Hey,

Wir sind wieder da, diesmal mit dem zweiten Kapitel (ach nee)

Danke für die lieben reviews flausch Wir haben im übrigen überhauptnichts gegen regelmäßige reviewer ;-)

Dieses Kapitel spielt im übrigen drei Jahre nach dem ersten, es wird wohl öfters passieren dass wir so große Zeitsprünge machen.


Wie viele Träume starben bereits im Augenblick ihrer Geburt?

2.Kapitel

Gleißendes Sonnenlicht flutete den gesamten Raum, brach sich in den Kristallen des riesigen Kronleuchters und malte so winzige Regenbögen auf die Wände, Möbel und die blonden Haare eines kleinen Mädchens. Narcissa kauerte auf einem steif aussehenden Diwan und wirkte in dem Raum, mit den übertrieben hohen Wänden, verloren.

Ihre Knie hatte sie dicht an ihren Körper gezogen und den Kopf schief gelegt so das ihr ein paar flachsblonde Haarsträhnen in das Gesicht fielen, sie an der Nase kitzelten und zum Niesen brachten. Sie rieb sich energisch die Nase und kniff ihre Augen zusammen um die herannahenden Tränen zu unterdrücken. Sie würde nicht weinen. Sie durfte es nicht, ihre Eltern meinten es ziemt sich für eine junge Lady nicht zu weinen, vor allem nicht für eine Black.

Sie stand vom Diwan auf, trat zum Fenster und lehnte sich gegen dessen ebenhölzernen Rahmen. Der Garten des Landhauses der Familie Black erstreckte sich weit über die black'schen Ländereien. In der Mitte des Gartens stand ein hoher Springbrunnen aus schwarzem Marmor, das Geschenk von Callisto Black, Narcissas Urgroßvater, zum zehnten Hochzeitstag an seine Frau Elara. Der riesige Brunnen, aus dem das Wasser wie Diamantenstaub rieselte, war heute der ganze Stolz des Gartens, der in peinlichster Symmetrie angelegt war. Selbst dass Grün der Bäume und des Rasens schien aufeinander abgestimmt.

Es war kaum ein Jahr her als sie mit Andy durch den Garten gestreift war, eigentlich hätten sie den Garten nicht verlassen sollen aber Andy hatte mal wieder nicht gehört und so erlebten die beiden einen der glücklichsten Tage in ihrer Kindheit, die sie je miteinander verbracht hatten. Narcissa konnte sich noch gut erinnern wie sie lachend durch wilde Klatschmondfelder gelaufen waren und über kleine Bäche hüpften.

Dann waren sie auf eine uralte Weide gestoßen. Majestätisch war diese inmitten einer Wiese gestanden, und hatte förmlich dazu eingeladen auf ihr zu klettern. „Weißt du noch? Das Mädchen von den Rosiers, Isabelle, die uns von diesem Muggelmärchen erzählt hat? Ich glaub es hieß Poccahontas, da kam doch auch so ein Baum vor.…" „Shhht!" unterbrach Narcissa ihre ältere Schwester „Mum will doch nicht dass wir darüber reden. Weißt du nicht mehr wie wütend Dad geworden ist? Er hat gesagt das Isabelle viel Ärger bekommen hat…" „Unsere Eltern sind nicht da, Cissa, wir können reden über was wir wollen." In Andromedas Stimme war deutlich Trotz herauszuhören. „Komm, wir klettern auf den Baum." „Aber, das ist doch gefährlich …" „Quatsch, da kann gar nichts passieren." Ehe Narcissa noch etwas erwidern konnte war Andromeda auf den Baum geklettert.

Während sie sich an der rauen Rinde festklammerte kratzten ihr die Äste ins Gesicht doch hinderte sie es nicht daran noch höher zu klettern. Die Sonne schien durch die Lücken im Blätterdach der Weide und ließ Andromedas kristallenes Armband in der Sonne aufleuchten. Letztes Weihnachten hatte jeder der drei Schwestern eines bekommen und seit dem schienen sie noch unzertrennlicher, fühlten sich einander näher. Andromeda war alt genug um zu erkennen, dass es keine normalen Armbänder waren und einen Zweck erfüllen sollten, doch für die beiden Jüngeren sahen sie einfach nur toll aus, weil sie so schön im Licht glitzerten.

Andromeda tastete sich immer höher, blieb jedoch mit dem Armband, welches nur lose am Handgelenk befestigt war, hängen. Der Verschluss öffnete sich und es fiel herunter. Bei dem Versuch es noch festzuhalten verlor sie das Gleichgewicht, brach durch die Äste und stürzte nach unten. Narcissa stand unten und blickte unentschlossen durch die Äste. Dann hörte sie einen spitzen Schrei und das Knacken mehrerer Äste. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck als sie den zierlichen Körper Andromedas fallen sah und der Sturz abrupt durch einen krachenden Aufprall gebremst wurde.

