Hey Leute. Tut mir total leid, aber in den letzten wochen hatte ich einfach keine Zeit zum übersetzen, dafür gibt's jetzt aber ein extra langes Kapitel gg

Feuerwhiskyflaschen und ein Säuberungszauber Kapitel 10

"So it takes two beers to remember now and five to forget that I love you so yeah, I love you, so what?" –Ani Difranco

(Und so braucht es zwei Biere, um mich zu erinnern und 5, um zu vergessen, dass ich dich so sehr liebe, ja, ich liebe dich, na und?)

Sirius, James und Remus gingen zurück zu dem Platz, an dem Peter gerade eine handvoll Schnee an dem kleinen rundlichen Schneemann anbrachte, der ihn darstellen sollte.

„Peter, die sehen ziemlich gut aus", sagte James als Peter sich umdrehte und die anderem Rumtreiber stolz angrinste. „aber welcher bin ich?"

„Ist das nicht offensichtlich?"fragte Sirius und grinste James schelmisch zu. Er deutete auf den Schneemann in der Mitte „Der da; der mit dem großen Kopf."James runzelte die Stirn aber die anderen lachten, sogar Remus.

„Peter, wir gehen für den Nachmittag runter nach Hogsmeade. Kommst du auch mit?"fragte Sirius.

„Oh äh sicher. Aber werden wir nicht irgendwie Ärger kriegen?"hakte Peter nach.

Sirius zuckte die Schultern. „Wer weiß? Ich geh die Chance ein. Du nicht auch, Remus?"fragte Sirius und warf dem Freund einen Blick zu.

„Ja"murmelte er und ließ dann den Kopf hängen. „es wird besser sein als zurück zu gehen und Jane unter die Augen zu treten."

„Was ist das denn jetzt?"fragte James.

„Nichts. Lasst uns gehen", sagte Remus, wandte sich von seinen Freunden ab und bahnte sich mit seinen Schuhen einen weg durch den Schnee.

Leichter Schnee fiel, als die Rumtreiber sich auf den Weg die Hauptstrasse von Hogsmeade herunter machten. Es waren nicht viele Leute unterwegs und das passte den Regelbrechern gerade recht- weniger Leute, die sie verpetzen konnten für etwas, dass sie nicht tun durften.

„Können wir kurz beim Honigtopf anhalten?"fragte James die anderen und da niemand etwas dagegen hatte, machten sie sich auf den Weg in den Süßwarenladen.

Sirius stieß die Tür auf und atmete den Geruch tief ein. Er liebte den Geruch von Süßigkeiten; er lächelte den Mann hinter der Verkaufstheke an, als er eintrat.

„Guten Tag Mr Dulce", bellte Sirius, ging hinüber zur Theke und lehnte sich lässig dagegen.

„Guten Tag, Sirius", sagte der Ladenbesitzer. „Was macht ihr Jungs außerhalb der Schule?"Er betrachtete die anderen Rumtreiber, die den landen betraten und begannen, sich umzusehen.

„Oh, wir wollten nur mal vorbeikommen und ein paar der besten Süßigkeiten in ganz Britannien kaufen", sagte Sirius und lächelte charmant.

Mr. Dulce sah ihn vorsichtig an, bevor er das Lächeln erwiderte. „Wenn irgendjemand fragt, ich habe euch hier nie gesehen."

Sirius zwinkerte. „Das würde ich begrüßen. Haben Sie irgendetwas neues?"

„Tatsächlich, das habe ich", sagte er, lehnte sich hinunter und beförderte einen eingewickelten Schokoriegel unter der Ladentheke hervor. Er gab Sirius den Riegel.

„Das sieht aber nicht neu aus... mal abgesehen von dem Bildchen in der Ecke... ist das ein-„

„Ja, es ist ein Esel", Mr. Dulce wackelte mit den Augenbrauen. „Gib es deinen Freunden da drüben. Sag ihnen einfach, es ist eine neue Geschmacksrichtung."

Sirius konnte sehen, dass Mr Dulce etwas im Schilde führte. „Okay", sagte er zögernd.

„Es wird ihnen nicht wehtun, Sirius. Na mach schon."Sirius nahm die Nascherei und ging hinüber zu seinen Freunden.

Remus ging im Honigtopf umher mit soviel Begeisterung, wie er aufzubringen vermochte. Er konnte nicht damit aufhören an Jane zu denken und daran was SIE gerade denken mochte. Er wusste dass er in die Schule zurückgehen und mit ihr reden sollte aber er hatte ANGST. Er war sich nicht sicher ob er die Enttäuschung würde ertragen können, wenn sie ihm sagte, dass sie nie mehr mit ihm reden wollte. Sich vorzustellen, dass ihr sein wahres Ich nichts ausmachte fühlte sich irgendwie besser an als tatsächlich die WAHRHEIT zu wissen, denn tief in seinem Innersten wusste er, dass sie ihn nie so lieben würde, wie er es hoffte- wie konnte überhaupt irgendjemand ein Ungeheuer lieben?

Remus sah auf, als er hörte, dass Sirius versuchte James dazu zu bringen etwas verdächtiges zu essen.

„Was ist das?"fragte James und zog die Augenbrauen hoch.

„Mr Dulce sagt, es sei eine neue Geschmacksrichtung."

„Hast du es schon probiert?"

„Sicher."sagte Sirius und nahm ein bisschen von seinem Schokoriegel- es war einer der genauso aussah wie der, den er James anbot- aber James hatte keine Ahnung.

„Na gut", sagte er langsam und griff nach dem Schokoriegel. Ist das das Bild eines Esels?"fragte James und verschob die Augenbraue als er das Papier zurückschob und einen Bissen nahm.

