Hallo alle zusammen.
Dieses Kapitel ist ziemlich lang, aber lest immer schön weiter, die Geschichte ist nämlich wirklich toll. Zu Beginn aller folgenden Kapitel steht immer ein Ausschnitt aus einem Lied oder Gedicht und ich denke, es wird das beste sein, diese Sachen im Original zu belassen, aber eine deutsche Übersetzung in Klammern darunter zu setzen. Jo, das war soweit alles. Am nächsten Kapitel bin ich schon dran, das ist nicht ganz so lang wie dieses hier. Danke für alle die eine review dagelassen haben, immer nur weiter so *g*
Ach ja noch was... hat jemand ne Ahnung, wie ich Teile des Textes in Kursivschrift hinbekomme? Wäre nett, wenn mir da jemand einen Hinweis geben könnte. Danke.
Kapitel 6 Das erste Abenteuer Tuesday morning in the dark I was finding out who you are— Michelle Branch
(Donnerstag morgen im Dunkeln / fand ich heraus, wer du bist. )
Januar 1978
Zwei lange Wochen waren für Hermine vergangen und nach und nach fand sie 1978 nicht so schrecklich, wie sie es erwartet hatte. Sie erzielte gute Noten in all ihren Unterrichtsstunden, aber was noch wichtiger war, sie hatte neue Freundschaften geschlossen, Freundschaften, die, wie sie wusste, die Zukunft NICHT überdauern würden... einmal abgesehen von Remus, natürlich. Ihn hatte sie auch zuhause.
Hermine saß alleine an einem Tisch in der Bibliothek und lernte. Selbst wenn dies nicht ihre Zeit war konnte sie dennoch ihre Noten nicht schleifen lassen. Es wurde spät und sie unterdrückte ein Gähnen.
Wie spät ist es eigentlich? Sie blinzelte auf ihre Uhr. Ich kann nicht glauben, dass es schon so spät ist. Die Bibliothek macht bald zu.
Hermine nahm ein einzelnes Blatt Pergament heraus und begann eilig etwas mit ihrer Feder darauf zu kritzeln. Sie hatte beschlossen alles was sie im Jahr 1978 erlebte, festzuhalten. Sie wusste dass es möglich war, dass sie sich eines Tages daran würde erinnern wollen – es konnte gut möglich sein, dass sie Erinnerungen mitnehmen würde, von denen sie nicht wollen würde, dass sie mit der Zeit verblassten. Als sie fertig war, stopfte sie das Pergament in eines ihrer Bücher und suchte ihre Sachen zusammen.
Sie ging an einer langen Buchreihe entlang auf den Ausgang zu als sie in der Nähe bekannte Stimmen wahrnahm. Sie blieb stehen und lauschte, unfähig, das Lächeln zu verhindern, das sich um ihre Lippen kräuselte. Es waren die Rumtreiber und es hörte sich so an, als brüteten sie einen Plan aus.
Auf Zehenspitzen umrundete sie das Regal und stellte sich leise hinter sie; sie schienen sie nicht einmal zu bemerken.
„Okay, Flich sollte hier sein, also werden wir sicher sein, wenn wir diesen Weg nehmen", sagte James und fuhr mit den Fingern über ein altes Stück Pergament – die Karte des Rumtreibers.
Hermine, die hinter ihnen stand, lächelte, als sie sich daran erinnerte. Sie, Harry und Ron hatten dieselbe Karte benutzt- für andere Gründe natürlich. Sie räusperte sich laut während sie sich lässig gegen das Regal lehnte.
Alle vier Jungen fuhren herum- James schnappte die Karte vom Tisch mit der Geschwindigkeit eines Blitzes – als sie sahen, dass sie es war, entspannten sie sich.
„Jane, wie schön dich zu sehn", sagte Sirius sanft. „Wow, heute Abend siehst du wirklich besonders toll aus!"Remus verdrehte die Augen und Peter kicherte.
„Mal ehrlich, Sirius. Ihr habt doch irgendetwas vor", sagte sie spielerisch.
„Wir? Etwas vorhaben? Niemals", erwiderte James und zerzauste mit der Hand sein Haar.
Hermine ging hinüber und setzte sich auf den Stuhl neben Remus; er warf ihr einen kurzen Blick zu und fühlte sofort, wie die Hitze in seinem Körper aufstieg.
„Ich trau euch beiden nicht", sagte sie und deutete auf James und Sirius. Sie sahen sie mit gespieltem Erstaunen an.
„Was ist mit uns?"fragte Peter und deutete auf sich selbst und Remus.
Hermine öffnete schockiert den Mund und sie war unendlich dankbar, dass sie nicht wie wahnsinnig auflachen musste.
Wie ironisch. Peter will wissen, ob ich ihm traue. Das ist leicht – nein.
Sie drehte sich herum und sah Remus an; er beobachtete sie aus den Augenwinkeln heraus. „Ich vertraue Remus."Und das tat sie – sie hätte dem zukünftigen Remus Lupin ihr Leben anvertraut. Bei seiner jüngeren Version würde es nicht anders sein.
„Das ist unfair. Warum traust du Remus aber nicht uns", fragte Sirius scherzhaft und tat so, als habe ihre Anschuldigung ihn beleidigt.
„Weil er ehrlich ist", sagte sie, als sei dies die offensichtlichste Begründung. Remus sah auf den Tisch und grinste, die Hitze in seiner Brust stieg ständig.
„Stimmt, das ist ein Argument, Tatze", stimmte James zu.
„Ja, das ist ein Argument", wiederholte Peter.
„Also Remus, was habt ihr vor?"fragte Hermine und legte eine Hand auf Remus´ Arm; er zuckte unter ihrer überraschenden Berührung leicht zusammen.
„Unfair! Moony kann nicht lügen!"quengelte Sirius.
„Ich weiß", sagte Hermine, nahm die Hand von seinem Arm und lächelte James und Sirius teuflisch zu.
„Es wird nicht schaden, wenn wir es ihr erzählen", sagte Remus leise.
Sirius hob überrascht die Augenbrauen. „Was ist das denn? Moony will ein Geheimnis teilen? Ich hab's ja kommen sehn. Du bewirkst Wunder, Jane", sagte er dramatisch und tippte sich an seinen imaginären Hut.
„Halt die Klappe", fauchte Remus.
„Okay Jane, die Sache ist die..."begann James.
„Wart mal ne Minute", unterbrach Sirius. „Es gibt Regeln, Krone. Du kannst nicht einfach jemanden Neuen in den Plan einbeziehen..."
„Sie ist doch wohl kaum jemand Neues", verteidigte sie Remus.
„Ich habe nicht gesagt, dass ich in was immer ihr auch tut, reingezogen werden will. Ich wollte nur wissen, was ihr vier vorhabt,"gab Hermine zu.
„Aber wir könnten sie gebrauchen", sagte Peter aufgeregt. „Sie ist in Verwandlung besser als du und James. Natürlich ist selbst Remus besser als ihr beiden."sagte er zu Sirius.
„Woh, mal langsam Peter. Ich will nicht mit euch an etwas teilnehmen das, wie ich mir ziemlich sicher bin, gegen die Schulregeln ist.", sagte Hermine, schob ihren Stuhl zurück und begann ihre Sachen einzusammeln.
„Wer sagt denn, dass wir die Schulregeln brechen?"fragte James.
„Na ja, das kann man sich denken. Aber wenn ihr nicht vorhabt, die Schulregeln zu brechen, wozu braucht ihr dann diese Karte?"
„Warum weißt du von der Karte?"fragte Sirius schnell.
Für einen Moment erstarrte Hermine aber dann antwortete sie hastig. „Ich habe schon mal so was ähnliches gesehen. Ich weiß, was das ist."
„Oh", antwortete er.
James sah Sirius an. „Peter hat recht. Wir KÖNNTEN ihre Hilfe gebrauchen. Es würde sicher noch besser klappen aber wenn wir sie mitnehmen, müssen wir auch Lily mitnehmen."
„Lily?"rief Peter. "Sie würde nie zustimmen."
„Vielleicht doch", zwinkerte James. „Ich kann ja mal meinen Zauber auf sie wirken lassen...und das ist natürlich nicht zweideutig gemeint."
„Ich habe nicht einmal gesagt das ich überhaupt MITGEHEN will, was auch immer ihr vorhabt", erwiderte Hermine. Sie verspürte wenig Lust mit den berüchtigten Rumtreibern in Schwierigkeiten zu geraten – sogar 1978 war es ihr wichtig, was ihre Professoren denken würden.
In einem Moment der Spontanität (vielleicht, weil Sirius´ Worte sich dauerhaft in sein Gedächtnis eingeprägt hatten) war Remus von sich selbst überraschet als er seine Hand ausstreckte und sanft Hermines Arm ergriff; sie sah auf und in seine blauen Augen. Er lächelte sie an; sein schiefes Lächeln war auf eine merkwürdige Weise sexy und rebellisch.
Grinst Remus etwa?
„Komm schon, Jane", sagte er mit einem neuen Unterton in der Stimme. „Das wird sicher lustig."
Wie konnte sie zu diesem Gesicht nein sagen? Er sah so.... verführerisch aus. Hermine hätte schwören können, das er ihr zugezwinkert hatte.
„Genau so, Moony. Angriff", sagte Sirius und schlug mit der Hand auf den Tisch.
„Nun, ich denke, wir können es versuchen"sagte sie zögernd.
„Toll!"rief James aus. „Ihr geht noch mal den Plan durch, Wir holen Lily." James zog die Karte des Rumtreibers aus dem Umhang und warf sie auf den Tisch. Dann verschwand er um nach Lily zu suchen zwischen den Reihen der Bibliothek.
„Okay, rückt zusammen", flüsterte Sirius. „Hier fangen wir an..."sagte er und deutete auf einen Gang auf der Karte.
Hermine lehnte sich näher heran und ihr Arm berührte Remus´ Arm. Sie warf ihm einen Blick zu und flüsterte, während Sirius Peter etwas erklärte:
„Ich hoffe ihr wisst, dass es, wenn mir irgendetwas passiert, alles nur deine Schuld war", flüsterte sie gut gelaunt.
„Mach dir keine Sorgen", flüsterte er zurück, ihre Augen trafen sich und sein Magen tat einen Sprung. „Ich pass auf dich auf."
Plötzlich fühlte Hermine wie ihr ein Schauer über den Rücken lief, ein neues, kribbelndes Gefühl. Sie hielt Remus Blick stand. „Ich weiß" erwiderte sie ehrlich und ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
„Hört ihr beiden mir überhaupt zu?"fragte Sirius irritiert.
„Was? Ja natürlich" sagte Remus, sah von Hermine weg und lehnte sich wieder über die Karte. Was tu ich hier eigentlich? dachte er.
Hermine sah Remus kurz von der Seite an und wunderte sich immer noch über das seltsame Gefühl, dass sich gerade in ihrer Magengegend breitgemacht hatte. Sie glaubte, dass es nur ihre Nerven waren – immerhin hatte sie gerade zugestimmt Merlin weiß wie viele Schulregeln zu brechen.
***
Hermine fand sich schon bald zusammengedrängt in einer dunklen Ecke nahe dem Eingang des Gryffindorgemeinschaftsraumes zusammen mit den anderen Rumtreibern und Lily. Sie trug einen schwarzen Umhang mit Kapuze, den Sirius ihr geliehen hatte. Er war ihr viel zu lang, also musste sie die Ärmel umkrempeln und der Saum schweifte gefährlich hinter ihr her, wenn sie sich bewegte- wenn sie still stand sah es so aus, als wolle sie mit der Kleidung ihres Vaters Verkleiden spielen.
Sie erinnerte sich an die Unterhaltung, als er ihr den Umhang gegeben hatte.
„Hast du nichts...kleineres?", hatte sie gefragt, während sie stirnrunzelnd den Umhang um die Schultern drapierte. Sie konnte nicht einmal ihre Hände sehen.
