DiclaimerAlles gehört Prof. Tolkien und seinen Erben (diese Glücklichen). Mir gehört nix, ist nur geliehen und wird wieder abgegeben. Wäre es anders, hätte ich eine Villa, einen Luxusschlitten und einen halbnackten Poolputzer, der mir jeden Wunsch von den Augen abliest…hachja…
o-o
23. Kapitel: Spieglein, Spieglein in der Hand
o-o
Es hatte Zeiten gegeben, da war sein Arbeitsraum – wohlgemerkt, nicht sein Arbeitszimmer – ein sehr ruhiger Platz gewesen, in den sich niemand hereintraute, ohne dass er Elronds ausdrückliche Genehmigung hatte. Selbst dann waren die Besucher immer sehr zurückhaltend gewesen und hatten sich eher fern gehalten von den Arbeitstischen und den Aufbauten, in denen die Tränke und Salben gefertigt wurden.
Elrond ließ seinen nachdenklichen Blick durch den Raum schweifen. Diese Zeiten waren wohl eindeutig vorbei. Gilnín, dessen Hände in festen Lederhandschuhen steckten, nahm gerade das inzwischen vergrößerte Glas mit dem Mordorfalter hoch. Dabei gurrte er beruhigend den irrwitzigen Namen des Geschöpfes, das bereits wieder die Zähne fletschte und die Flügel hochstellte.
Eine Hand voll mit Süßholz lehnte Hinner ganz in seiner Nähe und grinste so gut es mit seinem ebenfalls vollen Mund ging. „Er wird Euch beißen", prophezeite der Junge etwas undeutlich. „Ganz bestimmt."
„Wird er nicht", erklärte Gilnín etwas fahrig. „Flapsi mag es nur nicht, wenn ich seine Flügel abfege."
„Würd ich auch nicht", erklärte sich Hinner mit dem kleinen schwarzen Monster solidarisch. „Ihr habt ihn ganz schön oft abgefegt in letzter Zeit."
„Ich weiß", bekannte Gilnín zerknirscht. „Vielleicht sollte ich es für heute lieber bleiben lassen. Was meint Ihr, Meister Elrond?"
„Eure Entscheidung", wehrte Elrond ab. „Ich frage mich allerdings, ob Ihr irgendwann gegen das Schlafpulver immun werdet. Ihr habt eine Menge davon abbekommen in den letzten Tagen. Außerdem scheint er wirklich schlecht gelaunt." Elrond brachte es nicht über sich, diesen albernen Namen auszusprechen.
„Stimmt allerdings", nickte der Rhûna langsam.
Kopfschüttelnd wandte sich Elrond wieder dem eigentlichen Objekt seiner Beschäftigung zu. Düsterwalds Königin hockte auf einem der Arbeitstische und ließ die Beine baumeln. In den Händen drehte sie eine getrocknete Arnika-Pflanze. Der bösartige Bluterguss auf ihrer linken Gesichtshälfte war nur noch die bunte Ahnung eines Schattens, dank der großzügigen, zweitägigen Behandlung mit einer Tinktur aus eben dieser Pflanze. Elrond hätte auch noch schneller für das Verschwinden der schillernden Farbpalette rund um ihr Auge sorgen können, aber Strafe musste sein. Er hatte aus langen Jahren Erfahrung mit seinen Kindern einen zusätzlichen Sinn entwickelt, wenn sich etwas zusammenbraute und dieser Sinn hatte ihn vor zwei Tagen mitten in der Nacht zu seinem Arbeitszimmer getrieben, wo sie leise fluchend herumsuchte.
„Jetzt wisst Ihr also, wie die Heilpflanze aussieht", sagte er freundlich. „Dann findet Ihr sie auch besser, wenn Ihr das nächste Mal hier mitten in der Nacht einbrecht und nach einer Tinktur für Eure Blessuren sucht."
Sie hatte nicht einmal mehr den Anstand, noch rot zu werden. „Ich wusste, dass ich erwischt werde. Fragt Thranduil. Aber einen Versuch war es wert."
Kopfschüttelnd nahm er ihr die kleine Glasflasche aus der Hand. „Solche Prellungen mögen ja nicht lebensbedrohlich sein, aber Ihr solltet dennoch Eure Kenntnisse auf dem Gebiet erweitern."
„Warum?" Blankes Unverständnis lag auf ihren Zügen. „Sie gehen auch von alleine wieder weg. Ich wollte diesmal nur nicht, dass es Gerede gibt."
Eine vergebliche Hoffnung, wie sie sicher auch schon festgestellt hatte. „Es ist doch nicht verwerflich, wenn Ihr etwas Milde walten lasst bei der Heilung. Auch unangenehme Blessuren verdienen Behandlung. Man sollte meinen, Ihr seid eine Kriegsheilerin, so effektiv und ruppig geht Ihr vor."
„Ich nicht, aber die, von der ich gelernt habe." Sie blinzelte ihm zu. „Aber ich werde mir in Zukunft Mühe geben, etwas freundlicher und sanfter zu sein."
Gilnín schnaubte kurz. Damit wiederum lenkte er sich selbst ab und Flapsi entkam seinem vorsichtigen Griff. Zum Glück hatte Hinner nicht vergessen, weshalb man ihn hier überhaupt duldete. Als neuernannter Gehilfe des Rhûnar-Heilers ließ er sein Stück Süßholz auf den Boden fallen, packte das bereitgelegte Netz und fing den Falter mit einem einzigen Schwung sofort wieder ein.
„Ich denke, ich lasse es heute wirklich lieber sein", murmelte Gilnín verlegen und stopfte die zappelnde Kreatur in ihr gläsernes Gefängnis zurück.
„Aufheben", befahl Elrond dem Jungen, der betrübt die Überreste seiner Leckerei zu seinen Füßen betrachtete. „Und die Reste wirst du nicht mehr essen. Nimm dir neues."
Hinner gehorchte zwar, aber man merkte ihm an, dass er es für pure Verschwendung hielt, etwas wegzuwerfen, nur weil es auf dem Boden gelegen und man schon mal draufgetreten hatte. Elrond ersparte sich eine Erklärung, dass niemand etwas essen sollte, das mit dem Boden einer Apotheke Bekanntschaft gemacht hatte. Allein die Vorstellung, welche Substanzen dem Süßholz jetzt in ungeordneter Kombination anhafteten, ließ ihn beinahe schaudern.
Varya versuchte währenddessen in der spiegelnden Außenseite eines Glaskolbens einen aktuellen Stand ihres Farbenspiels zu ermitteln. Elrond sah die langen Silberhaare, die Anstalten machten, über ihre Schultern zu fließen, sah die hungrige Flamme des darunter stehenden Brenners und hatte mal wieder eine Vision, in der eine Ithildrim eine Hauptrolle spielte. Diesmal eine brennende Heilerin, die zufällig die Gemahlin des düsterwaldschen Königs war und wirklich nicht in Imladris abfackeln sollte. Er zog sie weg.
„Versucht es mit einem Spiegel", riet er und zog eine Schublade auf, in der ein angelaufener silberner Handspiegel vor sich hin staubte.
„Ein schönes Stück", befand sie und drehte ihn in den Händen. „Verratet Ihr mir, was Ihr hier mit einem Handspiegel macht?"
