Kap 18
Dirrty
Sinduriel:
Elrohir schaffte es uns ein wildes Pferd zu zähmen und so ritten wir weiter. Voller Vorfreude näherten wir uns Bruchtal. Aber ein paar Kilometer vor Bruchtal klappte mir der Mund auf. Zwei riesige Heere standen sich gegenüber. Das eine Heer trug das Zeichen Düsterwalds und das andere das Zeichen Bruchtals. Elrohir brachte nur erstmal Scheiße heraus. „Steig ab, ich reite runter." „Tzs, wieso sollte ich absteigen? Ich bin dafür genauso sehr verantwortlich wie du. Außerdem würden sie doch niemals einer schwangeren Frau etwas antun..." Er sagte nichts, ritt aber runter. Als wir unten angekommen waren, schien uns niemand zu bemerken. Elrond und mein Vater standen sich gegenüber und beschimpften sich auf übelste Weise. Mein Vater war rot wie eine Tomate und schrie Elrond entgegen: „Du alter, gammeliger, Milchwichser-Erzeuger! Ich war von Anfang an gegen diese Beziehung. Gib mir meine Tochter zurück!" „Ich hab dein perverses Flittchen nicht! Zieh du dich lieber zurück und lass mein Volk in Ruhe!" „Dein Sohn hat meine Tochter entführt. Er hat auf den Frieden unserer beiden Völker gespuckt. Das hier ist die Antwort auf seine Tat!" Er wies auf sein Heer hin. Man hörte ein Horn erklingen und die Düsterwaldelben schrien voller Kampfeslust, während ein Beben durch die Menge ging. Ich schluckte, warum hatten sie so übertrieben? Auch Elrohir schien sprachlos. Plötzlich sah man uns. Mein Vater kam auf das Pferd zu gestürmt. „Sinduriel, mein armes Kind! Was musstest du nur durch machen? Elrohir, du Arsch, das wirst du noch bereuen! Sinduriel, Liebes, komm runter zu mir!" „Nö!" Er schien geschockt, holte tief Luft und fragte: „Was hast du gesagt?" „Ich bleibe bei Elrohir! Geh zurück nach Hause! Ich bleibe!" Elrohir konnte sich ein bösartiges Grinsen in Richtung Thranduil nicht verkneifen. Thranduil drehte sich um und sprach mit tonloser Stimme: „Holt sie da runter!" Sofort kamen ein paar Wachen angedackelt, die mich vom Pferd runter holen wollten, die Elrohir und ich aber einfach wegtraten.
Elrohir:
Die Wachen zogen ihre Schwerter und König Thranduil gab seinen Bogenschützen ein Zeichen ihre Bögen zu spannen. Ich zog mein Schwert und sprang vom Pferd. Ich rief laut: "Was soll denn der Scheiß? Wir sind doch hier nicht bei Aragorn zuhause?" Ich blickte grinsend zu Sinduriel, die sich ein Lachen verkniff. So wendete ich mich wieder um und ging zu meinem Vater, die auf mich gerichteten Waffen ignorierend. Ich: "Ok...was machen wir jetzt? Ich würde sagen: ...Rechte Flanke ziemlich schwach. Dort sollten die Schwerter hin. Linke Flanke...hm...erst einmal Bogenschützen? Was meinst du?" Ich blickte meinen Vater, der mit Glorfindel und Erestor zusammen stand fragend an. Vater sah mich an, ohne eine Gesichtsregung zu zeigen, bis er mich auf einmal aus heiterem Himmel anschrie und mich am Kragen packte. "WAS WIR JETZT MACHEN? WAS "WIR" JETZT MACHEN?" Er ließ mich los und strich sich mit der Hand einmal über die Augen und sprach dann mit zusammengekniffenen Zähnen weiter. "DU wirst diesen Wahnsinnigen da drüben davon überzeugen uns nicht anzugreifen. Und es ist mir egal ob du das Flittchen zurückgeben, oder vor ihm im Staub kriechen musst." Ich blickte ihn stirnrunzelnd an. "Vater...das kann nicht dein Ernst sein. Ich bin dein Sohn." Er trat dicht an mich heran und flüsterte schon fast, aber eindringlich: "Dir ist wohl nicht bewusst, dass Düsterwald ein größeres Heer hat, als Bruchtal?" Ich begriff und seufzte auf. Ok...ich bieg das wieder hin. Ich hab das hier ja schließlich verursacht."
