Harry Potter – Living like a veela
Autor: Manya
Teil: Prolog 1/?
Warnung: Slash, Gewalt
Meine dritte Darkfic aus dem Genre Harry Potter
Prolog
Dunkelheit.
Ab und zu ein paar Blitze.
Stille.
Ab und an das Geräusch des Windes.
Frieden.
Ab und zu das Schluchzen einer Frau.
„Wir müssen ihm helfen!"
„Natürlich!"
„Er wird sterben.."
Stille.
„Ich weiß!"
Blitzschlag.
„Hol ihn und er muss nicht sterben!"
Das Pfeifen des Windes.
„Ich kann das nicht!"
„Natürlich kannst du!"
Dunkelheit.
„Wie stellst du dir das vor?"
„Dir wird schon etwas einfallen!"
Ein Schluchzen.
„Liebling."
„Du musst ihn retten, hörst du? Du musst!"
Ein Knarren.
„Ich will es ja! Aber du weißt, wer ER ist!"
„Das ist mir egal! Alles ist mir egal. Aber er muss leben, hörst du?"
Ein Seufzer.
„Natürlich, Schatz, du hast Recht!"
Das Knallen einer Tür.
Dunkelheit.
Doch in der Ferne leuchtet ein Licht.
Stille.
Doch bald wird ein Lachen erschallen.
Frieden.
Wird bald im Gemäuer hausen.
K1 - Im Zeichen der Ungewissheit -
Wie viel konnte ein normaler Mensch eigentlich essen? Mit gerunzelter Stirn starrte der Junge auf den gewaltigen Berg Teller, Schüsseln und Töpfe, der sich vor seinen Augen stapelte. Harry James Potter, 16 Jahre und genau 360 Tage alt, beäugte mit Grauen das Geschirr. Wie schafften es drei Menschen, einer von ihnen noch nicht einmal ausgewachsen, innerhalb weniger Stunden dermaßen viel Dreck zu produzieren? Wie schafften sie es überhaupt, noch nicht zu platzen? Kopfschüttelnd streckte der schwarzhaarige Junge seinen Arm aus und angelte sich den ersten Teller. Mit der anderen Hand betätigte er währenddessen die Spüle und ließ warmes, dampfendes Wasser in das Spülbecken hineinlaufen. Suchend sah er sich dann um, packte das Spülmittel und spritzte ein wenig der grünen Substanz in das Wasserbecken. Seufzend krempelte er sich daraufhin die Ärmel des viel zu großen T-shirts hoch und begann mit seiner Arbeit.
Erschöpft ließ der Junge eine knappe Stunde später das Wasser wieder durch den Abfluss hinaus. Nun waren nur noch die Gartenarbeit und der Hausputz dran und er wäre fertig für heute. Natürlich nur, falls sein Cousin nicht noch irgendeine andere Aufgabe für ihn hatte oder sein Onkel mal wieder einen Prügelknaben benötigte. Mit einem müden Lächeln betrachtete der Schwarzhaarige das dreckige Spülwasser, welches mit einem fröhlichen Blubbern im Abguss versank. Würde er doch auch einfach so fortgehen können. Hinaus in die weite Welt, ohne Sorgen und weit weg von seinen Verwandten. Doch wie schon so vieles war ihm auch diese Freiheit versagt. Oder sollte er besser sagen, sie war ihm verboten? Verboten durch Voldemordt, der sein Gegner war und verboten durch Dumbledore, der sein Verbündeter war. Geschützt durch den Blutschutz solle er hier Jahr um Jahr ausharren, solange, bis Voldemordt endgültig besiegt wäre.
Doch ab und an kamen ihn Zweifel. Überwältigten ihn, wenn er mitten in der Nacht hinunter in die Küche gehen musste, um einen Snack für Dudley zuzubereiten, quälten ihn, wenn er draußen in der brütenden Hitze saß und Unkraut jätete, verwirrten ihn, wenn sein Onkel und sein Cousin mal wieder ohne Grund auf ihn einprügelten und peinigten ihn, wenn er Nachts in seinem Schrank unter der Treppe saß und zu schlafen versuchte. Zweifel über das, was Dumbledore ihm erzählt hatte. Ein Blutschutz würde ihn beschützen! Wieso aber durfte er dann meist die letzten Ferienwochen bei den Weasleys verbringen? Wieso durfte er ganz normal wie jeder andere auch über den Bahnhof Kingscross wandern, durfte von dort aus mit dem Hogwartsexpress zu seiner Schule fahren? Wenn er wirklich so bedroht von Voldemordt war, wäre das denn dann nicht eigentlich viel zu gefährlich? Wäre er dann nicht schon in Lebensgefahr, wann immer er Hogwarts oder das Haus seiner Verwandten verließ?
Ab und an hatte ihm Onkel Vernon erlaubt, die Filme mitzugucken, die er sich im Fernseher ansah. Actionfilme, Boxkämpfe, aber auch Spionagefilme waren darunter gewesen. Filme, in denen sich der Agent in den Kofferraum des Übeltäters versteckte, in denen er mit einem Auto die Verfolgung aufnahm oder auch einen Sender an dem anderen Wagen befestigte, um ihn so zu verfolgen. Wenn Voldemordt ihn also wirklich umbringen wollte, warum tat er all dies nicht einfach? Warum befahl er keinem Todesser ihm vom Bahnhof ab zu verfolgen? Warum legte er keinen Verfolgungszauber über ihn? Immer, wenn er sich diese Gedanken machte, beschlich ihn das Gefühl, dass Voldemordt schon längst wusste, wo er sich befand. Dass er genau wusste, dass sich Harry James Potter im Ligusterweg Nr.4 bei seinen Verwandten Dudley, Petunia und Vernon Dursley aufhielt. Die Frage war dann aber, warum ihm Dumbledore dies erzählte, wenn es doch so offensichtlich nicht der Wahrheit entsprach?