Elrond lächelte. Ihre Neugierde war verständlich. Es war so eindeutig ein Stück, das in die Hände eines weiblichen Wesens gehörte, dass es sie wundern musste. Feinste Verzierungen bedeckten die Fassung und den schmalen Griff, der Spiegel selber war am Rand nochmals mit einer Ranke eingeschliffen, die in einer Rosenblüte endete. „Man kann damit sehr gut unvorsichtige Elbenkinder beobachten, die sich hinter einem befinden."
„Besonders Zwillinge", vermutete sie und lachte ihn an. „Wisst Ihr, was man mit einem Spiegel noch machen kann?"
Stumm schüttelte er den Kopf, worauf hin sie ein bisschen herumprobierte, bis das Sonnenlicht aus den Fenstern von der glänzenden Fläche reflektiert wurde und zielgerichtet auf Hinners Gesicht herumtanzte.
„Hey!" beschwerte sich der Junge und wedelte in der Luft herum, als könnte er das Licht wie eine lästige Fliege verscheuchen.
„Caranir, der letzte Hauptmann der Quellstadt, hat uns Kindern immer erzählt, dass die Krieger Valinors Schilde hatten, die wie Spiegel glänzten, damit sie ihren Feinden das Licht der Valar entgegenschicken konnten." Ihre feinen Züge verdunkelten sich etwas. „Eine schöne Vorstellung, wir haben uns damals nur nie gefragt, was denn für Feinde in den Unsterblichen Landen überhaupt bekämpft werden sollten. Vielleicht sollte ich Glorfindel oder Erestor fragen, was an dieser Geschichte wahr ist."
Elrond bemerkte mehr aus den Augenwinkeln, dass Gilnín bei der Erwähnung von Erestors Namen etwas erblasste und seine Bewegungen noch fahriger wurden. Elrond unterdrückte ein ärgerliches Stirnrunzeln. Es war zu offensichtlich, dass sich die beiden betont unauffällig aus dem Weg gingen. So konnte das nicht weitergehen. Und wie sich am Beispiel von Varya und Thranduil gezeigt hatte, besaß Imladris offenbar ein bereinigendes Klima. Elrond bevorzugte es, wenn alles seine Ordnung hatte und Ruhe herrschte.
Ein Gedanke, der die nächsten beiden Ruhestörer auf den Plan brachte. Das erste, was die Störung ankündigte, war das Rascheln von Kleidung und leises Gekicher, das sich über den Gang dem Arbeitsraum näherte. Es war einer der Momente, in denen Elrond wieder bedauerte, dass Celebrian nicht mehr an seiner Seite war. Diese Art von häuslichen Katastrophen hatte er immer zu gerne seiner Gemahlin überlassen. Und das hatte überhaupt nichts damit zu tun, dass er feige war, wie sie ihm einmal erbost vorgeworfen hatte.
„Meister Elrond!"
Selbst mit geschlossenen Augen hätte er sofort Leiloss als Fragestellerin ausmachen können. Die Rhûnar-Elben bevorzugten diese Anrede.
„Herr!"
Ah, Aristil war also mit dabei. Sie gehörte seit neuestem irgendwie dazu, wenn etwas passierte. Und wenn es nur darin bestand, dass sie Wahrheitsdrogen opferbereit trank und dann halb Imladris mit ihrer Offenheit erfreute. Beide Elbinnen bogen um die Ecke und blieben in der Tür stehen. Sie wirkten aufgeregt, was Elrond nicht verwunderte, und etwas ratlos, was Elrond stark beunruhigte.
„Leiloss, was hast du wieder angestellt?" erkundigte sich Varya streng.
„Nichts!" quietschte die Ithildrim empört. „Warum meinen immer alle, dass ich Schuld bin?"
„Schuld woran?" fragte Elrond und große Ruhe überkam ihn.
„Es ist Figwit", erklärte Aristil und rollte leicht mit den Augen. „Lord Erestor hat ihn wohl beauftragt, den Troll unten in den Höhlen wegzuschaffen und genau das will er jetzt machen."
Varya rutschte vom Arbeitstisch. „Es würde mich wirklich interessieren, wie er das bewerkstelligen will."
Elrond interessierte es auch, zumal Figwit nicht gerade berühmt für seine praktische Intelligenz war. So war es kaum verwunderlich, dass er kurz darauf als Anführer eines kleinen Trüppchens Schaulustiger, das aus den drei Elbinnen, Gilnín und Hinner bestand, die große Eingangshalle betrat. Sie kamen gerade rechtzeitig, um Figwits Auftritt beizuwohnen. Erestors Gehilfe kam aus einem Zugang im Hintergrund der Halle, durch den man eigentlich den Wirtschaftsbereich des Hauses erreichte.
„Oha", machte Varya beeindruckt. „Er scheint zum Äußersten entschlossen."
Zum Alleräußersten, befand Elrond, sofern es überhaupt eine Steigerung gab. Der geborene Theoretiker hatte sich offenbar auf seine handwerklichen Wurzeln besonnen. Elrond betrachtete nachdenklich das große Filetiermesser, das Figwit in der rechten Hand hielt, die lange weiße Schürze, die er umgebunden hatte und das zweite Werkzeug, das er in der linken Hand hatte und das Elrond die meisten Sorgen bereitete.
Als Figwit sein Publikum entdeckte, blieb er wie angewurzelt stehen. „Lord Elrond, kann ich Euch irgendwie helfen?"
„Die Frage sollte ich eher Euch stellen", sagte Elrond freundlich. „Figwit, was wollt Ihr mit der Säge?"
„Etwas zersägen?" Unwillkürlich hob Figwit die eckige, beidhändige Holzsäge hoch, mit der sogar große Baumstämme zerteilt werden konnten.
„Vorausgesetzt, man kann damit umgehen", raunte Varya, als ob sie Elronds Gedanken gelesen hätte. „Er kann es mit Sicherheit nicht."
„Den Troll!" rief Leiloss. „Er will den Troll zersägen!"
„Äh!" schrie Hinner und verzog das Gesicht. „Das ist ja eklig."
„Das weiß ich auch", schnappte der junge Noldo wütend. „Aber anders bekomme ich ihn nicht aus der Höhle heraus. Oder hast du eine bessere Idee, Bürschchen?"
„Ich bin kein Bürschchen!" grollte Hinner und machte Anstalten, sich in einem Anflug von jugendlichem Ungestüm auf den Elb zu stürzen.
Elrond fing ihn am Kragen wieder ein. „Er hat ein Messer und eine Säge. Ich denke, das wäre jetzt keine gute Idee."
„Hinner, lass den Unfug!" befahl Gilnín streng und winkte den Jungen mit einer knappen Geste an seine Seite.
Es war nur ein kurzer Moment, aber Elrond erkannte mit absoluter Klarheit das Geheimnis, das Erestor und Gilnín verband. Er hätte nicht einmal sagen können, warum es ihm jetzt offenbar wurde, aber so war es einfach. Es kostete ihn einiges an Selbstkontrolle, sich nichts anmerken zu lassen und wahrscheinlich gelang es ihm nicht einmal völlig, denn Varya warf ihm plötzlich einen scharfen Blick zu, ließ ihn zu Gilnín und dann wieder zu ihm zurück wandern. Elrond rechnete es ihr hoch an, dass sie sich jede Frage verbiss.