„Ach Jane", hatte er gesagt und ihr freundschaftlich den Arm um die Schultern gelegt. „Ich bin ein großer, stattlicher Mann. Das ist das beste, was ich dir geben kann."Er hatte sich zu ihr heruntergebeugt und geflüstert. „Wenn du einen kleinen Umhang wolltest, hättest du Peter fragen sollen. Oder was ist mit dir, Remus? Hast du vielleicht einen alten Umhang?"
Hermine hatte sich zu Remus herumgedreht, der zusammen mit James und Peter auf der Couch gesessen hatte. Remus´ Umhänge hätten ihr nicht mehr genützt, auch wenn sie alt waren. Seine Schultern waren eindeutig noch breiter als die von Sirius obwohl Sirius vielleicht ein wenig größer war.
Remus sah rasch auf bevor er den Kopf schüttelte. „Wir haben meinen Umhang für das Mannequin gebraucht, dass wir in den Umkleidekabinen der Slytherins gelassen haben, erinnerst du dich?"Er lächelte Jane leicht zu und sagte. „Tut mir leid."
„Oh ja", Sirius lachte auf. „Das war ein verdammt toller Streich."
Jetzt stand sie außerhalb des Gemeinschaftsraumes und fühlte sich angespannt, auch konnte sie sich nicht mehr daran erinnern warum sie diese MISSION angenommen hatte – hatte es etwas mit Remus zu tun gehabt? Er hatte sie nicht angefleht aber sie hatte dennoch das Gefühl, dass es seine Schuld war. Sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe, während James noch einmal den Plan erklärte.
„Ich kann nicht glauben, dass ich das tue."murmelte sie leise."
„Sieh dich vor; das kann leicht zu einer Sucht werden", sagte Sirius und zwinkerte. Remus lehnte sich zu ihr herüber und flüsterte nahe ihrem Ohr: „Entspann dich", Sie lächelte ihn matt an und ihr Mund formte die Worte. „Ich versuch´s."
„Okay, wir haben die Karte", begann James. „In genau 5 Minuten wird Filch die Kerker verlassen und für eine Kaffeepause in sein Büro gehen. Das sollte uns genug Zeit geben um uns hinunter in die Kerker zu schleichen.
"Sirius, hast du die Safflower und das Cochineal?"
"Alles hier", antwortete er und hielt zwei große Flaschen hoch, eine war mit einer roten Substanz gefüllt, die andere mit einer gelben. Das unheilverkündende Grinsen auf seinem Gesicht tat NICHTS hinzu, um Hermines Nerven zu beruhigen. Sie verstand nicht, warum sie so nervös war, denn eigentlich konnte sie im Jahr 1978 doch tun was sie wollte- nichts würde noch eine Rolle spielen, wenn sie in die Zukunft zurückkehren würde. Sie versuchte, sich immer wieder daran zu erinnern und hoffte, dass dies ihr Unwohlsein ertragbarer machen würde, aber scheinbar war es schwer, mit alten Gewohnheiten zu brechen.
„Großartig. Okay Jane, wir brauchen dich und Remus, um herauszufinden, mit welchen Zaubern oder Flüchen der Zaubertränkeklassenraum und die Lagerkammer verriegelt wurde. Professor Leseret ist schon misstrauisch gegen uns und hat die Sicherheit verschärft, aber ich bin sicher, dass ihr zwei uns Zutritt verschaffen könnt", fuhr James fort.
Hermine sah Remus an und fühlte, wie der große Ball der Anspannung in ihrem Magen nur noch größer wurde. Jetzt musste sie auch noch einbrechen und einschleichen auf ihrer Liste von Vergehen vermerken. Er klopfte ihr auf den Rücken und versuchte ihre Anspannung zu mildern."
„Was genau tun wir mit der Safflower und dem Cochineal?"fragte Lily.
James lehnte sich zu ihr hinüber und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Du wirst sehn."
„Ich finde, ihr sollten Lily und mir sagen, was wir eigentlich tun. Falls wir erwischt werden sollte wir zumindest wissen, wofür wir bestraft werden" sagte Hermine und stemmte die Hände in die Hüften, wie sie es oft tat.
„Wir WERDEN nicht erwischt"sagte James selbstsicher „Ich will es euch nicht erzählen, weil ich will, dass ihr überrascht seid, aber ich gebe euch einen Hinweis. Morgen werden die Slytherins einen Haarwuchstrank brauen; sie werden ihn am Ende der Stunde trinken müssen. Ich werde die Safflower und das Cochineal in zwei Bestandteile verwandeln, die sie für den Trank brauchen, die Etiketten vertauschen und voilá. Die Slytherins bekommen eine kleine Überraschung und wir einige gute Lacher auf ihre Kosten."
„Das hört sich gemein an, James"sagte Lily.
„Ich hab doch gleich gesagt, dass es ihr nicht gefallen wird", sagte Peter anklagend.
„Lily, es wird ihnen nicht wehtun und auch nur einen Tag anhalten, ich versprech´s."
James schlang seinen Arm um ihre Hüften und zog sie zu sich heran. Sie schmolz in seinen Armen und gab schnell nach.
„Na ja, okay, solange es niemandem wehtut."
„Hat der Meister der Zauberträne nicht einen Anti Ettikettenvertauschzauber auf alles, was er in seiner Vorratskammer aufbewahrt?"fragte Hermine, wissend das Snape in der Zukunft so etwas haben würde.
„Nein", sagte James und sah sie seltsam an.
„Oh... hab´s mich nur gefragt". Hermine hätte gerne gewusst ob dieser Streich dazu führen würde, dass Snape die Zutaten für Zaubertränke in Zukunft auf diese Art absichern würde... um Unheilstifter davon abzuhalten sein Leben noch ärmlicher zu machen, als es ohnehin schon war.
„Alle fertig?"fragte James und sah auf die Karte.
„Definitiv!"sagte Sirius. Die anderen nickten zustimmend.
„Dann los", sagte James und führte die Bande den dunklen Korridor hinunter. Er sah genau auf die Karte. Hermines Nerven wurden flatterig, als sie die kalten, klammen Bunker erreichten.
Der Kick des Herumschleichens, den Remus immer fühlte, hielt ihn davon ab, zu viel über Jane nachzudenken. Sirius Worte hatten sich in seinen Kopf eingebrannt und wiederholten sich immer und immer wieder, jeden Tag und jede Nacht, in der er wachlag und mit seinen inneren Dämonen rang.
Ich sage nur, dass du, wenn du sie nicht an dich heranlässt , oder irgendeine andere, es niemals wissen wirst.
In diesen Worten lag viel Wahrheit, aber noch immer fürchtete Remus sich, ihnen entsprechend zu handeln. Was, wenn sie ihn abwies? Was, wenn er ihr eines Tages die Wahrheit darüber erzählen musste, wer er wirklich war, darüber WAS er wirklich war?
„Wir sind fast da"rief Peter leise zu ihr und Remus herüber, die zum Schluss gingen, und Remus konzentrierte sich auf seine Aufgabe.
Vor der Tür zum Klassenzimmer für Zaubertränke hielten sie an; es war kalt und klamm dort wo sie standen und an den Wänden konnte man eine leichte Nässe ausmachen. Sie rückten beiseite, so dass Remus und Hermine nach vorne kommen und sich an den Türen zu schaffen machen konnten. Hermine konnte fühlen, wie der Zauberstab in ihrer Hand zitterte.
Man sollte doch denken, dass ich so etwas gewöhnt bin, von all dem herumschleichen mit Harry und Ron, dachte sie, als sie die ersten drei Flüche aufhob.
„Gut gemacht, Jane", sagte Lily ermutigend.
„Verdammt", fluchte Remus und entschuldigte sich schnell, als er sah, dass Hermine ihn überrascht ansah. „Entschuldige."
„Nein, schon in Ordnung. Diese Flüche sind besonders schwierig. Gib mir noch eine Sekunde", sie deutete mit dem Zauberstab auf die Tür und sprach eine Anzahl Wörter, die Remus noch nie zuvor gehört hatte. Ein goldenes Licht brach aus ihrem Zauberstab und die Tür sprang auf.
„Wow,"sagte Sirius und klopfte ihr auf den Rücken. „Netter Versuch, Remus. Das nächste mal schaffst du´s."
James, Sirius, Lily und Peter drängten an Hermine vorbei und eilten ins Klassenzimmer. Die anderen beiden folgten ihnen.
„Der Vorratsraum ist dort drüben", sagte Lily und blühte völlig in der Aktion auf.
„Remus", sagte Hermine. „Du gehst und brichst diese Flüche. Ich bin hier, wenn du irgendetwas brauchst."Irgendwie fühlte sich Hermine schuldig, weil sie die Flüche schneller gebrochen hatte als ihr früherer Professor- es fühlte sich falsch an. Immerhin- in der Zukunft war er sehr viel gelehrter als sie und das fühlte sich richtig an.
„Okay"sagte er und nickte ihr zu, bevor er davoneilte.
Hermine blieb ein wenig zurück und betrachtete die fünf alten Freunde. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, hielt dann aber inne um einen Ärmel ihres Umhangs hoch zu ziehen. Da sie ihr alle den Rücken zugewandt und die Kapuzen übergezogen hatten war es schwer zu sagen, wer wer war, mit Ausnahme von Peter, der ein gutes Stück kleiner war als der Rest. Von Zeit zu Zeit drehten sie leicht den Kopf, so dass sie ihre Gesichter im fahlen Licht der Zauberstäbe sehen konnte.
Remus streckte seinen Zauberstab aus und begann damit, die Flüche und Zauber für das Schloss des Vorratsraumes außer Kraft zu setzen- und er war SEHR gut. Hermine fragte sich kurz, ob er sie die Tür lediglich hatte öffnen LASSEN, damit sie sich nicht wegen ihrer schlechten Zauberstabhandhabung schämte. Peter gratulierte Remus kurz, als die Tür sich öffnete. Remus lächelte triumphierend und sah zu Hermine zurück. Sie nickte mit dem Kopf, unfähig, sich von seinem Lächeln abzuwenden... Gott, er sah so glücklich aus.
Sie sah Sirius damit zu, wie er die zwei Flaschen aus seinem Umhang zog und eine an James weiterreichte. Er trat in den Vorratsraum zusammen mit Peter und Lily-Remus blieb vor der Tür zurück- und verschwand. Es war viel zu dunkel, um etwas sehen zu können; nur schwach konnte Hermine das Licht von einem der Zauberstäbe erkennen. Remus ging langsam auf sie zu.
„Großartige Arbeit"sagte sie.
Er rieb sich schüchtern mit einer Hand den Nacken und grinste. „Sie waren leichter als die an der äußeren Tür,"murmelte er.
„Aber du hast sie aufbekommen"erwiderte sie. Sie wollte noch mehr sagen aber plötzlich fühlte sie, wie etwas seltsames an ihrem Bein entlang streifte und kurze Zeit später folgte das leise Miauen einer Katze. Hermines Herz fiel in ihre Füße, vielleicht sogar noch tiefer, durch den Boden des Kerkers hindurch.
„Mrs Norris"flüsterte sie ängstlich.
„Was?"fragte Remus und sah zu ihren Füßen hinunter. Sofort rannte er zum Vorratsraum hinüber. „Mrs Norris ist hier. Das heißt..."
"... dass Filch jede Minute hier sein kann. Verdammt" flüsterte Sirius gehetzt.
„Hast du deinen Tarnumhang dabei?"Das war Lilys ängstliche Stimme.
„Ja", antwortete James.
„Aber wir passen unmöglich alle darunter."Das war Peter.
„Verdammt!"sagte Sirius noch einmal. „Ich bring diese Katze um.
„Nein, warte. Ich habe eine Idee."James kam aus dem Dunkel des Raumes hervor und deutete mit seinem Zauberstab auf die nahe Wand. Blitzschnell murmelte er einen Zauberspruch. Eine Rauchwolke brach aus der Spitze hervor und vergrößerte sich rasch, bevor sie sich vor die feuchte Wand des Klassenzimmers formte. Eine Tür erschien und Hermine sah ihn dankbar an.
