Hallo alle zusammen. Tut mir wahnsinnig leid, dass ich so lange nichts neues reingestellt hab. Ich hatte ne Menge zu tun und keine Zeit zum Übersetzen. Aber jetzt geht's weiter. Es gibt noch ein paar Kapitel also weiterhin viel Spaß und lasst ne review da, ja?
Kapitel 20
Remus erinnert sich
"Still a little bit of your taste in my mouth
Still a little bit of you laced with my doubt
Still a little hard to say what's going on
Still a little bit of your ghost, your witness
Still a little bit of your face I haven't kissed
You step a little closer each day
That I can't say what's going on
Stones taught me to fly
Love taught me to lie
Life taught me to die
So it's not hard to fall
When you float like a cannonball
Still a little bit of your song in my ear
Still a little bit of your words I long to hear
You step a little closer to me
So close that I can't see what's going on
Stones taught me to fly
Love taught me to cry
Life taught me to die
So it's not hard to fall
When you float like a cannonball."—Damian Rice
(immer noch etwas von deinem Geschmack in meinem Mund / immer noch ein wenig von dir, verbunden mit meinem Zweifel / es ist immer noch schwer zu sagen, was vor sich geht / immer noch ein wenig von deinem Geist, deiner Gegenwart / und noch immer ein wenig von deinem Gesicht, dass ich nicht geküsst habe / jeden Tag kommst du ein wenig näher / so dass ich nicht sagen kann, was geschieht / die Steine lehrten mich, zu fliegen / die Liebe lehrte mich, zu lügen / das Leben lehrte mich, zu sterben / so das es nicht schwer ist, zu fallen / wenn du vorbeifliegst, wie eine Kanonenkugel /noch immer ein wenig deines Liedes in meinem Ohr / und immer noch ein wenig von den Worten, die ich hören will / du trittst etwas näher an mich heran / so nah, dass ich nicht weiß, was geschieht / die Steine lehrten mich, zu fliegen / die Liebe lehrte mich, zu weinen / das Leben lehrte mich, zu sterben / so das es nicht schwer ist, zu fallen / wenn du vorbeifliegst, wie eine Kanonenkugel)
Juni 1998
Remus stöhnte leise und öffnete die Augen. Er blinzelte einige Male in Zwielicht, dann sah er sich um. Er konnte sich nicht daran erinnern, in dieses Zimmer gebracht worden zu sein. Wie lange war er schon hier? Er versuchte, sich aufzusetzen und verzog vor Schmerz das Gesicht. Sein ganzer Körper schmerzte. Die dünne, weiße Decke, unter der er lag, fiel bis zu seiner Hüfte hinab. Er sah nach links und erblickte ein leeres Bett; die Decken waren noch undordentlich und zerzaust, so als sei es noch nicht allzu lange verlassen. Mit den Rückseiten seiner Finger rieb er sich über die Augen und als er wieder um- und hochblickte, stand Albus Dumbledore neben seinem Bett.
„Wie geht es dir heute morgen, Remus?"fragte Dumbledore freundlich, faltete seine Hände vor der Brust und ließ sich in einem Stuhl neben dem Bett nieder.
„Ich habe mich schon besser gefühlt, aber ich denke, ich werd´s überleben" sagte er mit so viel Enthusiasmus, wie er aufbringen konnte. Remus wandte seinen Blick dem Tisch neben seinem Bett zu und erblickte ein Stück gefaltetes Pergament, versiegelt mit einem dunkelroten Wachssiegel, welches einen Sichelmond und den Buchstaben J als Siegel trug. Sein herz sprang in seiner Brust. Rasch warf er Dumbledore einen Blick zu, eher er die Hand ausstreckte, nach dem Brief griff und ihn dann in Händen hielt. Gedankenverloren ließ er seinen Daumen über das Wachssiegel gleiten.