„Das schafft Ihr nie!" prophezeite Leiloss gerade mit gewisser Genugtuung. „Ich wette, Ihr fallt schon um, wenn Ihr ihm die Hand absägen müsst, von den Beinen will ich gar nicht mal reden."
„Und Ihr meint, Ihr könnt das besser?"
Das war eine Frage, die man einer Ithildrim nun wirklich nicht stellen sollte. Elrond verabschiedete sich innerlich von einem geruhsamen Nachmittag in seinem Arbeitsraum.
„Ich hack ihm auch den Kopf ab", schnaubte Leiloss erbost. „Soll ich es Euch beweisen?"
„Ich hole die Axt aus der Waffensammlung", erbot sich Hinner mit glänzenden Augen.
„Hier holt niemand irgendetwas aus der Sammlung!" bestimmte Elrond. „Und es werden auch keine Enthauptungen vorgenommen. Sehen wir uns die Bescherung an, vielleicht finden wir eine andere, weniger unappetitliche Lösung."
Figwit wirkte irgendwie erleichtert, auch wenn er geradezu tödliche Blicke in Leiloss' Richtung abschoss und sich daran machte, die Treppe in den ersten Stock zu erklimmen, um wohl Erestors Gemächer anzusteuern. Elrond glaubte nicht, dass Erestor es noch weiter verkraften würde, wenn sein Wohnraum zu einer Art Wanderweg durch Imladris' Geheimgänge wurde. „Jeder nimmt sich eine Lampe. Ich denke, wir sollten einen einfacheren Weg wählen."
Einfach war der Weg jedenfalls insoweit, als er nicht durch verborgene Gänge führte, sondern einfach dem entsprach, durch den die Trolle auch hereingekommen waren. Mit Varya, die sich bei ihm eingehängt hatte, und dem Rest des Zerlege-Trupps hinter sich, marschierte Elrond also aus dem Haus heraus, durch den Garten, entlang der Basis seines Heimes bis er den hohen Felsspalt erreichte, den Iff und Dom mit dem Instinkt dunkler Kreaturen entdeckt hatten. Er hoffte nur, dass nicht zu viele Bewohner des Tals die kleine Prozession bemerkten.
„Ich würde ihn zuschütten lassen", meinte Varya heiter, als sie aus der Morgensonne in die Dunkelheit des Berges traten. „Nur für alle Fälle."
„Denkt Ihr wirklich, Glorfindels Kriegern würde jemals wieder ein Troll entgehen?"
„Nach dem, was der Vanya ihnen angetan hat, würde ihnen wahrscheinlich nicht einmal mehr ein von Mordor entsandter Floh entgehen. Aber ein Zugang dieser Größe würde mir nicht behagen. Wie wäre es mit einem Gitter?"
„Und ein paar Krokodilen?" ergänzte Elrond in Erinnerung an die Erzählungen seiner Söhne von ihren Abenteuern in Rhûnar.
„Unsere Ältesten treten Euch sicher einige Exemplare ab. Ihr müsstet sie nur selbst abholen."
„Irgendwie ahnte ich, dass Euer großzügiges Angebot einen Makel hat."
„Letzte Woche kam mir der Weg irgendwie anders vor", plapperte Hinner fröhlich drauflos. „Unheimlicher."
„Da war auch ein Troll hinter uns her", erinnerte ihn Gilnín. „Unterschiedliche Situationen erzeugen unterschiedliche Eindrücke."
„Immer?" hauchte Hinner schwer beeindruckt.
„Nein", antwortete Varya über die Schulter. „Es gibt auch Orte, die immer gleich wirken. Gleich schrecklich oder gleich schön, such dir etwas aus."
„Oder beides", ergänzte Elrond ganz ohne Hintergedanken.
„Düsterwald ist natürlich eine Sache für sich", nickte sie und tätschelte zustimmend seinen Arm.
„Daran hatte ich jetzt eigentlich nicht gedacht."
Es war eine natürliche Felsspalte, durch die ihr Weg und der der dahingeschiedenen Trolle sie führte. Sie war schon immer da gewesen und deswegen hatte sich eigentlich nie jemand Gedanken darüber gemacht. Elrond musste zugeben, dass den Rhûnar-Elben soviel Nachlässigkeit wahrscheinlich wirklich nicht passiert wäre. Wenn schon ein Troll hindurchpasste, konnten sich auch andere Gestalten durch den recht breiten Zugang unbemerkt bis in die Eingeweide des Berges und damit auch des Hauses bewegen. Fast wie ein perfektes Dreieck lief der Spalt nach oben hin zu und verbarg seine wirkliche Höhe in der Dunkelheit, die auch von den Laternen nicht erreicht wurde.
Der Weg war nicht sehr lang und führte beinahe schnurgerade in die domartige Höhle, die Elrond bei seinem ersten Betreten vor langer Zeit mit einer gewissen Ehrfurcht erfüllt hatte. Nur ein Teil dieser Höhle war auf natürliche Art entstanden, der Großteil war von Händen geschaffen worden, die ihm noch immer Rätsel aufgaben. Das galt auch für viele der Geheimgänge, die unter Imladris den Berg durchzogen. Vor langer Zeit musste hier Leben gewesen sein. Vielleicht Zwerge, hatte Erestor vermutet und Elrond hielt es für durchaus wahrscheinlich.
Solche Überlegungen bewegten ihn nun allerdings weniger. Es war außer Zweifel so, dass der Troll so schnell wie möglich aus dieser Höhle geschafft werden musste. Hinner mochte es ja noch halbwegs verkraften, aber die Elben gingen fast in die Knie, so stank er bereits. Nicht mehr lange und er würde sich verflüssigen. Dann brauchte Figwit kein Messer, sondern einen Eimer, um den Troll nach draußen zu bekommen.
„Hm", machte Varya und versetzte Elrond in Alarmbereitschaft. „Der dürfte sogar für Borzos Appetit zu groß sein. Wie wäre es, wenn wir ihn rösten, bevor er ganz hinüber ist? Der Gestank wird bald im ganzen Haus zu bemerken sein."
„Kann der Qualm von dem Feuer denn hier abziehen?" Leiloss konnte ihre Zugehörigkeit zu den Ithildrim und den Rhûna ganz generell wirklich nicht verleugnen. Dieses Volk war auf eine seltsame Art schmerzfrei, was den Umgang mit solchen Absonderlichkeiten anging. „Was meinst du, Aristil?"
Die Dienerin meinte gar nichts mehr. Sie hing inzwischen leichenblass, eigentlich eher grünlich in Gilníns Armen und kämpfte sichtlich um ihre Selbstbeherrschung. Die Haarfarbe ihres Helden war ihr im Moment offenbar völlig egal, so wie sie ihr Gesicht in den Falten seiner Robe vergrub.
„Lord Erestor wird eher mich rösten, wenn dieses Ding nicht bei seiner Rückkehr verschwunden ist", jammerte Figwit. „Warum konnte er nicht zu Stein erstarren wie der andere?"
„Weil es hier zu dunkel ist", erinnerte ihn Leiloss. „Sonnenlicht, Figwit, hier ist kein Sonnenlicht."
„Und wird es auch niemals sein." Figwit war am Boden zerstört. „Und wer weiß schon, ob es auch auf tote Trolle wirkt."
