DisclaimerWie bereits erwähnt, liegen sämtliche Urheberrechte bei Tolkien oder seinen Erben. Mir gehören ein paar Charas, die jedoch nicht sehr lukrativ sind, sondern eher meinen Schlaf behindern. Naja, nix für ungut, ich hab es mir jedenfalls nur geliehen.
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22. Kapitel: Angriff ist die beste Verteidigung
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Es wurde Nacht über Imladris und Thranduil, König von Düsterwald, Orophers Sohn, siegreich in Schlachten und Kämpfen gegen das Böse, trat unwillig gegen den Gartenstuhl, der neben der Terrassenbrüstung vor seinem Gemach stand. Irgendeine mitleidige Seele hatte ein Polster hineingelegt. Mitleid oder Schadenfreude, es konnte auch eher letzteres sein.
Er lehnte sich gegen die Brüstung und ließ seinen Blick über das Tal schweifen, ohne wirklich etwas von dessen Schönheit zu bemerken. Außerdem gab es hier ohnehin zu wenige Bäume. Irgendwie konnte er immer noch nicht wirklich fassen, dass Varya ihm schon wieder die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte. Eigentlich nur die Tür zu ihrem Schlafgemach, aber Thranduil ertrug es noch weniger, im Wohnraum herumzuwandern, während seine frischgebackene Gemahlin hinter der verschlossenen Tür des Schlafraumes üble Rachepläne spann, weil er ihr ein klein wenig auf die Sprünge geholfen hatte, was ihren weiteren Lebensweg anging.
Neben ihm raschelte es verdächtig und gleich darauf schob sich der große, flache Schädel Ionnins durch die Kübelpflanzen. Thranduil bedachte ihn mit einem finsteren Blick, der vom penetrant ausgeglichenen Gemüt des Bergsalamanders vollständig abprallte. Erwartungsvoll öffnete das Tier das breite Maul und rollte etwas die bläuliche Zunge aus.
„Und womit hast du dir das verdient?" knurrte Thranduil, während er dem Salamander trotzdem auf den harten Schädel klopfte. Ionnin schielte beglückt.
„Eine schöne Nacht. Genießt du noch die Sterne oder schläfst du wieder hier draußen?"
Thranduil wandte nur leicht den Kopf. „Du bist respektlos, Legolas."
„Niemals", amüsierte sich sein Sohn, bevor er sich neben ihn stellte und ihm einen Becher Gewürzwein reichte. „Eher etwas besorgt."
„Dazu besteht kein Grund."
„Ach wirklich? Morgen brechen wir Richtung Trollhöhen auf. Es wird sicher nicht einfach werden."
„Das ist mir klar."
„Du wirst mit den Gedanken woanders sein, wenn du es heute nicht bereinigst", warnte Legolas mit plötzlichem Ernst.
„Und was schlägst du also vor?" fragte Thranduil mit einem spöttischen Lächeln. „Soll ich die Tür eintreten, ihr die Kleider vom Leib reißen und eine so heiße Nacht bescheren, dass sie völlig vergisst, dass sie jetzt die Königin ist und mir einfach alles verzeiht?"
Legolas legte den Kopf etwas schief und tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Lippen. „Es gibt schlechtere Strategien, oder?"
„Du bist ein bemerkenswerter Sohn", meinte Thranduil nachdenklich und trank einen Schluck Wein. „Stört es dich eigentlich nicht?"
„Was denn?"
„Spiel nicht den Unschuldigen! Varya nimmt den Platz deiner Mutter ein." Thranduil fragte sich, warum er ausgerechnet jetzt damit anfing. Es beschäftigte ihn schon eine ganze Weile, aber er war diesem Gespräch immer aus dem Weg gegangen. Zu sorgfältig hatte er vermieden, seinem einzigen Sohn die Wahrheit über die Beziehung seiner Eltern beizubringen. „Ich weiß, dass du Varya magst, aber es kann dir nicht wirklich gefallen."
Legolas setzte sich auf die Steinbrüstung und seufzte tief. „Ich war noch sehr jung, als sie uns verließ."
„Das warst du allerdings." Viel zu jung, als dass eine wirkliche Mutter einfach nach Westen aufbrechen sollte. Es hatte ihn einiges an Phantasie gekostet, seinem Sohn zu erklären, warum sie das getan hatte, ohne mit der Wahrheit rauszurücken. Thranduil seufzte ebenfalls. „Mithuven war ein sehr zarter Charakter."
„Egoistisch", korrigierte Legolas gnadenlos. „Und wirklich Charakter hatte sie wohl auch nicht."
„Legolas…"
„Ich bin dir ja dankbar, dass du mir meine Illusionen nicht nehmen wolltest, aber ich war auch als Kind weder blind noch taub. Man hat über sie gesprochen, Adar, leise und heimlich, wenn niemand ahnte, dass ich in der Nähe war." Legolas zuckte die Achseln. „Ich wusste, wie sie wirklich war, bevor ich das Erwachsenen-Alter erreichte."
Thranduil räusperte sich. Er hatte versucht, sich nie anmerken zu lassen, wie froh er eigentlich gewesen war, als Mithuven sich davon machte, um Legolas willen. Scheinbar war es ihm nicht gelungen. „Aber warum…?"
„Warum ich nie etwas gesagt habe?" vollendete sein großartiger Sohn lächelnd. „Ich wollte dich nicht verletzen. Du bist ein wundervoller Adar, ich kann mich nicht beklagen. Es hat mich sogar gefreut, als sie dich freigegeben hat. Es hat eigentlich alle gefreut, um mal der Wahrheit die Ehre zu geben. Ich erinnere mich noch zu gut an den Tag."
Thranduil auch. Ihm war, als hätte jemand einen Eisenring von seinem Hals entfernt. „Das ist ewig her."
„Am Abend zuvor warst du noch der gleiche griesgrämige Monarch, der du meistens auf den Festen warst, und am nächsten Morgen hat man dich kaum wiedererkannt", erzählte sein Sohn unbeirrt weiter. „Ich weiß sogar noch, dass du dich mit Berelion im Weinkeller eingeschlossen hast und erst nach Sonnenuntergang wieder rausgekommen bist. Voll wie der Waldfluss nach der Schneeschmelze, wie selbst wohlmeinende Untertanen anmerkten. Und ihr beide habt Lieder gegrölt, die bis in den hintersten Winkel des Palastes zu hören waren."
„So genau wollte ich es nicht wissen."
„Unanständige Lieder."
„Legolas!"
Sein Sohn hob den Weinbecher. „Jedenfalls wollte ich damit sagen, dass ich dir sicher nicht vorwerfe, du würdest das Andenken meiner Mutter schänden, wenn du endlich deine Seele an die bindest, die wohl ganz speziell für dich geschaffen wurde. Obwohl man natürlich auf den Gedanken kommen könnte, dass du dem einen oder anderen Vala auf die Füße getreten sein musst, damit sie dir ausgerechnet unsere Palasthexe bestimmt haben."
„Der Gedanke kann einem wirklich kommen", wiederholte Thranduil gedehnt, um dann entspannt zu grinsen. „Sie ist ein Albtraum."
„Das auch."
„Ich hätte nicht für möglich gehalten, wie nah sie meinem Herz kommen wird, als ich sie aus dieser Spinnengrube gezogen habe."
„Ich hab es jedenfalls schon geahnt, als ich euch beide damals bei unserer Ankunft auf der Palasttreppe gesehen habe. Du hattest einfach zu gute Laune, und das, obwohl Elrond vor dir stand."