„Exzellente Idee James"flüsterte sie.
James eilte zur Tür hinüber, riss sie auf und sagte. „Los, geht da rein. Bleibt ruhig, und wir kommen später wieder und holen euch, wenn die Luft wieder rein ist!"
Remus und Hermine sprangen in den neu erschienenen Raum hinein und James schloss die Tür.
Es war dunkel und entsetzlich eng. Der Raum war kaum groß genug, damit zwei Menschen sich dort hinsetzen konnten, und kaum vier hätten in ihm stehend Platz gefunden.
„Was ist das...?"begann Remus.
„Ein Persönliche -Tür- Zauber. Ziemlich clever... oh, psst", flüsterte und schlug sich die Hand über den Mund, doch wohl mehr noch mit dem langen Ärmel ihres Umhangs, der ihr wieder über die Hand gefallen war und sie verbarg. Sie konnte Filchs Stimme hören.
„Was hast du gefunden, mein süßes Mädchen?"fragte er seine Katze in einem liebkosenden Tonfall, der Hermine einen Schauer über den Rücken jagte. Remus und Hermine konnten seine schweren Schritte hören, die vor der Tür stehen blieben, hinter der ihr Raum lag. „Was ist das? Eine Tür? Die hab ich vorher noch nie gesehn."
Hermine hielt den Atem an und hörte, wie er den Türknauf herumdrehte. Sie schloss die Augen und stieß gegen Remus, wobei sie ihm aus versehen auf den Fuß trat. Er streckte im Dunkeln die Hände aus und fing sie auf.
„Sie öffnet sich nicht. Hm.... vielleicht braucht Professor Leseter mehr Platz. Ich werde ihn morgen danach fragen. Komm, meine hübsche. Sieht aus als wäre hier alles in Ordnung."
Hermine hielt den Atem an, bis sie hörte dass sich Filchs Stimme den Korridor hinab entfernten, weit fort vom Klassenraum für Zaubertränke.
„´Tschuldige, dass ich dir auf den Fuß getreten bin,"flüsterte sie im Dunkel und wusste nicht einmal genau, wo sein Gesicht war.
„Schon okay"erwiderte Remus ruhig, trat um sie herum und umfasste den Türknauf. Er drehte ihn herum aber die Tür öffnete sich nicht. „Sie klemmt."
„Nein, tut sie nicht."sagte Hermime einfach. „James hat den Persönliche- Tür-Zauber ausgesprochen. Er ist der Einzige, der die Tür öffnen kann."
„Was?"fragte Remus und fühlte sich unbehaglich, wenn er an diese Aussicht dachte- die Rumtreiber, wenngleich sie hauptsächlich dafür bekannt waren, anderen Streiche zu spielen, waren auch dafür bekannt, dass sie sich selbst hin und wieder austricksten.
„Ja. Ist doch keine große Sache. Er sagte, er würde zurückkommen und uns holen, wenn die Luft rein ist."
Remus seufzte in das Dunkel hinein. Hermine glaubte, dass er das aus Müdigkeit tat, aber er tat es aus einem ganz anderen Grund. Irgendetwas sagte ihm, dass James kommen WÜRDE, um sie zu holen, jedoch nicht allzu bald.
*******
James warf den Tarnumhang ab, als er sicher war das Filch fort war.
„Seid ihr okay?"fragte er.
„Das war wirklich knapp, James", sagte Lily und klang ein wenig wütend. „Wo sind Jane und Remus hin?"
„Oh, macht euch keine Sorgen. Ich habe einen Persönliche-Tür-Zauber für sie bewirkt. Begann er und rieb sich das Kinn. „Und ich habe eine Idee.
Sirius erleuchtete seinen Zauberstab und erhellte ihre Umrisse in einem seltsam grünen Licht. „Ich kann es in deinen Augen lesen. Was hast du vor?"
„Na ja, wie gesagt, ich habe einen Persönliche-Tür-Zauber bewirkt.
„Und?"fragte Sirius und runzelte die Stirn.
„Und... nur James kann die Tür öffnen- sie können es nicht". Peter lächelte.
"Woher weißt du das, Peter?" fragte sich James.
„Oh,"sagte er peinlich berührt und errötete. „Mein Vater hat das immer als Bestrafung verwendet, als ich ein Kind war."Er starrte auf seine Füße.
„Echt tapfer, Mann", sagte James und legte Peter die Hand auf die Schulter.
Peter zuckte die Schultern. „Ach, schon okay.
„Ich versteh´s immer noch nicht", sagte Sirius.
„Es ist so, Tatze. Ich habe den Zauber gesprochen, also kann nur ICH die Tür öffnen."
„Ohhh", erwiderte Sirius. „Verstehe."
„Vielleicht brauchen sie mal etwas Zeit allein."sagte James und grinste.
„James, das ist nicht dein Ernst?!"rief Lily.
„Nein, ich denke es ist eine großartige Idee," stimmte ihm Sirius zu.
„Wir lassen sie einfach dort drin allein?"fragte Peter sorgenvoll.
„Nur für eine kleine Weile"gab James unschuldig zurück.
„Werden sie denn nicht wütend sein?"fragte Peter.
„Nee, Remus wird uns später dankbar sein", fügte Sirius hinzu.
„Aber James..."
„Ach was, Lily. Du weißt das ein bisschen Zweisamkeit noch nie jemandem geschadet hat."sagte James und küsste sie auf die Wange.
„Okay, aber sollte Jane mich morgen früh hassen, dann sage ich, dass ich dagegen war, in Ordnung?"
„In Ordnung. Wir haben's verstanden. Ich trage die alleinige Schuld für diese Idee!" sagte James großzügig.
„Nimm die halbe Schuld. Ich will auch was abhaben,"sagte Sirius grinsend und löschte das Licht an seinem Zauberstab. „Alles was wir jetzt tun müssen ist sehr sehr leise an der Tür vorbeizuschleichen.
******
Nach einigen Minuten des Schweigens begann Hermine unruhig zu werden und Remus versuchte, ihr nicht in den Weg zu kommen. Er hatte sich in eine Ecke gekauert, doch der Raum war so klein, dass er nicht verhindern konnte, dass ihr Umhang den seinen hin und wieder streifte.
„Wo SIND sie?"flüsterte Hermine. Remus antwortete nicht; er fühlte, wie seine größten Ängste Gestalt annahmen. Hermine wurde ungeduldig und begann, an die Tür zu klopfen. „James? Mach die Tür auf. Das ist nicht komisch. James? James Potter! Mach sofort diese Tür auf!" Sie hämmerte mit der Faust gegen die Tür.
„Das bringt nichts", seufzte Remus schließlich. Er konnte fühlen, wie seine Brust enger wurde und trocken wurde.
„Was meinst du?"Sie wirbelte herum und sah in die Richtung in der sie in der Dunkelheit sein Gesicht vermutete.
„Ich glaube, James dachte, es würde lustig sein uns zum Spaß eine Weile hier zu lassen."
„Machst du Witze", rief sie aus und murmelte leise: idiotische Rumtreiber.
Harry und Ron wären niemals auf die Idee gekommen sie einzusperren.
„Nein"sagte er heiser. „Tut mir leid."
„Oh Remus, das ist nicht DEINE Schuld,"sagte sie wütend. „ich kann nicht glauben, dass er so was TUT!"
„Er wird sicher denken, das sei wahnsinnig lustig. Es könnte schlimmer sein, oder?"
„Wie das?"fragte sie gereizt.
„Du könntest mit.... Severus hier feststecken."
Hermine seufzte. „Du hast recht, Remus. Tut mir leid. Ich bin einfach nur müde und es ist spät, aber du bist eine so viel bessere Gesellschaft als Severus es je sein könnte. Ich würde mich wahrscheinlich selbst verhexen, damit ich nicht gezwungen wäre, wach zu sein". Remus lachte leise. „Ich denke, ich setz mich hin, wen du nichts dagegen hast. Pass auf, dass ich mich nicht auf deine Füße setze."
„Wir können uns auch beide hinsetzen. Das könnte eine lange Nacht werden." Und Remus setzte sich neben sie. Er konnte ihren Arm an seinem spüren, warm und klein. Die Hitze in seiner Magengegend begann sich auszubreiten. Sie seufzte in der Dunkelheit und Remus nahm seinen Zauberstab zur Hand.
„Lumos", sagte er. Die Spitze seines Zauberstabes wurde erleichtert und er klemmte ihn sich zwischen die Knie. „Besser?"
„Ja, danke", sagte sie und lehnte ihren Rücken gegen die Wand. Der Raum war sehr klein, gerade groß genug, damit sie die Beine ausstrecken konnten aber nicht groß genug, dass sie weit auseinander sitzen konnten. „Tut mir leid, dass wir so eingezwängt sind."
„Schon okay", sagte er und betrachtete sie aus dem Augenwinkel. Sie sah ihn genau an.
„Wie sollen wir die Zeit totschlagen?"fragte sie unschuldig.
Remus Brust zog sich zusammen. Sie redet nicht davon irgendetwas zu tun, Moony, sagte eine Stimme in seinem Kopf. „Oh, ich weiß nicht", erwiderte er heiser, dankbar dass sie nicht sehen konnte was ihm offensichtlich auf der Stirn geschrieben stand.
„Na ja ich denke wir könnten.... reden", sagte sie und lächelte in die Dunkelheit hinein. Hermine machte es sich neben Remus gemütlich. Sie war dankbar, dass sie mit ihm hier feststeckte, anstatt mit Sirius... oder Peter... oder IRGENDJEMANDEM sonst. Remus war eine gute Gesellschaft - gut, aber sehr still.
Remus andererseits fühlte sich mehr und mehr unwohl mit jeder Sekunde. Er war noch nie zuvor einem Mädchen so nahe gewesen – nicht um Dunkeln- und keinem, für das er Gefühle gehegt hätte. Habe ich denn Gefühle für sie? Er war sich nicht sicher, denn in seinem Inneren fühlte sich alles durcheinander und verdreht an. Was würde Sirius in einer solchen Situation tun? Okay, lassen wir das... ich weiß, was Sirius tun würde und ich denke, das wäre mehr als unpassend. Was ist mit James? James würde wahrscheinlich die Unterhaltung weiterlaufen lassen. Also gab Remus sein bestes.
„Äh... gefällt es dir in Hogwarts?"fragte er und versuchte, ein Stück von Jane weg zu rücken, bemerkte jedoch dass die Wand an seiner Seite dies nicht zuließ.
„Oh.. mir hat es in Hogwarts schon immer gefallen"antwortete sie, ohne nachzudenken.
„Schon immer?"hakte er nach.
„Ich äh.... habe viel darüber gelesen", was ja auch stimmte „und für mich hat es sich immer wie ein schöner Ort angehört."
Remus nickte verständnisvoll. „Dumbledore ist ein großartiger Mann", sagte er sanft.
Dumbledore hatte ihn nach Hogwarts gebracht, ihm war es egal gewesen, was er war und diese Geste bedeutete Remus sehr viel.
„Ja...ja das ist er. Ich habe großen Respekt vor ihm."Hermine rutschte ein wenig und stupste ihm den Arm in die Seite. „Oh, entschuldige"lachte sie. „Nicht viel Platz hier."
„Kein Problem,"antwortete Remus und runzelte die Stirn. Scheinbar war Hermine ihm näher als sie es noch wenige Sekunden zuvor gewesen war. Ihr Arm presste gegen den seinen und sein Hals war trockener als sonst. Es fühlte sich so an, als versuche eine ganze Flotte von einflügligen Schmetterlingen verzweifelt aus seinem Magen zu entkommen. Rede Moony. Das wird sie entspannen... sag etwas, irgendetwas.
„Sind deine Eltern stolz auf dich"fragte er und fühlte sich blöde.
„Ja. Sie sind Muggel..."
„Sind sie das?"
„Ja."
„Oh, das hätte ich nicht geglaubt", erwiderte er.
„Warum?"