Mit einem sehr beunruhigenden Ausdruck in den Augen packte er seine Werkzeuge wieder fester und schritt auf den Berg toten Trollfleisches zu, der sich vor ihnen auftürmte. Elrond war sich nicht sicher, ob der Noldo dieses Unternehmen überstehen würde, ohne ernsthaft Schaden an seiner geistigen Gesundheit zu nehmen. So anstrengend er ja sein mochte, aber noch anstrengender würde sein, den Eltern des armen Kerls und auch Cirdan, der ihn immerhin nach Imladris verfrachtet hatte, zu erklären, warum Figwit am Rande des Wahnsinns den Weg nach Valinor antrat. Wobei sich noch die Frage stellte, ob man ihn dort überhaupt an Land gehen lassen würde in diesem Zustand.
„Wartet!" befahl er.
„Ihr habt eine bessere Lösung?" fragte Figwit hoffnungsvoll.
„Ich denke schon", log Elrond erst einmal zu Figwits Schutz. Fieberhaft überlegte er, wie man das Ungetüm bewegen konnte und versuchte dabei zu ignorieren, dass Düsterwalds Königin ihn mit einem ironischen Lächeln um die Mundwinkel ansah. Elronds Aufmerksamkeit richtete sich auf den Handspiegel, den sie immer noch bei sich hatte und wie einen Fächer bewegte, um den Gestank zu vertreiben. Der fromme Wunsch Figwits, dass der Troll zu Stein erstarren möge, kam ihm wieder in Erinnerung. „Ich denke schon", wiederholte er dann.
Eine Stunde später suchte sich ein breiter Lichtstrahl, geführt von unzähligen großen Spiegeln, die aus allen Gemächern des Hauses herangeschafft worden waren, einen Weg durch die Felsspalte bis in die Höhle, traf dort auf den letzten Spiegel ganz in der Nähe des Trolls und fiel dann auf den Kadaver. Mit einem fast schon vertrauten Knistern verwandelte sich das verwesende Fleisch in einen Berg aus Stein.
„Aha", machte Leiloss. „Es wirkt tatsächlich auch bei toten Trollen."
„Unser Glück", grinste Varya sehr unköniglich.
„Eher Figwits", kam es von Hinner.
„Dann hol ich mal Hammer und Meißel." Figwit war zu erleichtert, um sich über den sterblichen Jungen zu ärgern.
Elrond unterdrückte einen Seufzer. „Figwit, was wollt Ihr mit Hammer und Meißel?"
„Den Troll zerlegen?"
„Jaja, ich weiß, weil Lord Erestor gesagt hat, Ihr sollt ihn wegschaffen", ergänzte Elrond mit leichter Ungeduld. „Er meinte aber nicht dieses versteinerte Exemplar."
„Nicht?"
„Nein!"
„Seid Ihr sicher?"
„FIGWIT!"
Und Düsterwalds Königin brach in schallendes Gelächter aus.
o
o
Legolas konnte einfach nicht glauben, was geschah. Was mittlerweile schon seit einem ganzen Tag geschah, helllichten Tag einschließlich. Schwer atmend warf er einen Blick über seine Schulter und bekam gerade noch mit, wie Elladan einen reichlich uneleganten Haken schlug, um Raffs Keule zu entgehen.
Was sie brauchten, war endlich ein Vorsprung, um etwas durchzuatmen und dann den Troll in die passende Richtung zu manövrieren. Die alte Burg konnte nicht mehr weit sein. Sie mussten jeden Moment auf die ersten von Marsdens Männern treffen und Legolas hatte nicht vor, dann so erschöpft zu sein, dass er nicht einmal einem Pfeil ausweichen konnte.
Er gestikulierte in Elrohirs Richtung. Elronds Sohn bewegte sich einige Meter von ihm entfernt zwischen den dicken Stämmen uralter Laubbäume. „Elrohir, wir müssen uns vor ihm verstecken, wenigstens bis die Sonne untergeht. Sonst sind wir zu früh dran."
„Ich weiß", knirschte der Zwilling. „Such etwas, ich lenk ihn mit Elladan zusammen ab."
So ein großzügiges Angebot brauchte er nicht zu wiederholen. Legolas hatte sich ohnehin nur auf dem Boden fortbewegt, weil er nicht von seinen Freunden getrennt werden wollte. Ohne große Verzögerung schwang er sich auf den untersten Ast einer wahrhaft prächtigen Eiche und zog sich weiter nach oben in die Krone zurück. Die Bäume standen hier eng genug, um eine ganz ordentliche Strecke zurücklegen zu können, ohne auch nur dem Waldboden nahe zu kommen.
Unter ihm konzentrierte Raff seine wütenden Attacken noch immer auf die Söhne Elronds, die dem Troll zumindest an Wendigkeit überlegen waren. Vielleicht waren sie auch noch schneller, aber das machte Raff durch Hartnäckigkeit wett und natürlich durch die Tatsache, dass er völlig unempfindlich gegen Sonnenlicht war. Er versteinerte einfach nicht. Er sollte zwar auch nicht versteinern, jedenfalls jetzt noch nicht, aber der Plan war eigentlich, dass er sich tagsüber zurückziehen musste und sie ihm dann erst nach Sonnenuntergang wieder als Köder dienen mussten.
Soviel zum Plan, der zu Legolas' ungemeinem Erstaunen nicht einmal von Elladan stammte. Es half alles nichts. Sie brauchten ein Versteck, um etwas den Anmarsch auf die Festung zu verzögern. Wo die Äste der Eiche in die eines Walnussbaumes reichten, wechselte er seinen Standort. Es war leicht, auf den breiten Ästen entlang zu laufen, bis er den Stamm erreichte, dort endlich eine kurze Pause einzulegen und sich dann umzusehen, ob sich irgendwo eine Möglichkeit ergab, einen Unterschlupf zu finden. Unter ihm johlten und schrieen die Zwillinge herum, damit Raff nicht sofort registrierte, dass nun einer der Elben verschwunden war.
Mehrere Walnussbäume und auch einige Eichen weiter traf Legolas auf eine Felswand, in die das bislang eher verträglich ansteigende Gelände mündete. Die Felsen selber waren moosbewachsen, kleine Bäume hatten in den schmalen Ritzen zwischen den Felsen sogar Halt gefunden, Farne und Dornenbüsche. Aber das alles war nicht der Grund, warum ein Lächeln auf Legolas' angestrengten Zügen erschien. Ihn interessierte viel mehr der dunkle Schatten hinter einem Beerenstrauch, der sehr verheißungsvoll dem Eingang zumindest einer kleinen Höhle ähnelte.
Vorsichtig balancierte er den Ast entlang, der noch am weitesten bis vor die Felswand reichte. Bis zu seiner Spitze konnte selbst er nicht gehen, aber je näher er ihr kam, desto nachgiebiger wurde das Holz. Legolas schätzte kurz den Abstand ein, federte dann leicht auf dem weichen Holz und sprang ab. Er landete punktgenau und sicher, allerdings auch fast in dem Beerenstrauch. Nur fast und nach leichtem Wedeln mit den Armen hatte er einen festen Stand auf dem schmalen Absatz, auf dem das Moos zum Glück zu trocken war, um rutschig zu sein. Angesichts der Vielzahl von Dornen, die die dunkelroten, fast schwarzen Brombeeren schützten, streifte er seine Handschuhe über und drückte dann sorgsam die langen Ranken beiseite, um einen Blick in den Hohlraum zu werfen, der sich hinter dem Busch befand.