Thranduil versuchte, sich an diesen Moment zu erinnern. Bei allem Verständnis für seinen Sohn, aber den Zeitpunkt fand er doch ein wenig verfrüht. Damals hätte er nicht im Traum einen Gedanken daran verschwendet, dieser aufmüpfigen Rhûnar-Hexe mehr als misstrauische Gastfreundschaft zu gewähren.
„Um der seltsamen Leidenschaft aller Ithildrim für menschliche Sprüche zu frönen: Blind ist nur der, der nicht sehen will." Legolas duckte sich ohne große Probleme rechtzeitig, als Thranduil nach ihm schlug. „Das hilft auch nichts, mein lieber Adar. Außerdem hältst du dich immer zurück, damit du mich nicht versehentlich doch triffst."
Was wusste sein Sohn eigentlich noch alles über ihn? Thranduil kam langsam ins Grübeln. Eigentlich sollte er nicht einmal verwundert sein. Legolas war kein Kind mehr, er lebte schon fast das gesamte Zeitalter, war nur ein einziges Jahr jünger als Elronds Zwillinge und Thranduil hätte ihm ohne Zögern die Geschicke des Waldelbenreiches anvertraut. Und dennoch gab es Momente, in denen er wieder dieses bezaubernde Kind mit den großen, verwirrten Blauaugen vor sich sah, das auf den Fortgang seiner Mutter mit immer wiederkehrenden Träumen von Monstern und dunklen Schatten reagiert hatte.
„Um es dir also einfach zu machen, beantworte ich jetzt nochmals sehr kurz deine Fragen", lächelte sein Sohn heiter. „Ja, es gefällt mir ausnehmend gut, dass Varya deine Gemahlin ist. Allein schon, weil ich sie für die nächsten Jahrhunderte mit dem Titel ‚Stiefmutter' zur Weißglut treiben kann und ich sie im Übrigen sehr liebe. Und jetzt schlage ich vor, dass du Düsterwalds Königin von den Vorteilen einer Bindung mit dir überzeugst."
„Hast du vor, hier auf der Terrasse zu bleiben?" erkundigte sich Thranduil nicht sehr begeistert.
„Nein, ich gehe wieder in die Kaminhalle und wette mit den Jungs darum, ob Haldir es tatsächlich schafft, Aristil noch heute Abend zu überreden, mit ihm alleine einen nächtlichen Spaziergang durch den Garten zu machen."
„Ich würde auf den Galadhrim setzen. Er ist nicht umsonst Celeborns Kriegshauptmann."
„Das hatte ich vor", schmunzelte sein Sohn und machte sich mit einer leichten Verneigung davon. Ionnin äugte noch etwas unschlüssig zwischen den Büschen heraus, nieste dann enttäuscht und tapste von dannen.
Mit dem fast leeren Weinbecher in der Hand blieb Thranduil allein auf der Terrasse zurück. Hinter den hohen Fenstern des Schlafgemachs war Licht zu erkennen. Varya schlief also noch nicht, das war eine gewisse Genugtuung. Wahrscheinlich störte es sie ebenso wie ihn, die Nächte alleine zu verbringen. Sie beide waren an die Nähe inzwischen zu sehr gewöhnt, um sich ohne den anderen wirklich wohl fühlen zu können.
„Also dann", murmelte Thranduil, leerte den Weinbecher endgültig und marschierte in den Wohnraum. Die Tür hier war zwar aus massivem Holz, aber er hatte nicht vor, die Glastüren einzutreten. Der Lärm rief womöglich die zurzeit leicht nervöse Bruchtalgarde oder noch schlimmer einen besorgten Forlos auf den Plan, der ein Attentat auf König und Königin vermutete. Ein Auftritt seines Gardehauptmanns, den eine Entscheidung zwischen den beiden wirklich in einen harten Gewissenskonflikt treiben würde, wollte er sich lieber ersparen.
Thranduil bewegte den Kopf leicht hin und her, rückte seinen Gürtel zurecht, wobei er kurz überlegte, sich vielleicht doch besser zu bewaffnen und klopft dann energisch an. „Mach endlich diese Tür auf, Varya."
„Verschwinde!" erklang es prompt von drinnen.
„Das werde ich nicht tun! Mach jetzt auf!"
„Und das werde ich nicht tun. Schlaf bei deinem guten Freund Glorfindel."
„Was beim stinkenden Atem eines Nazgûl hat der Vanya damit zu tun?" Thranduil hämmerte nochmals gegen die Tür und prüfte dabei gleichzeitig, wie massiv sie wirklich war. Die Schwachstelle war eindeutig das Schloss.
„Wenn du dich nicht mit ihm gestritten hättest, wärst du gar nicht erst auf diese verrückte Idee gekommen."
„Glorfindel hat nichts damit zu tun."
„Noch schlimmer", fauchte es von drinnen. „Dann bist du also ohne fremde Hilfe so hinterhältig."
„Ich war nicht hinterhältig!" brüllte er ganz gegen jede innere Überzeugung.
„Du Eol!"
Sie konnte richtig beleidigend werden. Thranduil trat einen Schritt zurück, um besser ausholen zu können. „Varya, zum letzten Mal. Öffne diese Tür!"
„Eher wachsen in Mordor Mellyrn", tönte sie großspurig.
Thranduil bedauerte es wirklich. Schließlich war diese Tür ein sehr schönes Beispiel elbischer Handwerkskunst. Elrond würde es ihm aber wohl nachsehen müssen, immerhin war er der Urheber des ganzen Debakels. Ein Tritt, präzise gegen den Beschlag auf der linken Seite gerichtet und das scheinbar massive Bollwerk flog auf wie ein Vorhang.
Gleichzeitig ertönte ein Schmerzensschrei, Thranduil sah noch, wie Varya gegen das Fußteil des Bettes flog und nochmals leise aufschrie. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen, sein Herz setzte vor Schreck aus und er konnte sich nicht bewegen. Er hatte gerade versehentlich die Liebe seines Lebens umgebracht! Wahrscheinlich hatte sie sich das Genick gebrochen. Thranduil konnte es nicht fassen.
„Uh", kam es aus dem leblosen Geschöpf auf dem Boden. „Thranduil…"
Sie lebte noch. Thranduils Herzschlag normalisierte sich beinahe wieder. Mit großen Schritten war er bei ihr und sank auf die Knie. „Elbereth, was machst du denn, Lirimaer?"
„Ich?" echote sie und blinzelte zu ihm hoch. Aus einem Auge, das andere wurde von ihrer Hand verdeckt. „Warum hast du diese Tür eingetreten?"
„Weil ich zu dir wollte", erklärte er und zog sie halb auf seinen Schoß. Vorsichtig strich er ihr die zerzausten Haare aus der Stirn. „Nimm die Hand runter, ich will sehen, ob du blutest."
„Die Tür war gar nicht abgeschlossen", schimpfte sie, nahm aber trotzdem gehorsam die Hand von ihrem Gesicht.
Thranduil fuhr mit den Fingerspitzen vorsichtig über die lange, rote Schramme, die sich bereits dunkler verfärbte. „Du wirst wieder ein Veilchen bekommen, meine Blume. Elrond glaubt irgendwann, dass ich dich verprügele. Musstest du unbedingt so dicht hinter der Tür stehen? Und was soll das heißen, sie war nicht verschlossen?"
„Genau das eben. Hilf mir hoch", kommandierte sie und rappelte sich ächzend auf. „Und jetzt hol etwas Wasser und ein Tuch."