„Ich glaube schon"gab Sirius zurück und grinste breit, während er darauf wartete, was als nächstes passieren würde.

James kaute die Schokolade und zuckte mit den Schultern. „Es schmeckt eigentlich genauso...Ah!"schrie er fiel vornüber und ließ den Riegel zu Boden fallen. „Oh Aua! Sohn einer....!"heulte er und griff sich mit den Händen an den Kopf.

„Was ist los, James?"fragte Peter, rannte an seine Seite und blieb abrupt stehen.

Als James wieder aufstand brachen Sirius, Peter und sogar Remus in schallendes Gelächter aus. James waren ein paar Eselsohren aus dem Kopf gesprossen. James reichte nach oben und befühlte vorsichtig die Ohren.

„Sagt mir bitte, dass ich keine ESELSOHREN auf meinem Kopf habe! Sirius, ich BRING DICH UM!"sagte James und grabschte nach Sirius der rasch zurücksprang. James sah schnell zu Mr Dulce auf. „Wie lang bleiben diese LÄCHERLICHEN Dinger?"

„Nur fünf Minuten. Du hast nicht genug gegessen, so dass sie länger halten würden. Toller Trick, was?"fragte der alte Ladenbesitzer.

„Ja, wahnsinnig brilliant."Erwiderte James trocken.

„Ich schwöre, ich wusste nicht, was passieren würde, James"sagte Sirius ehrlich und noch immer lachend.

„Mach dir keine Sorgen Sirius. Was passiert, passiert", sagte James und funkelte ihn an.

„Ja, ja, ich weiß"sagte Sirius, tätschelte James den Rücken und grinste. „Ich erwarte, dass du mir das heimzahlst. Eigentlich wäre ich sogar enttäuscht, wenn du es nicht tätest. Aber nichts schmerzhaftes, okay?"

„Wann ist das jemals Teil unserer Abmachung gewesen?"fragte James und lächelte zum ersten Mal. „Ich wünschte, Lily könnte mich sehen. Sie nennt mich dauernd einen Esel, und so würde sie zumindest einmal damit Recht haben."

„Einmal?"fragte Sirius skeptisch.

Nachdem James´ Eselsohren verschunden waren verließen die Jungs den Süßwarenladen und gingen die Straße hinunter. Schneeflocken fielen und landeten sanft auf der Erde. Peter ging die Straße entlang, den Kopf zurückgelegt und den Mund weit geöffnet, und fing mit der Zunge die Schneeflocken. Remus schlurfte erschöpft durch den Schnee und dachte noch immer an Jane. Als er aufsah, bemerkte er, dass sie an Schreiberlings Schreibfederladen vorbeigingen. Im Schaufenster lag ein in Leder gebundenes Buch, dass in einer tiefen Rotschattierung gefärbt worden war. Er blieb stehen und starrte das Buch für einige Momente an, eher er den anderen hinterher rief.

„Ich geh mal schnell hier rein. Will mir was ansehn."

„Okay, wir gehen schon mal zu Zonkos runter. Kommst du dann dahin?"fragte James.

„Sicher", erwiderte Remus als er die schwere Tür aufstieß und eintrat.

Der Geruch bei Schreiberlings erinnerte Remus an einen antiken Bücherladen, nur war er ein wenig neuer. Eine ältere Hexe trat lächelnd auf ihn zu.

Sie rückte sich ihre schmale Brille auf der Nase zurecht als sie vor ihm stand und fragte. „Was kann ich für Sie tun, junger Mann?"

„Ich...ich würde mir gerne das Buch im Fenster ansehen... das Rote."sagte Remus.

„Oh ja! Das ledergebundene Tagebuch", sagte sie als sie auf das Fenster zuschritt; Remus folgte ihr. „Wir haben es spät gestern Nachmittag hereinbekommen. Ist es nicht wunderschön?"fragte sie aufgeregt und legte Remus das Buch in die Hände.

Er fuhr mit den Fingern über das Leder. Es fühlte sich unter seinen Fingern kalt und glatt an. Die Farbe war so dunkel, dass es beinahe schwarz erschien.

„Ist es ein Tagebuch?"fragte er.

„Nicht NUR ein Tagebuch. Es ist ein BESONDERES Tagebuch. Die Seiten werden nie vergilben; die Tinte wird niemals verblassen. Wie viele Tagebücher können ein solches Versprechen geben?"

Remus hätte geantwortet, dass er kein Tagebuch wie dieses in seinen Händen kannte aber seine Gedanken waren bei Jane. Er hatte gesehen, wie sie mehrere male auf einzelne Seiten Pergament geschrieben hatte und er wusste, dass das keine Hausaufgaben gewesen waren- ihr Schreiben war zu hitzig und ihre Emotionen zu offen sichtbar gewesen. Er lächelte und sah zu der Hexe auf, die vor ihm stand. „Ich glaube, sie wird es mögen", sagte er, hatte jedoch gar nicht vorgehabt einem fremden seine Gefühle laut kundzutun.

„Oh wird sie das? Für eine Freundin also?"fragte die Hexe, als sie zum Verkaufstresen zurück ging.

„Ja". sagte Remus schüchtern.

„Nun, sie haben jedenfalls eine gute Wahl getroffen, sie können mit dieser Art Geschenk sicher NICHT falsch liegen", fügte sie hinzu aber er dachte bereits wieder an Jane. Würde sie überhaupt ein Geschenk von ihm ANNEHMEN?

„Ich kann auch ihre Initialen auf dem Titel eingravieren, wenn sie wünschen", säuselte sie.

„Oh", sagte Remus und unterbrach sich um nachzudenken. „Das wäre sicher nett."

„Welche Buchstaben sollen es denn sein?"fragte die Hexe, nahm eine Schreibfeder heraus und hielt diese bereit.