„Wie haben in diesem Krieg viele Menschen verloren, Remus...bevor und während des Aufstiegs und Falls des bösen."Remus sah auf als Dumbledore fortfuhr. „Es wäre nicht weise, die wenigen, die uns bleiben, fortgehen zu lassen"sagte der große Zauberer, als sein Blick auf den Brieg fiel. „Der Krieg hat unsere Kinder ihrer Kindheit beraubt. Natürlich waren wenige von ihnen jemals Kindern, nicht wahr Sie haben vieles erlitten, mein Freund und diese Strafe, die du auf deinen Schulten trägst und auch ihr aufbürgst ist nicht länger notwendig."
„Aber sie wird mich sicher jetzt hassen"flüsterte er und befühlte mit den Fingern stirnrunzelnd.
Dumbledore stand auf und lächelte auf Remus herab. „Sie hat die ganze nacht neben deinem Bett gesessen, nicht geschlafen, nicht gegessen, sie hat nur für deine Genesung gebetet. Das hört sich schwerlich nach jemandem an, der dich hasst."
Remus blickte wieder auf den Brief in seinen Händen. Als er seine Augen wieder hob, war Dumbledore verschwunden und er seufzte schwer. Er steckte seinen Finger unter die Brieflasche und öffnete ihn. Als er ihn entfaltete jagte sein Herz und er hielt undbewusst den Atem an.
Seine Augen überflogen die vertraute Handschrift und er las.
Mut findet man nicht in der Hitze einer Schlacht. Mut findet man an jedem Tag an dem man sich den Dingen stellt. Gütig ist nicht der, der gibt, was er ohnehin nicht vermissen wird. Gütig ist es, zu geben, wenn dir etwas teuer ist. Liebe kann ohne Schmerz nicht sein. Liebe ist die grausamste Inkarnation von Schmerz. Es ist nicht schwer zu sterben. Viel schwerer ist es, weiter zu leben. Die Unvergesslichtkeit eines Helden erwächst nicht aus seiner Unverwundbarkeit. Die wahre Hinterlassenschaft eines Helden erwächst aus Tränen und Trauer.
Wieder und wieder las er den Brief, so lange, bis die Worte sich in sein Gedächtnis eingebrannt hatten. Der Brief war nicht persönlich; es war mehr....voller Bedeutungen, die er nicht falsch deuten konnte. Sie versuchte, ihm etwas zu sagen.
„Oh Hermine" flüsterte er, als er den Kopf zurücksinken ließ und die Augen schloss. Erinnerungen an sie durchströmten seinen Geist.
Er dachte an das erste Mal, dass er sie wieder gesehen hatte. Sie war dreizehn und die beste freundin von Lilys und James´einzigem Kind, Harry. Zunächst war er sich nicht einmal sicher gewesen, dass sie es wirklich war. Vielleicht war dies nur ein grausamer Wink des Schicksals, so hatte er gedacht, doch er hatte sich geirrt. Als er sie lachen hörte wusste er, dass er dieselbe Person vor sich hatte. Er war an einer gruppe sich unterhaltender Schüler vorbeigegangen, als er es gehört hatte. Er erinnerte sich, wie er auf der Stelle angehalten hatte, wie festgefroren dort wo er stand, um das Gelächter mit den Augen zu verfolgen. Sie hatte ihren Kopf in den Nacken geworfen, ihren Mund geöffnet und sie lachte..... sofort hatte er sich schwindlig gefühlt.
Dann erinnerte er sich daran, wie er die Namen der Schüler in einer seiner Klassen durchgegangen war. Er hatte seinen Federkiel in der Hand gehabt, mit dem er die Namen einzeln niedergeschrieben hatte. Ohne darüber nachzudenken, hatte er den Namen Hermine Jane Granger ebenfalls notiert. Seine Feder war ihm aus der Hand geglitten. Er blinzelte mit den Augen, versuchte, seine Sicht klarer werden zu lassen und die Erinnerung zu bannen. Er hatte sich dann die Augen gerieben und gedacht, dass er müde würde. Aber der name war immer noch da gewesen – und es war IHR Name.
