Ok, erst einmal muss ich mich für den seltsamen formalen Aufbau entschuldigen, egal was ich mache, hochgeladen sieht es immer ganz anders aus als ich es beabsichtigt hatte… Irgendwie scheint die großen Absätze zu verschlucken O.o

Aber ok, on with the story

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Es war Freitag, aber kein gewöhnlicher Freitag. Zum einen war es der letzte Schultag vor den Sommerferien und zum anderen war es Ponys Geburtstag. Sein Achtzehnter. Schon seit Tagen war Pony ganz aufgeregt und ging Darry und mir damit manchmal ziemlich auf die Nerven. Immer wenn er nur daran dachte, begann er wie verrückt im Haus herum zu springen und zu tanzen und zu lachen und Darry und mir zu erzählen, dass er damit schon so gut wie Volljährig war. Dazu kam die Vorfreude auf die Ferien, die seine Stimmung perfekt machte. Und endlich war es soweit. Am Freitagmorgen war Pony der erste, der auf war und als Darry und ich uns müde in die Küche schleppten, war Pony bereits eifrig dabei, noch mit Schlafshorts und T-Shirt bekleidet, Frühstück vorzubereiten. Gerade hatte er 3 Eier in die Pfanne geschlagen, als wir eintraten. Er grinste bis über beide Ohren und tanzte zur Musik des Radios. Als ich ihn so beobachtete, musste ich unweigerlich an meinen 18. Geburtstag zurück denken und ich war mir sicher, dass ich mich nicht so aufgeführt hatte. Ich wollte gar nicht wissen, wie Pony sich dann erst bei seinem 21. Geburtstag benehmen würde. Und da hatte er wirklich einen Grund zu feiern. Aber bis dahin waren es ja noch 3 ganze Jahre.

„Herzlichen Glückwunsch, kleiner Bruder", meinte ich lächelnd und nahm Pony fest in den Arm um ihn zu knuddeln. Auch Darry umarmte Pony und wünschte ihm alles Gute, bevor wir uns alle zum frühstücken hinsetzten. Aber wir saßen kaum, da ging auch schon die Haustür auf und Witz und Johnny stürzten ins Zimmer. Ohne Rücksicht auf Verluste rissen sie Pony vom Stuhl und umarmten ihn stürmisch, während auch sie ihm gratulierten. Anschließend überreichte Johnny ihm dann das Geschenk, das Witz und er zusammen gekauft hatten. Es war ein neuer Füllfederhalter, einer den Pony schon seit Monaten haben wollte. Sein alter war aus Versehen bei einer Rangelei zwischen Steve und mir zerbrochen und seitdem konnte er nur noch mit Bleistift schreiben. Pony bedankte sich ausgiebig bei den beiden und lud sie ein, mit uns zu frühstücken, was sie dann auch taten.

Nach dem Essen lief ich ins Wohnzimmer um Darrys und meine Geschenke zu holen. Neben den üblichen 20 Dollar, die Pony jedes Jahr bekam um sie für den Führerschein zu sparen, bekam er von Darry gleich zwei Bücher; einen Roman und irgendwas Klassisches von einem englischen Autor. So wie Pony sich freute, schien er seinen Geschmack damit voll getroffen zu haben. Ich selbst hatte Pony eine neue Hose gekauft, eine Jeans, die ich neulich in einem Laden im Vorbeigehen gesehen hatte. Ich hatte sofort an Pony denken müssen und ich wusste, sie würde ihm gut stehen. Vor allem, wenn er dieses hautenge, schwarze Shirt dazu anzog. Es war so kurz, dass es bei jeder größeren Bewegung hoch rutschte und ein Stückchen nackte Haut entblößte. Er sah wirklich gut darin aus. Aber seine Hosen waren alle so weit, weil es Darrys und meine abgetragenen waren, das passte nicht so gut. Eine richtig hautenge Jeans besaß er nicht. Ich hoffte nur, dass sie ihm auch passen würde.

Sofort nachdem er sich für die Geschenke bedankt hatte, verschwand Pony im Schlafzimmer um sich für die Schule anzuziehen und als er wieder heraus kam, wäre mir beinahe die Kinnlade runter geklappt. Er trug die neue Hose, die saß, als wäre sie extra für ihn angefertigt worden und dazu, als hätte er meine Gedanken gelesen, das enge, schwarze Shirt. Er sah wirklich verdammt gut aus. Der Meinung schien nicht nur ich zu sein, denn Witz neben mir pfiff anerkennend durch die Zähne und auch Johnny und Darry nickten zufrieden.