Sowieso schien es dem Goldjungen, als würde der Schulleiter manchmal etwas um die Wahrheit herum reden. Nicht nur, dass er ihm viele Dinge verschwieg, Harry hatte auch das unbestimmte Gefühl, dass sich der Schulleiter seine Wahrheit gerne Mal etwas zu Recht bog und ihm Fakten vorenthielt, die gravierend wichtig für die eigentliche Aussage der Geschehnisse waren. Hätte Dumbledore ihm von Anfang an die vollkommene Wahrheit gesagt, vieles wäre nicht passiert. Harry wäre niemals mit seinen Freunden auf Thestralen zum Ministerium für Zauberei geflogen, wäre niemals in eben jenes eingebrochen, hätte somit niemals seine Freunde und sich selbst für nichts und wieder nichts in Gefahr gebracht, wenn, ja, wenn Dumbledore ihn von Anfang an ins Vertrauen gezogen hätte. Doch der Schulleiter schien es ja nicht für nötig erachtet zu haben, ihm die Wahrheit zu erzählen. Zum Töten des Feindes der gesamten Zauberwelt war Harry Potter natürlich gut genug, aber um ein bisschen in die Angelegenheiten, die ihn zudem selber betrafen, des Orden des Phönix eingeweiht zu werden, war der Junge, der bereits fünfmal Voldemordt von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden hatte, natürlich zu jung!
Dass er dabei Menschenleben gefährdete, war natürlich ein einkalkuliertes Risiko und scheinbar nicht zu ändern. Zorn stieg in dem jungen Schwarzhaarigen auf. Unbändiger Zorn und Verachtung für diese Person, die so lange Zeit über sein Mentor gewesen war. Doch mit diesem Mentor-Dasein würde es nun zu Ende sein!
Lange Zeit hatte sich Harry selbst die Schuld für den Tod seines Patenonkels gegeben. Die ersten zwei Wochen seiner Ferien. Danach hatte er seinen Hass auf Voldemordt projiziert. Die dritte Woche seiner Ferien. Doch schlussendlich hatte er bemerkt, dass weder Voldemordt noch er selbst die Hauptschuld am Tode Sirius' trugen. Sicher, Voldemordts Leute waren es, die Sirius durch den Vorhang im Keller des Ministeriums in den Tod schickten, dennoch war das irgendwie verständlich. Voldemordt war sein Gegner, sein Feind und hatte wie eben solcher gehandelt. Harry war sich sicher, dass, wenn die Positionen anders ausgesehen hätten, Sirius Bellatrix ebenfalls durch den Vorhang geschickt hätte und nicht umgekehrt.
So sehr Harry den dunklen Lord auch verabscheute, konnte er ihm in diesen Punkt nicht die Schuld geben. Sicher war er es gewesen, der den Schwarzhaarigen und seine Freunde in eine Falle gelockt hatte, aber hätte Dumbledore ihn vorher aufgeklärt, hätte er gar nicht in diese Falle tappen können! Demzufolge lag die Hauptschuld nicht bei Harry James Potter oder bei Tom Vorlost Riddle, sondern einzig und allein bei Albus Dumbledore.
Seufzend fasste sich der Junge an den Kopf, strich einige der schwarzen Strähnen aus seiner Stirn. Da war sie. Sein Markenzeichen, sein Untergang. Die Narbe, die ihm einst als Kleinkind angeflucht wurde und die ihn wohl für die Ewigkeit zeichnen würde. Für die Ewigkeit? Nein, höchstens noch für die nächsten zwei Jahre, falls alles so weiter lief, wie zuvor. Denn in spätestens zwei Jahren, da machte er sich keinerlei Illusionen, wäre er tot. Doch, war das nicht eigentlich besser so? Was hielt ihn noch auf dieser Welt, außer die ihm aufgelastete Aufgabe, Voldemordt zu besiegen? Seine Eltern, sowie sein Pate waren tot. Seine Verwandten missbrauchten ihn als Hauselfe und Prügelknaben und Dumbledore als Retter vom Dienst. Was Ron und Hermine anging – wo waren die beiden jetzt, wo er sie brauchte! Ron war mit seinen Eltern nach Italien gefahren. Die Zwillinge hatten der Familie die Reise zum Geburtstag ihrer Mutter geschenkt. Da ihr Laden zurzeit gut lief, konnten sich beide dies leisten. Hermine hingegen war mit ihrer Familie nach Südfrankreich gereist, ließ sich dort in der Sonne brutzeln, während er hier zuhause in Surrey festsaß und Trübsal blies.