Ich
drehte mich um und ging auf die Mitte des Feldes. "Ich bitte um
einen Kompromiss." Thranduil und Legolas sahen sich belustigt an
und nickten mir dann aber schließlich zu, während
Sinduriel immer noch damit beschäftigt war, die Düsterwaldwachen
abzuwehren. "Sollen die besten Kämpfer der beiden Heere
gegeneinander antreten, sodass nicht unnötig Blut vergossen
werden muss. Abgemacht?" König Thranduil sah mich einen
Moment lang still an und dann Sinduriel. Schlussendlich nickte er.
Ich ging zurück zu meinem Vater. Er runzelte noch immer die
Stirn und schaute besorgt. "Na, das hast du ja jetzt großartig
hin bekommen. Jetzt muss ein guter Elb für deinen Fehler
herhalten." Ich ließ mir Armschoner von einem Soldaten in
der Nähe geben. "Wieso? Ich kämpfe doch selbst."
Erst sahen sich Elrond, Glorfindel und Erestor nur an, um dann in
schallendes Gelächter auszubrechen. Ich schnaufte wütend.
"Was ist daran denn bitteschön so furchtbar komisch?"
Mein Vater kam, immer noch prustend auf mich zu und legte seinen Arm
auf meine Schulter. "Junge, hast du nicht gerade mit Thranduil
ausgemacht, dass die Besten kämpfen sollen?" Ich blickte
finster drein. Ich zischte: "Ja...und?"
Elrond
grinste immer noch, jetzt allerdings eher väterlich. "Nun...dann
sollten wir uns auch daran halten...Sohn, du bist ein guter Kämpfer,
jedoch..."Er wurde von Glorfindel unterbrochen. „Jedoch nicht
der Beste. Habe ich dir nicht alles beigebracht, was du je über
Waffen gelernt hast?" Ich nickte. "Ja. Gut, Glorfindel, du
bist der beste Kämpfer, allerdings lasse ich dich nicht für
meine Taten bezahlen." Er lächelte. "Lass mal gut
sein. Ich schaff das schon. Ich glaube ich fühle mich dazu noch
in der Lage. Na dann wollen wir doch mal sehen!" Und so trat er
in die Mitte der beiden Heere hinaus. Auf der anderen Seite wendete
sich Legolas zum kämpfen. Mein Kinn klappte nach unten. "Bitte?
Legolas soll der beste Kämpfer sein? Das ich nicht lache. Den
hab ich schon tausendmal im Kampf besiegt." Ich stürmte zu
Glorfindel, der sich schon bereit gemacht hatte. "Gib mir dein
Schwert!" "Elrohir, lass das jetzt! Das haben wir eben
schon beproch..." "Gib mir dein Schwert! Sofort!" Er
wendete sich zu meinem Vater um, der nur mit den Augen rollte. "Fein.
Hier hast du es! Aber mach dich nicht zum Idioten." Damit ging
er. Ich wendete mich wieder Legolas zu, der nun zwei Meter vor mir
stand. Er grinste hämisch. "Na? In dir steckt wohl doch
noch ein wenig Mumm, was?" Ich grinste zurück. "Nun...ich
dachte schon zuerst, du lässt deinen Alten kämpfen und so
habe auch ich ein älteres Exemplar ausgewählt." Hinten
schnaubte Glorfindel wütend. Legolas und ich zogen gleichzeitig
unsere Schwerter.
