Draco Malfoy wachte mitten in der Nacht schweißgebadet und mit überdurchschnittlich schnell klopfendem Herzen auf. Wieder dieser Traum, wieder das Schreien. Immer wieder. Er durchlitt er jede Nacht von neuem. Seit Wochen schon, er hatte in der letzten Zeit so gut wie nie geschlafen, er war nicht in der Lage dazu gewesen., denn immer wenn er die Augen schloss, sah er ihn, so als würde sich ein Film wieder und wieder vor seinem geistigen Auge abspielen.

Draco, du musst dich entscheiden, zwischen der Macht der Dunkelheit und der Nichtsnutzigkeit der Muggelfreunde. Entscheide dich so, dass ich, dein Vater stolz auf dich sein kann, Mach mich z7u einem ehrenwerten Mann, zeige der Welt, dass du als mein Sohn in meine Fußstapfen trittst. Schlage der Weg der Herrschaft ein. Du weißt, das eines Tages nur die wahren, reinen Zauberer überleben werden. Wir, die wahren Machthaber der Magie, werden in naher Zukunft über Leben und Tod entscheiden und darüber, wer es wert sein wird, die Gabe der Magier zu vervollständigen. Nur reines Blut wird akzeptiert werden. Die, die sich dagegen entscheiden, werden geächtet werden von der magischen Gemeinschaft, sie werden sich wünschen niemals das Licht der Welt erblickt zu haben. Schließ dich der dunklen Macht an, tritt in den Kreis der Imperatoren."

„Imperatoren, gute Umschreibung Vater. Machtgeile Bluthunde wäre wohl doch passender." Der blasse Junge, dessen Gesicht von tiefen dunklen Ringen unter den Augenliedern gezeichnet war, stand ratlos von seinem bett auf und durchschritt den Raum mit gedämpften Schritten. Er wollte auf keinen Fall jemanden aufwecken, nicht einen von denen, die sich so verzweifelt Sorgen um ihn machten. So als würde er bei dem kleinsten Versuch das bett zu verlassen gleich umfallen und auf der Stelle tot liegen bleiben. Draco blickte vom Feste aus auf dem verlassenen Gehweg und fragte sich von neuem, warum er ausgerechnet in diesem haus gelandet was. Mit jedem haus in Großbritannien hätte er vorlieb genommen aber nein, auf Befehl von Dumbledor wurde er hier untergebracht. „Dumbledore, was den wohl veranlasst hat mich hierher zu verfrachten. Wahrscheinlich weil es niemanden sonst gab der mich freiwillig aufgenommen hätte." Draco sah sich in dem Zimmer um, betrachtete die Wände an denen Gemälde alter, vor langer Zeit verstorbener Zauberer hingen. „Sehr nett seht ihr ja nicht aus, muss ja mal sagen." Draco erschrak ganz plötzlich, als er eine unbekannte Stimme hinter sich vernahm „Mister Malfoy, Ihr sind ebenfalls vom dem meinigen Blut. Nett sein ist nicht die Stärke der Malfoys. Das müssten Sie doch am besten wissen." Der blasse Zauberer, der mit hochnäsigem Blick aus Draco herabblickte, verzog sein Gesicht zu einem argwöhnischen Grinsen und schüttelte etwas pikiert den Kopf. „Oh Verzeihung, ich wollte sie nicht in Ihrer Ehre als totes Mitglied einer völlig gestörten Familie beleidigen!" Draco Malfoy ging mit energischen Schritten auf das Bild zu und blickte den Zauberer wütend an. Dann blieb sein Blick auf der kleinen silbernen Plakette stehen, die unter dem Bild angebracht war. Er staunte nicht schlecht als er las war doch stand. Lucius Aristarius Montorsius Malfoy VI.