Harry James Potter war kein melancholisch Mensch und auch nicht pessimistisch eingestellt. Doch auch er hatte ein Recht, Trauer zu empfinden! Schließlich war sein Pate noch vor den Sommerferien verstorben! Sein einziger Verwandter, der zugleich ein Zauberer war. Ein alter Schulfreund seines Vaters, ein Verbündeter, seine einzige Hoffnung, aus dem Haushalt der Dursleys ausziehen zu können. Obwohl er sich sicher war, dass Dumbledore auch das unterbunden hätte. Schließlich würde dann der angebliche Blutschutz nicht mehr vorhanden sein und Voldemordt könne ihn aufspüren. Immer mehr hatte Harry das bestimmte Gefühl, Dumbledore wolle ihn aus der magischen Welt fernhalten, wolle verhindern, dass sich der Dunkelhaarige vielleicht ein ganz anderes Weltbild aufbaute, als das des Schulleiters. Sicher, in Hogwarts, auf der Seite der Gryffindors wurde er tagtäglich mit Dumbledores Weltbild konfrontiert, jener hatte ihn da unter seiner Fuchtel, in den Ferien jedoch, hätte er seine Kontrolle verloren und Harry könnte eigene Eindrücke sammeln.
Er wusste nicht, ob das wirklich Dumbledores Absicht gewesen war, wusste aber, dass er ihm allein wegen dem Blutschutz und dem Tod seines Paten nicht mehr würde vertrauen können. Was nützte ihm ein Mentor, der ihn als Waffe ansah, ihn in den Ferien hingegen abstieß und ihm die magische Welt vorenthielt? Nichts! Er, der große, alte, weise Mann, versteckte sich hinter einem Jungen, der warum auch immer, vor vielen Jahren den dunklen Lord besiegte. Stützte sich auf eine Prophezeiung, die eine, seiner Meinung nach geistlich unzurechnungsfähige, Frau gemacht hatte und nahm dies als Ausrede, um ihn selbst in den Tod zu schicken! Denn sterben würde er, dabei machte sich Harry nichts vor. Es war ihm jetzt noch ein Rätsel, wie er all die Jahre die Angriffe des Unnennbaren überlebt hatte. Mehr als Glück war da wohl nicht dabei gewesen. Denn Harry bezweifelte stark, dass seine Zauberkraft im Normalfall der Voldemordts trotzen konnte.
Ganz zu schweigen davon, dass er ihn besiegen könne. Der Schwarzhaarige war froh, wenn er wenigstens noch zwei Jahre überleben könne. Denn dass Dumbledore sich in Bewegung setzte und seinen Tod verhindern würde, daran glaubte der beinahe siebzehn Jährige schon seit Beginn der Ferien nicht mehr. Zwar hatte Dumbledore ihm im Ministerium das Leben gerettet, dennoch war sich Harry sicher, dass sich das kein zweites Mal zutragen würde. Schließlich hatte Dumbledore nun seine Weste rein gewaschen. Würde der Schwarzhaarige in zwei Jahren sterben, könnte der Schulleiter behaupten, er habe ihn retten wollen, so wie im Ministerium, war aber leider zu spät gekommen. Mit Sicherheit würden ihm alle glauben und den Jungen Harry James Potter bald vergessen. Obwohl, hatten sie das nicht längst schon? Wie viele Menschen sahen in ihm denn noch den Jungen? Nur eine Hand voll. Der Rest sah in ihm den Helden Harry Potter mit der Blitznarbe, der einst Voldemordt bezwingen sollte.
Lohnte es sich eigentlich noch, für solche Menschen zu kämpfen? Menschen, die einen ausnutzten, als Werkzeug betrachteten?
Verwirrt schüttelte der Junge seinen schwarzen Haarschopf. Was dachte er da bloß! Natürlich würde er für sie kämpfen, würde alles ihm mögliche tun, um die Menschen zu retten. Auch wenn sie ihn wie ein Ding behandelten und nur das in ihm sahen, was sie sehen wollten, so waren sie dennoch Lebewesen. Kreaturen, die es verdient hatten zu leben und wenn er sein geringes Leben opfern müsste, um das so vieler anderer zu beschützen, dann sollte es doch so sein. Es band ihn nichts mehr an diese Welt, warum sollte er also nicht auch für sie zu Grunde gehen? Seufzend wandte sich der Junge ab und verlies die Küche. Mit schweren Schritten stieg er die Treppe hinauf und betrat das Zimmer, welches er einst sein eigen genannt hatte. Nach den Drohungen des Phönixordens am Bahnhof, hatte Vernon ihn aus seinem alten Zimmer gejagt. Ein Junge wie er sei für solch ein Zimmer zu schlecht, hatte er gemeint und Harrys Sachen, die sich außer jenem in seinem Koffer, nur noch auf sein altes Schulzeug beschränkten, die Treppe hinunter geworfen. Fortan musste der Schwarzhaarige wieder in dem kleinen Schrank unter der Treppe wohnen und als wäre das nicht genug, begann sein Onkel ihn zu verprügeln. Um die Abnormalität aus ihm herauszuprügeln. Am Anfang hatte der Junge noch halbherzig versucht sich zu wehren, doch zum Ende hin, hatte er es aufgegeben. Es brachte ja doch nichts. Ob sein Onkel ihn nun prügelte oder nicht, was machte das denn noch für einen Unterschied?