Sinduriel:
Boa ey! Was hatte man da schon wieder angestellt? Ich kam mir gerade ordentlich scheiße vor. Dann fragte ich meinen Vater, der inzwischen neben mir stand: „Ich hoffe doch, es geht nicht um Leben und Tod, oder?" „Hm...Du hast wirklich keine Ahnung, wenn es um solche Dinge geht, Kind." „Ich hatte nur noch nicht die Ehre bei so einem Schwachsinn dabei zu sein. Also?" „Der Sieger wird im Blute des Verlierers stehen. Schau dir noch einmal deinen Liebsten im unverletzten und lebendigen Zustand an." Hatte ich mich da gerade verhört? Der konnte mich doch mal kreuzweise! Das würde ich ganz sicher nicht zu lassen. Ich sprang sofort vom Pferd, um zu den beiden Mordlustigen zu rennen. Ich kam aber kaum ein paar Schritte, als ich von den Wachen, die versucht hatten mich runter zu ziehen, festgehalten wurde. Ich wehrte mich heftig, schaffte es einige von mir zu treten, aber schlussendlich, kniete ich auf dem Boden und schaute verzweifelt zu Elrohir und Legolas auf. Ich wollte nicht, dass auch nur einem von den beiden etwas passierte. Beide schenkten mir ein Lächeln, wobei Legolas´ Lächeln eher aufmunternd und Elrohirs Lächeln anmachend und zuversichtlich war. „Du wirst niemals wieder deine schmutzigen Finger an meiner Schwester haben, glaube mir!" Elrohir grinste nur. „Und wie ich das noch haben werde, mein alter Freund. Genauso sehr wie sie ihre Finger noch wo anders bei mir haben wird!" Legolas verzog das Gesicht angewidert. „Fick dich, Elrohir!" Und damit stürmte er auf ihn zu und ließ sein Schwert auf ihn hernieder sausen. Elrohir wich locker im Stehen aus und rammte Legolas sein Knie in den Bauch. Legolas stöhnte vor Schmerz, sammelte sich aber wieder und schlug überraschend mit dem Schwert auf Elrohir ein. Er war nicht drauf vorbereitet und sein schöner neuer Mantel war nun futsch! Legolas würde was erleben...wenn er überhaupt noch was erleben würde. Wieder versuchte ich mich verzweifelt zu befreien, was mir nicht gelang. Die beiden kämpften weiter. Hieben mit den Schwertern aufeinander ein, konterten, wichen aus, schlugen und traten sich gnadenlos. Elrohir wischte sich das Blut von der Lippe, was sich gerade den Weg nach unten bahnte, grinste dabei jedoch hämisch. „Du bist besser geworden. Gibt es endlich mal eine Frau der du imponieren willst? Oder bist du wütend, weil dich mal wieder eine verlassen hat?" Wieder schlug Legolas auf Elrohir ein, was Elli gekonnt mit seinem Schwert abwerte. „Weder noch! Ich brauche ihr nicht mehr zu imponieren und ich habe trainiert um dich zu töten!" Elrohir lachte spöttisch, während er wieder zuschlug.
Elrohir:
Plötzlich
stellte er mir ein Bein. Ich konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen
und fiel auf meinen Rücken, das Schwert noch immer fest in der
Hand. Bevor ich wieder aufstehen konnte, spürte ich Legolas
Klinge an meiner Kehle. Ich sah auf und bemerkte das breite Grinsen
in seinem Gesicht. Ich schluckte. Legolas sah mich mordlüsternd
an, bis er schließlich laut rief: "Und...tot!" Die
gesamte Düsterwaldelbenarmee, samt König, fing an zu jubeln
und zu grölen. Dann schließlich rief Thranduil aufgeregt:
"Nun stich zu, Legolas!" Legolas sah wieder zu mir nach
unten, das Schwert immer noch an seinem alten Platz haltend. Mit
einem spöttischen Unterton fragte er: "Was sagst du,
Elrohir? Soll ich dich wirklich umbringen oder wäre es nicht
eine viel größere Schande für dich am Leben zu
bleiben und mit dieser Niederlage zu leben?" Thranduil lachte
laut auf, was ihm seine Gefolgschaft sogleich nachmachte. Ich blickte
zu Sinduriel, die immer noch versuchte sich zu mir durch zu kämpfen.
Dann sah ich zu meinem Vater, Glorfindel und Elladan, der inzwischen
auch gekommen war. Sie alle sahen so aus, als würden sie sich
ernsthafte Sorgen machen. Selbst mein Bruder. Er formte mit seinen
Lippen die Worte "Steh auf!". Und da wusste ich was ich zu
tun hatte.
Ich
wendete mich grinsend wieder Legolas zu. "Nun...was soll ich da
schon zu sagen? Natürlich will nicht sterben, aber du kennst
mich ja...Ich lasse nichts unversucht um an mein Ziel zu gelangen!"