„Das sieht wirklich gut aus. Da hat Soda anscheinen mal einen richtigen Glücksgriff getan", meinte Darry und grinste schief. Ich hätte ihm ja gerne die Zunge raus gestreckt und etwas erwidert, aber ich war noch zu gefangen von dem Anblick, den Pony bot.

„Willst du wirklich so in die Schule gehen?", fragte Witz, „Wenn du nachher nach Hause kommst hast du die jedes einzelne weibliche Wesen deiner Schule an deinen Hacken kleben".

„Hey Soda, so eine Hose kannst du mir ruhig auch zu meinem Geburtstag schenken", lachte Johnny. Pony, dem die ganze Aufmerksamkeit langsam peinlich wurde, errötete leicht und zupfte nervös an seinem Hemd herum.

„Meint ihr echt, dass ich so nicht gehen kann?"

„Pony, du musst so gehen! Alles andere wäre ein Verbrechen gegenüber den Mädchen, die das Glück haben, dir heute zu begegnen".

Gerade wollte Pony etwas erwidern, als die Haustür erneut aufging und der Rest unseres Clubs eintrat. Als Dally Pony erblickte, blieb er überrascht stehen, dann grinste er ihn an.

„Pony? Was hast du denn vor? Kneif mich mal einer, ich glaub ich träume. Das ist doch nicht der kleine Pullover-Bengel den ich kenn, oder doch? Junge, du siehst gut aus, so kann man sich ja fast mit dir sehen lassen".

„Mach dich nicht über mich lustig!", murmelte Pony und wurde noch eine spur röter. „Im Übrigen bin ich jetzt ja auch schon 18!"

Dally lachte und schlug Pony auf die Schulter. „Ich mach doch nur Spaß Kleiner, Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!"

„Ja, herzlichen Glückwunsch", gratulierte auch Steve lächelnd und ich wusste, dass er es aufrichtig meinte. Das war ja das kuriose an den beiden, im einen Moment zickten sie sich an wie alte Waschweiber und im nächsten Moment war alles wie vergessen und sie benahmen sich, als wären sie beste Freunde.

Da es nun doch schon reichlich spät war, beschlossen Steve und ich, dass wir Pony auf dem Weg zur Tankstelle bei der Schule absetzten. Also beeilten Darry und ich uns mit dem Anziehen und während Darry und Dally mit unserem Wagen davon fuhren, stiegen Pony und ich bei Steve ein. Johnny und Witz hatten wir zum Geschirr abwaschen abkommandiert, auch wenn wir wussten, das Johnny am Ende die ganze Arbeit machen und Witz nur TV gucken würde.

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Der Tag verlief Ereignislos und ich wartete eigentlich nur darauf, dass es endlich Abend werden würde. Denn dann wollten wir Ponys Geburtstag auf einer Party im Haus von einem von Dallys zahlreichen Freunden feiern. Aber da ja Ferienanfang war, dürfte wohl mindestens in jedem zweiten Haus eine Party statt gefunden haben. Inzwischen war es auch nicht mehr so etwas außergewöhnliches, dass Darry uns freitags abends begleitete. Auf Geburtstagsfeiern freuten wir uns alle immer besonders, denn da hatten wir einen guten Anlass um uns alle mal richtig die Kante zu geben und zu saufen bis zum Umfallen. Und wenn es dann auch noch Bier umsonst gab wie in diesem Fall, dann sagte auch ich nicht nein. So kam es, dass wir schon um 10 Uhr alle ziemlich dicht waren.

Pony hatte noch immer die neue Hose und das Shirt an und als mit voranschreitender Stunde auch meine Selbstbeherrschung langsam nachließ, musste ich mich schon sehr bemühen, um nicht vor aller Leute Augen über ihn herzufallen.

„Hey Soda, hast du Dally gesehen? Oder seinen Kumpel? Das Bier ist alle", meinte Witz, bereits leicht lallend. Ich schüttelte den Kopf und versprach, mich auf die Suche nach ihm zu machen. Etwas Abstand von Pony würde mir gut tun.

Also lief ich durchs ganze Haus, schreckte ein paar Liebespärchen auf und stürzte beinahe die Treppe runter, weil so ein Idiot mich anrempelte, aber keine Spur von Dally. Keiner der Leute, die ich fragte, konnte mir helfen. Einer Intuition folgend lief ich hinaus in den Garten, wohin sich nur ein paar vereinzelte Leute verirrt hatten, die entweder frische Luft brauchten oder mal etwas Ruhe haben wollten. Partys im Garten waren im Sommer zwar angesagt, aber die Gefahr, dass die Polizei kam weil es zu laut war, war einfach zu groß.