Ein Geräteraum. Das hatten die Dursleys aus seinem alten Zimmer gemacht, einen Geräteraum! Da sah man mal wieder, wie viel diese Familie von ihm hielt. Er lächelte sarkastisch. Warum war er noch mal hier? Achja, der angebliche Blutschutz! Warum ging er noch mal nicht von hier weg? Achja, er wusste nicht wohin er gehen sollte. Wer wollte ihn schon haben, als ganz normalen Jungen versteht sich und nicht als Held. Deprimiert fischte sich der Junge die Gartenharke von der Wand, schnappte sich noch die Schutzhandschuhe und einen Eimer und verschwand wieder die Treppe hinunter. So war es eben, was sollte er machen? Keiner mochte den Jungen Harry James Potter so sehr, als dass er ihn freiwillig bei sich aufnehmen wollte und falls doch, dann nur um sich nebenbei mit Ruhm einzudecken.
Melancholisch öffnete der Junge die Haustüre und betrat den kleinen Vorgarten. Hier würde er anfangen und sich dann langsam bis hinten vorarbeiten. Was wohl die Zauberwelt sagen würde, wenn sie ihren Helden hier so auf den Knien und im Beet jäten sehen würden? Mit einem sarkastischen Lächeln schüttelte Harry seinen schwarzen Wuschelkopf. Wer würde ihn hier schon freiwillig besuchen kommen?!
Nun, einer kam ihn scheinbar freiwillig besuchen. Mehr oder minder begeistert zwar, aber freiwillig. Mit undefinierbarem Gesichtsausdruck stand eben genannte Person hinter der kleinen Mauer im Ligusterweg Nummer vier und beobachtete mit Argusaugen den schwarzhaarigen Jungen. Eigentlich war solch ein Vorgehen ja unter seiner Würde. Weit unter seiner Würde, um genau zu sein. Aber was tat man nicht alles, um den eigenen Sohn zu retten und dem Zorn der Ehefrau zu entfliehen? Richtig, man lauerte dem stolz der Zauberwelt hinter einer Mauer auf. Gott sei gepriesen, lebte Potter nicht in irgendeinem Zaubererviertel. So sah ihn wenigstens kein anderer bei dieser demütigenden Aktion. Welcher ehrbare Zauberer würde sich auch sonst in so ein Viertel verirren!
Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete er weiterhin den Jungen, der sich nun daran gemacht hatte, Unkraut auszurupfen und in einen Eimer zu schmeißen. Noch einmal blickte sich der Unbekannte um, doch scheinbar schien kein Anderer in dieser Gegend zu verweilen, dann erhob er sich gemessen und trat hinter der Mauer hervor.
Lautlos pirschte sich die gestalt auf den Jungen mit der Blitznarbe zu, der noch immer am Boden saß und leise vor sich hin schimpfte. Mit einer fließenden Bewegung zog der Unbekannte eine Phiole, angefüllt mit einer lilanen Flüssigkeit, aus seinem Umhang. Wie aus dem Nichts erschien daraufhin ein gefaltetes Taschentuch in seiner anderen Hand. Die verhüllte Gestalt lächelte leicht. Das war ja schon fast zu einfach. Mit dem Mund entkorkte er das kleine Gläschen und goss ein Teil dessen Inhaltes auf das Tuch. Schnell verkorkte er die Flasche wieder und ließ sie sorgsam verschwinden. Ein letzter Blick auf den noch immer sorglosen Jungen, bevor der Unbekannte sich vorbeugte. Mit der einen Hand umschloss er den Mund des Jungen, mit der anderen presste er ihm das Tuch auf die Nase. Der Junge zuckte noch einmal kurz, bevor er sich nicht mehr bewegte. Überrascht hob die gestalt eine Augenbraue. Das ging schneller, als er gedacht hatte. Schnell sah er sich noch einmal um, bevor er sich den Jungen auf die Schulter lud und eiligst den Garten verließ. Hastig sputete er die Strasse entlang, den Jungen sorgsam festhaltend und verschwand schließlich mit einem leisen Plopp. Heute hatte der Unbekannte wirklich mehr als zuviel erledigt, was eigentlich unter seinem Niveau lag.
Stöhnend wälzte sich der Schwarzhaarige in seinem Bett herum. Ihm war schlecht, furchtbar schlecht. Zudem spürte er seinen linken Arm nicht mehr. Verbissen versuchte der Jugendliche seine Augen aufzubekommen, doch dafür fehlte ihm aus unerfindlichen Gründen die Kraft. „Bleib liegen, Junge, sonst wirkt der Trank nicht richtig!" Verwirrt hielt der Junge inne. Woher kam plötzlich diese Stimme? Die eines seiner Verwandten war es garantiert nicht, die Stimmen von Vernon, Dudley und Petunia würde er unter tausenden erkennen. Aber trotzdem, diese Stimme kam ihm bekannt vor, jedoch hatte er keine Ahnung mehr, woher. Nachdenklich zog der Schwarzhaarige die Stirn kraus, dachte angestrengt nach. Bei seinen Verwandten war er ziemlich offensichtlich nicht. Sie würden ihn niemals bitten liegen zu bleiben, damit eine Medizin besser Wirkung zeigte. Damit ein TRANK besser Wirkung zeigte. Eher würden jene den heilenden Trank ins Feuer werfen, als ihm damit zu helfen. Also musste er sich irgendwo anders befinden, die Frage war nur; wo? Hatte ihn Dumbledore am Ende doch noch von den Dursleys weggeholt? Sein Verstand sagte eindeutig nein, doch sein Herz war sich noch unsicher, hatte er dem greisen Schulleiter doch so viele, lange Jahre vertraut.