Thranduil setzte sie auf die Bettkante und beeilte sich, das Gewünschte heranzuschaffen. Es ging ihm durch und durch, wie sie mit einem Schmerzenslaut das feuchte Tuch gegen ihre Gesichtshälfte drückte. Er setzte sich neben sie und atmete einmal tief durch. „Um auf die Tür zurückzukommen…"
„Ich hatte es vergessen", murmelte sie und rückte ein Stück von ihm ab. „Großer Zauberer, der du bist, hättest du es ja merken müssen."
„Ich bin kein Zauberer", widersprach er mit zusammengebissenen Zähnen.
„Und was war das da in Elronds Bibliothek, he?"
„Gebrauchsmagie", gab er widerstrebend zu. „Für Notfälle sozusagen."
„Ich bin kein Notfall!" Varya funkelte ihn mit dem unversehrten Auge an.
Sie war wunderschön, befand Thranduil. Eine wahre Königin. Wenn auch ein bisschen unfallträchtig und zeitweise verwirrt.
„Wie bitte?"
Er musste eindeutig besser darauf achten, seine Gedanken nicht auch noch laut auszusprechen. „Ich sagte Königin! Gewöhn dich daran, es ist ohnehin nicht mehr zu ändern."
„Ich könnte in die Unsterblichen Lande segeln!" triumphierte sie.
„Was nichts daran ändert, dass du meine Gemahlin bist", erinnerte er sie ebenso triumphierend.
„Gutes Argument", gab sie verärgert zu, um gleich darauf leicht zu stöhnen. „Ich glaube, mir wird schwindelig."
„Hinlegen", befahl Thranduil und sorgte gleich selbst dafür, dass seine überaus blasse Gemahlin sich auf dem Bett ausstreckte. Hastig stopfte er eines der großen Kissen in ihren Rücken und musterte sie scharf. „Wir sollten vielleicht Elrond benachrichtigen."
„Untersteh dich", murmelte sie undeutlich. „Weder Elrond noch sonst irgendeinen Heiler. Das ist so ziemlich das Peinlichste, was mir je passiert ist und du solltest es auch nicht noch öffentlich machen. Es geht gleich schon wieder. Mein Schädel ist ziemlich hart."
„Kann man wohl sagen", brummte er. „Möchtest du lieber alleine sein?"
Er würde es respektieren, wenn es sein musste. Er würde auch ein ganzes Jahrhundert darauf warten, dass sie ihre Meinung änderte. Glücklich wäre er nicht dabei, aber das war es ihm wert.
„Nein", kam nach einer langen Pause die Antwort. „Eigentlich möchte ich ja, dass du in Mordor fürchterliche Qualen erleidest, weil du mich reingelegt hast, aber andererseits ist es noch viel schlimmer, alleine in diesem Bett zu liegen. Die letzte Nacht war grauenhaft."
„Liebes, im Gegensatz zu dir habe ich sogar auf dem Gartenstuhl draußen übernachtet."
„Ich weiß. Ich hab dich durch die Fenster beobachtet und mir gewünscht, dass ein Gewitter ausbricht. So ein richtiges Vilya-Gewitter! Am besten mit Hagelkörnern von der Größe eines Taubeneis."
„Ich sollte dich erwürgen."
„Es reicht, wenn du mich erschlägst." Sie deutete neben sich. „Wie lange willst du da noch stehen?"
„Soll das heißen, du bist nicht mehr wütend auf mich?"
„Natürlich bin ich das, aber es ist doch bequemer, wenn du neben mir liegst." Sie wartete ab, bis er sich neben ihr ausgestreckt hatte und schlängelte sich dann unter betontem Wehklagen in seine Arme. „Ich werde noch sehr lange auf dich wütend sein, Thranduil Oropherion. Du hast keine Ahnung, was du mir damit aufbürdest, deine Gemahlin zu sein."
Thranduil vergrub sein Gesicht in dem silbernen Wasserfall ihrer Haare. Sie rochen herrlich vertraut nach Kräutern und Blumen. Es hatte ihm gefehlt, sie hatte ihm gefehlt. „Du wirst es meistern, Lirimaer. Ich bin überzeugt, es gibt nichts, was dir nicht gelingt. Selbst wenn es gelegentlich mit kleineren Unfällen einhergeht."
„Du hast keine Ahnung, wovon du redest", seufzte sie. „Ich werde dich blamieren, ständig. Wahrscheinlich falle ich vom Thron, oder ich verpasse wichtige Treffen, weil ich an einem Trank arbeite, oder ich verfärbe mich wieder lila. Im Gegensatz zu dir stamme ich nun mal nicht aus einer hochgestellten Familie. Meine Eltern waren beide einfache Krieger. Frag Forlos, er wird es dir bestätigen."
„Ich werde es überleben. Dann bist du eben lila oder meinetwegen auch grün." Thranduil stutzte. „Deine Eltern waren Krieger?"
„Ja, allerdings. Was ist daran so komisch?"
„Nichts."
„Thranduil, ich spür doch, dass du lachst!" Sie stützte sich mit einer Hand auf seiner Brust auf und beugte sich über ihn. Ein vollständiges Auge und ein ziemlich zugeschwollenes blitzten erbost auf ihn herunter.
„Du musst ein Findelkind sein", grinste er unbeherrscht. „Krieger! Und dann du, ich kann es nicht glauben."
Zu seiner Überraschung grinste sie ebenfalls und machte es sich wieder gemütlich in seinem Arm. „Das meinten sie auch gelegentlich. Aber auf nette Weise. Ich schätze, du würdest ihnen sehr gefallen."
„Irgendwann werden wir es vielleicht wissen", sagte er leise. „Bis dahin bleibst du meine Königin und bringst etwas Mondlicht in mein Reich. Wir werden noch früh genug die Unsterblichen Lande erreichen."
„Du wirst Düsterwald niemals verlassen", widersprach sie weich. „Und ich auch nicht."
„Also verzeihst du mir jetzt endlich?"
„Natürlich nicht!"
„Gut", ignorierte er die Antwort. „Schlaf jetzt etwas, Varya. Vielleicht heilt das Veilchen dann schneller."
„Bist du jetzt auch noch Heiler?" brummelte es schläfrig an seiner Brust. „Ich werde noch mindestens drei Tage was davon haben, wenn ich es nicht schaffe, aus Elronds Apotheke irgendein Mittel zu klauen, ohne dass er es merkt. Und er merkt es wahrscheinlich sowieso. Also frag ich ihn besser sofort oder ich lass es einfach und sag allen, dass du mich verprügelt hast."
Thranduil ließ sie herumnörgeln. Nichts konnte seine Zufriedenheit im Moment trüben, nicht einmal der Anblick Ionnins, der durch den Wohnraum marschierte und nach einem Schlafplatz suchte, da Legolas wohl immer noch anderweitig beschäftigt war.
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Fünfzig berittene Krieger waren für sich genommen nicht wirklich eindrucksvoll, wenn man einem Gegner gegenüber zu treten hatten, der über die doppelte Menge Männer verfügte, sich in einer alten Festung verschanzt hatte, die inmitten eines felsigen Waldes lag, in dem wahrscheinlich noch ein Troll sein Unwesen trieb und außerdem auf einen möglichen Angriff gefasst war. Irgendwie beschlich ihn ein ungutes Gefühl.