„Du bist so.... gut. Ich hätte gedacht, du kämest aus einer reinblütigen Familie."Gab er zu und hoffte, dass er sie nicht beleidigt hatte. Hermine errötete.
„Danke!"sagte sie und lächelte.
„Deine Eltern sind also Muggel. Sie waren sicher überrascht, als du deinen Brief bekommen hast. Du hast doch einen Brief bekommen, oder? Ich meine, ich weiß nicht wie das an deiner anderen Schule ist."Wieder konnte Remus fühlen, dass die Hitze sich in seiner Brust auszubreiten begann. Verdammt ist das heiß hier drin. Sie hatte ihr Bein bewegt, so dass sie seines berührte.
„Oh, es ist Hogwarts sehr ähnlich. Ich bin sicher dass sich das Briefsystem im Laufe der Jahre nicht geändert hat."sagte sie und wusste, dass sie nicht wirklich log.
„Wo bist du vorher zur Schule gegangen?"fragte er.
Nun war es Hermine, die sich unbehaglich fühlte. „Ich...äh... na ja, es ist eine kleine Schule. Du hast sicher noch nie davon gehört", sagte sie und fühlte sich schrecklich weil sie log.
„Oh"sagte er leise neben ihr „Wie hat es dich nach Hogwarts verschlagen?" frage er und wusste, dass er mehr über sie erfahren wollte.
„Dumbledore", sagte sie einfach.
„Oh"wiederholte er. Sie ist sehr geheimnisvoll, nicht wahr. Wie noch jemand, den du kennst, stimmt´s Moony? fügte eine zweite Stimme in seinem Kopf hinzu.
Sie schwiegen eine längere Zeit. Remus glaubte, Hermine sei eingeschlagen, bis er fühlte, wie sie neben ihm zitterte. „Ist dir kalt?"Er wunderte sich, wie sie frieren konnte, wenn er das Gefühl hatte als würde er verbrennen.
„Ein wenig", gab sie zurück. Sie konnte fühlen, wie er sich neben ihr bewegte und an seinem Umhang zerrte.
„Hier. Vielleicht hilft das", murmelte er. "Streck deine Hand aus" Sie tat es. Er tastete nach ihrer Hand und legte ein Stück Schokolade auf ihre Handfläche. Er biss die Zähne zusammen; allein die Berührung seiner Finger auf ihrer Hand gab ihm das Gefühl, als stünde seine Hand in Flammen.
„Was ist das?"
„Ein Stück Schokolade aus dem Honigtopf. Ein Laden in Hogsmeade.
„Immer vorbereitet, nicht wahr?"fragte sie und lächelte in die Dunkelheit hinein, als sie sich daran erinnerte, wie sie ihm zum ersten Mal im Hogwarts Express begegnet war.
„Was?"
„Nichts. Danke."
Remus konnte höre, wie Hermine neben ihm die Schokolade aß. Sie war sehr ruhig, aber diese verdammten Werwolfsinne- er konnte hören, wie sie ihre Lippen leckte und fragte sich, was sie denken würde, wenn er anfangen würde zu summen. Seine Sinne waren hellwach, und am liebsten wäre Remus entweder die Wände hinaufgeklettert oder hätte sich durch die Tür geworfen. Sie seufzte neben ihm.
„Jetzt geht's mir besser. Danke, Remus", flüsterte sie. „Ich frag mich, wie spät es ist"sagte sie gähnend.
„Spät", erwiderte er und wäre beinahe aufgesprungen als Hermine ihren Kopf gegen seine Schulter lehnte.
„Es macht dir doch nichts aus, oder?"fragte sie schläfrig und fühlte sich vollkommen wohl und noch etwas anderes....sicher...ja, sie fühlte sich sicher und beschützt bei Remus Lupin. Die Welt konnte auseinander fallen und sie wusste, er würde alles tun um sicher zu gehen, dass sie nicht mit ihr fiel – er hätte dasselbe für jeden getan.
„Ich...äh...nein", sagte er nervös. Aber es MACHTE ihm etwas aus....na ja nicht wirklich.. alles was dieser simplen Bewegung folgte machte ihm etwas aus... wie sein ansteigender Puls, die schwitzenden Hände, der Knoten in seiner Brust.
Sie seufzte träge gegen seine Schulter und ihr warmer Atem berührte seinen Hals. Sein gesamter Körper spannte sich und dann entspannte er sich wieder, oder besser, SCHMOLZ. Was für ein seltsames neues Gefühl das war, zu fühlen, dass alles in seinem Inneren bebte. Ihre Hand fiel sanft auf sein Bein; er konnte ihren regelmäßigen, langsamen Atem hören- es erinnerte ihn an die heranrollende Flur und es fühlte sich so friedlich an.
Nicht wissend was er tat und fühlte und als sei er plötzlich besessen, fuhr er mit seinen Fingern über ihre Hand, nur, weil er wissen wollte, wie sie sich anfühlte. Ihre Haut war warm und glatt, genau, wie er sie sich vorgestellt hatte. In einer unschuldigen Geste nahm er ihre Hand in seine. Ihre Hand sah so klein und feminin aus gegen seine eigene, raue Hand. Er grinste leicht im Dunkeln. So fühlt es sich also an, jemanden zu halten. Aber das beste daran, ihre Hand zu halten war, dass sie ihre Hand nicht wegzog.
Sie seufzte wieder und lehnte sich näher an seinen Körper heran, wobei sie seine Hand leicht mit der ihren drückte. „Gute Nacht, Remus", flüsterte sie schläfrig.
„Nacht", flüsterte er so leise, dass es kaum hörbar war.
Zuerst hatte er gedacht, dass er James würde umbringen wollen, weil er sie in diesem engen Raum allein gelassen hatte, aber jetzt fragte er sich, ob er ihm danken sollte. Obwohl er wusste, dass er nie in der Lage sein würde zu schlafen, wenn sie ihm so nah war, machte es ihm nichts aus. Er war vollkommen zufrieden, einfach nur hier zu sein.
********
Remus bemerkte nicht, wie er eindöste und wie sein Kopf gegen ihren nickte, bis ein Geräusch in weckte. Er öffnete die Augen und sah James, der seinen Kopf in den kleinen Raum steckte.
„Nabend, Moony"flüsterte James. „Du kannst mir später danken", er zwinkerte und deutete mit dem Kopf auf Hermine. Sie schlief an seiner Schulter, ihre Hände waren immer noch miteinander verschlungen. „Tschuldige, wenn ich das unterbreche aber ich glaube wir sollten uns sputen, damit wir den Gemeinschaftsraum erreichen, ehe die Sonne aufgeht."
„Okay, gib mir eine Minute, um sie zu wecken"sagte Remus und löste seine hand aus ihrem Griff. „Jane"sagte er leise und schüttelte sie dabei leicht am Arm.
„Mhhh."stöhnte sie schläfrig. James kicherte und Remus sah ihn stirnrunzelnd an.
„Jane"sagte Remus ein wenig lauter. Diese Mal war ihr Stöhnen lauter und sie drängte ihren Körper näher an seinen; sie warf einen Arm um seine Hüften und legte ihren Kopf auf seine Brust.
„Was mach ich jetzt?"flüsterte Remus zu James empor.
„Danke deinen Sternen", lachte James leise.
„Halt die Klappe, James. Jane!"sagte er noch lauter als die Male zuvor. „Es ist Zeit zu gehen. Wir müssen jetzt aufstehn."Er strich hier mit der Hand die Haare aus dem Gesicht.
Remus sah rasch zu James hin, seine Augen und sein Mund weit geöffnet. Die brennende Hitze in seinem Inneren hatte sein Herz zum rasen gebracht. James bedeckte mit der Hand den Mund um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Remus wusste, dass er vollkommen verschreckt aussehen musste. Er reichte mit der Hand nach ihr und setzte sie aufrecht hin. „Jane!"
Hermines Augen öffneten sich langsam und das erste was sie sah, war Remus, der alarmiert aussah. „Prof....Remus", berichtigte sie sich. „Stimmt etwas nicht?"
„N...nichts"stammelte er und versuchte dabei, ruhig auszusehn- aber das war schwer denn sein Herz hämmerte in seiner Brust. Sie sah so süß aus, wenn sie verschlafen war. „James ist gekommen, um uns rauszulassen."
Hermine drehte sich um und sah zu James hinauf. Er sah aus, als sei er über etwas sehr erfreut. „Was ist mit dir? Hab ich was verpasst?"fraget sie als Remus sie hochzog.
„Oh Jane"sagte James und lächelte breit. „Wenn du nur wüsstest.
Ja, wenn du nur wüsstest dachte Remus. Er seufzte und James- er hatte die Karte des Rumtreibers- führte sie aus dem feuchten und dunklen Klassenraum für Zaubertränke hinaus. Remus ging langsam und versuchte, seine Gefühle und Gedanken zu sortieren. Hermine warf ihm über die Schulter hinweg einen Blick zu und blieb zurück, so dass sie mit ihm reden konnte. Während sie sprachen, gingen sie weiter.
„Bist du okay?"
„Sicher", flüsterte er heiser.
„Hast du geschlafen?"
„Nicht wirklich."
„Es ist doch nicht wegen mir, oder? Hab ich dich wachgehalten?"
Beinahe hätte Remus ja gesagt aber er wusste, dass sie sich schuldig fühlen würde, wenn er ihr sagte, dass es ihre Schuld war, dass er kaum Schlaf bekommen hatte. Er hatte nicht schlafen wollen, denn was wäre gewesen, wenn er dadurch etwas verpasst hätte? „Nein. Schon okay."
Sie lächelte ihn schläfrig an. „Es hätte schlimmer sein können, richtig?"
„Richtig". Er lächelte fahrig.
„Ich bin einfach froh, dass ich mit dir da festsaß und nicht mit jemand anderem."flüsterte sie, und lehnte sich näher zu ihm heran, während sie gingen.
Remus sah sie an und als ihre Blicke sich trafen überschlug sich sein Magen.
Das ist verrückt, dachte sie plötzlich.
„Ich auch"flüsterte er zurück und hielt ihrem Blick stand.
Hermine sah weh und versuchte, dem kitzelnden Gefühl in ihrem Bauch eine Bedeutung zu geben, doch bevor sie zu einer guten Antwort kommen konnte, standen sie wieder vor dem Portraitloch und James flüsterte das Passwort. Sie krabbelten hindurch und sagten sich im Gemeinschaftsraum Gute Nacht.
„Gute Nacht. Ich seh euch dann morgen früh", sagte sie und gähnte noch einmal, bevor sie ihnen müde zuwinkte und die Treppen hinauf verschwand.
Remus sah ihr nach und seufzte schwer.
„Das hört sich schon furchtbar depressiv an Moony. Solltest du nicht aufgeregt sein?"
„Worüber?"
„Ich hab euch zwei doch gesehn, als ich die Tür geöffnet habe", lächelte James.
„Sie hat geschlafen, James."
„Ach ja? Ich hab sie stöhnen gehört als du ihren Namen gesagt has. Das könnte nur eines bedeuten. Sie hat von dir geträumt und DU hast sie dazu gebracht, zu stöhnen."
„Ja, sicher, James", sagte Remus und ging auf die Treppen zu aber er lächelte. Er wusste dass er über solche Dinge nicht nachdenken sollte aber da gab es einen kleinen Teil in ihm der sich an ein winziges Stück Hoffnung klammerte. Was, wenn sie WIRKLICH von ihm geträumt hatte? Es hatte sich so gut angefühlt, ihr so nahe zu sein- er war noch nie zuvor einem Mädchen so nahe gewesen.... das war etwas, woran er sich definitiv gewöhnen konnte...
Anmerkung: Die Substanzen in den Flaschen hießen auch im Original Safflower und Cochineal, ich habe in keinem Wörterbuch eine Übersetzung gefunden und mein Wörterbuch ist schon recht dick, studiere ja auch Englisch... *lach* Es sind jedenfalls Farbstoffe, mit denen man auch Lebensmittel färben kann, habe gedacht, es wäre besser, dass so zu belassen als zu versuchen, das ganze einzudeutschen...
