Disclaimer Alles gehört Tolkien bzw. seinen Erben. Kein Grund also zur Aufregung, ich habe es mir nur aus reinem Spaß geliehen, nicht wirklich misshandelt und gebe es auch wieder zurück.

A/N: Es hat eine Woche Verzögerung gegeben. Dafür ist dieses aber auch etwas länger. Okay?

20. Kapitel: Schön, dass wir darüber geredet haben.

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Man sah ihr förmlich an, dass sie sich zu Tode langweilte. Glorfindel schmunzelte leicht und blieb stehen. Eigentlich war er gerade auf dem Weg zurück ins Haus. Es hatte seine Lebensgeister ungemein beschwingt, die Krieger der Garde systematisch in Grund und Boden zu trainieren. Zudem war es Balsam für seine Seele, dass er einen Trupp arg lädierter, völlig erschöpfter Krieger auf dem Übungsplatz zurückgelassen hatte.

Sie waren jetzt seit drei Tagen wieder zurück und seit genau auch drei Tagen scheuchte er die Krieger mehrere Stunden täglich über den Übungsplatz, um sie spüren zu lassen, dass man Trolle nicht nach Imladris hineinließ, ohne dafür Ärger zu bekommen. Noch einige Tage mehr oder vielleicht auch Wochen - Glorfindel war da noch etwas unschlüssig - und er war sich sicher, dass sie es für den Rest ihrer unsterblichen Leben auch wirklich begriffen hatten.

Ihm ging es also gut, Varya wohl nicht so sehr, wenn er ihre düstere Miene betrachtete. Mit vorgerecktem Kopf marschierte sie über einen der Kieswege tiefer in den Garten hinein und nach kurzem Überlegen folgte er ihr unbemerkt. Das Nichtstun musste ihre Geduld auf eine harte Probe stellen, auch wenn sie es sich nicht nur verdient hatte, sondern es wohl laut Elronds Aussage auch dringend brauchte. Die letzten Tage vor ihrer Rückkehr waren offenbar gerade für die Heiler eine äußerst strapaziöse Zeit gewesen. Galen humpelte noch immer reichlich angeschlagen herum, Erestors Ebenbild Gilnín ward nicht mehr gesehen, weil er sich in Elronds Apotheke verschanzt hatte, in der es angeblich sehr viel ruhiger zuging und Elrond selbst fand erst so langsam zu seiner alten Form zurück. Der Herr von Imladris beschränkte sich darauf, Besprechungen abzuhalten, um überhaupt irgendwo einen roten Faden in den Ereignissen der letzten Wochen zu finden.

Varya blieb vor einem kleinen Teich stehen, aus dem noch einige abgerissene Äste herausragten. Sie raffte den Saum des wirklich aufwändigen, dunkelblauen Kleides etwas, das eindeutig von Bruchtals talentierten Schneidern stammte, blickte noch einmal prüfend nach links und rechts und schoss dann einen großen Kiesel mitten in den Teich. Es platschte und die Wellen setzten die gesamte Wasseroberfläche in Bewegung, brachen sich an den Ästen, verursachten neue Wellenkreise und störten damit für sie wohl sehr zufriedenstellend die vorherige Ruhe.

„Hah!" machte sie leise und kullerte sich mit der Stiefelspitze einen weiteren Stein zurecht.

Sie langweilte sich wirklich zu Tode und Glorfindel beschloss, sie aus ihrem Elend zu erlösen. „Langeweile?"

Der Stein flog eine etwas missglückte Bahn und kullerte in der Uferböschung herum. Varya drehte sich empört zu Glorfindel um, der jetzt nur drei Schritte von ihr entfernt stand und harmlos lächelte. „Was machst du hier? Solltest du nicht auch in einer dieser wichtigen Besprechungen sein?"

„Die sind auch wichtig, wenn ich nicht dabei bin", war seine gutgelaunte Antwort. „Ich hatte Angenehmeres zu tun."

„Ich nicht", knurrte sie und legte sich einen neuen Stein zurecht. Wenn es so weiterging, lief der Teich irgendwann über. „Erholung! Ich verstehe ja, dass alle etwas Erholung brauchen. Alle anderen wohlgemerkt, Galen und auch Elrond insbesondere, aber warum ich zum Nichtstun verdammt bin, versteh ich nicht. Ich bin noch nie in meinem Leben untätig gewesen. Noch nie!"

Und Thranduil war ein Idiot, sie einfach sich selbst zu überlassen. In Imladris gab es genug Elben, die bereit waren, ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Ithildrim zu konzentrieren und ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Glorfindel hatte sich die letzten Abende köstlich amüsiert, wenn er die Anstrengungen einer nicht unbeträchtlichen Anzahl junger und nicht mehr ganz so junger Elben beobachtet hatte, Varya eines ihrer himmlischen Lachen abzuluchsen. Ein Privileg, das gewöhnlich fast ausschließlich für Thranduil reserviert war. Verdammter Glückspilz! „Genieß es doch einfach."

Varya betrachtete ihn einen Moment mit schiefgelegtem Kopf. „Ich kann den Übungsplatz von meiner Terrasse aus sehen. Du hast wieder deine Krieger gequält."

„Sie haben sich nicht beschwert", meinte er mit einem sardonischen Lächeln. „Außerdem verdienen sie es. Wer zwei Trolle nach Imladris lässt, hat einfach noch nicht genug gelernt."

„Gab es Verletzte?"

„Keinen, um den du dich kümmern musst", schmunzelte er und streckte ihr die Hand hin. „Begleite mich, du gelangweilte, königliche Heilerin."

„Wohin?" wollte sie wissen, nahm aber dennoch erleichtert seine Hand und ließ sich von ihm den Gartenweg herunter zurück zum Haus ziehen.

„Ich zeig dir meine Waffensammlung", verkündete er und wackelte mit den Augenbrauen. „Nur wir beide und jede Menge scharfe Klingen. Sehr anregend."

„Und das funktioniert normalerweise?" fragte sie mit einem unterdrückten Lachen.

„Immer, meine Süße."

„Du sollst mich nicht so nennen."

„Aber es macht Spaß, wenn du so empört die Stirn runzelst."

„Eigentlich mag ich keine Waffen", erklärte sie nicht sehr überraschend. „Warum sammelst du sie?"

„Sie erzählen alle eine Geschichte", erklärte Glorfindel etwas ernsthafter. „Geschichten, die man nicht vergessen sollte."

Ihr durchdringender Blick schien plötzlich mitten in seine Seele zu reichen. Glorfindel hatte Mühe, seine Fassung zu wahren. „Du solltest dich nicht so mit der Vergangenheit quälen. Und wenn du sie bis in alle Ewigkeit aufbewahrst, wirst du die Leben nicht mehr zurückholen können, die mit ihnen zusammen beendet wurden."

„Das weiß ich", sagte er nach einem kurzen Räuspern und drückte die Klinke der schweren Holztür nieder, die mit breiten, verzierten Eisenbändern beschlagen war.

„Aber du hoffst dennoch", meinte sie sanft und hakte sich fester bei ihm unter. „Du hast ein gutes Herz, Glorfindel, deswegen mochte ich dich von Anfang an."

„Und ich dich, Varya Ithilfin", erklärte er feierlich. Und diese Formulierung traf nicht annähernd, wie teuer sie ihm wirklich war. „Sogar ganz ehrenhaft."

„Sag das Thranduil. Er ist ein bisschen komisch in letzter Zeit."

„Thranduil ist immer komisch."

„Komischer als sonst, meine ich."

„Ach so."

Varya winkte ab, trat ein paar Schritte in den Raum und drehte sich einmal um die eigene Achse. „Waffensaal? Mandos' Hallen sind dagegen wahrscheinlich so beengt wie eine Abstellkammer."

Glorfindel trat hinter sie und sah sich um. Nun gut, vielleicht war der Saal mit seinen drei Ebenen ein klein wenig großzügig geschnitten. Die unterste, auf der sie sich gerade befanden, war den elbischen Waffen vorbehalten und zeichnete sich dadurch aus, dass fast zu jedem Schwert, jedem Messer oder Speer wenn möglich die passende Rüstung gestellt worden war. Es hingen große Gemälde an den weißen Wänden, auf denen einige Schlachtszenen nachgestellt waren, in denen die herausragendsten der Sammelstücke ihren Ruhm geerntet hatten.

„Nur die Waffen unserer Art?" erkundigte sich Varya und schlenderte langsam auf die große Treppe zu, die in der Mitte des Raumes in den ersten Stock führte, sich auf halber Höhe jedoch in zwei seitliche Aufgänge teilte, die von einem quadratischen Absatz ausgingen. „Wem gehörte das?"

Wie es auch durch seinen besonderen Platz beabsichtigt war, verharrte sie als erstes vor Gil-Galads Schwert, dessen weißer Griff im Sonnenlicht leuchtete. „Celei", erklärte Glorfindel und schlenderte auf die andere Seite des breiten Podests, auf dem es in einer schwarzen Granithalterung ruhte, die durch ihre Schlichtheit in keiner Weise von der Schönheit dieser Waffe ablenkte. „Silberne Träume hat es wahrlich geschenkt, die am Ende mit anderen Waffen teuer erkauft wurden. Im Kampf wurde es nicht wirklich eingesetzt."

„Celei?" Varya runzelte die Stirn. „Wem gehörte es denn nun?"

„Einem Freund", murmelte Glorfindel abwesend und musterte eingehend Ereinions selten gebrauchte Zeremonialwaffe. Irgendetwas war anders daran. Er beugte sich vor, um sie noch näher in Augenschein zu nehmen.