„Sie sind tatsächlich Lucius Aristarius Montorsius Malfoy VI.? Dann sind wir ja wirklich verwandt. Aber warum zum Teufel hängen sie in einem Haus, das Harry Potter gehört?" Er blickte sehr verwundert auf den Griesgram, der immer noch kopfschüttelnd auf ihn nieder sah. „Das kann ich Ihnen sagen, dieses Haus gehört zwar dem jungem Mister Potter aber es ist nur die Hinterlassenschaft des verstorbenen Mister Sirius Black, der, wie Sie selbstverständlich wissen, ein Verwandter von Ihnen ist. Und weil die Malfoys, da überall in Großbritannien verstreut, stets Bilder der Verstorbenen aufhängen um diese als Botschafter zu benutzen, hänge eben auch ich hier in diesem Haus. Und um gleich Ihre nächste Frage zu beantworten, die Sie mir mit Sicherheit gleich stellen werden, alle Gemälde der Familie wurden mit Klebeflüchen an die Wände gebracht, damit kein Unbefugter sie lösen kann." Draco staunte nicht schlecht über diese Informationen, und obwohl er es nicht schlecht fand, mal ein verstorbenes Mitglied der Familie Malfoy zu sehen, das ihm bislang verborgen blieb, war da noch etwas das ihm keine Ruhe gab. „Aber warum wurden sie dann nicht wie die meisten Gemälde verhüllt? Als Mitglied der Malfoy-Familie sind Sie den Bewohnern dieses Hauses ja wohl nicht sehr wohl gesonnen." „Mister Malfoy, Sie sind misstrauisch wie Ihr Vater, eine Stärke der Familie wenn ich das so sagen darf, aber sie sind wohl falsch über mich informiert. Nach meinem Tode kamen Informationen über meine Arbeit als Lebender ans Licht, die der Familie lieber unverhüllt geblieben sein wollten, aber wie dem auch sein, es kam raus, dass ich mich schon vor langer Zeit von der dunklen Seite abgewendet hatte. Ich führte zwei Leben, eines als machthungriger Verteidiger der Reinheit des Blutes und eines als Ehemann einer Muggelfrau. Doch sie wurde ermordet, und nicht einmal weil heraus kam, dass sie meine Frau war, einfach weil sie ein Muggel war. Und aus Kummer stürzte ich mich in den Tod. Aber da ein Bild, das mit einem magischen Klebefluch angebracht wurde nicht mehr zu lösen war, nur unter den Einflüssen von wirklich mächtiger Magie, und dazu wären einige kraftvolle Zauberer nötig, musste mein Bild hängen bleiben, und obwohl in den anderen Häusern der Malfoy Familie schwer zerstört, so blieb ich hier unbeschädigt. Lange lebte niemand in diesen Zimmern." „Nach dem Geruch zu urteilen der hier herrscht, haben Sie einwandfrei Recht!" Draco sah sich in dem Zimmer um und ihn durchfuhr ein Schauer, angesichts der heruntergekommenen Möbel. „Ich habe Sie lange beobachtet Mister Malfoy, aber mir ist in der langen Zeit, die Sie nun schon in dien Gemächern verbringen immer noch nicht klar geworden, was sie hier tun. Trotz meiner Bemühungen, die Zusammenhänge zu entschlüsseln, war es mir nicht möglich, die ganze Geschichte der Nacht, in der Sie hier ankamen, zusammenzubringen." Er sah erwartungsvoll auf den Jungen, der schwer seufzend zurück zu seinem Bett ging. „Tja, wenn ich die selber verstehen würde, dann wäre mir auch eindeu…" Doch weiter kam er nicht, denn plötzlich öffnete sich die Zimmertür und eine Person mit einem Tablett auf dem ein Glas Wasser stand im Türrahmen und blickte erschrocken auf Draco. „Oh, tut mir Leid, ich hätte wohl lieber anklopfen sollen. Ich dachte nur du würdest schlafen." Draco staunte nicht schlecht als er sah, wer da mit rotem Kopf und zittriger Stimme in seinem Zimmer stand. Es war Hermine Granger.

„Das wäre auf jeden Fall angebracht gewesen. Ich hätte grade mit sonst was beschäftigt sein können." Er sah sie höhnisch an und erkannte nun, warum sie immer noch in einem erhitzten Zustand war, er hatte zwar eine Pyjama- Hose an, aber kein Oberteil. „Erspar mir das Malfoy, ich will gar nicht von den perversen Absonderlichkeiten wissen, die du hier so treibst wenn du alleine bist." Sie stellt das Glas Wasser auf den Schreibtisch, der nahe bei der Tür stand und drehte sich zum gehen um. „Aber Granger, warum so verklemmt, ich dachte immer dir wäre nichts peinlich, wo du doch mit Potter und Weasley befreundet bist." Das Wort „Befreundet" hörte sich bei ihm wie eine Beleidigung an, was Hermine dazu brachte sich wieder umzudrehen und Malfoy mit scharfen Worten anzufahren. "Ich versteh dich nicht Malfoy, du bist in diesem Haus und wagst er tatsächlich rumzumeckern? Aber war etwas anderes zu erwarten von dir? Eigentlich nicht, wie konnte ich nur so naiv sein, zu denken, dass ….."

„Aber Granger, komm schon, als wärest du nicht wild darauf, mir Wasser zu bringen. Lässt Weasley dich nicht ran oder warum bist du so scharf mal jemanden mit nacktem Oberkörper zu sehen? Du brauchst gar nicht zu widersprechen, es ist das kleine Wiesel, da muss man eben Mitleid haben." Hermine warf Draco einen letzten giftigen Blick zu und verschwand aus dem Zimmer, aber nicht ohne die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fallen zu lassen.

Draco blickte ganz zufrieden drein, er genoss es immer noch sich mit den Blödi-Drillingen anzulegen. Ob nun nur mit einem oder mit allen gleichzeitig. Gab es etwas Schöneres?

„Mister Malfoy, Sie sollten wirklich mehr Taktgefühl beweisen beim Umgang mit jungen Mädchen. Mit dieser Einstellung werden Sie mal verbittert enden und einsam. Reich zwar, aber einsam." „Ganz ruhig Ari, wir reden hier von Hermine Granger, der Streberin schlechthin, die ihre Zeit mit Potti und dem Wiesel verbringt. Mehr muss ich dazu nicht sagen." Draco legte sich zurück ins Bett und deckte sich zu, doch bevor er die Augen schloss, kam erneut etwas von der anderen Seite des Zimmers. „Ich kenne Sie besser als Sie wissen, Mister Malfoy, Sie sind wie alle männlichen Malfoys in diesem Alter. Aber wenn Sie aggressiv gegenüber denen sind, die Ihnen das Leben gerettet haben, dann machen Sie einen ganz entscheidenden Fehler. Sie müssen immer daran denken, wen sie jetzt noch haben. es gibt nicht viele, die sich Ihrer angenommen hätten. Und die Sorgen, die sich die junge Dame, die Sie gerade so unelegant heraus befördert haben, um Sie gemacht hat, können Sie sich gar nicht vorstellen." Draco schloss die Augen, aber obwohl er versuchte, nicht daran zu denken, bekam er ein schlechtes Gewissen. das hielt wie üblich nicht lange an, aber immerhin wurde ihm klar, dass auch er einen Punkt hatte, an dem er angreifbar war.