Narcissa stürzte sofort zu ihr, kniete nieder und rüttelte sie. "Andy! Andy!", kreischte sie als sie sich nicht bewegte. Andromeda rollte sich langsam herum und stöhnte auf. Tränen glitzerten in ihren Augenwinkeln, doch auch sie versuchte sie zu unterdrücken. "Ist schon in Ordnung, mach dir keine Sorgen.", presste sie hervor. Allerdings war Narcissa keineswegs beruhigt. Sie war mit der Situation total überfordert. Sie hatte ihre Schwester noch nie weinen sehen...Sie war doch die Starke, die die immer wusste was man tun musste wenn man sich schlecht fühlte.

Zum Glück war der Gärtner der Blacks durch den Schrei alarmiert worden und hatte Andromeda ins Haus gebracht. Ihr Vater hatte getobt, erst weil sie den Garten verlassen hatten und dann weil sie wie Muggelkinder auf einen Baum geklettert waren. Doch mit der Erinnerung in der sie mit ihrer Schwester durch Klatschmohnfelder gelaufen war im Kopf beschloss Narcissa für sich dass es das Wert gewesen war.

Narcissa riss sich vom Fenster los und schritt im Raum umher. Sie hatte Andromeda seit letztem Sommer nicht mehr gesehen, als diese nach Hogwarts gefahren war. Dann war ein Brief von Andromeda an ihre Eltern gekommen, schon in der Nacht nach ihrer Abreise. Ihre Eltern waren furchtbar wütend gewesen und Weihnachten und Ostern war Andromeda nicht nach Hause gekommen. Narcissa hatte inzwischen verstanden das Andromeda wohl in das falsche Haus gekommen war.

Narcissa vermisste Andromeda unheimlich. Es war so anders geworden seit dem sie gegangen war. Bellatrix war nun der kleine Liebling, wurde auf jedem Familienfest, von denen es reichlich gab, in den Himmel gelobt. Nach der Enttäuschung mit Andromeda setzte man jetzt die Hoffnungen in die jüngste Tochter der Blacks. Bellatrix zog überall Aufmerksamkeit auf sich und sie genoss es. 'Eine richtige kleine Lady ist das ja schon.' 'Eine wahre Black' Nur zwei der Sätze, die sich Narcissa jedes Mal anhören musste, wenn sie daneben stand und die Lippen fest aufeinander presste während Bellatrix mit Lobgesängen überschüttet wurde.

Narcissa selbst war einfach zu unscheinbar, was ihrer Meinung nach daran lag dass sie die falsche Haarfarbe hatte. Eine Black mit blonden Haaren, welche sie von ihrer Mutter geerbt hatte, war eine Seltenheit. Sie hatte schon einmal versucht ihre Haarfarbe zu ändern, als Andromeda noch da war. Sie hatte sich eines von den Zaubertrankbüchern ihrer Eltern geholt und darin auch einen Trank gefunden der die Haarfarbe änderte, aber als sie Andromeda nach Schlangenhaut gefragt hatte war diese mit ein paar mal Nachfragen schnell dahinter gekommen was sie vor hatte. Sie hat gelacht und Narcissa in den Arm genommen und sie getröstet als diese anfing zu schluchzen.

Wie Narcissa sie vermisste. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als wenn sie jetzt da wäre. Wieder stiegen Tränen in ihr auf und sie konnte nur schwer schlucken, das beklemmende Gefühl war wieder da. Sie schluchzte einmal auf und versuchte tief Luft zu holen und sich somit zu beruhigen. Wenn ihre Eltern das hörten. Sie konnten nicht anders, ließ sich auf dem Boden nieder und lehnte sich an den Diwan. Erst rollte eine Träne über ihr Gesicht, dann schien der Strom nicht mehr versiegen zu wollen. Knarrend öffnete sich hinter ihr die Tür und sie erblickte Bellatrix. Sie stand da und sah sie stumm mit ihren eisgrauen Augen an. Unverständnis war heraus zu lesen, auch ein Hauch Arroganz, da sie stolz war, dass sie selbst nie weinte. Ganz wie Mama und Papa es wollten. Sie stand einfach da und sah sie an, hatte ihre Puppe umklammert und beobachtete genau, wie Narcissa vor sich hinschluchzte.

Dann hörte sie die schweren Schritte ihres Vaters auf der Treppe und versuchte sich schlagartig zu beruhigen. Sie hatte immer noch einen leichten Schluckauf und gerötete Augen, als er ins Zimmer kam und auf sie herab blickte. "Ist alles in Ordnung hier?", fragte er streng. Narcissa nickte nur mit großen Augen.

Sie erinnerte sich lebhaft, als er Andromeda zur Strafe, dass sie das verbotene Zimmer betreten hatte eine Ohrfeige verpasst hatte und dann gleich noch eine, da sie es gewagt hatte zu schreien und zu weinen.

Den ganzen Rummel hatte sie damals nicht verstanden... schließlich hatte nur ein uraltes Buch auf einem alten schäbigen Holztisch darin gelegen, wie Andromeda später erzählte.


Review? ;-)