Da er die Wahrheit über Hermine wusste, machte nun alles plötzlich Sinn. Er erinnerte sich, wie er in seinem Büro gesessen und auf ihren Namen gestarrt hatte, die Feder noch immer nass mit Tinte und er selbst heftig zitternd. Er hatte seinen Kopf in den Händen vergraben und, hätte er Tränen gehabt, so hätte es ihn nicht gekümmert, wären sie gefallen, aber er war zu erschöpft, um zu weinen.
Das gleiche Jahr hatte ihn, Sirius, Peter, Hermine, Harry und Ron in die Heulende Hütte geführt. Die Nacht war voll hitziger Diskussionen gewesen, und voller Todesdrohungen. Black war beinahe verrückt vor Wut und er hatte all seine Kraft aufbieten müssen, um ihn unter Kontrolle zu halten, doch selbst Sirius´ blinder Hass für Peter ließ ihn dennoch die Wahrheit über die junge Hexe im Raum nicht verkennen. Remus erinnerte sich an jene Nacht...
Er war neben Black getreten, hatte seine Hand ergriffen und ihn auf die Füße gezogen, so dass Krummbein zu Boden fiel, und Black wie einen Bruder umarmt.
„ICH GLAUBS NICHT!" schrie Hermine
Er ließ Blacks Hand los und wandte sich zu ihr um. Sie hatte sich auf dem Boden aufgerafft und deutete mit wilden Augen auf ihn. „Sie-Sie.."
„Hermine..."Der Ausdruck in ihrem Gesicht bohrte sich wie eine stumpfe, rostige Klinge in sein Herz. Es war ein Blick voller Mißtrauen und Abscheu – so hatte sie ihn noch niemals zuvor angesehen.
„...Sie und er!"
„Hermine, beruhige dich..."sagte er und trat näher auf sie zu.
Sirius beobachtete die Szene mit einer seltsamen Art von Neugier. Er konnte den Ausdruck in Lupins Gesicht und den der Jungen Hexe gut sehen. Er mochte sich irren, aber sie erinnerte ihn vage an jemanden...jemanden, den er einmal gekannt hatte.
„Ich hab´s niemandem erzählt!"schrie Hermine. „Ich hab´s für Sie vertuscht..."
Remus blieb stehen, ihre Worte bohrten sich immer tiefer in seine Brust.
Sirius sog scharf die Luft ein. Konnte sie es sein? Nein, das war unmöglich....aber der Ausdruck von Schmerz in den Augen seines freundes ließen ihn mit jedem weiteren Wort mehr zweifeln.
„Hermine, bitte hör mir zu!"rief er „Ich kann´s dir erklären..."
„NEIN!"schrie Hermine. „Harry, trau ihm nicht. Er hat Black geholfen, ins Schloss zu kommen und er will auch dich tot sehen...er ist ein Werwolf!"
Stille. Die Augen aller lagen nun auf ihm und er sah seltsam ruhig aus, und sehr bleich. Die Andeutung eines traurigen Lächelns umspielte seine Lippen. Natürlich würde hermine die wahrheit herausgefunden haben – kurz wünschte er, sie wüsste auch die Wahrheit über sie beide....aber noch nicht, sagte er zu sich selbst.
„Nicht ganz so gut wie sonst, Hermine"sagte er. „Nur einer von drei Punkten, fürchte ich. Ich habe Black nicht geholfen, ins Schloss zu kommen und ich will gewiss nicht, dass Harry stirbt.."Er merkwürdiges Zittern ergriff seine Züge. „Aber ich will nicht bestreiten, dass ich ein Werwolf bin."Er schluckte langsam und eine neue welle Erschöpfung trat in seine Augen. „Seit wann weißt du es?"
„Schon ne Ewigkeit" flüsterte Hermine. „Seit ich den Ausatz für Professor Snape geschrieben habe..."
„Er wird sich freuen" sagte er kühl. „Er hat euch den Aufsatz schreiben lassen in der Hoffnung, jemand würde erkennen, was meine symptome bedeuten...Hast du auf der Mondtabelle nachgesehen und festgestellt, dass ich bei Vollmond krank war? Oder ist dir aufgefallen, dass der Irrwicht sich in einen Mond verwandelte, als er mich sah?"