„Stimmt was nicht?" Varya stand genauso gebeugt auf der anderen Seite und beäugte ihn fragend über die Klinge hinweg.

„Ich bin mir nicht sicher."

„Hier ist ein Fingerabdruck", verkündete sie mit gerunzelter Stirn. „Und ein Blutfleck. Ein ganz kleiner, blasser."

„Kann nicht sein." Niemand fasste dieses Schwert ohne seine Erlaubnis an und da er diese Erlaubnis noch nie erteilt hatte, konnte es eben nicht sein. „Celei ist tabu für einfach jeden."

„Ist aber so. Reinigst du die Waffen nicht, wenn du sie hier aufstellst?"

„Doch!" knirschte er.

„Dann ist das Blut frisch." Sie schnüffelte etwas. „Ein Heiler erkennt Blut, wenn er es vor sich hat."

„Du riechst es?"

„Nein, ich tu nur so. Natürlich rieche ich es, Blut ist einzigartig. Außerdem sehe ich es." Sie richtete sich wieder auf und verschränkte die Arme. „Hast du es schon lange?"

„Einige tausend Jahre und solange wurde es nur hier aufbewahrt." Aber das konnte sich in naher Zukunft rasant ändern, er würde den Übeltäter nämlich damit massakrieren. Zumindest würde er es ihm androhen. Gil-Galads Schwert war kein Obstmesser, das man sich mal eben so ausleihen konnte.

„Naja, du warst ein paar Tage weg", sagte sie in völliger Ignoranz gegenüber der Ungeheuerlichkeit, die sich ihm da darbot. „Das ist also Celei. Nettes Schwert. Zeigst du mir auch noch den Rest der Sammlung?"

Glorfindel konnte es nicht fassen. Gab es eigentlich keinen Anstand mehr in diesem Haus? Was musste man noch tun, damit wenigstens ein Rest von Privateigentum respektiert wurde? Er hatte immerhin schon die Fenster vergittern lassen, damit nicht dauernd irgendwelche Gäste hereinstreunten und an den Waffen ohne Aufsicht herumfingerten.

„Glorfindel?"

Am besten ließ er einen Glaskasten anfertigen, der über ein ordentliches Schloss verfügte, um dieses Schwert vor den schmuddeligen Fingern irgendwelcher Halborks zu schützen.

„GLORFINDEL!"

Der etwas ärgerliche Tonfall riss ihn aus seiner Empörung. Varya war weg. Jedenfalls im ersten Moment. Nach kurzem Suchen entdeckte er sie einige Meter entfernt vor der Nachbildung seiner Rüstung aus Lindon. Mit einem letzten irritierten Blick auf Celei gesellte er sich zu ihr. „Meine Rüstung. Aus Lindon."

„Ah. Etwa die, mit der du…" Nach ihrer Handbewegung war es zumindest abwärts gegangen. „Du weißt schon. Sehr heiß, sehr böse und sehr tiefer Fall."

Diese Beschreibung des Kampfes mit dem Balrog war selbst ihm neu und er hatte schon viele Variationen davon gehört. „Ja, sehr heiß und irgendwie endgültig."

Sie strich mit den Finger über den aus breiten Metallbändern gefertigten Brustpanzer. „Keine Brandspuren."

„Varya, das ist eine Nachbildung!"

„Ich nehme an, die andere ist geschmolzen." Sie polierte mit dem Ärmel ihres Kleides über eines der Bänder. „Dürfte sozusagen eine innige Verbindung mit dir eingegangen sein. Als Toter musst du merkwürdig ausgesehen haben."

Glorfindel brauchte einen Moment, um das fröhliche Funkeln in ihren Augen zu bemerken. „Respektloses Kind! Du vernichtest meine Legende."

Sie entwischte seinen zugreifenden Händen und rannte lachend Richtung Treppe. Glorfindel vergaß den Ärger mit Celei, seinen in Trümmern liegenden Ruf als Balrogtöter und stürmte hinter ihr her. Auf der vierten Stufe erwischte er sie schließlich mit beiden Händen an der Taille. Laut lachend drehte sie sich in seinen Armen herum und drohte ihm mit dem Finger. „Nicht an die Heilerin fassen!"

Eru, für einen kurzen Moment sah er herunter in ihre lachenden Augen und wünschte sich, sie vor Thranduil kennen gelernt zu haben. Dann verflog dieser Moment in der schlichten Selbsterkenntnis, dass auch das nichts geändert hätte. „Sagt wer?"

„Rate. Du hast einen Versuch."

Beide erstarrten sie, als die Worte von einem Eishauch begleitet durch den Raum klangen. Thranduil stand in der Tür zum Waffensaal und ein beinahe sichtbares Feuer der Wut umfasste ihn. Es strafte die Kälte seiner Worte und die Beherrschtheit seiner Bewegungen, mit denen er die Distanz bis zu Celeis Podest zurücklegte, Lügen.

„Es ist nicht das, wonach es aussieht", stammelte Varya entsetzt. „Thranduil, mach keinen Unsinn."

Glorfindel krümmte sich innerlich bei dieser Antwort. Er war schon gelegentlich in wirklich verfänglichen Situationen gewesen und komischerweise waren das zumeist die ersten Worte, die die Schuldigen zu sagen pflegten. Varya hatte eine gute Wahl getroffen, um die Lage noch schlimmer zu machen als sie es ohnehin schon war.

„Unsinn?" echote der Waldelb und strich beinahe beiläufig mit der linken Hand über Celeis Klinge, die andere legte sich ganz sanft auf den Schwertgriff.

„Zum Beispiel wütend werden."

Werden? Glorfindel lächelte etwas schief. Was hieß hier werden? Thranduil kochte bereits. Seine indigoblauen Augen hatten sich so verdunkelt, dass sie beinahe schwarz wirkten. Glorfindel erkannte einen Kampf, wenn er ihm unmittelbar bevorstand. Da hätte es auch nicht mehr der Beobachtung bedurft, dass sich eine äußerst geübte, königliche Hand nun fest um den Schwertgriff schloss.

„Ich glaube, Glorfindel mag es nicht, wenn jemand das Schwert anfasst." Varya redete sie erfolgreich um Kopf und Kragen. Eigentlich redete sie eher IHN alleine um Kopf und Kragen. „Da ist er empfindlich."

„Nein wirklich?" machte Thranduil mit einem falschen Lächeln und hob Celei mit einem Ruck aus der Halterung, um es einmal prüfend hin und her zu schwingen. „Das kann ich wirklich gut verstehen. Ich bin auch sehr empfindlich, wenn so etwas passiert. Anfassen – meine ich."

„Das ist doch kindisch!" fauchte die Ithildrim jetzt aufgebracht. „Und außerdem ein Missverständnis. Hör auf damit, Thranduil."

Es wurde immer besser. Missverständnis und kindisch waren sicher die beiden Worte, die ein Elb wie Thranduil in dem Augenblick hören wollte, in dem ihm wohl gerade klar wurde, was er eigentlich zu verlieren hatte und in dem er glaubte, kurz davor zu stehen. Ja, Varya machte ihre Sache als Friedensstifterin wirklich gut, wirklich außergewöhnlich gut. Thranduil streifte nun bestimmt nicht die lange Robe von den Schultern, weil er mehr Bewegungsfreiheit bei den Attacken auf seinen angeblichen Konkurrenten haben wollte, sondern weil es ihm ein bisschen warm war.

Langsam streckte Glorfindel den Arm aus und schob Varya zur Seite. „Geh jetzt besser, meldis. Thranduil und ich müssen etwas klären."

Im ersten Stock wurden die Waffen der Sterblichen aufbewahrt. Unter ihnen war ein númenorisches Schwert in einer Vitrine, mit dem er sich wenigstens eine Weile eine Chance gegen Celei in Thranduils Händen ausrechnete. Wenn er es bis dahin schaffte, konnte er sich Thranduil vielleicht doch lange genug vom Hals halten, um ihm einige passende Wort über Eifersucht und Gegenmaßnahmen nahe zu bringen. Vorausgesetzt, Thranduil hielt sich etwas zurück und versuchte keine Wiederholung des Brudermords im kleinen Rahmen mit Glorfindel als Hauptopfer.

„Ja, geh jetzt besser", bestätigte Thranduil mit einem eisigen Lächeln. „Wir unterhalten uns später."

„Ich hasse euch beide!" schrie sie erbost und rannte dann wild schimpfend hinaus.

Einen Moment herrschte Stille und beide Elben sahen sich nur an. Glorfindel öffnete den Mund, um vielleicht doch noch die von Elrond so viel gelobte Diplomatie walten zu lassen, schloss ihn aber wieder, als Thranduils Augen sich verengten.

„Wie du meinst", erklärte er dann, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte hoch in den nächsten Stock.

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„Du weißt, worauf es eigentlich hinausläuft." Erestor zupfte mit großer Gelassenheit ein Staubkorn von seinem Ärmel, das so winzig sein musste, dass es sogar Elronds scharfen Augen entging. „Alles spricht schließlich dafür."

„Und dennoch kann es nicht so sein", widersprach Elrond mit einem entschiedenen Kopfschütteln.

Erestor schnippte das imaginäre Staubkorn von seiner makellos schwarzen Robe und lehnte sich an das hohe Bücherregal in Elronds Arbeitszimmer. „Du willst nur nicht, dass es so ist. Es würde nämlich bedeuten, dass alles schon vor zwei Jahren begonnen hat."

„Denkst du wirklich, dass dieser Marsden ein so vorausschauender Planer ist?"