Es war keine wirkliche Höhle, dafür war sie nicht hoch und vor allen Dingen nicht tief genug. Aber es würde reichen, insbesondere mit dem dichten Dornenbusch davor, um sie eine Weile zu schützen. Fremde Bewohner in Form wilder Katzen oder sonstiger nicht sehr erfreuter Hausherrn gab es nicht, auch auf dem Boden, der mit einer dicken Schicht Laub und Pflanzenreste bedeckt war, fand Legolas keine Anzeichen, dass etwas anderes hier lebte außer einer daumennagelgroßen braunen Spinne, die ihn höchst empört musterte.
„Wir sind nicht lange da", erklärte Legolas und nahm sie auf die Hand, um sie solange nach draußen zu setzen, damit niemand versehentlich auf sie trat. Er hatte nichts gegen Spinnen, sofern es sich nicht um die monströsen Exemplare Düsterwalds handelte. Nützliche Tiere waren es eigentlich, die wunderschöne Netze weben konnten. Ein mit Tau bedecktes Spinnennetz im Gegenlicht der Morgensonne gehörte zu den wundervollsten Konstruktionen, die Legolas je gesehen hatte und er würde niemals mutwillig eines davon zerstören oder der Erbauerin schaden.
Nachdem also die Hauptmieterin für eine Weile ausquartiert war, machte er sich wieder auf den Weg zu den Zwillingen. Er fand sie fast an der gleichen Stelle, an der er sie auch verlassen hatte. Elladan und Elrohir vertrieben sich die Zeit damit, den Troll immer wieder im Kreis zu lenken und Raff wurde dadurch nicht müde, sondern einfach nur ärgerlicher.
„Ich hab ein Versteck gefunden", rief er den beiden zu.
Elrohir sah zu ihm hoch. „Tatsache? Wo?"
Legolas gab ihm eine kurze Beschreibung. „Es ist eine kleine Höhle."
„Eru!" stöhnte Elladan, bevor er sich unter Raffs zupackenden Händen wegduckte und in den Rücken des Trolls glitt. „Ich hasse Höhlen, wirklich. Ich bin ein Elb, kein Zwerg. Kein Wunder, dass diese grabenden Wichte immer so schlechte Laune haben. Wer ist schon gut gelaunt, wenn er in der Erde lebt?"
„Elb!" trompetete Raff und drehte sich beinahe elegant um. „Ich werde dich fressen."
„Also bitte", seufzte Elladan, während er langsam rückwärts ging. „Das ist so einfallslos. Iff und Dom wollten das auch und jetzt sind sie tot."
Legolas bewunderte ja Elladans Ruhe im Umgang mit diesem Monster, aber auch Elronds Ältester hatte keine Augen im Hinterkopf. Noch drei Schritte und er würde mit dem Rücken an einem Baumstamm stehen. „Hinter dir!"
Nun, vielleicht nicht die richtige Formulierung, gestand Legolas sich ein. Derartig gewarnt fuhr Elladan nämlich herum, um statt eines weiteren Feindes nur einen weiteren Baum zu entdecken. Andererseits wandte er Raff jetzt den Rücken zu und der war eindeutig beweglicher als ein Baum. Mit Triumphgeheul sprang der große Troll vor.
„Da hilft nur eines", stieß Elrohir hervor. Er nahm Anlauf, landete mit einem Satz auf Raffs Nacken und stoppte so zunächst Raffs Attacke auf seinen immer noch etwas perplexen Bruder. „Verzieh dich, Elladan."
Legolas sah den ganzen schönen Plan endgültig den Bruinen hinunter treiben. In Gedanken bei der Formulierung einer Ausrede für seinen Vater und Elrond nahm er seinen Bogen vom Rücken und zog einen Pfeil aus dem Köcher. Elladan bemerkte die Bewegung und winkte hektisch ab.
„Nicht!" schrie er. „Das schafft mein Bruder schon."
Raff machte Bewegungen, als wäre er in einen Hornissenschwarm gekommen. Abschütteln konnte er Elrohir jedoch nicht. Der Elb hatte sogar einen recht festen Stand auf der grünlich geschuppten Haut des Bergtrolls, ein Bein auf jeder Schulter. In einer kurzen Pause, die Raff wohl zur Erneuerung seiner Strategie einlegte, verschränkte Elrohir die Hände, holte weit aus und ließ sie dann auf Raffs Kopf krachen. Legolas hätte sich nicht gewundert, wenn es einen hohlen Laut gegeben hätte, aber das einzige Geräusch war ein lautes Brummen, mit dem der Troll sich ins Reich der Träume verabschiedete. Wie die aussahen, stellte sich Legolas lieber nicht vor. Während Raff fiel, sprang Elrohir ab und landete elegant neben seinem Bruder. Einen Lidschlag später schlug Raff nur einen Schritt vor ihnen auf.
„Prächtig", befand Elladan. „Während er schläft, verziehen wir uns in Legolas' Höhle. Ist doch gut gelaufen, findest du nicht?"
Elrohir warf ihm einen finsteren Blick zu. „Wie war das eben? Mein Bruder schafft das schon? Ich hab mir fast die Hände gebrochen und du stehst hier wie eine Statue und zückst nicht einmal dein Schwert."
Elladan legte ihm einen Arm um die Schultern. „Wir sollen ihn doch nicht töten", erinnerte er seinen Zwilling strahlend. „Worüber regst du dich auf? Es ist perfekt so."
„Ich schlage vor, wir gehen." Legolas deutete einladend in Richtung Höhle. Ihm stand einfach nicht der Sinn nach einem neuen Disput zwischen den beiden Brüdern, auch wenn die Geplänkel eigentlich nie ernst gemeint waren. „Wenn ich euch beide erlebe, bin ich immer sehr froh, keine Geschwister zu haben."
„Noch nicht", korrigierte ihn Elladan mit einem eindeutigen Grinsen. „Was nicht ist, kann ja noch kommen. Und sie würde mit Sicherheit ihrer Mutter ähneln, nur noch kleiner und umtriebiger."
Die drei Elben hetzten sich nicht gerade, um die Höhle zu erreichen. Raff würde noch einige Zeit im Land der Trollträume verbringen und sie hatten lange genug die Hasen auf der Flucht gespielt, um jetzt eher gemütlich durch den Wald zu schlendern.
„Ein Dornbusch?" erkundigte sich Elladan empört, als sie vor dem nach Legolas' bescheidener Meinung wirklich idealen Versteck angekommen waren. „Musstest du unbedingt was aussuchen, vor dem ein Dornbusch steht?"
„Hab dich nicht so", schnappte der Waldelb. „Du wirst doch wohl in der Lage sein, den paar Ranken auszuweichen."
Nein, Elladan war es nicht. So seltsam es klang, aber dieser erfahrene Elb, Ausbund an Körperbeherrschung schaffte es wirklich, gleich in mehreren Ranken hängen zu bleiben. Fluchend musste er warten, bis Legolas und Elrohir ihn daraus befreiten, bevor er mit einigen kapitalen Kratzern im Gesicht neben ihnen in der wirklich winzigen Höhle hockte.
„Brombeere?" Elrohir hielt seinem Bruder ein wirklich schönes Exemplar vors lädierte Antlitz.
Elladans Augen funkelten auf. „Soll ich dir sagen, wo du dir diese Brombeere hinstecken kannst?"
Legolas stöhnte leise.