„H", sagte Remus leise und sah zu wie sie schrieb. „J und G", vollendete er.

„Reizend", sagte sie als sie ihren Zauberstab hervorholte und damit begann dass tiefrote Cover mit goldenen Lettern zu gravieren.

Remus sah ihr zu und lächelte ein wenig. Die Initialen waren eben jene, die Jane ihm genannt hatte, nachdem er sie ausgefragt hatte. Vielleicht kannst du eines Tages in meiner Gegenwart die sein, die du wirklich bist, dachte er traurig, sollte ich je die Chance haben mit dir zusammen zu sein, nach dem, was du gesehen hast.

Als Remus Schreiberlings mit einer Tasche, in der sich Janes Geschenk befand wieder verließ, fühlte er sich noch elender. Er fragte sich ob es dumm gewesen war, ihr etwas zu kaufen. Sie war ein kluges Mädchen; sicherlich würde ein Tagebuch sie ihm gegenüber nicht milder stimmen, oder etwa doch? Hallo Jane, ich weiß, dass ich ein Werwolf bin, aber ich hab ne Idee, wie ich das wieder gutmachen kann. Ich hab dir ein Tagebuch gekauft. Ist das nicht schön?

Er strubbelte sich mit der Hand durchs Haar. Wie stellte er sich das eigentlich vor? Wahrscheinlich würde sie das Tagebuch dazu verwenden, ihm eine herunter zu hauen während sie ihm sagte wie entsetzt sie darüber sei, ihm jemals nahe gewesen zu sein.

Er stieß die Tür zu Zonkos auf. Peter stand am Tresen und war mit etwas beschäftigt das kontinuierlich laut pfiff. Sirius und James sahen die neuen Artikel durch und Remus war sich sicher, dass sie Pläne ausheckten, die zu nichst gutem führen würden.

Er trat neben sie und seufzte laut, ohne dass er es selbst bemerkte.

„Remus, du bist unnötig depressiv. Das wird alles in Ordnung kommen, du wirst schon sehn", sagte Sirius und legte ihm die Hand auf die Schulter. Remus lächelte schwach.

„Ich sag mal, wir machen alle ne Pause und gehen ein Butterbier trinken", fügte James hinzu und schlug Remus auf den Rücken.

„Hört sich gut an", erwiderte Remus leise und wechselte die Tasche zur anderen Hand.

„Was hast du da drin?"fragte Peter als er sich wieder zur Gruppe gesellte.

„Ein Tagebuch."

„Ein Tagebuch?"fragte James dreckig grinsend. „Seit wann schreibst du deine Gedanken und GEFÜHLE auf?"

„Es ist nicht für ihn, Blödmann", lachte Sirius. Er begegnete Remus´ Blick und lächelte.

„Für wen denn dann?"

„Jane", antwortete Peter freundlich. Er versuchte Remus ein verständnisvolles Lächeln zuzuwerfen. Es sah mehr so aus, als habe er einen üblen Geruch in der Nase aber Remus nahm die Geste dankbar an.

„Ab zu den Drei Besen", sagte James, drehte sich herum und rannte zur Tür. Er winkte dem Ladenbesitzer zu, als sie hinausgingen.

Es hatte aufgehört zu schneien, als sie die Straße hinuntergingen. James führte sie zu den Drei Besen und Remus blieb hinter den anderen zurück und fühlte, wie das Gewicht seines Selbstmitleids von Minute zu Minute wuchs und ihn hinunterzog.

James öffnete die Tür zum Wirtshaus als Sirius und Peter ihm folgten. Peter war ein paar Sekunden hinter ihnen. Die anderen Jungs gingen sofort auf eine abgelegene Sitzecke in der Ecke des Raumes zu. Remus blieb am Eingang stehn und sah sich um.

Eine kleine Band spielte am anderen Ende des Raumes, an dem sich die anderen Rumtreiber inzwischen befanden Musik. Die Melodie war dröhnend und schwerfällig und entsprach genau der, die gerade in Remus Kopf spielte. Er seufzte scher, nahm die Tasche in die Hand und ging langsam auf die Bar zu.

Er kletterte auf einen Barhocker und stellte die Tasche neben sich auf dem Tresen ab. Ein älterer Mann kam zu ihm herüber und lächelte ihn freundlich an. Remus war sich ziemlich sicher, dass es sich bei dem Mann hinter dem Tresen um Madam Rosmertas Vater handelte. Das war noch besser für Remus, denn er wusste, dass sie ihm dass Getränk, dass er sich bestellen wollte, niemals ERLAUBEN würde.

„Butterbier?"fragte der alte Mann als Remus seine Hände auf der langen hölzernen Theke faltete. Er konnte sein Spiegelbild in dem Spiegel hinter dem alten Zauberer sehen und fühlte sich nur noch schlechter. Er sah miserabel aus.

„Nicht heute. Ich brauche etwas...stärkeres."

"Oh?"

"Wie wäre es mit einem Schuss Feuerwhisky", fragte Remus und bemerkte, dass sein Magen nervös flatterte. Er hatte in seinem ganzen leben noch keinen Alkohol getrunken.

Der alte Zauberer beäugte ihn aufmerksam. „Bist du für so etwas starkes denn schon alt genug?"

„Sagen wir, ich hab's mir verdient", erwiderte Remus düster und stützte seinen Kopf in die Hände.

Peter setzte sich Sirius und James gegenüber. Er schloss die Augen und nickte mit seinem Kopf rhythmisch zum Klang der Musik, ein Lächeln spiegelte sich auf seinem Gesicht.

„Wo ist Remus?"wunderte sich James.

Peter öffnete die Augen und sah sich um. Er konnte Remus auf der anderen Seite des Raumes an der Bar sitzen sehen. Peter deutete auf ihn. „Er", er unterbrach sich und runzelte befremdet die Stirn. „sitzt an der Theke."