„Ist der Junge wach?" Eine andere Stimme drängte sich auf einmal in Harrys Bewusstsein und auch von dieser glaubte er, sie zu kennen. „Ja, aber er ist noch nicht stark genug, um die Augen zu öffnen." Verdammt, woher kannte er diese Personen bloß? Harry war es ein Rätsel. Normalerweise konnte er Personen sehr leicht an ihrer Stimme identifizieren. Doch diesmal schien sein Gehörsinn überfragt. „Dann lass uns ihn zu ihm bringen, nicht noch mehr Zeit verlieren!" – „Du hast Recht, mein Herz." Zu ihm bringen? Von wem sprachen die beiden Stimmen dort? Sprachen sie etwa von Voldemordt! Panik ergriff den jungen Gryffindor. Was, wenn die beiden Personen tatsächlich von Voldemordt sprachen? Wenn sie ihn in seinem Auftrag entführt hatten? War der Trank am Ende kein Heil- sondern ein Manipulationstrank, der ihn gefügig machen sollte! Doch andererseits, wieso sollte Tom Vorlost Riddle dies nötig haben? Er war schließlich so oder so stärker als Harry, es würde vollkommen reichen, ihn einfach nur zum dunklen Lord zu bringen. Wieso sollte man solch einen Umstand machen!
Zu weiteren Überlegungen kam der Junge nicht, da er plötzlich zwei starke Arme unter sich fühlte. Der eine umschlang seinen Oberkörper, der andere glitt unter seine Kniekehlen. Bevor sich der Junge Potter versah, wurde er auch schon hoch gehoben und gegen einen warmen Körper gepresst. „Gehe du voraus, Liebling, und halte mir die Türen auf!", erklang die männliche Stimme eines seiner Entführer und Harry spürte, wie der Brustkorb seines Trägers unter den Worten vibrierte. Scheinbar hatte ihn Person Nummer eins auf die Arme genommen. Kurz überschlug der Junge die Möglichkeiten zur Flucht, verabschiedete den Gedanken aber gleich darauf wieder. Eine Flucht ohne Sehvermögen oder Zauberstab, denn diesen spürte er nicht mehr am Leib, wäre so oder so sinnlos. Er würde früher oder später geschnappt werden oder gegen die nächste Mauer prallen. Das Beste schien ihm erstmal abzuwarten und zu schauen, wohin ihn die beiden Personen brachten.
Mit einem kleinen Ruck setzte sich der Mann in Bewegung und folgte der Frau scheinbar zur Tür hinaus. Der Griff des Mannes hatte sich dabei um die Schultern des Jugendlichen verstärkt, hielt ihn sicher fest, damit dieser nicht auf den Boden fiel. Zu viel hing von diesem Jungen ab, der nun so hilflos in seinen Armen lag. Das Leben seines Sohnes und gleichzeitig auch noch der Fortbestand ihrer Familie. Warum nur hatte er das Gefühl, dass Harry James Potter das nun folgende nicht gefallen würde! Der Mann seufzte verhallten. Wären die Positionen andersherum verteilt, sein Sohn würde bereits bei dem Gedanken daran ausrasten. Aber leider waren die Rollen nicht anders verteilt und ihr Sohn musste damit leben. Sie, seine Eltern, mussten damit leben, wollten sie nicht ihren Einzigen verlieren. Der Mann war jetzt schon gespannt, was sie alles aufbringen müssten, um den Goldjungen zu überzeugen. Wenn sie ihn überhaupt überzeugen konnten, was mit dem bisherigen Verhältnis zwischen dem Gryffindor und ihrem Sohn sicherlich nicht gerade einfach werden würde. Dazu kam noch die Tatsache, dass er einen Sohn und keine Tochter hatte, die dieses Problem verspürte. Ob Potter damit würde umgehen können?
Harry behagte dies ganz und gar nicht. Auch wenn er momentan nichts dagegen unternehmen konnte, gefiel es ihm überhaupt nicht, wie ein lebloses Objekt durch die Gegend getragen zu werden. Vor allem, wenn er diese Gegend weder sah noch kannte. Oder kannte er die Gegend und wusste es nur nicht? Aber wenn man eine Gegend kannte, aber nicht wusste, dass man sie kannte, kannte man sie dann überhaupt? War das Huhn zuerst da oder zuerst das Ei? Sind wir nicht alle einfach nur eine Anzahl Millionen von Quanten?
Verwirrt schüttelte der Junge den Kopf. Manchmal hatte er wirklich mehr als nur eigenartige Gedanken. „Los, komm herein, aber sei bloß leise!" Da! Die stimme der Frau war wieder erklungen, scheinbar hatten sie ihr Ziel erreicht. Langsam begann der Junge wieder unruhig zu werden. Weshalb sollten sie leise sein? Wer war noch in diesem Zimmer? Ein süßlich beißender Geruch drang dem Jungen in die Nase. Schweiß, Erbrochenes und Blut. Dem Jungen schauderte es, als er an die Ursachen des Gestankes dachte. Dies war eindeutig kein gutes Zimmer. Auch wenn Harry niemals etwas von Auren und Wahrsagerei gehalten hatte, so war er sich sicher, dass dieses Zimmer eine böse Aura umgab. Eine Aura der Verzweiflung, der Krankheit und des Todes.