Zwei Dinge wunderte Aragorn sehr. Zum einen stammte der Plan nicht von Elladan, sondern von vier Elben, die schon seit Zeitaltern Armeen geführt hatten und zum anderen fehlten die Zwillinge. Er drehte sich leicht im Sattel und ließ seinen Blick nochmals über die Reiterkolonne hinter ihm wandern. Nicht nur die Zwillinge fehlten, auch Legolas und die beiden Hauptmänner aus Düsterwald und Lothlorien waren nirgends zu entdecken.
„Ich würde nicht fragen", meinte Galen von seiner rechten Seite aus, als Aragorn gerade den Entschluss gefasst hatte, Glorfindel anzusprechen. „Das ist wieder eins von den Dingen, die man eigentlich gar nicht wissen will."
„So wie die Frage, warum Varya ein Veilchen hatte?"
Galen nickte bedeutungsvoll. „Ganz besonders solche Fragen, mein Freund."
„Warum hatte sie denn nun ein Veilchen?" wollte Halbarad von Aragorns linker Seite aus wissen.
„Ein Unfall", knurrte Thranduil über seine Schulter und fing sich ein breites Grinsen von Glorfindel ein. „Es war wirklich ein Unfall. Sollte irgendjemand das Gerücht aufbringen, ich hätte womöglich meine eigene Gemahlin geschlagen, bringe ich ihn persönlich um. Verstanden?"
„Keine Sorge", lachte Glorfindel auf. „Wenn du das getan hättest, würdest du jetzt noch viel schlimmer aussehen."
„Und sie hätte sich gestern beim Abschied aus Imladris nicht so dicht an dich gedrängt, dass man es in manchen Kulturkreisen fast als öffentliche Unzucht bezeichnet hätte", ergänzte Erestor.
„Ich werte das als den Neid der Besitzlosen", erklärte Legolas' Vater hoheitsvoll.
Aragorn empfand tatsächlich so etwas wie Neid. Er stellte sich einen Moment vor, wie es wäre, wenn Arwen ihn so verabschiedet hätte. Ihre großen Augen würden in Tränen schwimmen, sie würde sich in seine Arme werfen. Natürlich würde er ihren weichen Körper an sich drücken, seine Arme um sie legen und…Ein scharfer Blick von Erestor riss ihn aus der angenehmen Traumwelt abrupt wieder heraus. Errötend nestelte Aragorn an den Zügeln seines Pferdes herum.
„Ist dir nicht gut?" erkundigte sich Galen interessiert. „Du wirkst so angespannt."
Aragorn beschloss, sich lieber in Schweigen zu hüllen und seine Gedanken auf neutralere Dinge zu richten. Den Weg zum Beispiel, den sie gerade ritten. Es war erst wenige Tage her, dass er ihn in umgekehrter Richtung zurückgekehrt war. Mit Halbarad zusammen und natürlich Hestia, die jetzt mitten im Trupp und schwer bewacht bei ihnen war. Diesmal nicht als Gepäckrolle, sondern als Führerin, wenn sie erst die Trollhöhen erreicht hatten und sich daran machten, die alte Burg aufzustöbern, in der nach ihrer Aussage Marsden und seine Spießgesellen Unterschlupf gefunden hatten. Aragorn war nicht besonders glücklich mit der Entscheidung, dass sie mit ihnen kam. Hestia war nicht zu trauen, auch wenn sie irgendwie leblos auf ihrem Pferd hockte und die meiste Zeit ausdruckslos auf ihre Hände starrte.
Dieses ungute Gefühl war auch Schuld daran, dass er sich am Abend einen Platz suchte, bei dem er sie immer im Auge behalten konnte. Sie hatten die Trollhöhen erreicht und die Späher, die voran geschickt waren, um wiederum mögliche Späher Marsdens aufzustöbern und tunlichst sofort auszuschalten, hatten gemeldet, dass die Umgebung sicher war. Wachen wurden dennoch genug aufgestellt. Als Gildor nach Freiwilligen fragte, rissen sich die Krieger der Bruchtalgarde geradezu darum. Spöttische Blicke der königlichen Garde und einige nicht sehr sensible Bemerkungen begleiteten den Eifer der Krieger, die noch immer nicht darüber hinweg waren, dass sie zwei Trolle nicht bemerkt hatten.
Sie hatten darauf verzichtet, ein Feuer anzuzünden. Es war beinahe Vollmond und trotz der Bäume fiel genug Licht bis auf den weichen Waldboden, dass auch so genug zu erkennen war. Außerdem gab es Geräusche, ein lautes Knuspern von Gebäck zum Beispiel, das anzeigte, wo sich Gaellas gerade aufhielt. Leise Unterhaltungen, irreführend sanft in ihren elbischen Klängen, die sich jedoch um den bevorstehenden Angriff drehten und wenig Gnade für die Wegelagerer verhießen.
Halbarad und Galen hatten sich zu Aragorn gesellt. Auch sie schienen sich nicht sehr wohl mit Hestia unter ihnen zu fühlen. Galen, der von ihnen allen wohl bei diesem wenigen Licht am meisten erkennen konnte, schüttelte leicht den Kopf.
„Sie sollte nicht hier sein", sagte er sehr leise.
„Erestor denkt, sie hat aufgegeben", kam es von Halbarad ebenso gedämpft.
„Erestor irrt sich", behauptete der Rhûna. „Er sollte es besser wissen."
„Findet Ihr, Meister Galen?" Schattenhaft baute sich Elronds Seneschall vor ihnen auf. Von ihm, in seiner dunklen Erscheinung, war kaum mehr als die blassen, scharfen Gesichtszüge zu erkennen. „Ihr denkt also, ich irre mich?"
Aragorn schluckte, aber Galen stand langsam auf und stützte sich beinahe entspannt auf seinen Stab. „Ich weiß es nicht, Lord Erestor. Das hängt davon ab, ob Ihr wirklich annehmt, dass Hestia keine Gefahr mehr für uns ist."
„Was schlagt Ihr stattdessen vor?" Erestor hob sofort die Hand. „Nein, lasst mich raten. Eine endgültige Lösung wahrscheinlich."
„Jetzt, wo Ihr es schon erwähnt…"
Aragorns Aufmerksamkeit wurde von Halbarad abgelenkt. Der Waldläufer deutete verstohlen auf Hestia, die nicht mehr wirklich so abwesend wirkte wie bisher. Eigentlich konzentrierte sie sich auf den Disput zwischen Erestor und Galen, sie schien zu ahnen, dass sie das Thema davon war. Durch die zerzausten Haare hindurch beobachtete sie die beiden so gegensätzlichen Elben und in ihren blauen Augen glitzerte eine ungute Mischung aus Hass und Verwirrung.
„Kennt Ihr kein Erbarmen, Meister Galen?" fragte Erestor kalt.
„Ihr etwa?"
Elronds Seneschall schwieg verblüfft über diese Gegenfrage und schließlich neigte er in widerwilliger Bewunderung den Kopf. „Guter Treffer für einen Heiler."
„Man tut, was man kann", grinste Galen wieder recht entspannt. „Und Euch dürfte ebenso wie mir aufgefallen sein, dass das ach so arme Geschöpf durchaus nicht völlig am Boden zerstört ist."
„Sie wird keine Gelegenheit bekommen, weiteres Elbenblut zu vergießen." Damit drehte sich Erestor um und verschwand in der Dunkelheit.
„Sehr schön, weniger Arbeit für mich." Galen setzte sich wieder zu den beiden Waldläufern, die nicht so ganz schlau aus dem allen wurden. „Er traut ihr ebenso wenig wie wir."