„was?!"fragte Sirius, fuhr in der Sitzecke herum und lehnte sich vor um zu sehen, wovon Peter sprach. Tatsächlich, Remus saß an der Theke und trank aus einem sehr kleinen Glas.. was nur bedeuten konnte..."Er trinkt!"Sirius grummelte, stand von seinem Sitz auf und durchmaß rasch den Raum.

„Sollen wir auch hingehn?"fragte Peter.

„Nö, wir warten nen Moment bevor wir uns dazugesellen", sagte Peter und lehnte sich gegen die Rücklehne.

Sirius rutschte auf einen Barhocker neben Remus und beobachtete, wie sein Freund sich einen Schuss eines Getränkes die Kehle hinunter kippte. Remus stellte das leere kleine Glas neben drei weitere die ebenfalls leer waren.

Sirius lehnte sich zu ihm hin und flüsterte. „Was tust du da, Moony?"

„Wonach sieht es denn aus?"erwiderte Remus trocken und ließ sich von Sirius´ Blick nicht stören.

„Es sieht so aus, als würdest du dich wie der letzte Idiot benehmen."

„Danke für die Unterstützung", gab Remus zurück, dann bedeutete der dem alten Zauberer: „Noch einen, bitte."

Sirius runzelte die Stirn, als der Zauberer hinter dem Tresen ein weiteres Glas mit Old Odgens Feuerwhisky füllte. Er platzierte das kleine Glas vor Remus, der es in ex herunterkippte,

„Remus, du trinkst doch nicht", sagte Sirius und warf seinem Freund einen Blick zu.

„Und wo ist da dein Problem?

„Mein Problem ist, dass das die Sache zwischen dir und Jane auch nicht besser machen wird."Flüsterte er erhitzt. „Das ist NICHT die Lösung."

„Ich erinnere mich nicht daran, überhaupt nach einer Lösung gefragt zu haben. Sirius"sagte Remus sarkastisch, lehnte den Kopf zurück und lehrte einen weiteren Schuss- was seine Anzahl auf sechs erhöhte.

„Moony", sagte Sirius sanfter als zuvor. „Das wird nicht ändern, was schon passiert ist. Du musst irgendwann nach Hogwarts zurück und Jane gegenübertreten. Das hier", er deutete auf ein weiteres volles Glas Feuerwhisky „wird nicht verändern, was noch kommen wird."

„Hör zu, Sirius", sagte Remus frustriert und trank ein weitere Pinnchen, bevor er fortfuhr. „Könntest du es einfach dabei belassen, ja? Ich fühle mich wie der letzte Dreck. Es sehe beschissen aus und ich will trinken um mich nachher noch beschissener fühlen zu dürfen, also lass mich einfach, klar? Dieses eine Mal lass mich meinen Kummer ersäufen.."seine Stimme zitterte. „...lass mich einfach hier sitzen und so tun, als seien meine kurzen Momente mit Jane so gut gewesen, wie es nur möglich war und dass es jetzt vorbei ist. Lass mich einfach weiter trinken, bis der Schmerz verschwindet, okay?"

„Du kannst das nicht einfach ertränken, Moony", sagte Sirius sanft. „Es wird dadurch nur eine Weile begraben sein. Morgen wenn du aufwachst wirst du bemerken, dass es immer noch da ist."

„Aber heute möchte ich so tun als KÖNNTE ich es einfach wegtrinken", sagte Remus traurig und schluckte einen weiteren Schuss. Dann nahm er die leeren Gläser, drehte sie um und begann ein Glashaus aus ihnen zu bauen. „Ich hab's satt rumzukriechen in diesem Haus aus Glas... ich hab's satt, denn Wind fürchten zu müssen in diesem Kartenhaus, mein Freund", sagte Remus abwesend und erinnerte sich dabei an etwas, dass er vor langer Zeit einmal gehört hatte.

„was ist das?"fragte Sirius.

„Nichts... etwas, dass ich mal gehört habe", murmelte Remus und stellte ein weiteres Glas, welches er soeben geleert hatte auf die Spitze seiner Pyramide.

Sirius warf dem Gebilde eine schrägen Blick zu und dann wurde ihm klar, wie viel sein Freund schon getrunken hatte. „Wie viele davon hast du getrunken?"

Remus seufzte und begann, die Gläser laut zu zählen. „Eins, zwei, drei...vier...fünf...sechs..sieben...acht...nein..."Er sah zu dem Mann hinter dem Tresen auf. „Noch einen würde ich sagen. Dann hab ich ne glatte zehn voll."

„Zehn!"rief Sirius aus.

Der Barkeeper setzte Remus einen weiteren Schuss vor die Nase. Er griff danach und trank ihn schnell; die Flüssigkeit brannte kaum in seiner Kehle. „Zehn", sagte Remus ruhig und fügte das Glas seinem Gebäude zu.

„Wie kannst du nach 10 Schuss Feuerwhisky noch so NORMAL sein?"fragte Sirius komplett baff.

„Die Antwort ist leicht, Tatze", sagte Remus, seufzte tief und ließ den Kopf mit einem hörbaren Knall auf den Tresen sinken. „Nicht mal anständig besaufen kann ich mich."

Sirius lachte. Er hatte das nicht vorgehabt aber Remus klang so pathetisch und es war wirklich so SELTSAM, dass er dachte, die ganze nacht durchzusaufen würde seine Probleme beseitigen – und er konnte nicht einmal wirklich betrunken werden.

„Oh Moony, du bist lustig", sagte Sirius und klopfte ihm auf den Rücken. „Warum glaubst du, zeigt der Alkohol bei dir keine Wirkung?"