„Ich kann dir nicht sagen, was Marsden ist", sagte Erestor gedehnt. „Unsere Begegnungen waren sehr kurz und unerfreulich. Aber ich weiß zumindest, dass er kein halbintelligenter Wegelagerer ist, der nur eine gute Gelegenheit gefunden hat. Außerdem verfügt er wohl über mehr Männer, als wir dachten."

„Und dennoch hast du Estel einfach gehen lassen", meinte Elrond versonnen. Er kannte die Antwort, hörte sie ungern und ließ es dennoch darauf ankommen.

„Er ist erwachsen." Erestors Lächeln war voller Spott. Auch er wusste, dass Elrond dies erwartete. „Erwachsen für einen Sterblichen, der irgendwann über sich hinauswachsen muss. Und Halbarad hatte seine Gründe."

„Rache?"

„Das wohl auch", erklärte sein Freund. „Ob nun begründet oder nicht. Glaubt man den Worten von Thranduils Heilerin, hatte Marain niemals eine Chance."

„Erestor…" Elrond seufzte. „Wie geht es dem Kind?"

„Gut." Erestor runzelte etwas die Stirn. „Sie schreit noch immer sehr gerne. Ich habe mir sagen lassen, das ist üblich bei Menschenkindern."

„Nicht nur bei denen", bestätigte Elrond und dachte an die erste Zeit mit seinen Söhnen zurück. Arwen hatte niemals so geschrieen. Celebrian hatte immer gemeint, das sei der Lohn, weil sie die Zwillinge nicht in einem Anflug von Verzweiflung in Binsenkörbchen gepackt und den Bruinen hinunter geschickt hatten. Obwohl sie manchmal kurz davor gestanden hatten. Elrond hatte sich einmal sogar nach einer Woche voller missmutiger Söhne und fehlendem Schlaf dabei ertappt, einen Obstkorb prüfend in den Händen zu drehen, ob er groß genug für die beiden Plagen wäre. „Hast du dir schon Gedanken über den Namen gemacht?"

„Ich mache nichts anderes", lächelte Erestor mit einer Mischung aus Selbstironie und Sarkasmus. „Nicht, dass ich nicht eigentlich andere Dinge zu tun hätte, aber irgendjemand konnte seinen Mund nicht halten und nun werde ich von allen Seiten mit guten Ratschlägen eingedeckt. Sogar Figwit vertreibt sich seine ausufernde Genesungszeit damit, in alten Büchern zu blättern und nach Anregungen zu suchen."

„Wie geht es ihm eigentlich?"

„Dafür, dass ihm eigentlich nichts passiert ist, beherrscht er die Rolle des leidenden Helden sehr gut."

„Er lag unter einem Troll." Eru, es war immer noch schwer, nicht zu lachen bei der bloßen Erinnerung daran.

„Eine Tatsache, die ein Elb mit Selbstachtung möglichst verschweigen würde."

„Es ist schließlich kein Geheimnis, dass dein Gehilfe nicht zum Krieger geboren wurde."

„Faszinierend genug."

Elrond beschlich der Verdacht, dass Erestor sich aus dem gleichen Grund entschieden hatte, den jungen Noldo als Gehilfen anzunehmen, aus dem ein Forscher wie Gilnín diesen eigentümlichen Schmetterling bei sich hatte – purer Neugierde auf ein seltsames Lebewesen.

Ohne Klopfen wurde die Tür des Arbeitszimmers aufgestoßen und das nächste seltsame Lebewesen stürmte herein. Eine Ithildrim mit allen Anzeichen seelischer Auflösung. Elrond stand schneller auf den Beinen, als er den Gedanken zu Ende gebracht hatte. „Was?"

„Noch mehr Trolle?" ergänzte Erestor stirnrunzelnd.

Varya rang die Hände. So verzweifelt hatte er sie noch nicht einmal gesehen, als sie in den Klauen dieses Inmer gewesen war. „Die beiden bringen sich um."

„Wer?" Egal wer, Elrond setzte sich vorsichtshalber in Bewegung. Auch Erestor hatte sich vom Regal gelöst und steuerte Varya an. „Meine Söhne?"

Aus dem Konzept gebracht blinzelte sie einen Moment, dann wischte sie diese Vermutung mit einer knappen Handbewegung beiseite. „Ich weiß nicht einmal, wo die beiden sind."

„Ah", machte Erestor zu Elronds Irritation und fasste Varya am Arm. „Glorfindel und Thranduil also. Was hat der Vanya gemacht? Euch geküsst?"

„Nein! Er hat gar nichts gemacht. Jedenfalls nichts, was Thranduil annimmt. Nur seine Waffensammlung haben wir uns angesehen." Sie stutzte und sah ihn scharf an. „Wie kommt Ihr bloß auf die Idee, er könnte mich geküsst haben?"

„Weil er es schon die ganze Zeit darauf anlegt, Thranduil eine Entscheidungshilfe zu geben. Glorfindel ist zuzutrauen, dass er es auf diese Weise angeht."

Elrond hob die Brauen, Varya schnaubte sehr unelbenhaft. Alle zusammen verließen sie recht schnellen Schrittes das Arbeitszimmer. Nach der kurzen, nicht unbedingt geordneten Zusammenfassung, die Varya ihnen gab, während sie zwischen ihnen herlief und versuchte, Schritt zu halten, stritten sich diese beiden Hitzköpfe also nun in einem Saal voller tödlicher Waffen um etwas, das eigentlich überhaupt kein Streitpunkt war.

Als sie den Saal erreichten, war es verdächtig still. Die drei Friedensstifter blieben beunruhigt stehen. Es dauerte einen Moment, dann war von ganz oben das Scharren von Waffen zu hören. Das nächste Geräusch war ein Flattern, begleitet von einem Zischen und noch dazu schnell von oben näher kommend. Elrond dachte nicht einmal darüber nach. In einem Reflex ergriff er Varyas linken Arm, Erestor packte den rechten und Varya selber bewies auch erstaunlichen Sinn für Gefahren, denn sie sprang bereitwillig einen Schritt zurück. Mit nur kurzer Verzögerung bohrte sich dort, wo sie eben noch gestanden hatte, eine Fahnenstange mit einer speerähnlichen Metallspitze in die honigfarbenen Planken des wertvollen Holzbodens.

„Rohan", verkündete Erestor mit einem Blick auf die Standarte. „Sie sind wieder im ersten Stock."

„Beendet es!" forderte die Ithildrim bebend. „Bitte, Meister Elrond, bringt die beiden zu Vernunft."

„Aber natürlich", versicherte er sehr überzeugend und schob sie Richtung Saaltür. „Aber es ist besser, Ihr seid aus der Schussbahn. Lasst Euch von Aristil den Weg in meine private Bibliothek zeigen und wartet dort. Es wird alles in Ordnung kommen. Glaubt mir."

Mit einem letzten Blick hinauf zur Galerie raffte sie ihr Kleid und stürmte hinaus. Elrond atmete erleichtert auf. Er war sich nicht sicher, ob er die Auseinandersetzung zwischen Glorfindel und Thranduil tatsächlich so problemlos zu einem versöhnlichen Ende bringen konnte. Die schnelle Folge, in der dort oben Schwertklingen aufeinander trafen, verhieß nichts Gutes. Vielleicht war es auch besser, die beiden kämpften sich etwas müde. Dann waren sie vernünftigen Argumenten hoffentlich zugänglicher.

Erestor schlenderte weiter in Richtung Treppe. An Celeis Podest blieb er stehen und neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. „Einer von beiden hat Gil-Galads Angeberschwert in den Händen."

Elronds Mundwinkel hoben sich unwillkürlich. „Wohl kaum Glorfindel. Er verehrt diese Waffe."

„Kein Wunder. Gerade Glorfindel muss ja diese Masche bewundern, mit der Gil-Galad die schönsten Elbinnen rumgekriegt hat." Erestor schüttelte leicht den Kopf. „Volles Königsornat und dann noch dieses Schwert dazu – die armen Geschöpfe sind ihm förmlich in die Arme gesunken."

„Kennst du nicht einmal Gnade, wenn es um Ereinion geht?"

„Er hatte seine Fehler wie jeder von uns und auch seine Schwächen. Das mindert nicht den Ruhm seiner Taten, es klärt nur ein wenig den Blick für den Elb hinter der Legende."

Sie legten gleichzeitig den Kopf in den Nacken, als über ihnen offenbar eine Vitrine zu Bruch ging. Unmittelbar darauf tauchte Glorfindel auf, der auf das Holzgeländer sprang und einige Meter darauf entlang lief, bevor er mit einem großen Satz auf den linken der beiden Treppenaufgänge wechselte. Seine Aufmerksamkeit war völlig auf den gegenüberliegenden Aufgang gerichtet, an dem dann auch erwartungsgemäß Thranduil erschien.

„Hast du schon genug?" fauchte der Waldelbenkönig und war mit wenigen Schritten die Treppen herunter, bis er auf dem quadratischen Absatz angekommen war.

„Von dieser Spielerei?" spottete Glorfindel und schlenderte seinerseits die Treppen betont gelassen in Richtung Thranduil.

Elrond bemerkte höchst erleichtert, dass sie beide noch unverletzt waren. Sie wirkten nicht einmal erschöpft, eher im Gegenteil. Es schien fast, als würde dieser haarsträubende Unfug ihre Lebensgeister noch beflügeln. Glorfindels Augen funkelten regelrecht, als er das gerade, númenorische Schwert einmal aus dem Handgelenk heraus drehte, dann mit beiden Händen fasste und es vor seine linke Schulter hielt.