„Bruder", meinte Elrohir tadelnd. „Du benimmst dich wie ein Ork. Die paar Kratzer gehen doch wieder weg. Spätestens, wenn Galen sie sich vornimmt, bist du wieder wie neugeboren."
„Willst du mir drohen?"
Keine ganz unberechtigte Frage. Galen ins Spiel zu bringen, verhieß schließlich eine Menge Schmerzen. Außerdem stellte sich die Frage, ob der Rhûnar-Heiler bei Blessuren dieser Art auch nur mehr als ein müdes Lächeln für Elladan übrig hatte.
„Was denkt ihr, wie lange wird Raff wohl schlafen?" erkundigte sich Legolas nach einer Weile angenehmer Ruhe.
Elrohir, der mit halbgeschlossenen Augen ihm gegenüber an der Höhlenwand döste, machte eine unbestimmte Geste. „Vielleicht eine Stunde und er wird uns mindestens noch vier oder fünf Stunden suchen, so wütend wie er war."
„Das reicht", murmelte Elladan. Er saß neben seinem Bruder wie ein Spiegelbild. Ein etwas verkratztes, aber endlich einmal für jedermann von Elrohir leicht zu unterscheiden. „Wir sind nicht mehr weit von dieser Ruine entfernt, von der Hestia gesprochen hat. Ich schätze, noch zwei oder drei Wegstunden und wir treffen auf vorgeschobene Posten."
„Die müssen weg", überlegte Legolas. „Wenn sie zu früh von Raff erfahren, können sie sich vielleicht doch verteidigen."
„Gegen dieses Monster?"
„Wir können aber kein Risiko eingehen", sagte sein Zwilling.
Wieder herrschte für einige Zeit Schweigen. Legolas langte hin und wieder zum Brombeerstrauch, um eine der süßen Beeren zu pflücken. Zweimal musste er die Spinne wieder hinausbefördern, die wild entschlossen war, ihr Heim zurückzuerobern. Beim dritten Mal ließ er sie gewähren und sie huschte zwischen ihnen durch bis zur Rückwand der Höhle. Schließlich erinnerte sich Legolas endlich an die Frage, die er eigentlich schon vor einer ganzen Weile hatte stellen wollen. „Warum verträgt dieser Mistkerl eigentlich Sonnenlicht?"
Beinahe gleichzeitig öffneten die Zwillinge wieder die Augen und für einen Moment spiegelte sich Ratlosigkeit darin. „Wahrscheinlich ist er ein Bergtroll", vermutete Elrohir dann gedehnt. „Ich habe davon gehört. Das erklärt auch, warum er soviel größer und schlauer ist, als die beiden anderen."
„Und das fällt dir jetzt erst ein? Du hast ihn doch damals am Nebelgebirge gesehen." Nur nicht aufregen, beschwor Legolas seine ansonsten fast schon legendäre Ausgeglichenheit.
„Er war eben größer als die anderen, und? Ich bin so vielen Trollen ja nun auch wieder nicht begegnet. Glorfindel ist älter als ich und hat es auch nicht gemerkt. Also schieb jetzt nicht uns die Schuld dafür in die Schuhe."
„Ich schieb niemandem die Schuld zu. Ich frage mich nur gerade, was wir machen, wenn der Angriff heute Nacht vorbei ist und wir da so einen sehr lebendigen Troll haben, der sich beharrlich weigert, pünktlich bei Sonnenaufgang zu versteinern." Legolas holte tief Luft. „Er soll Marsden angreifen und nicht uns."
„Ah, da fällt mir schon was ein", behauptete Elladan voller tiefer Überzeugung.
Legolas wünschte sich zurück nach Düsterwald. „Genau das befürchte ich ja, Elladan."
o
o
„Ich bin zu alt für solche Abenteuer."
Haldir warf Forlos einen kurzen Blick zu und unterdrückte ein Lächeln. Der Tawarwaith hatte funkelnde Augen und schien förmlich vor Angriffslust zu vibrieren. „Sind wir das nicht alle?"
Vor ihnen lag Marsdens Festung. Haldir korrigierte sich. Es war zwar nicht wirklich eine Ruine, aber er hatte schon eine andere Festung gesehen, die den Namen wirklich verdiente. Dies hier war ein befestigter Kasten, der sich an der Basis an eine Felswand gelehnt hatte. Eine kleine Burg, ein ehemaliger Wachposten aus längst vergessenen Zeiten, als die Rhudaur hier ihr Unwesen trieben, mit zwar starken, aber doch an einigen Stellen nur notdürftig wieder geflickten Mauern. Der breite, viereckige Turm, der wohl das Hauptgebäude darstellte, war umgeben von einer Wehrmauer, auf deren Innenseite sich kleine Wirtschaftsgebäude aus Holz drängelten. Oben auf der Mauer patrouillierten einige Bewaffnete, nicht sehr viele und sehr wachsam waren sie auch nicht, sonst hätten sie wohl bemerkt, wie die beiden Elben die Wehrmauer ganz in der Nähe des Turms erklommen hatten. Noch ahnten die Bewohner nicht, dass sich ihr Unheil bereits unter ihnen befand.
Im Hof mitten zwischen herumlaufenden Schweinen, Hühnern und Enten drängten sich gut einhundert Menschen. Offenbar hatten nicht alle das Privileg, im Wehrturm nächtigen zu dürfen, in dem es jetzt im Sommer sicherlich angenehmer war als hier draußen. Die meisten lagerten um kleine Feuer, über denen auf Metallstangen Töpfe und Kessel hingen.
Einst mochte es ein Zeichen verlässlicher Stärke gewesen sein, jetzt war diese Burg ein Räubernest. Und genauso benahmen sich die Menschen auch. Es war laut und undiszipliniert, fand Haldir. Und es stank.
Forlos deutete auf ein ebenfalls kastenartiges Gebäude, das direkt an den Wehrturm angebaut war und sich durch einen großen Kamin auszeichnete. Wenn es einen Weg in den Turm gab, dann durch das Gebäude. Jedenfalls wäre dieser Weg unauffälliger als der Haupteingang des Turms, der einige Meter über dem Boden lag und durch eine Holztreppe zu erreichen war, die bedauerlicherweise direkt in den Burghof reichte. Auch Elben konnten sich nicht unsichtbar machen und die Wahrscheinlichkeit, dass man sie entdeckte, wenn sie über den Hof schlichen, war einfach zu groß.
„Das müsste die Küche sein", vermutete Haldir. „Wahrscheinlich sind dort eine Menge Bedienstete."
„Nicht mehr um diese Uhrzeit", widersprach Forlos leise, den Blick aufmerksam auf die Wachen der Wehrmauer gerichtet. „Sie hat einen direkten Durchgang in den Turm."
„Erstmal müssen wir in die Küche hereinkommen." Aber Haldirs Worte signalisierten bereits Zustimmung. Es kam noch darauf an, unentdeckt zu bleiben. Zumindest musste das so sein, bis der Angriff erfolgte.
„Keine Sorge, mein Freund. Das ist unser geringstes Problem."