„Hat vielleicht was mit meinem veränderten Blut zu tun"murmelte Remus gegen den Tresen und bemühte sich nicht einmal, beim Sprechen den Kopf zu heben.

James krabbelte neben Remus auf den Barhocker und starrte auf das Glasgebilde. „Jetzt erzähl mir du hast die nicht alle allein getrunken."

„Ich wünschte das könnte ich", murmelte Remus in seine Arme.

James sah zu Sirius hinüber der zustimmend nickte. „Verdammt Moony. Kann ich auch einen von denen haben?"fragte er den Barkeeper. Eine Minute später setzte dieser ein kleines Glas Feuerwhisky vor James der breit grinste.

„Lily wird dich umbringen, wenn du das trinkst", warnte Sirius.

„Einer wird schon nicht wehtun. Guck mal wie viele Remus schon hatte", lautete James antwort, bevor er das Glas zurückkippte und in einem Zug leerte. Er schlug das Glas lautstark auf den Tisch zurück und hustete laut, dann wurde sein Körper von einem Schütteln erfasst.

Remus hatte aufgesehen um James zu beobachten und er und Sirius begannen zu lachen als sie sahen, dass James Augen feucht wurden.

„Nun, das war nicht schlecht", sagte James bevor er ein paar mal mit den Augen klimperte und rückwärts vom Stuhl kippte.

„James?"fragte Sirius, der nun so laut lachte, dass sein bauch zu schmerzen begann. „Bist du okay?"

James grinste wie verrückt zu seinen Freunden hoch und lächelte- „Jaaaa, ssssichter", nuschelte er.

„Machst du Witze?"fragte Remus und sah zu James hinunter. „Ist der betrunken?"fragte er und sah Sirius an.

„James, nenn mir die letzten zehn Zaubereiminister,"sagte Sirius.

„Uhhhh..."sagte James und begann leicht mit den Augen zu rollen. Er sah dämlich aus, wie er da saß, seine Beine aufrecht an den Barhocker gelehnt, seine Arme nach beiden Seiten ausgestreckt. „Daniel Ssssstrugeon", lallte er.

„Los, weiter", sagte Sirius, als er sich herumdrehte und den Kopf auf die Hand stützte. „Bei der Geschwindigkeit wird er die ganze Nacht dafür brauchen."Lächelte Remus.

„Könnte ich vielleicht noch einen Schuss haben?"fragte Remus dann den alten Zauberer.

„Es überrascht mich dass du noch stehen kannst, mein Junge", erwiderte der Barkeeper.

„Ich hab eine hohe Toleranzgrenze"gab er zurück. Remus drehte das Glas in seiner Hand und dabei verteilten sich ein paar Spritzer auf seinen Fingern. Er zuckte mit den Schultern, lehnte das Glas zurück und trank seinen elften Schuss wobei er sich kaum benommen fühlte. Er lief mit den Fingern am Rand des Glases entlang und seine Gedanken verfinsterten sich als er wieder an Jane dachte.

Er dachte daran, wie süß sie aussah, wenn sie versuchte, ein besonders schwieriges Problem zu lösen. Dann biss sie sich immer konzentriert auf die Unterlippe und klopfte ihre Schreibfeder zum Rhythmus eines Liedes in ihrem Kopf, dessen Melodie nur sie allein kannte.

Er dachte daran, wie sie immer ihren Kopf zurücklegte und laut lachte, also beginne das lachen bei ihren Füßen und bewege sich dann nach oben.

Er dachte daran, wie sie unbewusst anderen half, wenn sie wusste, dass diese in Schwierigkeiten waren, selbst wenn diese nie um Hilfe gebeten hatten. Sie besaß diesen inneren Sinn der Verantwortlichkeit für diese Dinge.

Er dachte daran, wie leicht sie sich in die Freundschaften der Rumtreiber eingelebt hatte, als hätte sie sie schon ihr ganzes Leben lang gekannt. Seine Gedanken wurden von Sirius unterbrochen.

„Was zu HÖLLE tut Peter da?"fragte er laut.

Remus drehte sich um, um nach Peter zu sehen und hörte nebenher leise, wie James, der unten auf dem Boden lag noch immer die Zaubereiminister aufzählte. Remus Augen landeten bei Peter, der auf der kleinen Tanzfläche war und sich zur Musik bewegte. Remus runzelte die Stirn, musste dann aber trotz seiner Traurigkeit lachen.

„ich glaube das soll darstellen, was man normalerweise als tanzen bezeichnet", sagte Remus und sah zu wie Peter seine Arme umherwirbelte.

„Sieht schmerzhaft aus"antwortete Sirius und lachte Peter zu, wobei er einen Schluck aus seinem Butterbierkrug nahm.

Madam Rosmerta öffnete eine nahe gelegene Tür die in den Raum hineinführte und ging zu ihrem Vater hinüber, doch ihr lächeln verschwand, als sie die Rumtreiber an der Bar erblickte.

„Was tut ihr Jungs außerhalb der Schule und..."Sie starrte die Gläser vor Remus an und drehte sich dann zu ihrem Vater um. „Hast du diesen Jungen etwa Alkohol gegeben?"

„Nein", erwiderte diese und sah Remus an. „Nur ihm."

Madam Rosmerta wandte sich Remus zu und ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. „Remus Lupin? Ich bin enttäuscht. Von James oder Sirius hätte ich das vielleicht erwartet.."

„Hey!"unterbrach Sirius.

„...aber nicht von DIR. Du bist doch immer der vernünftigste. Wie lautet deine Entschuldigung?"fragte sie und streckte die Arme nach den Gläsern vor Remus auf, um diese wegzuräumen.

Remus zuckte die Achseln und sah auf den hölzernen Tresen.

