt hatte, waren nach Haldirs bescheidener Meinung eine echte Bedrohung für jedermanns Seelenfrieden. Kein Wunder, dass Galadriel soviel Wert darauf legte, ihr Leben zu schützen. Glaubte man Lord Celeborn, war auch die Herrin des Goldenen Waldes noch immer mit einem Temperament gesegnet, das eigentlich für ein ganzes Dutzend Elbinnen ausreichte. Ihre lange Lebensdauer mochte viel davon nun dämpfen, aber in früheren Zeiten dürfte sie sich nicht sonderlich von den Ithildrim unterschieden haben.
Celeborn würde wahrscheinlich jedes Wort genießen, das Haldir von Thranduils fataler Wahl seiner neuen Gefährtin zu berichten hatte. Zwischen den beiden Doriath-Elben herrschte eine seltsame Hassliebe, in der sich einer am Ärger des anderen umso mehr ergötzte. Das alleine war schon ein Grund, sich Thranduil bis nach Imladris anzuschließen.
Während also Varya voller Triumph an Bord des Lastkahns ging, gefolgt von Leiloss, Hinner und Gilnín, dem niemand schwimmend eine Überquerung des Anduin zutraute, Warrick das Gepäck der Reisenden und ihre Waffen ebenfalls auf seinem Schiff verstaute, damit es nicht unnötig nass wurde, machte sich der Rest der Elben zusammen mit ihren Pferden daran, den Kampf mit den Fluten des Anduin aufzunehmen.
Die Überquerung verlief reibungsloser, als wohl alle erwarteten. Einige der Pferde wurden etwas abgetrieben, aber sie fanden sich mit Hilfe ihrer jeweiligen Begleiter nach und nach wieder am Westufer bei den übrigen durchweichten Elben ein, die sich gar nicht erst die Mühe machten, in dieser Mittagshitze die Kleidung zu wechseln.
Der Abschied von Warrick war kurz und in Estels Fall herzlich. Der Sterbliche würde jetzt mit seinen Leuten wieder den Anduin herabfahren, um weiter im Süden das Schiff wohl aufzugeben oder an einer der sicheren Handelsstationen zu verkaufen. Seine Männer kamen aus verschiedenen Teilen der südlichen Lande und es zog sie nun heimwärts zu ihren Familien, die wahrscheinlich schon alle Hoffnung aufgegeben hatten, sie lebend wieder zu sehen. Estel hatte ihnen in einem Anfall von Vorsicht das Versprechen abgenommen, niemandem zu erzählen, was zu ihrer Rettung geführt hatte. Nach Haldirs Erfahrung mit der Vertrauenswürdigkeit gewöhnlicher Sterblicher hätte er sich den Atem dafür sparen können.
Wenigstens die weitere Reise war ruhig und friedlich – also höchst ungewöhnlich.
Haldir wurde folgerichtig mit jedem Tag, den sie sich dem Nebelgebirge näherten, angespannter. Er war nicht alleine damit. Thranduil verstärkte die nächtlichen Wachen, Forlos blieb immer in Reichweite der drei Ithildrim und Legolas stellte seine Jagdausflüge zusammen mit Estel ein, als sie den Hohen Pass erreichten, der sich deutlich sichtbar als hellgraues Band die Bergflanke hinauf wand.
„Das dürfte nicht sein", verkündete Grimbeorn, kaum begannen sie mit dem Aufstieg. „Gewöhnlich lagern hier in der Nähe die Hüter der Passage. Sie hätten uns längst bemerken müssen."
„Warum bin ich nur nicht überrascht?" murmelte Thranduil.
„Vielleicht sind sie zur Jagd", schlug Estel hoffnungsvoll vor.
Grimbeorn bedachte ihn mit einem abfälligen Schnauben. „Und lassen den Pass unbewacht? Ich werde mich umsehen."
Haldir wechselte einen vielsagenden Blick mit Forlos. Keiner von ihnen wusste genau, warum, aber sie verspürten plötzlich das Gefühl drängender Eile.
tbc
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Feanen: Im Winter? Es sah jetzt schon nicht übermäßig warm aus. Das mit den Büchern klingt interessant. Nach der Sterblichkeitsrate entspricht das einer normalen fanfiction (grins)
Michiru-chan1: Das mit den Reviews ist im Augenblick auf ohnehin so eine Sache. Manche kommen nur bei mir in der mail an, andere wieder auch auf der review-seite. Und wenn ich sie bekomme, dann sehen sie etwas seltsam aus. Keine ä,ü etc.
Wenn mich nicht alles täuscht, war die Geschichte mit den Trollen und Bilbo ein paar Jahre erst her. Estel dürfte ein kleiner Junge gewesen sein. Muss ich aber noch mal genau nachrechnen. Jedenfalls haben die versteinerten Burschen wohl noch nicht allzu viel Moos angesetzt. Was aus ihren Nachfolgern wird, wird sich zeigen (ggg).
Con war schön. Du solltest nächstes Jahr auch mal hinfahren. Es ist ein echtes Erlebnis.
Ithiliell: Ich hab mir bei dem Beorninger einfach vorgestellt, dass er ja wohl ein bisschen was von einem Bären haben muss, auch wenn er in menschlicher Gestalt rumläuft. Und Bären sind bekanntlich ein wenig griesgrämig. Beorn war es ja im kleinen Hobbit auch etwas.