Dieses Kapitel ist ziemlich lang, aber lest immer schön weiter, die Geschichte ist nämlich wirklich toll. Zu Beginn aller folgenden Kapitel steht immer ein Ausschnitt aus einem Lied oder Gedicht und ich denke, es wird das beste sein, diese Sachen im Original zu belassen, aber eine deutsche Übersetzung in Klammern darunter zu setzen. Jo, das war soweit alles. Am nächsten Kapitel bin ich schon dran, das ist nicht ganz so lang wie dieses hier. Danke für alle die eine review dagelassen haben, immer nur weiter so *g*
Ach ja noch was... hat jemand ne Ahnung, wie ich Teile des Textes in Kursivschrift hinbekomme? Wäre nett, wenn mir da jemand einen Hinweis geben könnte. Danke.
Kapitel 6 Das erste Abenteuer Tuesday morning in the dark I was finding out who you are— Michelle Branch
(Donnerstag morgen im Dunkeln / fand ich heraus, wer du bist. )
Januar 1978
Zwei lange Wochen waren für Hermine vergangen und nach und nach fand sie 1978 nicht so schrecklich, wie sie es erwartet hatte. Sie erzielte gute Noten in all ihren Unterrichtsstunden, aber was noch wichtiger war, sie hatte neue Freundschaften geschlossen, Freundschaften, die, wie sie wusste, die Zukunft NICHT überdauern würden... einmal abgesehen von Remus, natürlich. Ihn hatte sie auch zuhause.
Hermine saß alleine an einem Tisch in der Bibliothek und lernte. Selbst wenn dies nicht ihre Zeit war konnte sie dennoch ihre Noten nicht schleifen lassen. Es wurde spät und sie unterdrückte ein Gähnen.
Wie spät ist es eigentlich? Sie blinzelte auf ihre Uhr. Ich kann nicht glauben, dass es schon so spät ist. Die Bibliothek macht bald zu.
Hermine nahm ein einzelnes Blatt Pergament heraus und begann eilig etwas mit ihrer Feder darauf zu kritzeln. Sie hatte beschlossen alles was sie im Jahr 1978 erlebte, festzuhalten. Sie wusste dass es möglich war, dass sie sich eines Tages daran würde erinnern wollen – es konnte gut möglich sein, dass sie Erinnerungen mitnehmen würde, von denen sie nicht wollen würde, dass sie mit der Zeit verblassten. Als sie fertig war, stopfte sie das Pergament in eines ihrer Bücher und suchte ihre Sachen zusammen.
Sie ging an einer langen Buchreihe entlang auf den Ausgang zu als sie in der Nähe bekannte Stimmen wahrnahm. Sie blieb stehen und lauschte, unfähig, das Lächeln zu verhindern, das sich um ihre Lippen kräuselte. Es waren die Rumtreiber und es hörte sich so an, als brüteten sie einen Plan aus.
Auf Zehenspitzen umrundete sie das Regal und stellte sich leise hinter sie; sie schienen sie nicht einmal zu bemerken.
„Okay, Flich sollte hier sein, also werden wir sicher sein, wenn wir diesen Weg nehmen", sagte James und fuhr mit den Fingern über ein altes Stück Pergament – die Karte des Rumtreibers.
Hermine, die hinter ihnen stand, lächelte, als sie sich daran erinnerte. Sie, Harry und Ron hatten dieselbe Karte benutzt- für andere Gründe natürlich. Sie räusperte sich laut während sie sich lässig gegen das Regal lehnte.
Alle vier Jungen fuhren herum- James schnappte die Karte vom Tisch mit der Geschwindigkeit eines Blitzes – als sie sahen, dass sie es war, entspannten sie sich.
„Jane, wie schön dich zu sehn", sagte Sirius sanft. „Wow, heute Abend siehst du wirklich besonders toll aus!"Remus verdrehte die Augen und Peter kicherte.
„Mal ehrlich, Sirius. Ihr habt doch irgendetwas vor", sagte sie spielerisch.
„Wir? Etwas vorhaben? Niemals", erwiderte James und zerzauste mit der Hand sein Haar.
Hermine ging hinüber und setzte sich auf den Stuhl neben Remus; er warf ihr einen kurzen Blick zu und fühlte sofort, wie die Hitze in seinem Körper aufstieg.
„Ich trau euch beiden nicht", sagte sie und deutete auf James und Sirius. Sie sahen sie mit gespieltem Erstaunen an.
„Was ist mit uns?"fragte Peter und deutete auf sich selbst und Remus.
Hermine öffnete schockiert den Mund und sie war unendlich dankbar, dass sie nicht wie wahnsinnig auflachen musste.
Wie ironisch. Peter will wissen, ob ich ihm traue. Das ist leicht – nein.
Sie drehte sich herum und sah Remus an; er beobachtete sie aus den Augenwinkeln heraus. „Ich vertraue Remus."Und das tat sie – sie hätte dem zukünftigen Remus Lupin ihr Leben anvertraut. Bei seiner jüngeren Version würde es nicht anders sein.
„Das ist unfair. Warum traust du Remus aber nicht uns", fragte Sirius scherzhaft und tat so, als habe ihre Anschuldigung ihn beleidigt.
„Weil er ehrlich ist", sagte sie, als sei dies die offensichtlichste Begründung. Remus sah auf den Tisch und grinste, die Hitze in seiner Brust stieg ständig.
„Stimmt, das ist ein Argument, Tatze", stimmte James zu.
„Ja, das ist ein Argument", wiederholte Peter.
„Also Remus, was habt ihr vor?"fragte Hermine und legte eine Hand auf Remus´ Arm; er zuckte unter ihrer überraschenden Berührung leicht zusammen.
„Unfair! Moony kann nicht lügen!"quengelte Sirius.
„Ich weiß", sagte Hermine, nahm die Hand von seinem Arm und lächelte James und Sirius teuflisch zu.
„Es wird nicht schaden, wenn wir es ihr erzählen", sagte Remus leise.
Sirius hob überrascht die Augenbrauen. „Was ist das denn? Moony will ein Geheimnis teilen? Ich hab's ja kommen sehn. Du bewirkst Wunder, Jane", sagte er dramatisch und tippte sich an seinen imaginären Hut.
„Halt die Klappe", fauchte Remus.
„Okay Jane, die Sache ist die..."begann James.
„Wart mal ne Minute", unterbrach Sirius. „Es gibt Regeln, Krone. Du kannst nicht einfach jemanden Neuen in den Plan einbeziehen..."
„Sie ist doch wohl kaum jemand Neues", verteidigte sie Remus.
„Ich habe nicht gesagt, dass ich in was immer ihr auch tut, reingezogen werden will. Ich wollte nur wissen, was ihr vier vorhabt,"gab Hermine zu.
„Aber wir könnten sie gebrauchen", sagte Peter aufgeregt. „Sie ist in Verwandlung besser als du und James. Natürlich ist selbst Remus besser als ihr beiden."sagte er zu Sirius.
„Woh, mal langsam Peter. Ich will nicht mit euch an etwas teilnehmen das, wie ich mir ziemlich sicher bin, gegen die Schulregeln ist.", sagte Hermine, schob ihren Stuhl zurück und begann ihre Sachen einzusammeln.
„Wer sagt denn, dass wir die Schulregeln brechen?"fragte James.
„Na ja, das kann man sich denken. Aber wenn ihr nicht vorhabt, die Schulregeln zu brechen, wozu braucht ihr dann diese Karte?"
„Warum weißt du von der Karte?"fragte Sirius schnell.
Für einen Moment erstarrte Hermine aber dann antwortete sie hastig. „Ich habe schon mal so was ähnliches gesehen. Ich weiß, was das ist."
„Oh", antwortete er.
James sah Sirius an. „Peter hat recht. Wir KÖNNTEN ihre Hilfe gebrauchen. Es würde sicher noch besser klappen aber wenn wir sie mitnehmen, müssen wir auch Lily mitnehmen."
„Lily?"rief Peter. "Sie würde nie zustimmen."
„Vielleicht doch", zwinkerte James. „Ich kann ja mal meinen Zauber auf sie wirken lassen...und das ist natürlich nicht zweideutig gemeint."
„Ich habe nicht einmal gesagt das ich überhaupt MITGEHEN will, was auch immer ihr vorhabt", erwiderte Hermine. Sie verspürte wenig Lust mit den berüchtigten Rumtreibern in Schwierigkeiten zu geraten – sogar 1978 war es ihr wichtig, was ihre Professoren denken würden.
In einem Moment der Spontanität (vielleicht, weil Sirius´ Worte sich dauerhaft in sein Gedächtnis eingeprägt hatten) war Remus von sich selbst überraschet als er seine Hand ausstreckte und sanft Hermines Arm ergriff; sie sah auf und in seine blauen Augen. Er lächelte sie an; sein schiefes Lächeln war auf eine merkwürdige Weise sexy und rebellisch.
Grinst Remus etwa?
„Komm schon, Jane", sagte er mit einem neuen Unterton in der Stimme. „Das wird sicher lustig."
Wie konnte sie zu diesem Gesicht nein sagen? Er sah so.... verführerisch aus. Hermine hätte schwören können, das er ihr zugezwinkert hatte.
„Genau so, Moony. Angriff", sagte Sirius und schlug mit der Hand auf den Tisch.
„Nun, ich denke, wir können es versuchen"sagte sie zögernd.
„Toll!"rief James aus. „Ihr geht noch mal den Plan durch, Wir holen Lily." James zog die Karte des Rumtreibers aus dem Umhang und warf sie auf den Tisch. Dann verschwand er um nach Lily zu suchen zwischen den Reihen der Bibliothek.
„Okay, rückt zusammen", flüsterte Sirius. „Hier fangen wir an..."sagte er und deutete auf einen Gang auf der Karte.
Hermine lehnte sich näher heran und ihr Arm berührte Remus´ Arm. Sie warf ihm einen Blick zu und flüsterte, während Sirius Peter etwas erklärte:
„Ich hoffe ihr wisst, dass es, wenn mir irgendetwas passiert, alles nur deine Schuld war", flüsterte sie gut gelaunt.
„Mach dir keine Sorgen", flüsterte er zurück, ihre Augen trafen sich und sein Magen tat einen Sprung. „Ich pass auf dich auf."
Plötzlich fühlte Hermine wie ihr ein Schauer über den Rücken lief, ein neues, kribbelndes Gefühl. Sie hielt Remus Blick stand. „Ich weiß" erwiderte sie ehrlich und ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
„Hört ihr beiden mir überhaupt zu?"fragte Sirius irritiert.
„Was? Ja natürlich" sagte Remus, sah von Hermine weg und lehnte sich wieder über die Karte. Was tu ich hier eigentlich? dachte er.
Hermine sah Remus kurz von der Seite an und wunderte sich immer noch über das seltsame Gefühl, dass sich gerade in ihrer Magengegend breitgemacht hatte. Sie glaubte, dass es nur ihre Nerven waren – immerhin hatte sie gerade zugestimmt Merlin weiß wie viele Schulregeln zu brechen.
***
Hermine fand sich schon bald zusammengedrängt in einer dunklen Ecke nahe dem Eingang des Gryffindorgemeinschaftsraumes zusammen mit den anderen Rumtreibern und Lily. Sie trug einen schwarzen Umhang mit Kapuze, den Sirius ihr geliehen hatte. Er war ihr viel zu lang, also musste sie die Ärmel umkrempeln und der Saum schweifte gefährlich hinter ihr her, wenn sie sich bewegte- wenn sie still stand sah es so aus, als wolle sie mit der Kleidung ihres Vaters Verkleiden spielen.
Sie erinnerte sich an die Unterhaltung, als er ihr den Umhang gegeben hatte.
„Hast du nichts...kleineres?", hatte sie gefragt, während sie stirnrunzelnd den Umhang um die Schultern drapierte. Sie konnte nicht einmal ihre Hände sehen.