„Du spielst etwas zuviel", grollte Thranduil. „Und vor allen Dingen suchst du dir das falsche Spielzeug aus."

„Ist sie das für dich? Ein Spielzeug?"

„Tiefschlag", murmelte Erestor.

Nach Elronds bescheidener Meinung zeigte Celei zum ersten Mal wirklich, wofür es eigentlich geschmiedet worden war. In den Händen eines äußerst wütenden Elbenkönigs verwandelte sich das Schwert in einen silbernen Albtraum. Ein anderer als Glorfindel hätte nicht einmal den ersten Schlag überlebt, der wie aus dem Nichts heraus gegen Glorfindels Herz geführt wurde. Der Vanya verschwand fast in dem Hagel aus Angriffen, mit denen Thranduil ihn eindeckte. Es kostete ihn einige Mühe, sich aus der Bedrängnis zu befreien, genug Raum zu erstreiten, um sich von Thranduil wegzudrehen und auf die andere Seite des Treppenaufgangs zu kommen.

„Niemand rührt sie an", warnte Thranduil eisig.

Glorfindel zuckte die Achseln. „Bei allem Verständnis, mein Freund, aber dann sorg auch dafür, dass niemand das Recht dazu hat."

„Wie bitte?"

Elrond seufzte. Als Ehestifter war Glorfindel nicht gerade eine Offenbarung.

„Sollen wir warten, bis das erste Blut fließt?" erkundigte sich Erestor gelassen. „Ich kenne auf Anhieb ein Dutzend Elben, die dafür wären, dass der Vanya eine Abreibung bekommt."

Elrond überlegte. In der Zwischenzeit gönnte er sich den Anblick zweier perfekt ausgebildeter und trainierter Krieger, die den Kampf zu einem tödlichen Tanz vor der Kulisse eines großen, runden Buntglasfensters machten. Ein Anblick, der erschreckende Schönheit in sich barg. Sie waren sich zu ebenbürtig in ihren Fähigkeiten, um wirklich am Ende einen Sieger hervorbringen zu können.

„Du bist ein Narr, Thranduil."

Ja, genau so schlichtete man Streit.

„Und du hast keine Ahnung, wovon du hier redest."

Erestor hüstelte. „Nicht, dass ich Thranduil in dem Punkt widersprechen möchte."

„Es sind beides Narren", murmelte Elrond, immer noch wachsam, was die Ausgewogenheit des Kampfes anging, der langsam etwas Eleganz verlor. „Erestor, würdest du bitte…"

„Schade eigentlich", seufzte sein Seneschall und schlenderte zu einer der aufgebauten Rüstungen, um den dazu gehörigen Bogen zu nehmen.

Oben auf der Treppe rangelten die Kontrahenten ein wenig. Sie standen sich dicht gegenüber, jeder hielt die Schwerthand des anderen umfangen, die Waffen selber ragten über ihre Köpfe hinweg senkrecht nach oben.

„Und du bist ein herzloser Egoist", verkündete Glorfindel gerade aufgebracht. „Königliche Heilerin! Ist das der Platz, den du für sie vorgesehen hast? Du weißt genau, dass du frei wärst für eine neue Bindung und überlässt sie den scharfen Zungen deiner Höflinge."

„Ach, und da kommst du jetzt wohl an, um sie davor zu retten?" höhnte Thranduil. „Hattest du etwa vor, ihr einen Platz an deiner Seite anzubieten? Ganz ehrbar hier in Bruchtal?"

„Wenn es sein muss!"

Erestor verharrte einen Moment dabei, die Sehne in den Bogen einzuspannen und sah verblüfft auf. Sogar Elrond hob die Brauen. Das waren ganz neue Töne aus Glorfindels Mund. Er hatte eigentlich bislang nicht auf ihn den Eindruck gemacht, solche Gefühle für Varya entwickelt zu haben.

„Und sie würde dich nicht nehmen."

„Woher willst du das wissen?"

Im festen Gerangel polterten die beiden Schwerter zu Boden, Celei kippte über den Rand der ersten Treppenstufe und schlitterte dann unbemerkt von den beiden Kampfhähnen weiter. Elrond stoppte es mit der Stiefelspitze und schob es beiseite.

„Jetzt?" erkundigte sich Erestor und baute sich mit Bogen und einem Pfeil neben ihm auf.

Elrond hob die Hand. Der Fortgang des Gesprächs interessierte ihn nun doch. Es hatte ihn immer gewundert, dass Thranduil eine im Grunde untragbare Situation so einfach hingenommen hatte. Der Elbenkönig war nicht unempfindlich, was Etikette anging und sein lässiger Umgang damit in diesem speziellen Fall doch ungewöhnlich.

„Sie will nicht!" zischte Thranduil. „Sie will überhaupt keine Bindung, mit niemandem. Ich hab sie schon vor zwei Jahren gefragt."

Glorfindel starrte ihn an. „Du machst keine Scherze?"

„Nein!" schnappte der Waldelb und landete einen Fausthieb auf Glorfindels Kinn, der den Vanya auf die Planken schickte. Wie zuvor Celei rutschte er mit dem Kopf zuerst die Stufen herunter, bis er gegen Elronds Stiefel stieß.

Elrond beugte sich ein wenig vor. Glorfindels Augäpfel hatten sich für einen Atemzug nach hinten gedreht. Ein recht gespenstischer Anblick, der aber zum Glück wieder verging. Die vertraut klaren, strahlendblauen Augen richteten sich auf ihn. „Schon lange da?"

„Lange genug. Wie fühlst du dich?"

Glorfindel griff zu seinem Kinn und gab einen leisen Schmerzenslaut von sich. Dann richtete er sich auf. „Was denkst du? Der Sinda hat mir einen Kinnhaken verpasst."

„Und mich um das Vergnügen gebracht, einen König und einen Fürsten mit einem Pfeil auseinander zu treiben", meinte Erestor, bevor er Glorfindel die Hand reichte und ihn auf die Beine zog.

Sehr langsam kam Thranduil die Treppe herunter und der gefährliche Zorn war aus seiner Haltung und seiner Miene verschwunden. Vor den dreien blieb er stehen und atmete einmal tief durch. „Sie will nicht, Glorfindel", wiederholte er dann völlig ruhig. „Ich habe sie gefragt, sie hat gelacht und das Thema gewechselt."

„Und?" fragte Erestor. „Damit hast du dich zufrieden gegeben?"

„Ich habe sie noch einmal gefragt und meine großartige Ithildrim hat mir einen noch großartigeren Vortrag darüber gehalten, wie ich ihr zartes, junges und überaus beschauliches Leben damit ruiniere, dass ich ihr eine Mithrilkrone aufzwinge." Thranduil breitete mit ungewohnter Resignation die Arme aus. „Du kennst sie, Glorfindel. Wenn sie die Augen aufreißt und plötzlich aussieht, als wäre sie aus so feinem Glas, dass ein einziger Windhauch ausreicht, sie in Stücke zerbrechen zu lassen, beharrt man nicht mehr auf seiner Meinung."

Glorfindel setzte sich auf Celeis Podest und pflückte einige winzige Splitter aus seinen Haaren. „Vielleicht solltest du ihr eine Krone aus Blättern anbieten", schlug er vor. „Oder besser noch: mach sie wieder betrunken."

„Ich habe sie damals nicht betrunken gemacht", korrigierte Thranduil finster, bevor er sich neben ihn setzte. „Das kann Varya auch alleine. Eiswein, wenn du dich erinnerst."

Elrond spürte förmlich, wie sich Erestor an ihn wandte. Sein Seneschall stand zwar immer noch völlig gelassen neben ihm, aber sein Geist war auf Elrond selber konzentriert. Es war so selten, dass Erestor auf diese alten Gaben zurückgriff, dass Elrond beinahe Mühe hatte, seine äußere Ruhe ebenfalls zu halten.

Unternimm etwas, lautete die unmissverständliche Botschaft.

Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen, war die ebenso unmissverständliche Erwiderung Elronds.

Und was war mit Celebrian? In Erestors Augen glomm ein boshafter Funke.

Elrond verwandelte einen empörten Ausruf gerade noch in ein Hüsteln. Es war Erestor zuzutrauen, hier zum Besten zu geben, dass Elronds Gemahlin von ähnlichen Skrupeln gequält worden war. Sie hatte Elrond nicht bei seiner ‚großen Aufgabe', Imladris aufzubauen, im Wege stehen wollen. Elrond hatte strategisches Geschick aufwenden müssen, Galadriels zwar noch sehr junge, aber doch mit dem Starrsinn der Mutter geschlagene Tochter dahin zu bringen, wo er sie haben wollte. Und wenn er ehrlich war, verdankte er den entscheidenden Hinweis Celeborn, der Mutter und Tochter schließlich am besten kannte.

„Thranduil", begann er mit einem bösen Blick zu Erestor. „So kann es jedenfalls nicht bleiben. Ihr wisst so gut wie ich, dass eine derartig unvollständige Bindung von den Valar nicht akzeptiert wird. Es wird Unglück bringen."

Thranduil neigte ein wenig den Kopf zur Seite und sah ihn forschend an. „Ich bin für alle Vorschläge offen."

Elrond atmete tief durch. Er konnte nicht glauben, dass er das jetzt sagen würde. „Wenn Ihr Euch einfach mal den offiziellen Rahmen wegdenkt, der sich im Laufe der Zeitalter gebildet hat, was bleibt dann übrig?"