„Beides"sagte Hermine leise.
Er lächelte gezwungen.
„Du bist die schlauste Hexe deines Alters, die ich je getroffen habe, Hermine." Und das meinte er wirklich. Wäre er in diesem Moment dem Wahnsinn verfallen, so hätte er hinzugefügt, dass sie auch die schönste Hexe war die er je gekannt, je geliebt hatte. Remus warf Sirius einen Blick zu und ein Funke von Wissen erschien in seinem Blick und wenn möglich, so war Sirius´ Gesicht noch ein wenig mehr eingefallen – vielleicht endete das Leid, das für die Rumtreiber bestimmt war, nie.
Selbst dann bemerkte Remus, dass er das Mädchen, das vor ihm stand, noch immer liebte, aber es war seltsam. Er hatte sich in die ältere Version von Hermine verliebt, nicht in die 13 jährige vor ihm und doch liebte er auch diese junge Hexe, wenn auch in einem eher auf eine stolze und bezauberte Art und Weise. Er würde zusehen, wie sie seinesgleichen werden würde, zusehen, wie sie zu der Frau heranwuchs, von der er wusste, dass sie sie einst sein würde. Er fragte sich, ob er mit seinen gefühlen klarkommen würde, wenn sie erst älter sein würde. Würde er sein Herz immer gegen sie verteidigen? Würde dies immer ein Gefühl sein, dessen er sich schämte? Würde sie jemals die Wahrheit erfahren? Sicher würde das passieren hatte er damals gedacht, und er hatte recht behalten.
Er dachte daran, wie er das Grab von Lily und James besucht hatte, nachdem er Hermine wiedergesehen hatte und die Wahrheit wusste. Er holte tief Luft und ließ sich von den Erinnerungen leiten....
Remus stiße das Tor auf; es quietschte auf den Schanieren unter seinem Druck. Er ging den erdenen Pfad entlang. Kleine Pflanzen hatten bereits damit begonnen, den Weg zu überwuchern, aber Remus fiel das kaum auf.
Er hielt einen Strauß weißer Lilien in der Hand, die neben ihm hin und her schwangen, während er ging. Er blieb vor ihren Grabsteinen stehen, kniete nieder und legte die Lilien zwischen ihre Gräber.
„Hi. Ich bin´s" sagte er leise und atmete langsam. Er sah zu der Trauerweide zu seiner rechten hinüber. Vor vielen Jahren hatte er dort einen Stein für Jane errichtet, aber Jane war nicht tot...nicht mehr und der Grabstein war längst verschwunden. Sie war sehr lebendig und wusste nichts von ihrer gemeinsamen Vergangenheit, aber eines Tages würde sie alles erfahren.
„Du hattest recht Lil"sagte er und sah auf ihren Grabstein. „Sie ist wieder in mein Leben getreten und sie ist schön und klug und genauso wie ich sie in Erinnerung hatte. Aber sie ist 13. Ja, unglaublich, oder? Und da ist noch mehr... sie ist die beste freundin von Klein Harry." Remus unterbrach sich und lächelte. „Sie hat keine Ahnung von uns. Ich glaube, dass es so passiert ist. Du würdest es toll finden James, ja, ganz sicher. Erinnerst du dich noch an diese lächerliche Idee, die Sirius mit dem Buch und Snape hatte? Ja, nun, Jane hat das Buch gefunden... ich weiß nicht, wann sie es finden wird, und ich habe keine Ahnung was dann passieren wird. Ich habe beinahe Angst davor, es zu wissen. Es ist zwölf Jahre her. Schwer zu glauben, nicht wahr? Gott, ich habe sie vermisst aber sie ist doch nur ein Kind... es ist einfach nicht richtig. Und wenn sie die Wahrheit erfahren wird, wird sie noch immer ein Kind sein und....naja, ich glaube daran will ich erst gar nicht denken. Ich will nicht wissen, dass sie zurück in mein Leben kam nur, um nicht zu bleiben."Er holte tief Luft und lächelte schwach. „Naja, ich muss jetzt gehen. Ich wollte nur mal kurz herkommen und euch das alles erzählen."Remus stand auf und lächelte traurig. „Ich vermisse euch beide."Dann ging er davon.