„Leg ihn am Besten zu ihm hin!" Der Mann nickte langsam und bewegte sich auf das riesige Himmelbett zu, das am Ende des Zimmers stand. Die schwarzen Vorhänge des Bettes waren zugezogen, dennoch drangen ab und an ein Stöhnen und Keuchen durch die seidenen Wände. Schmerz breitete sich in dem Gesicht des Mannes aus. Schmerz und Angst um seinen einzigen Sohn. Viel zu lange schon hatte er hilflos mit ansehen müssen, wie sein Sohn langsam aber sicher zu Grunde ging. Hatte mit ansehen müssen, wie seine Frau unter dem Druck zerbrach, wie er selbst zerbrach, mühelos, so als wäre er aus Pappe. Jahrelang hatte er sich für stark gehalten, für unangreifbar, für mächtig, doch der Anblick seines Sohnes hatte dies alles zerstört. Hatte ihm gezeigt, wie hilflos er eigentlich war, wie wenig seine Macht doch bedeutete. Das war der Zeitpunkt an dem er zum allerersten Mal in seinem Leben Angst gehabt hatte. Richtige, kalte, nackte Angst. Angst, die sich von seinen Zehen bis hinauf in seine Haarwurzeln gefressen hatte. Angst die ihn gelähmt und unfähig gemacht hatte für jegliche Art von klarem Denken und dann. Ja, dann war endlich der erlösende Brief gekommen, hatte die Rettung seines Sohnes bedeutet. Doch gleichzeitig kam auch der nächste Schock. Nur Harry Potter konnte seinen Sohn retten. Normalerweise hatte man ja die Wahl zwischen mehreren Personen, doch in diesem fall nicht. Was seltsam gewesen war und leider nicht abänderbar. Also hatte er sich aufgemacht um den Potterjungen zu holen. Um seinem Sohn damit das Leben zu schenken. Er hoffte bei Gott, dies würde auch klappen.
Mit einem gezwungenen Lächeln sah er nun zu seiner Frau hinüber, die mit zitternden Händen den Vorhang zur Seite trug. Auf ihrem schönen und anmutigen Gesicht zeigten sich die ersten Ansätze von Falten, ihre Augen waren blutunterlaufen. Weitere Anzeichen für den stress und die Angst, die seine Familie befallen hatte. Wie mechanisch glitt nun der Blick seiner Frau auf den kleinen Schwarzhaarigen in seinen Armen. Er sah Hoffnung darin aufblitzen, die erste Hoffnung seit sie das Ergebnis bekommen hatten. Würde Harry Potter ihrem Sohn nicht helfen können, würde seine Frau daran zu Grunde gehen. Er wusste, wie sehr sie ihren Sohn liebte. Mit einem von Schmerz durchdrängten Blick schaute der Mann nun auf seinen kranken Sohn. Dem Jungen klebten die Haarsträhnen am Gesicht, einzelne Schweißperlen liefen seine Stirn hinunter und die geröteten Wangen wiesen eindeutig auf Fieber hin. Ebenso wie das durchgeschwitzte Hemd und der keuchende Atem, der die blassen Lippen ab und an verließ. Er bemerkte, dass der Schwarzhaarige auf seinen Armen von Sekunde zu Sekunde unruhiger wurde und sich aus der Umklammerung zu lösen versuchte. Nur zu gerne kam der Mann dieser stillen Bitte, oder war es vielmehr ein Befehl, nach, beugte sich vor und platzierte den sich windenden Jungen neben seinem Sohn.
Etwas überrascht sog Harry die Luft ein, als ihn der Mann so plötzlich losließ. Noch überraschter war er jedoch, als er warme, weiche Bettwäsche unter seinen Händen fühlte. Ein gequältes Keuchen an seinem Ohr ließ ihn jedoch zur Salzsäule erstarren. Der Junge schluckte schwer. Er war eindeutig entführt worden, lag nun auf einem Bett neben einer keuchenden Person. Er schluckte noch einmal.
Es war auf der Rückfahrt nach London gewesen, als Ron ihm davon erzählt hatte. Von ihnen. Von einer Organisation, die sich ‚die schwarze Witwe' nannte. Doch entgegen den Eigenarten dieses Tieres brachte diese Organisation keine Menschen um, nein, was sie tat war dem aber durchaus ebenbürtig. ‚Die schwarze Witwe' galt als größte Organisation für Sklavenhandel im In- und Ausland. Sie entführte junge Hexen und Zauberer und verkaufte sie an reiche Adlige aus dem Ausland, vorrangig aus den vereinigten Königreichen des Morgenlandes. War er am Ende etwa bei einem jener gelandet?! Aber woher kannte er die beiden Stimmen dann? Waren es am Ende die, der Sklavenhändler?
Erschrocken fuhr er zusammen, als er eine Hand spürte, die nach seinem Arm tastete. Starr vor Schreck ließ er es geschehen, dass die schmale Hand seinen Arm hinauf, bis zu seiner Schulter wanderte und von dort aus zu seinem Gesicht. Mit angehaltenem Atem fühlte er die sachten Berührungen der Finger, versuchte das Bild eines fetten, alten Schares aus seinen Gedanken zu verbannen. Erschrocken sog er die Luft ein, als er schließlich die Finger auf seinen Lippen spürte, wie diese sie sanft nachzeichneten, so als würden sie ein Bild davon malen wollen. Er verfluchte innerlich die Angst, die ihn starr werden ließ, fragte sich zynisch, ob das wirklich das Herz eines Gryffindors war, das leise in seiner Brust schlug. Erleichtert atmete er auf, als die Finger von seinen Lippen, von seinem Körper abließen. Erneut versuchte er seine Augen zu öffnen, doch noch immer versagten ihm jene den Dienst. Verdrossen kniff der Junge die Lippen zusammen und versuchte sich zu erheben.