Eine Weile herrschte Schweigen. Schließlich breitete sich ein Grinsen auf Thranduils Gesicht auf. „In der Tat, ein sehr interessanter Gedanke. Und es funktioniert?"

„Ja." Elrond war bereit, Erestor an den Kragen zu gehen, wenn von diesem jetzt auch nur ein verfängliches Wort kam.

„Schlau", amüsierte sich nun auch Glorfindel. „Sie wird es erst merken, wenn es zu spät ist."

Thranduil rutschte vom Podest. „Wisst Ihr zufällig, wo sie ist?"

„In meiner Bibliothek."

„Vielleicht sollte ich erst die richtige Gelegenheit abwarten", zögerte Thranduil plötzlich.

„Jede Gelegenheit ist richtig", feuerte ihn ausgerechnet Glorfindel an, der bislang dieser Art von Gelegenheit immer tunlichst aus dem Weg gegangen war. „Und wenn du diese Hürde überwunden hast, solltest du über Nachwuchs nachdenken."

„Ich wäre für eine Schwester", war es freundlich von der Tür aus zu vernehmen und Legolas schlenderte herein. „Es geht das Gerücht, hier wird Elbenblut vergossen."

„Gerüchte", meinte Glorfindel scheinheilig. „Da sieht man mal wieder, wie viel Unsinn verbreitet wird."

Legolas blieb etwas von ihnen entfernt stehen und deutete auf die Tür. „Lass dich nicht aufhalten, Adar. Ich schätze, du hast noch einiges vor."

„Wünsch mir Glück", brummte Thranduil. „Und grins nicht so selbstgefällig! Irgendwann erwischt es dich auch."

„Wenn ich mir soviel Zeit lasse wie er, kann ich ja beruhigt sein", murmelte Düsterwalds Erbprinz, als sein Vater den Saal verlassen hatte.

„Meintet Ihr das ernst eben?" erkundigte sich Glorfindel interessiert.

„Das mit der Schwester?" Legolas beugte sich vor und hob Celei vom Boden auf. Abwesend balancierte er es auf der ausgestreckten Hand. „Schöne Waffe. Ja, sicher meinte ich das ernst. Eine Schwester wäre sicherlich ganz nett. So ein niedliches kleines Ding, das Adar und ich nach Strich und Faden verwöhnen können."

So alt und noch so naiv, befand Elrond mit einem milden Lächeln. „Unterhaltet Euch besser mit meinen Söhnen darüber, wie niedlich kleine Schwestern sind."

„Was führt Euch her?" kam es von Erestor. „Sicher nicht ein Gerücht, das nicht wirklich existiert."

Legolas reichte das Schwert an Glorfindel weiter, der es mit dem nötigen Ernst wieder in die Granithalterung setzte. „Halbarad und Estel haben den Bruinen überschritten. Es scheint, sie haben etwas mitgebracht."

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„So ein Troll macht sich ganz gut."

Haldir sah herunter auf Forlos, der sich auf Doms Schulter niedergelassen hatte und recht entspannt die späte Nachmittagssonne genoss. „Am Palasteingang?"

„Wieso nicht?"

„Hm", machte der Galadhrim und spazierte etwas auf Doms Bauch herum. „Aber liegend ist er nicht ganz so eindrucksvoll. Man müsste ihn wieder aufstellen."

„Würde ich nicht. Dann sieht man den Abdruck von Figwit auf der Rückseite."

Haldir gestattete sich ein leichtes Grinsen. „Lord Celeborn wird die Geschichte lieben."

„Bringt ihm ein Stück von Lord Elronds Troll mit."

„Das würde er wohl noch mehr lieben."

„Bedauerlich, dass die Verbindung zwischen Caras Galadhon und Düsterwald nicht so stark ist", seufzte Forlos. „Vielleicht ändert es sich ja irgendwann wieder."

„Vielleicht", nickte Haldir und meinte es ehrlich. „Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich dort besuchen würdet."

„Eine Einladung, auf die ich irgendwann zurückkommen werde, mein Freund. Umgekehrt seid Ihr mir ebenso willkommen."

Wortlos neigte Haldir leicht den Kopf. Seine Aufmerksamkeit war bereits auf einen dunkelhaarigen Elb in abgewetzter Reitkleidung gerichtet, der mit langen Schritten den Hof überquerte, gefolgt von der buckligen Gestalt des sterblichen Stallburschen, den sie aus dem ‚Krummen Hund' mitgebracht hatten. Sorben hatte sich sehr schnell eingelebt und den perfekten Platz für sich gefunden. Vor dem Troll blieb der Elb stehen. Es war Orodan, Bruchtals Stallmeister und gefürchtet für seine üble Laune, sobald er den Eindruck hatte, jemand brachte seine kostbaren Pferde in Gefahr.

„Weiß man schon, was mit diesem Brocken passieren soll?" erkundigte er sich und stemmt die Fäuste in die Seiten.

„Lord Glorfindel hätte ihn gerne für den Übungsplatz", erzählte Forlos bereitwillig.

„Gute Idee", brummelte Orodan. Nachdenklich betrachtete er den Waldelb. „Ihr seid also der Gardehauptmann König Thranduils."

Haldir hätte Forlos am liebsten eine Warnung zugeflüstert, aber das wäre doch etwas auffällig geworden. Mit einer recht lebhaften Tochter geschlagen, war Orodan ständig auf der Suche nach einem möglichen Schwiegersohn, dem er die Elbin anhängen konnte. Von je weiter her dieser Elb stammte, umso besser schien es immer. Haldir war bei seinen ersten Besuch in Imladris nur haarscharf Orodans Kuppelei entgangen. Celeborn hatte ihn zum Glück mit der Bemerkung gerettet, Haldir sei bereits in festen Händen. Das war zwar nicht gerade sehr wahrheitsgemäß, aber dafür verehrte er seinen Herrn noch um einiges mehr als zuvor.

„Stimmt", meinte Forlos ahnungslos. „Ich habe das Amt vor zwei Jahren übernommen."

„Ah", machte Orodan. „Es dürfte Eurer Gemahlin nicht gefallen, derartig lange vom Palast fern zu sein."

„Ich bin nicht gebunden", antwortete der arme Tawarwaith freundlich.

Orodan lächelte ebenso freundlich. „Wie betrüblich. Eine Bindung ist doch erst die rechte Erfüllung."

Haldir scharrte etwas mit dem Fuß, um Forlos auf sich aufmerksam zu machen. Zu seiner Verwunderung verdrehte hinter Orodan auch Sorben die Augen und fuhr sich mit der Hand über die Kehle. Orodan sah misstrauisch über seine Schulter und Sorben lächelte ihn harmlos an, während er an seinem Kragen nestelte.

Forlos nutzte die Ablenkung, um sich Haldir zuzudrehen und verwundert die Brauen zu haben. Zum Glück war er recht schnell im Begreifen.

„Noch nicht", ergänzte er schnell und erhob sich. „Aber wenn ich zurück bin, werde ich wohl endlich den Mut haben, meine geliebte…"

„Maedcam", ergänzte Haldir geistesgegenwärtig. Galadriels Schneiderin würde ihm verzeihen, dass er ihren Namen missbrauchte.

„Jaja, meine süße Maedcam", vollendete Forlos mit einem Räuspern. „Jedenfalls werde ich sie fragen. Warum interessiert Euch das, Meister Orodan?"

„Pure Höflichkeit", grollte der Stallmeister, Enttäuschung in jedem Wort. „Komm schon, Sorben, wir haben noch zu tun."

„Aber klar", griente der Gnom und zwinkerte den beiden Elben auf dem Troll zu.

„Er spricht Sindarin", grübelte Haldir und sah dem ungleichen Paar nach, das Richtung Stallungen verschwand.

„Man sollte niemanden unterschätzen", nickte Forlos weise.

Haldir war bereits wieder abgelenkt. Wenn er es von seiner erhöhten Position aus richtig erkannte, näherten sich zwei vertraut verlotterte Reiter dem Haus. Sie führten ein drittes Pferd bei sich, auf dem eine dunkle Gepäckrolle ungewöhnlichen Ausmaßes quer über dem Sattel hing. Unwillkürlich spürte er Erleichterung, dass Estel heil und gesund den Weg zurück gefunden hatte. Ihm war nicht wirklich wohl bei dem Gedanken gewesen, die beiden Waldläufer alleine ziehen zu lassen, aber beiden war zu deutlich anzumerken gewesen, dass sie dies für eine Angelegenheit hielten, bei denen die Unsterblichen nicht wirklich erwünscht waren.

„Estel kommt zurück", verkündete er ruhig.

„Spät genug", meinte Forlos und erhob sich, um mit einem Sprung den Troll zu verlassen. Er winkte einen Elben heran, der gerade den Hof überquerte. „Sagt Lord Elrond Bescheid, dass die Waldläufer wieder da sind."

„Sie bringen etwas mit", ergänzte Haldir gewollt ungenau und folgte Forlos. Wer wusste schon, ob das Bündel lebte oder nicht. Bewegungen machte es jedenfalls keine.

Estels müdes Gesicht hellte sich auf, kaum erkannte er die beiden Hauptmänner im Hof. „Haldir!" rief er und ließ sich aus dem Sattel gleiten, um mit langen Schritten auf den Galadhrim zuzueilen.

Begrüßung, dachte Haldir nur und streckte die Arme aus, um seinerseits Estels Unterarme zu ergreifen. Mehr musste nun wirklich nicht sein. Der menschliche Überschwang in dieser Hinsicht war ihm absolut unverständlich. „Ihr scheint unversehrt."