Madam Rosmerta fühlte plötzlich Mitleid, als sie sah, wie traurig Remus dreinsah. Sie lehnte ihre Ellbogen auf den Tresen und sah ihn an. Er sah zu ihr auf und ihre Augen trafen sich.

„Das ist nicht die Antwort", sagte sie sanft und berührte mütterlich seine Hand.

„Ich weiß", gab er zu, etwas enttäuscht, dass sein Trinkanfall seinen Kopf nicht genug benebelt hatte um den Horror in Janes Blick zu vergessen, als er sich in der Nacht zuvor verwandelt hatte.

„Okay, ihr Jungs müsst zurück zur Schule, bevor ihr verwiesen werdet"sagte sie, stand auf und stemmte die Hände in die Hüften.

„Danke, dass du uns nicht verfluchst", sagte Sirius und zwinkerte ihr zu und für einen Moment hatte Remus den Eindruck, sie würde erröten.

„Peter!"rief Sirius als er von dem Barhocker glitt und auf ihn zu ging. „Wir gehen. Hilf mir James aufzuheben", sagte Sirius als der alte Zauberer um die Theke herumschritt und Remus beiseite zog.

„Versuchst du, dir ein Mädchen aus dem Kopf zu trinken?"flüsterte er und sah sich um, als wolle er sichergehen, dass seine Tochter nicht zusah.

„Ist das nicht offensichtlich?"fragte Remus angriffslustig.

Der alte Mann lächelte. „Ich habe diesen Blick schon Millionen Male gesehen mein Junge und ich glaube, ich habe da das richtige für dich."

„Ach ja, haben Sie das?"fragte Remus zweifelnd. Er sah zu, wie der alte Zauberer eine Flasche aus dem Umhang zog, die mit einer fahlgrünen Flüssigkeit gefüllt war. „Was ist das?"

„Man nennt es das Teufelsfeuer", wisperte er. „Ich denke, das wird dir genau das geben, was du heute Abend zu finden gehofft hast."Er drückte Remus die Flasche in die Hand.

Remus sah zu Sirius hinüber der mit Peter beschäftigt war; sie beide versuchten James auf die Füße zu hiefen aber offensichtlich mit wenig Erfolg.

„Krone, ich schwör dir ich verhex dich, wenn du nicht aufstehst", brummelte Sirius verärgert.

Remus öffnete die silberne Kappe der Flasche und sah nochmals zu seinen Freunden hin. Ein Krieg tobte in seinem Kopf. Er biss die Zähne zusammen und hielt die Flasche fest in der hand. Er holte ein letztes mal tief Luft, bevor er sich die Flasche an die Lippen presste und den Kopf zurücklehnte. Er nahm ein paar riesige Schluck und bereute es sofort.

Er ließ die Flasche fallen und spuckte die bleiche Flüssigkeit auf den Boden und benetzte die hölzernen Planken. Er griff sich an den Hals und Hustete hart. Die Flüssigkeit verbrannte seinen Hals wie kaltes Feuer, während es seinen Weg durch seinen Körper bahnte, seine Innereien verbrannte und ihn unkontrolliert zittern ließ.

Seine Sicht wurde unscharf und sein Kopf begann zu schwimmen und bevor er wusste, wie ihm geschah, lag er auf dem Boden, die kalten Planken nahe seinem Gesicht. Er hörte weit entfernte Stimmen um sich her, die seinen Namen riefen, aber er hatte einfach nicht die Kraft, seine Augen noch länger offen zu halten. Sobald er die Augen schloss, erfüllte eine kurze Vision von Jane für ein paar Sekunden die Dunkelheit, bevor alles verschwand.

Hermine schritt durch den Gemeinschaftsraum, die irritierten Blicke der Schüler irritierend die hin und wieder eintraten oder den Raum verließen. Endlich blieb sie lange genug stehen um sich auf dem Sofa neben Lily nieder zu lassen.

„Bleiben die immer so lange weg?"fragte sie.

Lilys Stärke zerbrach letztendlich. Sie hatte den ganzen Nachmittag über versucht stark und unnachgiebig zu sein, aber die Sonne ging bereits unter und wenn sie ehrlich war musste sie zugeben, dass sie sich allmählich ernsthafte Sorgen machte.

„Nein", sagte sie leise, schloss die Augen und versuchte sich zu erklären, warum sie noch immer nicht zurück gekommen waren.

„Was denkst du? Glaubst du, ihnen ist irgendetwas passiert?"fragte Hermine und biss sich auf die Unterlippe.

„Ich weiß es nicht Jane", sagte sie und drehte ihren Zauberstab zwischen den Fingern. „Normalerweise lässt James mich solche Dinge wissen. Das PASST gar nicht so ihnen allen."

„Was sollen wir tun?"

„Alles was wir tun können, ist warten. Wenn sie um Mitternacht nicht zurück sind, müssen wir es jemandem sagen", gab Lily zurück und Hermine stimmte zu.

Hermines Schuldgefühle wegen des Streites mit Remus wuchsen. Sie würde es sich nie vergeben können, wenn ihm etwas passiert war und sie niemals ein klärendes Gespräch mit ihm hatte führen können...

Warte ne Minute, dachte sie dann. Remus kann jetzt gar nichts passiert sein. Zumindest nichts schlimmes, denn in der Zukunft ist er ja noch immer bei mir. Sie seufzte und zog die Augenbrauen hoch. Sie war erstaunt darüber, wie sehr sie sich in die Vergangenheit eingefügt hatte- so sehr, dass sie bereits zu vergessen begann, wie die Dinge in IHRER Zukunft waren. Remus war noch immer dort... und die anderen Rumtreiber... darüber wollte sie nicht nachdenken, nicht jetzt, aber sie sorgte sich noch immer um Remus und die anderen. Immerhin wusste sie ja nicht über ALLES bescheid, was in ihrer Vergangenheit geschehen war.