Endlich fand ich jemanden, der Dally gesehen hatte. Zwei Mädchen, die auf der Verandatreppe saßen und über ein paar Leute aus der Schule herzogen, hatten gesehen, dass Dally in Richtung Garage verschwunden war. Ich dachte, vielleicht war er bereits unterwegs um neues Bier zu holen und beschloss, ihm zu folgen und notfalls zur Hand zu gehen.

Die Hintertür zur Garage war geschlossen und durch das kleine Fenster konnte ich kein Licht sehen. Aber ich beschloss dennoch, einen Blick hinein zu werfen. Ich öffnete also die schwere Metalltür und betrat die Garage. Es war stockdunkel und Dally war ganz eindeutig nicht hier. Aber gerade als ich mich wieder umdrehen und gehen wollte, glaubte ich, ein Geräusch gehört zu haben. Also hielt ich inne und lauschte. Und ich hatte mich nicht geirrt, da war es schon wieder, leises Rascheln und Stöhnen. Da ich schon, für meine Verhältnisse, so viel getrunken hatte, dauerte es eine geraume Weile, bis ich erkannte, was diese Geräusche zu bedeuten hatten. Aber endlich fiel der Groschen und ich drehte mich so leise ich konnte zur Tür, wo ich nach dem Türgriff suchte. Aber irgendwie, ich weiß nicht wie, muss ich wohl zu weit nach rechts gekommen und gegen den Lichtschalter gekommen sein, denn plötzlich flackerte die große Neonleuchte unter der Decke auf und durchflutete den Raum mit gleißendem Licht. Jedenfalls kam es mir in meinem Zustand gleißend vor. Aus einer Ecke hörte ich erschrockenes Keuchen und plötzlich Dallys durchdringende Stimme: „Wer ist da?"

„Äh… ich bin's, Soda… tut mir Leid, ich bin auf der Suche nach Bier… ich bin schon wieder weg…", stammelte ich und fingerte, durch das helle Licht fast blind, nach dem Türknauf.

„Mach dass du hier raus kommst Soda!", knurrte Dally und er hatte keine Vorstellung davon, wie gerne ich dem nachkam. Ich hatte wirklich kein Bedürfnis, ihn mit irgendeiner seiner Tussen zu sehen. Wer weiß, wie viel die noch anhatten, wenn überhaupt. Ich zog also an dem Türknauf, aber nichts tat sich. Ich zog noch einmal, drückte, aber es geschah nichts.

„Ähm Dally… ich krieg die Tür nicht auf…", gestand ich leise.

„Drehen, du Idiot!"

„Immer noch nicht… tut mir Leid…" Mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen und ohne darüber nachzudenken, drehte ich mich herum und sah in die Richtung, aus der Dallys Stimme kam. Aber als ich Dally hinter einem Stapel Farbeimer ausgemacht hatte, wären mir beinahe die Augen raus gefallen. Denn die Person, die dort neben ihm hockte und mich mit großen, entsetzten Augen anstarrte, war keineswegs eine seiner Tussen. Im Gegenteil, es war ein Kerl und nicht irgendeiner, sondern Buck, Dallys bester Freund. Und nachdem was Dally uns neulich über ihn erzählt hatte, konnte ich mir sehr gut vorstellen, was die beiden dort trieben. Sprachlos sah ich zwischen Buck und Dally hin und her. Plötzlich erschien in Dallys Gesicht ein Ausdruck blanker Wut. Mit einem Satz war er auf den Beinen und kam auf mich zu. Ich konnte mich nicht erinnern, ihn jemals so wütend gesehen zu haben und das machte mir Angst. Große Angst. Also tat ich das, was jeder in meiner Situation getan hätte, ich drehte mich um, um noch einen letzten, verzweifelten Versuch zu unternehmen, die Tür zu öffnen und dann, als diese sich auch weiterhin nicht öffnen ließ, ergriff ich die Fluch. Soweit das in dieser kleinen Garage, in der auch noch ein Auto stand, überhaupt möglich war. Ich rannte zum Garagentor und versuchte, ob sich wenigstens das öffnen ließ, aber auch das blieb fest verschlossen.

„Bleib stehen! Du verdammter kleiner Schnüffler! Ich reiß dir den Kopf ab!"

„Dally, Dally! Beruhige dich doch! Ich werde keinem was verraten, ehrlich!", rief ich fast panisch. Abgesehen davon, dass ich nicht mal gegen Dally alleine gute Chancen hatte, so konnte ich es ganz vergessen, sollte Buck sich entschließen, Dally zu helfen.

„Ich werde schon dafür sorgen, dass du keinem was verraten kannst!"