Nur müde", winkte Estel ab und blinzelte ihm zu. „Und ich brauche ein Bad. Aber das dürftet Ihr ja bereits bemerkt haben. Sind alle anderen auch heil angekommen? Und was macht dieser Troll hier?"

„Fragt am besten Figwit", ließ sich Forlos vernehmen, der interessiert die Gepäckrolle auf dem dritten Pferd begutachtete. „Lord Erestors Gehilfe ist sozusagen hautnah mit der Materie vertraut."

„Meine Tochter?" erkundigte sich Halbarad nur einsilbig. Der Waldläufer war mehr ein Schatten seiner selbst. Die ganze Trauer über den Verlust seiner Frau schien gerade eben über ihm wie eine Welle zusammenzubrechen.

Forlos deutete nur stumm auf das Haus und nahm dem Mann die Zügel seines Pferdes aus der Hand. Halbarad nickte Estel noch einmal zu und rannte dann beinahe davon. Auf der Treppe stieß er fast mit Elronds Söhnen zusammen, die nach Haldirs Ansicht auch immer dort waren, wo irgendetwas gerade im Gange war. Es hätte ihn gewundert, wenn sie nicht zu den ersten gehört hätten, die von Estels Ankunft erfahren hatten. Aber Arwen war ja ähnlich. Ihr entging absolut nichts.

„Er hatte sich schon fast zu gut gehalten", meinte Estel nachdenklich.

„Man sollte die Toten begraben, nicht die Trauer um sie", sagte Forlos ruhig und klopfte dann mit der Hand auf die Gepäckrolle. Das bislang so ruhige Ding zuckte wild und unterdrücktes Stöhnen war zu hören.

„Estel bringt Geschenke", grinste Elladan und zog seinen sterblichen Ziehbruder in eine kurze, aber herzliche Umarmung. „Selten genug. Was ist es?"

Haldir und Forlos tauschten einen kurzen Blick voller Einvernehmen und hoben die Rolle dann vom Pferd, um sie unsanft auf den Boden fallen zu lassen. Beide packten sie eine Seite der Packdecke und zogen sie dann schwungvoll auf.

„Hestia", sagte Estel mit leichtem Widerwillen in der Stimme. „Marsdens Lockvogel."

Einige Überschläge und die schmale Gestalt der Sterblichen kam mitten im Hof zu liegen. Sie war an Händen und Füßen gefesselt, in ihrem Mund steckte ein Knebel, was sie aber nicht davon abhielt, darunter unverständliche, aber mit Sicherheit sehr wüste Beschimpfungen zu fauchen.

Haldir hob langsam eine Augenbraue und sah von ihr zu Estel. „Deswegen der Knebel?"

Finster nickte der Waldläufer. „So ging es die ganze Zeit."

„Spricht sie Sindarin?"

„Nein."

„Sicher?"

„Ja, es sei denn, sie beherrscht die Kunst der Täuschung perfekt", bekräftigte Estel und seine grauen Augen verhießen absolute Gewissheit. Haldir hatte gelernt, ihm dann zu vertrauen.

„Und sie hat Erestor in die Falle gelockt?" Elrohir schlenderte um die Sterbliche herum, die noch immer auf der Seite am Boden lag, zusammengekauert und sichtlich nervös durch die Annäherung des Zwillings, der aus dieser Position und in seinen für ihre Begriffe sicherlich überwältigend kostbaren Gewändern aus dunkelroter Seide und Samt auf sie recht imposant wirken musste. „Dieses abgerissene Kind?"

„Eben dieses." Erestor war zusammen mit Elrond, Glorfindel und Legolas oben auf der großen Eingangstreppe erschienen. Nun schritt er langsam die Stufen herunter, kalter Zorn verkörpert in seiner dunklen Erscheinung.

Beim Klang seiner Stimme zuckte Hestia zusammen. Haldir erkannte nackte Panik, wenn er sie vor sich hatte. Hestia starb fast daran und hatte Erestor dabei noch nicht einmal gesehen.

Wieder tauschte er einen Blick mit Forlos und erneut verstanden sich die beiden Hauptmänner. Unsanft fassten sie die Sterbliche an den Oberarmen und zerrten sie auf die Beine, damit sie Erestor gegenüberstehen konnte.

„Marsden hat Boten ausgesandt", erzählte Estel dem Seneschall ruhig. „Wir sind ihr gefolgt. Zwei Tage lang, dann traf sie sich mit einem anderen Mann in den Wäldern und hat mit ihm gesprochen. Er ist weiter Richtung Süden geritten. Da wir uns nicht aufteilen wollten, haben wir uns entschlossen, Hestia einfach hierher zu bringen."

„Eine weise Entscheidung." Erestor blieb drei Schritte von ihr entfernt stehen und Haldir schauderte unmerklich, als er die Kälte in den Tiefen dieser schwarzen Augen bemerkte. Überraschend wechselte der Seneschall in Westron bei seinen nächsten Worten. „Sie wird uns alles erzählen, was wir wissen müssen."

Immer noch durch den Knebel behindert, knurrte sie irgendetwas und schüttelte wild den Kopf. Ein Lächeln erschien auf Erestors Zügen, ein nicht gerade beruhigendes Lächeln, wenn Haldir ehrlich war, aber unbestreitbar sehr beeindruckend.

„Bringt sie ins Verließ", befahl Erestor dann immer noch in Westron und machte eine nachlässige Handbewegung Richtung Haus.

„Verlies?" raunte Forlos dagegen irritiert in Sindarin zu Haldir.

Der Galadhrim runzelte etwas ratlos die Stirn. Wo sollte in Imladris ein Verlies sein? Wozu sollte Elrond es auch brauchen? Hier liefen sogar die Orks frei rum.

„Folgt mir", kam ihnen Elladan zu Hilfe, bevor die bislang so perfekte Kulisse bedrohlicher Elben daran zu scheitern drohte, dass sie das Verlies für die Gefangenen nicht fanden. „Wir nehmen einen alten Vorratskeller, das dürfte genügen. Schön düster und kühl."

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„Nur Ratten oder gelegentlich auch mal was anderes?"

„Menschenfleisch ist besser."

„Hm, ich denke nicht, dass Lord Elrond damit einverstanden wäre."

„Nee, denke ich auch."

„Warum hast du nichts von den Trollen erzählt?"

„Trolle sind Idioten."

„Und?"

„Wären sowieso rausgekommen und abgemurkst worden."

„Aha."

„Außerdem bin ich ein Ork."

„Ein Ork in Imladris."

„Schlimm genug."

Varya unterdrückte ein Lächeln, als der kleine Ork abgrundtief seufzte. „Es könnte schlimmer sein."

„Echt?"

„Du könntest ein Ork in Lothlorien oder Düsterwald sein."

„So verzweifelt war ich nich, dass ich da hingegangen wäre."

Diesmal lachte sie leise. Borzo war schon seltsam für einen Ork. Kurz nachdem sie diese traumhaft schöne Bibliothek betreten hatte, war er plötzlich hinter einem der Wandregale aufgetaucht. Nach dem ersten Schrecken hatte ihre Neugierde gesiegt, und so stand sie nun inmitten der bunten Lichtsäule, die durch das Kuppeldach fiel und unterhielt sich mit einem Geschöpf, dessen Artgenossen sie bislang nur als Feinde kannte. Borzo selber hielt sich im Schatten, war einem Schwatz mit einer Elbin aber nicht abgeneigt.

„Du warst heute sehr erfolgreich", meinte sie und deutete auf das Bündel Ratten, das mit einer Schnur an seinem Gürtel festgemacht war.

„Jetzt, wo die beiden Blödmänner tot sind, hab ich auch wieder Ruhe zum Jagen", erklärte er mit seiner schnarrenden Stimme. Er runzelte etwas die schwarzlederne Stirn. „Hab mal von nem Ork gehört, der nur Grünzeug frisst."

„Klingt unwahrscheinlich." Wobei Varya diesen vegetarischen Ork wirklich gern kennen gelernt hätte. Dank Borzo dachte sie jetzt häufiger über diese dunklen Kreaturen nach, verdrängte nicht mehr so erfolgreich, dass sie einst von Elben abstammten.

„Hast Recht", griente er und rückte seinen Helm zurecht. Helm war vielleicht nicht der richtige Ausdruck, eigentlich war es ein verbeulter Emaille-Kochtopf mit einem Stiel an der Seite. Als er Varyas Blick darauf bemerkte, tippte er mit einem Finger kurz dagegen. „Elben schmeißen nützliche Dinge weg."

„Wir haben genug Helme, schätze ich."

„Pffft", machte er, dann richteten sich seine roten Augen auf einen Punkt über ihrer rechten Schulter. „Ich geh dann mal besser."

Varya wusste zu genau, wen der Ork entdeckt hatte. Alle ihre Muskeln spannten sich und sie konnte nur verhindern, dass sich ihre Hände zu Fäusten ballten, indem sie sie ineinander vor sich verschränkte. „Guten Appetit, Borzo", wünschte sie dem Ork, der sich mit einem irgendwie ungeübten, aber freundlichen Winken von ihr verabschiedete und wieder hinter dem Regal verschwand.

„Du schließt wirklich schnell Freundschaften", beendete Thranduils Kommentar die danach eingetretene Stille.

„Vielleicht manchmal zu schnell", erwiderte sie spitz. Eigentlich wollte sie es nicht, aber sie drehte sich dennoch um, damit sie sich wenigstens davon überzeugen konnte, dass er tatsächlich unversehrt war.

Grober Fehler, Varya! schoss es ihr gleich danach durch den Kopf, kaum erblickte sie ihn auf halber Höhe der Wendeltreppe. Das hat er extra gemacht!