Plötzlich spürte er zwei Gewichte, die seine Schultern zurück auf die Matratze drückten. Verzweifelt versuchte der Junge sich wieder aufzusetzen, schlug um sich, strampelte, bäumte sich auf, doch das Gewicht ging nicht weg. Panisch versuchte der Junge zu schreien, öffnete wieder und wieder den Mund, doch kein Ton entwich seinen Lippen, seine Stimme war wie gelähmt. Ebenso wie seine Augen, die der Schwarzhaarige auch jetzt noch nicht aufbekam.
Warmer Atem strich plötzlich über sein Gesicht, verstärkte die Panik nur noch. Angst ergriff ihn, ließ ihn sich noch stärker wehren, noch stärker treten, noch stärker kratzen, noch stärker winden. Doch der eiserne Griff blieb, nur die Kraft des Schwarzhaarigen sank.
Schließlich blieb er liegen. Erschöpft, verausgabt, aufgebend. Wer oder was ihn da auch immer festhielt war stärker als er, mächtiger, er konnte es nicht besiegen. Nicht ohne seine Augen, seinen Zauberstab. Er wollte sich seinem Schicksal nicht ergeben, doch musste er es. Er hatte keine andere Wahl.
Stumme Tränen bahnten sich seine Wangen hinab, tropften auf seinen Hals, auf sein Shirt. Hilflos lag er nun da, unfähig das Kommende zu verhindern.
Etwas weiches, nasses presste sich gleich darauf auf seine Lippen, über die kurz davor noch Tränen geflossen waren. Entsetzt versuchte der Junge den Kopf zur Seite zu drehen, um dem Ungewollten zu entfliehen. Doch die fremden Lippen, pressten daraufhin nur noch fester, ließen dem Jungen nicht die Möglichkeit einer Bewegung. Verzweifelt versuchte der Junge noch einmal die fremde Gestalt von sich herunterzuschupsen, aber erneut ohne Erfolg. Die fremden Lippen rieben nun begierig an den seinen. Der Junge hatte keine Möglichkeit der Flucht. Die Tränen flossen nun noch heftiger. Ein stetiger Fluss rann seinen Hals hinunter, durchnässte sein Shirt. Sein Innerstes schien zu zerreisen, wollte laut schreien, konnte nicht fassen, was gerade passierte. Harry Potter, der Goldjunge Gryffindors und Hoffnung der Zauberwelt wurde gerade brutal vergewaltigt und niemand war da und half ihm.
Plötzlich lösten sich die Lippen wieder von seinen, der unangenehme Druck hörte auf. Erschöpft atmete der Junge ein, bevor seine Lippen erneut verschlossen wurden. Diesmal jedoch war der Druck, die Gewalt dahinter weg. Hauchzart legte sich das fremde Fleisch auf seines, als hätte es Angst, ihn zu verletzen. Ein stummes Lachen durchfuhr seinen Körper, schüttelte ihn. Als wenn sie ihn nicht verletzen wollten! Alle wollten ihn verletzten! Seine Freunde, seine Feinde, seine Verbündeten, alle! Vor allem diese Lippen, die ihn vor kurzem noch mit Gewalt genommen hatten. Wie scheinheilig war doch diese Welt, dass selbst ein paar Lippen so schnell ihre Masken änderten. Verbittert lächelte der Gryffindor in den Kuss hinein, verabscheute die Lippen, die nun so sanft die seinen liebkosten. Verabscheute seinen Körper, seinen Geist, denen diese Liebkosungen zu gefallen schienen. Was konnte der Verstand allein schon gegen Körper und Seele ausrichten, die nach den sanften Küssen, nach der Wärme, der Geborgenheit schrieen? Wie von selbst schlangen sich seine Arme nun um den Nacken des Unbekannten, zogen ihn näher zu sich. Kleine Bartstoppeln rieben an seinem Kinn, als die Gestalt sich zu ihm herunterbeugte. Innerlich gab sein Verstand seinen heftigsten Wutschrei zum Besten, doch Körper und Seele ignorierten ihn gekonnt.
Schmale Finger tasteten sein Shirt hinab, suchten dessen Rand. Kaum gefunden wurde der Kuss unterbrochen und der Gryffindor seines Shirts entledigt. Vielleicht wäre die Sache anders ausgegangen, hätte es der Verstand in diesem Moment geschafft, Körper und Seele von der Falschheit dieser Tat zu überzeugen. Wie gesagt, hätte. Nun, er schaffte es nicht, denn sobald sich heiße Lippen wieder auf die Harrys legten, eiskalte Fingerspitzen über nackte Haut fuhren und eine kleine, freche Zunge sich in fremdes Territorium vorwagte, war der Kampf verloren. Erschrocken keuchte der Junge auf, als er die heißen Lippen wieder auf seinen spürte, die zwar erneut sanft, aber dennoch voller Leidenschaft waren. Wärme breitete sich in seinem Innersten aus, Hitze, die versprach ihn von innen heraus zu verbrennen. Sein Körper bäumte sich auf, dem anderen entgegen, während er gierig den Kuss erwiderte. Ohne Scheu drang er mit seiner Zunge in den Mund des anderen ein, kostete von der Süße und der Wärme, die dem Anderen zu Eigen war. Sein Puls schlug schneller, als sein Gegenüber den Kuss erwiderte, dessen Zunge die seine umschlang, mit ihm spielte. Seine Arme schlangen sich enger um des Jungen Nacken, eine Hand fuhr durch zerzaustes, schweißnasses Haar, wühlte darin herum, spielte damit.