„Tatsächlich?" meinte Halbarad eher zweifelnd. „Ich werde sie trotzdem nicht aus den Augen lassen. Wenn diese falsche Schlange die Gelegenheit bekommt, wird sie uns in den Rücken fallen."
„Erestor", korrigierte Aragorn nach kurzem Überlegen. „Ich glaube, von allen hier hasst sie ihn am meisten. Sie wird versuchen, ihn zu töten. In einem Kampf kann viel passieren. Wir sollten sie ausschalten, sobald wir unser Ziel erreicht haben."
„Estel", tadelte Galen milde. „Solche harten Worte von dir."
„Ich meinte nicht, dass wir sie sofort töten", verteidigte sich Aragorn hastig.
„Warten wir ab", lächelte der Ithildrim und machte es sich gemütlich.
„Manchmal machst du mir Angst, Galen."
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Elladan legte den Kopf in den Nacken und versuchte, Legolas irgendwo im Blätterdach über sich auszumachen. „Und? Hast du schon was entdeckt?"
„Vielleicht", erklang es von oben. „Aber wenn du noch lauter schreist, brauch ich auch nicht länger zu suchen, dann findet er uns von ganz alleine."
„Ich halte das ganze für eine ausgesprochen schlechte Idee", verkündete Elrohir und zog eine Grimasse. „Er ist der Größte von den Dreien und auch der Schlaueste, wenn ihr mich fragt. Je weiter er weg ist, desto besser."
Sein Zwilling breitete in einer hilflosen Geste die Arme aus. „Ich kann diesmal nichts dafür. Es ist Elronds Plan."
„Verwunderlich genug." Legolas ließ sich vom untersten Ast direkt in den Sattel seines Pferdes hinunter. „Weiter nördlich ist eine Art Schneise. Kann sein, dass er dort lang ist."
„Dann versuchen wir eben dort unser Glück", entschied Elladan mit sehr viel mehr Enthusiasmus in der Stimme als im Herzen. Er erinnerte sich nur zu gut an diesen wirklich mächtigen Troll, der am Fuß des Nebengebirges an ihm vorbeigestampft war.
Legolas lächelte heiter. „Du weißt doch, dass mein Vater deinem Vater etwas antun wird, wenn der Troll mich in meine Einzelteile zerlegt?"
„Dein Vater hat diesem Plan zugestimmt", erinnerte ihn Elladan mit einem ebenso heiteren Lächeln. „Ohne große Diskussionen, wenn die Bemerkung erlaubt ist."
„Das täuscht bei ihm manchmal."
„Außerdem müssen wir Raff sowieso zur Strecke bringen", sagte Elrohir und schnalzte leicht mit der Zunge, damit sich sein dösendes Reittier wieder in Bewegung setzte. „Man hat nicht bei jedem Troll Glück, dass ein Trupp Zwerge und Halblinge vorbeikommt und ihn in den Freitod treibt."
Legolas ritt voran, da er immerhin derjenige war, der die Schneise von der Baumkrone aus bereits gesehen hatte. Es war auch nicht das Schlechteste, einem Waldelb durch einen Wald zu folgen. Sie kannten zwar eigentlich die Trollhöhen besser als er, aber wer einmal einen Waldelb dabei beobachtet hatte, wie er förmlich in dieser Umgebung auflebte, mit ihr verschmolz, der sah seine eigenen Fähigkeiten dann doch etwas realistischer.
„Außerdem reiß ich mich nicht darum, Raff als erster gegen die dicken Beine zu laufen", ergänzte Elrohir mit dem Gespür des Zwillings Elladans Überlegungen.
Die Trollhöhen waren im Grunde kein schlechter Ort. Sie hatten eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Immer wieder fanden sich Zeichen derjenigen, die sie im Laufe der Zeitalter bewohnt hatten. Es waren die Erinnerungen an die längst vergangenen Seelen, die dem Ort ein unsichtbares Leben einhauchten, das dem feinen Gespür der Elben nicht verborgen blieb. Je höher Legolas sie führte, desto dichter wurde die Atmosphäre aus Tod und Verfall, aber auch neues Leben mischte sich hinzu. Der Wald selber hatte sich sein Gebiet zurückerobert, von den Menschen waren nur Ruinen alter Bauwerke geblieben. Manches kaum noch zu erkennen unter dem dichten Bewuchs, der sogar die Mauern gesprengt und die großen Steine in alle Himmelsrichtungen verteilt hatte.
Elladan hätte gerne zumindest während der Nacht Rast gemacht, doch nur in der Dunkelheit hatten sie eine Chance, Raff wirklich aufzustöbern und dahin zu locken, wo sie ihn haben wollten.
Mitten in der durchscheinenden Dunkelheit einer Vollmondnacht hielt Legolas schließlich neben einem frisch entwurzelten Baum an und rutschte aus dem Sattel. „Er ist nicht mehr weit. Vielleicht wäre es besser, die Pferde hier zu lassen. Das Gelände wird bald zu schwierig für sie."
„Ich habe befürchtet, dass du genau das vorschlagen würdest", grollte Elladan. Missmutig stieg er wie der Waldelb von seinem Pferd und sicherte die Zügel, damit sich das Tier nicht aus Versehen damit irgendwo verfing. „Dir ist klar, was das bedeutet?"
„Er ist ein Troll", entgegnete Legolas. „Nicht sehr schnell und außerdem muss er die Verfolgung abbrechen, sobald wir Tageslicht haben."
„Er hat Recht", meinte auch Elrohir und fing sich einen finsteren Blick seines älteren Bruders ein. „Es wird schon schwierig genug, ihn so lange bei der Stange zu halten, bis wir in der Nähe der Burg sind."
„Trolle können sehr verbissen sein", grollte Elladan.
„Sagt wer?"
„Ich sag das."
„Seit wann hast du soviel Ahnung von Trollen, Bruder?"
„Seit ich einen davon im Keller unseres Elternhauses getötet habe."
Elrohir grinste überheblich. „Das ist genauso, als würde sich Glorfindel als Kenner der Balrogs bezeichnen."
„Glorfindel bezeichnet sich so."
„Hm, das war ein schlechtes Beispiel."
„Erspar mir weitere."
„Ich unterbreche euch beide nur ungern, aber wir haben Besuch." Legolas deutete mit dem ausgestreckten Arm auf eine massige Silhouette, die sich zwischen den Felsen ganz in ihrer Nähe erhoben hatte.
„Wären wir jetzt in Rhûnar", überlegte Elrohir gedehnt, „hätte er bestimmt noch einen Begleiter bei sich."
Legolas rückte seinen Bogen zurecht und federte leicht in den Knien. „Sind wir aber nicht, sonst wären wir nämlich nackt."
„Ist das nicht prächtig?" Ätzender Spott klang in Elladans Stimme mit. „Alle Vorteile auf unserer Seite. Ich sollte wirklich nicht so undankbar sein."
„Elben!" brüllte Raff und seine groben Züge verzerrten sich zu einer Grimasse.
„Troll!" schrie Elrohir zurück.
Elladan seufzte. „Immer das gleiche. Trolle haben keine Manieren."
„Hey, Raff! Willst du wissen, wo deine beiden Freunde sind?" rief Legolas in Westron.
Elladan gefiel überhaupt nicht, dass Raff eine riesige Keule nachdenklich in seine Handfläche klatschen ließ. Andererseits sollten sie den Troll ja provozieren. Er seufzte nochmals und holte dann tief Luft. „Du bist alleine, Hohlschädel. Die beiden sind hin. Sie sind vor Angst versteinert, wenn man das so sagen darf. Wirklich jämmerlich. Wie kann man aber auch nur so blöd sein?"