Remus stützte den Kopf in seine Hände. Er wunderte sich darüber wie seltsam und verwunden der Weg gewesen war, der ihn schließlich hierher geführt hatte. Mit den Fingern strich er an seiner Wange entlang. Er konnte den heilenden Striemen an der Seite seines Gesichtes fühlen; und zuckte leicht zusammen. Es war nur eine von vielen weiteren Narben, die der Krieg ihm hinterlassen hatte....Remus schauderte, als er sich erinnerte.....
"Steh auf Neville"schrie Hermine panisch. „Steh auf!"
Remus blickte über die Schultezu zurück. Er konnte Hermines Stimme hörend und sie hörte sich an, als sei sie der Panik nah. Sein Herz sank zu seinen Füße und er rannte durch brennendes Gras, um sie zu finden. Er könnte kaum etwas sehen, dass mehr als fünf Meter von seinem Umkreis entfernt war; er benutzte den Zauberstab um den dicken Rauch zu erhellen.
Gott, bitte mach, dass ihr nichts passiert ist, dachte er verzweifelt.
Er kam ihr näher; er konnte es hören, denn ihre Stimme wurde lauter. Sie redete noch, also musste sie un Ordnung sein. Er schritt durch eine dichte Rauchwolke, dann sah er sie. Er konnte wieder atmen. Sie hockte neben Neville und redete leise auf ihn ein. Ein großer Steinbrocken war auf sein bein gefallen.
Er sah zu, wie sie aufstand und ihren Zauberstab darauf deutete als versuche sie, den Klotz von Nevilles Bein zu heben. Er erreichte sie rasch und ergriff ihren Unterarm.
„Lass mich dir helfen."
Sie sah zu ihm auf und er kämpfte gegen den Drang, sie einfach an sich zu siehen und sie in seinen Armen zu halten...all die Dämonen zu verjagen...ihr zu helfen all den Tod der sie umgab zu vergessen. Ihr Gesicht war verschmutzt und blutig; er konnte die Sorge in seinen Augen nicht verbergen.
„Halt durch, Neville. In ein paar Sekunden haben wir dich da raus. Fertig Hermine?"
Sie nickte ihm zu. Er wandte die Augen von ihr ab und deutete mit dem Zauberstab auf den Gesteinsbrocken; Hermine tat es ihm gleich. Der große Stein erhob sich mit Leichtigkeit in die Luft und glitt in einiger Entfernung sanft zu Boden.
Hermine stürmte an Nevilles Seite.
„Ich schicke nach jemandem, der dir hilft, okay? Ich bleibe, bis sie hier sind"sagte Hermine und zauberte ein Glas mit kaltem Wasser herbei, um es Neville an die Lippen zu halte. Selbst in diesem Moment war Remus von ihrem Können bezaubert.
Neville schluckte mühsam und schüttelte den Kopf. „Nein, du gehst weiter. Ich bin schon okay. Geh und hilf Harry!"
„Aber..."
„Nein, geh einfach, Hermine. Ich komm klar. Harry braucht dich."
Sie nickte, stand auf und schickte einen Funkenschauer in die Luft. „Kommst du klar?"
„Ja."
Sie wandte sich um, um zu gehen, doch Remus ergriff wieder ihren Arm.
„Bist du okay?" fragte er und wollte, dass sie die ganze Bedeutung dieser Frage verstand. Er würde es nicht ertragen können, würde ihr etwas zustoßen.
Sie sah ihn an und stummer Schmerz erschien deutlich in ihren Augen. Sie nickte. „Ich muss gehen"wisperte sie.
Remus biss die Zähne zusammen. Er hatte den Drang sie einfach hoch zu heben, sich über die Schultezu zu werfen und sie weit fort zu tragen von diesem Ort der Zerstörung. Sie verdiente es einfach nicht, hier zu sein...sie verdiente viel mehr... die Sonne wieder zu sehen...wieder zu lächeln. Aber er wusste, dass er sie nicht fortbringen konnte; ihr Sinn für Freundschaft und Pflicht Harry gegenüber war zu stark.