„Ach Jane", hatte er gesagt und ihr freundschaftlich den Arm um die Schultern gelegt. „Ich bin ein großer, stattlicher Mann. Das ist das beste, was ich dir geben kann."Er hatte sich zu ihr heruntergebeugt und geflüstert. „Wenn du einen kleinen Umhang wolltest, hättest du Peter fragen sollen. Oder was ist mit dir, Remus? Hast du vielleicht einen alten Umhang?"
Hermine hatte sich zu Remus herumgedreht, der zusammen mit James und Peter auf der Couch gesessen hatte. Remus´ Umhänge hätten ihr nicht mehr genützt, auch wenn sie alt waren. Seine Schultern waren eindeutig noch breiter als die von Sirius obwohl Sirius vielleicht ein wenig größer war.
Remus sah rasch auf bevor er den Kopf schüttelte. „Wir haben meinen Umhang für das Mannequin gebraucht, dass wir in den Umkleidekabinen der Slytherins gelassen haben, erinnerst du dich?"Er lächelte Jane leicht zu und sagte. „Tut mir leid."
„Oh ja", Sirius lachte auf. „Das war ein verdammt toller Streich."
Jetzt stand sie außerhalb des Gemeinschaftsraumes und fühlte sich angespannt, auch konnte sie sich nicht mehr daran erinnern warum sie diese MISSION angenommen hatte – hatte es etwas mit Remus zu tun gehabt? Er hatte sie nicht angefleht aber sie hatte dennoch das Gefühl, dass es seine Schuld war. Sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe, während James noch einmal den Plan erklärte.
„Ich kann nicht glauben, dass ich das tue."murmelte sie leise."
„Sieh dich vor; das kann leicht zu einer Sucht werden", sagte Sirius und zwinkerte. Remus lehnte sich zu ihr herüber und flüsterte nahe ihrem Ohr: „Entspann dich", Sie lächelte ihn matt an und ihr Mund formte die Worte. „Ich versuch´s."
„Okay, wir haben die Karte", begann James. „In genau 5 Minuten wird Filch die Kerker verlassen und für eine Kaffeepause in sein Büro gehen. Das sollte uns genug Zeit geben um uns hinunter in die Kerker zu schleichen.
"Sirius, hast du die Safflower und das Cochineal?"
"Alles hier", antwortete er und hielt zwei große Flaschen hoch, eine war mit einer roten Substanz gefüllt, die andere mit einer gelben. Das unheilverkündende Grinsen auf seinem Gesicht tat NICHTS hinzu, um Hermines Nerven zu beruhigen. Sie verstand nicht, warum sie so nervös war, denn eigentlich konnte sie im Jahr 1978 doch tun was sie wollte- nichts würde noch eine Rolle spielen, wenn sie in die Zukunft zurückkehren würde. Sie versuchte, sich immer wieder daran zu erinnern und hoffte, dass dies ihr Unwohlsein ertragbarer machen würde, aber scheinbar war es schwer, mit alten Gewohnheiten zu brechen.
„Großartig. Okay Jane, wir brauchen dich und Remus, um herauszufinden, mit welchen Zaubern oder Flüchen der Zaubertränkeklassenraum und die Lagerkammer verriegelt wurde. Professor Leseret ist schon misstrauisch gegen uns und hat die Sicherheit verschärft, aber ich bin sicher, dass ihr zwei uns Zutritt verschaffen könnt", fuhr James fort.
Hermine sah Remus an und fühlte, wie der große Ball der Anspannung in ihrem Magen nur noch größer wurde. Jetzt musste sie auch noch einbrechen und einschleichen auf ihrer Liste von Vergehen vermerken. Er klopfte ihr auf den Rücken und versuchte ihre Anspannung zu mildern."
„Was genau tun wir mit der Safflower und dem Cochineal?"fragte Lily.
James lehnte sich zu ihr hinüber und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Du wirst sehn."
„Ich finde, ihr sollten Lily und mir sagen, was wir eigentlich tun. Falls wir erwischt werden sollte wir zumindest wissen, wofür wir bestraft werden" sagte Hermine und stemmte die Hände in die Hüften, wie sie es oft tat.
„Wir WERDEN nicht erwischt"sagte James selbstsicher „Ich will es euch nicht erzählen, weil ich will, dass ihr überrascht seid, aber ich gebe euch einen Hinweis. Morgen werden die Slytherins einen Haarwuchstrank brauen; sie werden ihn am Ende der Stunde trinken müssen. Ich werde die Safflower und das Cochineal in zwei Bestandteile verwandeln, die sie für den Trank brauchen, die Etiketten vertauschen und voilá. Die Slytherins bekommen eine kleine Überraschung und wir einige gute Lacher auf ihre Kosten."
„Das hört sich gemein an, James"sagte Lily.
„Ich hab doch gleich gesagt, dass es ihr nicht gefallen wird", sagte Peter anklagend.
„Lily, es wird ihnen nicht wehtun und auch nur einen Tag anhalten, ich versprech´s."
James schlang seinen Arm um ihre Hüften und zog sie zu sich heran. Sie schmolz in seinen Armen und gab schnell nach.
„Na ja, okay, solange es niemandem wehtut."
„Hat der Meister der Zauberträne nicht einen Anti Ettikettenvertauschzauber auf alles, was er in seiner Vorratskammer aufbewahrt?"fragte Hermine, wissend das Snape in der Zukunft so etwas haben würde.
„Nein", sagte James und sah sie seltsam an.
„Oh... hab´s mich nur gefragt". Hermine hätte gerne gewusst ob dieser Streich dazu führen würde, dass Snape die Zutaten für Zaubertränke in Zukunft auf diese Art absichern würde... um Unheilstifter davon abzuhalten sein Leben noch ärmlicher zu machen, als es ohnehin schon war.
„Alle fertig?"fragte James und sah auf die Karte.
„Definitiv!"sagte Sirius. Die anderen nickten zustimmend.
„Dann los", sagte James und führte die Bande den dunklen Korridor hinunter. Er sah genau auf die Karte. Hermines Nerven wurden flatterig, als sie die kalten, klammen Bunker erreichten.
Der Kick des Herumschleichens, den Remus immer fühlte, hielt ihn davon ab, zu viel über Jane nachzudenken. Sirius Worte hatten sich in seinen Kopf eingebrannt und wiederholten sich immer und immer wieder, jeden Tag und jede Nacht, in der er wachlag und mit seinen inneren Dämonen rang.
Ich sage nur, dass du, wenn du sie nicht an dich heranlässt , oder irgendeine andere, es niemals wissen wirst.
In diesen Worten lag viel Wahrheit, aber noch immer fürchtete Remus sich, ihnen entsprechend zu handeln. Was, wenn sie ihn abwies? Was, wenn er ihr eines Tages die Wahrheit darüber erzählen musste, wer er wirklich war, darüber WAS er wirklich war?
„Wir sind fast da"rief Peter leise zu ihr und Remus herüber, die zum Schluss gingen, und Remus konzentrierte sich auf seine Aufgabe.
Vor der Tür zum Klassenzimmer für Zaubertränke hielten sie an; es war kalt und klamm dort wo sie standen und an den Wänden konnte man eine leichte Nässe ausmachen. Sie rückten beiseite, so dass Remus und Hermine nach vorne kommen und sich an den Türen zu schaffen machen konnten. Hermine konnte fühlen, wie der Zauberstab in ihrer Hand zitterte.
Man sollte doch denken, dass ich so etwas gewöhnt bin, von all dem herumschleichen mit Harry und Ron, dachte sie, als sie die ersten drei Flüche aufhob.
„Gut gemacht, Jane", sagte Lily ermutigend.
„Verdammt", fluchte Remus und entschuldigte sich schnell, als er sah, dass Hermine ihn überrascht ansah. „Entschuldige."
„Nein, schon in Ordnung. Diese Flüche sind besonders schwierig. Gib mir noch eine Sekunde", sie deutete mit dem Zauberstab auf die Tür und sprach eine Anzahl Wörter, die Remus noch nie zuvor gehört hatte. Ein goldenes Licht brach aus ihrem Zauberstab und die Tür sprang auf.
„Wow,"sagte Sirius und klopfte ihr auf den Rücken. „Netter Versuch, Remus. Das nächste mal schaffst du´s."
James, Sirius, Lily und Peter drängten an Hermine vorbei und eilten ins Klassenzimmer. Die anderen beiden folgten ihnen.
„Der Vorratsraum ist dort drüben", sagte Lily und blühte völlig in der Aktion auf.
„Remus", sagte Hermine. „Du gehst und brichst diese Flüche. Ich bin hier, wenn du irgendetwas brauchst."Irgendwie fühlte sich Hermine schuldig, weil sie die Flüche schneller gebrochen hatte als ihr früherer Professor- es fühlte sich falsch an. Immerhin- in der Zukunft war er sehr viel gelehrter als sie und das fühlte sich richtig an.
„Okay"sagte er und nickte ihr zu, bevor er davoneilte.
Hermine blieb ein wenig zurück und betrachtete die fünf alten Freunde. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, hielt dann aber inne um einen Ärmel ihres Umhangs hoch zu ziehen. Da sie ihr alle den Rücken zugewandt und die Kapuzen übergezogen hatten war es schwer zu sagen, wer wer war, mit Ausnahme von Peter, der ein gutes Stück kleiner war als der Rest. Von Zeit zu Zeit drehten sie leicht den Kopf, so dass sie ihre Gesichter im fahlen Licht der Zauberstäbe sehen konnte.
Remus streckte seinen Zauberstab aus und begann damit, die Flüche und Zauber für das Schloss des Vorratsraumes außer Kraft zu setzen- und er war SEHR gut. Hermine fragte sich kurz, ob er sie die Tür lediglich hatte öffnen LASSEN, damit sie sich nicht wegen ihrer schlechten Zauberstabhandhabung schämte. Peter gratulierte Remus kurz, als die Tür sich öffnete. Remus lächelte triumphierend und sah zu Hermine zurück. Sie nickte mit dem Kopf, unfähig, sich von seinem Lächeln abzuwenden... Gott, er sah so glücklich aus.
Sie sah Sirius damit zu, wie er die zwei Flaschen aus seinem Umhang zog und eine an James weiterreichte. Er trat in den Vorratsraum zusammen mit Peter und Lily-Remus blieb vor der Tür zurück- und verschwand. Es war viel zu dunkel, um etwas sehen zu können; nur schwach konnte Hermine das Licht von einem der Zauberstäbe erkennen. Remus ging langsam auf sie zu.
„Großartige Arbeit"sagte sie.
Er rieb sich schüchtern mit einer Hand den Nacken und grinste. „Sie waren leichter als die an der äußeren Tür,"murmelte er.
„Aber du hast sie aufbekommen"erwiderte sie. Sie wollte noch mehr sagen aber plötzlich fühlte sie, wie etwas seltsames an ihrem Bein entlang streifte und kurze Zeit später folgte das leise Miauen einer Katze. Hermines Herz fiel in ihre Füße, vielleicht sogar noch tiefer, durch den Boden des Kerkers hindurch.
„Mrs Norris"flüsterte sie ängstlich.
„Was?"fragte Remus und sah zu ihren Füßen hinunter. Sofort rannte er zum Vorratsraum hinüber. „Mrs Norris ist hier. Das heißt..."
"... dass Filch jede Minute hier sein kann. Verdammt" flüsterte Sirius gehetzt.
„Hast du deinen Tarnumhang dabei?"Das war Lilys ängstliche Stimme.
„Ja", antwortete James.
„Aber wir passen unmöglich alle darunter."Das war Peter.
„Verdammt!"sagte Sirius noch einmal. „Ich bring diese Katze um.
„Nein, warte. Ich habe eine Idee."James kam aus dem Dunkel des Raumes hervor und deutete mit seinem Zauberstab auf die nahe Wand. Blitzschnell murmelte er einen Zauberspruch. Eine Rauchwolke brach aus der Spitze hervor und vergrößerte sich rasch, bevor sie sich vor die feuchte Wand des Klassenzimmers formte. Eine Tür erschien und Hermine sah ihn dankbar an.