Thranduil hatte sich umgezogen. Woher er diese ganzen Roben eigentlich hatte, wenn man überlegte, dass sie mit kleinem Gepäck den Palast verlassen hatten, wusste sie nicht, vielleicht gab es ja hier ein Depot für königliche Kleiderwünsche, aber Tatsache war jedenfalls, dass er nun nicht mehr in eine schlichte sondern eine sehr kostbare Robe aus dunkelgrüner Wildseide mit schwarzer Stickerei gehüllt war. Er sah atemberaubend aus und das nahm Varya ihm wirklich übel. Sie hatte vor, mit ihm zu streiten und nicht, ihm um den Hals zu fallen und noch hier in Elronds Bibliothek besagte Robe vom perfekten Körper zu reißen.

„Glorfindel und ich haben das Missverständnis ausgeräumt", überging er einfach ihre Bemerkung und lächelte.

Noch so eine Unverschämtheit, befand sie finster. Dieses Lächeln! Dieses unbeschreiblich verführerische Lächeln, das ihr einfach den Wind aus den Segeln nahm. Bildlich gesprochen natürlich nur, sie war schließlich kein Schiff. „Wie schön für euch beide. Aber es ändert überhaupt-„

„Würdest du meine Entschuldigung annehmen?" unterbrach er sie sanft.

Natürlich… „Nein, ich bin immer noch wütend."

„Und du hast wohl allen Grund dazu", seufzte er und kam langsam die Treppe herunter, bis er am Rand der Lichtsäule stand. „Zu meiner Rechtfertigung kann ich nur sagen, dass ich es kaum noch ertrage."

Jetzt fing er wieder damit an. Sie hatte es befürchtet. Dabei hatte sie es ihm lang und breit erklärt. „Thranduil…"

„Düsterwald hat keine Königin!"

„Düsterwald braucht keine Königin!"

Ein Lidschlag und er stand dicht vor ihr, hatte ihre Hände ergriffen und sie an seine Brust gedrückt. Oh ja, Varya hasste ihn wirklich manchmal. Für seine Schnelligkeit, seine tiefblauen Augen, seine bloße Gegenwart. Und sie konnte einfach nicht ohne ihn leben, was er natürlich wusste. Noch ein Grund, ihn zu hassen. Die Liste wurde immer länger.

„Vergiss einen Augenblick, dass ich König bin."

Und wie soll ich das anstellen, mein Geliebter? Varya wollte den Kopf schütteln, aber sie starrte ihn einfach nur an. Thranduil war ihr König mit der Seele eines Löwen, schön, unbeugsam und kraftvoll. Nichts an dir ist gewöhnlich.

„Nur einen einzige Atemzug", wiederholte er leise. Bei seinen Worten schien sich die Welt außerhalb dieser Säule aus Licht, in der sie standen, zurückzuziehen. Wie durch einen Vorhang aus Wasser rückte die Realität fort und alles, was blieb, war dieser Elb vor ihr, der ihre Hände festhielt und dessen Augen in einem fremdartigen blauen Feuer leuchteten.

„Wem gehört dein Herz?" hörte sie ihn fragen.

„Dir, bis zum Ende aller Zeitalter." Jede andere Antwort wäre eine Lüge gewesen. „Das weißt du. Es ändert nichts."

„Nein", meinte er mit einem überraschenden Lächeln. „Es ist nicht mehr zu ändern. So wie mein Herz dir gehört. Ich habe dich mein ganzes Leben lang gesucht, ohne es selber zu wissen. Du bist mein Juwel aus Mondlicht. Ich will dich den Rest der Ewigkeit an meiner Seite haben, Varya Ithilfin."

„Solange sie auch dauert", hörte sie sich selber sagen, ohne erklären zu können, warum diese Worte so ernst klangen. Aber genauso fühlte sie sie, tief in ihrer Seele. „Ich werde dich niemals verlassen, Thranduil."

„Niemals", bestätigte er und beugte sich zu ihr herunter. Seine Lippen waren so sanft, als sie ihren Mund berührten, beruhigend und warm.

Dann war dieser verzauberte Moment vorbei. Die Bibliothek war wieder da, die Welt hatte sie wieder. Varya starrte noch immer etwas benommen zu ihm hoch. Sie war sich nicht ganz sicher, was das alles zu bedeuten hatte, auch wenn sie sich ausgesprochen wohl fühlte. Es war die Art von Wärme in ihr, die sie auch immer fühlte, wenn er sie in den Armen hielt, nur stärker, noch befriedigender.

„Gehen wir", verkündete er, wieder ganz der Tyrann, der er immer war.

Kopfschüttelnd hakte sie sich bei ihm unter und ließ sich aus der Bibliothek führen. So war er eben, sie liebte ihn trotzdem. Thranduil jedenfalls war überaus zufrieden, stellte sie fest, als er äußerst beschwingt durch Bruchtals Gänge schritt und sogar eine ihr unbekannte Melodie vor sich hinpfiff. Die gute Laune schien jedenfalls ansteckend zu sein, denn auf halbem Weg zu ihrer Unterkunft kam ihnen Legolas entgegen. Er musterte sie prüfend und grinste dann breit.

„Sehr schön", meinte er dann etwas rätselhaft. „Adar, ich bedaure es sehr, aber Estel ist wieder zurück. Er und Halbarad haben diese Hestia gefangen genommen. Elrond möchte eine Art Kriegsrat abhalten."

„Dieser Dunadan ist noch mal mein Untergang", grollte Thranduil. Betrübt löste er sich von Varya. „Wir sehen uns nachher."

Sie sah den beiden noch einen Moment nach. Vater und Sohn waren sich sehr ähnlich, als sie nebeneinander den Gang herunter verschwanden. Beide hatten zudem ausgesprochen gute Laune, schien es ihr. Sie beschloss, sich später mit den Eigenarten kriegerischer Waldelben zu befassen und marschierte nicht weniger gut gelaunt zu ihrem Gemach.

„Ich habe Eure Reisekleidung wieder zurückgebracht", wurde sie dort von Aristil empfangen. „Alles wieder sauber und in Ordnung gebracht."

„Schön", meinte Varya und strahlte. Das Leben war gelegentlich einfach nur schön.

Aristil stutzte plötzlich, sah sie scharf an und strahlte dann genauso wie Varya selbst. „Oh, das ist wunderbar. Ich bin sicher, Lord Elrond wird ein Fest geben."

„Ein Fest? Weshalb?"

„Bis heute Abend weiß es sowieso jeder", kicherte Aristil vergnügt. „Wie romantisch, dass Ihr und der König es so still vollzogen haben."

„Wie bitte?" Varya fühlte, wie ihr der kalte Schweiß auf die Stirn trat. Irgendetwas rollte wie eine sehr dunkle Katastrophe auf sie zu.

„Hoheit, ich freu mich so für Euch", rief Aristil und konnte sich wohl gerade noch beherrschen, Varya zu umarmen. „Ich sage gleich unseren Köchen Bescheid, dass sie etwas Besonderes vorbereiten."

Mit einer Verneigung machte sie sich davon. Varya starrte auf die offene Tür.

Hoheit?

Die Szene in der Bibliothek spielte sich unwillkürlich noch einmal vor ihr ab. Die seltsame Stimmung, die noch seltsameren Worte und Thranduils Augen, in denen sie sich verloren hatte. Sie hatte es nicht gemerkt! Dabei hatte sie schon Bindungszeremonien erlebt in Rhûnar, einige sogar. Es war das fehlende Zeremoniell, das sie getäuscht hatte. Soviel Hinterlist hätte sie nicht einmal ihm zugetraut.

Mit wenigen Schritten war sie auf dem Gang und schüttelte drohend eine Faust in die Richtung, in der ihr König – ihr Gemahl – zusammen mit seinem kaum weniger hinterlistigen Sohn verschwunden war. „THRANDUIL!"

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tbc

feanen: Oh menno, das tut mir jetzt leid, dass es dich umgehauen hat. Vielleicht der Effekt von einer Flasche Obstbrand, aber leider hattest du vorher nicht so herrlich einen angesäuselt. Ich hoffe, die Klausur hat trotzdem geklappt. Lachkrämpfe in der Schule! Na – tadelndkopfschüttelt- macht man so was? Okay, wenn die Schule in den letzten Zügen liegt, wohl schon. Hauptsache, du hast Spaß und bist ein bisschen abgelenkt. Ich drück weiter die Daumen.

Serena: Ups, kaum wird ich fürs regelmäßige posten gelobt, da geht es auch schon schief. Ich hoffe, die Länge dieses Kapitels entschädigt ein bisschen. Aber ich musste erstmal tief durchschnaufen, um alles so auf die Reihe zu bekommen. Kommt nicht mehr vor, versprochen.

Abendsternchen: Nur das Kapitel war zu Ende, die Story noch nicht. Ich frag mich langsam, wie viel ich noch rumschwatze, bevor alles wieder in Ordnung ist. Und in dem Kapitel hier passiert auch nix. Keine Trolle, obwohl ja noch einer übrig ist, wenn ich es mir so recht überlege. Als Teichfigur hab ich ihn noch gar nicht gesehen, nette Vorstellung, auch wenn vom Teich nicht mehr viel übrig bleibt, wenn Dom dringliegt. Jedenfalls nicht von meinem Teich, wer weiß schon, was für ein Binnenmeer Elrond so bei sich in Bruchtal hat.

lord elo: Die Hochzeit fand in aller Stille statt, von Geschenken wird gebeten abzusehen, bitte spenden Sie stattdessen zugunsten armer verstoßener Orks. Hm, so ähnlich könnte man es zusammenfassen. Nee, die neigen doch beide nicht zu Gefühlsausbrüchen, Elrond und Erestor. Sind sehr zurückhaltende Elben. Noldor eben. Ich kann es mir auch beim besten Willen nicht vorstellen.