„Ernsthaft Dally, ich werde euch nicht verraten. Ich finde es nicht schlimm. Erinnerst du dich nicht, als du neulich bei uns warst? Pony und ich haben dich verteidigt, denk dran!" Dally stand nun auf der einen Seite des Wagens und ich auf der anderen. Immer wenn Dally einen Schritt zur Seite tat, machte ich einen in die entgegen gesetzte Richtung. So umkreisten wir den Wagen, bis ich wieder in der Nähe der Tür angekommen war. Buck, der ebenso wie Dally nur noch in Hosen war, hatte sich erhoben und beobachtete das Schauspiel nervös.

„Lass uns drüber reden, ok?", bat ich und rannte ein paar Schritte nach rechts, als Dally Anstalten machte, über die Motorhaube des Wagens zu steigen.

„Was gibt's da noch zu reden! Sobald du aus dieser Tür raus bist wirst du zu den anderen laufen und ihnen erzählen, was für ein Perverser ich bin und morgen früh weiß es die ganze Stadt. Dann kann ich mich nicht mehr alleine über die Straße trauen und das werde ich zu verhindern wissen. Und jetzt bleib endlich stehen!"

„Jetzt hör mir doch zu, ich hab doch gesagt ich werde es nicht verraten. Ich bin doch nicht bescheuert!"

„Wieso bescheuert?", mischte sich jetzt auch Buck in das Gespräch ein, aber wesentlich ruhiger als Dally.

„Na ja… dann könnte ich mir ja gleich mein eigenes Grab schaufeln… wenn du verstehst". Und Buck schien zu verstehen. Aber Dally noch nicht.

Es dauerte noch fast 5 Minuten bis Buck ihn soweit beruhigt hatte, dass er aufhörte mich zu jagen und sich mit einem bösen Blick auf einen Eimer sinken ließ.

„Wie hast du das eben gemeint? Dein eigenes Grab schaufeln?", fragte er nach einer Weile. Na endlich schien auch er es zu verstehen. Und ich überlegte inzwischen, dass es vielleicht keine so gute Idee gewesen war, das zu sagen.

„Na ja… Du hast mich schon verstanden. Ich bin in der gleichen Situation wie ihr" Wenn nicht schlimmer, fügte ich in Gedanken hinzu.

„…Verstehe…Meinst du das ernst oder sagst du das jetzt nur so?"

„Natürlich meine ich das ernst! Frag doch…" ich stockte.

„Wen?"

„Nichts".

„Wen? Sag!"

„Niemand. Also, du hältst die Klappe und ich halte meine Klappe, einverstanden? Wenn die Sache damit geklärt wäre, gehe ich wieder rüber. Es ist immer noch kein Bier da…", murmelte ich. Aber Dally ließ nicht locker.

„Sag schon, wen meinst du? Sag bloß du hast jemanden. Kenn ich ihn?"

„Vergiss es, ich sage es dir nicht. Und jetzt mach diese verdammte Tür auf!"

„Ah, also kenn ich ihn? Wer könnte es sein… einer von uns vielleicht? Eventuell Steve? Wo ihr doch so gut befreundet seit und alles…"

„Es ist nicht Steve! Und jetzt hör auf! Bitte!", rief ich.

„Dally…", meinte Buck und legte Dally sanft eine Hand auf die Schulter. „Lass doch". Dally sah erst Buck dann mich prüfend an, dann sagte er zu mir: „Glaub ja nicht, dass ich das vergesse!"

Ich lächelte flüchtig. Bis es soweit war, würde ich mir etwas ausdenken. Irgendwann stand Dally dann auf und öffnete die Tür für mich. Ich weiß nicht, warum ich es nicht selber hinbekommen hatte, vermutlich war der Alkohol Schuld.

„Bier ist im Schuppen hinten im Garten… Aber klopf erst an, bevor du reingehst", meinte Dally und zog die Tür vor meiner Nase wieder zu. Bevor ich ging hörte ich, wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde und ich musste grinsen. Erst jetzt wurde mir bewusst, was ich da gerade entdeckt hatte. Vielleicht hatten Pony und ich jetzt neben Witz noch zwei weitere ‚Verbündete'. Dieser Gedanke stimmte mich froh. Aber vor allem freute ich mich für die beiden.