„Exzellente Idee James"flüsterte sie.
James eilte zur Tür hinüber, riss sie auf und sagte. „Los, geht da rein. Bleibt ruhig, und wir kommen später wieder und holen euch, wenn die Luft wieder rein ist!"
Remus und Hermine sprangen in den neu erschienenen Raum hinein und James schloss die Tür.
Es war dunkel und entsetzlich eng. Der Raum war kaum groß genug, damit zwei Menschen sich dort hinsetzen konnten, und kaum vier hätten in ihm stehend Platz gefunden.
„Was ist das...?"begann Remus.
„Ein Persönliche -Tür- Zauber. Ziemlich clever... oh, psst", flüsterte und schlug sich die Hand über den Mund, doch wohl mehr noch mit dem langen Ärmel ihres Umhangs, der ihr wieder über die Hand gefallen war und sie verbarg. Sie konnte Filchs Stimme hören.
„Was hast du gefunden, mein süßes Mädchen?"fragte er seine Katze in einem liebkosenden Tonfall, der Hermine einen Schauer über den Rücken jagte. Remus und Hermine konnten seine schweren Schritte hören, die vor der Tür stehen blieben, hinter der ihr Raum lag. „Was ist das? Eine Tür? Die hab ich vorher noch nie gesehn."
Hermine hielt den Atem an und hörte, wie er den Türknauf herumdrehte. Sie schloss die Augen und stieß gegen Remus, wobei sie ihm aus versehen auf den Fuß trat. Er streckte im Dunkeln die Hände aus und fing sie auf.
„Sie öffnet sich nicht. Hm.... vielleicht braucht Professor Leseter mehr Platz. Ich werde ihn morgen danach fragen. Komm, meine hübsche. Sieht aus als wäre hier alles in Ordnung."
Hermine hielt den Atem an, bis sie hörte dass sich Filchs Stimme den Korridor hinab entfernten, weit fort vom Klassenraum für Zaubertränke.
„´Tschuldige, dass ich dir auf den Fuß getreten bin,"flüsterte sie im Dunkel und wusste nicht einmal genau, wo sein Gesicht war.
„Schon okay"erwiderte Remus ruhig, trat um sie herum und umfasste den Türknauf. Er drehte ihn herum aber die Tür öffnete sich nicht. „Sie klemmt."
„Nein, tut sie nicht."sagte Hermime einfach. „James hat den Persönliche- Tür-Zauber ausgesprochen. Er ist der Einzige, der die Tür öffnen kann."
„Was?"fragte Remus und fühlte sich unbehaglich, wenn er an diese Aussicht dachte- die Rumtreiber, wenngleich sie hauptsächlich dafür bekannt waren, anderen Streiche zu spielen, waren auch dafür bekannt, dass sie sich selbst hin und wieder austricksten.
„Ja. Ist doch keine große Sache. Er sagte, er würde zurückkommen und uns holen, wenn die Luft rein ist."
Remus seufzte in das Dunkel hinein. Hermine glaubte, dass er das aus Müdigkeit tat, aber er tat es aus einem ganz anderen Grund. Irgendetwas sagte ihm, dass James kommen WÜRDE, um sie zu holen, jedoch nicht allzu bald.
*******
James warf den Tarnumhang ab, als er sicher war das Filch fort war.
„Seid ihr okay?"fragte er.
„Das war wirklich knapp, James", sagte Lily und klang ein wenig wütend. „Wo sind Jane und Remus hin?"
„Oh, macht euch keine Sorgen. Ich habe einen Persönliche-Tür-Zauber für sie bewirkt. Begann er und rieb sich das Kinn. „Und ich habe eine Idee.
Sirius erleuchtete seinen Zauberstab und erhellte ihre Umrisse in einem seltsam grünen Licht. „Ich kann es in deinen Augen lesen. Was hast du vor?"
„Na ja, wie gesagt, ich habe einen Persönliche-Tür-Zauber bewirkt.
„Und?"fragte Sirius und runzelte die Stirn.
„Und... nur James kann die Tür öffnen- sie können es nicht". Peter lächelte.
"Woher weißt du das, Peter?" fragte sich James.
„Oh,"sagte er peinlich berührt und errötete. „Mein Vater hat das immer als Bestrafung verwendet, als ich ein Kind war."Er starrte auf seine Füße.
„Echt tapfer, Mann", sagte James und legte Peter die Hand auf die Schulter.
Peter zuckte die Schultern. „Ach, schon okay.
„Ich versteh´s immer noch nicht", sagte Sirius.
„Es ist so, Tatze. Ich habe den Zauber gesprochen, also kann nur ICH die Tür öffnen."
„Ohhh", erwiderte Sirius. „Verstehe."
„Vielleicht brauchen sie mal etwas Zeit allein."sagte James und grinste.
„James, das ist nicht dein Ernst?!"rief Lily.
„Nein, ich denke es ist eine großartige Idee," stimmte ihm Sirius zu.
„Wir lassen sie einfach dort drin allein?"fragte Peter sorgenvoll.
„Nur für eine kleine Weile"gab James unschuldig zurück.
„Werden sie denn nicht wütend sein?"fragte Peter.
„Nee, Remus wird uns später dankbar sein", fügte Sirius hinzu.
„Aber James..."
„Ach was, Lily. Du weißt das ein bisschen Zweisamkeit noch nie jemandem geschadet hat."sagte James und küsste sie auf die Wange.
„Okay, aber sollte Jane mich morgen früh hassen, dann sage ich, dass ich dagegen war, in Ordnung?"
„In Ordnung. Wir haben's verstanden. Ich trage die alleinige Schuld für diese Idee!" sagte James großzügig.
„Nimm die halbe Schuld. Ich will auch was abhaben,"sagte Sirius grinsend und löschte das Licht an seinem Zauberstab. „Alles was wir jetzt tun müssen ist sehr sehr leise an der Tür vorbeizuschleichen.
******
Nach einigen Minuten des Schweigens begann Hermine unruhig zu werden und Remus versuchte, ihr nicht in den Weg zu kommen. Er hatte sich in eine Ecke gekauert, doch der Raum war so klein, dass er nicht verhindern konnte, dass ihr Umhang den seinen hin und wieder streifte.
„Wo SIND sie?"flüsterte Hermine. Remus antwortete nicht; er fühlte, wie seine größten Ängste Gestalt annahmen. Hermine wurde ungeduldig und begann, an die Tür zu klopfen. „James? Mach die Tür auf. Das ist nicht komisch. James? James Potter! Mach sofort diese Tür auf!" Sie hämmerte mit der Faust gegen die Tür.
„Das bringt nichts", seufzte Remus schließlich. Er konnte fühlen, wie seine Brust enger wurde und trocken wurde.
„Was meinst du?"Sie wirbelte herum und sah in die Richtung in der sie in der Dunkelheit sein Gesicht vermutete.
„Ich glaube, James dachte, es würde lustig sein uns zum Spaß eine Weile hier zu lassen."
„Machst du Witze", rief sie aus und murmelte leise: idiotische Rumtreiber.
Harry und Ron wären niemals auf die Idee gekommen sie einzusperren.
„Nein"sagte er heiser. „Tut mir leid."
„Oh Remus, das ist nicht DEINE Schuld,"sagte sie wütend. „ich kann nicht glauben, dass er so was TUT!"
„Er wird sicher denken, das sei wahnsinnig lustig. Es könnte schlimmer sein, oder?"
„Wie das?"fragte sie gereizt.
„Du könntest mit.... Severus hier feststecken."
Hermine seufzte. „Du hast recht, Remus. Tut mir leid. Ich bin einfach nur müde und es ist spät, aber du bist eine so viel bessere Gesellschaft als Severus es je sein könnte. Ich würde mich wahrscheinlich selbst verhexen, damit ich nicht gezwungen wäre, wach zu sein". Remus lachte leise. „Ich denke, ich setz mich hin, wen du nichts dagegen hast. Pass auf, dass ich mich nicht auf deine Füße setze."
„Wir können uns auch beide hinsetzen. Das könnte eine lange Nacht werden." Und Remus setzte sich neben sie. Er konnte ihren Arm an seinem spüren, warm und klein. Die Hitze in seiner Magengegend begann sich auszubreiten. Sie seufzte in der Dunkelheit und Remus nahm seinen Zauberstab zur Hand.
„Lumos", sagte er. Die Spitze seines Zauberstabes wurde erleichtert und er klemmte ihn sich zwischen die Knie. „Besser?"
„Ja, danke", sagte sie und lehnte ihren Rücken gegen die Wand. Der Raum war sehr klein, gerade groß genug, damit sie die Beine ausstrecken konnten aber nicht groß genug, dass sie weit auseinander sitzen konnten. „Tut mir leid, dass wir so eingezwängt sind."
„Schon okay", sagte er und betrachtete sie aus dem Augenwinkel. Sie sah ihn genau an.
„Wie sollen wir die Zeit totschlagen?"fragte sie unschuldig.
Remus Brust zog sich zusammen. Sie redet nicht davon irgendetwas zu tun, Moony, sagte eine Stimme in seinem Kopf. „Oh, ich weiß nicht", erwiderte er heiser, dankbar dass sie nicht sehen konnte was ihm offensichtlich auf der Stirn geschrieben stand.
„Na ja ich denke wir könnten.... reden", sagte sie und lächelte in die Dunkelheit hinein. Hermine machte es sich neben Remus gemütlich. Sie war dankbar, dass sie mit ihm hier feststeckte, anstatt mit Sirius... oder Peter... oder IRGENDJEMANDEM sonst. Remus war eine gute Gesellschaft - gut, aber sehr still.
Remus andererseits fühlte sich mehr und mehr unwohl mit jeder Sekunde. Er war noch nie zuvor einem Mädchen so nahe gewesen – nicht um Dunkeln- und keinem, für das er Gefühle gehegt hätte. Habe ich denn Gefühle für sie? Er war sich nicht sicher, denn in seinem Inneren fühlte sich alles durcheinander und verdreht an. Was würde Sirius in einer solchen Situation tun? Okay, lassen wir das... ich weiß, was Sirius tun würde und ich denke, das wäre mehr als unpassend. Was ist mit James? James würde wahrscheinlich die Unterhaltung weiterlaufen lassen. Also gab Remus sein bestes.
„Äh... gefällt es dir in Hogwarts?"fragte er und versuchte, ein Stück von Jane weg zu rücken, bemerkte jedoch dass die Wand an seiner Seite dies nicht zuließ.
„Oh.. mir hat es in Hogwarts schon immer gefallen"antwortete sie, ohne nachzudenken.
„Schon immer?"hakte er nach.
„Ich äh.... habe viel darüber gelesen", was ja auch stimmte „und für mich hat es sich immer wie ein schöner Ort angehört."
Remus nickte verständnisvoll. „Dumbledore ist ein großartiger Mann", sagte er sanft.
Dumbledore hatte ihn nach Hogwarts gebracht, ihm war es egal gewesen, was er war und diese Geste bedeutete Remus sehr viel.
„Ja...ja das ist er. Ich habe großen Respekt vor ihm."Hermine rutschte ein wenig und stupste ihm den Arm in die Seite. „Oh, entschuldige"lachte sie. „Nicht viel Platz hier."
„Kein Problem,"antwortete Remus und runzelte die Stirn. Scheinbar war Hermine ihm näher als sie es noch wenige Sekunden zuvor gewesen war. Ihr Arm presste gegen den seinen und sein Hals war trockener als sonst. Es fühlte sich so an, als versuche eine ganze Flotte von einflügligen Schmetterlingen verzweifelt aus seinem Magen zu entkommen. Rede Moony. Das wird sie entspannen... sag etwas, irgendetwas.
„Sind deine Eltern stolz auf dich"fragte er und fühlte sich blöde.
„Ja. Sie sind Muggel..."
„Sind sie das?"
„Ja."
„Oh, das hätte ich nicht geglaubt", erwiderte er.
„Warum?"