Hermine saß mit gekreuzten Beinen auf dem Fußboden nahe dem Kamin und versuchte bereits zum sicher hundertsten Mal dieselbe Zeile in ihrem Buch zu lesen, als spät am Abend am Portraitloch ein seltsamer Aufruhr entstand. Sie legte sich das Buch auf den Schoß und warf einen raschen Blick zu Lily hinüber. Sie standen beide erwartungsvoll auf, die Herzen schlugen ihnen im Hals, als sie darauf warteten zu sehen, wer den Gemeinschaftsraum betreten würde.

Peter war der erste der eintrat und als er sah, dass die beiden Mädchen sie ihm Gemeinschaftsraume erwarteten beeilte er sich und ging ohne ein Wort zu verlieren zu seinem Schlafsaal hinauf. Der nächste war James; er stolperte in den Raum und sah aus, als habe er gerade in der Zaubereilotterie gewonnen. Seine Wangen waren gerötet und er hielt Lily träge die Arme entgegen.

„Lllillly", lallte er und lief taumelnd auf sie zu. Lilys Haltung versteifte sich als er grob die Arme um ihren Hals warf. Hermine sah den beiden verwirrt zu. Sie vergaß ihre Gedanken aber sofort, als sie Remus den Raum betreten sah. Er starrte sie an und begann dann langsam in ihre Richtung zu gehen; ihr Herz pochte laut in ihrer Brust. Er ging ein paar unsichere Schritte und schwankte wie unter einem unsichtbaren Wind, dann fiel er auf die Knie.

Hermine, die dachte, er sei verletzte lief zu ihm hin und kniete sich ebenfalls. Sie reichte nach ihm.

„Remus, bist du okay? Bist du verletzt?"

„Er ist nicht verletzt", antwortete Sirius als er aus der Dunkelheit heraus den Raum betrat. Hermine schaute zu ihm auf und wandte ihre Aufmerksamkeit dann wieder Remus zu.

Remus sah zu ihr auf und grinste sie auf eine Art und Weise an, wie sie es bei ihm noch nie gesehen hatte. Es erinnerte sie an etwas aber sie wusste nicht genau an was. Sie half Remus auf die Füße und brachte ihn zur Couch. Sie ging an James und Lily vorbei, die zum wiederholten Mal James Namen rief doch ohne Erfolg- er hielt sie umklammert.

Remus ließ sich wenig anmutig auf die Couch sinken und Hermine strich ihm das Haar aus dem Gesicht und lächelte ihn an. Er grinste schon wieder und wieder war da etwas in ihrem Hinterkopf.

„Hhhhey"flüsterte er und atmete ihr ins Gesicht. Sofort schrak Hermine zurück und mit einem Mal machte alles Sinn. Sein Grinsen- sein Stolpern- sein Atem.

„Bist du", sie unterbrach sich und sah kurz zu James hin. „Bist du betrunken, Remus?"Er antwortete nicht sondern lächelte einfach nur schief.

Lily stieß James von sich und hielt ihm den Zauberstab an die Brust. „James Potter!"sagte sie wütend, denn auch sie hatte mittlerweile mitbekommen, das Janes Anklage stimmte. „Hast du getrunken?"

„Du darfst es ihm nicht allzu übel nehmen, Lily"sagte Sirius und lehnte sich lässig gegen die Wand neben dem Kamin. „Er hat nur EINEN Schuss getrunken."

James stolperte über seine eigenen Füße und landete mit dem Gesicht voran auf der Couch. Langsam drehte er sich um und lehnte sich gegen Remus.

„Einen?"fragte Lily. „Warum benimmt er sich dann wie ein solcher Idiot?" fragte sie und funkelte James an.

„Er hat die absolut niedrigste Alkoholtoleranz die ich jemals gesehen habe. Ich glaube selbst meine Großmutter verträgt mehr als er", gab Sirius lachend zurück.

„Das ist nicht komisch", sagte Lily und blaffte Sirius an. Hermine sah Remus immer noch schockiert an. Sie konnte nicht einmal die richtigen Worte finden um auszudrücken, was sie fühlte. „Und Remus?"fragte Lily ungläubig. „Ist REMUS betrunken? Hast du das zu verantworten?"

Sirius hielt abwehrend die Hände hoch. „Hör zu Lily, Remus hat das selbst so entschieden. Ich bin nicht sein Vormund. Es war seine Idee, ein bisschen zu trinken.."

„Es war SEINE Idee?"fragte Hermine und drehte sich zu Sirius herum, ihn verwirrt ansehend-

„Ja, Jane, es war SEINE Idee. Ich habe den armen kleinen Remus nicht dazu überredet", fügte er sarkastisch hinzu. „Er hat sich selbst leid getan."

„sich selbst leid getan? Warum?"unterbrach ihn Lily und ignorierte dabei die Wimmernden Geräusche die James hinter ihr von sich gab.

„Weil"sagte Sirius und starrte auf die tanzenden Flammen im Kamin. „Er weiß dass Jane gesehen hat, als er sich VERWANDELTE."Er sah auf und sein Blick traf Hermines. „Und jetzt glaubt er, sie würde ihn hassen und darum hat er beschlossen, sich halb blöd zu trinken. Und James hat KEINE Entschuldigung."

Lily wirbelte rasch herum und starrte zuerst auf James, dann auf Remus herunter. „Remus Lupin, ich glaubs einfach nicht!"sagte sie und ihre Stimme war voller Wut und Enttäuschung. Sie WISSTE dass es Jane nichts ausmachte, dass er ein Werwolf war und das machte sie nur noch wütender. „Du großer, blöder, dickköpfiger, troll-liebender..."sie plapperte weiter, bis James sie unterbrach.