Beinahe schon wehmütig verließ er den Mund des Anderen wieder, sog gierig die frische Luft ein, nur um gleich darauf die feuchten Lippen an seinem Halsansatz zu spüren. Harry keuchte. Wo die schmalen Lippen seine Haut berührten, hinterließen sie wahre Flammenberge. Sein ganzer Körper prickelte bereits, seine Lungen verlangten wieder und wieder nach Luft. Seine Hände verließen das Haar, den Nacken des Anderen, krallten sich statt dessen in seinen Rücken, drückten den anderen Körper an seinen. Seine Beine umschlangen wie von selbst die Hüften des Unbekannten, ließen ihre Unterkörper aneinander reiben, den Unsichtbaren aufstöhnen. Eiskalte Hände strichen fahrig über seine Brust, liebkosten Millimeter um Millimeter, während sich die rosigen Lippen langsam zu seinen Brustwarzen vorkämpften. Sein Körper erschauerte, als die fremden Lippen schließlich ihr Ziel erreicht hatten, sich um seine rechte Brustwarze schlossen. Ein Stöhnen und Keuchen entwich ihm, als jene ihn liebkosten, an seiner Brustwarze knabberten. Wie von selbst begann sich seine Hüfte wieder gegen die des Unbekannten zu reiben, genoss seine Seele das einsetzende Zittern des Anderen, als dieser kurzzeitig von seiner Brust abließ.
Der Schwarzhaarige vernahm ein leises Knurren, bevor ihm kurzer Hand Hose und Boxershorts entrissen wurden. Überrascht sog er die Luft ein, als er die kühle Brise auf seinem Körper spürte. Mit halbem Ohr hörte er noch, wie sich auch der Unsichtbare die Klamotten vom Leibe riss, bevor er unter dem anderen Körper begraben wurde. Eiskalte Schauder liefen ihm den Rücken rauf und herunter, als er das Glied des Anderen gegen seine Innenschenkel fühlte. Seine Brust hob und senkte sich ungleichmäßig, schob sich dem unbekannten Brustkorb entgegen. Seine Finger verschränkten sich mit denen des Anderen, hoch über seinem Kopf. Entsetzt keuchte er auf, als sich spitze Fingernägel in seine Hautflächen bohrten, er bereits das Blut spüren konnte, was herauslief. Panik stieg in ihm auf. Verbissen versuchte er sich gegen den Anderen zu wehren, der ihm scheinbar auch nur Schmerzen zufügen wollte, bäumte sich in den Kissen auf. Verzweifelt versuchte er seine Hände aus den fremden zu lösen, sich unter dem Anderen hervorzurollen.
Doch sein Gegenüber hielt ihm im eisernen Griff, ließ ihm keinerlei Möglichkeit zur Flucht. Mit erschrecken musste der Junge feststellen, dass sich der Unsichtbare bereits zwischen seinen Beinen niedergelassen hatte. Das Blut schoss ihm ins Gesicht, Tränen liefen seine Wangen hinunter. Er wollte nicht was nun geschah, bei Merlin, natürlich wollte er es nicht! Auch wenn sein Körper ihn darauf hinwies, dass das heiße Glied an seinem Hintern durchaus nicht unangenehm war und jede Faser seines Körpers nach der Vereinigung schrie, so konnte er dies nicht tun. Konnte nicht mit einer Person schlafen, die ihm Schmerzen bereitete, konnte nicht mit einer Person schlafen, die er nicht kannte. Die wahrscheinlich irgendein verwöhntes Bürschchen war, welches ihn zu seinem körperlichen Vergnügen von Sklavenhändlern gekauft hatte. Er war kein Sklave, kein willenloses Objekt.
Energisch versuchte er noch einmal sich zu befreien, kämpfte gegen den anderen Körper an, doch vergeblich. Heiße Lippen legten sich wieder auf seine, versuchten ihn abzulenken, doch diesmal spielte er nicht mit. Mit zusammengekniffenen Lippen drehte er den Kopf herum, versuchte so aus der Reichweite des Anderen zu kommen. Dass sich die fremden Lippen nun stattdessen mit seinem Ohr beschäftigten, damit, hatte er nicht gerechnet. Erneut begann sein Körper zu zittern, vor unterdrückter Leidenschaft, wie auch vor Angst. Die Zunge, die nun so ungeniert an seinem Ohrläppchen leckte, rief zum zweiten Mal das Feuer in ihm wach, ließ erneut seinen Körper brennen. Sein Glied rieb sich nun wieder an dem Anderen, seine Lippen öffneten sich und ließen unkontrolliertes Keuchen frei. Nein, schrie sein Verstand gellend und noch ein letztes Mal versuchte der Gryffindor sich zu befreien, strampelte, tritt, kratzte, doch den Unbekannten ließ dies kalt. Stattdessen glitt die Zunge weiter nach unten, liebkoste nun den Hals des Schwarzhaarigen. Dieser stöhnte gequält auf. Wieso musste etwas so falsches so gut sein?
das wars für dieses Mal
Wäre nett, wenn manche von euch einmal kurz auf 'Submit Review' drücken würden ;)
See u
Manya