„Du bist so.... gut. Ich hätte gedacht, du kämest aus einer reinblütigen Familie."Gab er zu und hoffte, dass er sie nicht beleidigt hatte. Hermine errötete.
„Danke!"sagte sie und lächelte.
„Deine Eltern sind also Muggel. Sie waren sicher überrascht, als du deinen Brief bekommen hast. Du hast doch einen Brief bekommen, oder? Ich meine, ich weiß nicht wie das an deiner anderen Schule ist."Wieder konnte Remus fühlen, dass die Hitze sich in seiner Brust auszubreiten begann. Verdammt ist das heiß hier drin. Sie hatte ihr Bein bewegt, so dass sie seines berührte.
„Oh, es ist Hogwarts sehr ähnlich. Ich bin sicher dass sich das Briefsystem im Laufe der Jahre nicht geändert hat."sagte sie und wusste, dass sie nicht wirklich log.
„Wo bist du vorher zur Schule gegangen?"fragte er.
Nun war es Hermine, die sich unbehaglich fühlte. „Ich...äh... na ja, es ist eine kleine Schule. Du hast sicher noch nie davon gehört", sagte sie und fühlte sich schrecklich weil sie log.
„Oh"sagte er leise neben ihr „Wie hat es dich nach Hogwarts verschlagen?" frage er und wusste, dass er mehr über sie erfahren wollte.
„Dumbledore", sagte sie einfach.
„Oh"wiederholte er. Sie ist sehr geheimnisvoll, nicht wahr. Wie noch jemand, den du kennst, stimmt´s Moony? fügte eine zweite Stimme in seinem Kopf hinzu.
Sie schwiegen eine längere Zeit. Remus glaubte, Hermine sei eingeschlagen, bis er fühlte, wie sie neben ihm zitterte. „Ist dir kalt?"Er wunderte sich, wie sie frieren konnte, wenn er das Gefühl hatte als würde er verbrennen.
„Ein wenig", gab sie zurück. Sie konnte fühlen, wie er sich neben ihr bewegte und an seinem Umhang zerrte.
„Hier. Vielleicht hilft das", murmelte er. "Streck deine Hand aus" Sie tat es. Er tastete nach ihrer Hand und legte ein Stück Schokolade auf ihre Handfläche. Er biss die Zähne zusammen; allein die Berührung seiner Finger auf ihrer Hand gab ihm das Gefühl, als stünde seine Hand in Flammen.
„Was ist das?"
„Ein Stück Schokolade aus dem Honigtopf. Ein Laden in Hogsmeade.
„Immer vorbereitet, nicht wahr?"fragte sie und lächelte in die Dunkelheit hinein, als sie sich daran erinnerte, wie sie ihm zum ersten Mal im Hogwarts Express begegnet war.
„Was?"
„Nichts. Danke."
Remus konnte höre, wie Hermine neben ihm die Schokolade aß. Sie war sehr ruhig, aber diese verdammten Werwolfsinne- er konnte hören, wie sie ihre Lippen leckte und fragte sich, was sie denken würde, wenn er anfangen würde zu summen. Seine Sinne waren hellwach, und am liebsten wäre Remus entweder die Wände hinaufgeklettert oder hätte sich durch die Tür geworfen. Sie seufzte neben ihm.
„Jetzt geht's mir besser. Danke, Remus", flüsterte sie. „Ich frag mich, wie spät es ist"sagte sie gähnend.
„Spät", erwiderte er und wäre beinahe aufgesprungen als Hermine ihren Kopf gegen seine Schulter lehnte.
„Es macht dir doch nichts aus, oder?"fragte sie schläfrig und fühlte sich vollkommen wohl und noch etwas anderes....sicher...ja, sie fühlte sich sicher und beschützt bei Remus Lupin. Die Welt konnte auseinander fallen und sie wusste, er würde alles tun um sicher zu gehen, dass sie nicht mit ihr fiel – er hätte dasselbe für jeden getan.
„Ich...äh...nein", sagte er nervös. Aber es MACHTE ihm etwas aus....na ja nicht wirklich.. alles was dieser simplen Bewegung folgte machte ihm etwas aus... wie sein ansteigender Puls, die schwitzenden Hände, der Knoten in seiner Brust.
Sie seufzte träge gegen seine Schulter und ihr warmer Atem berührte seinen Hals. Sein gesamter Körper spannte sich und dann entspannte er sich wieder, oder besser, SCHMOLZ. Was für ein seltsames neues Gefühl das war, zu fühlen, dass alles in seinem Inneren bebte. Ihre Hand fiel sanft auf sein Bein; er konnte ihren regelmäßigen, langsamen Atem hören- es erinnerte ihn an die heranrollende Flur und es fühlte sich so friedlich an.
Nicht wissend was er tat und fühlte und als sei er plötzlich besessen, fuhr er mit seinen Fingern über ihre Hand, nur, weil er wissen wollte, wie sie sich anfühlte. Ihre Haut war warm und glatt, genau, wie er sie sich vorgestellt hatte. In einer unschuldigen Geste nahm er ihre Hand in seine. Ihre Hand sah so klein und feminin aus gegen seine eigene, raue Hand. Er grinste leicht im Dunkeln. So fühlt es sich also an, jemanden zu halten. Aber das beste daran, ihre Hand zu halten war, dass sie ihre Hand nicht wegzog.
Sie seufzte wieder und lehnte sich näher an seinen Körper heran, wobei sie seine Hand leicht mit der ihren drückte. „Gute Nacht, Remus", flüsterte sie schläfrig.
„Nacht", flüsterte er so leise, dass es kaum hörbar war.
Zuerst hatte er gedacht, dass er James würde umbringen wollen, weil er sie in diesem engen Raum allein gelassen hatte, aber jetzt fragte er sich, ob er ihm danken sollte. Obwohl er wusste, dass er nie in der Lage sein würde zu schlafen, wenn sie ihm so nah war, machte es ihm nichts aus. Er war vollkommen zufrieden, einfach nur hier zu sein.
********
Remus bemerkte nicht, wie er eindöste und wie sein Kopf gegen ihren nickte, bis ein Geräusch in weckte. Er öffnete die Augen und sah James, der seinen Kopf in den kleinen Raum steckte.
„Nabend, Moony"flüsterte James. „Du kannst mir später danken", er zwinkerte und deutete mit dem Kopf auf Hermine. Sie schlief an seiner Schulter, ihre Hände waren immer noch miteinander verschlungen. „Tschuldige, wenn ich das unterbreche aber ich glaube wir sollten uns sputen, damit wir den Gemeinschaftsraum erreichen, ehe die Sonne aufgeht."
„Okay, gib mir eine Minute, um sie zu wecken"sagte Remus und löste seine hand aus ihrem Griff. „Jane"sagte er leise und schüttelte sie dabei leicht am Arm.
„Mhhh."stöhnte sie schläfrig. James kicherte und Remus sah ihn stirnrunzelnd an.
„Jane"sagte Remus ein wenig lauter. Diese Mal war ihr Stöhnen lauter und sie drängte ihren Körper näher an seinen; sie warf einen Arm um seine Hüften und legte ihren Kopf auf seine Brust.
„Was mach ich jetzt?"flüsterte Remus zu James empor.
„Danke deinen Sternen", lachte James leise.
„Halt die Klappe, James. Jane!"sagte er noch lauter als die Male zuvor. „Es ist Zeit zu gehen. Wir müssen jetzt aufstehn."Er strich hier mit der Hand die Haare aus dem Gesicht.
Remus sah rasch zu James hin, seine Augen und sein Mund weit geöffnet. Die brennende Hitze in seinem Inneren hatte sein Herz zum rasen gebracht. James bedeckte mit der Hand den Mund um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Remus wusste, dass er vollkommen verschreckt aussehen musste. Er reichte mit der Hand nach ihr und setzte sie aufrecht hin. „Jane!"
Hermines Augen öffneten sich langsam und das erste was sie sah, war Remus, der alarmiert aussah. „Prof....Remus", berichtigte sie sich. „Stimmt etwas nicht?"
„N...nichts"stammelte er und versuchte dabei, ruhig auszusehn- aber das war schwer denn sein Herz hämmerte in seiner Brust. Sie sah so süß aus, wenn sie verschlafen war. „James ist gekommen, um uns rauszulassen."
Hermine drehte sich um und sah zu James hinauf. Er sah aus, als sei er über etwas sehr erfreut. „Was ist mit dir? Hab ich was verpasst?"fraget sie als Remus sie hochzog.
„Oh Jane"sagte James und lächelte breit. „Wenn du nur wüsstest.
Ja, wenn du nur wüsstest dachte Remus. Er seufzte und James- er hatte die Karte des Rumtreibers- führte sie aus dem feuchten und dunklen Klassenraum für Zaubertränke hinaus. Remus ging langsam und versuchte, seine Gefühle und Gedanken zu sortieren. Hermine warf ihm über die Schulter hinweg einen Blick zu und blieb zurück, so dass sie mit ihm reden konnte. Während sie sprachen, gingen sie weiter.
„Bist du okay?"
„Sicher", flüsterte er heiser.
„Hast du geschlafen?"
„Nicht wirklich."
„Es ist doch nicht wegen mir, oder? Hab ich dich wachgehalten?"
Beinahe hätte Remus ja gesagt aber er wusste, dass sie sich schuldig fühlen würde, wenn er ihr sagte, dass es ihre Schuld war, dass er kaum Schlaf bekommen hatte. Er hatte nicht schlafen wollen, denn was wäre gewesen, wenn er dadurch etwas verpasst hätte? „Nein. Schon okay."
Sie lächelte ihn schläfrig an. „Es hätte schlimmer sein können, richtig?"
„Richtig". Er lächelte fahrig.
„Ich bin einfach froh, dass ich mit dir da festsaß und nicht mit jemand anderem."flüsterte sie, und lehnte sich näher zu ihm heran, während sie gingen.
Remus sah sie an und als ihre Blicke sich trafen überschlug sich sein Magen.
Das ist verrückt, dachte sie plötzlich.
„Ich auch"flüsterte er zurück und hielt ihrem Blick stand.
Hermine sah weh und versuchte, dem kitzelnden Gefühl in ihrem Bauch eine Bedeutung zu geben, doch bevor sie zu einer guten Antwort kommen konnte, standen sie wieder vor dem Portraitloch und James flüsterte das Passwort. Sie krabbelten hindurch und sagten sich im Gemeinschaftsraum Gute Nacht.
„Gute Nacht. Ich seh euch dann morgen früh", sagte sie und gähnte noch einmal, bevor sie ihnen müde zuwinkte und die Treppen hinauf verschwand.
Remus sah ihr nach und seufzte schwer.
„Das hört sich schon furchtbar depressiv an Moony. Solltest du nicht aufgeregt sein?"
„Worüber?"
„Ich hab euch zwei doch gesehn, als ich die Tür geöffnet habe", lächelte James.
„Sie hat geschlafen, James."
„Ach ja? Ich hab sie stöhnen gehört als du ihren Namen gesagt has. Das könnte nur eines bedeuten. Sie hat von dir geträumt und DU hast sie dazu gebracht, zu stöhnen."
„Ja, sicher, James", sagte Remus und ging auf die Treppen zu aber er lächelte. Er wusste dass er über solche Dinge nicht nachdenken sollte aber da gab es einen kleinen Teil in ihm der sich an ein winziges Stück Hoffnung klammerte. Was, wenn sie WIRKLICH von ihm geträumt hatte? Es hatte sich so gut angefühlt, ihr so nahe zu sein- er war noch nie zuvor einem Mädchen so nahe gewesen.... das war etwas, woran er sich definitiv gewöhnen konnte...
Anmerkung: Die Substanzen in den Flaschen hießen auch im Original Safflower und Cochineal, ich habe in keinem Wörterbuch eine Übersetzung gefunden und mein Wörterbuch ist schon recht dick, studiere ja auch Englisch... *lach* Es sind jedenfalls Farbstoffe, mit denen man auch Lebensmittel färben kann, habe gedacht, es wäre besser, dass so zu belassen als zu versuchen, das ganze einzudeutschen...
