Fremd daheim
Kapitel 16
"I want to hold you now And listen to you breathe It's like the ocean sound Whispering through the trees In the hollow of your shoulder There's a tide pool of my tears Where the waves come crashing over And the shoreline disappears So let 'em turn my soul Seven shades of blue And with the ocean's roll I will wave to you."—Beth Nielsen Chapman
(Ich will dich festhalten / und deinem Atem lauschen / er ist wie das Geräusch eines Ozeans/ das durch die Bäume weht / in der Beuge deiner Schulter / ist ein Meer meiner Tränen / an das die Wellen schlagen / und wo die Küstenlinie verschwindet / lass sie meine Seele / in sieben blauen Farben schimmern / und mich mit dem Ozean / zu dir zurückkehren)
Hermine fühlte sich verloren in einer Welt aus silbernem Licht bis plötzlich alles anhielt. Sie öffnete langsam ihre Augen und fand sich allein in der Bibliothek wieder. Geschichte Hogwarts´ lag geschlossen zu ihren Füßen. Sie kniete sich hin und nahm es auf und fragte sich dabei, ob dies nur ein weiterer Traum war, der sie gefangen hielt.
Jemand räusperte sich hinter ihr. „Die Bibliothek schließt in fünf Minuten. Möchten Sie die ganze Nacht in diesem Buch herumblättern oder es nur anstarren?"
Langsam, das Buch in den Hände, drehte Hermine sich um und sah Madam Pince an. „Ich seh nur schnell was nach"sagte sie leise.
„Gut. Ich habe keine Zeit für Trödler."
Die Bibliothekarin ging davon und Hermine sah auf das Buch in ihren Händen. Sie öffnete es rasch mit dem Gedanken, dass etwas von dem Zauber vielleicht noch da war und sie zu Remus zurück bringen würde, aber nichts passierte. Sie schloss es und öffnete es dann wieder nur um sicher zu gehen. Sie runzelte die Stirn als sie langsam begriff, dass es keinen Weg zurück in das Jahr 1978 geben würde- ihr Leben dort war vorbei.
Langsam ging sie zum vordersten Tresen und Madam Pince trug das Buch für sie ein und warnte sie wie üblich vor den Konsequenzen, falls das Buch verschlurt oder zerstört werden sollte. Hermine nickte nur und hörte die Worte wie durch einen dichten Nebel hindurch der von ihrem ganzen Körper Besitz ergriffen hatte.
Sie öffnete die Türen der Bibliothek und ging auf die große Treppe zu. Kleine Dinge fielen ihr auf ihrem Weg auf, die anders waren als 1978. Ihr Verstand versuchte ungeachtet dessen den größten Unterschied zu übersehen. Es gab hier keinen Remus Lupin, der sie liebte...nicht hier.
Er konnte sie unmöglich lieben oder sie KENNEN. Eine kleine Stimme in ihrem Kopf sagte, du hast ihm deinen Namen genannt. Sicher würde er sich daran erinnert haben. Aber offensichtlich hatte er das nicht, denn bis heute hatte er nie etwas ihr gegenüber erwähnt. Sie kannte ihn schon fünf Jahre und er hatte sie noch nie anders behandelt als die anderen. Die Gefühle, die sie für Remus hegte waren so intensiv; wie konnte sie sich ihm gegenüber jemals wieder normal verhalten?
Sie bog um eine Ecke und stieß beinahe mit dem Schulleiter zusammen.
„Oh, Professor Dumbledore. Verzeihen Sie, ich habe Sie nicht gesehen"sagte sie und presste das Tagebuch und Geschichte Hogwarts´ an sich.
„Miss Granger", gab er zurück, sah auf sie herunter und lächelte. „Hatten Sie eine gute Reise?"
„Was? Ich war nur in der Bibliothek"sagte sie verwirrt.
„Ja natürlich"sagte er und nickte.