Schneller als er reagieren konnte, schlug ich ihm sein Schwert mit meinem aus der Hand und sprang wieder auf die Beine. In der nächsten Sekunde war mein Schwert an seiner Kehle. Ich blickte ihn mitleidig an. "Armes Kerlchen! Aber es war von Anfang an klar, dass ich gewinnen werde. Mach dir nichts draus, Leggie!" Nun waren es die Bruchtalsoldaten die jubelten. "Also? Kommen wir ins Geschäft König Thranduil? Sinduriel ist Mein für das Leben eures, euch doch so teuren Sohnes?" Ein kleiner Protestschrei von Sinduriel löste sich bei diesem Vorschlag. "Ich gehöre niemandem! Ich kann machen was ich will...!" Diesen überhörten wir allerdings großzügig, wie wir an diesem Tag waren. Ich fürchtete schon, das Thranduil gleich platzen würde, denn er hatte eine nicht ganz gesunde rote Farbe im Gesicht. Schließlich schrie er: "So sei es!" Damit ließ ich mein Schwert langsam sinken. Zornes erfüllt stand Legolas mir gegenüber. Bis er am Ende auf den Boden spie, was ich mit einem warmherzigen Lächeln beantwortete. "Ach komm schon, Legolas! Wir werden bestimmt irgendwann mal wieder gute Freunde werden. Spätestens wenn dein Neffe zur Welt kommt!" Er wollte sich schon wieder auf mich stürzen, doch die gespannten Bögen der Bruchtalelben hinderten ihn dann schließlich doch daran. Leise Flüche ausstoßend marschierte er zu seinem Vater, der sich gerade herzzerreißend von seiner einzigen Tochter verabschiedete.
Sinduriel:
Tja, das wars also. Die Düsterwaldelben waren gerade gegangen, als mir auffiel, dass mich Elrond ziemlich böse anschaute. Dann kam er wütend auf mich zu. Das fing ja schon mal toll an..."Wegen dir hätte mein Sohn sich fast vor ganz Bruchtal und Düsterwald blamiert! Ich schäme mich, sowas vielleicht mal als Schwiegertochter zu haben. Wenn ich dich auch nur einmal mit einem anderen sehen sollte...Dann bist du hier weg! Außerdem, wirst du lernen, dich wie eine normale Frau zu verhalten. Keine überflüssigen, lauten Partys! Du wirst zu hause bleiben und mein Enkelkind groß ziehen. Und wehe dir, du verdirbst ihn!" Ich öffnete gerade den Mund, um ihn irgendwie anzuschreien, als Elrohir vor ihn trat. „Vater, halt dich da einfach raus." Er grinste. „Und natürlich werden wir laut sein!" Er schien darauf nichts mehr sagen zu wollen, sah mich noch einmal wütend an und ging dann zu seinem Pferd. Auch mir wurde jetzt eines gebracht und wir ritten nach Bruchtal. Elrohir und ich gingen in seine Gemächer. Sie waren nun aufgeräumt. Ja, man konnte sich hier vielleicht doch ganz wohl fühlen. Elrohir zog sich gerade um und sagte: „Ich muss noch zu ein paar Frauen." Ich drehte mich wütend um. „Was?" Er grinste. „Um ihnen zu sagen, dass sie in Zukunft nicht mehr halbnackt hierher kommen dürfen. Das wäre nur unangenehm...also dir!" Er zwinkerte mir zu. Ich schnaufte wütend, ließ mich aber nicht drauf ein und suchte mir auch irgendwo was zum anziehen. Kaum war er verschwunden klopfte es an der Tür, als ich sie öffnete stand Elrond vor mir. Ich schrie laut auf und knallte sie zu...Drinnen guckte ich dann verwirrt. Warum hatte ich das gerade getan? Ich öffnete die Tür wieder. „Ähm, ja?" Er funkelte mich böse an. „Das ist Liwen! Sie wird dir beibringen wie man einen Haushalt zu führen hat. Das sollen nicht alles die Diener machen. Außerdem solltest du gut kochen können und...!" Wütend knallte ich die Tür zu und suchte eine andere Tür, durch die ich fliehen konnte, entschied mich dann aber doch hier zu bleiben, da mein Bauch etwas weh tat und das Kind in meinem Bauch schien es nicht gut zu gehen. War nur so ein Gefühl und manchmal dachte ich doch, ein leichtes Treten zu spüren. Dann kam ein Bediensteter und sagte mir, dass es Zeit zum Essen wäre. Also stand ich auf und folgte ihm. Ich hatte einen riesigen Hunger!