„Jane issst kein Troll."

Hermine stemmte die Hände in die Hüften und starrte ihn an „Und was soll das jetzt wieder heißen?"fragte sie wütend.

„Du hast gesssagt", antwortete er und deutete mit einem zitternden Finger auf Lily „er wäre ein troll- liebennnder und Jane issst aber kein Troll."

Hermine schloss den Mund und sah Remus an; er vermied ihren Blick—selbst so betrunken wie er war wusste er, was James gesagt hatte...und es stimmte sogar. Er liebte Jane- hatte sie schon so schnell geliebt, viel zu bald, viel zu sehr....

Für einen Moment breitete sich Schweigen in der Gruppe aus; niemand wusste genau, wie er damit umgehen sollte. Hermine holte tief und zitternd Luft und schloss dabei die Augen.

So viele Gefühle überfluteten sie. Sie war erleichtert, Remus gesund und wohlbehalten vor sich zu sehen, aber sie war so wütend, dass sie den ganzen Tag in Sorge um ihn verbracht hatte während er in einer Bar saß und alkoholische Getränke in sich hineinschüttete. Und all das nur, weil er Angst hatte, mit ihr zu reden, weil er zu sehr damit beschäftigt war, sich selbst leid zu tun. Sie biss die Zähne zusammen. Als sie den Zauberstab zog und auf Remus´ Gesicht richtete zogen alle um sie her erschrocken die Luft ein; Remus Augen weiteten sich in Schock.

Hermine runzelte die Stirn und sprach einen Säuberungszauber. Bereits nach ein paar Momenten fühlte Remus die Wirkung. Sein Verstand wurde klar und alles wurde wieder scharf- schmerzhaft und klar.

Hermine wollte so viele Dinge sagen, tat es aber nicht. Stattdessen drehte sie sich auf dem Absatz herum und stürmte die Treppe zu den Schlafsälen der Mädchen empor.

Remus kam auf die Füße und wusste, dass er zu ihr gehen sollte, doch er fand die Stärke dazu nicht. Er sah ihr nach und wünschte sich heimlich, er könne sein lautes herz beruhigen, oder die Angespanntheit über das, was er getan hatte.

Hermine trat auf die oberste Stufe und drehte sich dann noch einmal um. Remus beobachtete sie, seine Augen waren suchend und baten um Vergebung. Ihre Unterlippe zitterte und sie lächelte schwach, so schwach, dass sich ihre Lippen kaum bogen.

„Mir macht es nichts aus", flüsterte sie. Dann drehte sie sich herum und verschwand auf der sich verdunkelnden Treppe und ließ den Rest der Gruppe stehen, der ihr verständnisvoll nachsah.

Ihre Worte waren einfach und deutlich und beinhalteten doch so viel mehr Gewicht als alle anderen Worte, die Remus je zuvor gehört hatte. Es war ihr egal, dass er ein Werwolf war. Sie hatte gesehen, wie er sich verwandelt hatte; er hatte dieses große Geheimnis vor ihr gehabt... und es kümmerte sie nicht einmal. Remus hätte gelächelt, wenn er sich nicht so schrecklich gefühlt hätte für das, was er getan hatte. Er drehte sich herum und sah Lily an.

„Es macht ihr nichts aus?"flüsterte er und hatte beinahe Angst dass Hermines Wahrheit, würde er die Worte laut aussprechen, wie Rauch im Wind davonwehen würde.

Lily schüttelte nur den Kopf und Remus schloss due Augen zu und spürte, als er den Kopf zurücklegte, wie die Schwere Kette um seine Seele sich zu lösen begann.

„Hab ich's total vermasselt?"fragte er leise.

„Nein", sagte Lily und ihre Stimme wurde ein wenig sanfter. „Sie wird dir vergeben. Das tun wir immer, aber was dich betrifft"sagte Lily und warf James einen warnenden Blick zu. „Du wirst morgen ne Menge mit Knutscherei zu tun haben um das wieder gut zu machen."Sie drehte sich um und sah Sirius an. „Warum hast du ihm keinen Säuberungszauber verpasst, Sirius? Dazu wärest du völlig in der Lage gewesen!"

„Und verpassen, dass du ihn deswegen fertig machst? Niemals", grinste Sirius. Er ging zu Remus hinüber und klopfte ihm auf die Schulter. „Hab dir doch gesagt, das klärt sich irgendwie wieder alles auf. Es ist ihr sogar egal, dass du dich einmal im Monat in ein haariges Monstrum verwandelst." Remus lächelte dankbar. „Und wer weiß, vielleicht macht dich das in ihren Augen ja nur noch attraktiver. Vielleicht denkt sie, du bist ein Tier", zwinkerte Sirius.

„Das ist dann wohl die Zeit für mich zu gehen", sagte Lily. „Gute Nacht". Sie ging davon und als sie halb die Treppe hinauf war konnten die Jungs sie sagen hören. „Und irgendwer von euch säubert bitte auch James bis morgen früh."

Sirius zog James auf die Füße und Remus und Sirius nahmen je einen seiner Arme auf die Schulter. Sie zogen ihn die Treppe zum Schlafsaal hinauf, wo Peter bereits tief und fest schlief.

Als Remus sich endlich auf sein bett legte war er sich sicher, dass er niemals dazu in der Lage sein würde, nach dem, was er gerade gesagt bekommen hatte, aber da lag er falsch. Sobald er seine Augen schloss bemerkte er, was für eine große Erleichterung es war, endlich jemanden gefunden zu haben, der ihm etwas bedeutete, und dem die Wahrheit nichts ausmachte. Und zum ersten Mal in einer langen Zeit schlief er friedlich die ganze Nacht durch.