Sie sah zu ihm auf und fragte sich kurz, ob er etwas wusste, dass er nicht sagte, aber sie war viel zu müde um sich darüber lange Gedanken zu machen. „Gute Nacht"sagte sie leise. Dumbledore nickte ihr wieder zu, als Hermine davonging.
Bald schon fand sie sich vor dem Portrait der fetten Lady wieder. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie schon da war. Sie sprach das Passwort und das Portrait gab den Eingang frei. Hermine kletterte in den Gemeinschaftsraum.
Dean, Seamus und Ron saßen auf dem Sofa und diskutierten noch immer über Quidditch. Harry stand nahe dem Kamin und sah auf, als er sie eintreten sah. Er ließ sie sofort an James denken, und dann an Lily...dann Sirius...Peter ... und endlich an Remus- aber sie alle hatten diesen Gemeinschaftsraum schon vor vielen Jahren verlassen... es war seltsam, dass sie sie erst gerade noch hier gesehen hatte, nur wenige Stunden zuvor. Sie schluckte schwer und wich Harrys Blick aus.
Sie warf Ron das Buch in den Schoß und ging ohne ein Wort mit einem von ihnen zu wechseln weiter. Die Jungen auf dem Sofa sahen sich an.
„Danke, Hermine"sagte Ron, der bemerkte, dass etwas an ihrem Verhalten ungewöhnlich war. Sie erwiderte nichts.
Harry sah ihr zu, wie sie durch den Gemeinschaftsraum ging und runzelte die Stirn. Ehe sie die Treppe hinauf verschwinden konnte, rief er ihr nach.
„Hermine?"
Sie blieb eine Treppenstufe vor dem oberen Absatz stehen. Sie drehte sich zu ihm herum und die Szene erinnerte sie an eine andere Zeit, als andere Freunde im Gryffindorgemeinschaftsraum standen, die Gesichter ihr zugewandt und an einen anderen Jungen, der sie genau ansah, während die anderen in angespannter Stille abwarteten. Aber dies war eine andere Zeit, die Gesichter hatten sich verändert.
„Ja?"
„Alles okay bei dir?"
Sie sprach nur die halbe Wahrheit aus, als sie antwortete. „Ja. Es war ein langer Tag."
Sie wandte sich von Harry und den anderen ab und ging mit bleiernen Füßen und mit einem noch schwereren Herzen die letzten Stufen hinauf.
Ihr Herz sank mit jedem Schritt tiefer. Als sie in ihrem Schlafsaal angekommen war ließ sie das Tagebuch auf ihre Truhe fallen, krabbelte in ihr Bett, zog die Vorhänge zu und legte sich hin. Sie fühlte sich fremd in ihrem eigenen Bett...wie eine Fremde in ihrer eigenen Zeit.
Wie sollte sie jemals ohne Remus´ Liebe leben können? Wie sollte sie je vergessen können, wie es sich angefühlt hatte, in seinen Armen zu liegen, von ihm geküsst zu werden? Der Schmerz brannte in ihrem Inneren und ließ ein hohles Gefühl von Nichts zurück.
Er Schmerz war unfassbar aber sie fand keine Tränen um zu weinen. Vielleicht war es ja so, dass die äußerlichen Gefühle einfach wegfielen, wenn der Schmerz so stark wurde, so dass er nichts als ein taubes Gefühl hinterließ. Sie wusste, dass der Schmerz tief innen, in ihrer Seele schrie und tobte...und vielleicht weinte ein Teil von ihr dort. Das Atmen fiel schwer und sie musste darauf achten, dass sie nicht vergaß ein und auszuatmen; als sie das tat verschlang sie damit nur zerbrochene, hohle Fetzen Luft, die die stumme Verzweifelung, welche sie umgab, nur noch verstärkte...sie zu zerstören drohte.
Sie schloss die Augen und betete um irgendeine Art, ihre Schmerzen zu lindern, doch ihre Gebete blieben unbeantwortet. Endlich übermannte sie die Überanstrengung und trug sie fort, weit fort in einen dunklen Schlaf ohne den Trost der Träume.