Uh, Erestor gefällt mir auch. Das merkt man wohl (verlegen lächel)
Iary: Ich schätz mal, Thranduil kann grundsätzlich keinen leiden, der mit Celeborn zu tun hat und dann war da ja auch noch die Sache mit der Waldelbin, die eigentlich Thranduil...äh ja, das prägt die Sympathie doch eher negativ.
Amélie: Nicht, dass du etwas voreingenommen wärst. Nein, es ist ganz objektiv, dass Elrond für überhaupt nix dafür kann, nur immer von dem bösen Erestor und dem windigen Glorfindel zu Unsinn angestiftet wurde und immer der ganz arme Leidtragende davon ist. So ähnlich?
Und was die Ithildrim als solche angeht – sie haben halt Temperament. Varya kann ihres an Thranduil abbauen und die kleine Leiloss sucht noch nach jemandem, der sie auf Dauer erträgt. Estel wird es wohl nicht wirklich sein. Wäre mal ganz interessant, wie Arwen sich das Püppchen vornimmt und über den Begriff ‚mein Verlobter' aufklärt. Wobei Estel wahrscheinlich noch ganz zufrieden wäre, weil er mit Leilo sowieso nicht klarkommt. Und Haldir ist wirklich keine Hilfe, das geb ich ja sogar zu. Aber wann ist Haldir schon mal nett?
Das war Zufall mit dem sorbischen Sorben! Ich brauchte doch nur einen Namen, kann ich ahnen, dass er sofort repräsentativ für eine ganze ostdeutsche Minderheit wird? Aber zumindest kann mir niemand vorwerfen, Minderheiten nicht zu berücksichtigen. Es sind jetzt sogar welche drin, die es auf Mittelerde gar nicht gegeben hat (zwinker).
Shelley: Naja, Legolas hat Ionnin zwar zurückgeschickt, aber mal sehen, was der Bergsalamander so davon hält. Was Erestor angeht, denke ich schon, dass Menschen so was ohne weiteres glauben würden. Menschen glauben erstmal wohl alles, solange es geheimnisvoll oder grausam ist, keine Ahnung warum. Die würden auch glauben, dass Elben kleine Kinder fressen, solange es nur oft genug behauptet wird. Oder?
Die Dunkelheit – ich hatte eigentlich beabsichtigt, dass es zwar heller Tag ist, aber dieser Weg durch den Wald absolut duster. Ist wohl nicht richtig rausgekommen, seufz, sorry.
Seniwallenstein: Huhu, seni, geht es wieder besser? Nicht mehr soviel Stress? Vielleicht kannst du dich mit der Story etwas entspannen. Jede Menge Thranduiliens, man kann nie genug davon haben. Das mit Haldir war übrigens auch einer der Gründe, warum ich ihn kurzerhand reingeschrieben habe. Irgendwoher mussten sich die zwei doch kennen und Aragorn schien ihn im Film ja richtig zu mögen (rätsel).
Ja, mehr oder weniger treffen sie nach und nach alle aufeinander und wenn es auch nur kurz bei einigen davon ist. Und ja, es wird turbulent und ein bisschen gefährlich. Ist ja keine Kaffeefahrt oder das elbische Äquivalent davon. Zeit für ein bisschen Action kommt langsam. Aber nur ein bisschen (grins)
Lord elo: Also gut, Erestor in Schwierigkeiten kommt noch, versprochen. Und Elrond in Schwierigkeiten kommt auch noch und der ganze Rest in Schwierigkeiten kommt auch noch. Hab ich jemanden vergessen? Nein, glaub ich nicht. Thranduils Geschwister kommen allerdings nicht, ich weiß immer noch nicht, wo ich die herholen soll. Einer seiner Art dürfte reichen. Was Eldarion angeht, ich dachte bislang immer, das wäre der Sohn von Aragorn und Arwen, hm.
Borzo muss doch Ratten fangen und noch ein paar andere Sachen, aber das dauert noch was. Es dauert auch noch, bis ich die Sache mit dem Buch löse. Aber eine Bedeutung hat es. Das hat wohl jeder gemerkt (seufz), ich schätze, ich bin keine gute Krimischreiberin.
Schön, wenn dir die Charaktere gefallen – sogar Figwit und Gilnín (smile)
Sarah0683: Hallo, schön, dass du noch mitliest. Ja, Elrond kennt Glorfindel und Erestor, wobei es aber noch jemanden gibt, der beide kennt (grins).
Ich weiß, ich wollte alle zusammen kommen lassen und versprochen, es wird auch passieren. Nur müssen sie vorher noch ein kleines bisschen rumwandern und sich mit Trollen, Orks und noch ein paar finsteren Gesellen herumschlagen. Irgendwie bleibt dem armen Figwit wohl nichts erspart.
Meinst du nicht, dass sich so Spelunken – ähnlich Wirtshaus im Spessart (ggg) – eine ganze Weile halten? Wenn ich mir die Gebäude aus dem Mittelalter ansehe, die immer noch stehen und in denen zum Teil die gleichen Handwerker sind. Außerdem hat Tykvar ja so eine Art Marktlücke. Treffpunkt Ganoven und sonstiges Pack. Auch wenn er meint, Erestor gehört dazu. Ein bisschen graut mir davor, wenn ich Erestor ihm erklären lassen muss, warum er ihn so lange angelogen hat. Tykvar hat nämlich wirklich Ehre im Leib.
Diesmal wird Elrohir wohl endgültig die Nase voll von Wetten mit seinem Bruder haben. Das, was Elladan bald verlangen wird, hat es in sich.