Irgendwie verursachten diese Worte und vor allen Dingen Forlos' etwas rätselhaftes Lächeln bei Haldir ein ungutes Gefühl. Er folgte Thranduils Hauptmann geräuschlos noch ein Stück die Wehrmauer entlang, immer im Schatten und Schutz des Turms, bis sie auf einer Höhe mit dem Küchengebäude waren. Forlos trat zurück bis an die Mauerbrüstung, um wenigstens etwas Anlauf zu haben und setzte dann mit einem einzigen Sprung über auf das Schindeldach der Küche. Hastig duckte er sich und ging neben dem Kamin in Deckung. Nur wenige Atemzüge später leistete Haldir ihm Gesellschaft. Sie warteten einen Moment still, ob man sie vielleicht doch bemerkt hatte, aber die Menschen waren zu sehr mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt.
„So ahnungslos", murmelte Forlos mit einem bedrohlichen Unterton. „Sie sind sich so sicher, nur weil sie harmlose Wanderer abgeschlachtet haben."
„Ihre Ahnungslosigkeit ist bald vorbei", beschwichtigte Haldir ihn. „Aber zuerst müssen wir in diesen Turm."
Forlos fing sich sehr schnell wieder. „Dann geht vor, Hauptmann. Für zwei von uns dürfte der Platz ein wenig eng werden."
„Eng?" echote Haldir etwas ratlos. „Wovon redet Ihr?"
Zu seinem Entsetzen tätschelte der Waldelb beinahe liebevoll den gemauerten Kamin, hinter dem sie in Deckung waren. „Alles Gute kommt von oben. Er ist nur warm, das Feuer erloschen. Schneller und unauffälliger geht es nicht."
Haldir holte tief Luft. „Ich werde nicht und auf gar keinen Fall durch einen verrußten Kamin klettern!"
Nicht sehr viel später lauschte Haldir auf Geräusche aus der Küche, während er sich mit den Füßen und den Händen an den Wänden des Kaminschachtes abstützte. Ein warmer Luftstrom durchzog von unten den Schacht, da die Feuerstelle, die er deutlich in dem Rechteck unter sich erkannte, zwar erloschen, aber nicht wirklich kalt war. Unter einem breiten Rost lag noch die Asche eines erst kürzlich heruntergebrannten Feuers und machte das alles zu einer nicht nur herzerwärmenden Angelegenheit.
Haldir verdrängte den Gedanken daran, wie viel von dem klebrigen Ruß nun nicht mehr an den Ziegelwänden sondern an ihm haftete, ließ sich auf den Rost herunter und wich sofort in eine kältere Zone des wirklich imposanten Herdes aus. Der Abzug war so hoch, dass er sich nur leicht vorbeugen musste und an den Rändern des Rostes war es zum Glück weitaus kühler. Einige große Töpfe waren an der Vorderseite des Rostes aufgestellt und schirmten ihn zusätzlich vor Entdeckung ab. Allerdings war die Küche verlassen, wie ein kurzer Blick über den verkrusteten Rand eine Topfes ergab. Den Blick in den Topf vermied Celeborns Kriegshauptmann tunlichst. Es roch schon recht abstoßend und der Reinigungszustand des Kochgerätes ließ Schlimmes befürchten.
Haldir pfiff leise und prompt rieselte erst etwas Ruß aus dem Abzug, gefolgt von einem Paar Füße, die in wertvollen, völlig mit diesem schwarzen Schmier bedeckten Stiefeln steckten und eindeutig zu einem königlichen Gardehauptmann gehörten.
„Schlagt mich beim nächsten Mal nieder, wenn ich wieder mit einem derartigen Vorschlag komme", grollte Forlos, kaum war er gegenüber von Haldir auf dem Rost gelandet.
„Mit Vergnügen."
Die Antwort, die Forlos wohl auf der Zunge lag, blieb ungesagt. Sie hörten, wie die Küchentür aufflog, mit lautem Kichern jemand hereinkam und die Tür dann wieder zugeschlagen wurde. Beide drückten sich tiefer in die Ecken des Rostes und dank der dunklen Umhänge und des zusätzlich tarnenden Rußbelages mussten sie für die Person unsichtbar sein. Leises Schimpfen einer sehr jungen Frauenstimme erklang, dann war das Geräusch von Wasser zu hören, das geschöpft und umgefüllt wurde.
„Wo bleibst du denn?" Die Tür wurde erneut aufgemacht und wieder geschlossen. Diesmal war es eine männliche Stimme. „Ich warte auf dich."
„Der gnädige Herr will noch Tee", erwiderte die Frau bissig. „Er führt sich auf wie ein Hochwohlgeborener. Soll er sich doch seinen Tee alleine machen."
„Reg dich nicht auf, Evlyn", lachte der Mann. „Außerdem ist er verletzt. Du weißt, dass diese Mistkerle ihn angeschossen haben."
„Elbenpack."
Evlyn verlor sämtliche Sympathien bei Haldir, zumal es auch vorher nicht gerade viele gewesen waren. Er wünschte sie und ihren Besucher weit weg, am besten bis hinter die Grenzen Mordors. Evlyn tat ihm den Gefallen leider nicht. Im Gegenteil, sie kam an den Herd, stellte einen Kessel auf den Rost und machte sich dann daran, das Feuer nochmals zu schüren. Haldir presste sich flach an die Wand, verfluchte innerlich die erneute Rußschicht, die nun auch seinen gesamten Rücken bedecken würde und hoffte nur, dass das Teewasser sich nicht zierte und möglichst schnell kochte. Evlyn jedenfalls zierte sich zum Glück nur wenig. Von seiner etwas verkrümmten Position an der Seite der Esse hatte Haldir freien Ausblick auf einen wirklich enorm großzügigen Ausschnitt und ein Paar Männerhände, die von hinten die propere Taille umfassten und Marsdens Teeköchin sehr effektiv in ihrer Aufmerksamkeit fesselten.
Haldir tauschte einen gequälten Blick mit Forlos. Er konnte nur hoffen, dass die beiden sich jetzt nicht wie die Karnickel aufführten und die Wartezeit hier vor dem Herd zu Dingen nutzten, die bei diesen heruntergekommenen Sterblichen allenfalls unappetitlich sein würden. Zumindest ersparten sie ihm auch noch den Anblick ihrer Betätigung.
„Heffner!" quiekte Evlyn mit völlig unglaubwürdiger Empörung. „Wenn jemand hereinkommt!"
„Und wenn schon."
Ja, das passte wirklich zu diesen beiden Gestalten. Haldir verdrehte leicht die Augen. Auf der anderen Seite verschränkte Forlos die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. Sie konnten zwar beide nicht sehen, was da vor sich ging, aber sie konnten es hören und es bestätigte jedes Gerücht, was ihnen schon einmal zu Ohren gekommen war. Sterbliche lebten kurz und schnell und zwar in jeder Hinsicht. Außerdem waren sie laut dabei und wenig melodisch. Haldir schlechte Laune verstärkte sich, zumal die Hitze der angefachten Glut langsam aber sicher den ganzen Eisenrost erfasste und er sich fragte, wann die Sohlen seiner Stiefel anfangen würden, Feuer zu fangen.
Vom Küchentisch, so jedenfalls lokalisierte Haldirs feines und gequältes Gehör die Quelle der Geräusche, kam endlich ein finales Grunzen und Johlen, dann wurde Kleidung sortiert und die Köchin tauchte wieder am Rost auf, um mit einem Lappen den Kessel vom Herd zu nehmen. Noch etwas Geklapper folgte, untermalt von Gekicher und schließlich war wieder das Geräusch der sich öffnenden und schließenden Tür zu vernehmen.