Elrohir zupfte an seinem Ärmel. „Ich glaube, er hat es kapiert."
„Es war ein Kinderspiel", ergänzte Legolas. „Und jetzt werden wir dich töten. Oder wir nehmen dich gefangen und bringen dich nach Imladris, damit unsere Kinder dich kalt machen."
„Er hat es wirklich kapiert", warnte Elrohir nervös.
Raffs Glubschaugen hatten sich zuerst geweitet, aber nun kniff er sie zu schmalen Schlitzen zusammen. Sein massiger, graugrüner Körper war in eine leicht geduckte Haltung gesunken und als er den breiten Mund öffnete, erschütterte ein ohrenbetäubender Wutschrei die nächtliche Stille. „Ihr seid tot!"
„Tststs", machte Legolas tadelnd. „Du bist doch genauso beschränkt wie deine beiden Freunde. Nicht wir sind tot, sondern Iff und Dom."
Mit einem riesigen Satz kam der Troll zwischen den Felsen hervor. Elladan konnte sich nicht erinnern, dass von Trollen gesagt wurde, dass sie so schnell und behände waren. Noch ein Fehler in den Büchern, der ihn darin bestärkte, dass das geschriebene Wissen immer so wertvoll war.
Die drei Elben spritzen regelrecht zu den Seiten weg. Die Pferde, die ohnehin schon leicht nervös in der Nähe verharrt hatten, suchten umgehend ihr Heil in der Flucht. Eine Maßnahme, die Elladan für sehr klug hielt. Mit einem kurzen Pfiff lenkte er Legolas' und Elrohirs Aufmerksamkeit auf sich – die von Raff leider auch – und deutete hektisch Richtung Norden. Dann warf er sich zur Seite und da, wo er eben noch gestanden hatte, schlug Raffs Keule auf, um ohne große Probleme einen kopfgroßen Stein zu zersplittern.
Mehr brauchte es jetzt wirklich nicht mehr. Alle drei Elben gaben Fersengeld.
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Sie hatten zwar Imladris zusammen mit Elronds Söhnen und dem Prinzen im Morgengrauen verlassen, sich jedoch kurz nach Erreichen der Großen Oststraße von den dreien getrennt, die eine andere Aufgabe zu erfüllen hatten. Eine kurze Strecke waren sie dann nach Norden geritten, dann beinahe exakt nach Westen.
Forlos und Haldir erreichten am Nachmittag den südwestlichsten Zipfel der Trollhöhe, ließen ihre Pferde dann zurück und machten sich zu Fuß daran, den Ort aufzustöbern, den Hestia dank ein wenig Hilfe aus Varyas Hexenküche recht genau beschrieben hatte.
„Eigentlich stelle ich mir unter einem Angriff von drei Seiten doch etwas anderes vor", überlegte Forlos, nachdem sie eine ganze Weile in lockerem Trab durch den Wald gelaufen waren.
„Eindrucksvoller", nickte Haldir und blieb stehen, den Blick prüfend auf die Bäume gerichtet.
„Sie stehen noch nicht dicht genug", erriet Forlos seine Überlegungen, die auch schon seit einigen Minuten seine eigenen waren. „Glaubt mir, ich würde mich auch lieber dort oben lang bewegen, aber noch ist es hier unten einfacher."
„Leider." Celeborns Hauptmann rieb sich mit einer Hand den Nacken. „Wir sollten uns trotzdem für die Nacht einen Ruheplatz suchen. Ich habe nicht vor, zu früh dort anzukommen."
Forlos grinste, während er sich vorstellte, wie er und Haldir diese Räuberburg alleine angriffen. „Einverstanden. Wie ich nicht umhin konnte festzustellen, hat Euch die gute Aristil mit Proviant versorgt."
„Am besten nehmen wir den Baum da drüben, die Krone ist dicht und die Äste sehen bequem aus."
„Lenkt jetzt nicht ab, mein Freund."
„Wovon?"
Haldirs Art, die linke Augenbraue zu heben, mochte ja sanftere Gemüter gehörig beeindrucken, aber Forlos war anderes gewöhnt. „Aristil, wer sonst?"
„Gegen einen Balrogtöter kommt keiner an", wehrte der Galadhrim mit einem etwas schiefen Lächeln ab. „Erst hat sie mir von ihm vorgeschwärmt und mich dann auch noch gefragt, ob es wohl sehr gefährlich ist, gegen einen Balrog anzutreten."
„Was habt Ihr geantwortet?" Forlos erreichte mit einem Sprung den nicht gerade niedrigen ersten Ast des anvisierten Baumes und zog sich dann weiter nach oben.
„Dass ich davon ausgehen würde, da auch Glorfindel den Kampf ja nicht überlebt hat."
Forlos hielt sich am rauen Stamm des Baumes fest, um nicht vor Lachen wieder auf dem Waldboden zu landen. „Das habt Ihr wirklich gesagt?"
„Sicher", nickte Haldir gelassen und gesellte sich zu Forlos. An dieser Stelle gingen mehrere breite Äste vom Stamm ab und bildeten einen recht gemütlichen Lagerplatz für die beiden Elben. „Sie hat dann das Thema gewechselt."
„Und es wurde noch besser", vermutete Forlos und streckte sich in einer Astgabel aus. Er hakte seine Feldflasche vom Gürtel und reichte sie an Haldir. „Apfelwein, hier aus Imladris."
„Danke, ich hab eigenen", meinte der Galadhrim und schwenkte die eigene Flasche, bevor er einen tiefen Schluck daraus nahm. „Viel besser wurde es. Der nächste, dessen wundervolle Charakterschilderung ich mir anhören musste, war Euer Galen. Sehr erbaulich."
Forlos senkte die Lider und vor seinem inneren Auge leuchtete sehr deutlich die Szene im Garten auf. Haldir, der vorhatte, Aristil zu verführen und die Dienerin, die mit schwärmerischem Gesichtsausdruck über Galen zwitscherte. „Es sind diese Silberhaare."
„Die auch."
„Und die grünen Augen."
„Oh ja, die hat sie nicht vergessen."
„Und er ist so zierlich."
„Und wie." Celeborns Hauptmann zückte sein Jagdmesser und zerlegte grimmig einen Apfel.
„Und Heiler."
„Das war dann die Krönung." Haldir reichte ihm ein Stück Apfel. „Obwohl, eigentlich war sie das noch nicht."
Forlos musterte ihn eindringlich. Trotz der einsetzenden Dämmerung war zu erkennen, dass Haldir inzwischen wohl den Punkt erreicht hatte, an dem es ihn sogar amüsierte. In seinen Augen lag ein für ihn wohl seltener Schimmer stiller Erheiterung, auch wenn seine Miene Verzweiflung darstellen sollte. „Nicht?"
„Nein, die war dann gekommen, als sie mit tränennassem Blick und sehr sentimental über die Bindung Eures Königs nachdachte. Zitat gefällig?"
Forlos nickte nur.
„Seine Hoheit ist ja so ein Romantiker. Seine Gemahlin war ganz außer sich vor Glück."
Beide Hauptmänner sahen sich an, dann wieherten sie ganz unelbisch los. Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder soweit gefasst hatten, dass sie mit ihren Feldflaschen auf den romantischen König und die vor Glück tobende Varya anstießen.