Kapitel 16
"I want to hold you now And listen to you breathe It's like the ocean sound Whispering through the trees In the hollow of your shoulder There's a tide pool of my tears Where the waves come crashing over And the shoreline disappears So let 'em turn my soul Seven shades of blue And with the ocean's roll I will wave to you."—Beth Nielsen Chapman
(Ich will dich festhalten / und deinem Atem lauschen / er ist wie das Geräusch eines Ozeans/ das durch die Bäume weht / in der Beuge deiner Schulter / ist ein Meer meiner Tränen / an das die Wellen schlagen / und wo die Küstenlinie verschwindet / lass sie meine Seele / in sieben blauen Farben schimmern / und mich mit dem Ozean / zu dir zurückkehren)
Hermine fühlte sich verloren in einer Welt aus silbernem Licht bis plötzlich alles anhielt. Sie öffnete langsam ihre Augen und fand sich allein in der Bibliothek wieder. Geschichte Hogwarts´ lag geschlossen zu ihren Füßen. Sie kniete sich hin und nahm es auf und fragte sich dabei, ob dies nur ein weiterer Traum war, der sie gefangen hielt.
Jemand räusperte sich hinter ihr. „Die Bibliothek schließt in fünf Minuten. Möchten Sie die ganze Nacht in diesem Buch herumblättern oder es nur anstarren?"
Langsam, das Buch in den Hände, drehte Hermine sich um und sah Madam Pince an. „Ich seh nur schnell was nach"sagte sie leise.
„Gut. Ich habe keine Zeit für Trödler."
Die Bibliothekarin ging davon und Hermine sah auf das Buch in ihren Händen. Sie öffnete es rasch mit dem Gedanken, dass etwas von dem Zauber vielleicht noch da war und sie zu Remus zurück bringen würde, aber nichts passierte. Sie schloss es und öffnete es dann wieder nur um sicher zu gehen. Sie runzelte die Stirn als sie langsam begriff, dass es keinen Weg zurück in das Jahr 1978 geben würde- ihr Leben dort war vorbei.
Langsam ging sie zum vordersten Tresen und Madam Pince trug das Buch für sie ein und warnte sie wie üblich vor den Konsequenzen, falls das Buch verschlurt oder zerstört werden sollte. Hermine nickte nur und hörte die Worte wie durch einen dichten Nebel hindurch der von ihrem ganzen Körper Besitz ergriffen hatte.
Sie öffnete die Türen der Bibliothek und ging auf die große Treppe zu. Kleine Dinge fielen ihr auf ihrem Weg auf, die anders waren als 1978. Ihr Verstand versuchte ungeachtet dessen den größten Unterschied zu übersehen. Es gab hier keinen Remus Lupin, der sie liebte...nicht hier.
Er konnte sie unmöglich lieben oder sie KENNEN. Eine kleine Stimme in ihrem Kopf sagte, du hast ihm deinen Namen genannt. Sicher würde er sich daran erinnert haben. Aber offensichtlich hatte er das nicht, denn bis heute hatte er nie etwas ihr gegenüber erwähnt. Sie kannte ihn schon fünf Jahre und er hatte sie noch nie anders behandelt als die anderen. Die Gefühle, die sie für Remus hegte waren so intensiv; wie konnte sie sich ihm gegenüber jemals wieder normal verhalten?
Sie bog um eine Ecke und stieß beinahe mit dem Schulleiter zusammen.
„Oh, Professor Dumbledore. Verzeihen Sie, ich habe Sie nicht gesehen"sagte sie und presste das Tagebuch und Geschichte Hogwarts´ an sich.
„Miss Granger", gab er zurück, sah auf sie herunter und lächelte. „Hatten Sie eine gute Reise?"
„Was? Ich war nur in der Bibliothek"sagte sie verwirrt.
„Ja natürlich"sagte er und nickte.