Er ließ ihren Arm los und nickte. „Pass auf dich auf."
Sie erwiderte nichts, sondern drehte sich um und lief davon, ließ ihn zurück, der ihr verzweifelt durch Asche und Nebel und Rauch hinterhersah.
„Oh, Mr Lupin, wie fühlen Sie sich heute Morgen?"fragte ihn die Krankenschwester.
Remus sah zu ihr auf und hatte keine Ahnung, wie lange er nachgedacht hatte. „Ich bin okay, denke ich."
„Nun, es sei denn sie können es nicht ertragen sich von mir zu verabschieden, und das würde ich ihnen nicht verübeln..."sie lachte und zwinkerte ich zu „...dann denke ich, dürfen sie nach Hause."
„Großartig" sagte er ohne allzuviel Enthusiasmus und schwang die Beine aus dem Bett.
„Lassen Sie es in den nächsten Tagen langsam angehen. Machen Sie nicht die Nächte durch oder ähnliches...noch nicht."Sagte sie lächelnd und half ihm aufzustehen.
Remus nahm den Brief an sich, den Hermine geschrieben hatte. Die Schwester legte ihm saubere Sachen und einen Sauberen Umhang auf sein Bett. Sie lächelte als sie ihm zusah, wie er auf den Brief sah.
„Ihre Freundin wird froh sein zu sehen, dass sie wieder auf dem Damm sind"sagte die Schwester gut gelaunt.
Remus sah sie an und hob eine Augenbraue. „Wer?"
„Ihre Freundin" sagte sie und stieß ihn freundschaftlich in die Seite.
Er sah auf den Brief in seinen Händen hinab und zuckte leicht mit den Schulten. Sie muss Hermine meinen. Wenigstens hat sie sie nicht für meine Tochter gehalten. Remus runzelte die Stirn.
„Ja."antwortete Remus schließlich. Er fragte sich, ob Hermine ihn jemals wieder „auf dem Damm"sehen würde. Innen drin fühlte er sich immer noch furchtbar – visionen des Krieges und ihres tränenüberströmten Gesichts fluteten durch seine Erinnerung, wie Bilder auf einem Bildschirm, wie ein Horrorfilm, den er nicht abstellen konnte.
„Lächeln Sie, Mr Lupin. So schlimm kanns doch gar nicht sein."Sagte sie, ehe sie davonging.
Sie haben ja keine Ahnung.
Remus zog sich um, steckte Hermines Brief in seinen Umhang und holte tief Luft.
Zeit für das wirkliche Leben, dachte er trocken. Oder die beste Imitation dessen, die ich aufbringen kann.
Der Krieg war endlich vorüber, Voldemort war besiegt und Harry hatte überlebt... und Hermine ebenfalls. Warum konnte er nicht fröhlich sein? Warum musste er diese Leere spüren?
„Es wäre nicht weise, die wenigen, die uns bleiben, fortgehen zu lassen"Die Stimme Dumbledores erfüllte seinen Geist.
Remus wusste, dass der alte Zauberer weise war, aber was, wenn Hermine ihn gar nicht mehr wollte? Immerhin, hatte er sie nicht von sich gestoßen? War nicht er es gewesen, der ihr gesagt hatte, dass es zu spät war? Er schüttelte traurig den Kopf, als er durch den leeren Korridor schritt; vielleicht war es ihm einfach nicht bestimmt, jemals seinen Frieden zu finden. Vielleicht verdiente er Hermine nicht... vielleicht war sie ja nur ein Unfall, der niemals in sein Leben hatte stolpern sollen um sein Herz zu stehlen. Irgendein Unfall, dachte er, als er die Türen öffnete, die ihm die Welt nach draussen öffnete. Die Sonne schien und verspottete ihn, als er hinaus ins Licht trat. Das alles war so anders als seine eigenen Gefühle.