Die gute Stimmung veränderte sich langsam und schleichend, fast als ob sie der Nacht und dem Mondlicht folgte, zu leichter Melancholie. Forlos saß mit dem Rücken zum Stamm da, ein Bein angezogen und beobachtete eine Weile eine kleine Raupe, die seinen Stiefel heraufgeklettert war und nun auf seinem Knie die Aussicht genoss. Kein Wald war jemals wirklich still, es sei denn, etwas Fremdes und Bedrohliches hatte ihn heimgesucht. Die Trollhöhen jedoch lebten und ihre Bewohner erzählten ihre eigenen Geschichten. Insekten schwirrten herum, unten am Boden raschelten andere auf der Suche nach ihrem Abendessen und nur zwei Äste über ihnen hatte sich ein Käuzchen niedergelassen, das ab und an Laut gab und sich ansonsten darauf beschränkte, die beiden schweigsamen Elben aus großen, bernsteinfarbenen Augen zu betrachten.
„Wenn wir nicht gerade so geheim unterwegs sein müssten, wäre jetzt sicher der Zeitpunkt für ein Lied", überlegte Haldir nach einer Weile leise.
„Ich singe schon lange keine Lieder mehr." Es war keine Absicht, doch Forlos merkte selbst, wie verbittert er klang.
Haldir schien mit sich zu ringen, schließlich setzte er sich leicht schräg und sah ihn aus halbgeschlossenen Augen an, in denen eine Mischung aus Interesse und Unschlüssigkeit glitzerte. „Redet Ihr jemals über Eure Vergangenheit?"
„Eigentlich nie. Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz in Rhûnar, dass die Vergangenheit jedes Einzelnen nicht Teil unserer Gemeinschaft ist."
„Ein unsinniges Gesetz", befand der Galadhrim missbilligend. „Man kann nicht beides voneinander trennen."
„Es ist leichter so, glaubt mir."
„So Schreckliches ist Euch also zugestoßen. Es war nicht meine Absicht, Euch zu verletzen."
„Das habt Ihr nicht, Haldir. Und es sind nicht nur die Dinge, die uns zugestoßen sind." Forlos verschränkte die Arme, damit Haldir nicht das leichte Zittern seiner Hände bemerkte. Der Galadhrim hatte keine Ahnung davon, was geschehen konnte, wenn der Kampf um die eigene Existenz zum einzigen Gedanken wurde, der noch übrig blieb. „Es sind bei vielen auch die Dinge, die getan wurden in der Zeit der Dunkelheit."
„In der Not…" Haldir unterbrach sich. „Vergebt mir, ich werde nie wieder daran rühren. Solltet Ihr jedoch jemals den Wunsch haben, diese Vergangenheit zu teilen, erinnert Euch an mich."
Das war ein überaus großzügiges Angebot, das Forlos unvorbereitet traf. „Ihr wisst nicht, worauf Ihr Euch einlassen würdet."
Lothloriens Hauptmann hob jetzt beide Augenbrauen. „Ich weiß immer, worauf ich mich einlasse, mein Freund. Wenn ich Euch also anbiete, diese Last zu teilen, dann ist dies sicherlich kein höfliches Gerede. Beleidigt mich nicht."
Forlos neigte nur stumm den Kopf. Es war lange her, dass er die Freundschaft eines Elben errungen hatte, der nicht ebenfalls aus Rhûnar stammte.
„Soll ich Euch ein bisschen von Maedcam erzählen?" erkundigte sich Haldir, als ob nichts gewesen wäre. „Ihr solltet zumindest wissen, wie Eure Verlobte aussieht, wenn Euch Orodan das nächste Mal festnagelt."
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tbc
MoonyTatze: Prüfungen sind eine Pest, allerdings. Andererseits sei dankbar, dass Erestor nicht derjenige ist, der sie abhält. Den möchte ich wirklich nicht als Prüfer haben. +etwas beängstigende Vorstellung+.
Sogar, wenn Glorfindel dann nachher zum Trösten kommt. Wobei man sich ja leicht vorstellen kann, was dieser Vanya darunter versteht +ggg+. Aber wer will sich schon beschweren. Naja, vielleicht ist es doch nicht das Schlechteste, wenn Erestor der Prüfer ist. Man muss eben erst was erleiden, bevor man in den Genuss von Glorfindels Künsten kommt. Du hast es so gewollt!
Amicahelena: Danke schön. Ja, die älteren Semester unter den Elben sind schon eine Sache für sich. Ob Erestor auch eine Schwachstelle hat? Hm,hm,…ich denke schon. Ob es wirklich eine Schwachstelle ist, weiß ich nicht, aber man wird sehen.
Serena: Um es mal zu gestehen – ich hab mittlerweile eine echte Schwäche für Legolas Thranduilion. Anfangs hab ich mich gar nicht so mit ihm beschäftigt, aber mit jeder Heiler-Story mehr schlich sich dieser Kerl, Waldelb der er nun mal ist, unbemerkt näher und jetzt hab ich ihn immer vor Augen, wie er in seiner ruhigen, leicht ironischen Art das Ganze mitmacht. Er ist halt Thranduils Sohn und nicht nur schmückendes Beiwerk.
Chris: Aha, noch jemand mit Noldo-Genen. Es ist mit der Ruhe eigentlich wirklich vorbei. Auch wenn sie es noch ruhig angehen lassen. Und ich hab auch wieder mehr Thranduil und seine persönliche Verdammnis drin. Hab die beiden auch vermisst.
Was Figwit und seine große Aufgabe – im wahrsten Sinne des Wortes – angeht, so müsstest du noch etwas Geduld bis zum nächsten Kap haben, das übrigens schon geschrieben ist und deswegen nächste Woche absolut pünktlich gepostet wird. Soviel sei verraten, ein Trank wird es nicht sein.
Ithiliell: Aber es war doch nur gerecht, dass er mindestens eine Nacht draußen verbracht hat, oder? Eigentlich hätte nur noch ein Schneesturm gefehlt, was selbst für Elrond im Hochsommer wohl etwas schwerer zu bewältigen wäre. Verdient hätte er es jedenfalls.
Hestia muss jetzt erstmal mit und was sie darauf macht, ist wieder eine andere Sache. Ich bin mir offen gestanden noch nicht sicher, was am Ende aus ihr werden soll. Kriegt sie die Kurve oder nicht? Bin für Vorschläge dankbar.
Shelley: Und der nächste Noldo hier im Bunde. Jaja, es ist nicht einfach, einen Troll zu zerlegen, auch wenn Figwit ja zu allem bereit ist. Zum Glück gibt es Elrond und andere Elben mit etwas mehr praktischer Intelligenz, die das Problem lösen können. Man stelle sich nur vor, wie Erestor mit Gasmaske auf den schönen, bleichen Zügen versucht, ein Glas Wein in seinem Wohnzimmer zu genießen. Ein Elb mit Strohhalm, auch eine Methode.
Find ich übrigens auch – sie hat es ja überlebt, ein bisschen Drogenrausch ist zu tolerieren, wenn dadurch die Wahrheit an Licht kommt.
Mi-Ethirn: Erstmal vielen Dank für das Geschenk. Mein Hirnkasten rattert schon, wie ich sie unterbringe. Mal sehen, mal sehen.
Und du bist dir ganz sicher, dass Elrond die Genfer Konvention unterschreiben würde? Er ist zwar gelegentlich ein netter, aber ich schätze, von Gleichberechtigung aller Völker hält er im Stillen auch nicht wirklich viel. Allein das Theater mit Arwen und Aragorn spricht da eigentlich Bände. Wenn Aragorn ein Schweinehirte gewesen wäre, hätte Daddy wohl nie im Leben die Zustimmung gegeben. Da musste es schon ein König sein und zwar ein richtiger, keiner in spe.