Sie sah zu ihm auf und fragte sich kurz, ob er etwas wusste, dass er nicht sagte, aber sie war viel zu müde um sich darüber lange Gedanken zu machen. „Gute Nacht"sagte sie leise. Dumbledore nickte ihr wieder zu, als Hermine davonging.
Bald schon fand sie sich vor dem Portrait der fetten Lady wieder. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie schon da war. Sie sprach das Passwort und das Portrait gab den Eingang frei. Hermine kletterte in den Gemeinschaftsraum.
Dean, Seamus und Ron saßen auf dem Sofa und diskutierten noch immer über Quidditch. Harry stand nahe dem Kamin und sah auf, als er sie eintreten sah. Er ließ sie sofort an James denken, und dann an Lily...dann Sirius...Peter ... und endlich an Remus- aber sie alle hatten diesen Gemeinschaftsraum schon vor vielen Jahren verlassen... es war seltsam, dass sie sie erst gerade noch hier gesehen hatte, nur wenige Stunden zuvor. Sie schluckte schwer und wich Harrys Blick aus.
Sie warf Ron das Buch in den Schoß und ging ohne ein Wort mit einem von ihnen zu wechseln weiter. Die Jungen auf dem Sofa sahen sich an.
„Danke, Hermine"sagte Ron, der bemerkte, dass etwas an ihrem Verhalten ungewöhnlich war. Sie erwiderte nichts.
Harry sah ihr zu, wie sie durch den Gemeinschaftsraum ging und runzelte die Stirn. Ehe sie die Treppe hinauf verschwinden konnte, rief er ihr nach.
„Hermine?"
Sie blieb eine Treppenstufe vor dem oberen Absatz stehen. Sie drehte sich zu ihm herum und die Szene erinnerte sie an eine andere Zeit, als andere Freunde im Gryffindorgemeinschaftsraum standen, die Gesichter ihr zugewandt und an einen anderen Jungen, der sie genau ansah, während die anderen in angespannter Stille abwarteten. Aber dies war eine andere Zeit, die Gesichter hatten sich verändert.
„Ja?"
„Alles okay bei dir?"
Sie sprach nur die halbe Wahrheit aus, als sie antwortete. „Ja. Es war ein langer Tag."
Sie wandte sich von Harry und den anderen ab und ging mit bleiernen Füßen und mit einem noch schwereren Herzen die letzten Stufen hinauf.
Ihr Herz sank mit jedem Schritt tiefer. Als sie in ihrem Schlafsaal angekommen war ließ sie das Tagebuch auf ihre Truhe fallen, krabbelte in ihr Bett, zog die Vorhänge zu und legte sich hin. Sie fühlte sich fremd in ihrem eigenen Bett...wie eine Fremde in ihrer eigenen Zeit.
Wie sollte sie jemals ohne Remus´ Liebe leben können? Wie sollte sie je vergessen können, wie es sich angefühlt hatte, in seinen Armen zu liegen, von ihm geküsst zu werden? Der Schmerz brannte in ihrem Inneren und ließ ein hohles Gefühl von Nichts zurück.
Er Schmerz war unfassbar aber sie fand keine Tränen um zu weinen. Vielleicht war es ja so, dass die äußerlichen Gefühle einfach wegfielen, wenn der Schmerz so stark wurde, so dass er nichts als ein taubes Gefühl hinterließ. Sie wusste, dass der Schmerz tief innen, in ihrer Seele schrie und tobte...und vielleicht weinte ein Teil von ihr dort. Das Atmen fiel schwer und sie musste darauf achten, dass sie nicht vergaß ein und auszuatmen; als sie das tat verschlang sie damit nur zerbrochene, hohle Fetzen Luft, die die stumme Verzweifelung, welche sie umgab, nur noch verstärkte...sie zu zerstören drohte.
Sie schloss die Augen und betete um irgendeine Art, ihre Schmerzen zu lindern, doch ihre Gebete blieben unbeantwortet. Endlich übermannte sie die Überanstrengung und trug sie fort, weit fort in einen dunklen Schlaf ohne den Trost der Träume.