Mit einem einzigen Sprung war Haldir von dem Rost herunter und schüttelte abwechselnd seine leicht erhitzten Füße. Forlos erging es nicht besser. Als das unangenehme Brennen unter ihren Füßen endlich aufhörte, schnaubte Forlos leicht. „Noch etwas länger und ich hätte sie beide mit einem Pfeil durchbohrt."
„Sie wären glücklich gestorben, scheint mir."
Die Küche war nicht gerade eine Offenbarung. Schmutziges Geschirr stapelte sich in Zubern, die mit einer braunen Brühe gefüllt waren und offenbar das Spülwasser darstellen sollten. In den Ecken gammelten Lebensmittel vor sich hin und in der Luft hing ein Geruch, der Haldir die Nase rümpfen ließ. Es war eine Mischung aus gebratenem Fleisch, verschimmeltem Gemüse und menschlichen Trieben. Mit nur einem Blick streiften die beiden Hauptmänner den großen, fleckigen Gesindetisch. Der Gedanke, zu was er eben zweckentfremdet wurde, ließ den Galadhrim die Lippen verziehen.
„Da raus", befand Forlos und deutete auf eine Tür, die nach ihrer Lage zur Westmauer des Turms führte. „Und zwar schnell."
o
o
tbc
Mi-Ethirn Ach menno, die Nummer ist ja besser als das Geschreibsel von mir. Da könnte man eine eigene Kurzgeschichte raus machen. So schön meldodramatisch und das Mädel fällt glatt auf den leidgeprüften Baum-Casanova rein.
Eine Neigung zum Floralen? Ich fall um, das klingt herrlich. Bist du dir sicher, dass du keine Haldir-Stories mehr schreiben willst? Es ist ein echter Verlust snief
feanen: Allen Nörglern zum Troste oder auch nicht, wie man es nimmt – im übernächsten Kapitel, das leider auch zugleich das letzte sein wird, es sei denn die Muse knutscht mich massiv zu Boden, kommt dann das Aufeinandertreffen von Erestor und Gilnín. Elronds eiskalter Blick gegen den armen Bob? Wie gemein…
MoonyTatze Jaja genau, du hast es so gewollt. Es hätte dich aber noch schlimmer treffen können. Stell dir nur vor, du wärst auch als Trollköder abgestellt worden. Stundenlang durch den Wald hetzen, während der Dicke hinter dir her ist und als Tröster nur Legolas oder die E² dabei.
Glorfindel weit weg…da nimmt man dann sogar Erestor. Davon abgesehen, dass ich Erestor auch ohne Glorfindel nehmen würden, um mal ehrlich zu sein. +hüstel+
Und die Hochspannungsleitung – mal eben an den Stadtrand fährt und sich diese Dinger genauer ansieht – die hängen aber ein wenig durch und lauter Piepmätze sitzen da so rum. Moony mit Spatzen im Haar und auf den Schultern.
amicahelena: Ich wage es nicht, dir zu widersprechen. Die Royal Tennenbaums aus Düsterwald in Reinkultur. Andererseits war das mit der Tür schon wieder verständlich. Wer rechnet schon damit, dass die wutschnaubende Angetraute nicht mal die Schlafzimmertür abschließt? Der Elb ist ein Elb der Tat, da wird eben nicht lange gefackelt.
Und Aristil war eben wieder nüchtern und hat sich vielleicht gar nicht getraut, mal für Haldir zu schwärmen. Versteh ich irgendwie nicht….+wandert grübelnd von dannen+
iary+Zita legt erstmal fröhliche Punktlandung auf dem Talanrand hin mit ihrem magischen Fliegerteppich.+ Cele! Methos! Lasst mich mitfeiern. Iary gibt einen aus, hat das Gröbste hinter sich.
Ich dacht mir so, ich hol den Methos II mal sofort selber ab, dann kann ich ihn ausgiebig in Onkel Celes Talan prüfen und bei Fehlern sofort an Ort und Stelle umtauschen. Und noch ein bisschen shoppen gehen. Einen Ereinion bitte, ja und den Elrond da hinten pack mir auch ein.
Und um eine Frage mal zu beantworten: figwit macht trolle kaputt. +grins+
Erunya: Mein Mitleid schleicht dir nach. Umzug und Arbeitswechsel ist ja nun nicht gerade die pure Entspannung. Hast du schon alles wiedergefunden oder gibt es immer noch Kisten, die ihre Geheimnisse für sich bewahren?
Haldir und Forlos brauchte ich mal etwas ernsthafter. Die beiden sind zwar meistens recht trocken und durch nichts zu erschüttern, aber andererseits sind sie ja auch nicht umsonst in solche Positionen aufgerückt. Etwas mehr ist von ihnen hier schon zu lesen. Sie bilden ja immerhin die dritte Angriffsreihe. Auch wenn sie sich gerade wie die Weihnachtsmänner aufgeführt haben. Ich glaub, mit dem Kapitel ist auch deine Frage beantwortet, was der Troll macht und wohin es die beiden Hauptmänner zieht.
Tja, der Plan der Großen Vier. Bis auf den kleinen Schönheitsfehler mit dem Troll wird er bestimmt funktionieren. Es ist ja nicht so, dass Elrond bösen Zungen zufolge in seiner frühen Zeit so wie Elladan war.
Queen of Angmar: Och, Figwit richtet auch schon genug Unheil an, wenn er einfach nur in Bruchtal bleibt und aufräumt. Der Junge macht das schon. Frag Elrond. Andererseits könnte er natürlich Denethor über die Klippe treiben, während Borzo versehentlich die Leuchtfeuer von Gondor entzündet, weil er sich ein paar Ratten braten will. Ja, man könnte wirklich so weiter machen.
Armer Thranduil? Armer Legolas? Haben dich die beiden Charmebolzen aus Düsterwald auch schon um den Finger gewickelt? Der eine als unglücklicher Ehemann und der andere mit seiner schrecklichen Kindheit +hüstel,räusper+. Und Aristil ist viel zu romantisch veranlagt, um sich darüber Gedanken zu machen, warum ein König in einem Gartenstapel-Stuhl Marke Valinor 2002 im Freien pennt.
MoJa Hast mich mal wieder erwischt. Das Haus Oropher genießt allerdings einen recht hohen Stellenwert und so schnell wird sich auch nix daran ändern. Deswegen verteidige ich hier jetzt mal den guten König. Wer konnte denn damit rechnen, dass sie nicht abgeschlossen hat? Erst sperrt sie ihn aus und dann lässt sie die Tür offen? Thranduil, dem alten Strategen, muss das absolut unverständlich sein.
Riskant und mutig – ja, das dürfte Elrond auch klar werden, wenn er erfährt, was da so alles mit dem Troll war. Aber der Elb hat Vertrauen in die nächste Generation. Er gibt ihnen eben eine Chance. Kinder sind die Zukunft…hm, vielleicht erklärt das, warum er später dann nach Valinor flüchtet.
Hestia braucht wohl Zeit. So schnell ändert man seine Meinung eher nicht, besonders, wenn man nix anderes gelernt hat. Sie kennt es eben nur so und ist ja auch bislang eher gut damit gefahren. Ob sie noch mehr Einsicht zeigen wird, bleibt abzuwarten. Aber einfach davonkommen lass ich sie auch nicht. Wer Elben angreift, muss auch das Echo vertragen können.