Shelley: Elbenfrisbee? –johl- ja, so könnte man ihn wahrscheinlich nennen. Ein platter Elb, auch als Tablett zu nutzen. Übrigens sind deine Vorschläge zur Nutzung des Trolls sehr inspirierend, echt. Ist dir übrigens was aufgefallen hier im Kapitel, nur eine kurze Erwähnung vielleicht?

Chris: Ehrensache, dass sie es alle überstehen. Ich häng doch an ihnen, würd ihnen nienicht wirklich was antun. Ein bisschen Abenteuer ja, aber Briefmarke auf den Rücken und ab nach Mandos Hallen? Nein! – Tja, gemerkt hat er ja schon, dass Celei ausgeliehen wurde und es trifft ihn eben zutiefst. Aber ich glaub, ich behalte mal für mich, wer es sich genommen hat oder schau mal, dass es halbwegs friedlich abgeht.

Queen of Angmar: Das mit den Namen find ich toll. Lossidil stammt übrigens nicht von mir, sondern aus der Encyclopaedia über die Elbenvölker. Thanbrethil ist auch so gemeint gewesen, ich bin manchmal etwas verdreht. Aber das mit den Namen ist ja auch nicht einfach. Leiloss ist ausgesprochen frei zusammengesetzt für freie, schneeweiße Blüte. So ähnlich jedenfalls. Ich bin da nicht der Spezialist. Aber mir ist aufgefallen, dass auch im HdR die Namen nicht immer wörtlich zusammengesetzt sind, sondern auch vom Klang her passend gemacht wurden.

Iary: Alles klar, ich nehm ihn –grabsch- du weißt ja, geschenkt ist geschenkt und wiederholen ist gestohlen. Methos in Sicherheit bringt, Alarmanlage installiert, Hunde auf iary abrichtet. So, jetzt kann nix mehr passieren. – händereib-

Ah, der gute Elrond. Ich mag ihn auch, warum sollte er auch keinen Humor haben? Ich find, den braucht er und Elben sind ja nicht die Langweiler, gelle? Wenn sie wirklich so alt sind, brauchen sie ihn schließlich. Sonst ist die Ewigkeit doch nicht zu ertragen. Allerdings geht Erestors Humor wahrscheinlich nicht so weit, dass er die Sache mit den Geheimgängen so gelassen erträgt.

Ithiliell: Ahnst du, warum dieses Kapitel mit Verzögerung kommt? Es hat mich Nerven, die Aktivierung meines Romantik-Gens und noch einiges mehr gekosten, das auf die Reihe zu kriegen. Und so romantisch ist es nicht mal geworden –plärr-, dabei liebe ich Romanzen doch so sehr. Aber das Ergebnis zählt, ja? Wenigstens ein bisschen zufrieden?

MoJa: Was soll ich zu Figwit Urkel sagen? Er war wohl noch so begeistert, dass sie den Troll in die Falle gelockt haben, dass sein Hirn nicht so ganz reagieren konnte. Figwit bedenkt eben jeden Schritt sehr genau –kicher-. Ohne was verraten zu wollen, es besteht sicherlich eine Verbindung zwischen Erestor und Gilnín, aber eine, die sich nie wirklich hat entwickeln können, eben weil die Zeiten düster waren und es Gilnín doch arg gebeutelt hat. Hat eine sehr tragische Vergangenheit, der arme Kerl. Und was das Verfressene angeht, hast du Recht. Warum nicht genießen, wenn es sich nicht an den Hüften niederschlägt? Ich wünschte…vergessen wir das.

Sarah0683: Sorry wegen der Verzögerung. Ich weiß, dass du dich nicht hättest hetzen müssen, aber schön war es trotzdem, die beiden Reviews zu bekommen. Hab dir ja schon was dazu gesagt. Hey, diesmal war Elladans Plan gar nicht so schlecht. Es war zwar allgemeines Glück, dass er erst gar nicht in die Tat umgesetzt wurde, aber er hätte funktionieren können. Galen war ja auch nicht gerade besonders souverän, als er gegen den Fels geknallt ist und sich die Haxen gebrochen hat.

Eigentlich sollte Leiloss sich keine Sorgen machen. Ohne sie wären ja alle umgekommen. Das sollte auch Glorfindel zu schätzen wissen. Die haben sowieso alle ganz andere Sorgen. Halbarads Tochter dürfte eine davon sein. Himmel, das Kind hat immer noch keinen Namen, ist ja entwürdigend.

Sicher? Fällt eine Tüte Watte genauso schnell wie ein Stein? Ich hab keine Ahnung mehr. Auf jeden Fall tut ein Troll mehr weh als ein Elb, der auf einem landet, denk ich mir so. Ich bin da mehr für den Elb –kicher-

Amélie: Hah! Das hilft jetzt auch nix mehr. Versteck dich ruhig hinter Elrond. Der mag ja wieder fit sein, aber vor Thranduils Zorn wird er dich auch nicht schützen. Treibsand sag ich nur. Jetzt weißt du, wer die Veröffentlichung davon so beharrlich betrieben hat. Ich war nur das willige Werkzeug. Deine Ideen für die Verwendung des Trolls sind auch nett, ich denke, dass PJ die Szenen nachdrehen muss. Seh schon, wie Boromir seinen Zossen an Doms Zeigefinger festbindet und dann noch mal schaut, ob Gondor auch eingemeißelt ist.

IchbinderTod: Tja, so jagt halt ein Klischee das andere. Zu schade, dass es nicht so gerne sieht, wenn man Werbung macht, was? –klatsch-

MoonyTatzeHuhu erstmal. Ich hoff ja, der Aufsatz ist trotzdem gut geworden –smile-. Glorfindel und Erestor haben ja auch irgendwas, ich geb es ja zu. Insbesondere Glorfindel – eine Menge Ärger, wenn ich mir das Kapitel mal so genauer ansehe. Der Vanya übertreibt manchmal, eindeutig. Aber das Ergebnis zählt. Wahrscheinlich sucht er gerade Freiwillige, die ihn trösten, weil jemand das kostbare Schwert angetatscht hat. Freiwillige vor.

Mit dem Namen muss Erestor sich noch was überlegen. Ich im Übrigen auch. Weitere Überlegungen wie lautstarker Terror oder Schrecken ohne Ende lassen sich so schlecht übersetzen. Und Borzo werd ich wohl nicht mehr los. Wie man an diesem Kapitel sieht.

Mi-Ethirn -Autorin holt tief Luft-

Waaaah, soviel auf einmal. Wo fang ich an? –Stimme aus dem Hintergrund- Am Anfang, hat sie schließlich auch.

Ruhe, ich muss nachdenken.

Ja, viele Handlungsstränge und ich hab mir fast einen Wegweiser malen müssen. Das passiert mir so schnell auch nicht mehr, dass ich das mache. Ich hatte mich auch gefragt, warum ich eine Ork reinbringe und dann nicht mehr erwähne. Da wuchs schon in mir die Befürchtung, dass er wiederkommt. So geht es mir ja immer.

Danke für das dicke Lob dieses Satzes. Und was Galadhrim und Galadhel angeht – ich hab zu oft nur von Galadhrim gesprochen, um es jetzt zu ändern. Denk ich jedenfalls. Tschuldigung. Kommen wir zum Pferd. Nö, das soll auch kein Rappe werden. Da hab ich schon andere Pläne. Kommt aber noch so gegen Ende. Jetzt zur Botanik: Ich wusste doch, da war was. Übrigens mag ich Rhododendren (stolz grins), ihre großen Blüten im tiefsten Schatten machen mich immer sprachlos.

Bei Elrond dachte ich mir eigentlich, dass ausgerechnet dieser Elb wohl über ein Übermaß an Selbstbeherrschung verfügt. Wenn er mal ein bisschen abgespannt aussieht, schieben das alle sicher auf die Sorge um Erestor. Und wie du schon sagtest, Elben werden nicht krank, der Gedanke ist für seine Umgebung einfach zu exotisch. Obwohl Figwit ja mal kurz stutzig wurde.

Halbarad ist der Bursche, der eigentlich nach Tolkien Aragorn zu Hilfe eilt, die Zwillinge sind bei ihm und haben das Banner mit. Nicht diese vorwitzige Arwen, die im Film immer die netten Elben verdrängt und auch noch Asfaloth reitet –immer noch deswegen schmollt- Die Gestaltenwandler hab ich mir übrigens aus dem Hobbit entliehen.

grien- an dir ist aber auch ein Schildermaler für Gefährliche Gegenden verloren entgangen. Schade, dass ich die Idee nicht hatte, ich bin ganz grünlich vor Neid. Dürfte ich mir vielleicht die ein oder andere für später ausleihen? Schnarchen erschreckt böse Tiere? ich dachte, es lockt sie erst an. Bären und so, die meinen, da wäre ein Artgenosse. Hat vielleicht auch die Trolle gelockt. Ich dachte mir, die haben eine Felsspalte benutzt, die ein bisschen größer dimensioniert war und ja, es fällt alles gleich, manches tut nur mehr weh, wenn es auf einem landet. Frag Figwit, der weiß das.

Sodele, das Rätsel-Buch enträtsel ich noch und Marsden hat noch nicht seine Haut gerettet. Versprochen.