Zurück im Haus machte ich mich sofort auf die Suche nach meinem kleinen Bruder. Der Anblick von Bucks und Dallys nacktem Oberkörper hatte mich daran erinnert, dass ich ja auch einen außerordentlich attraktiven Jungen hatte, der irgendwo hier im Haus auf mich wartete. Ich fand besagten Jungen im Wohnzimmer, wo er mit Darry und Witz herum alberte. Ich wollte mich gerade zu ihnen setzen, als im Hintergrund ein neues Lied zu spielen anfing. Es war ein tolles Lied, schon seit fast zwei Wochen auf Platz 1 in den Charts und sofort standen mehrere Leute auf, um dazu zu tanzen. Das Lied wurde lauter gedreht und ich entschied, dass ich auch tanzen wollte. Und als Tanzpartner kam nur einer in Frage. Zielsicher steuerte ich auf die Couch zu, auf der meine Brüder und Witz saßen. Als ich dort ankam, fasste ich den überraschten Pony bei der Hand und fragte: „Tanzen?" Er sah mich einen Augenblick lang verwirrt an, dann lachte er und nickte. Mit einem Ruck hatte ich ihn auf die Beine gezogen und wir suchten uns einen freien Platz wo wir zu tanzen begannen. Die Leute, die wussten, dass wir Brüder waren, sahen uns kopfschüttelnd an, die anderen, wenn sie uns überhaupt bemerkten, guckten irritiert aber doch mit Interesse. Nicht dass ich davon in meinem Zustand viel mitbekam. Meine ganze Konzentration war auf Ponyboy gerichtet, der sich in perfekter Harmonie mit der Melodie bewegte. Durch das enge Shirt konnte ich jeden Muskel sehen, den er bewegte und wenn es wieder ein wenig verrutschte und ich Einblick auf seinen nackten Bauch hatte musste ich mich schon ziemlich zusammen reißen um nicht anzufangen zu sabbern. Plötzlich änderte sich der Takt, denn ein neues Lied hatte begonnen. Aber Pony und ich kümmerten uns nicht darum, sondern tanzten weiter. Auch noch das nächste und übernächste Lied. Irgendwann hatte ich die Arme ausgestreckt und meine Hände bei Pony an die Hüften gelegt und er seine auf meine Schultern. Vielleicht war diese Position nicht so geeignet um zu dem schnellen Takt der Musik zu tanzen aber es störte uns nicht. Wir hörten nicht auf, bis wir ganz außer Atem waren. Erschöpft und schwer atmend ließen wir uns neben den anderen aufs Sofa fallen.

„Ihr zwei seit echt unmöglich", murrte Darry, „Ihr hättet euch sehen sollen. Wie die Leute alle geguckt haben".

„Ach scheiß doch auf die Leute!", meine Witz mit einer wegwerfenden Geste und reichte Pony und mir sein Bier. Wir nahmen es dankbar an, die ganze Tanzerei hatte uns durstig gemacht.

„Gibt es immer noch kein neues Bier?", fragte ich und sah mich suchend um.

„Nein, Dally ist immer noch nicht wieder aufgetaucht. Sieht aus, als gäbe es nichts mehr", erklärte Witz und zündete sich seufzend eine Zigarette an. Er hatte eindeutig noch nicht genug getrunken und das ärgerte ihn. Ich konnte es nicht verhindern, aber ich musste anfangen zu lachen als ich an Dally dachte und daran, warum er nicht auffindbar war. Aber plötzlich sagte eine wohlbekannte Stimme: „Redet ihr etwa von mir?" Ich drehte mich um und sah Dally in die Augen, der sich zu uns herunter beugte. Und wieder konnte ich nichts dagegen tun und musste anfangen breit zu grinsen als ich ihn so ansah. Er warf mir einen warnenden Blick zu aber es kümmerte mich nicht. Ich hörte erst auf so blöd zu grinsen, als Dally mir eine scheuerte. Die anderen sahen uns fragend an, sagten aber nichts. Nur Pony lehnte sich zu mir rüber und fuhr mit seinen Fingern über mein Gesicht, dort wo Dally mich geschlagen hatte. Dann sah er ihn zornig an. Diese Geste war so süß, ich hätte ihn am liebsten umarmt und geknuddelt.

„Sag mal Dally, gibt's jetzt noch Bier oder was?", fragte Witz.

„Ich weiß nicht, wenn im Schuppen nichts mehr ist?" er sah mich an.

„Da war nichts… Und ich hab auch angeklopft", meinte ich frech und bekam prompt wieder eine gescheuert.

„Soda, du redest zu viel wenn du besoffen bist!", warnte Dally. Und diesmal beließ Pony es nicht bei einem bösen Blick sondern schlug Dally in die Seite.

„Du fängst dir auch gleich eine!", drohte Dally und hob demonstrativ den Arm.

„Hört auf, alle drei!", befahl Darry.

„Mir ist langweilig. Kommt jemand mit zur Tankstelle, n bisschen Wodka holen?"

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