Das etwas zwiespältige Wesen der Ithildrim war mir in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen. Sie waren nie wirklich mitfühlend, wenn es ans Eingemachte ging. Und Ithildrim haben sehr enge Vorstellungen, was denn nu das Eingemachte ist. Andere zumindest als der verfressene Elb.
Feanen: Ja, solltest du wirklich. Bob hat einen Platz in meinem Herzen. Der arme Kerl ist einfach nur niedlich. Und immer so im Stress. Dann diese Fehlentscheidungen mit den Untermietern, da kann man ja auch griesgrämig werden.
So, jetzt dürfte man die restlichen Schultage fast an einer Hand abzählen können, schätze ich. Ein Osterei auf jeden noch verbliebenen Tag. Die Dinger sind jetzt echt günstig zu haben, hab ich eben festgestellt.
Atropos: Es war lustig? Mit Haldir? Öhm, hast du ihn unter Drogen gesetzt?
Ein wenig Gewissen oder auch leichte Panik sollte sich vielleicht rühren, wenn man dem Feind ausgeliefert ist. Noch dazu einem Feind, der eigentlich nie etwas vergisst. Außerdem ist sie ja ein irregeleiteter junger Erwachsener+räusper, die muss man auf den rechten Weg zurückführen, blablabla. Okay, genug zum Gedanken der Rehabilitation durch Weltumseglung und monatelangen Abenteuerurlaub auf Kosten des Steuerzahlers. Sie wird keinen Kehrtwende machen, nicht so abrupt, das wäre wirklich ein Bruch in der Logik.
Iary: Celeborn hat sie auch +neidisch wird+ mir die Ramschware aus der Klonküche schicken und dann die netten Originale abscheppen. Das ist so gemein +schnief+
Ich will einen absolut perfekten Methos.
Stimme aus dem Hintergrund: Selbst ein beschädigter ist noch ein perfekter!
Äh, so kann man es natürlich auch sehen +schluck+ Und Celeborn wäre auch ganz nett, natürlich ohne Tante Galadriel. Die schicken wir schon mal wieder nach Valinor, um ein Baugrundstück für ihren neuen Talan auszusuchen.
Libby: Ich hab keine Ahnung, wie Hestia enden wird. Ehrlich! Nur eine ungefähre Vorstellung mit offenem Ende. Eigentlich sollte ich sie klein hacken und an die Fische verfüttern für ihre Überfälle und den Hinterhalt auf Erestor, aber ich hab doch so ein weiches Herz. +blinzel unschuldig+
Und hey! Niemand hat Aristil gezwungen, sie war Freiwillige. Aber eine Heldin, wenn auch eine sehr wahrheitsliebende danach.
MoJa: Und noch mehr Andeutungen +grausamer Blick+. Die Auflösung kommt, aber noch nicht jetzt und auch noch nicht im nächsten. Ich weiß das, ich hab es schon geschrieben. Was wiederum bedeutet, dass es auch pünktlich gepostet wird nächste Woche.
Die Szene hab ich mir aufgespart und sie ist dann sogar anders geworden, als zunächst geplant. Diesmal wirft sie zumindest nicht mit Sachen nach ihm. Ich denke doch, dass die Bindung gültig ist, wenn man bei Elben überhaupt davon reden kann. Bei Eol hat ja auch keiner die Ehe selber angezweifelt und die war in der ersten Version Tolkien noch durchaus heftiger als einfach nur Magie anzuwenden.
Queen of Angmar: Kind, nicht Augen. Auf Augen bin ich gar nicht gekommen. Aber man sagt ja auch im Auge des Sturms. Das wäre dann allerdings ein sehr ruhiger Ort und ruhig ist dieser Zwerg ja nun nicht. Dunedain müssten Elbisch beherrschen. Als Abkömmlinge der Numenorer, jedenfalls der Glücklichen, die nicht mitsamt der Insel hochgegangen sind, standen ihre Vorfahren den Elben sehr nahe. Und wohl auch bis zum Ende.
Bring mich nicht auf dumme Ideen. Die Gefährten (Heiler-Version), heilen wir Sauron zu Tode oder so ähnlich. Elladan macht dann den Plan, wie sie in Mordor einfallen, was sicher dazu führt, dass sie sich verfransen und irgendwo weit im Norden landen, wo alle ein bisschen herumziehen, arme Sterbliche erschrecken und Haldir Zielübungen auf Adler macht, die versehentlich mit Nazgul verwechselt wurden. Den Ring versetzt Glorfindel, weil er eine Wette gegen Thranduil verloren hat, bei einem Zwerg, der daraufhin die Welt beherrscht und alle zwingt, grüne Hosen und rote Mützen zu tragen.
Kaya Unazuki: Und wenn der vierte Teil etwas kürzer ist+lieb blinzel+. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Teil drei so lang wird. Wobei ich ja deine arme Mutter verstehen kann. Dauerrattern vom Drucker geht irgendwann ein wenig an die Nerven. Schenk ihr zu Muttertag Oropax, ist doch auch praktischer als die ewigen Blumen.
Sarah0683: Hestia ist sicherlich ein Problem, für sich selbst, aber auch für Erestor. Ich favorisiere ja ein bisschen die Lösung, ihr kurzerhand den Hals umzudrehen und damit die Sache zu beenden. Andererseits kann sie ja nicht wirklich was dafür, oder auch doch. +bösen Blick von Ithildrim einfang+. Wenn es eine Abstimmung darüber gäbe unter den Elben, wär zumindest klar, wie die Jungs und Mädels aus Rhûnar voten würden. Wir hätten dann sozusagen den klaren Favoriten für den Toten des Monats.
Tja, der liebe Findel. Er ist immer so charmant, aber er ist auch derjenige, der den Balrog mit dem Feuerlöscher ausgepustet hat. So harmlos kann der Elb gar nicth sein. Und wer hat behauptet, Elben sind immer nur edel, hilfreich und gut? Elrond vielleicht, meistens jedenfalls und wenn die Presse anwesend ist +ggg+. Der Rest der Truppe hat auch nix gegen die gute alte Regel Auge um Auge, Zahn um Zahn einzuwenden – vorausgesetzt, es handelt sich nicht um elbische Zähne und Augen und ganz besoners Ohren.
Gefällt dir der Name? Ich fand ihn – nach langer Suche – eigentlich recht passend.
Und ja, jetzt wird zum Halali geblasen. Erstmal ganz gemächlich, im nächsten wird es unruhiger.
Amélie: Elb im Stress. Warum hat er damals nicht dankend abgewunken, als alle von Valinor abgedampft sind? Dann könnte er heute schön an den weißen Gestaden rumhängen, rechts und links eine Bikini-Elbin im Arm und ein fescher Strandboy bringt einen Cocktail mit Schirmchen.
Wär sogar Stoff für eine Kurzgeschichte: Erestor und die Nacht im Krummen Hund. Aber so was Ähnliches gibt es glaub ich schon mit Elrond, was auch sehr amüsant und anregend war. Die Geschichte, mein ich. Aristil wäre auch eine Kandidatin für so eine Kurzgeschichte. Natürlich eine mit Glorfindel. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass der Balrogtöter wirklich so flatterhaft ist, dass er so ihre Gefühle verletzt.
